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Denaturierter Roggen verbilligt. Der Preis für Eosinroggen, dessen Verfütterung zum Bezug von zollverbilligter Gerste berechtigt, ist von 200 auf 170 Mark je Tonne ermäßigt worden. Gleichzeitig wurde entgegen der bisherigen Regelung die Wahl freigestellt, entweder auf 1 Zentner Gerste, l Zentner Roggen oder 1 Zentner Kartoffelflocken zu verfüttern oder nach der bis herigen Regel zu verfahren, die 1 Zentner zollverbilligter Gerste nur bei Verfütterung von 24 Zentner Roggen und Zentner Flocken zuließ. Aufwcrtungshypothelen und Hauszinssteucr. Wie das „Grundeigentum", das Organ des Bundes der Berliner Haus- und Grundbesitzer, zuverlässig mitteilt, will das Reichskabinett voraussichtlich den Zinsfuß für die zum 31. Dezember 1931 nicht gekündigten, alfo nicht zurück zuzahlenden Aufwertungshypotheken auf 714 Prozent fest setzen. Die notwendige Abgeltung dieser erhöhten Be lastung des Hausbesitzers soll nicht durch eine weitere Er höhung der gesetzlichen Mieten, sondern dadurch bewirkt werden, daß der Hauszinssteueranteil der gesetzlichen Miete zugunsten des Hauseigentümers um 10 Prozent ge kürzt wird. Schweiz. Der Schluß der Völkerbundversammlung. Die Tagung der 11. Vollversammlung des Völker bundes ist endgültig geschlossen worden. In der letzten Sitzung kam der Zusammenbruch der Bemühungen, den V ö l k e r b u n d p a k t an den Kellogg-Pakt anzu passen, zur Verhandlung. Lord Robert Cecil richtete den dringenden Appell an die Vollversammlung, sich endlich zu erklären, welchen Weg man einschlagen wolle, und ob mau ernsthaft entschlossen sei, nunmehr alle Mittel zu er greifen, um den Krieg unmöglich zu machen. Die Voll versammlung nahm ferner eine Entschließung an, in der erklärt wird, die Aufnahme eines allgemeinen Kriegs verbotes in den Völkerbundpatt sei notwendig, eine Ver tagung der Frage und eine neue Prüfung durch die Regie rungen jedoch erforderlich. Präsident Titulescu hielt sodann die Schlußansprachc. Aus Zn- und Ausland Berlin. Reichspräsident von Hindenburg kehrt am Montag, den 6. Oktober, von Dietramszell nach Berlin zurück. Berlin. Der Reichspräsident hat dem bisherigen deutschen Botschafter in London, Dr. Sthamer, anläßlich seines Übertritts in den Ruhestand ein Dankschreiben zugehen lassen. Berlin. Das Präsidium des Zentralexekutivkomitees der Unierten Sowjetrepubliken hat nach Erteilung der Zustim mung durch die Reichsregierung Leo Chintschuk zum Bot schafter der Sowjetunion in Berlin ernannt. Berlin. In Versammlungen der Nationalsozialistischen Partei kündigte der Führer Dr. Göbbels ein Volksbegehren an zur Auflösung des Preußischen Landtages. Koblenz. Der Bundesvorstand des Stahlhelms sandte ein Glückwunschtelegramm zum 83. Geburtstag des Reichs präsidenten, in dem gesagt wird, der Mann werde begrüßt, der Volk und Staat hinüberretten wolle zu neuer Größe. London. Der frühere Präsident Irigoyen hat durch seinen Rechtsanwalt eine Klage wegen Freiheitsberaubung gegen die Regierung von Argentinien einreichcn lassen. Absturz dreier englischer Armccslugzcugc. Drei englische 2lrweeflugzeuge flogen bet dichtem Nebel in der Nahe der Ortschaft Arundel (Sussex) in eine auf einem Hügel stehende Baumgruppe hinein. Von den Piloten der drei Maschinen, die sämtlich zerstört