Volltext Seite (XML)
Vermischtes. Romantisches aus dem Leben eines preußischen uerals. Am 13. November jährte sich zum fünfzigsten- mal der Todestag des preußischen Generals A u g u st Karl von Gäben. Gäben, der seit 1833 im preu ßischen Heere diente, hatte eines Tages seinen Abschied genommen, um im spanischen Karlistenheere zu kämpfen. Fünf Karlistenfeldzüge machte er mit, mchreremal wurde er verwundet, zweimal wurde er als Gefangener aus gewechselt. Nach dem Karlistenkriege wanderte er zu Fuß durch Frankreich nach Deutschland, wo er wieder in das preußische Heer eintrat. Als aber 1860 die Spanier gegen Marokko ins Feld zogen, eilte er sofort wieder nach Spanien, um auch diesen spanischen Krieg mitzumachen. In den Kriegen Preußens gegen Dänemark und gegen Österreich tat er sich sehr hervor: Düppel und der Übergang nach Alsen im Jahre 1864, die Kämpfe bei Kissingen und Aschaffenburg und die Besetzung Würzburgs im Jahre 1866 gehörten zu seinen Ruhmestaten. Eine noch wich tigere Rolle spielte Gäben im Deutsch-Französischen Kriege. Seine größte Tat war hier die Schlacht bei St. Quentin (18. und 19. Januar 1871), wo er die französische Nord armee so aufs Haupt schlug, daß sie in vollster Auflösung in die Festungen flüchten mußte. Der General war ein trefflicher Schriftsteller, und seine Schilderungen seiner spanischen Erlebnisse sind noch heute lesenswert. In Koblenz, wo er gestorben ist, wurde ihm ein Denkmal er richtet. 81 Millionen Europäer sprechen deutsch. Es gibt, was bisher wohl kaum jemand geahnt haben dürfte, in Europa nicht weniger als 125 selbständige Sprachen. Das internationale linguistische Amt in Gens hat das kürzlich in einer gewissenhaften Statistik festgestellt. An erster Stelle in Europa steht die deutsche Sprache, die von 81 Millionen Personen als Muttersprache gesprochen wird. Die zweite Stelle nimmt mit über 70 Millionen Personen die russische Sprache ein. An dritter Stelle steht die englische Sprache mit 47 Millionen, an der vierten das Italienische mit 41 Millionen. Dann erst kommt - worüber mancher sich wundern dürfte — die französische Sprache, die von 39 Millionen Personen als Mutter sprache gesprochen wird. Wie gesagt, das alles gilt nur für Europa. Faßt man die ganze bewohnte Erde ins Auge, so ist die Sprachenverdreitung ganz anders. Die letzten Plätze der europäischen Sprachenstatistik besetzen kleine Völker, wie zum Beispiel die Bretonen in Frank reich, die Basken in Spanien und die Kelten in Schottland An letzter Stelle steht die mordwinische Sprache, die von ein paar tausend Menschen eines nahezu ausgestorbenen Stammes in Nordrußland gesprochen wird. HO««——, — Oumen. Sport unck Spiel Die Jubelfeier des Turngaues Mittelelbe- Dresden im Zirkus Sarrasani 1880 dis 1930: 50 Jahre Deutsche Turnerschaft in und um Dresden, zusammengeschlossen in einstige 3 Gaue und in den jetzigen Grvßgau Turngau Mittelelbe-Dresden. In überaus schlichter Weise begingen die Turner ihre 50-Iahrfeier im Zirkus Sarrasani. Das Gebäude, das sonst nur zirzensischen Künsten dient, bot den Turnern Gaststätte zur Ablegung ihres Bühnen turnens. Der 5000 Zuschauer fassende Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt- Feststimmung lag über dem ersten Teil. Beim Einzug entwickelte sich ein ganz buntes Bild, denn die Turner und Turnerinnen strömten in Scharen hinter ihren Vereinsfahnen und dem Gauspielmannszug heran. Gauvertreter Seifert ermahnte in seinenr begrüßenden