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Tageslprücke. Laß nur die Menschen denken, Gott wird es dennoch lenken. Nein, mög' auch Gott es lenken, Der Mensch soll dennoch denken. Ziel ein Herz im Drange Zwischen Reiz und Pflicht: Mensch, oh richte nicht! Weißt du, welchem Zwange, Welchem Unglückstag Solchck ein Herz erlag? HölleiMWne« MS sriiherer Zeit. Von Friedrich Lindner. Die Höllenmaschine als Waffe im politischen Kampf ha! erst jüngst wieder in erhöhtem Maße von sich reden gemacht. Sie ist aber keineswegs eine Erfindung neuerer Zeit, vielmehr erwuchs der Gedanke, ihre heimtückische Wirkungsweise zur Beseitigung persönlicher oder politischer Gegner auszunutzen, schon bald, nachdem das Schießpulver erfunden war. Nach Feldhaus sollen die ersten Vorschläge zur Herstellung einer Art von Höllenmaschine aus dem Jahre 1405 stammen und auf einen fränkischen Edelmann, Kyeser v. Eichstädt, zurück gehen. Dieser wollte sie zur Vernichtung der Türken verwen den. Davon ausgehend, daß es in damaliger Zeit üblich war, bei den Mahlzeiten die abgenagten Knochen auf den Fuß boden zu werfen, empfahl er, hohle Knochen teilweise mit Schießpulver zu laden und in ihnen außerdem eine längere Zeit brennende Zündschnur unterzubringen. Diese Höllen maschinen brauchte man dann nur in die Speiseräume der Türken zu legen, wo sie unter den anderen dort herum liegen den Knochen nicht auffallen und zu gegebener Zeit ihren Zweck erfüllen würden. Etwa ein Jahrhundert später, 1510, ersann Leonardo da Vinci eine Höllenmaschine, der ein sehr ver wickelter Mechanismus zugrunde lag. Dieser bezweckte, die Zeit zwischen dem Aufstellen des Mordinstrumentes und seiner Auslosung erheblich — bis auf viele Monate — zu verlän gern. Durch ein Haarröhrchen lief langsam Quecksilber in ein Gefäß. Hatte der Quecksilberspiegel einen gewissen Stand er reicht, bekam das Gefäß das Uebergewicht, kippte um und löste ein Feuersteinschloß aus, wodurch eine Pulverladung ent zündet wurde. Auch mit der Frage, wie man die Höllen maschine unauffällig an den Ort ihrer Bestimmung schaffen könnte, beschäftigte man sich schon eingehend. Der Oester- reicher Veit Wulff v. Senfftenberg schlug 1568 einen Weg vor, der die Heimtücke des ganzen Verfahrens so recht kenn zeichnet. Man müsse die Höllenmaschine in einem großen Ballen verpackt dem auserschenen Opfer mit einem Brief ins Haus senden. In dem Schreiben sei auseinander zu setzen, Vaß man aus wichtigen Gründen für längere Zeit seinen Wohnsitz zu verlassen gezwungen sei und den Empfänger bäte, den Ballen inzwischen aufzubewahren. Diesem Ersuchen würde dieser statt geben und so seinem Verderben ausgeliefert sein. Man rechnete also damit, die Gutmütigkeit und Hilfs bereitschaft eines Menschen zu seiner Vernichtung auszunutzen. Sensstenberg wollte Höllenmaschinen in der beschriebenen Weise sogar schon im großen als Kriegsmittel anwenden. Man könne einen Gegner damit so lange peinigen, bis er klein beigäbe. Die Ausführbarkeit dieses Vorschlages darf man füg lich bezweifeln, weil die Arglosigkeit auch der damaligen Zeit genossen Wohl nicht so weit ging, daß eine Kriegspartei vom Gegner dauernd solche „Danaergeschenke" angenommen hätte. Auch an solche Höllenmaschinen, deren Explosion vorp Opfer selbst bewerkstelligt werden mußte, dachte der Herr von Senfftenberg schon. In einem solchen Falle wurde mit zwei Briefen gearbeitet. Im