wurden, fand einer sofort den Lvd, ein zweiter erlag später seinen Verletzungen, während der dritte mit leichten Verletzungen davonkam. Ver sink MilmedM kaufen will tutgut, wenn er zum Fachmann geht. In Ihrem eigensten Interesse liegt es, vor Kauf einer Nähmaschine meine Preise zu hören. Meine Fabrikate ge statten mir eine gute Bedienung meiner Kundschaft. L jährige Garantie. Lieferung frei Haus. Günstige Zahlungsbedingungen. Unterricht im Sticken und Stopfen kostenlos. NW Am, WWW 188 ULLÄL'"« Rcvolvcranschlag auf den Vizepräsidenten der Preu ßischen Bau- und Finanzdirektion. Auf den Vizepräsi denten der Preußischen Bau- und Finanzdirektion, Kühne, wurde in seinem Amtszimmer in Berlin ein Anschlag ver sucht. Eine Frau Bache, die Gattin eines Baumeisters, dem vor längerer Zeit die Aufträge von der Preußischen Bau- und Finanzdirektion entzogen worden waren, drang in das Arbeitszimmer ein, zog eine Pistole und legte auf Kühne an. Ein Verwandter Kühnes, der sich zufällig im Zimmer befand, konnte der Frau im letzten Augenblick die Waffe aus der Hand winden. Frau Bache wurde ver haftet. Man vermutet, daß es sich bei dem Anschlag um einen Racheakt handelte. Neuer Stratosphärenstart in Augsburg. Nach seinem ersten mißglückten Versuch eines Fluges in die Strato sphäre will jetzt der belgische Professor Piccard vom Flugfelde der Augsburger Ballonfabrik aus erneut starten An dem Freiballon sind Änderungen nach Angaben > Piccards vorgenommen worden. Beim ersten Start am ! 15. September kam, wie man sich erinnern dürfte, der Ballon nicht einmal vom Boden weg. Ein Spiritusschmuggelfahrzeug aufgebracht. Von dem Zollkreuzer „Hummel" wurde ein mit 1000 Litern Sprit beladenes Schmuggelfahrzeug aufgebracht und in den Warnemünder Hafen eingeschleppt. An Bord be fanden sich ein Litauer und ein Däne, die zu einer den Zollbehörden bekannten Spritschmugglervereinigung ge hören. Ein Lastwagenzug stürzt in die Lahn. Bei einem Lastwagenzug, der etwa 20 Tonnen Heizkörper auf beiden Wagen geladen hatte, versagten, wie aus Wetzlar berichtet wird, auf der Straße des Hindenburgringes die Bremsen. Die Wagen rasten in einer Kurve gegen eine Baumreihe, rasterten sechs Bäume weg und stürzten in die Lahn. Die beiden Führer des Hauptwagens waren im Führerhäuschen eingeschlossen und wurden mit ins Wasser gerissen, konnten aber unverletzt befreit werden. Der Führer des Beiwagens rettete sich durch Abspringen. Die beiden Wagen konnten noch nicht geborgen werden. Ermordung eines deutschen Superintendenten. In Kempen in der ehemaligen Provinz Posen wurde der 65jährige deutsche Superintendent Klawitter ermordet auf gefunden. Als der Tat verdächtig wurde der Redakteur des deutschen Kempener Wochenblattes, Kittmann, fest genommen. Kittmann, so behauptet die polnische Unter- suchnngsbehörde, habe die Tat begangen, weil der Pastor auch polnisch gepredigt habe und den Polen zu weit ent gegengekommen sei. Der Lavastrom des Vesuvs nimmt zu. Wie der Leiter des Vcsuvobservatoriums mitteilt, hat der Lavastrom aus den Öffnungen, die sich am Fuße des Ausbruchskegels des Berges gebildet haben, bedeutend zugenommen. Die Lava hat bereits den Rand des Kraters an seiner niedrigsten Stelle erreicht und beginnt ins Höllental ab zufließen. Der Strom richtet sich auf unbebaute Gebiete, die 1834 