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Von weißen Sperlingen und dunklen Protesten. Leipziger Allerlei. Smrmgepeitschte Wolken, Gießregen, Sturm, lebhaft schwankendes Barometer, herbstlich bnntgesärbte Wälder, Dumpfheit in der Lust. Man kann melancholisch werden in diesen Tagen, und es ist genau so wie in der hohen deutschen Politik! Uber Erfreuliches aus der Leipziger Gegenwart zu berich ten, ist schwerer als über weiße Sperlinge! Tatsächlich treibt ein solch seltener Vogel im stimmungsvollen Alten Johannis- sriedhos ein Wesen! Es ist eine bis auf wenige Rücken- und Flttgelscdcrn schneeweiß gefärbte Sperlingsmama, eine ener gische alte Dame, die im Akazienbaum bei den täglichen Fami- lienkränzchcn stets das große Wort führt und ihren Schnabel sperrangelweit ausreißt. Doch auch eine so energische Sper lingsfrau kann noch längst keine weiße Sperlingsgeneration schaffen; die verschiedenen Nachkommen sind ganz alltäglich graue Sperlinge geworden! Womit übrigens auch die uns seit Kindestagen geläufige Fabel hinfällig geworden ist, daß weiße Sperlinge von ihren Artgenossen verfolgt und totgebissen werden! Zeppelin hat an einem der letzten Sonntage den bereits einmal wegen Schlechtwetters zum Leid aller Leipziger und auch zum großen pekuniären Schaden mancher Geschäftsleute ver schobenen Besuch ausgesührt. Er kreuzte wiederholt über der Stadt und bot die prächtigsten Anblicke. Die zahllos der Lan dung beiwohnenden Zuschauer kamen jedoch nicht recht aus ihre Kosten, da der Aufenthalt nur kurz war und der weltberühmte Luftriese wegen bevorstehenden Sturmes schleunigst zur Weiter- sahrt nach Schlesien rüstete. Der Leipziger Verkehrspolizei wurden im Anschluß an den Zeppelinbesuch schwere Vorwürfe gemacht, da eine Anzahl Straßen nach dem Flugplatz dermaßen verstopft waren, daß Autos uud-Motorräder völlig eingekeilt festsaßcn. Als sie dann mit Mühe losgeeist wurden, war der Zepp längst ostwärts im grauen Himmel verschwunden und die bereits gelösten Flugplatz-Eintrittskarten waren verfallen. Im übrigen hagelt es in Leipzig Proteste! Die Stadtverord neten protestieren gegen das neue Steuerbukett und lehnen sämtliche Notverordnungssteuern ab. Man protestiert gegen den Plan der Reichsbahn, die Leipzig verkehrsiechnisch der Reichsbahndirektion Halle unterordnen will; in diesem Falle scheint Leipzig bedauerlicherweise vor vollendete Tatsache gestellt zu sein, um so mehr da die Eingliederung unter der Devise „Ersparnisgründe" geschieht. — Auch der geplante Bau eines Verwaltungsgebäudes am schönen Johannapark, dem u. a. auch eine Untersuchungsstelle für Lungenkranke angegliedert werden soll, regt zu wiederholten Malen die Gemüter aufs hef tigste auf! Man scheint in Leipziger Bürgerkreisen Lungen kranke und Tuberkuloseverdächtige, die so schon schwer genug an ihren unverschuldeten Leiden zu tragen haben, als Pestkranke und Aussätzige anzusprechen, denen das Betreten öffentlicher Parks mit allen Mitteln verleidet werden soll. Sind wir noch im Mittelalter? — Auch der Stadtbankskandal mit seinen Zehn-Millionen-Verlusten hält die Gemüter in Spannung. Schließlich protestiert man auch noch gegen die Auslösung des Leipziger Kanalbauamtes des durch Staatsverlrag gesicherten Elster-Saale-Kanales. Doch wo kein Geld ist, Helsen auch die berechtigsten Proteste nichts! Auch