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Wilsdruffer Tageblatt : 15.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193010159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301015
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-15
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.10.1930
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mzu- :chten rdern einen Stra- ennen s den i und ich ist Nigers h und hinter einem r Um- > sollten kehrs- in die 'achter stören n der 6 bis >e ihre ß be- t reihen mmen, herzu- re der >ekver- chtigen hek zu >m zur diesem wieder essante Abtei- ckannte tional- ey mit nk mit großen esamte : Neu- unserer fehlen, en lasse senbei- 'gesetzt. dieser norgen atsver- Leipzig : „Zu- llunkel- d, das r Felde Schau ¬ er klar, en hat, lrbeits- k meh- )a das :n auch ersiche-^ ie Ent- > einem sanstalt Durch- >eitneh- er An- Zeschäs- bedürf- msselbe seinen keit die H- - mg del kaßnah- ang der Ein st el- ^andes' 328 bi» hiervon ch 3365 chäftigt, scheinen chsischen chen bis ahl del äftigung udungs' r Ange- lückgang ungsaw v. 1988 h in del n Jahre mt wer ten aus- leschaltet oerfchie' In- unk ölkerun^ ht wahr ie Höhc auch ein rnn W' i in dck 3 Mal^ >erung^ en duru' hädigtet' Verlud eines wichtigen Gliedes seines Körpers Nachweisen muß, erhält in der niedrigsten Orts- und Berufsklasse 15,40 RM. monatlich, in Berlin 36,45 RM. Die Arbeitslosen schließlich erhalten in der niedrigsten Lohnklasse der Versicherung 6 RM. pro Woche und 40 Mg. Familienzuschlag. In mittleren Lohnklassen wird nur 11 bis 16 RM und 1,35 bis 2,25 RM. Familienzuschlag wöchentlich bezahlt. Dabei sind über 70 v. H. der Unterstützten in diesen mittleren Lohnklassen. Eine Sternschnuppe fällt . . . Unter dieser Ueberschrift schreibt der „Vogtl. Anz.": Schlafende Großstadt unter nacht blauem Himmel. Straße reiht sich an Straße, vereinzelt schallen Schritte irgendwo her. Ich gehe durch die Häufermauern, schwer lastet selbst noch der vergangene Tag auf ihnen. Matt leuchten Sterne. Aus einem der Häuser treten zwei Männer und gehen vor mir her. Langsam tropft ihre Rede durch das nächtliche Dunkel. Eine Sternschnuppe zischt über das Stück Nachthimmei vor uns, läßt in den Männern wie in mir Stücke längst versun kener sorgloser Zeit aufklingen. Ich höre: „Hast du sie gesehen? Hättest dir was wünschen sollen". Der andere: „Hast recht. Das nächstemal wünsche ich mir was, und wenn du mich auslachst: Daß ich wieder mal arbeiten kan n." (Dieser Aus spruch kennzeichnet so recht deutlich die traurige Lage vieler un serer Mitmenschen.) Musikalische und sportliche Vorführungen der Reichswehr in Dresden. Auch in diesem Jahre werden vom 31. Oktober bis 3. November je 20 Ahr im Zirkus Sarrasani durch die vereinigten sechs Musik- und Trompeterkorps sowie durch die Truppenteile des Standortes Dresden musikalische und sportliche Vorführun gen stattfinden. Am Sonntag, den 2. November, findet 15.30 Uhr eine Vorstellung zu halbem Preise statt. Entsprechend der Wirtschaftslage sind die Eintrittspreise gegen das Vorjahr be deutend herabgesetzt. Die Leitung des musikalischen Teiles hat der Heeresmusikinspizient Schmidt übernommen. Die außeror dentlich beliebten und erfahrungsgemäß stark besuchten Vorstel lungen werden auch in diesem Jähre besonders schöne Leistungen bringen. Kesselsdvrf. Die Berufsschule der Landwirtschaftsarbeiter und -Arbeiterinnen beginnt den Unterricht wie folgt: für Knaben 1. Jahrgang am 21. Oktober