Worten alle, sich auch in Zukunft für die Leibesübungen einzu setzen. Die Gausängerschuft bot den Segenswunsch. Dann richtete der 1. Vorsitzende der D. T-, Dominicus seine Worte nicht nur an die Turner und Turnerinnen, sondern an alle, die er schienen waren, dieses Fest mit seinem Bühnenturnen mit zu er leben. Er sprach vom Zusammenschluß der Kräfte und betonte, das gerade die Dresdner durch die Gauverschmelzung führend mit tätig waren. Er erzählte von dem Inhalt der Arbeit der D T-, unter besonderer Berücksichtigung der jetzigen schwierigen wirt schaftlichen Lage. And so galt zum Schluß sein Grüß und das brausend aufgenommene „Gut Heil" dem Turngau Mittelelbe- Dresden. Als Vertreter der Sächs. Turnerschaft sprach Dr. Thie - me r - Dresden. Er drückte im Namen des Kreises seine Anerken nung für die mühevolle und selbstlose Arbeit aus. Er forderte auf zu einem feierlichen Bekenntnis von turnerischer Tat, die nötiger sei, denn je. Nur durch- starkes Vertrauen Aller zur D- T„ Volk und Vaterland wird es wieder aufwärts gehen. Alle stehen fest in der Pflicht und wenn die Zeit noch so schwer ist. Dämm heißt es freudige Pflichterfüllung und nochmals starker Glaube und dann auf zur Tat. Mächtig erscholl das allgemeine Lied „Einigkeit und Recht und Freiheit" und leitete damit über zum zweiten und dritten Teil, der durch turnerische Darbietungen -ausgefüllt war. Alle Altersklassen, ohne Standesunterschied, turnten nun gemeinsam mit und ohne Gerät. Während die Hebun gen der Kleinsten voller Iugendfre-ude durchgeführt wurden, wa ren die Darbietungen der Netteren -gereifter. In bunter Reihen folge wechselten die Bilder. Großen Beifall errangen gerade die Kinder, die in ihrer Natürlichkeit wie auf dem Turnplätze ihr Pensum erledigten. Massenwirkungen wurden bei den Freiübun gen erzielt, bei den Turnerinnen in fließender Bewegung, bei den Turnern in abgeschliffener Form und gar bei den Alten ganz ihrer körperlichen Verfassung -gemäß. Turnerjugend zeigte Iu- gendfreude und I-ugendtanz und legte damit Zeugnis ab, daß auch die D. T. versteht, ihre Jugend zu packen und ihr ein rechter Führer zu sein. Turnerische Feinkost waren die Sprünge an den Pferden, Tischsprünge, Kugelgymnastik -und besonders die Dresd ner Kunstturnewereinigung am Reck. Als Gegenpol zeigten die Turnerinnen die ihnen mehr liegenden Tänze. Wahrlich, die Zu sammenstellung des Programms zeigte, d-aß das Motto des Büh nenturnens „Gesundheit — Kraft — Schönheit — durch Turnen, Spiel, Sport mehr als reichlich erfüllt wurde. In mühevoller Kleinarbeit haben alle dazu beigetragen, daß die 50-Iahrfeier des Turngaues nicht nur zu einem besonderen Erlebnis wurde, sondern sich zu einem Ereignis auswikkte, auf - das die Turner stolz sein können. Biele Namen könnten -genannt ! werden, die dieses Fest mit ausgestalten halfen, -doch erwähnt seien nur die beiden Oberleiter, die Oberturnwarte Wähmann ! und Irmischer, ihnen zur Seite standen die Fach- und Vereins warte. Wesentlich zum Gelingen des Festes trug die Kapelle der Infanterieschule unter Leitung des Obermusikmeisters Göhler bei. 