Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 04.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193011048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301104
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-11
- Tag 1930-11-04
-
Monat
1930-11
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.11.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
in allen Haushaltplänen die Ansätze für den Personal aufwand verringert worden sind. Im Haushalt des Reichswehrministeriums ist. eine Ausgabensenkung um insgesamt 7 Millionen vorgesehen, und zwar 4,5 Millionen für das Heer, 2,5 Millionen für die Marine. Der 1930 begonnene Abbau der Heeres leitung wird fortgesetzt. 397 Beamte, Offiziere, Unter offiziere und Mannschaften sollen cingespart werden. Sie Sicherheitsforderung der deukMen MWast. Eine Ncde des Neichsbankpräsidenkcn Dr. Luther. Gelcgemlich der Einweihung des neue» Ncichsbauk- zebäudes in Dresden hielt Netchsbankpr äsident Dr. Luther eine Rede, in der er u a aussührie: Der Neubau wird seiner Bestimmung zu einer Zeit über geben, in der Millionen deutscher Menschen nach Arbeit ver langen. Von überall her ertönt der Schrei nach Arbeit; die Erwerbslosensürsorge in ihren verschiedenen Formen, deren Last von der Gesamtheit des Volkes getragen werden und daher tragbar bleiben muh, kann nur Hilssmittel sein, aber keine wirkliche Abhilse schaffen Daneben ertönen die Notschreie der Landwirte und der Eewerbeiretbenden. Aus diesen und anderen Gründe» materieller und seelischer Not, die ich hici nicht erschöpfend auszühkeu kann, ist es begreiflich, daß phan tastische Pläne auftauchen, die durch Umformung Ser Gesetze des bisherigen menschlichen Zusammenlebens das Schicksal zu wenden versuchen. Erfolge werden auf diesem Wege nicht beschieden sein. Nur die Verwirrung nimmt zu, und so manche Menschenkraft, die beim Wiederaufbau nützliche Arbeit leisten könme, wird von der Wirklichkeit und den Mög lichkeiten, die sich dem deutschen Volke auch heule noch biete», abgelenki Längst hat die deutsche Wirtschaft sich darauf ein gerichtet, das; es beim Ausstieg nach dieser Krise wohl kaum Möglichkeiten st ü rmischer Entwicklung geben wird, sondern wir müssen bereit sein, in mühsamer Arbeit SlernanStei» zu fügen, damii das deutsche Staats- und Wirtschaftsgebäude wieder wohnlich wird für die Gesamthcii unseres Volkes. Auch an dieser Stelle möchte ich aussprechen, daß das große innere Reformwerk, das auszusühre» Deutschland jetzt im Begriff ist und dessen wir so dringend benötigen, seine Vollendung nur in einer mutigen Neichsiesorm finden kann. Dieser Reichsreform bedürfen wir nicht nur, weil jede durchgreifende Finanzresorm und andere sachliche Reform- maßnahmen mit ihr ans das engste verbunden sind; sondern wir bedürfen ihrer allgemein, weil es danach für uns leichter werden wird, durch die uns bedrückende Not hindurchzustotzev und uns den Platz unter den Völkern zurückzugewtnnen, der der Größe, der Begabung und dem Fleiß unseres Volkes ge bührt. Ohne Neichsreform wird Deutschlands ungeheure staatliche Kraft weder nach innen »och nach außen hin jemals zu voller Ent faltung kommen! Unserem Volke, das den wundervollen Bau deutsche» Staatswesens und deutscher Wirtschaft vor dem Krieg errichtet, das während des Krieges im Handel» und Dulden Heldentaten vollbracht, das all die Wiederausbauarbeit