Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301209
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-09
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
werden. Die Feier des 60jährigen Bestehens des Bundes wird 1933 in der Landeshauptstadt Dresden stattfinden. Ferner wur den auf Vorschlag des Kameraden Amtsgerichtsdirektors Dr. Koch einige Satzungsänderungen genehmigt. Nach neunstündiger Dauer wurden die Beratungen, denen neuer Segen für den Militär-Vereins-Bund entspringen möge, geschlossen. Grumbach. Einen Posaunen- und Theater abend veranstaltete der hiesige Posaunenchor unter Mitwirkung befreundeter auswärtiger Chöre am vergangenen Sonntag in Bohrs Gasthof. Der vollbesetzte Saal bewies das Interesse, das man dem Chor entgegenbrachte. Er hat sich dieses Vertrauens auch würdig gezeigt, denn die Leistungen waren sehr gute. Nach dem Eingangsstück von Ad. Müller und dem „Gebet für das Va terland" von Bach begrüßte Herr Pf. Probst die zahlreich er schienenen Gäste im Namen des Posaunenchores, wobei er be sonders hervorhob, daß es das erste Mal sei, daß der Pvsaunen- chor einen solchen Abend veranstaltet. Er wünschte am Schlüße seiner zu Herzen gehenden Ansprache allen Anwesenden eine ge segnete Adventszeit. Die anschließend sehr schön vorgetragenen Chöre „Was ist des Deutschen Vaterland" von Gust. Reichhardt, „Nordisches Seelied" von Carl Löwe und „Turmstück" von Mar tin Gradert 1926 ernteten reichen Beifall. Hierauf gelangte das Theaterstück „Im Glanze des Weihnachtslichtes", ein Volksstück aus der Gegenwart in fünf Aufzügen von Mathilde Gerland zur Aufführung. Die Handlung spielte im Hause eines Bergbauern. Es war ein schönes, alle Herzen erfreuendes Spiel, bei dem jeder Mitwirkende sein bestes gab. Die außerordentlich beifällige Auf nahme bewies nicht nur die rechte Wahl, sondern auch die wohl- gelungene Ausführung. Die nun folgenden gut ansprechenden weihnachtlichen Chöre „Ehre sei Gott in der Höhe" von Fr. Sil- cher, „Es ist ein Ros' entsprungen" von O. Thomas 1925, „O du mein Trost" von I. W. Frank, „Nun laßt uns singen" von Michael Altenburg, „Die ganze Welt ist voll des Herren Macht" von Bernh. Klein und „Gute Nacht" von v. Luck schlossen die Vox tragsfolge. Alles in allem kann wohl gesagt werden, daß dieser wohlgelungene Konzertabend einen großen Erfolg für den Po saunenchor bedeutet. Dem Konzert schloß sich ein gemütlicher Ball nach Schallplattenmusik an. X Kesselsdorf. Weihnachtsfeier des Frauenoer eins. Am zweiten Adventssonntage hielt der hiesige Frauen verein im dichtbesetzten Saale des Gasthofes zur Krone seine Weihnachtsfeier ab. Mit gemeinsamem Gesang von „Wie soll ich dich enrpfangen" und mit herzlicher Begrüßung der zahlreichen Versammlung wurde der Abend erösfnet, worauf zunächst eine frohe Kinderschar aus Kesselsdorf u. aus Zöllmen ihre von Frau Walther-Kesselsdvrf bzw. Frau Fritzsche-Zöllmen trefflich einge übten niedlichen Auge und Herz erfreuenden Weihnachtsspiele und -Träume vortrug. Eine sehr wohltuende Abwechselung und Umrahmung brachten drei Eesangsvorträge von Mitgliedern des Lhdrgesangvereins: „Die Himmel rühmen", „Heilge Nacht" und ,Wi'e's daheim war" sowie zwei Sologesänge von Frau