und 1906 bereits verwüstet wurden. Man nimmt an, daß für die Umgegend keine Gefahr besteht. Bunte Tageschronik Halle a. d. Saale. Der Bürgermeister Fiebig aus Alsleben, der im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten beim Arbeits amt Eisleben in Untersuchungshaft genommen worden war. hat sich in seiner .Felle erbänat. turnen, Sport unü Spiel Sächsische Fußball-Ergebnisse. Mittelsachsen. Chemnitz: Sturm—Polizei-SV. 0:3, National-Preußen 3:1, Wacker—Spielog. Waldheim 4:2, Waldheim: Hellas- Germania—Chemnitzer Ball-SC. 1:11, Grüna: SV.-Hart- hauer SC. 3:3, Limbach: SC.—Teutonta-Cbemniü 6:1. Mnnyaimchen: DV--Merkur-Frankenberg 5:'1, Zschopau: 1. FC.—SVgg. Olbernhau 6:2, Hartmannsdorf: SV.—Sturm- Stolberg 7:8, Öderan: SV.—SV.-Marienberg 3:1, Ober- frohna: VfB. - VfB -Chemnitz 6 :1, Geringswalde: SV. gegen SV.-Leisnig 2:0, Döbeln: SC.—SV. Bauchlitz 1:1, Hartha: SC.—SV. 1899 Mittweida 6:4, Rotzwein: SV.—VfB.-Roch- litz 3:6. Westsachsen. Zwickau: Polizei-SV.-SVgg. 1906 Crimmitschau 3:1, FC. 1902—VfL. 5:4, Glauchau: VfB-TuB. Werdau 4:0, Meerane: SVgg. 1907—SpC. Planitz 2:0. Vogtland. Plauen: SuB.—VfB. 1:3, Rasensport—SC. Markneu kirchen 4 :1, Olsnitz: Merkur—SVgg. Plauen 3 :0, Elsterberg: BSC.—1. Vogtl. FC. Plauen 2:3, Falkenstein: SVgg.—1. FC. Reichenbach 2:0, Reichenbach: Sturm—VfB. Rodewisch 6:1, Lengenfeld: VfB.-VfB.-Auerbach 2:0, Netzschkau: Teutonia gegen SV. Grünbach 2 :8. * Sachsensußball der Turner. Allerorten bilden sich in der Sächsischen Turnerschaft neue Fußballmannschaften. Die Entwicklung ist z. B. im Meißener Hochlandgau so weit gediehen, daß die Mannschaften der Säch sischen Schweiz (Bad Schandau, Pötzscha-Wehlen und Krippen) ihre Gastfreundschaft im Turngau Mittelelbe-Dresden auf gegeben haben und nunmehr im eigenen Gau in einer eigenen Runde spielen. — Ostsachscn. Dresden: Brandenburg—SVgg. Dresden 4:4, SpV. 1906 gegen Ring Greiling-Dresden 1:3, Südwest-Dresden—VfB. 03- Dresden 3 :7, Favorit—Guts Muths-Meißen 2 :1, Strehlener Ballspielklub—Pirnaer SC. 7 :3, Sportlust—VfL. Reichsbahn 2 :0, Sachsen—Radebeuler Ballspielklub 3 :1, Dresdensia gegen Rasensport 1:4. — Freital: SC. 04—Sportfreunde-Freiberg 3:4. — Großenhain: Spielvgg.—Riesaer SV. 2:5. — Röderau: SV.—Radeberger SC. 6:1. — Riesa: Sportlust—Postsportvgg. Dresden 3:5. — Nünchritz. SV.—SV. 07 Copitz-Pirna 3:3. Oberlausth. Bautzen: Budissa—SC. Großröhrsdorf 1:4. — Löbau: SV. 11—Sportlust-Zittau 3:5. — Zittau: Ballspielklub gegen SV. 08 Bischofswerda 6:2. — Kamenz: VfB.—Bautzener Spielvgg. 2:4. — Neukirch: SC.—SV. Gausig 7:2. — Kirschau: VfN.-VfB. Sebnitz 1:3. — Ebersbach: Spielvgg. gegen SV. Oppach 7 :1. — Hainewalde: SC.—VfB. Löbau 5:1. — Oderwitz: Spielvgg.—Ostritzer Vallspielklub 5:2. — Großschönau: SC.—SV. Obercunnersdorf 2 :3. Nordwestsachsen. (Mitteldeutsche Meisterschaftsspiele.) Leipzig: Fortuna—VfB. 1:2, Olympia-Germania gegen Eintracht 4:1, Spielvgg.—Wettin-Wurzen 5:1, Sportfreunde gegen Wacker 5:2, Markranstädter Sportfreunde—TuB. 7:3. * Peltzers 1500-Meter-Rekord geschlagen. Der Franzose Ladoumegue schlug am Sonntag in Paris Peltzers 1500-Meter-Weltrekord um 1,8 Sekunden und stellte mit 3:49,2 einen neuen Weltrekord auf. Neuer Schwimmrelord in Magdeburg. Das Sportfest des Vereins Hellas in Magdeburg brachte zwei große Ereignisse. Im Verlause des überaus stark be suchten und von vielen Sportvereinen beschickten Sportfestes konnte die Mannschaft des SL.