vormittags 7—1 Uhr, 2. unb 3. Jahrgang am 15. Oktober vormittags 7—1 Uhr, für Mädchen 1- und 2. Jahrgang am 17. Oktober vormittags 7—1 Uhr, 3. Jahrgang am 15. Oktober vormittags 7—1 Uhr. Kesselsdvrf. (Volksbücherei). Die Volksbücherei von Kesselsdorf ist unter der Verwaltung des Lehrers Jahn neu er öffnet worden. Bücherstunde findet jeden Mittwoch abends 6—7 Uhr statt. Die Leihgebühr beträgt für jede Woche pro Band 3 oder 5 PfSv neue Werke 10 Pfg. Der Entleiher haftet für Beschädigung und bei Verlust der Bücher. Es wird gebeten, die Bücher persönlich zu holen und abzuliefern. Herzogswalde. (Unfall.) Sonnabend abend befand sich Gutsbesitzer F. mit seinem voll Stroh beladenen Wagen auf der Heimfahrt. Kurz vor seiner Einfahrt mußte er wegen einiger vorüberfahrender Autos halten. In demselben Augenblick kam ein Auto von Mohorn und fuhr in den Wagen von hinten hinein. Der Strohwagen fiel um und begrub seinen Herrn unter sich- Wagen und Fahrer blieben unversehrt, das Auto erlitt Einbeu lung des Kühlers und Verbiegen der Stoßstange. Mohorn. (Treuer Mieter.) Zugführer Osw. Müller von der hiesigen Reichseisenbahn wohnt dreißig Jahre im Grund stück des Korbmachermeisters Büchner. Mohorn. (Gute Lrnt e.) Gutsbesitzer Liebschner erntete für seinen Rübenkeller eine Rübe im Gewicht von 35 Mund. Vereinskalender. „Sängerkranz". Mittwoch Versammlung. D. H. V. 16- Oktober Vortrag. G. D. Ä. 18. Oktober Monatsversammlung. Turnverein DT. 18. Oktober Monatsversammlung. A Christliche Psadfinderschast. 26. Oktober Heimatabend im Wetterbericht. Anfangs noch heiter, im späteren Verlause von Westen her Aufkommen von Bevölkung. Nach kühler Nacht tagsüber in al len Lagen mild. Später, möglicherweise erst übermorgen, im Ge birge Temperaturrückgang, im Flachland aber weiterhin ziem lich mild. Winde aus südlicher Richtung, besonders in freien Gebirgslagen an Stärke etwas zunehmend. j Sachsen unä Nachbarschalt Siebenlehn. (M o t o r r a d u n fa l l.) Vergangenen^ Frei tag verunglückte der auf einer Geschäftstour begriffene Friseur Walter Heyne von hier mit dem Motorrad am Krummen- hennersdorfer Berg sehr schwer. Beim Ueberholen eines Auto- geriet er infolge der schlechten Wegeverhältnisse ins Schleudern und stürzte. Der Verunglückte zog sich schwere Ver letzungen am Fuße und Kopf zu und wurde dem Krankenhaus Nossen zugesührt, wo ihm leider der halbe Fuß abgenommen werden mußte. Liebenwerda. (Schlechter G e s ch ä f t s g a n g i n d e r B r i k e t t i n d u str i e.) Die Braunkohlen- und Brikettindu- strie-A.-G. (Bubiag) sieht sich genötigt, auf ihren Merken wie der Feierschichten einzulegen, und zwar vorläufig je Woche eine. Die Maßnahme wird begründet mit dem dauernd schlechten Ge schäftsgang. Bischofswerda. Feuerwehr-Jubiläum. Die Frewillige Fabrik-Feuerwehr Buschbeck u. Hebenstreit be ging in einem Festabend ihr 25jähriges Bestehen. Die neun noch aktiven Gründer sowie eine große Anzahl der- Diplomen, SlMnzeichen lei» wm5d-F mnm « M' geösche«. Reiche FuNervoitti,, oei im l i-n, die Ps-rd- konnten Ursache ist unbekannt. weroen. -ne nvrunv Leipzig- Schwere Betriebsunfälle Der Arbeiter Weber aus ^aucha, der in Paunsdorf mit dem Reinigen eines Gasgenerators beschäftigt war, wurde von den Gasen betäubt und konnte nur als Leiche geborgen werden. - In Wahren wurde der Arbiter Simon Ksionsck von einem schweren Elsenstuck gegen den Untere leib getroffen. Er erlitt innere Verletzungen und Unter- leibquetschungen. Borna. Schlafender