Pfi Heber „Die heiligen drei Könige" von Paul Prehl und das Lied der Mutter Maria an der Krippe aus dem 16. Jahrhundert: „Schlaf, mein Söhnchen". Kantor Schroth aus Pesterwitz hatte in liebenswürdiger Weise die Leitung der Chorlieder übernommen, wie er auch die Sologesänge in vortrefflicher Weise begleitete. Auch diese musikalischen Vorträge wurden mit herzlichem Dank ausgenommen. Den Hauptteil des Abends bestritt wie schon früher der hiesige Iungmädchenverein. Er brachte zur Aufführung den Einakter „Eine unmögliche Person" von I. Lehmann. Ein treu herziges Mädchen vom Lande, das in Stadtdienste geraten war, ohne doch dort die nötige rücksichtsvolle Behandlung und selbst verständliche Anleitung zu finden, gewinnt schließlich doch durch ihre Ehrlichkeit und Demut das Herz ihrer rasch zufahrenden Frau, so daß diese sie beschämt um Verzeihung bitten muß. Nicht das Mädchen sei eine unmögliche Person gewesen, sondern sie selbst. Die psychologische Herausarbeitung der einzelnen Cha raktere seitens des Dichters ist sehr gut, wie auch die fünf Spiele rinnen ihm hierinnen trefflich zu folgen wußten und durchaus Eigenartiges gaben. Auch das zweite Stück war dem sozialen Gebiet entnommen: „Barbara Üttmann" von H. Möller, Festspiel -aus dem sächsischen Erzgebirge um 1562. Hier wird uns geschil dert, wie Barbara, die Tochter des reichen Nürnberger Patriziers Heinrich von Elterlein und Gattin des Bergherrn Christoph W- mann, in Annaberg durch Einführung der Spitzenklöppelei einer großen Arbeitslosigkeit und Hungersnot zu steuern wußte. Eine adlige Fremde, deren Namen wir nicht wißen, und die durch das Wüten der katholischen Inquisition unter dem in Diensten des spanischen Königs Philipp II. stehenden Herzog Alba um ihres evangelischen Glaubens willen aus den Niederlanden vertrieben worden war, hatte, als sie schon todkrank war, bei Barbara Zu flucht gefunden. Zum Dank klöppelte sie ihr eine Spitze. Bar bara, die wohl ein warmesHerz für alleNot hatte, aber erkannte, daß Wohltun nur vorübergehend helfen kann, sah mit klarem Blick, daß hier die Möglichkeit war, Arbeit zu schassen. Allen Hindernissen zum Trotz gelang es ihrer Tatkraft, schon im Jahre 1661 die Spitzenklöppelei einzuführen, was später der ganzen Ge gend zum Segen wurde. 1675 starb sie, nachdem sie alle Kräfte für dieses Gewerbe eingesetzt hatte. Eine Frau schafft Arbeit und Brot. Die Beziehungen zu Frauenverein und Gegenwart ergeben sich wohl ohne weiteres. Der Dichter hat es nun in treff licher Weise verstanden, in vier bewegten Bildern diese damali gen Verhältnisse und Geschehnisse, die Not und die Sorgen, aber auch das neu erblühende Glück und die neu erwachte Freude zu schildern. Erwachsene, Jugend und Kinder treten handelnd vor den Zuschauer. Mit großer innerer Freude und Teilnahme folgte man dem begeisterten Spiel. Ein Glanzstück des Abends war auch ein Schrupper-Reigen, dessen Wiederholung verlangt wurde. Diese prachtvollen, sauberen zehn Mädels in dunklem Kleid, weißer Schürze und Kopfrüsche, die da ihr humoristisches Schrup perlied singend aufmarschierten und sich wacker betätigten, gaben wirklich ein schönes Bild, das größte Heiterkeit auslöste, wie auch schon vorher eine