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Haushattsberaiungen im Siaatsrai. Donnerstag Beratung i in Plenum. Im Preußischen Staatsrat traten die Fraktionen zu sammen, um über den preußischen Staatshaushalt für das Rechnungsjahr 1931 zu beraten. Der Ausschuß wird die Nedigierung des Gutachtens bald beenden. Voraus sichtlich am Donnerstag beginnen die Beratungen im Ple num. In der Eröffnungssitzung am Dienstag wird das Plenum eine Reihe kleinerer Vorlagen erledigen. Lippes höchster Beamter unter Anklage. Meineidsverfahren gegen den Detmolder Präsidialrat Heise. Unter großen, Andrang des Publikums begann in Detmold die Schwurgcrichtsverhandlung gegen den Präsidialrat, Landespräsidenten und Strafanstaltsdirektor MaxHeisc, der der höchste politische Beamte des Landes Lippe ist. Dem Präsidialrat wird zur Last gelegt, in dem Strafverfahren gegen den Strafanstaltshauptwachtmeister Hardervor dem Erweiterten Schöffengericht in Detmold den vor der Vernehmung abgelegten Eid wissentlich durch ein falsches Zeugnis verletzt zu haben. Heise soll bei seiner Vernehmung über die Vorgänge in der Strafanstalt gesagt haben, daß er über die Ver fehlungen Harders bestürz, gewesen sei, da er vor Beginn des Strafverfahrens gegen Harder von irgendwelchen Mißständen in der Strafanstalt keine Ahnung gehabt habe. Erst durch die Anzeige gegen Harder habe er von den Vor fällen Kenntnis bekommen. Diese Aussage soll falsch ge wesen sein; denn sie steht in einem gewissen Widerspruch mit den Aussagen des früheren Obcrwachtmeisters Giese und des verstorbenen früheren Polizeiwachtmeisters Plöger. Beide bekundeten, daß sie den Präsidialrat Heise schon früher aus die in der Strafanstalt herrschenden Zustände aufmerksam gemacht haben. Amerikanischer Kirchenskandal wegen „Kameradschastsehe". Der frühere Jugendrichter Ben Lindsey wird aus der Kirche geworfen. In der protestantischen St.-Johns-Kathedrale in Newyork kam es während eines Gottesdienstes zu schweren Tumulten, in deren Mittelpunkt der frühere Jugendrichter Ben Lindsey, der Verfasser des auch in Deutschland bekannten Buches „Kameradschaftsehe", stand. Der BischofMannings befaßte sich in seiner Predigt mit der Tätigkeit Lindseys als Jugendrichter und ins besondere mit dessen schriftstellerischen Arbeiten. Lindsey müsse scharf abgelehnt werden, da er die Ehebrecher ver teidige. Nach Beendigung der Predigt verlangte Lindsey, der in der vordersten Reihe saß, man möge ihm Gelegenheit geben, zu den Beschuldigungen des Bischofs Stellung zu nehmen. Diese Bitte wurde aber von der aus nahezu 3500 Personen bestehenden Kirchengememdc durch laute Zu- und Protcstruse abgelehnt. Als Lindsey dennoch reden wollte, wurde er unter Rufen „Werft ihn hinaus!", „Lyncht ihn!" Mit Gewalt aus der Kirche befördert. Nur dem Eingreifen der Polizei ist cs zu verdanken, daß Lindsey keine nennenswerten Verletzungen davontrug. Er wird sich wegen Störung des Gottesdienstes gerichtlich zu verantworten haben. . —— * SoVMoMafler Wnischuk in Berlin. Rußlands neuer Diplomat in der Reichshauptstadt. Aus Mos kau traf der neue russische Botschafter Leo Chintschuk in Berlin ein. Zum Empfang waren außer dem russischen Sowjetgeschäftsträger Bot schaftsrat Brat man-Brodowski mit seinem Bot schaftsstab der Chef der Protokollabteilung, Dr. Graf Tattenbach, und Herren