über ein Jubiläum ist zu berichten. In diesen Oktobertagcn jährte sich zum 25. Mal der Tag der Einweihung des Neuen Rathauses. Mit einem Kostenaufwand von 8 673 000 Mark erbaut, erwies sich der imposante und repräsentative Bau indeß bald als zu klein, so daß ihm das Stadthaus ange gliedert werden mußte. Zum Schluß ein Zeichen der Zeit: von 326 000 dem Städ tischen Leihamt übergebenen Pfändern wurden im Vorjahre nur 287 000 wieder eingelöst! Ach, wir Armen! Konrad aus Lipsk Deutsches Reich Der neue Vorsitzende des Rechtsausschusses. Im Rechtsausschuß des Reichstages führt der natio nalsozialistische Abgeordnete Dr. Frank ll, der einer der Verteidiger im Leipziger Prozeß gegen die Ulmer Neichs- wehroffiziere war, den Vorsitz. Stellvertreter des Vor sitzenden ist der sozialdemokratische Abgeordnete Lands berg. Der volksparteiliche Abgeordnete Tr. Kahl, der im alten Reichstag den Vorsitz des Rcchtsausschusses wie des Strafrecbtsausschusscs hatte, aebört dem Rechtsausschuß 5 i M Wilsdruff und llMgend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Agentur für Versicherungsgefellschaften Wilhelm, Berthold, Feldweg 283 v. Altwarenhändler Mickan, August, Berggasfe 229. Anzeigen-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29, s«*- 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Auto-Reparaturwerkstatt Zobel, Alfred, Friedhosstraße Elektrizitätswerk). Autovermietung (Kraftdroschke) Fischer, Fritz, Meißner Straße 266. 104. Otte, Richard, Markt 13/14 (Hotel weiß. Adler), 405. Badeanstalt Stadtbad, Pächter Erich Hausmann, Löbtauer Straße. Bank- und Wechselgeschäfte Tirol affe und Sparkasse, Rathaus, «W»- 1 und 9. Wilsdruffer Bank, e. G. m. b. H., Freiberger Straße Nr. 108. 491. Botensuhrwerk Alschner, Otto, Bahnhofstraße 12^. 534. Buchbinderei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. Buchdruckerei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. Färberei und Reinigung, Plisseepresserei, Hohlsaum und Schnurstichnäheret Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Fahrrad- und Nähmaschinenhandlungen mit Reparaturwerkstätten Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Marschner, Fritz, Dresdner Straße 234. Fell- und Häutehandlung Stolle, Robert, Bahnhofstraße 138. Gärtnereien Türke, Ernst, Tharandter Straße 1340. 500. Kesselsdors: Beyer, Rob., Bäume, Topfpflanzen, Kranzbmoerei Glaserei (Bildereinrahmung) und Glashandlung Hombsch, Wilhelm, Marktgasse 89 Grabfteingefchäft (Steinbruchbeirieb) Wolf, Karl, Meißner Straße 263. Heilkundiger für alle Krankheiten (Homöopathie, Biochemie, Naturbchandl.). — Urin-Untersuchungen Joh. Schubert, Dresdner Straße (Villa Zienert). Herrengarderobegeschäst Plattner, Curt, Dresdner Straße M. Holzbildhauer Birnick, Kurt, Zedtlerstraße 79. Jnseraten-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29. »s? 8 (auch für auswärtige Zeitungen). Installateur 8 otter, F er d. (Inh. Lubw. Hellwig), Markt 10. 542. Klaucnvcrschneiden und Hufbehandlung Michler, Karl, Dresdner Straße 240. Maschinenbau und Reparatur Schwepcke, Franz, Ingenieur, Bismarckstr. 35. 