ersten bat man um Aufbewahrung einer eisernen Truhe, im zweiten unter irgend einem Vor wand um ihre Oeffnung. Die Explosion wurde dann durch das Herumdrehen des Schlüssels oder das Herausheben eines Einsatzes ausaelöst. Es bedurfte also keines Zeitzünders, und man konnte den Tod des anderen zu jeder beliebigen Zeit herbeiführen. Vie Unruh« Bis nach Mitternacht hielt die erregte Stimmung in Berlin an und polizeiliches Eingreifen war noch an manchen Stellen notwendig, ehe die Ruhe wiederkehrte. Auf dem Potsdamer Platz wurden andauernde Rufe „Heil Hitler!" laut. Noch zahlreiche Verhaftungen mutzten vorgenommen werden, ehe der normale Zustand hergestellt war. Nach dem Poltzeibericht wurden bei den Vorkomm nissen im ganzen 106 Personen eingcliefert, von denen 45 Mitglieder der Nationalsozialistischen Partei sind und 55 Personen mit dieser Partei sympathisieren. 77 Per sonen konnten wieder entlassen werden. Unter den Ent lassenen befinden sich acht Schüler, Oberrealschttlcr und Gymnasiasten, vier Studenten und ein Studienrat. Jedoch wird auch das Verfahren gegen die Entlassenen fort- geführt. 14 Personen werden sofort dem Schnellrichter übergeben. Die Gauleitung Berlin der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei erklärt, wie die Nachforschungen der Gau leitung ergeben hätten, sind bei den Ausschreitungen im Zentrum der Stadt keine Nationalsozialisten verhaftet worden. Die Ausschreitungen in der Innenstadt seien, wie durch zahlreiche Augenzeugen bestätigt wird, das Werk kommunistischer Provokateure. Durch diese Delikte soll den seit Wochen m der Börsenpresse künstlich genähr ten Putschgerüchten um die N. S. D. A. P. neue Nahrung zngcführ! we^ n Die Ausschreitungen haben i m A uslande all gemein einen schlechten Eindruck gemacht. Die englische Presse verurteilt sie und meint, Judenverfolgungen seien kein richtiges Mittel, um die Gefährdung der wirklichen deutschen Interessen zu beweisen. Die Berichte der fran zösischen und der amerikanischen Zeitungen über die Er öffnung des Reichstags und die nationalsozialistischen Ausschreitungen in den Straßen von Berlin kommen zu der Schlußfolgerung, daß ein so unwürdiges Schauspiel noch nicht erlebt worden ist und daß die Regierung des Reiches energisch ein Ende machen muß, wenn Deutsch land nicht Ansehen und Kredit vor der Welt verlieren soll. Was die bei den Tumulten ungerichteten Schäden angeht, so wird auf Grund des geltenden Rechtes ein be sonderer Ausschuß über die Erstattungsfähigkeit der er littenen Schäden entscheiden. In diesem Ausschuß sind Preußen und die Stadt Berlin durch je eine Person ver treten. Beschwerden gegen die Entscheidungen dieses Ausschusses können an das Reichswirtschaftsgericht ge leitet werden. Verfahren gegen den braunschweigischen Minister Dr. Kränzen. Gegen Dr. Franzen, früherem AmtsgcrichtSrat in Kiel und jetzigem nationalsozialistischen Abgeordneten und braunschweigischen Staatsminister, ist ein Strafverfahren wegen Begünstigung eingeleitet worden. Dr. Franzen hat den 24jährigen Landwirt Paul Guth, gegen den ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Berlin bei den Unruhen nnd Betruges eingcleitct ist und der sich auf der Wache mit einem Ausweis des preutzischen Landtagsabgeord neten L o h s e zu legitimieren suchte, seinerseits der Polizei gegenüber als Lohse bezeichnet. Er hat unter Berufung auf die Immunität des angeblichen Lohse