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Wilsdruffer Tageblatt : 20.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193011201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301120
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-11
- Tag 1930-11-20
-
Monat
1930-11
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.11.1930
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Deutschlands nicht lMdelführen. Wir bitten, alle Mög lichkeiten einer Revision des Aoung-Planes auszunutzen, dessen Undurchführbarkeit angesichts der Weltwirtschafts krise auch im Auslande immer mehr eingesehen wird. Die Unhaltbarkeit der moralischen Grundlage der Tributforde rungen, der Behauptung Deutschlands Schuld am Kriege, ist erwiesen. Die Welt müsse von der Notwendigkeit einer Revision überzeugt werden, da die Grenzen der Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes be reits überschritten sei. Die Eingabe ist n. a. unterzeichnet: von den Reichs- franenausschüssen der Staatspartei, der Deutschen Volks partei und der Deutschnationalen Volkspartei, ferner vom Auslandsbund deutscher Frauen, Bund Königin Luise, Deutsch Evangelischer Frauenbund, Frauengrnppe des Deutschen Offiziersbundes, Neichsveiband Deutscher Hausfranenvercine, Katholischer Verband der weiblichen kaufmännischen Angestellten und Beamtinnen Deutsch lands usw. Kürzung der Seamlengehaiter in Mien. Zum Ausgleich des Haushalts. Der italienische Ministerpräsident hat nach Prüfung der Kassenlage, die für das erste Viertel des Haushalts jahres einen Fehlbetrag von 739 Millionen Lire aufweist, beschlossen, keine neuen Steuern einzuführen, noch die bestehenden Steuern zu erhöhen, sondern unverzüglich Sparmassnahmen durchzuführen. Der Ministerrat hat in diesem Sinne ein Gesetzdekret angenommen, das ab 1. Dezember die Gehälter sämtlicher Beamten, An gestellten und Hilfsarbeiter des Staates und aller übrigen öffentlichen Körperschaften und halbstaatlichen Gesell schaften kürzt. Die Kürzung beträgt für die Bezüge bis zu 40 000 Lire 12 Prozent, für die weiteren Bezüge von 40 000 bis 60 000 Lire 25 Prozent und darüber hin aus 35 Prozent. Der Ministerrat Hai sich dabei von folgenden Betrachtungen leiten lassen: 1. daß die Löhne fast aller Arbciterkategorien in den letzten Monaten eine erhebliche Kürzung erlitten haben, 2. daß ein Ausgleich des Haushalts im Juteresse aller Staats beamten und Angestellten liegt, 3. daß die Herabsetzung der Löhne und der Gehälter zu einem weiteren Abbau des Kleinhandelspreises und der Mieten führen müsse. Das Verfahren gegen Levine. Widersprechende Aussagen des Beschuldigten. Die Ermittlungen der Polizei in der Falschmünzer angelegenheil des Ozeanfliegers Levine sind im wesent lichen abgeschlossen. Levine konnte den gegen ihn vorlie genden Verdacht der Falschmünzerei nicht entkräften sondern hat sich bei seiner Vernehmung in Widerspricht verwickelt. Die Polizei hat die Angelegenheit an du Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die die weiteren E.