nach dem Kriege mii uiigcbrocheirer Krasl und zum Stguncn der ganzen Wett geleistet hat: diesem Volke, steht es nicht an, klein mütig zu sein, weil jetzt wieder Unwetter über uns hinziehen Der Nunng-Plan um den heute so viele politische Auseinandersetzungen im deut schen Volk und so viel geistiges Ringen in der ganzen zivili sierten Menschheit geht, sagt mit klaren Worten: „Die Lösung des Rcparationsproblems ist nicht nur eine Aufgabe Deutschlands, sondern liegt im gemeinschaftlichen Interesse aller beteiligten Länder und verlangt die Zusammen arbeit aller Beteiligten." Die Forderung dieser Zusammen arbeit must die Losung Deutschlands sein! Sosehr im Mittelpunkt des Sinnens und Arbeitens der Reichsbank die Festigkeit der Währung steht, die unerschütterlich ist: so ist die Retchsbank doch ig jedem Augenblick sich bewußt, daß die seste Währung nur eine dei Voraussetzungen eines gesunden Wirtschaftslebens ist, und daß die deutsche Wirtschaft daneben zu ihrer Entjaltung klarer und sicherer Grundlagen in Politik und Weltwirtschaft bedarf. Für die Überwindung der jetzigen schweren Krise der deutscher Wirtschaft und für den Wiederaufbau, auf den wir mit Tapfer keit lossteuern wolle», wird nichts wichtiger sem als Sicher heit der Grundlagen des deutschen Wirt schaftslebens, Sicherheit nach innen und außen. Das ist die SicherhettSsorderung der deutschen Wirtschaft. Ministerpräsident Schieck überbrachte darauf die Glück wünsche der sächsischen Regierung. In seiner Ansprache er klärte er u. a., die sächsische Regierung und die sächsische Wirt schaft könnten sich des Gefühls nicht erwehren, daß die öffent lichen Gelder schärfer in Berlin konzentriert würden, als er der Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft gut sei Der Redner gab der Überzeugung Ausdruck, daß der Reichs- bankpräsideni nach seinem Werdegang die Bedeutung eines gesunden Regionalismus im Wirtschaftsleben viel zu gui kenne, als daß er einen überspan nienZeniral Ismus billige. Bor Senkung der posttarise» Zusage des Reichspostministers. Im Arbeitsausschuß des Verwaltungsrates der Deut schen Reichspost erklärte der Reichspostminister, daß er sich der maßgebenden wirtschaftlichen und politischen Be deutung der Preissenkungssrage voll bewußt sei und daß die Deutsche Reichspost bereit sei, im Rahmen einer all gemeinen Preissenkung seitens der Industrie und des Handels eine entsprechende Gebührenermäßigung eintre ten zu lassen. Eine Steuer auf den Rundfunk oder eine Heraussetzung der Rundfunkgebühren sei nicht beabsichtigt. Elektrischer Strom billiger? Wirtschaftsministerium und Elektrizitätsgesellschasten. Zwischen dem Reichswirtschaftsministerium und den drei größten Elektrizitätsgesellschaften finden, wie ver lautet, Verhandlungen statt über eine Senkung der S t r o m p r e i s e. An den Besprechungen nehmen zunächst die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke, die Reichs- Elektrowerke und die Preußische Elektrizitäts-A.