die Freilassung des Guth erwirkt. Demonstranten vor dem Rcichstagsgebäude, die sich am Tage der Neichstagseröffnung vor dem Wallot- bau eingefunden hatten und von der Polizei zu Fuß und zu Pferde in den Tieraarten abaedränat wurden n in kerlin. Dr. Franzen, der zunächst unter Hinweis darauf, das es sich bei dem verhafteten Landwirt Guth um den nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten Lohse han dele, die Freilassung Guths gefordert hatte, ist später ein zweites Mal bei der Polizei erschienen und hat erklärt, er könne seine frühere Behauptung, das; es sich nm den Abgeordneten Lohse handele, nicht mehr anfrechterhalten. Trotzdem cst das Verfahren gegen Dr. Franzen eingeleitet worden. Das Strafverfahren gegen Guth wegen Betrugs ist darauf zurückzuführen, daß er für die Eisenbahnfahrt nach Berlin den Frcifahrtschcin des Abgeordneten Lohse benutzt haben soll. Beruhigende Erklärungen Brünings. Reichskanzler Brüning hat dem Berichterstatter der „Volonte" eine Unterhaltung gewährt. Er erklärte, daß die wirtschaftliche Krise in der Hauptsache an der starken Oppositionsströmung schuld sei. Er sehe die Lage aber doch mit Ruhe an und hoffe, daß sein Finanzprogramm vom Reichstag genehmigt würde. Die Reichsregierung beabsichtige nicht, betonte Brüning, die Revision des Noung-Planes zurzeit zu fordern oder ein Moratorium zu erklären. Er sei nach wie vor zur engsten Zusammen arbeit mit Frankreich entschlossen, aber er müßte doch wünschen, daß Frankreich nicht immer bei den ersten Alarmmeldungcn überstürzt seine Kredite aus Deutsch land znrückziehe. Anch habe er sehr bedauert, daß die Verhandlungen über die Saarfrage abgebrochen seien, denn ein Erfolg auf diesem Gebiete hätte sehr viel besser« können. Die Schausensterstürmer vor 0em SchneUrichter. Die Angeklagten leugnen. — Zahlreiche Zwischenfälle. Berlin, 15. Oktober. Neunzehn bei den Tumulten in Berlin Verhaftete hatten sich bereits vor dem Schnellschöffengericht zu ver antworten. Etwa 50 Schupoleute waren als Zeugen ge laden. Die Anklage wirft sämtlichen Angeklagten Ver gehen gegen das Bannkreisgesetz, Zusammenrottung und Widerstand gegen die Staatsgewalt vor. Ern Angeklagter wird außerdem der gefährlichen Körperverletzung und des Vergehens gegen die Notverordnung des Wasfengesetzes, sieben weitere Angeklagte der Beamtenbeleidigung be schuldigt. Ein Vertagungsantrag der Verteidigung wurde abgelehnt, desgleichen ein Antrag, das Verfahren auf drei Stunden auszusetzen. Rechtsanwalt Becker legte auf Grund der Ab lehnung seiner Anträge die Verteidigung nieder. Die Befragung der Angeklagten ergab, daß es sich größten teils um die Personen handelt, die bereits im Tiergarten von der Polizei festgcnommen worden sind, sämtliche An geklagten bestreiten, sich im Sinne der Anklage schuldig ge macht zu haben. Polizeimajor Heinrichs der den Befehl über die Über fallkommandos hatte, gibt eine ansführliche Schilderung der Vorgänge. Bis weit über Mitternacht hinaus hätten zwischen nationalsozialistischen Trupps und der Schutz polizei Plänkeleien stattgefunden. Immer habe sich die Menge autzervrdcntlich renitent benommen. Es sei öfters vorgekommen, daß Verhaftete von Nation A- sozialisten losgerissen worden seien. Die Verhandlung zeichnete sich durch starke Unruhe und reichliche Zwischenfälle aus. Die weiteren Polizeibeamten belasten die Angeklag ten zum Teil, indem sie diesen oder