'Sv war dieses Bühnenturnen ein Abschluß einer 50jährigen gemeinsamen, turnerischen Tätigkeit. Ein neues Ziel hat sich nun mehr der Turngau Mittelelbe-Dresden gesteckt: In gleicher hin gebungsvoller Arbeit und in gleicher unermüdlicher Treue zur D. T-, zum Volk und Vaterland über eine Reihe Jahrs hinweg zur Hundertjahrfeier. Sächsische Fußball Ergebnisse. Ostsachsen. Dresden: DSC. gegen VfB. Leipzig 6:1 (3:0), SVgg. gegen SV. 08 Meißen 2:2, Ring-Greiling 02 gegen Sportgesellschaft 93 3:1, SV. 06 gegen Dresdensia 1:1, Leub nitzer SC. gegen Strehiener BC. 2:3, Südwest gegen Fortuna 2:3, Favorit gegen SV. Dresden-Ost 1:3. — Meißen: Guts Muths gegen Postsportvgg. Dresden 2:1 (!). — Pirna: SC. gegen Sachsen Dresden 0:2. — Copitz: SV. 07 gegen DFC. Tetschen-Bodenbach 7:1. — Großenhain: SVgg. gegen Rade berger SC. 5:9. — Riesa: SV. gegen Sportlust Dresden 6:0. —^Rödcrau: SV. Röderau gegen VfL. Reichsbahn Dresden Oberlausitz. Bautzen: Budissa gegen Zittauer BSC. 3:0, VfB gegen VfN. Kirschau 3:3. — Bischofswerda: SV. 08 gegen SC. Großröhrsdorf 2:4. — Löbau: SV. 11 gegen SVgg. Bautzen 0:2. — Oppach: SV. gegen SC. Hainewalde 5:0. — Obercunnersdorf: SV. gegen SVgg. Ebersbach 1:4. Nordwestsachscn. Leipzig: Fortuna gegen Guts Muths Dresden2:4, Eintracht gegen Wacker 2:1, SVgg. gegen TuB. 3:3. — Markranstädt: Sportfreunde gegen Olympia-Germa- nial Leipzig 5:2. Mittelsachsen. Chemnitz: National gegen BSC. 1:1, Teu tonia Limbacher SC. 4:6. — Limbach: Preußen Chemnitz gegen VfB. Oberfrohna 1:4. — Grüna: SV. gegen Polizei-SV. Chemnitz 0:10. — Mittweida: Hellas-Germania gegen Har thauer SC. 2:2. — Hartmannsdorf: SV. gegen SC. Öderan 3:2. — Bauchlitz: SV. gegen Wacker Chemnitz 1:7. — Grün hainichen: SV. gegen VfB. Chemnitz 3:4. — Marienberg. SV. gegen Merkur Frankenberg 3:2. — Stollberg: Sturm gegen SVgg. Olbernhau 2:7. — Leisnig: SV. gegen SC. Wald heim 2:3 abgebrochen. — Döbeln: SC. gegen SV. Gerings walde 2:2. — Rochlitz: VfB. gegen SC. Roßwein 1:1. Erzgebirge. Georgenthal: SV. gegen VsR. Auerhammer 5:3. — Aue-Zelle: VfB. gegen Saxonia-Bernsbach 2:3 (Sa xonia Staffelmstr.). — Elterlein: Rasensport gegen VfB. Anna berg 2:8. — Geyer: VfB. gegen VfB. Zwönitz 2:3. Vogtland. Plauen: SuBC. gegen SVgg. Maerker-Treuen 8:3, Konkordia gegen SC. Markneukirchen 2:2, SVgg. gegen VfB. 0:4. — Ölsnitz: Merkur gegen VfR. Plauen 2:2. — Rodewisch: VfB. gegen SV. Grünbach 2:0. — Reichenbach: Sturm gegen SVgg. Falkenstein 2:3. — Netzschkau: Teu tonia gegen VfB. Auerbach 4:1. — Reichenbach: 1. FC. gegen TV. Mühlgrün 1:3. * Handball. Dresden: Dresdensia gegen Guts Muths 2:3(0, SVgg. gegen Polizei-Schwimmverein 9:6, Rasensport gegen Postsportvereinigung 5:1, Südwest gegen SV. Niedersedlitz 2:3, Strehiener BC. gegen SV. V. Falkenhausen 5:7, Lehrer sportverein gegen Sportlust Riesa 1:5, VsB. 03 gegen Reichs bahn ausgefallen. — Freital: SC. 04 gegen DSC. Dresden 8:1. — Kamenz: VfB. gegen Dresdner Handballklub 8:7 (!). — Leipzig: SVgg. gegen Fortuna 6:3, Polizei-SV. 21 gegen Arminia 3:2, Marathon-Westen gegen Sportfreunde 4:10, Vik toria gegen SVgg. 9 6, Wacker gegen VfB. 3:2. Hockey. Dresden: ASV. gegen Berliner SC. 2:2 (1:2), SHTC. gegen DSC. 2:2 (0:2), Sportklub gegen TV. 61 Cott bus 1:1 (1.-1). — Bautzen: HC. gegen Guts Muths Dresden 5:3. — Chemnitz: HC. 10 gegen TV. 7:0. — Leipzig: Ein tracht Braunschweig gegen RC.-Sport 5:2, BSC. gegen Halle 96 3:2, Rot-Weitz gegen Dessauer HC. 2:1. Neuer Schwimmkreis 10 gegründet. Dresden. Die bisher im Sächsischen Schwimmkreis zu sammengesaßten Vereine trasen sich in Dresden zu einer a. o, Generalversammlung, um, nachdem der Konkursverwalter seine Zustimmung zur Auflösung des bisherigen Kreises gegeben hatte, sich im „Kreise 10 des Deutschen Schwimmverbandes* zusammenzuschließen. 