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2.Blatt— Nr. 252 - Dienst«,g, den 28. Olt. 1930 I Der Kanarienvogel. Die Mutter sitzt am Fenster, Man hört nicht einen Laut; Aus ihren müden Augen Manch heiße Träne taut. Sie denkt an ihren Gatten Der viele Jahr schon tot. Der für die Seinen sorgte — Sie hatten immer Brot. Ihr Einzger blieb im Felde Und liegt in Frankreichs Erd; Hielt denn die deutsche Heimat Sich ihrer Opfer wert? Wie sie so ganz verlassen Der Ihren jetzt gedenkt, Fängts Hänschen an zu singen, Das manchen Trost ihr schenkt. Ida Haubold. Die neue Zeit -er Eisenbahn. Von Artur M. Frädrich, Ingenieur. Die Göttinger Versuchsanstalt, die sich vor Jahren dii Aufgabe stellte, den Einfluß der Luftströmung aus einen Körper zu untersuchen, und dabei auch ermitteln wollte, welchen Wider stand die ruhende Luft jedem sich bewegenden Gegenstand ent gegensetzt, mußte lange versuchen, ehe sie eine Form ausfindig machen konnte, die bei einem möglichst großen Rauminhalt der denkbar kleinsten Luftwiderstand aufweist. Die gefundene Form die sogenannte Stromlinienform, entspricht in Gestalt einen fallenden Wassertropfen, der nicht vorne spitz ist, sondern all gerundet und sich bis zum ersten Drittel seiner Länge ver stärkt, um dann bis in eine Spitze gleichmäßig auszulaufen Diese von der Industrie zur Verwendung für ihre Fabrikat bald übernommene Form ist heute schon bei jedem Rennautc zu finden und auch schon bei Personenwagen, die ausschlietzlick der Personenbeförderung dienen Auch die Rümpfe der Flug zeuge weisen diese charakteristische Tropfenform auf. Nicht zu letzt hat diese Tropfenform dazu beigetragcn, schnellere Fahr zeuge auf den Markt zu bringen, denn wie groß der Wider sacher Luftwiderstand sein kann, haben deutlich die Göttingei Untersuchungen gezeigt. Der Wirtschaft kommt es aber in erstei Linie darauf an, schnelle Verkehrsmittel zu besitzen. Die Be vorzugung der Flugzeuge und der Automobile mußte bald bei der Reichsbahn verspürt werden. Immer mehr und meh, glitt die Beförderung von Personen und Frachten an Flug zeuge und Automobile. Die Reichsbahn mußte sich der ver änderten Situation anpassen, indem sie schnellere und be quemere Wagen bauen ließ. Aber alles dies war nicht im stande, dem Fortschritt die Waage zu halten. Jetzt aber hat sich die Reichsbahn zu einer grundsassende, Umgestaltung ihrer Wagenform aufgeschwungen. Sie baut nack den Plänen eines Ingenieurs Kruckenberg ein Fahrzeug, dai sie aus der Versuchsstrecke zwischen Hannover und Celli der Öffentlichkeit vorführte. Dieses Fahrzeug ist ein Propeller wagen. Es ist ihm anzusehen, daß er unter Berücksichtigung de« Göttinger Versuchsergebnisse konstruiert worden ist. Alle her vorstehenden Aufbauten, die dem Fahrwind eine Angriffs fläche böten, sind vermieden worden. Der Bug des 26 Mete: langen Wagens ist kugelförmig ausgebaul und geht allmählick in sich nach hinten kaum merklich verjüngende Flanken über Das Dach ist leicht lonnenartig gehalten, sorgt also für ein Zur- seitedrücken der Gegenluft. Der Antrieb erfolgt mittels einet durch einen Verbrennungsmotor getriebenen Propellers, dei sich am Heck befindet. . Der Lohn für die Berücksichtigung der Göttinger Versuchs ergebnisse zeigte sich schon in der Fahrgeschwindigkeit (1A Kilometer in der Stunde, die erforderlichenfalls aus über 20l erhöht werden kann!) ganz