- mittlungen durchführen wird. Die Begleiterin Levines, die bekannte „Diamantenkönigin" Mabel Boll, die mit Le vine im Hotel Imperial Aufenthalt genommen hatte, ist im Einverständnis mit der Polizei nach Paris abgereist Die GSs-eikWelle in Spamer. Blutige Zusammenstöße in der Provinz. Während der Generalstreik in Madrid beendet ist, scheint er sich in dell Städten der Provinz auszudehnen. In Barcelona haben blutige Zusammenstöße vier Tote und zwölf Verletzte gefordert. Zu schweren Zusammen stößen kam es auch in Sevilla. Die Studenten, die gegen die Ereignisse in Madrid protestieren wollten, zogen in geschlossenem Zuge vor das Gebäude des Generalgouver- ueurs, wo sie von einem starken Polizeiaufgebot zerstreut werden mußten. Die Universität wurde geschlossen. Die Lage in Barcelona scheint sehr ernst zu sein. Die Banken, die Gaststätten und die Zeitungen haben ge schlossen. Polizei und Militär bewacht die Straßen. Die Lebensmittelversorgung soll gesichert sein. Der Gouver neur hat die Schließung der Geschäftsräume des Gewerk schaftsbundes, wo 50 Personen verhaftet wurden, an geordnet. Insgesamt sollen 200 Personen festgenommen worden sein, von denen 80 in Haft behalten werden dürften. Die Hungersgefahr in Außlanö. Die Vrotversorgung im Zusammenbrechen. Nach einer Meldung der offiziellen Telegraphen agentur der Sowjetunion wird jetzt auch von amtlicher Seite zugegeben, daß die Brotversorgung des Landes für den kommenden Winter zusammenzubrechen droht. In der ersten Novemberhälfte sind nur 32,7 Prozent des er forderlichen Getreides abgeliesert worden. Dabei zeigt die Ablieferungsquote eine absteigende Tendenz. Das von der Regierung festgelegte Jahressoll wurde von den Bauern bisher nur im Umfange von 76 Prozent aus geführt, wobei als besonders bemerkenswert hervor gehoben wird, daß die staatlichen Sowjetwirtschaften, also die großen Mustergüter der Regierung, sogar nur 60 Pro zent des Getreidesolls abgeliesert Haden. An vielen Stellen kümmern sich die Bauern gar nicht um die Brot- ablieferung, wobei amtlicherseits der Dorssowjcts wegen ihrer angeblichen opportunistischen Neigungen und wegen Begünstigung der Großbraueru die größten Vorwürfe gemacht werden, während wiederum infolge der wachsen den Vcrkehrsschwierigkeiten in zahlreichen anderen Pro vinzen die Knotenpunkte so verstopft sind, daß an eine Weiterbeförderung der Getreidefracht nicht gedacht werden kann. Zu gleicher Zeit hebt die Telegraphenagentur hervor, daß auch der für die Herbstaussaat veranschlagte Plan nur zu 90 Prozent durchgeführt wurde, was auch für das nächste Jahr ungünstige Aussichten er öffnet. Die Regierung ist bestrebt, überall mit den schärfsten Mitteln gegen diejenigen vorzugehen, die das Getreide zurückhalten oder sonst die Schuld an der Ver zögerung der Ablieferung tragen. Eine Reihe von Partei führern in der Provinz ist ihres Amtes enthoben und dem Gericht übergeben worden. Karten für den Bezug von Äpfeln in Leningrad. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben die Lenin grader Sowjets beschlossen, Karten für den Bezug von Äpfeln einzuführen. Jedem Bürger der Stadt stehen nach diesem Kartensystem 1000 Gramm Apfel zu. Äa-ZeWise und SeeresgruOMt. Sächsischer Landtag. (13. Sitzung.) Dresden, 18. November. Das Haus nimmt zunächst die Wahl von fünf Mitgliedern in den Finanz- und Werbeausschuß zur Verwaltung des Volks- schulheims Sachsenburg vor. In den Vorstandsrat des Hy giene-Museums werden die Äbgg. Weber und Weckel gewählt. Der Geschäftsbericht der Ländesbrandversicherungsanstall auf das Jahr 1929 und deren Personal- und Besoldungsplan für 1930 werden ohne Aussprache an die Haushaltausschüsse überwiesen. Zur Vorlage über die Gewährung eines weiteren Staatsbeitrages zur Deckung eines Defizits bei der Internationalen Pelzfachausstellung Leipzig 1930 gibt Finanzminister Dr. Hedrich nochmals eine kurze Begrün dung. Der Fehlbetrag stelle sich endgültig abf 720 000 Mark. Davon entfallen auf den Staat 120 000 Mark, die aber nur gegeben werden sollen, wenn die Wirtschaftskreise und die Stadt ihre Anteile zahlen. — Abg. Ferkel (Soz.) teilt mit, daß die Stadtverordneten von Leipzig die Zahlung des städtischen Beitrags abgelehnt hätten. Damit müßte eigentlich die Vor lage erledigt sein. Seine Partei lehne sie ab. Abg. Sachse (Wirt.