einzeln auftretende Köchin mit einem ent sprechenden Gedicht von Wilh. Busch viel Beifall gefunden hatte. Die herkömmliche Verlosung von Geschenken der Mitglieder lag in den Händen der Kassiererin, Frau Schmiedecke. Alle 600 Lose wurden rasch abgesetzt. Alles in ollem wieder ein wohlgelungener Abend, an dessen Schluß der Kurator des Vereins allen Beteilig ten herzlich danken konnte. Mit dem Gesang von „O du fröh liche" ging man auseinander. Keßelsdorf. M i l i t ä r v e r e i n. Am vergangenen Sonn abend hielt der hiesige Militärverein seine Dezemberversamm lung ab. Sie war recht gut besucht, auch Frauen und Ange hörige der Kameraden waren der Einladung gefolgt. Nach der Erledigung des geschäftlichen Teiles erteilte Vorsteher Haupt vogel dem Kameraden Pfarrer Seidel-Ankersdorf das Wort zu einem sehr genußreichen Vortrage. An Hand von schö- en Lichtbildern führte er hin unter die Sonne des Südens, nach Dalmatien und die blaue Adria und schilderte anschaulich Land und Leute. Reicher Beifall wurde dem Vortragenden am Schluß zuteil und Vorsteher Hauptvogel nahm besonders Gelegen heit zu herzlichen Dankesworten, ist doch Pfarrer Seidel einer derjenigen Kameraden, die sich immer gern in den Dienst des Militärvereins stellen u. die an der Front geübte Kameradschaft weiter treu pflegen. Zum Schluß forderte der Vorsteher auf, auch die nächsten Bereinsabende so zahlreich zu besuchen und zu Vor trägen auch die Frauen und Angehörigen mitzubringen. VereinSIalender. Homöopathischer Verein. 9. Dezember Vortrag. Frauenverein Grumbach. 10. Dezember Rest. Günther. Iungdeutscher Orden. 10. Dezember Bruder- u. Schwestern- abend in „Stadt Dresden". Ortskartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbundes. 11. Dezember Mitgliederversammlung im „Löwen". Turnverein DT. 13. Dezember Monatsversammlung. G. D. A. 13. Dezember Lichtbildervortrag. Verein junger Landwirte. 16. Dezember Vortrag. Wetterbericht. Zeitweise auffrischende Winde von Süd bis West. Ver änderlicher Bewölkungszustand. Neigung zur Nebelbildung. Temperaturverhältnisse wenig geändert. Keine erheblichen Nie derschläge. Sachlen una kaAbarl»s!t Dresden. Einbrecher fest genommen. Dank der Aufmerksamkeit eines Wächters der Wach- und Schließgesellschaft konnten in der Nacht zwei Einbrecher 22 und 24 Jahre alt, bei einem Einbruch in die Ge schäftsstelle der Ortskrankenkasse Warwurgstraße fest genommen werden. Dresden. Hohe Neunziger. Fräulein Emma Leuteritz vollendete ihr 97. Lebensjahr. Der Renten empfänger Albin Schreiber, der am 7. April seinen 96. Ge burtstag feierte, ist au den Folgen einer Gasvergiftung gestorben. Im städtischen Frauenheim starb die älteste Insassin, Frau Auguste Amalie verw. Vetters, im Alter von über 96 Jahren. Leisnig. Ein neues Weihnachtsoratorium Franziskus Naglers. Franziskus Nagler hat ein neues Weihnachtsoratorium vollendet, das den Namen „Die Christ geburt" trägt und im Verlag von Rühle <5^ Wendling in Leipzig erschienen ist. Das Textbuch entstammt der Feder des Dichters Dr. Adolf Holst in Bückeburg. In poetischer Erfassung schil dert die Dichtung das Geschehen des uralten und ewig neuen Weihnachtswunders von Bethlehem. Ihm folgt Naglers Kom position und bringt