der Nutzlandableilung des Aus wärtigen Amts erschienen. Der jetzige Botschafter ist 1868 tu Poltawa geboren. Er wurde als Schüler wegen politischer Betätigung vom Gymnasium ausgeschlossen und bereitete sich durch Privat- studicn auf den Besuch einer ausländischen Universität vor. Nach Beendigung seiner Militärdienstzeft ging er nach der Schweiz, studierte in Bern Philosophie und blieb mehrere Jahre im Ausland. Rach Rußland zurückgekehrt, schloß er sich der sozialistischen Bewegung an, wurde 1893 nach Sibirien verschickt und auch später öfters verhaftet. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank-Eismann. 63. Fortsetzung Nachdruck verboten Aber Michael Romanowski verstand die bange Frage nicht, sondern berichtete mit matter Stimme weiter: „Ich wollte doch noch nicht sterben, Lieselotte — ich hoffte doch immer auf ein Wunder des Schicksals — träumte davon, daß du, die Königin, mir — deinem Diener — einem Bett ler — einem Heimatlosen — die Sonne deiner Gnade schen ken würdest." Lieselotte preßte die Lippen zusammen und stöhnte: „O, hättest du nur ein einziges Mal gesprochen, Michael!" „Ich habe dich lieb, Lieselotte — über alles lieb — seit dem ich dich zum erstenmal sah — seitdem deine weißen Hände über mein Gesicht streichelten und ich beim Erwachen in deine wundervollen, tiefblauen Augen schaute, die wie ein kostbarer Edelstein erstrahlten — seitdem wußte ich erst, was Liebe ist — die große, einzige, allein seligmachende Liebe — was ich für jene andere empfunden habe, war nichts als ein Rausch — ein Rausch, der ein schreckliches Erwachen brachte — denn durch sie kam ich in den furchtbarsten Ver dacht, der je einen Soldaten treffen kann — durch ihren Diebstahl wurde ich der Spionage angeklagt und in den Ker ker gebracht — durch sie verlor ich alles, meine Ehre, mei nen Rang, meinen guten Namen — und zuletzt auch noch die Heimat — und jetzt, da ich endlich den Zeitpunkt gekommen glaubte, mit ihr Abrechnung zu halten, denn ich klagte sie nicht an, weil es mir feige und unwürdig erschien, eine Frau zu beschuldigen —, jetzt, da ich nun endlich an Werra Krasinski und ihrem Geliebten Sascha Lermontow, den sie wagt, hier als ihren Bruder auszugeben, Vergeltung üben wollte, schießt mich dieser Schurke mit einer Kugel nieder, damit ich es nicht wagen kann, die Wege der beiden zu durchkreuzen — aber noch lebe ich — noch kann ich Konrad Mayburg und Lieselotte warnen — deshalb muß ich sprechen und darf nicht länger über die traurigsten Begebenheiten meines Lebens schweigen —" Beim Zusammenbruch der Zarenherrschaft gehörte er den Sozialisten an, trat aber bald zu den Bolschewisten über. Er hat die Sowjetregierung als Handelsvertreter in London und auf der Weltwirtschaftskonferenz in Genf im Jahre 1927 vertreten. Seit dem gleichen Jahre war er stellvertretender Volkskommissar für Innen- und Außen handel. Neues aus Skier Well Tragisches Ende eines Fußballspielers. Bei einem Fußballspiele in Berlin ereignete sich ein tragischer Unglücksfall. Der Spieler Haseloff, der ein Tor geschossen hatte, wurde von seinen Freunden bei Kafsee und Kuchen gefeiert. Während der Feier wurde er plötzlich ohnmächtig, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte; dort ist er bald darauf an inneren Verletzungen gestorben. Man nimmt an, daß ein von Haseloff mit der Brust