jenen als einen der Steinwerfer erkennen wollen. Einer dieser Zeugen be kundet, daß ihm ein Radfahrer einen Angeklagten als den jenigen gezeigt habe, der eine Fensterscheibe eingeworfen habe. Der Vorsitzende bestimmt, daß dieser Radfahrer sich noch am selben Abend im Gerichtssaal einzufinden habe. In diesem Augenblick steht einer der Angeklagten auf und sagt: „Herr Vorsitzender, ich habe seit gestern abend um Uhr nichts mehr gegessen; ich kann der Verhandlung nicht mehr folgen." Nachdem sich auch die übrigen Angeklagten unter lauten Protestrufen erheben und dasselbe erklären, erkun digt sich der Vorsitzende, wie die Angeklagten verpflegt 40 Der nächste Tag brachte eine neue angenehme Ueber- raschung. Die allerseits Heitz ersehnte Post traf heute ein. Der berittene Bote, der diese von Border Town nach dem Bach beförderte, batte für Bapers Park immer einen be sonderen Postbeutel. Wie bekannt, waren des Doktors Ver bindungen vielseitig und weit verzweigt. Da häuften sich dann Briefe und Zeitungen zu einem kleinen Berge an. Sie kamen aus aller Herren Länder und redeten in allen Svra- war immer ein grosser Tag in Bayers Park, black Doctor Burburra war da keiner, dem nicht ^„^^udwoher, und sei es von Uebersee, eine liebe und zuflatterte. Auf dem Rückwege nahm dann Postbote, und nicht zu seinem Schaden, die Ausgangsvop mit. wohnte der Verteilung bei. Er griff in- ^berlictz Londoner Zeitungen, die man ihm gern „Für dich!^ sagte der in Korrespondenzen wühlende Doktor, mit einem bezeichnenden Blick, zu Helene. Er reichte ihr einen Brief. Sie warf einen raschen Blick darauf. „Von —" fast hätte sie gerufen „Maya!" Doch sein Ztirnrunzeln bannte das Wort aus ihre Lippen. Da Sir Reginald sich diskreter Weise hinter die wandhohe „Times" oerschanzt batte, ging Helene still hinaus. Woher kam der Brief? Dre erste Frage. Er trug den Poststempel „Mel bourne". Das steigerte ihre Unrast. Sie eilte nach dem Garten. Fernab, rn erner dicht bewachsenen Geisblattlaube, ihrem Lrebungsplab, Uetz sie, nach einem raschen, letzten Umblick, sich nieder. Schwer lag es auf ihr, wie dre Ahnung eines sie be drohenden Unglücks. Maya ichrieb: „Liebste Selene! Wenn Sie diese Zeilen erhalten, bin ich auf hoher See. Ich ver lasse Australien für immer. Helene ließ das Blatt sinken. Für immer! Ein wehes Gefühl der Verlassenheit quoll in ihr auf. „Wohin meine Reise geht", schrieb Maya, „das weiß ich selbst noch nicht, nicht, wo und wie sie enden wird. Meine Zukunft ist so dunkel, wie die Nacht, die drautzen vor meinen Fenstern webt. Wenn ich Sie, Liebste, hier hätte, oder wenn ich bei Ihnen hätte bleiben können, dann möchte es wohl sein, daß ich Ihnen in dieser Stunde der Verzweiflung alles gesagt und gebeichtet hätte, was aus langem, traurigen Erleben in meine Seele schattet. Brieflich kann ich das nicht. Es ist zu viel. Sie, die Sie so lieb und gut zu mir waren, wie noch nie ein Mensch, die so rein und edel ist, die mich vom Tode errettet hat. Sie sollen an meiner schweren Lebensbürde nicht mittragen. Sie sind gut be hütet, sind von Liebe umgeben, auch von der meinen, Sie wandeln im Licht. Bleiben Sie darin! Gott segne Sie für alles, was Sie an mir getan haben!" Alles Worte, die von Herzen kamen und zum Herzen sprechen, doch nichts Befreiendes, nichts Erlösendes, nichts was ein späteres Wiederbegegnen oder auch nur einen weiteren brieflichen Gedankenaustausch