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Antwort des Retchsimiemmmsters. Erklärung Dr. Wirths zum thüringischen Polizeistreit. Zu den vom Vorsitzenden des Thüringischen Staats ministeriums zum Polizeistreit veröffentlichten Erklärung wird vom Reichsminister des Innern folgende Erwide rung mitgeteilt.-. Der Reichsminister des Innern hat dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold keinen Auftrag erteilt, ihm Material über die Verhältnisse bei der Thüringischen Polizei zu beschffen. Selbstverständlich hat er die Ver hältnisse in Thüringen nach wie vor aufmerksam verfolgt und das ihm im reichsten Umfange von den verschieden sten Seiten zugegangene Nachrichtenmaterial dem Staats gerichtshof unterbreitet. Dieser ist zurzeit damit besaßt, über das Material Beweis zu erheben. Der Reichsminister des Innern lehnt es ab, dem Beispiel des Vorsitzenden des Thüringischen Staatsministeriums zu folgen und Teilergebnisse der bis herigen Beweisaufnahme einseitig und vorzeitig aus zuwerten. * Vorgehen der thüringischen Regierung gegen Polizeibeamte. Die Negierung gibt bekannt, daß im Lauf der Ak tion gegen die Bespitzelung des Thüringer Polizeiwesens im Interesse des Neichsinnenministers Haussuchungen in den Wohnungen verschiedener Polizeibeamten und in Büros des Reichsbanners stattgefunden haben, wobei weitere erdrückende Beweise für dieses Svitzclwescn fest- gestellt worden seien. Daraufhin sei der Polizeihauptmann Schüler in Gotha fristlos und ohne Zuerkennung der Versorgungs gebührnisse entlassen worden. Gegen einen am 31. August ausgeschiedenen Polizeioberleutnant und gegen drei wei tere untere Polizeibeamte sei das Dienststrafverfahren eröffnet worden. Weiter habe man die Feststellung ge macht, daß das Material der Spitzel über einen Kriminal kommissar beim Polizeipräsidium Erfurt geleitet worden sei. Schuh der Landwirtschaft. Brüning und Schiele beim Reichspräsidenten. Der Reichspräsident empfing den Reichskanzler Dr- Brüning und den Reichsminister iür Ernährung und Land wirtschaft Dr. Schiele zu einer gemeinsamen Bespre- chung über die Durchführung der zum Schutze der oeut- schcn Landwirtschaft, sowie zur Durchsetzung der Lebens- mittclpreisscnkung von der Reichsregierung in Aussicht genommenen weiteren Maßnahmen. ' NeuWand verlangt Klarheit in Gens Das Kriegsmaterial. Durch den Grafen Bernstorff hat die deutsche Ab ordnung bei der Vorbereitenden Abrüstungskommifsiom in Genf jetzt den Antrag cingcbracht, zur Vorbereitung der kommenden Abrüstungskonferenz eine vollständige, alle Einzelheiten umfassende Übersicht des gegenwärtigen Rüstungsstandes der einzelnen Länder zu veröffentlichen. Das gehöre zur Ausgabe des Abrüstungsausschusses, denn die kommende Konferenz müsse sich ein genaues Bild der Rüstungen der einzelnen Staaten machen können. Die Ansarbcitung eines Abkommenscntwurfcs allein genüge nicht. Der Erfolg der Londoner Flottenkonferenz sei zum großen Teile darauf zurückzusühren, daß der Koufcrcnz gleich zu Beginn der Verhandlungen eine alle Einzel heiten wiedergebende Darstellung der Flotten der Konfe renzmächte als Grundlage der gesamten Vorhandlungen vorlag. Während für die Flotten die amtlichen Mitteilun gen der beteiligten Mächte zur Verfügung standen, fehlten derartige Mitteilungen für die Landrüftungen völlig. Es wird daher beantragt, der Abrüstungsausschuß solle un verzüglich an sämtliche Regierungen das Ersuchen richten, umfassende Aufschlüsse über ihre gegenwärtigen Rüstungen vorzulegen. Der Vertreter Italiens, General de Marinis, batte ferner den Antrag gestellt, den Bestand des ge samten Kriegsmaterials aller Staaten so weit