abgewehrter Ball, der ein inneres Organ verletzt haben dürfte, den Tod des Fußballspielers verursacht hat. Explosion an Bord eines Tankschiffes. An Bord des Motortankschiffes „Max Albrecht" erfolgte im Binnen hafen von Holtenau bei einem Rückwärtsmanöver eine Explosion in der Backbordmaschine, wobei zwölf schwere Kurbelwannendeckel mit großer Wucht hinausgeschleudert wurden. Durch eine hohe Stichflamme wurden drei Ingenieure sowie zwei Juaenieurassisümen und ein Elektriker verletzt. Schwer ist nur die Brandverletzung eines der beiden Jngenieurassistenten. Das Motorschiff gehört den Mineralölwerken Albrecht u. Co. in Hamburg. Aus Furcht vor dem „Nikolaus" gestorben. In Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. ereignete sich ein tragischer Todesfall. Ein 14jähriges Mädchen fürchtete sich vor einem als „Nikolaus" verkleideten Manne derart, daß es einen Herzschlag erlitt und starb. Zwei Falschmünzer aus frischer Tat ertappt. In einem Schanklokal in Königsberg i. Pr. wurden der Auto schlosser Hohmann und der Dachdecker Szillat, die beide arbeitslos sind und Unterstützung beziehen, bei der Aus gabe falscher Fünfmarkstücke gefaßt und festgenommen. Man fand bei dem einen von ihnen einen Lederbeutel mit 26 Falschstücken. Das Gerät zur Herstellung des Falsch geldes wurde in ihrer Wohnung vorgefunden und be schlagnahmt. Da falsche Fünfmarkstücke schon seit mehreren Monaten in Königsberg auftauchten, dürfte von den beiden Fälschern eine erhebliche Menge falschen Geldes in den Verkehr gebracht worden sein. Eine Autoräubcrbandc gefaßt. Die Provinz Ost preußen wurde in der letzten Zeit durch aufsehenerregende Autodiebstühle beunruhigt. In Gumbinnen, Marien werder, Braunsberg und Friedland wurden Chauffeure von Insassen ihrer Wagen überfallen, beraubt und aus dem Auto geworfen, worauf die Räuber mit dem Wagen davonfuhren. Die Kriminalpolizei in Marienwerder Hal jetzt die Räuber, einen Autoführer Schröder aus Berlin und die Melker Karls und Jahnke, festgenommen. In Güldenboden plünderten die Räuber die Wohnung eines Arztes aus, nachdem sie das Dienstmädchen gefesselt hatten. Mit den geraubten Kleidern traten sie als große Herren auf. Die gestohlenen Wagen ließen sie, wenn der Brennstoff verbraucht war, aus der Landstraße stehen. Lieselotte lauschte in atemloser Spannung. Ihre Gedanken hetzten sich in einem wirren Kreis und sie mußte ihre Nerven zur Ruhe zwingen, um in voller Klarheit den Worten des Kranken folgen zu können. Werra die Gattin Michael Romanowskis —? Sascha nicht ihr Bruder — sondern der Geliebte dieser Frau? Und die Ehe mit Konrad? Ehe sie aber einen klaren Gedanken fassen konnte, ver nahm sie aufs neue die Stimme des Kranken: „Die beiden müssen entlarvt werden, ehe es zu spät ist — sie dürfen das Glück des Hauses Mayburg nicht zer stören, denn sonst könnte ich nicht ruhig sterben — o Herr gott im Himmel, wenn du mir noch eine Gnade schenken willst, dann laß mich nur noch so lange leben, daß ich den Frieden des Hauses Mayburg gesichert weiß. — Man muß eilen, muß die beiden der Polizei übergeben, damit sie ihre Pläne nicht ausführen können — die Erfindung Konrad Mayburgs reizt sie — sie versprechen sich davon einen großen Gewinn, denn sie ist für diese beiden Abenteurer eine ebenso reiche Beute wie damals die diplomatischen Pa piere — und —" Das Sprechen fiel Michael Romanowski immer schwerer, die Anstrengungen waren zu groß. Er tastete mit beiden Händen nach dem Herzen, zerrte an den Binden und flüsterte: „Der Krondiamant — sie soll ihn nicht besitzen — sie soll ihn mir zurückgeben — er ist mein — mein Talisman — ich muß ihn mit ins Grab nehmen —, so haben es die Ahnherren einst bestimmt — der letzte Romanowski soll sich mit diesem Stein begraben lassen — er soll niemals in anderen Besitz übergehen —" Erschöpft lag Michael Romanowski in den Kissen. Liese lotte aber hatte sich am Bettrand niedergelassen und starrte unverwandt in das Gesicht des Kranken. Ihre Schläfen hämmerten zum Zerspringen. Jedes Wort war wie mit Keulenschlägen auf sie eingedrungen. Beginn des Klemen Sombcnlegerprozeffe- Drei Angeklagte bekennen sich schu-ldig. Vor dem Altonaer Schwurgericht begann der Prozeß gegen sechs Personen, die an den Sprengstoffanschlägen inBadOldesloe und inNeumünster beteiligt ge wesen sein sollen. Der Andrang zu diesem „Kleinen Bom benlegerprozeß" ist sehr groß. Die Angeklagten Hell» mann,vonWilamowitz-Möllen darf,Ham- brock, Ammermann und Kröger werden durch die Rechtsanwälte Dr. Lütgebrune und Dr. Dröge ver treten, der Angeklagte Koch durch Rechtsauwalt Dr. E n - gels. Zu der Verhandlung sind bis jetzt 25 Zeugen und sechs Sachverständige geladen worden. Hellmann gab seine Beteiligung an den Anschlä gen zu. Er habe zeigen wollen, daß deutsche Regierungen die Interessen auswärtiger Tributgläubiger wahrnehmen. Dagegen habe er sich mit allen Mitteln wehren wollen, auch wenn diese Mittel gegen die Gesetze verstießen. Wila- mowitz-Möllendorf gab zu, den Anschlag in Neu münster ausgesührt zu haben. Er glaube auch heute noch, daß die Anschläge nötig gewesen seien. Hambrock hat, nach seiner Angabe, von den Anschlägen gewußt. Krö ger will nicht gewußt haben, daß es sich um Sprengstoff anschläge handelte. Die Angeklagten verwiesen im übrigen auf die Protokolle. Sodann wurden die Protokolle über die Aussagen des Angeklagten Koch verlesen. Danach hat aus Anregung Hellmanns eine Zusammenkunft mit Koch in Hellmanns Wohnung stattgefunden, bei der ohne Zweckangabe Hell mann den Koch um Hilfe beim Einpacken eines mit Sprengstoffen gefüllten Blechkanisters in einen Koffer gebeten habe. BA einer weiteren Zu sammenkunft seien zwei gefüllte Ksnister und zwei Koffer vorhanden gewesen. Wilamowitz habe noch einen dritten gebracht. Am 14. März habe Koch Dr. Hellmann nach Oldesloe gefahren, wo er nach Aufziehen des Weckers den Koffer angebracht habe. Koch hat den Eindruck gehabt, als ob die ganze Sache von Hellmann und Wilamowitz ausgegangen sei. Der eine Koffer sei bei dem Prokuristen Kienitz-Altona untergebracht worden. Die Schlange in -er Suppe. 41 Personen an einer Vergiftung gestorben. Aus London kommt folgende Nachricht: In der in dischen Stadt Erode in der Präsidentschaft Madras fielen 41 Menschen einer nicht alltäglichen Vergiftung zum Opfer. Bei der Zubereitung des Essens in der dortigen Missions schule war versehentlich in der Suppe eine Giftschlang« mitgekocht worden. An der Vergiftung starben vierzig Schüler und der Koch der Missionsschule. Dazu ist dieses zu bemerken: Daß 41 Personen an einer Vergiftung gestorben sind, soll nicht bezweifelt wer den, daß ihr Tod aber durch „gekochtes Schlangengift" herbeigeführt