erhoffen lietz. Und doch, ja beim Abschied, hatte ihr Maha eine ver trauliche Mitteilung in Aussicht gestellt, die beider Leben berühre, die allen Anderen, auch ihrem Vater, ewig ein Geheimnis bleiben müsse, eine Schicksalsverkettung, die sie his dahin selbst nicht für möglich gehalten hatte. Hatte sie daran vergessen? Enttäuscht lietz Helene das Briefblatt abermals sinken. Nach längerem düsteren Sinnen tat sie es in den Umschlag zurück. Ihr Vater würde sie sicher nach dem Brief und seinem Inhalt fragen. Was darin stand, das konnte er lesen. Ihre bebenden Hände waren etwas ungelenkig. Sie ! mutzte das Couvert weit öffnen, um den Brief hinein- ! zuzwängen. Da bemerkte sie ein loses Blatt, das im Umschlag ver blieben war. Sie ritz es heraus. Es waren nur wenige, scheinbar in großer Erregung hingeworfene Zeilen. Gierig las sie: „Was ich Ihnen hier schreibe, müssen Sie sofort nach dem Durchlesen vernichten! Es ist eine Warnung, die nur meiner übergroßen Liebe für Sie entspringt. Sie sind, wie ich gesehen habe, von Ihrem Retter, Sir Reginald, enthu siasmiert. Eine Ahnung sagt mir, Sie lieben ihn schon, vielleicht ohne es noch zu wissen. Helene! Wenn Sie sich Leib und Seele rein erhalten wollen, wenn Sie Ihre Zu kunft vor Stürmen bewahren wollen, die Sie vernichtend i treffen müssen, hüten Sie sich vor diesem Mann! Schenken sie ihm kein Vertrauen, nicht Ihre keusche Liebe! Er ist beider nicht wert. Er hat all dieses Unglück in mein Leben getragen Vor ihm fliehe ich, wie man vor der Pest flieht, die den sicheren Tod bedeutet. Der Tramp, der sie anfiel, ist der Genosse seiner Verbrechen. Ich kenne beide. Zu meinem Verderben. Vor dem gleichen Schicksal möchte ich Sie bewahren. Ich kann nicht mehr, als Sie warnen. Gott schütze Sie! Kein Wort hiervon zu Ihrem Vater! Maya." Warum das? Starr und stumm saß Helene, bleich. Ihre Augen sahen ins Leere. Wie lange sie so gesessen, sie wutzte es nicht. Schritte klangen ans. kamen näher. Erl Ihre Hand umkrampfte Brief und Blatt. Sie wich, ehe noch Sir Reginald heran war. nach einer anderen Richtung hin aus. Auf tief beschatteten Wegen ging sie mit raschen Schritten dem naben Dause zu. Kapitel 14. Entronnen! Als Toluca im Scrub vom Pferde glitt, war es höchste Zeit, da es seine Last nicht weiter tragen konnte. Er lief eine kurze Strecke, es aufmunternd, nebenher. Der Stich, den er ihm dann in das Hinterbein versetzte, wirkte kaum mehr als ein kräftiger Sporn, war ungefährlich. Eine zwischen dichtem Strauchwerk hinlaufende Grasnarbe ver deckte die Futzspuren des nun seitlich Fliehenden. Er hörte seine Verfolger, aber er sah sie nicht, so wenig wie sie ihn. Aus Zurufen entnahm er, daß sie fast am Ende ihrer Kräfte waren. Er dagegen war noch gut aus geruht und konnte es nun länger aushalten als sie. Ihr Geschrei beim endlichen Erblicken des reiterlosen Pferdes, ein wahres Jndianergeheul, trieb dieses noch ein- mal schneller vorwärts. Sie blieben zurück. Toluca ging weiter, wechselte dann wieder hinüber, stieß auf die Hufspuren und folgte ihnen. Was er erwartet hatte, trat ein. Der abgehetzte Gaul war, sich selbst über lassen, langsamer und langsamer gegangen und dann zu- sammengcbrochen. Bon irgendwoher flatterten Aaskrähen heran, um sich auf ihre Beute zu stürzen. Toluca kam gerade noch recht. Das verängstigte Tier erkannte seinen Herrn und begrüßte ihn mit leisem Wiehern. (Fortsetzung folgt.)