-P.) weist darauf hin, daß die Ausstel lung ins Leben gerufen worden sei, als man noch auf eine Besserung der Wirtschaftslage hoffen durfte. Es gelte eine große Anzahl mittelständischer Gewerbetreibender vor einer Vernichtung ihrer Existenz zu bewahren. Abg. Herrmann (Komm ) meint, es sei nicht richtig, zu gunsten eines einzigen Gewerbes so Hohe Summen auszu zahlen. (Zuruf: Wie wäre es denn, wenn die russische Re gierung etwas bewilligt? Sie mutz doch das größte Interesse an der Ausstellung haben.) Die Kosten hätten die Veranstal ter der Ausstellung aufzubringen. Abg. Claus «Dem.): Die Linke beachte zu wenig, daß gerade bei dieser Ausstellung Hunderte von Arbeitern monate lang beschäftigt worden seien. Es niüsse alles getan werden, um Leipzig als Zentrale des internationalen Pelzhandels zu erhalten. Abg. Kaden (DN.): Ter Staat könne die Leipziger Nauch- warenfirmcn jetzt nicht im Stich lassen, schon der künftigen wirtschaftlichen Auswirkungen wegen nicht. Abg. Studentkowski (Natsoz.) erinnert daran, daß die So zialdemokratie seinerzeit der Bürgschaftsübernahme durch die Stadt zugestimmt habe. Von der Regierung erwarte man aber, daß sie genau untersuche, welche Stellen für die entstandenen Schäden verantwortlich seien. Abg. Bünger (DVP.): Es handle sich hier lediglich um eine wirtschaftliche Angelegenheit, die aber nicht nur Sachsen, sondern ganz Deutschland angehe. Die Vorlage wird in der S ch l u ß a b st i m m u n g gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten an genommen. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete die Beratung der Vorlage übe" die Auseinandersetzung zwischen Sachsen und dem Reiche wec m der Eigentumsverhältnisse an den ehemaligen sächsischen Hccresgrundstücken. Finanzminister Dr. Hedrich: Die sächsische Regierung sei unablässig bemüht gewesen, auf Grund des Reichsgesetzes vom 25. Mai 1873 gegenüber dem Reiche den Heimfallanspruch an den ehemaligen sächsischen Militärgrundftücken durchzusetzen, die von Sachsen nunmehr als sür Heereszwecke entbehrlich an gesehen Werden mußten. Mit der Vorlage solle die langumstrit tene Frage der Eigentumsverhältnisse nunmehr einer endgül tigen Lösung entgegengeführt werden. Sachsen habe sich mit dem Reiche im Wege eines Generalvergieichs verständigt, dessen Grundlage die Anerkennung des gegenseitigen Besitzstandes bilden soll. Die Regierung bittet, den Vereinbarungen zuzu stimmen. Abg. Dr. Wilhelm (Wirt.-P.) erklärt, seine Partei werde ihre Bedenken gegen die Vorlage im Rechtsausschuß Vor bringen. Abg. Neu (Soz.) erklärt, seine Partei lehne die Vorlage aus rechtlichen und politischen Gründen ab. Abg. Herrmann (Komm.): Für die Ablehnung der Vor lage feien für seine Partei nur politische Gründe ausschlag gebend. Abg. Kaden (DN.): Das Reich habe sich wieder einmal auf den Standpunkt des Stärkeren gestellt. Der Vertrag sei sür Sachsen ungünstig, trotzdem werde seine Partei ihm zustimmen. Abg. Lasch (Natsoz.) erklärt, seine Freunde wünschten, daß die Heeresgrundstücke für unser Heer erhalten blieben. (Ge lächter links.) Deshalb würden sie der Vorlage zustimmen. Sie freuten sich, daß von dem großen