als möglich herabzusetzen. Italien weigere sich, ein Abrüstungsabkom men zu unterzeichnen, das die Kriegsmaterialfrage nicht eindeutig löse und das die gegenwärtigen Unterschiede im Nüstungsstand der Staaten nicht in gerechter Weise be seitige. Zu dem italienischen Antrag schreibt die offiziöse „Popolo d'Jtalia" in Nom: „Man steht also, Italien hat sich einigermaßen dem deutschen Standpunkt genähert, und zwar, weil die militärische Lage sich zu seinem Schaden im Laufe der letzten achtzehn Monate, die seit der letzten Tagung verstrichen sind, so verändert hat." Aussprache der Mächte. Bei der Auseinandersetzung sprachen sich Vertreter Rumäniens, Polens und Südslawiens ein deutig für Ablehnung des italienischen Antrages aus. Sie erklärten, daß sie eine Herabsetzung ihrer Kriegsrüstungen nur auf dem indirekten Wege einer Beschränkung der Heeresausgaben zulassen könnten, obwohl bereits fest gestellt worden ist, daß diese unkontrollierbare Methode weitere Rüstungen ermöglicht. Die russische Abord nung brachte den Antrag ein, am Tage der Unterzeichnung des Abrüstungsabkommens die Heereshaushalte aller Staaten um einen gleichen Hundertsatz zu kürzen. Lit winow betonte, man suche jetzt zu einer Veröffentlichung der Heeresausgaben Zuflucht zu nehmen, um einer ent scheidenden Herabsetzung des Kriegsmaterials aus dem Wege zu gehen. Sowjetrußland fordere die direkte Be schränkung des gesamten Kriegsmaterials. Der Vertreter Frankreichs lehnte die Bedeutung der modernen Kriegstechnik als entscheidenden Faktor des Krieges ab. Den Ausschlag würde jedoch in künftigen Kriegen nach wie vor die große Masse geben. Er lehnte ausdrücklich die Methode der direkten Beschränkung des Kriegsmaterials ab. Bei den gegenwärtigen politischen Bedingungen sei aber eine internationale Kontrolle über die Herabsetzung des Kriegsmaterials undenkbar, da sich kaum ein Staat einer derartigen KontroN" würde. Französische Willkür im Saarland. Drei saarländische Landjäger zu Gefängnis verurteilt. Eine Deutsche als Geisel für den Spion Becker. Gegen die drei ehemaligen saarländischen Landjäger, Ke wegen der Festnahme des in französischen Diensten gewesenen deutschen Spions Becker anaeklaat waren Inter der Beschuldigung der Freiheitsberaubung, fällte Ke Saarbrücker Strafkammer folgendes Urteil: Alle drei Angeklagten werden zu je zwei Monaten Gefängnis bei einem Strafaufschub von fünf Jahren ver urteilt. Die Anklageerhebung war aus Anweisung der Äegierungskommission erfolgt, die sich hier wiederum als villfähriges Werkzeug Frankreichs erwiesen hatte. Aus der Verhandlung ging hervor, daß ein Fräulein Ohnsorge, die seinerzeit bei der Festnahme des Becker nitgewirkt hatte, noch heute, also sechs Monate nach dem Vorfall, von den französischen Behörden als Geisel für Becker festgehalten wird. Der als Zeuge anwesende Vater des Mädchens hat bisher kein Lebenszeichen von einer Tochter erhalten. Englands Versprechungen an Indien. sieden Macdonalds und indischer Ver treter auf der Jndienkonferenz. Nach Eröffnung der englisch-indischen Konferenz er klärte Macdonald, daß die Könige Englands und die irdischen Staatsmänner von Zeit zu Zeit deutlich zum Ausdruck gebracht hätten, daß Indien sich auf die Selb st- : egierung vorbereitet habe. Für eine solche Entwick- ung aber sei l a n g e Zeit erforderlich. Die Konferenz fei zusammengetreten, um in einem Abkommen die Tat- ache anzuerkennen, daß Indien in seiner verfassungsmäßi- M Entwicklung einen gewissen Punkt erreicht habe. Das Zustandekommen der Konferenz lasse hoffen, daß mch eine Einigung erzielt werden könne. Im Namen der indischen Fürsten betonten die Maha radschas