Kraftwagenführer Auf der Stuatssnaßc Bvnw - Altenburg stürzte früh in der vierten Stunde ein mit Angehörigen einer Halleschen Musikkapelle besetzter Lastkraftwagen in den Straßen graben. Tic Insassen wurden herausgeschlcudert, kamen aber wie durch ein Wunder ohne nennenswerten Schaden davon. Nach Angaben eines Beteiligten war der Kraft wagenführer während der Fahrt eingcschlascn. Vergebliche Warnungen des Finanzminister Hedrich vor neuen Ausgaben. Regierungsinitiaiive in der Lohn kürzungsfrage. Staatsfinanzen und Arbeitsbeschaffung. Sächsischer Landtag. (9. Sitzung.) Dresden, 14. Oktober. Vor Eintritt in die heutige Tagesordnung werden für die ausgeschiedenen Abgg. Dobbert und Dr. Dehne die Abgg. Tempel und Dr. Kastner als Angehörige des Landtags begrüßt. — Die am 22. Juni d. I. stattgefundenen Landtagswahlen werden für gültig erklärt. Vor Verhandlung der auf der Tagesordnung stehenden An träge der Abgg. Arndt (Soz.) und Renner (Komm.), die eine starke Mehrbelastung im Haushalt erfordern, äußert sich Finanzminister Hedrich über die Notlage des sächsischen Staatshaushaltes. Durch die genannten Anträge würde der Staatshaushalt un geheuerlich belastet, und zwar nicht nur für 1930—31, sondern auch für die nächsten neun Jahre. Die Anträge würden 341 Mil lionen Mark für diese Jahre fordern, also pro Jahr im Durch schnitt etwa 24 Millionen Mark. Diese Belastung werde nicht zu tragen sein. Die wirtschaftliche Lage des Staates, wie ste der Finanzminister am 22. Juli d. I. geschildert habe, habe sich ganz erheblich verschlechtert. Dabei sei zu berücksichtigen, daß in dem ausgeglichenen Haushaltplan auch die letzten Reserven bereits ausgefchöpft waren und daß dringende Bau ten zurückgestellt wurden. Ganz wesentlich sei auch der Rück gang der Steuereinnahmen für die Haushaltgestaltung. Wichtig fei, daß die Summen, die mit den vorliegenden Anträgen an gefordert würden, jetzt und in absehbarer Zeit auf dem Kapital markt nicht zu beschaffen seien. Wenn in der letzten Zeit davon die Rede gewesen sei, daß die Regierung einen Defizitetat ein bringen wolle, so könne er heute erklären, daß neue Beschlüsse von der Regierung noch nicht gefaßt worden seien, daß ste aber entschlossen fei, mit den äußersten Mitteln ihr Programm , durchzuführen, die noch unumgänglich nötige Summe im Haushaltplan 1930 unterzubringen und diesen auszugleichen. Möglich werde es sein, über die Landeskulturrentenbank wei tere Mittel zur Förderung des Kleinwohnungsbaues zur Ver fügung zu stellen, ebenso weitere fünf Millionen Mark für die verstärkte Förderung von Notstandsarbeiten vorzusehen, sowll- die Regulierung der Flußläufe und den Bau bzw. Erweite rungsbau der Frauenkliniken in Plauen und Chemnitz zu fördern. Neue große Projekte aber, wie beispielsweise der Bau von Talsperren im Gottleuba- und Müglitztal, würden nicht vor dem Lande zu verantworten sein. Mit kurzfristigen Gel dern ließen sich derartige Pläne nicht verwirklichen, und die Steigerung der Schuldenlasten dürfe nicht so weitergehen wie bisher. Der Finanzminister richtete schließlich an den Landtag die Bitte, diese gewaltigen Summen nicht zu beschließen, da man vor allem auch dem parlamentarischen System dadurch nicht nützen werde. Hierauf wird eine ganze Reihe von Anträgen begründet, zu denen der Finanzminister Stellung genommen hatte. Es handelt sich dabei um einen sozialdemokratischen Antrag, der sich mit der Notlage der Jungarbeiter befaßt, und einen weiteren sozial demokratischen