deutlich, wenn man diese erreicht! Fahrgeschwindigkeit mit dem Brennstoffverbrauch in Einklang zu bringen suchte. Obwohl dieses haifisch-walfischähnliche Fahr zeug ein Gewicht von nahezu 19 000 Kilogramm ausweist uni 40 Passagiere und das Fahrpersonal in sich hatte, verbrauchte es auf 100 Kilometer Strecke nur knapp 60 Liter Benzin und nur wenig Ol. In nur einer Minute konnte seine Geschwindig keit von 0 aus 90 Kilometer gebracht werden. Wie schon er wähnt, verbraucht es verhältnismäßig wenig Betriebsstof? und Etwa drei Jahre sind es her, als in einem hiesigen fashionablen Kabarett eine junge Inderin auftrat, deren wunderbare Schönheit allgemein auffiel. Der Zettel nannte sie „Maya, die Bajadere". Sie führte indische religiöse Tempeltänze vor und batte einen sensationellen Erfolg. , Alle Männer stellten ihr nach. Sie aber machte sich un nahbar. Nur einer fand bei ihr Zutritt, ein junger Caballero, der, außer mancherlei persönlichen Vorzügen, auch großen Reichtum besaß. Senhor Orlando Mendoza galt allgemein als ihr erklärter Liebhaber. Um so größer War das Erstaunen, als plötzlich die Tänzerin unter Kontrakt- aus Valparaiso verschwand. Hätte Mendoza nicht überall nach ihr geforscht und zu erkennen gegeben, daß er dar über am meisten betroffen war, man hätte geglaubt, sie sei nnt seinem Einverständnis von hier weggegangen. Ich hörte nur von alledem. Es war das Tagesgespräch. Ein persönliches Interesse hatte ich nicht. , Doch das Tollste folgt nun. Ein Jahr später, als ich diese Geschichte schon längst vergessen hatte, weilte ich auf einer wissenschaftlichen For schungsreise im unwirtlichen Innern von Peru. Ich lebte dort unter den wilden und sehr kriegerischen Jndianer- stämmen, deren Sprachen und Dialekte mir geläufig sind. Sie verehrten in mir einen großen „Medizinmann", dem sie jede Auskunft zu geben bereit waren. Eines Nachts wurde ich zu einem Verwundeten ge rufen. Es hatte wieder einmal irgendwo ein Kampf mit einem feindlichen Stamm stattgefunden. Ein Giftpfeil hatte den armen Kerl getroffen. Er lag im Sterben. Meine Aerztekunst versagte. Etwas fiel mir auf. Er war kein Eingeborener, sondern ein Mann von anderem Typ und anderer Aussprache. Als er hörte, daß ich Engländer sei. war er hoch erfreut. Er redete mich in englischer Sprache an. „Geht et zu Ende. Doktor?" fragte er. „Ja, und kann Geschwindigkeiten entfalten, die vom Standpunkte einee Eisenbahners aus gesehen geradezu phantastisch anmuten. Wenn nun die Reichsbahn die Pläne, derartige Fahrzeuge aus sämtlichen Schnellbahnstrecken laufen zu lassen, in die Tai umsetzl, so bringt sie die Reisenden schneller, sicherer und be deutend billiger ans Ziel, als es Flugzeug und Auioinobi! vermögen. Das Automobil wird dann schon gar nicht mehr konkurieren können; denn erstens kann es aus den heutiger Straßen nicht derartige Geschwindigkeiten herausholen und zweitens mutz es sehr oft durch den Bau der Straße bedingte große Umwege machen, während die Gleise der Bahnen zwei Zentren meistens luftlinienartig, also aus kürzester Entsernuns verbinde«. Hinzu kommt noch, daß eine Fahrt mit den einzig artigen Verkehrsmitteln der Reichsbahn wenig gefährlich und äußerst billig sein wird. Fast hundert Jahre besteht die Eisenbahn; hundert Jahre hindurch Hai sie nichts Wesentliches in ihrer Gestaltung ge ändert. Jetzt wird sie nicht mehr hintenan hinken, sie