50 Vereine sind bisher betgetrelen, wäh rend fünf sich noch ihrer Stimme enthielten. Herzogswalde Engler, Emil Friedrich, landw. Arbeiter, Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 392, Minenwerferkomp. Vermißt seit 25. Oktober 1918. Göpfert, Kurt, Gefreiter im Schützen-Reg. Nr. 108. 's am 8. November 1918 in Frankreich durch Granattreffer in den Rücken. 24 Jahre. Griesbach, Oskar Friedrich, Landwirt, Kanonier im Fuh.-Art.- Reg. Nr. 12. st am 7. Oktober 1918 in Vaudy durch Ver wundung. 39 Jahre. Jähnichen, Ernst Otto, Soldat im Res.-Jnf.-Reg. Nr. 103. st am 1. November 1918 an der Ruhr. 28 Jahre. Paulitschke, Rudolf, Chauffeur in einer österreichischen Flieger- kompagnie. st am 30. Juni 1918 in Italien durch Flug zeugabsturz. 23 Jahre. Sparmann, Arthur Rudolf, Zimmermann, Gefreiter im Res.- Pionier-Batl. Nr. 12. st am 10. April 1918 bei Haubour- din bei Lille. 24 Jahre. Hühndorf Jurisch, Alfred Arthur, Arbeiter, Obermatrose auf S. M. S. „Seidlitz". Inhaber des Eisernen Kreuzes, der St. Hein richs-Medaille und der Friedrich-August-Medaille, st am 14. November 1918 im Festungslazarett Wilhelmshaven an Lungenentzündung. 23 Jahre. Rietzscher, Otto Karl, Handarbeiter, Grenadier-Reg. Nr. 101, 5. Komp, st an 25. November 1918 in der Gefangenschaft in Dijon an Lungenentzündung. 28 Jahre. Kaufbach Herrnsdorf, Bruno, Zimmermann, Unteroffizier im Pionier- Batl. Nr. 12, 2. Komp. Inhaber des Eisernen Kreuzes, der bronzenen und silbernen Friedrich-August-Medaille, st am 22. Juli 1918 durch Bauchschuß. 30 Jahre. Junghanns, Rudolf, Schlosser, Pionier-Batl. Nr. 12, 3. Komp. Inhaber des Eisernen Kreuzes, st am 2. April 1918 bei Plessieres durch Granatvolltresfer. 21 Jahre. Wätzig, Paul, Gemeindediener, Telegraphist, st am 18. August 1918 bei Longchamps durch Granatsplitter. 46 Jahre. Hauptvogel, Max Kurt, Briefträger, Grenadier, st am 1. Juli 1918 im Armee-Feldlazarett 394 durch Verwundung durch Maschinengewehr, beerdigt am gleichen Tage im Soldaten friedhof bei Schloß Bubancy südl. Soissons. 20 Jahre. Kleinopitz Reinhard, Bruno Alfred, Dreher, Soldat, st am 18. August 1918 bei Noyon. 22 Jahre. Kleinschönberg Maune, Otto Rudolf, Landwirt, Jnf.-Reg. Nr. 472. Vermißt seit 3. Oktober 1918 bei Ravincourt. Poetzsch, Max Willy Alfred, Landwirt Soldat im Futz-Art.-Reg. Nr. 19. st am 9. Mai 1918 bei Boulogne la Grasse. 19 Jahre. Schütze, August Kurt, Bäcker, Landsturmmann im Jnf.-Reg. Nr. 177. st am 12. April 1918 bei Armentieres durch Flie gerbombe. 30 Jahre. Klipphausen Bundesmann, Oskar Arthur, Möbelmaler, Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 178, 2. Komp. Vermißt. Schulze, Martin Paul, Tischler, Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 192, 5. Komp, st am 14. Juli 1918 bei Morisel durch Brust- und Bauchschuß. 22 Jahre. Wiegand, Kurt Friedrich, Tischler, Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 178, 1. Komp, st am 16. September 1918 bei Thiaucourt. 23 Jahre. Lampersdorf Arnold, Alfred Oskar, Wirtschaftsgehilfe, 2. Gren.-Reg. Nr. 101. st am 15. Juli 1918 bei Courthiezy (Westen) durch Kopf schuß. 23 Jahre. Kirsten, Georg Ernst, Res.-Jnf. Nr. 102, 3. Komp, st am 19. September 1918 im Kriegslazarett zu Edingen durch Lungenschuß. 26 Jahre. Mehlig, Kurt Kamillo, Gutsbesitzer, Res.-Jnf.-Reg. Nr. 103, 8. Komp, st am 29. Juli 1918 bei Ploegsteert in Flandern durch Verwundungen am Kopf, Hals und Oberschenkel. Er wurde am 30. Juli auf dem Ehrenfriedhof Touquot Berthe 284 beerdigt. 36 Jahre.