sie, in Melodien geradezu schwelgend, oft überwältigend schön zum Klingen. Vierstimmiger gemischter Chor, dreistimmiger Kinderchor, zwei Solostimmen, Solovivline, ein Kammerorchester, Harfe, Orgel. Die Erstaufführung der Christ geburt findet am 12.Dezember in der Zionskirche in Dresden durch Musikdirektor William Eckardt statt. In Leisnig soll die Auf führung der Christgeburt am vierten Advent nachmittags 5.30 Ahr in der Mattäikirche stattfinden. Krisch« (Oberlausitz). Vom Strom getötet. Als mehrere Monteure des Ellwerkes Löbau mit Montage arbeiten an der Ziegelscheune des Rittergutes beschäftigt Waren, rutschte einer derselben plötzlich ab und hing an dem Hallegurt. In der Meinung, daß ihm nicht wohl sei, wollte ein Kollege ihm zu Hilfe eilen und sank plötz lich nieder. Es stellte sich heraus, daß der Stromkreis nicht ausgeschaltet war und beide Monteure, Findler und Nehrrettig aus Löbau vom Strome getötet worden waren. Leipzig. Gegen den W i r t s ch a f t s st o ck. Die Leipziger Handelskammer wandte sich in einer Entschlie ßung gegen die geplante Fassung des von der sächsischen Regierung in Aussicht genommenen Wirtschastsstockes. Borna. Die älteste Einwohnerin. Die äl teste Einwohnerin von Ossa, Frau Johanna verw. Har zendorf feierte ihren 94. Geburtstag. Altmörbitz. Ein anhängliches Reh. Im Früh jahr d. I., so berichtet das Bornaer Tageblatt, sand der Gutsbesitzer Geuthel in der Flur ein anscheinend krankes Reh und nahm es mit nach Hause. Unter sorgsamer Pflege erholte sich das Tierchen, wurde immer zutrau licher, begleitete seine Pfleger auf den verschiedensten Wegen und schloß schließlich auch mit dem Hofhund Freundschaft. Aber eines schönen Tages — es war in der Brunstzeit — gefiel es dem Tierchen nicht mehr in seiner neuen Heimat: Es war stillschweigend verschwunden. Kurze Zeit darauf begegneten sich Geuthel und sein ehe maliger Pflegling dranßen in der Flur. Wohl aus Dank barkeit für die ihm zuteil gewordene Pflege begleitete das Reh seinen Herrn bis zum Dorfeingang, machte aber kehrt und rückte wieder ab. Jetzt auf einmal hat sich das Tier — natürlich zur Freude aller, wieder im Geuthel- schen Gehöft eingefunden, und man ist nun neugierig, ob das Rickchen während seiner langen Abwesenheit auch an Nachkommenschaft gedacht hat. Jahnshain bei Penig. Gewalttätiger Händ ler. .Hier versuchte ein Händler, der mit Zwirn und Band handelte, seine Ware an den Mann zu bringen. Wo ihm nichts abgekauft wurde, versuchte er zu betteln. Einer Wirtschaftsbesitzerin, die ihm nichts gab, drohte er, nachts das Gut nicderzubrennen. In einem anderen Ge höft bewarf er die Besitzerin mit einer Mistgabel. Auch durch Bedrohung mit einem Messer versuchte er Gaben zu erpressen. Der hinzugerufene Gendarmeriebeamte nahm den Mann fest. « Plauen. Überfall. Ein älterer Schüler einer hö heren Anstalt wurde von vier bisher unbekannt geblie benen Burschen überfallen und durch Messerstiche erheb lich verletzt. Schöneck. Stillegung von Tabakfabriken. Infolge des neuen Tabaksteuergesetzes haben die Schöne! ker Tabakfabrikanten Betriebsstillegungen angemeldei. Die Betriebe, von denen etwa 1400 Arbeiter betroffen werden, schließen im Laufe dieses Monats. Plauen. Noch