Antrag, der Maßnahmen zu Arbeitsbeschaffung fordert, einen Antrag der Deutschen Volkspartei, der die vor dringliche Behandlung der im Rahmen des Bauprogramms der Reichsbahn in Sachsen schuldenden Bauprojekte zum Gegen stand hat. Schließlich werden noch ein kommunistischer Antrag, der sich gegen die Durchführung der 60stündigen Arbeitswoche bei der Firma Grohmann u. Grosch in Leipzig richtet, ferner ein Antrag der Kommunisten über Arbeitsmethoden beim Tal sperrenbau Lehnmühle und ein Antrag der Sozialdemokraten über die Auslegung des Staatsvertrages vom 4. Mai 1920, der den Übergang der sächsischen Staatseisenbahnen auf das Reich betrifft, behandelt. — In diesem Zusammenhang erklärte u. a. Innenminister Richter zum Fall Grohmann u. Grosch, daß dieser Gesellschaft seit Juli die Genehmigung erteilt woroen sei, von ihrer Belegschaft ein Drittel verlängert arbeiten zu lassen; die übrigen Arbeiter arbeiteten weiterhin 48 Stunden in der Woche. — Finanzminister Dr. Hedrich wendet sich gegen eine Reihe von Unrichtigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Tal sperrenbau Lehnmühle vorgebracht wurden. In der Aussprache gehen die Redner der verschiedenen Parteien auf Einzelheiten der Anträge ein. Abg. Kaden (Dn.) weist auf die Schwierigkeiten hin, die der sächsischen Industrie aus ihrer geographischen Lage er wachsen. Daß die sächsische Regierung Arbeit nach Sachsen ziehen wolle, sei dadnrch bewiesen, daß die Stillegung des Gußstahlwerkes Döhlen nicht genehmigt wurde und daß das Schienenkontingent nach Sachsen gelegt wurde. Abg. Frau Körner (Komm.) führte aus, bet Betriebs stillegungen müßten die Unternehmer verpflichtet werden, für ven entlassenen Lehrling eine andere Lehrstelle zu suchen. Abg. Tögel (Dn.) spricht über die Arbeitsverhältnisse am Talsperrenbau Lehnmühle und warnte davbr, sich in Dinge zu mischen, die durch gesetzliche und vertragliche Bestimmungen geregelt seien. Im weiteren Verlauf der Aussprache, bei der vor allem Vertreter der Linksparteien zu Worte kommen, nimmt dann Innenminister Richter noch einmal das Wort: Im Landcsausschutz der Sächsischen Arbeitgeberverbände sei der Vorschlag gemacht worden, bei gleichzeitiger Verkürzung der Arbeitszeit eine Lohnkürzung vorzunehnr^l, um mehr Ar beitslose einstcllcn zu können. Er entnehme den Worten des Abg. Arndt, daß der Wille zur Verständigung in dieser Frage auch auf der anderen Seite vorhanden sei. Die Regierung halte den Zeitpunkt für gekommen, die Spitzenverbände beider Par teien zu einer Besprechung hierüber aufzufordcrn. Die Verhandlungen werden hier unterbrochen durch die Wahl eines 17-gliedrtgen Untersuchungsausschusses zur Ermitt lung der angeblichen Steuererlasse und ungerechtfertigten Stun dungen. Nach einer lebhaften Geschäftsordnungsdebatte wird beschlossen, die beiden letzten Punkte der Tagesordnung: Tren nung des Leipziger Bezirks von der Reichsbahndirektion Dres den und Anträge auf Einstellung aller Zahlungen für den Young-Plan abzusetzen und morgen zu behandeln. Gegen letztere Vertagung stimmen Kommunisten und Nationalsozia listen. Die obengenannten Anträge werden sodann mit wcch selnden Mehrheiten angenommen. Schluß der Sitzung 8.30 Uhr. — Nächste Sitzung Mittwoch den 15. Oktober vormittags 11 Uhr. Freiwilliger Abbau der sächsischen Ministergehälter. Analog dem Vorgehen des Badischen Kabinetts habe : sich die Mitglieder des Sächsischen Gesamtministeriums be reits für den 1. Oktober d. I. entschlossen, für ihre