Ausverkauf der November verbrecher noch etwas übrig geblieben sei. (Große Unruhe links.) Die Vorlage geht an den Rechtsausschutz. Nächste Sitzung Donnerstag den 20. November nachmittag 1 Uhr. Wilsdruff, am 20. November 1930. Merkblatt für den 21. November. Sonnenaufgang 7"° i Mondaufgang 9°- Sonnenuntergang 16"° s Monduntergang 16" 1916: Kaiser Franz Joseph I. von Österreich gestorben. Blumen für die Tsien. Nicht nur den Lebenden schenken wir Blumen, wenn wir ihnen eine Freude bereiten wollen — nein, auch der Toten ge denken wir in Liebe mit Blüten und Kränzen, und wenn auch ihr Mund für immer verstumm! ist, so daß sie uns nicht mehr danken können für die duftenden Gaben, die wir ihnen aufs Grab legen, so ist es uns doch, als ob diese Gaben eine neue geheimnisvolle Beziehung schüfen zwischen uns und ihnen. Wie anders aber als die Blumen des Lenzes und des Som mers wirken die Blumen des Herbstes, die wir auf die Fried höfe tragen, um durch sie stille Zwiesprache zu halten mit denen, welche unter der feuchtkalten Erde zu ewigem Schlummer ge bettet sind! Die Herbstblumen, die nur selten einen leisen Dust verströmen, haben schon an und für sich etwas Trauervolles, zur Wehmut Stimmendes, und sie passen so recht hinein in dis Tage der Trauer und des wehmütigen Gedenkens, die uns der November bringt. Mit Allerseelen sängt es au und das Totenfest ist der ergreifende Ausklang dieser der Erinnerung an die Verblichenen geweihten Tage. Und immer sind es Blumen, die wir für uns sprechen lassen zu denen, weicht irdisch nicht mehr sind, aber in unseren Herzen leben, solange wir selbst noch im Lichte wandeln Geht nian jetzt durch die Straßen der Städte vorüber an den Blumenhandlungen, die die Blumen des Herbstes zur Schau stellen, so findet man schon bei flüchtigem Hinschauen, daß sie alle vorbereitet sind für den Tag der Toten Die Totenkränze stehen oder liegen in den Auslagen an iveithin sichtbarer Stelle und neben ihnen sieht man Kreuze aus schlichten Tannen- und Fichtennadeln, den unverwelklichen „Baumblättern" des Herbstes, und mitten hin ein in die Kreuze ist graugrünes Moos geflochten, oder es sind darin ein paar Astern versteckt oder auch nur ein paar Papier blumen. Alles macht einen ernsten, würdigen Eindruck, alles ist prunklos, wie es sich für eine den Toten zugedochte Blumen spende geziemt Wer aber einen Garten, ein Stückchen Blumen acker sein eigen nenn! und die Blumen für die Verstorbenen nicht erst zu kaufen braucht, der sucht schon in den Tagen vor dem Feste dieZchönsten und vielleicht auch letzten Blüten seiner Biumcnzucm p.w aus, um den Hingeschiedenen Lieben das Beste, das die Flur ihm bietet, zu bringen. Es ist etwas Rührendes nm solch ein Blumenopser, etwas' Rührendes nnd Erhebendes zugleich, und in diesem Sinne wird der Tag der Toten auch zu einem Tag der Lebenden. * „Sachsens Windmühlen und ihre Geschichte." Der Landes- verein für Heimatschutz hat unter den vielen anderen Aufgaben auch die der Erhaltung technischer Naturdenkmäler zu erfüllen. In den letzten Jahren erreichten ihn viele Briefe, die von dem Sterben der Windmühlen in Sachsen berichteten. Ortseinwvh- ner baten, alles daran zu setzen, um den Abbruch der Windmühle aufzuhalten, in der sie das Wahrzeichen des Ortes und vielfach der ganzen dortigen Gegend sahen. Mehrfach ist es gelungen, aber in den meisten Fällen ging das Rad der Zeit über alle Be denken hinweg. Man mutz dem Heimatschutz dankbar sein, daß es ihm gelang, wenigstens einiges zu