worden sei, ist weniger glaubhaft. Wer das verbreitet, scheint von der Wirkung des Schlangengiftes nicht viel zu wissen. Das von den Giftdrüsen gewisser Schlangen abgesonderte Schlangengift ruft Vergiftungs- erfcheinungen nur dann hervor, wenn es in den Blutstrom eines Menschen oder eines Tieres gelangt, während es im Magen eines Menschen oder eines Tieres sich als völlig unschädlich erweist. In Südchina sind gekochte Schlangen, auch Giftschlangen, eine beliebte Volksnahrung, wovon sich jeder Chinareisende, besonders in Kanton, zur Genüg« überzeugen kann. Möglich, daß die in Erode gekocht« Schlange schon stark verdorben und verfault war, so daß es sich bei den Vergiftungen um eine Art Fleischvergiftung handeln würde. Aus Sachsens Gerichtssälen. Beginn des Disziplinar-Prozeffes Tempel. Vor der Disziplinarkammer Dresden begann der Prozeß .u der Disziplinarstrafsache gegen den Präsidenten der Landes oersicherungsanstalt Sachsen, Gustav Richard Tempel. Der Prozeß dürfte mehrere Tage dauern. Die Anklage wirft Tempel vor, seine Pflichten gröblichst verletzt zu haben. Er soll bei Maßnahmen, zu denen er die Genehmigung der Aufsichts behörde hätte einholeu müssen, selbständig gehandelt Haven. Ferner soll er in Dienstberichten in ungehöriger Form Kritik an den Anordnungen der Aufsichtsbehörde geübt haben. Schließlich soll er mit Anstaltsgeldern in sofern nicht pfleglich umgegangen sein, als er u. a. ohne Genehmigung für Neu bauten Beträge von 2,9 Millionen und zur Herrichtung seiner Dienstwohnung 64 900 Mark verbrauchte. Sie erinnerte sich genau, daß auch Werras Bruder von dem Diebstahl der diplomatischen Papiere gesprochen hatte. So wollte dieser nur neue Verdächtigungen ausstreuen, um Michael zu verdrängen, um diesen aufs neue heimatlos zu machen? Warum aber hatte sie diesem ihr Jawort gegeben, als er es wagte, um sie zu werben? Warum war sie nicht zu Michael geeilt und hatte ihn um Aufklärung gebeten —? Warum hatte sie die beiden Män ner nicht einander gegenüberqestellt? Warum —? Warum denn nicht —? Jetzt kam ihre Reue zu spät. Sascha Lermontow hatte den Kampf ausgenommen — hatte den unliebsamen Gegner unschädlich gemacht. Und daran trug sie allein die Schuld — Sie ganz allein — Denn ihre Liebe hatte nicht den rechten Weg gefunden. Die Eifersucht machte sie blind, trieb sie in die Arme des anderen. Aufschluchzend sank sie in die Knie nieder, barg ihr Gesicht in Michaels Hände und stöhnte: „Kannst du mir verzeihen — du Lieber, du —? Ich wußte ja nicht, was ich tat — mein Herz war wund und weh, als ich dich in den Armen der anderen sah, denn in jener Stunde erst fühlte ich, daß dir mein Herz von jenem Augenblick an gehörte, da du mich aus den Fluten rettetest — da ich dir mein Leben verdankte —" Lieselotte fühlte k"um, wie die Zeit verrann. Sie war ganz in Tränen aufgelöst und merkte nicht, daß Annie Mil linger wieder leise das Zimmer betrat, um den Puls des Kranken zu fühlen und seine heiße Stirn zu kühlen. Doch leise, wie sie gekommen war, huschte die Schwester auch wieder hinaus, als fühlte sie, daß in diesen Stunden kein Dritter die letzte Aussprache der beiden Menschenkinder stören sollte. Ein leises Stöhnen des Kranken ließ Lieselotte aufhor chen — schreckte sie aus ihren Grübeleien auf. „Wie das brennt — o, diese Glut—" (Fortsetzung folgt.)