Volltext Seite (XML)
L UZ LI L. K -j n 8 8 5? L «-2 8 8ÄL « S ' «295t M^ZK 8>->L; L6< L LZ DK GS? r: <v> «2 r-S?L S « L LG oG n^G^Z-WL VG^ »8 <2 s? « S 8 ZN Ä 8 2 " r: L — 8 § M L^T l-i KKs; L-L-- 2 »«L? Lu^L U ö?L S-8 -S«?LG « S? 8N «2.-^ 95t 2 « L K -. .8SG Z.- SL 8 t-i G K « : si G r2 » 8 8 « 8 --.L-LLrS o!8^ s^S- . T Li r-> I^ c^ LA ^<20^ ^N^>S 5. « 8 ^N-^ 8^.0 6? !2>72 o L -ZnKUZ-- 8-2 xr -O L <-> ..— «-r - G»N^: L L 6 8 Z22KZ^2G V 8G-G ZZ ZZ L'T ^.LK ö?>NG> A 8r-L-N^«^^ mit bloßen Säbeln auf den Müller ein. Da Horn beteuert, er habe ja nichts mehr, schaffen sie Stroh in die Stube, schütten Pulver aus den Patronen und zünden es an. Es beginnt auch wirklich zu brennen, konnte aber vom Müller und seinen Leuten noch gelöscht werden, da die Soldaten mittlerweile zum Plündern weggelaufen waren. Dann wurde der Rat zu Wilsdruff über Schicksal und Schaben des Städtchens befragt. Gericktsschöppe Preußker meint, es sei dem Höchsten Dank zu sagen, daß solches nicht geschehen. Die Preußen hätten allerdings Stroh und Holz am Baderstege und an der Dresdner Brücke unter Matthes Reichens Wohnhause unter dessen Fenstern medergelegt und hätten auch „Rachkränze" bereitgehälten, um die Stadt sogleich anzuzünden, falls die Oestreicher angriffen. Die Häuser der Dresdner Vorstadt muß ten offen stehen bleiben. Das habe General Hülsen bereits vor acht Wochen vorher befohlen und den Capitaine vom Regiment Iuriche zum Anstecken kommandieret. Da aber die Kaiserlichen auf dieser Seite nicht attaquieret. so wäre die Ordre nicht aus geführt worden, ebenso sei alle Plünderung unterblieben. Der Capitaine aber sei (dem Vernehmen nach) Tags darauf in Arrest gebracht worden, weil er Wilsdruff nicht angebrannt. Man sage aber auch, daß die Generäle Platen und Hülsen einen Rittmeister geschickt hätten, um aller Marodierung und Plünderung zu steuern, mit dem Zusatze, sonst würden sie es von dem Rittmeister selbst fordern. Uebel dagegen ist es B r au n s d o rf ergangen, und zwar bereits am 27. Sep tember. Das Getümmel der K. ,K. Truppen, namentlich der Esterhazyschen Sol daten und Löwensteinschen Dragoner sei so groß gewesen, daß niemand fast sein Leben zu bergen gewußt habe. Zuerst ist durch verschiedene in das Strohdach frevent lich getane Schüße um 9 Uhr etwa Feuer bei Donath ausgekommen. Bei Richter Kohlsdorf ist nicht geplündert worden, doch hat er schnell noch seine Sachen, der Sicherheit halber, in Christine Hörnigks Haus getragen, darin sie samt und sonders verbrannt. Joh. Michael Schiefner wird geplündert. Man schleppt ihm «Flaschen, Krüge und Gläser fort. Sonst sinket man nicht viel, da er 76 Täler dem Verwalter Glöckner zur Verwahrung übergeben und seine übrigen Sachen schon seit Wochen in Kadens Gute hat, „da bey dem täglichen Scharmutzieren den ganhen Sommer über sein Hauß täglich durchschoßen worden und er seines Lebens nicht sicher ge wesen." Sein Geld wird ihm bei Glöckner geraubt, seine Sachen verbrennen bei Kadens. Dessen Gut wird nämlich vom Brand des Donathschen Hauses mit er griffen. Die Leute wollten Handreichung tun, wären aber von den Soldaten halbtot geprügelt worden, daß niemand hätte löschen können. Die Kugeln hätten ihnen auf dem Dache um die Köpfe gepfiffen. Auch Rosenkrantzens Haus, Scheune und Schup pen werden mit sämtlichem Mobilur eingeäschert, ein Schaden von etwa 1416 Talern. Interessant ist es, was der Richter George Brock und der Verwalter des Rittergutes, Johann Gottlob Glöckner, zu Protokoll geben: Brock sagt aus: Zuerst sind zwei Löwensteinsche Dragoner zu mir gekommen. Sie hatten einen schwarzen und roten Federbusch aus ihren Casquets. Sie haben zweimal in mein Dach geschossen, aber es hat nicht gebrannt. Darauf flucheten sie und schossen noch mehrmals. Aber es brannte nicht. Nun schossen sie auf bas Dach der Nachbarin Hörnig. Ich