wird einen Vorsprung gegenüber den anderen Verkehrsmitteln gewinnen. Ob es überhaupt möglich gewesen wäre, mit einem Fahrzeug solche enormen Geschwindigkeiten zu erreichen, wenn man den Faktor Luftwiderstand außer acht gelassen hätte, ist noch frag lich. Deshalb kann es nur begrüßt werden, wenn die Industrie mit der Wissenschaft Hand in Hand geht, denn welche Vorteile dabei gewonnen werden, das wird die Reichsbahn mit ihren Versuchsfahrten am besten beuntten können Das Hochzeiismahl in Assisi Sofia illuminiert. Die Villa Costanzi bei Assisi, in der nach dei Trauung des Königs Boris von Bulgarien und der Prinzessin Giovanna vonSavoyen das Hochzeitsmahl stanfand, erwies sich plötzlich als nicht ausreichend für die auf 300 angewachseue Gästezahl. Man mußte deshalb in aller Eile das umfangreiche Treibhaus, das inmitten des die Villa umgebenden Parkes liegt, als zweiten Festsaal Herrichten. Die Folge der Speisen, die von 22 Köchen bereitet und auf silbernen Schüsseln dargereicht wurden, lautete: Eier speise, Hummern, Fasanen und Eis. Zu den Speisen wurden nur italienische Weine gereicht, vom Capriwein bis zum schäumenden Asti! In der Stadt Assisi, wo einst der „Bcttelmönch" Franziskus gelebt und im Dienste dei Armen gewirkt hat, wurden an dreihundert Arme mit Nahrungsmitteln gefüllte Körbe verteilt; die Herrichtung dieser Körbe hatte die Königin von Italien persönlich ge leitet. Der Hochzeitsgrust der Franziskaner. Unter den zahllosen Glückwünschen für die jungc Königin ist der Gruß des Präsidenten der Vereinigung für Franziskusstudien hervorzuheben; es heißt da" „Hoheit, wenn Euer Blick von der hohen Warte des Königs schlosses in der Stadl, die ihren Namen von der Hagia 2as königliche Paar verläßt nach der Trauung die Kirche. Sophia Konstantinopels erhalten hat, nach Westen schweift und in der Ferne den Abendstern aufleuchten sieht, fo denkt, daß jenseits der Berge und des Meeres Assisi, die Stadt des Franziskus' liegt, die Euch Euren Frieden wünscht." Die Feiern in Sofia. Obwohl der Tag der Trauung des König Boris für Bulgarien kein Staatsfeiertag war, herrschte in Sofia Festtagsstimmung. Die Häuser der Stadt waren mit italienischen und bulgarischen Fahnen beflaggt. Abends waren viele Häuser illuminiert. Am Vormittag fand in der katholischen Kirche ein Gottesdienst statt, an dem sich die Vertreter der Diplomatie und des Hofes beteiligten. Als der Vertreter des Papstes den apostolischen Segen erteilte, wurde die Natseno«bymu? gespielt. Der Kampf um das Weizenbrot. Das Handwerk gegen neue Zwangswirtschaft Die Ausschüsse für Sozialpolitik und Wirtschaftspoliti! beim Deutschen Handwerks- und Gewerbekam merlag und beim Reichsverband des deutscher Handwerks traten in Hannover unter starker Beteiligung aus dem ganzen Reichsgebiet zu einer Aussprache über das Regierungsprogramm vom 30. September 1930 zusammen. Zr der beabsichtigten zwangsweisen Beimischung von Kartoffel- und Roggcnmehl wurde ein Antrag des „Germania"-Zentralverbandes deutschei Bäckerinnnungen und des Deutschen Müllerbundes einstimmig angenommen, in dem es u. a. heißt: Die von deni Reichsfachverband des BäckerhandwerkL unterbreiteten Vorschläge, die bereits Gegenstand von Verhand lungen zwischen dem Reichsernährungsminister Dr. Schiel« und dem „Germania"-Verband gebildet haben, werden als ge eignete Maßnahmen zur Milderung der