von Barod und Kaschmir ihre Loyalität gegen- iber der englischen Krone. Als Vertreter Britisch-Jndiens :rklärte Sastri, daß die Krone nicht nur ein Symbol der Macht und Einigkeit, sondern auch der Freiheit und Gleich heit der Völker innerhalb des Weltreiches sein müsse. Auf Antrag Macdonalds wurde sodann für die Geschäftsfüh rung der Konferenz ein aus sechzehn Personen bestehender Ausschuß gebildet, dem fünfzehn indische Vertreter und )er Staatssekretär für Indien angehören. Trauertag in Indien. Aus Anlaß der Eröffnung der englisch-indischen Kon ferenz veranstalteten die Anhänger Gandhis in Indien Knerr Trauertag. Alle Geschäfte und Märkte der Hindus waren in Karatschi geschlossen. Nie belgische Kabinettskrise Außenminister Hymans beim König. Entgegen dem Brauch hat sich der König durch die Präsidenten des Belgischen Senats und der Kammer sowie vurch die Parteiführer nickst beraten lassen, sondern emp fing den der Liberalen Partei angehörenden Autzen- lninister Hymans und den Brüsseler Bürgermeister Max, der die Entschließung der Liberalen veranlaßt und so die Kabinettskrise herbeigeführt hat. Der pseudo-Millionär. Warnung vor einem Schwindler. Der bei Koblenz seinem Transporteur entwichene Strafgefangene, der Ingenieur Felix Block, beauftragte in Breslau einen Notars mit der Verwaltung seines an geblichen Vermögens in Höhe von 80 Millionen Mark. Dabei legte er deutsche und amerikanische Urkunden von Banken, Notaren und Finanzämtern vor. Block ist mit dem zur Prüfung erhaltenen Verwaltungsvertrag und der Vollmacht des. Breslauer Notars verschwunden, nach dem er mehrere Personen um Darlehen geprellt hat. Vor dem Schwiedler, der Schußwaffe bei sich führen soll, wird gewarnt. Furchtbares Einsturz unglück in Lyon. Bisher 60 Tote und 60 Verletzte Paris. In der Nacht zum Donnerstag ereignete sich in Lyon ein schweres Einslurzunglück. Durch den Zusammenbruch einer Mauer, die an das Hotel de petit Versailles grenzt, stürzte das Gebäude unter furchtbarem Getöse zusammen. Unter den Trümmern wurden bisher 60 Tote und etwa 60 Verletzte ge borgen. Das eingestürzte Hotel war bis auf den letzten Platz ge füllt, als die Katastrophe eintrat, die sich zunächst nur auf einen Teil des Gebäudes erstreckte. Das Unglück ereignete sich, als alle Gäste in tiefstem Schlafe lagen. Als die Feuerwehr und die Poli zei an der Trümmerstätte erschienen, aus der das Gestöhn der lebendig Begrabenen drang, stürzte plötzlich auch der restliche Teil des Gebäudes über ihnen zusammen. Neunzehn Feuerwehr leute und fünf Pvlizeibeamte wurden bisher als Leichen geborgen. Die genaue Zahl der Opfer steht noch nicht fest, da immer noch Tote und Verletzte unter den Trümmern liegen. Zusammenstöße in der Berliner Universität. Berlin. In der Berliner Universität kam es zu Zusammen stößen zwischen Studenten verschiedener politischer Richtungen. Die Polizei schritt ein und nahm einige Verhaftungen vor. Flug des Prinzen von Wales mit dem „Do X" London. Der Prinz von Wal^ machte am Mittwoch auf dem „vo X" einen Flug von 25 Minuten Dauer, nachdem er vorher das Flugschifs einer eingehenden Besichtigung unter zogen hatte. D. 2000 in Bordeaux. Paris, 12. November. Die 0 2000 ist am Mittwoch mor gen um 11 Uhr in Vitoria gestartet und traf um 13.15 Uhr in Bordeaux ein. v 2000 wird nun zunächst die Ankunft der Do. X abwarten, die am Freitag hier erwartet wird. Lohnsenkung in der belgischen Eiieninoustrie. Brüssel. Der paritätische Ausschuß der belgisch.:. Eisenindustrie hat eine Lohnsenkung um 2,5 Prozent ab 11. Dezember und um weitere 2,5 Prozent ab 11. Ja nuar beschlossen. Neubaueinsturz in Madrid. Madrid. In Madrid stürzte ein Neubau ein. Vier Arbeiter wurden getötet, weitere vier Arbeiter wurden schwer und sieben leicht verletzt. Der Baumeister wurde bei einem Fluchtversuch verhaftet. Wilsdruff, am 16. November 1930. Merkblatt für den 14. November. Sonnenaufgang 7'° I Mondaufgang — Sonnenuntergang 16'° j Monduntergang 14'° 1825: Der Schriftsteller Jean Paul (Friedr. Nich'cr c.