-Magdcburg >m 10mal-50-Meter- Freisttl mit 4 :51,8 in neuer deutscher Rekordzeit vor Hellas-Magdeburg gewinnen, dessen Mannschaft in 4:58,2 über die Strecke schwamm. Ebenso gab es im Wasserballspiel eine Sensation, indem Hellas gegen Wasserfreunde-Hannover mit 7 :1 siegreich blieb (Halbzeit 4 :0.) Europaflug der „D. 2000". Das viermotorige Junkers-Großflugzeug „D. 2000", das größte Landflugzeug der Welt, das am Morgen des 4. Ok tober einen Europaflug angetreten hat. Die Flugroute wird zunächst über Prag, Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest, Konstantinopel, Saloniki, Athen und Rom führen. Der Weiterflug nach dem Westen ist zunächst längs der Mittelmeerküste beabsichtigt. 19 Atem ballte sich zum Sturm. Der blies und trieb alles vor sich her. wie Spreu im Winde. Der Feldschrei hieß: „Toluca!" Indessen grupprerten sich die geladenen Beisitzer ver gnügt um die reich bestellte Tafel. Sie waren froh, diese Teufelsbande wieder los zu sein. Der so Bedrohte dachte eben über die Wendung nach, die Mayas Eingreifen herbeigeführt hatte. Ihr Vorschlag, sich ihm anzuschließen, lief seinem Plan gänzlich zuwider. Hier mußte ein Ausweg gefunden werden. Aber wie? Ein leiser Ausruf des Schreckens draußen ließ ihn auf horchen Er sprang auf. Im gleichen Augenblick stürzte Mana herein. „Auf zur Flucht!" rief ne. „Sie kommen! Nimm Sattel und Zaum! Auch deine Büchse —!" Sie griff selbst danach. "Zu Pferd! Schnell!" Toluca griff Sattel und Zaumzeug auf und eilte hin aus Er enthobbelte das Pferd, sattelte es. Maya legte sriffkundig das Zaumzeug an. Er machte eine diesbezügliche Bemerkung. .... „Kunstreiterin war ich auch", lächelte ne. „Pferde sind weine Passion." --In den Sattel! Schnell! "Und du?" „Hinter dir!" . Er schwang sich hinauf, reichte lht dle <^and. ^m Nu war sie oben. Ein Stimmenschwall hinter den Büichen wurde zum Wutgeschrei. . . Im Schritt lenkte Toluca voran. Es ist nicht lercht durch den Scrub zu kommen. Diese Gebüschüaume sind mtt «kacheln bewehrt Da heißt es. lavieren. Das hemmte sie, "der auch die Verfolger. Und dämpfte den Huftrttt. Der <.ar», hinter ihnen ebbte ab. „Sind welche beritten?" fragte Toluca. „Nein." „Gleichviel. Sie werden die Hufspuren finden, ihnen folgen. Dann sind sie im Vorteil. Ein Fußgänger windet sich schneller durch dieses verdammte Strauchwerk." „Einer, doch nicht der Haufen." Erneut brach Geschrei los. jetzt wieder lauter. Die Befürchtung Tolucas wegen der schnelleren Verfolgung zu Fuß, fand bald ein Echo in den Zurufen der Vordringenden. Der grelle Sonnenschein und die Hufeindrücke im weichen Sand begünstigten die Verfolger. Ein Abirren von der Fährte war unmöglich. Der Scrub wurde immer dichter. Beide konnten sich der Stachelzweige nicht mehr erwehren, zumal sie sich in Sattelhöhe hindurch bewegten. Die Fuß gänger konnten sich bücken, um Rissen und Stichen zu ent gehen, sie nicht. Schon bluteten sie an Gesicht und Händen. Das Pferd litt nicht minder. Es war ein feuriges Tier. Es wurde störrisch, bockte, setzte sich auf die Hinterbeine. Zurufe und Geräusche. Sie ließen keinen Zweifel darüber, daß der Abstand sich mehr und mehr verringerte, wie auch darüber, daß zwar Einzelne