gegenwärtigen Notlage der deutschen Landwirtschaft angesehen. Dem Reichsernährungsmtnister wird dringeni nahegelegt, diese Maßnahmen, die die beteiligten Gewerbe, ge stützt aus ihre Erfahrungen, Vorschlägen, trotzdem sie den Be rufsangehörigen nicht unerhebliche Opfer auferlegen zu ergreifen. Die gemachten Vorschläge können sofort er solgreich durchgesühri werden, während andere Maß nahmen längere Übergangszeiten notwendig machen. Jede zwangsweise Beimischung von Kartoffel- und Roggen mehl oder eins von beiden zum Weizenmehl ist energisch ab zulehnen als gegen die berechtigten Forderungen der Verbrau cherschaft nach einwandfreiem und preiswertem Gebäck ver stoßend. Das G e s a m i h a n d w e r k würde die zunächst betroffener Handwerkszweige in einem durch einen Beimischungszwanj aufgezwungcneii Existenzkampf gegen eine solche neue Zwangswirtschaft tatkräftig unterstützen, weil ein solcher Kamps auch im Interest« der deutschen Verbrauchers ch ast liegt. politische Kuntischsu Deutsches Reich Der Gerstenzoll. Die von Reichsfinanzminister und Reichsernährungs minister veröffentlichte Mitteilung über die Erhöhung des Braugerstenzolls ist verschiedentlich auch auf den Gerstenzoll bezogen worden. Von zuständiger Stelle wird ausdrücklich betont, daß sich die Veröffentlichung nur auf die Erhöhung des Braugerstenzolls bezieht, nicht aber auf eine Erhöhung des Gerstenzolls. Postbeamter als Spion. Ein bereits einige Monate zurückliegender Spionage fall wird jetzt bekannt. Ein polnisches Spitzelbureau, das seinen Sitz in Bentschen hatte, versuchte in den Besitz dei Post zu gelangen, die vom Reichswehrministerium in Berlin an die 1. Kavalleriedivision in Frankfurt a. d. Q und umgekehrt gesandt wurde. Die Polen bedienten sich für diesen Fall der Spionage eines deutschen Postbeamten, der sich durch Geldangebote dazu verleiten ließ, seinen polnischen Auftraggebern amtliche Schreiben auszu händigen. Dieser Postbeamte hat dann, als er schließlich verhaftet wurde, nach Ablegung eines vollen Geständnisses im Moabiter Untersuchungsgefängnis in Berlin Selbst mord durch Erhängen verübt. Inzwischen sind Maß nahmen getroffen worden, die eine Wiederholung der artiger Dinge nach menschlichem Ermessen verhüten werden. Der Fall Franzen. Die Ermittlungen in der Angelegenheit des braun- schweiaischen Ministers und natioualsosiaftstischen Rcichs- schnell," entgegnete ich. „Wenn Sie mir noch etwas zu sagen haben —" Er packte meinen Arm. Todesangst stand auf seinem Gesicht. Er sprach in Hast, als wenn er sich etwas von der Seele reden wollte. Zunehmende Atmungsbeschwerden drängten zur Eile. „Ja, ich habe Ihnen noch etwas zu sagen, etwas von Wichtigkeit, worauf Sie gut acht haben wollen! Ich bin Inder. Mein Name ist Boval. Ich bin meinem Herrn entlaufen, einem englischen Pflanzer, Sir Falconbridge. Er batte eine Geliebte, eine Französin, Madame Silvain. Er drängte mich, sie zu ermorden. Sie war ihm lästig geworden und drohte ihm mit Anzeige. Ich wußte warum. Es ging um ihr Kind, das sie seinerzeit dem Vater des selben entführt und das er später beseitigt hatte, um sie besser in der Gewalt zu haben. Denn sie war ein ver teufelt schönes Weib, sehr lasterhaft und anders nicht dauernd an ihn zu fesseln. Ich wußte, wo das Kind geblieben war. Ich selbst hatte sie meggebracht, die kleine Jeanne, und zwar — hören Sie Doktor! — nach