511. nicht Wieder an. Kahl wird dafür wieder den Vorsitz des neuzubildenden Strafrechtsausschussees erhalten. Bürgersteuer in Anhalt. Der Anhaltische Landtag nahm in zweiter und dritter Lesung den Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der Bürgersteuer an, ebenso in zweiter und dritter Lesung die Vorlage über die Abänderung der Gemeindeordnung, die den Aufsichtsbehörden die Handhabe zu Eingriffen in die Selbstverwaltung der Gemeinden gibt, wenn diese ihre Etats nicht in Ordnung bringen. Dann schritt das Haus zur ersten Lesung der Vorlage betreffend die Errichtung eines Staatsgerichtshofes. Die Vorlage mit ihren sich an das preußische Vorbild anlehnenden umfassenden Vor schriften wurde dem Verwaltungsausschuß überwiesen. Der Antrag der Rechten wurde angenommen, der fordert, daß vor dem Staatsgerichtshof Klage wegen Bestechung gegen die Abgeordneten Günther und Marzahn erhoben wird. Aus In- und Ausland Berlin. Die kommunistische Neichstagsfraktion hat an den Präsidenten Löbe das Ersuchen gerichtet, mi' Rücksicht auf das Grubenunglück bei Aachen sofort den Reichstag ein- zubcrufen. Präsident Löbe hat das abgelehnt, da sich der Reichs tag selbst bis zum 3. Dezember vertagt habe und er an diesem Vertagungsbeschluß nichts ändern könne. Kiel. Die nationalsozialistische Studentengruppe der Kieler Universität wurde als akademischer Verein verboten, weil sie dem pazifistischen Geheimrat Baumgarten Landesverrat durch Flugblätter vorgeworsen hatte. Dortmund. Im Norden der Stadt kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Natio nalsozialisten. Zehn durch Schüsse zum Teil lebens gefährlich Verletzte mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. London. Auf den Finanzminister von Paraguay, Dr. Ayala, feuerte ein Angestellter der Landwirtschaftsbank mehrere Schüsse ab. Der Minister wurde schwer verletzt, konnte jedoch den Täter erschießen, bevor er selbst zu Boden sank. Auf dem Wege zum Krankenhaus erlag der Minister seinen Ver letzungen. Schnellzug überfahrt Auto. Der Wagenbesitzer schießt auf den Chauffeur und begeht Selbstmord. In der Nähe von Wenden überrannte ein Lastauto die geschlossene Bahnschranke gerade in dem Augenblick, als der Riga—Rcvalcr Schnellzug hcranbrauste. Das Auto wurde von der Lokomotive ersaßt, ein Stück mitgeschleift und völlig zertrümmert. Die fünf Insassen wurden her ausgeschlcudert und schwer verletzt. Der Besitzer des Wagens ergriff trotz der erlittenen Verwundungen seinen Revolver und gab aus Wut über den Unfall auf den Chauffeur mehrere Schüsse ab, die ihr Ziel verfehlten, dafür aber einen der anderen Insassen am Bein verwundeten. Nun legte der Besitzer den Revolver an seine Schläfe und jagte sich drei Kugeln in den Kopf. Sterbend brach er zusammen. Die übrigen Schwerverletz ten wurden in das Krankenhaus nach Wenden übergeführt. Die Vorgänge in pillkallen. Zeugenaussagen im Prozeß der ostpreußischen Landwirte. Im weiteren Verlauf des Prozesses der ostpreußischen Landwirte wurde dem als Zeuge erschienenen Unteroffizier anwärter Weber die Frage vorgelegt, ob er gehört habe, daß Polizeibeamte anläßlich der Vorgänge in Pill- lallen gesagt haben, es sei den dortigen Bauern gut, daß aus sie eingedroschen werde. Der Zeuge antwortete, er habe so etwas wohl gehört, jedoch sei dieser Ausspruch nicht von Polizeibeamten, sondern von Arbeitern getan worden. Justiz inspektor Ebner erklärte, es sei auf der Versteigerung in Pill kallen sehr laut gewesen, so daß er sich nicht habe verständlich machen können. Einige Leute hätten beruhigend aus die Menge