-G. teil. Man erwartet, daß ein Preisabbau dieser drei Konzerne auch bei den kommunalen und privaten Elek trizitätswerken Nachahmung finden wird. Oer Wechsel in -er Heeresleitung. Aufrufe des scheidenden und des neuen Heereschefs. Im „Heeresverordnungsblatt" veröffentlichen der Werdende Chef der Heeresleitung, Generaloberst Heye, und der neue Chef der Heeresleitung, Freiherr v. Hammer- stein-Equord, folgende Aufrufe: „Dem Reichsheer zum Abschiede ein herzliches Lebe wohl! Allen Angehörigen aufrichtigen Dank für die dem Vaterland bewiesene Pflichttreue, die vier Jahre lang mein Stolz und meine Freude war. Lebendige Tradition, vertrauender Gehorsam, Waffenfertigkeit und letzte Ka meradschaft mögen stets die Eckpfeiler des Reichsheeres bleiben, (gez.) Heye, Generaloberst und Chef der Heeres leitung." „Ich habe das Amt des Chefs der Heeresleitung angetreten. Ich werde dem Heere seinen nationalen Schwung,, seine innere Geschlossenheit, seine Disziplin und seinen kriegerischen Geist erhalten, (gez.) Freiherr von Hammerstein-Equord, General der Infanterie und Chef der Heeresleitung." deffsrung im MWen Sochwaffergebiet . . . aber Gefahr eines neuen Deichbrnches. Im schlesischen Hochwasscrgebiet ist eine merklich« Besserung zu verzeichnen. Die Odervegelstationen ober halb Breslau melden ein weiteres Sinken des Wassers. Der Hochwasserstand bleibt um etwa 15 Zentimeter hinter dem 1903 erreichten Höchststände zurück. Trotzdem besitzt die Wasserzufuhr noch so viel Kraft, daß die Gefahr eines neuen Deichbruches bei den 13 Kilometer von Breslau entfernt liegenden Dörfern Pleischwitz und Trescheu besteht. Alle Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen worden. In ihren Ausmaßen weniger gefährliche Deichbrüche haben sich bei Grünthal, beim sogenannten Herzogkanal, und zwischen Ostrawe und Bartschdorf ereignet. * Sturmschäden in Frankreich. Der Sturm, der über die nordfranzösischen Provinzen hinbrauste, hat in Paris ein Todesopfer gefordert: ein elek trischer Leitungsmast wurde vom Wind umgerissen und erschlug einen Arbeiter. Im Norden der Stadt stürzt« eine acht Meter lange Mauer um und verletzte einen Vor übergehenden so schwer, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. In allen Teilen der Stadt wen die Feuerwehr eifrig bemüht, eingestürzte Schornsteine, Mauern und Gerüste wegzuschafsen. Im Bois de Bou- logne wurden Hunderte von Bäumen entwurzelt. Auch an der Küste hat der Sturm große Schäden angerichtet. In Bou- logne-sur-Mer traf ein englischer Personendampfet mit schweren Beschädigungen am Heck ein. Eine Sturz welle hatte außerdem zwei Mann seiner Besatzung gegen die Reling geworfen, wobei die beiden Leute schwer ver letzt wurden. Einem anderen englischen Dampfer, der den Verkehr zwischen Boulogne-sur-Mer und Folkestone ver sieht, wurde bei der überfahrt über den Kanal die Kom mandobrücke weggerlssen. Acht Reisende wurden durch Holz stücke mehr oder weniger schwer verletzt. Oer Sturm im Mr-seeküstengebiei. Windstärke 11. — Lahmlegung der Schiffahrt. Infolge des andauernden schweren Sturmes über dem gesamten Nordseeküstengebiet und in der Deutschen Bucht herrscht vor der Elbmündung und in der Deut schen Bucht hoher Seegang, so daß Fischerfahrzeuge die See mit Oel glätten mußten. Die Schiffahrt in der Deutschen Bucht ist völlig lahmgelegt. Auf der Elbe sind viele Fahrzeuge vor Anker gegangen, um besseres Wetter abzuwarten. Auf den ostfriesischen Inseln herrscht Wind stärke 11. s Ein Asirus der deutsche« MWmein- ! schuft Ostsberschlesie« au den Polnischen Innenminister. Kattowitz, 4. November. Da die deutsche Beschwerde abordnung vom Woiwoden nicht empfangen worden ist, haben die Vertrete': der deutschen Wahlgemeinschaft an den polnischen Innenminister ein Telegramm