dem großen Siwatempel in Puna in Indien, wo sie in Maya umgetaust und als Temvelmädchen erzogen wurde In Indien nichts Außergewöhnliches. Sie war, wie ihre Mutter, sehr schön, von einer ganz aparten Schönheit. Das wurde beiden zum Verderben. Ich weigerte mich, das Weib zu ermorden. Was dann aus ihr geworden ist, weiß ich nicht. Doch das Kind, ihr Kind, lebt, ist noch zu retten! Maya, das Tempelmädchen in Puna, ist in Wahrheit Jeanne Leslie. Ihr Vater ist der berühmte Maler Sir Archibald Leslie. Hätte ich mich noch länger geweigert, den Mord zu be gehen, dann hätte mein Herr mich selbst aus dem Wege geschafft. Mittel standen ihm genug zu Gebote. Darum floh ich und gleich hier in noch unerforschtes Land zu den Wilden Indianern. Er hätte sich sonst durch mich bedroht gefühlt und Mörder mir nachgeschickt. Er hat seine Agenten überall. Ich kann nicht mehr sprechen. Ich bitte Sie, suchen Sie den unglücklichen Sir Leslie auf! Sagen Sie ihm von meinem Geständnis und daß ich meine Tat bereue. Ich hoffe sie damit in etwas zu sühnen, daß ich ihm sein Kind wieder zuführe. Nachmals: Jeanne Leslie und Maha, das Temvelmädchen in Puna in Indien, sind ein und dieselbe Person. Schärfen Sie diese Namen sich ein! Sie tuen ein gutes Werk. Daß ich Sie gefunden und Ihnen das ein gestanden habe, macht mir das Sterben leichter." Da kommt mir Ihr sehr lieber Brief, der an das oben Erzählte wieder anknüvft. Sie wissen nun, wo Jeanne Leslie zu finden ist, und werden nicht säumen, die an gebliche Inderin Maya zu befreien und in ihre vollen Rechte wieder einzusetzen." Doktor Bayers ließ Blatt und Kopf sinken. Seiner Brust entrang sich ein wehes Stöhnen. Jeanne war ge funden! Helene batte sie dem gualvollsten Tode entrissen, hatte sie in sein Haus gebracht, wie eine Schwester sie an sich genommen, sie gesund gepflegt, ihn gebeten, sie in die Familie aufzunehmen, alles so, wie er es dem sterbenden Roberts in die Hand gelobt hatte. Und er? Er batte sie aus diesem sicheren Schutz vertrieben, sie in neue Not, in neues Elend, in neue Gefahren gestürzt, sie neuen Versuchungen preisgegeben. Das war sein Werk! Nun war sie noch einmal und Wohl für immer verschollen. Vielleicht starb sie irgendwo im Elend. Ihr großes Ver mögen, das er verwaltete, trug Zins auf Zins, und war doch niemand zu Nutz. Wenn das bekannt wurde, würde man ihn nicht verdächtigen, daß er das alles gewußt und so gehandelt habe, um das Roberts'schc Erbe, wenn es erst in Vergessenheit gekommen war, an sich zu bringen und es seinem Kinde zu vermachen? Furchtbar lastete das. Er war von Rechenschaft ent bunden, niemand verantwortlich. Roberts hatte es so ge wollt. Das einst befreiende Wort wurde zur Schlinge, die ihm den Hals zuschnürte. Kapitel 35. Erpressung. Am Tore der Gralsburg Tolucas erschien ein Mann, den breitrandigen Hut tief ins Gesicht gepreßt. Doch ver mochte dieser nicht eine schwarze Binde zu verdecken, die ihm quer über ein Auge hinweglief und das olivfarbene Gesicht des Fremden arg entstellte. Er verlangte vor den Herrn der Burg geführt zu werden. Und nun stand Capak — denn er war es — vor dem Räuber ferner Millionen! Toluca, der einen Hilfesuchenden erwartet hatte, betrachtete mit unverhohlenem Mißtrauen die verwegene Gestalt des Fremden. Der schien nicht bitten, wndern wroern zu wollen! Fragend ruhte sein Blick aas dem Beiucher! lForuemmg wigl.l