eingereder, darunter auch Düpuer. worauf seine Verhaltung erfolgt sei. Ein Bankdirektor aus Tilsit sagt aus, er habe sich bei keiner Versteigerung be droht gefühlt, er habe allerdings auch kein Gebot abgegeben. Die Räumung des Döpnerschen Hofes set sofort nach der Ver haftung Döpners erfolgt. Als der Hof geräumt war, habe der Major Sandrock gesagt: „Das war so eine kleine Früh stückssache!" Als Schuporeserven durch das Zimmer liefen, habe ein Herr gerufen: „Scharf vorgehen, und wenn jemand Wider stand leistet, sofort festnehmen!" Das sei jedoch kein Beamter, sondern ein Gläubigervertreter aus Gumbinnen gewesen. Die Absicht, die Versteigerung zu stören, habe nicht bestanden. 65 Erst am zwölften Tag kamen die geretteten Passagiere an Land. Jubel und Trauer klangen auf. Herzzerreißende Szenen spielten sich ab. Maya war nicht unter diesen Ge retteten! Was nun? Mister Fitzpatrick riet, zu warten. Er hatte, wie sein Londoner Kollege. Verbindungen nach aller Welt. Der Her zog wüschte, sie nutzbar gemacht zu sehen. Statt der Funk- sprüche ergingen nun überall hin Kabelansragen. Die Ant worten waren durchweg negativ, doch riet man auch von dort aus, zu warten. — Kapitel 32. Nachrichten von einer Toten. Die gleiche Unrast, wenn auch von anderer Art, herrschte zur selben Zeit in Ainsby Castle. Master Henley, der Majordomus, war durch die Lon doner Depesche in nicht geringe Bestürzung versetzt worden. Was hieß es. „das Haus in Stand setzen?" Diese Amerika reisen des unbeweibten Hochadels hatten in der Regel nur einen Zweck und ein Ergebnis, die Vermählung mit einer Dollarprinzessin. Herzöge und andere Peers hatten schon mehrfach solche Auffrischungen mit goldwertem Bürgerblut vorgenommen. Nachdem Master Henley zu diesem Ergebnis seiner Grü- deleien gekommen war. zog er schleunigst Architekten, Maurer, Zimmerer. Tapezierer und andere Handwerker herbei, um das Haus so in Stand zu setzen, daß mit dem Herzog auch eine Herzogin darin einziehen und für ihren verwöhnten Geschmack volle Befriedigung finden konnte. Auch das Be dienungspersonal wurde in diesem Sinne vermehrt. Beso- ders hübsche Weiblichkeit wurde neu eingestellt. Seine Gna den sahen nach solcher nicht, aber Ihre Gnaden, die Herzogin, würde um so mehr daraus halten. Master Henley sah sein vollendetes Werk an und war damit, wie mit sich selbst, äußerst zufrieden. Post war auch eingegangeu uud stets, wie befohlen, sogleich weiter ge geben worden Darunter befanden sich auch Briefe von Sir Sandring ham. Aus verschiedenen Ueberseehäfen kamen sie, wo der unternehmende Freund Nachforschungen nach der verschol lenen Maya angestellt hatte All das war durch ihr Auf treten in London und ihre Reise nach Amerika überholt. Gleichwohl las der Herzog diese Briefe mit großem Inter esse. Da war doch Einer, der von wirklicher Zuneigung zu ihm beseelt war. der alle eigenen Interessen den seinen unterordnete Mensch zog es so zum Menschen. Dann kam ein Brief mit Poststempel Melbourne, eben falls von Sandringhams Hand. Der traf besonders tief. „Ich habe endlich", hieß es darin, „eine feste Spur der Verschollenen gefunden. Sie führt mich tief ins Innere dieses seltsamen, mir noch völlig fremden Landes. Nach einer fabelhaften Goldstadt am Verlorene Hoffnung-Bach, wo Maya als Goldgräber (!