gerichtet, in dem darauf hingewie sen wird, d ß der Woiwode am 18. Oktober versichert habe, die Polizei werdr jede Ausschreitung verhindern. Seitdem seien aber viele friedliche Deutsche öffentlich und in ihren Wohnungen über fallen, schwer mißhandelt und in ihrem Leben gefährdet worden, in einem Falle sogar unter Verwendung von Schußwaffen. Selbst Frauen seien nicht geschont worden. Die allgemeine Unsicherheit werde durch die Drohungen der Presse noch verschärft. Von po lizeilichem Schutz sei nichts zu merken. Die deutsche Bevölkerung fühle sich schütz- und rechtlos dem Terror ausgeliefert. Der Ver such, dem Woiwoden den Ernst der Lage und die Nowendigkeit sofortiger Abhilfe persönlich darzustellen, sei mißlungen. Deshalb werde der Minister gebeten, für den Schutz der deutschen Bevöl kerung sofort wirksame Maßnahmen zu treffen. Das willkürliche Verhalten der Behörden wird am besten dadurch gekennzeichnet, daß der „Oberfchlesische Kurier", der das Protesttelegramm an den Innenminister veröffentlichte, beschlag nahmt wurde, während die „Kaktowitzer Zeitung" das gleiche Telegramm unbeanstandet veröffentlichen durfte. Als letzten Ver such hotten sich die Bevollmächtigten! der deutschen Wahllisten an den Generalkommissar für die schlesischen Sejmwahlen gewandt und ihm um Schutzmaßnahmen ersucht. Der Generaiwahikoin- mstsar gab sehr ausweichende Antworten und stützte sich auf feine beschränkten Vollmachten. Auch die deutschen Kandidatenlisten sür den schlesischen Sejm, die in der vorigen Woche eingereicht wurden, sind bisher nicht bestätigt worden. Es ist zu befürchten, daß sie unter irgend einem Vorwande für ungültig erklärt werden. Wilsdruff, >am 4. November 1930. Merkblatt für den d. November. Sonnenaufgang 6^ I Mondaufgang 15°" Sonnenuntergang 16^ s Monduntergang 5^ 1494: Der Dichter Hans Sachs geb Oie Gpanvesper. Wenn die Winterabende immer länger werden, so daß schon um vier Uhr uur noch schwaches Lichi durch die Siubeufenfter dringl, dann beginn! bei den Bergbauern in Süddemschtand, im Böhmerwald und in den Österreichischen Alpen die Span- oesper oder das Scheiienschleißen Jahrhunderie und jahr- lausendelang ist die Fackel des Leuchispanes das einzige Lichi gewesen, das die Bauernstuben erhell! Hai, und überall da, wo die elekirische überlandzenirale noch nichi htngediungen ist und wo man ücb Veiroleum oder Kerzen nur bei kettlicben Geleaen- hetten leisten kann, ist heute noch" der Leuchtspän m Gebrauch. Das harzreiche Holz der „Schteißktesern" oder verstockter Tannen- und Fichieustubbeu ist schon während des ganze» Jahres beim Holzfahren gesammeli und trocken gestapett worden. Nachdem es nun noch über dem Küchenherde ge räuchert worden ist, kann die Arbeit beginnen. Ein Leuchtspan wird in den eisernen Spanhaken geklemmt, der manchmal, wie im Egerland, in einen eigenen kleinen Kamm aus gebrannten: Ton eiiigebaur ist, damit der Ruß nick» die Vorhänge und die Zimmerdecke schwärzt. Die Männer haben, nachdem daS Dreschen beendet und das Vieh gefütteri und gemolken ist, ihre Pfeifen tu Brand gesteckt, und nun wetzen sie ihre Messer. Die Mädchen bringen, auf der Ofenbank sitzend, ihre Spinnräder in Gang Der Hausvater oder ein anderer älterer Mann lieft aus dem Kalender oder aus der Zeitung vor, und nun be ginn» das Schleißen oder Spleißen Few dünn und lang und von ebenmäßiger Form müssen die