hatte kaum den Blitz der Pfanne gesehen, so brannte auch schon das Dach. Dann haben sie in Donaths Haus geschossen und es gab auch Feuer, welches das Haus der Irmerin ergriff. Die Soldaten haben wohl an die tausend Schüsse getan in die Strohdächer und haben niemand löschen lassen. Sie haben noch in die brennenden Häuser hineingefeuert. Das ganze Dorf wäre noch 186 weggebrannt, wenn nicht die preußischen Jäger avanciret wären. Sie haben jene vertrieben und haben löschen Helsen. Rittergutsverwalter Glöckner sagt aus: Am 27. September früh 8 Ähr sind die preußischen Jäger aus Braunsdorf vertrieben worden. Eine halbe Stunde später langten Soldaten des Josef Esterh. Infanterieregiments im Dorfe und be sonders auf dem Herrenhose an. Sie ließen niemanden heraus, rissen mir die Mütze vom Kopfe und stahlen mir 3 Thlr. aus dem Schubsack. Dann führten sie mich in die Stube herein, und ich mußte meinen Brustlatz, mit Pelz gefüttert, hergeben und die Weste ausziehen. Darauf brachen die Soldaten in das Cabinett ein und ver suchten den dastehenden Geldstock mit Flinten und Kolben aufzuschlagen. Mittler weile aber hatten sie den Schlüssel zu dem Geldstvck in meinem Schubsacke gefunden. Sie schlossen nun auf und raubten 282 Thlr., so zum Teil mir, zum Teil der Herr schaft und zum Teil anderen Personen gehörte und mir bloß zur Verwahrung über geben worden war. Sie erbrachen Schränke, Kisten und Laden Md schleppten Kleider, Stiefel Wäsche und Betten für 90 Thaler weg. Die gnädige Frau Land-Cammerräthin war in meine Stube geflüchtet, da sie im Herrenhause nicht mehr sicher war und die Soldaten mehrmals in ihre Fenster ge schossen hatten. Wie nun die Soldaten die gnädige Frau erblicket, haben sie die- selbige auf die Bank geworfen, haben ihr das Bajonett auf die Brust gesetzet und haben den Schubsack durchsuchet, dabei sie immer geschrien: Ich habe nichts mehr! Als die gnädige Frau darauf über den Hof gangen, haben sie die Soldaten noch einmal angefallen, haben sie an den Zaun hingeworfen, haben ihr den Schub sack abgerissen und den gvldnen Ring, welchen sie in den Busen fallen lassen, mit Gewalt geraubt, nachdem sie ihr das Halstuch abgerissen. Der Ring war mit neun Diamanten besetzt und hatte wohl an die 150 Thaler gekostet. Auch die emaillierte Schnupftabakdose haben sie ihr aus dem Schubsack gerissen, als sie in das Gewölbe retiriret. In der Küche haben sie die zinnernen Teller und eine zinnerne Kaffeekanne und einen messingnen Leuchter gestohlen. Währenddem ist ein Löwensteinscher Dragoner auf den Großknecht einge drungen und hat ein Pferd geraubt. Ich habe solches sofort dem Baron von Ried gemeldet, habe aber den Ring für die gnädige Frau gar nicht und für das Pferd nur 90 Thaler bekommen, da es schon an den Roßkamm August Miesel aus dem Bettelgrund bei Hertzogswalde verkauft gewesen sei. Auch Grumbach hat zu klagen. Anna Marie verw. Starckin geb. Rülckerin sagt aus, am 29. September habe ihr ein Löwensteinscher Dragoner die Fenster eingeschlagen und habe 1 Pferd mit Sattel geraubt. Sie Habe es beim Regiment gemeldet, darauf sei der betreffende Dragoner arretiert und bestraft worden, das Pferd aber habe sie nicht wiederbe- kommen, und der Oberst des Löwensteinschen Regiments habe ihr nur 10 Thaler darauf gegeben. — Dann sei ein Joseph Esterhazyscher Soldat dagewesen und habe eine Kuh verlangt. Sie'habe ihn mit 9 Thaler abgefunden. Der Soldat habe ihr darauf die Kuh doch noch weggetrieben, sie habe sie aber wiedererhalten. Ueber- all habe Gewalt geherrscht. Sie mußte die Laden aufschließen, wobei sie so g„ stoßen und -geschlagen wurde,, daß sie aus einer Ohnmacht in die andere gefallen und drei Tage krank gelegen habe. Ihren Knecht Hanß Schultze hätte anfangs (da er kein Geld hatte, so man von ihm verlanget) ein Husar vom Lzeczynischen Regi- 187