ein Todesopfer der Zusam men st ö ß e. Der blutige Zusammenstoß zwischen Natio nalsozialisten und Arbeitersportlern in der Nacht zum 29. November hat noch ein zweites Todesopfer gefordert Im Krankenhause erlag der Schuhmacher Hummel den erlittenen Schnßverletzungen. * Aus sächsischen Äemeinoepai-iamenren. Die Zuhörerplätze im Stadtverordnetcnsaal beschränkt. Meerane. Nachdem der Stadtverordnetenvorsteher in der letzten Stadtverordnctensitzung einen Teil des Zu hörerraumes wegen fortgesetzten Lärmens des Publikums polizeilich räumen laßen mußte, gibt jetzt der Vorsteher bekannt, daß im Stadtverordnetensitzungssaal 200 Sitz plätze für die Zuhörer bcreitstehen; eine größere Anzahl von Zuhörern wird nicht zugelassen, dabei können Per sonen unter 20 Jahren (Wahlunfähige) zurückgewiesen werden. Abgelehnte Auflösung. Steinigtwolmsdorf. Der von der Linkspartei einge leitete Bürgerentscheid auf Auflösung des Gemeindever ordnetenkollegiums wurde abgelehnt, nachdem sich nicht die erforderliche Zahl der Wahlberechtigten an der Ab stimmung beteiligte. * Motorrad fährt in eine Tmnergruppe. Ein Toter, ein Schwer verletzter. Auf der Strehlaer Landstraße fuhr der 27jährige Schrammel aus Strehla mit seinem Motorrad von hin ten in eine Gruppe von sechs Turnern vom Turnverein Strehla hinein. Einer der Turner, der städtische Beamte Preuße aus Strehla, wurde so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus starb. Der Motor radfahrer selbst kam mit geringen Hautabschürfungen da von, sein Soziusfahrer Maly erlitt eine schwere Gehirn erschütterung und mehrere Kopfverletzungen. Er wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Schweres Moiorra-unglück. In der Nähe der Bnschmühle bei Moritzburg stießen der motorradfahrende Arbeiter Stolz aus Kleinraschütz und ein Personenkraftwagen zusammen. Stolz und die mit ihm fahrende Arbeiterin Fritzsche erlitten schwere Verletzungen und wurden in das Großenhainer Kranken haus gebracht, wo Stolz seinen Verletzungen erlag. Nie Ltnsicherheit -er Straßen. Wieder ein nächtlicher überfall. Auf der Bernsdorfer Straße in Chemnitz ist in der Nähe des Wasserwerkes eine in Hainichen wohnende Bäckersehefrau von einem Unbekannten überfallen und mit einer Axt auf den Kopf geschlagen worden, wodurch die Frau eine klaffende Wunde an der linken Kopfseite erlitten hat, so daß sie sich in ärztliche Behandlung bege ben mußte. Ter Täter hat die Verletzte niedergeworfen und versucht, ihr einen Knebel in den Mund zu stecken und sie am Hals zu würgen. Die überfallene hat sich aber soweit wehren können, daß sie Hilfe rufen konnte. Als darauf hin zwei Passanten hinzukamen, ergriff der Täter die Flucht. * Kreis- und Miläumsgeflügelaussteüung in Meerane Im Meeraner Schützenhaus fand die große Kreis schau des Kreises Glauchau statt, der sich bis Hohenstein- Ernstthal und Crimmitschau erstreckt. Die Ausstellung' war zugleich eine Jubilüumsschau, aus Anlaß des 25- jührigen Bestehens des Meeraner Geflügelzüchtervereins. Die Geflügelzüchter aus dem ganzen Kreisgcbiet, zum Teil auch aus Thüringen, hatten ihrs besten Zuchtpro dukte gesandt, außerdem beteiligten sich die Dominikaner züchter Deutschlands, Gau Sachsen-Thüringen, und