Leuchtspäne geraten, und nicht jeder gerät, sondern manche müssen als krumm oder zu dick ausgesonden werden. Dann werden Geschichien erzählt, alte Sagen und Volksschwänke, Lieder werden gesungen und Neuigkeiten ausgekrami. Die Spanvesper ist ore kurzweiligste und vergnüglichste Arbeit und schnell häusen sich die Berge der feriigen Schleiße Wer nichi »achkommi, Sei muß dreimal ganz schnell sagen: „Ich will slettzig Schleißenschett schleißen!" ohne daß sich seine Zunge bei dem schwere» Spruch verhaspelt Zu alleSem speudei der brens.-nde Span der immer wieder er- ueuen werde» »ruß, sein ziemlich Helles rötlicb gemütliches Licht, knister! und pufst zuweilen, spaliei sich manchmal und muß dann „gcrüuspcr!" werden, was bedeute!, daß eine heim liche Bram in: Hause ist. Vou alledem Hai der Großstädier, ver mit eine»! Fingerdruck seine Glühbirne anknipst, keine Ahnung, aber man dars »ich! vergessen, daß ein großer Teil unseres Volksmms, so die Überlieferung unsere! Märchen und Lieder, beim Scheine des Leuchispanes gepflegi worden ist. 4- Krankheii und Regen. Die gegenwärtige Regenpertode hat natürlich die Zahl der sogenannten Erkältungskrankheiten erheblich anschwellen lassen. Wenn uns auch der Mechanismus der Entstehung von Erkäl tungen noch nicht bis in seine letzten Einzelheiten bekannt ist, so wissen wir doch, daß die durch die Nässe bedingte örtliche Abkühlung der Haut eine der wesentlichsten Ursachen für die Entstehung der Erkältung abgibt. Bei der Durchnässung eines Körperbezirkes kommt es durch die örtliche Abkühlung zu einer Störung der Bluizirkulation und einer Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit der betreffenden Gewebe. Damit wird dem Einbruch der sich aus unserer Körpersläche stets vor- sindenden Krankheitserreger Tür und Tor geösfnet. In vielen Fällen kommt es so zu eine örtlichen Erkrankung, etwa wie beim Muskelrheumaiismus, .beim Hexenschuß, bei der Ischias und dergleichen mehr. In manchen anderen Fällen spielt sich durch Fernleitung der Krankheitsprozeß an Stelle» ab. die vom Punkte der Durchnässung oder der Kälteeinwirkung wett entfernt sind.» Das gilt z. B. für diejenigen Erkrankungen, welche durch nasse Füße ausgelöst werden, d. h. eine aus diesem Wege entstandene Mandelentzündung, einen Schnupfen, eine» Luftröhrenkatarrh oder eine Grippe. Während kurzdauernde Durchnässung und Kätteeiuwirkung meist keine bösen Folge» hat, ist dies bei längerer Abkühlung fast stets der Fall. Darum sollte man längeres Stehen bei Regenwetter, sei es im Freien sei es in den Verkehrsmitteln, nach Möglichkeit vermeiden Das Tragen wetterfester Schuhe mii dicker Sohle oder noch besser die Benutzung von Überschuhen, die beim Ausemhali im warmen Zimmer selbstverständlich abgelegt werden müssen, ist besonders zweckmäßig. Ist man trotzdem durchnäß! worden, so sorge man, zu Hause angekommen, dafür, daß nichi nur die nassen Oberkleider abgelegi, sondern auch nasse Schuhe und Strümpse mii irockene» veriauschi werden. Naiürlich darf man dabei das vorherige Abirockncu der naß gewordenen Füße nichi vergessen. Den durch Nüsse oder Kälte hervorgerufene» rheumaiischen Beschwerden aller Ari schenke man ebenso wie jeder Erkäliung die gebührende Beachiung, d h. man ver nachlässige sie »ich!, sondern rufe, wenn sie sich mii den be- kannien Hausmitteln »ich! ohne weiieres beseiiigen lassen oder wenn höheres