vorandrangen, daß aber die ganze Rotte ihnen folgte. Wie von einer Schaar auf gescheuchter Krähen schrillten ihre Zurufe und das auf schnellende „Ku—u—u—ie!" über den Stachelwald hin. Das war kein Reiten mehr. Das war ein ständiger Kampf zwischen Reiter und Pferd. Verfolger und Verfolgte wuß ten, Blut würde fließen, Leichen würde es geben. Um zehn Millionen Pfund ging es! Daß Toluca sie hatte, stand nun bei allen fest. Da blieb keiner zurück. Man mußte dabei sein, um sich seinen Anteil zu sichern. „Wir müssen absitzen", sagte Toluca nach einer Weile, „es ist die einzige Möglichkeit, uns zu retten. Wissen sie von unserer gemeinsamen Flucht?" „Wie sollten sie? Ich schlich mich unbemerkt davon." „Darum eben müssen wir uns trennen. Da kommt eine Grasnarbe! Auf der steige ab, und schlage dich seitwärts ins Gehölz. Verbirg dich und warte auf meinen Anruf. Ich werde noch eine Strecke weiter reiten, dann ebenfalls absteigen und dem Pferd einen Messerstoß versetzen, der es weiter treibt. Was auch geschehen mag, und wenn ich falle, dir steht der Weg zum Bach offen. Du brauchst nur den Hufspuren zu folgen. Die Verwirrung und Aufregung ist so groß, daß man deine vorübergehende Abwesenheit ' cm Bach nicht bemerken wird. Du kannst ja den Anderen gefolgt sein und hast dich im Scrub verirrt. Zusammen hat uns ja keiner gesehen." Maya protestierte. Sie wollte nicht zurück. An seiner Seite wollte sie kämpfen, und wenn es sein mußte, sterben. „Edles Weib!" sagte Toluca ergriffen. Er drückte ihr warm die Hand. „Du willst dich für mich opfern? Dies Opfer nehme ich nicht an. Könnte ich dir alles sagen, du würdest anders über meine Handlungsweise denke» und mich von Schuld freisvrechen. Doch dazu ist jetzt nicht Zeit. Darum tu', was ich dir sage. Wenn ich leben bleibe, kehre ich zu dir zurück. Wenn ich falle, hat dein Opfer keinen Sinn. Darum laß' uns hier scheiden. Minuten entscheiden über unser beider Schicksal. Sie kommen! Rasch!" „Um dich zu retten", sagte Maya und sprang vom Pferd. „Wenn du ihnen entkommen bist, komm' hierher zurück. Ich warte aus dich." Er sah der Forteilenden nach. Heiß auoll es in ihm auf. Welch ein Weib! Er spornte das entlastete Tier zu rasche rem Vordringen an. Jetzt galt es nicht nur seine Rettung, auch die ihre. Kapitel 5. Schatte» auf Beyers Farm. Doktor Bayers ritt in tiefen Gedanken seines Wegs. Schwerer als Gold und Geld lasteten die Sorgen, die an Roberts Nachlaß hingen. Die Erbin fehlte. Ihm lag es ob, sie zu suchen. Und wenn sie nun tot war? Wenn sie, eine Verlorene, in dem Sumpf irgendeiner Großstadt, an der Straße, im Elend endete, während ihr reiches Erbs in seinen Händen sich mehrte, von dem sie nichts wußte, so wenig wie von ihrem wahren Namen, dem Namen eines Unsterblichen der Kunst? Was dann? Der Fall war nicht vorgesehen. Davon stand nichts im Testament. Hätte er geahnt, was jetzt am Bach vorging, er wäre vor der neuen Gefahr, die da aus Roberts Erbe erwuchs, zurückgeschreckt. Doch er war schon an der Grenze seiner Besitzung angelangt. Hier in „Bayers Park" empfand man so recht den Frieden eines stillen, weltabge'chlossenen Landsitzes. Das Haus tauchte auf, weiß getüncht, zweistöckig, mit umlaufender Veranda, dem ein reich mit Blumen geschmück ter Garten ein liebliches Ansehen gab. (Fortsetzung folgt.)