> tätig sein soll. Der Weg dahin soll nur teilweise per Bahn, Postkutsche oder Auto zurück gelegt werden können. In Border-Town — der Name be sagt alles — gehts dann zu Pferde durch Wüsten, Wälder, Scrubs. so eine Art Dschungel, durch Sümpfe, Salzseen, Wildenregionsn und so was mehr. Spürsinn ist alles, und der Rest in Schweigen. Den Letzten fressen die Raben. Nur starke Bewaffnung und Begleitung schützt vor unheim lichen Begegnungen mit Tramps. Buschräubern und solchem Gesindel. Doch das gerade reizt mich, und noch mehr die Aussicht, die Herzogin von Ainsby als weiblichen Goldgräber mit ihren zarten Händen den Spaten (!) handhaben zu sehen, für uns Edelgeborene ein Marterwerkzeug aus einer moder nen Folterkammer Jedenfalls werde ich wenn nicht sie selbst, dort Leute finden, die Näheres von ihr wissen. So bald ich am Ziel bin, gebe ich Ihnen Kabelnachricht, natür lich mit gebotener Diskretion". Der Herzog ließ das Blatt sinken. „Nachrichten von einer Toten" sagte er sinnend vor sich bin. Und doch bot sich hier, ganz unerwartet, eine einzig artige Gelegenheit, den Schleier, der über Mayas letzter Ver gangenheit ruhte, zu lüften. Maya als weiblicher Gold gräber! Hier kämpfte ein Seldenweib um ihr Dasein. Eine Frau, die berufen war, eine Herzogskrone zu tragen und in der Gesellschaft zu glänzen. War das die Handlungsweise einer Gesunkenen, Verlorenen? Nie und Nimmer! Diese Frau — mochte dis Welt über sie urteilen wie sie wollte — stand rein vor ihrem inneren Richter und vor ihm, ihrem Gatten. Ach, nicht versöhnend, nicht heilend, ätzend wirkte diese späte Erkenntnis! Es vermehrte die Last der eigenen Schuld, dis Maya zu solchem Leben und zu solchem Sandeln ge trieben hatte. Nun war sie tot, im Meer versunken, das Opfer einer Schiffahrtskatastrophe. Er wußte es wohl, alles Warten, alles Forschen war vergebens. Das Meer gibt Zeine Toten nicht wieder. Kein Grabmal, das er ihr errichten konnte! Keine geweihte Stätte, an der er weilen, wohin er seinen Schmerz tragen konnte. Sein stilles Gedenken wurde übertönt von der Stimme seines Gewissens. Seine Unrast wuchs. Nach Wochen kehrte der Herzog ins Schloß seiner Väter zurück, ein gebrochener, in sich gekehrter Mann, der mit der Welt und dem Leben für immer abgeschlossen hat. Kapitel 33. Capat. Bnrburra war endlich doch gekommen. „Kein Toter! Kein Verwundeter!" meldete er atemlos. Doch Spuren eines Kampfes hatte er gefunden. Er brachte als Beleg einen Fetzen von Helenens Reitkleid mit. An einem Nagel im Fußboden war er hängen geblieben. Dort wo offenbar ein Körver von einer Ecke her geschleift worden war. Doktor Bayers atmete befreit auf. Kein Mord! Eine Fieberphantasie. Ein zufälliges Zusammentreffen, mit wem, das konnte nur sie selber wissen und sagen. Der Angreifer vielleicht nur niedergeschlagen und in der Verfolgung der Fliehenden behindert. Daher ihr Verstecken im Gebüsch. Er ließ sich eine genaue Beschreibung der Inneneinrichtung der verlassenen Hütte geben. Die Hauptlast war nun von ihm genommen. Nur daß so etwas geschah, zum zweitenmal geschah und womöglich wieder geschehen konnte, war nieder schmetternd. Ueber alledem schattete die Robertsche Erbschaft. Durch Uebernahme derselben hatte sein Ansehen gelitten. Sie hatte den Raid veranlaßt. Erst durch sie waren die Unruhstifter am Bach in einen Haß gegen ihn hineingepeitscht worden. (Fortsetzung folgt.)