Fieber auftrtit, sosorl den Arzt. 4- Die Abnahme der Tageslänge ist kn keinem anderen Monat, von Monatsbeginn bis Monatsende betrachtet, so groß, als in dem Monat November. Sie beträgt nämlich 91 Minuten, also reichlich 1>L Stunden. Kalendermäßig geht die Sonne am 1- No vember 6.57 Uhr auf und nachmittags 4.29 Uhr unter, am 30. November aber geruht sie erst 7.48 ihr Tagewerk zu beginne» und gibt es trotz dieses späteren Beginns schon 3.49 Uhr wie der auf. Immerhin hält sie Ende dieses Monats noch am Acht stundentage fest und gibt sogar noch eine Minute zu! Der diesjährigen Kirchensteuer ist, wie schon in den ver gangenen Jahren, die Einkommensteuer des Vorjahres zu Grunde gelegt worden. Bedauerlicherweise ist diese Einkommensteuer der Steuerbehörde nicht bei allen Personen bekannt. Die mit dem Ausfertigen der Steuerbescheide beauftragten Stellen haben da her bisweilen zu Schätzungen greifen müßen. Es ist möglich daß sich der und jener dadurch beschwert fühlt. Als Härte muß- die Kirchensteuer auch bei langanhaltender Arbeitslosigkeit empfunden werden. Man wolle, um sich Verdruß zu ersparen, die kleine Mühe nicht scheuen und ein Gesuch an den Kirchenvorstand rich ten, das allerdings eingehend zu begründen ist und wohlwollend geprüft werden wird. Bei vermeintlich unrichtiger Einschätzung ist ein Nachweis des Arbeitgebers über die abgeführte Lohnsteuer summe beizufügen. Der Einsicht in wirkliche Schwierigkeiten und Notlagen wird sich der Kirchenvorstand nie verschließen. Der hiesige Verkehrsverein hielt gestern abend unter Leitung von Oberinspektor Lehmann eine vollzählig besuchte Ver sammlung im „Adler" -ab. Man nahm Kenntnis davon, daß die Oberpostdirektion Dresden dem Ersuchen des Ausschusses nachge kommen ist und alle Wagen der Kraftpostlinie Dresden—Wils druff—Mohorn mit der gleichen Beschriftung versehen und auch die weiteren Wünsche berücksichtigt hat. Die durch Beschluß der Stadtverordneten bestätigte Aufnahme in das Dresdner Adreß buch, zu der der Ausschuß ebenfalls Anregung gab, wurde alle ssitig begrüßt. Verschiedentlich ist auch der Wunsch nach Aende- rung verschiedener Straßennamen laut geworden. Nach ein gehender Aussprache wurde beschlossen, den Rat zu ersuchen, zu beschließen, daß die Bahnhofstraße mit der Einmündung nach dem Bahnhofe abgeschlossen ist und die Straße nach Grumbach offiziell „Tharandter Straße" benannt wird. Den bisherigen Feldweg bittet man „Landbergweg", die an der alten Ziegelei nach Niedergr-umbach führende Straße „Weg nach Grumbach" und die neue" an der Schule vorb-eiführende Straße „An der Schule" zu nennen. Weiter wurde der Wunsch nach straßen weiser Hausnummerierung vorgebracht. Man erwartet, daß im nächsten Sommer die Vorarbeiten dazu geleistet werden. Bekannt lich werden von der Reichsbahn in Dresden Meißen, Freital und anderen Orten auch an Mittwochen Sonntagskarten ausgegeben. An den Ausschuß war herangetreten worden, sich bei der Reichs bahn dahin zu verwenden, daß auch in Wilsdrusf die Ausgabe derartiger Karten erfolge. Oberbahninspektor Bever bemerW dazu, daß zurzeit eine Eingabe in der Frage ohne Erfolg sei. habe bereits d-ahingehende Schritte unternommen und den Be scheid erhalten, daß es zunächst nicht vorgesehen sei, die Karten in kleinen Orten aufzulegen. Ein Gesuch um Einsühr-ung von
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)