erhalten. Sind doch seit 1907 in Sachsen über hundert Windmühlen verschwunden, so daß es heute nicht viel mehr als zweihundert hier gibt, während früher allein der Müller von Haida von seiner Mühle aus zwei hundert nur in seinem Umkreise sah. Und von den noch bestehen den sind viele nicht mehr oder nicht mehr voll im Betrieb. Die technisch vollkommenen Großmühlen verdrängen eine nach der anderen und der Kleinmüller hat heute ein bedauernswertes Los. Aber er hat trotzdem den Mut noch nicht verloren. Die meisten Windmühlen stehen heute noch in der Großenhainer und Oschatzer Gegend. Dorthin ging am Dienstag die Fahrt der hiesigen Hei matschutzgemeinde. Ihr Führer war Skudienrat Dr. Iordan aus Bautzen, der in ganz herrlicher Weise an der Hand farben prächtiger Lichtbilder die Geschichie von Sachsens Windmühlen entrollte. Er machte mit den zwei Erundtypen, der Boa- und der Holländermühle bekannt, ließ eine technische Beschreibung der Mühlen und einige Besonderheiten folgen und wies auf ihr wechselvolles Schicksal hin. Die stimmungsvollen Lichtbilder, die wieder ein Meisterwerk des Heimatschutzphotographen Noack waren, zeigten unter den vielen Mühlen auch zwei hier bekannte, die Proschwitzer bei Meißen und die Gohliser an der Elbe. Der Vortrag wurde von den Besuchern mit viel Beifall ausgenommen. Eine Mahnung an Hundebesitzer. In letzter Zeit haben sich die Fälle gehäuft, daß in unserer Gegend Hunde in die von den Iagdberechtigten gelegten Fuchseisen geraten sind. Die Hunde besitzer bestellen ihre Tiere und warfen das Eisen beiseite. Der Jäger hat dann den Verdruß, seine Lisen, die durch den Hund verwittert sind und von keinem Fuchs mehr angenommen werden, suchen zu müssen Dem Jagdgesetz nach darf nur der Iagdberech- tigte Tiere, also auch Hunde und Katzen, die in ein Eisen ge raten sind, befreien, sofern das Lisen 300 Meter vom nächsten bewohnten Gebäude entfernt und nicht unmittelbar an einem öffentlichen Wege ausgelegt war. Jeder andere, selbst der Eigentümer, macht sich strafbar, wenn er das gefangene Tier be freit. „Kann durch Verkürzung der Arbeitszeit die Arbeitslosigkeit gemildert werden?" Dieses hochinteressante, jetzt im Vordergrund s der Verhandlungen stehende Problem behandelt morgen abend 8 Uhr in einer Versammlung im „Adler", zu der der Arbeit geberschutzverband der Industriellen von Wilsdruff und Umgeg., der Gewerbeverein und der Verein sür Handel und Gewerbe ein laden, Dr. Silbe vom Verband Sächsischer Industrieller. Alle Mitglieder und Freunde aus bürgerlichen Kreisen sind willkom men. Eine Ortsgruppe Wilsdruff der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei wurde gestern abend hier gegründet. Scheunenbrand vor dreißig Jahren In den frühen Morgen- fkunden des Bußtages im Jahre 1900 brannte die an der Zellaer Straße gelegene Scheune des Gutsbesitzers Junghanns nieder. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang es, die danebenstehende Scheune des Restaurateurs Lucius zu retten. Das paßte aber wahrscheinlich dem damiligen Brandstifter nicht und so stand in den Abendstunden des Totensonntags auch die Luciussche Scheune in Hellen Flammen und brannte vollständig nieder. Die Christliche Pfadsinder-.Abteilung Wilsdruff veranstaltet am 30. November (1. Advent) im Gasthöf „Weißer Adler" einen Unterhaltungsabend, bestehend in musikalischen und gesanglichen Darbietungen. Ihre Mitwirkung haben zugesagt: Herr Schütze- Wilsdruff (Tenor) und der von früheren Konzerten her bekannte 14jährige Gerhardt