der Schönheitsbrieftaubenklub Meerane, so daß durch die Ausstellung und die Sonderschauen eine Fülle von bestem Zuchtmaterial von insgesamt 560 Schautieren vorhanden war. Die Ausstellung war die größte bisher in Meerane abgehaltene und eine der größten Kreisschauen über haupt. Eine große Anzahl von Ausstellern konnte mit von vielen Seiten gestifteten Ehrenpreisen ausgezeichnet werden. Aus den Srenzianden. KeiorlK KmsioS sestgenommm. Auf einem Futterboden im Waldgasthaus überrascht. Dem hier cingetretencu Schneefall ist es zu verdan ken, daß der viclgesuchtc Ein- und Ausbrecher Heinrich Hunstock am „Waldfriedcn" in Mühlhausen fcstgcnommcn werden konnte. Eine Fußspnr führte nach dem Hofstall über den Hof. Nachdem man den Hofhund auf den Strohboden ge schickt hatte, durchbrach im selben Augenblick eine männ liche Gestalt eine zugenggelte Luke und sprang vom Dach des Stalles auf ein angrenzendes Rebendach und von hier in den Garten. Hier stellte sich ihm ein Kriminal beamter, der dort Aufstellung genommen hatte, entgegen und erkannte Hunstock. Dem plötzlich überruckpelten Ein brecher rief der Beamte zu: „Heinrich, Hände hoch!!" Zwei andere Beamte eilten sofort zur Stelle und der ge fährliche Einbrecher konnte festgenommen werden. Hunstock war in dem Maße überrascht worden, daß es ihm nicht mehr gelang, von seinem entsicherten Schuß waffen Gebrauch zu machen. * Apolda. Ein Lastkraftwagenzug in die Ilm gestürzt. An der gefürchteten Pochcbrücke bei Apolda stürzte ein Berliner Lastkraftwagenzug mit einer 90 Zentner schweren Papierladung in die Ilm. Kraft- Wagen und Anhänger liegen in dem etwa sechs Meter tiefen Flußbett der Ilm, genau in derselben Lage, wie der im Juli d. I. verunglückte Ilmenauer Omnibus. Der Chauffeur erlitt Verletzungen am Kopfe, zwei wei tere Mitfahrendc, darunter auch der Besitzer, waren in folge erhaltener Warnungen zuvor ausgestiegen. Der Ma terialschaden ist erheblich. Schleiz. Tödlich verunglückt. Der Inhaber einer Autorcparaturwerkstätte, Meißgeier, ist bei Hein- richsruh mit doppeltem Schädelbruch tot im Straßen graben aufgefunden worden. Meißgeier hatte sich mit dem Motorrad auf dem Heimwege nach Schleiz befunden. Sonneberg. Todes stürz vom Soziussitz. Der Gastwirt Dieker fuhr mit seinem Motorrad in schneller Fahrt durch die Ortschaft Oberlind. Als er ein Postauto überholen wollte, rannte er auf ein Geschirr auf. Der Mitfahrer aus dem Soziussitz, der Steinmetz Hopf aus Oberlind, flog im hohen Bogen vom Motorrad und schlug mit dem Kopfe auf. Ihm wurde die Schädeldecke zertrümmert, wodurch der Tod sofort eintrat. Der Fahrer selbst erlitt einen Beinbruch und weitere Knochenbrüche. Tanna. Von der Triebwclle erfaßt. Die Ehefrau des Mühlenbesitzers Eisenschmidt in der Otten- mühle wurde von einer Triebwelle so unglücklich erfaßt, daß sie mit aller Gewalt um die Welle herumgeschlen- dert wurde. Die Frau erlitt schwere Bruck-verletzungen. Eger. Aus dem Zuge gestürzt. Auf dem Bahnkörper wurde bei Schweißing-Tschernonin die Leiche des aus Leipzig stammenden Dr. Johann Georg Beck ge funden, der aus bisher unbekannter Ursache aus dem fah renden Schnellzug gestürzt war.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)