-st Sternschnuppen. Der November ist der große Sternschnuppenmonat. Stern schnuppen gibt es zwar fast in jeder Nacht, aber in „Schwärmen" treten sie meist nur im August und im November aus. Durch ganz außerordentliche Häufigkeit der Sternschnuppen sind be sonders die Nächte vom 12. bis zum 14. November aus gezeichnet; insonderheit beobachtete man am 12. November der Jahre 1799, 1833, 1866 und 1867 förmliche Sternschnuppen regen. Man hat dann dieses Phänomen bis zum Jahre 902 zurückverfolgt und sestgestcllt daß cs alle 33 Jahre seinen Höhepunkt erreichte. l899 und 1900 ist es jedoch ausgeblicben, und seitdem sind die „Novcmberschwärmc" nicht mehr so dicht wie früher. Bei den Sternschnuppenfällen scheint die Mehrzahl der Sternschnuppen jedesmal von einem bestimmten Punkte des Himmels auszustrahlen. Da nun der Ausstrahlungspunkt für die Sternschnuppenfülle des Novembers im Sternbilde des Löwen liegt, nennt man diese Sternschnuppenfälle auch „Leoniden". Es gibt aber im November noch weitere größere Sternschnuppenfälle, und zwar zwischen dem 27. und dem 29. des Monats. Man nannte diese zweiten Siernschnuppenfälle des Novembers „Bieliden", weil man sie aus kleine Weltkörper, die der zerfallende Bielasche Komet längs seiner Bahn aus- gestrcui hatte, zurücksührte. Die Sternschnuppen beschreiben am Himmel rasch eine meist geradlinige, mehr oder minder lange Bahn und erlöschen dann. Es sind kleine kosmische Körper, die sich uni die Sonne bewegen, wie die Planeten, und die, falls sie in die oberen Schichten unserer Atmosphäre ein treten, durch den Widerstand der Atmosphäre erhitzt werden i und zum Leuchten gelangen. Die Farbe der Sternschnuppen j ist meist weiß, ins Gelbe oder Blaue spielend. Die Geschwindig- t keiten, mit denen sich die Sternschnuppen bewegen, betragen 20 und mehr, selbst 150 Kilometer in der Sekunde. * Evangslifationsvorträge in der hiesigen Kirche. Der 4. Vortrag von Pfarrer Günther hatte eine beachtlich zahlreiche Zu hörerschaft in der Kirche versammelt. Er faßte die Frage nach - dem neuen Herzen volkstümlich, gewisfenschärfend und seelsorger- lich liebevoll an. Er traf gewiß das tiefste Verlangen der Be sucher, als er davon sprach, daß wir alle nach einmal gern unser Leben von vorn ansangen, die Vergangenheit mit Schuld, Leid und Finsternis aber ausstreichen möchten, Und als er dann schilderte, welche Frucht aus dem von Christus neugefchenkten Herzen wachse und die Frage stellte, möchtest du wahre Freiheit ohne alle Ketten, wahre Freude im Gegensatz zu aller künstlich erregten, und wirk lichen Frieden, möchtest du das Leben eines Gotteskindes führen in Gehorsam und Liebe und ein Segen für andere werden, da wird in allen Herzen ein heimliches Ja erklungen sein. — Heute abend wird das Thema: Hungrige Seelen behandelt. — Auf merksam gemacht fei aber auch auf die Bibelstunde, die gestern sehr anschaulich eine Geschichte des Neuen Testamentes den Hörern nahe zu bringen verstand und heute wieder 145 Uhr gehalten wird. Kirchenvvrstandssitzung. Zu dem gestrigen Bericht über die Kirchcnvorstandssitzung ist zu ergänzen, daß eine Beihilfe an die Brüderanstalt Moritzburg nicht gewährt wurde. Weiter ist zu bemerken, daß die Gesuche über Kirchensteuererlaß auf das Jahr 1930 noch nicht beraten werden