K örner - Freital (Alt), sowie ein Streich quartett, ebenfalls aus Freital. Der Eintrittspreis ist trotz des Gebotenen niedrig berechnet. Er beträgt im Vorverkauf für Er wachsene 40 Psg., für Schiller 25 Pfg., an der Abendkasse 60 bez. 40 Pfg. Erwerbslose 20 Pfg. im Vorverkauf am 23. und 30. November im Pfädfinderheim bei Schmiedemeister Hanschmann- Der Unterhaltungsabend möge einen ebenso guten Besuch aufzu weisen haben wie der vergangene, da der eventuelle Ueberschuß zur Unterstützung mittelloser .Knappen verwendet werden soll. Schafft Arbeit für das Handwerk! Bessere Ausnutzung der kälteren Monate für bauliche Innenarbeiten. Der derzeitige Nie dergang der wirtschaftlichen Konjunktur und die erschreckende Ar beitslosigkeit müssen mit größter Besorgnis erfüllen. Unter der Ungunst der Verhältnisse leiben besonders schwer die verschiede nen Zweige des Bauhandwerks. Der größte Teil der Betriebe im Baugewerbe und in den Baunebengewerben liegt brach. Es sei deshalb darauf hingewiesen, daß gerade die kommenden Mo nate besonders günstige Gelegenheit für die Ausführung zahl reicher bachandwerklicher Innenarbeiten bieten, die auch in der kälteren Jahreszeit erledigt werden können. Es handelt sich hier bei nicht nur um reine Instandsetzungsarbeiten, sondern ebenso kann, wo die Rohbauten fertiggesM sind und man sofort aus Einsetzen der Fenster und Aufstellung von Oefen Bedacht nimmt, auch die Innenarbeit wesentlich gefördert werden. So würde« neben Tischlern, Glasern, Ofensetzern zahlreiche weitere Hand- werkszweige wie Klempner, Installateure, Schlosser, Maler, Ta pezierer usw. im Winter mehr beschäftigt sein. Hierdurch kan» auf diese Arbeiten größere Sorgfalt verwendet werden, da dan» die alten und bewährten Kräfte zur Verfügung stehen, während im Sommer vielfach auf angelernte Hilfskräfte zurückgegriffe» werden muß. Auf diesem Wege wird auch zur Milderung ds< Arbeitslosigkeit beigetragen. Es werden deshalb alle in Frage kommenden Auftrags- und Beschaffungsstellen, die öffentliche» und privaten Bauherren und Auftraggeber bezw. Grundstück»' eigentümer gebeten, die baulichen Innenarbeiten und Instand' setzungsarbeiten weitmöglichst in den kommenden Wintermon»' ten durchzuführen, damit eine bessere Verteilung der Arbeitsau!' träge im Sinne eines Ausgleiches der Konjunktur- und Saiso»' schwank-ungen ermöglicht wird. Es entspricht diese Arbeitsvel' teikung auch den verschiedenen ministeriellen Erlassen, die a»' regen, öffentliche Aufträge insbesondere Innenarbeiten, Wiedel' herstellungs- und Instandsetzungsarbeiten möglichst in der käl^' ren Jahreszeit auszuführen, um damit auf einen Ausgleich de Saisonschwankungen und eine Milderung der Arbeitslosigk^ hinzuwirken. ., Ein neuntes Schuljahr in Sachsen? Die sozialdemokratE Landtagsfraktion hat nachstehenden Antrag eingebracht: W»d rend Millionen Arbeitskräfte brachliegen, werden die jugcN lichen Menschen bereits nach Verlassen der Volksschule in d nerv fach außl tag men Sch! Ans! anw jähr hört lasse verb ner viels teile eist wie! jetzil alizi schic zu ß den Abz also Bei Iah Gia Ver auft 1'chw wah chen tägl Gar beil; pell der grur Tar vert lang der tage dete Sor wir! folg sch der sam Ann Stir de t no! ersck vvrc gen -west den Sö» Zen steig Ma spre rech stell Rei Wer erst< die senf 124 und sicht die Bor schei Die: Wa Mil ter gem fahi Str ärzt Tin grol da i !chu brm g e l spät nack Her n. 1 21. Epi sam «bei kurz sehr des der
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