konnten. Die Tesuchsteller müssen sich noch gedulden. Die täglichen Zusammenstöße. Fast kein Tag vergeht, ohne daß nicht an der Rathausecke oder sonstwo im Stadtgebiete kleine Zusammenstöße oder sonstige leichte Verkehrsunfälle sich ereig nen. Fast erübrigt es sich, davon Notiz zu nehmen. Wie am Dienstag nachmittag so karambolierten -auch gestern wieder zwei Autos an der Marktecke. Beide Male wurde nur Sachschaden angerichtet. Der Streit um den Schuldigen, der die Reparatur bezahlen soll, war dabei wieder das meiste. „Die Orchideentänzerin" in den „Lindenschlößchen - Licht spielen". Der Film wurde in Frankreich gedreht und behandelt die Liebesgeschichte zweier Iugendgespielen, zwischen die eine störende Dritte tritt, un-d enthüllt etwas von der französsschen Seele, welche Sentiments braucht, schöne, empfindsame Szenen und Gesten, aus denen Kultur des Gefühls strömt. Der Film fin det sicher den Beifall der Besucher. Berichtigung. Unter der Spitzmarke „Heuschreckenschwärme von Hausierern" haben wir kürzlich eine Darstellung des Tier schutzvereins zu Meißen gebracht, die der Richtigstellung bedarf. Die Tie-rbilder (Hund und Katze) als Metteranzeiger werden über ganz Sachsen nur vom Alten Tierschutzverei-n in Dresden in engster Zusammenarbeit mit fast allen sächsischen Tierschutzver- - einen als Tierschutzwerbemittel verbreitet. Die vom Verein an- gestellten Werber sind keine Hausierer. Ansehen und Erfahrung dieses ältesten deutschen Tierschutzvereins bürgen für Güte und Zweckdienlichkeit des überall anerkannten Werbemittels. Der Preis ist den hohen Vertriebsunkosten angemessen. Der Ueber- schuß fließt restlos den gemeinnützigen Zwecken des Vereins zu. Gegenteilige Behauptungen sind unwahr und werden strafrecht lich verfolgt. Was soll werden? Nachdem der Bezirks-Landbund Meißen sich in letzter Zeit hauptsächlich mit wirtschaftlichen Fragen be schäftigt hatte, stand am Sonnabend ein politisches Thema aus der Tagesordnung. Direktor Feldmann (Dresden), der Hauptgeschäftsführer des Sächsischen Landbundes, behandelte die letzten Vorgänge auf innerpolitischem Gebiete vom Standpunkte der Landvolkgruppe aus, die bekanntlich gegen Brüning einge stellt ist. Nachdem der Redner ausführlich die innerpolitischen Vorgänge und die landwirtschaftliche Lage behandelt und auch die Außenpolitik gestreift hatte, betonte er zum Schluß: Was die nächsten Wochen und Monate uns bringen werden, ist noch von der Zunkunft verschleiert. Aber eins sei sicher: Volk und Staat können nur dann aus unerträglichem Elend befreit werden, wenn verantwortungsbewußte, tatkräftige nationale Männer das Schicksal Deutschlands in die Hand nehmen. Die Landwirtschaft, verwurzelt im Boden und dadurch unlöslich mit dem deutschen Schicksal verbunden, steht in der nationalen Front und wird hie Männer unterstützen, die Deutschlands Rechte nach innen und außen verfechten. Die Wiedererlangung der deutschen Freiheit aber setze voraus die Wiedererlangung einer produktionsfähigen - Landwirtschaft und der Sauberkeit im politischen Leben. Die Er- nähvungsgrundlage des deutschen Volkes zu erhalten, ist Aufgabe des Reichslandbundes. Erfolg kann ihm nur werden, wenn die Landwirtschaft geschlossen hinter ihm steht, in treuer Gefolgschaft, ! in Unterordnung auch dort, wo zunächst das Verstehen nocv fehlt. Es ist noch nie soviel für die Landwirtschaft gearbeitet wor den, wie jetzt unter Schiele, und auch der Mann an der Spitzt des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth, sei ein Mann der Tas- Das Landvolk müsse beweisen, daß es kein leeres Wort ft'- „Nicht kampflos geht der Bauer zugrunde!" Die scharfgeprägteN,