Person das ihnen nach der Besoldungsordnung zustehende Grund gehalt nur in Höhe eines um 20 Prozent gekürzten Be trages in Anspruch zu nehmen. Chemnitz. (Dachstuhlbrand infolge Unvorsichtigkeit.) Ge stern abend in der siebenten Stunde entdeckte der Besitzer eines Gasthauses auf dem gegenüberliegenden Haus einen Dachstuhl brand. Er alarmierte sofort die Feuerwehr, die mit zwei Schlauch leitungen den Brand bekämpfte. Bei den Lösch arbeiten erlitt ein Feuerwehrmann eine Rauchvergiftung, die die Ueberführung in ein Krankenhaus notwendig machte. Es wird angenommen, daß ein junges Mädchen mit offenem Feuer unvorsichtig umgegangen ist und — ohne es zu bemerken — den Brand verursacht hat. Rötha. Opfer des Berufs. Der Bauarbeiter Thiele erlitt auf einem Neubau durch Absturz so schwere Verletzungen, daß er nach Einlieferung in das Kranken haus starb. * Aus sächsischen Gemeindeparlamenten. Steigende Not der Bczirksverbände. Freiberg. In der Sitzung des Bezirksausschusses der AmtShauptmannschaft Freiberg gab Amtshanptmann Dr. Uhlig eingehend Aufschluß über die besorgniserregende finanzielle Lage des Bezirksverbandes. Die Pflichtauf gaben haben bereits jetzt eine ganz wesentliche Über schreitung der im Haushaltplan für diesen Zweck vorge sehenen Mittel gebracht. Da die Zahl der Unterstützungs empfänger immer mehr steigt und der Bezirksverband nicht in der Lage ist, sich durch Steuereinnahmen oder höhere Bezirksumlagen Geld zn verschaffen, besteht für die allernächste Zeit die Gefahr, daß der Bezirksverband nicht in der Lage ist, seine Pflichtausgaben zu erfüllen. Der Bezirksverband beschloß daher, die Staatsregierung noch mals dringend um Staatsbeihilfen zu bitten. Notsteuern abgclchnt. Sebnitz. In der Stadtverordnetensitzung wurde dem Ratsbeschluß einstimmig beigepflichtet, der für das lau fende Jahr eine Erhebung der Biersteuer nach den alten Sätzen vorsieht, sowie die Erhebung der Gemeindegetränke steuer und der Bürgerabgabe zurzeit ablehnt. Weitere Be schlüsse hierüber sind demnach bei der Beratung des neuen Haushaltplanes zu fassen. Wieder der schrankenlose Bahnübergang. Auto von Schnellzug überrannt. Als der Ofcusetzineister Mücke aus Freiberg mit seinem Auto die Bahnstrecke Komotau—Bodenbach bei Kosten in Böhmen passieren wollte, wurdesein Wagen von einem Schnellzug erfaßt. Macke wurde so schwer verletzt daß der Tod augenblicklich eintrat. * Wer auch die Bahnschranken werden durchfahren. Am Bahnübergang der Bahnlinie Elsterwerda—Lie benwerda bei Biehla fuhr ein Lieferauto der Dresdner Felsenkellerbrauerei durch die geschlossene Schranke der Staatsbahn. Der Wagen kam den Biehlaer Berg herunter und geriet infolge des starken Gefälles der Straße offen bar so sehr ins Laufen, daß der Führer ihn nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte. Der Wagen durchstieß die beiden Schranken, blieb aber unversehrt. Die gerade vor abergehende Verkäuferin Gottschalk aus Hohenleipisch vurde durch herumflicgende Schrankenteile sehr schwei verletzt und mußte nach dem Krankenhaus gebracht werde» Ltm den Dresdner Flughafen. Ministerialbesprechungen „in freundschaftlichem Geiste" Das sächsische Finanzministerium hat einen Vertreter des ReichsverkeiMministertums zu einer Besprechung nach Dresden eingeladen. Hier sollen die von der sächsischen Regierung in den letzten Tagen bereits im einzelnen vor bereiteten Pläne zur Abstellung der Mängel des Dresd ner Flughafens besprochen werden. Man hofft auf beiden Seiten, die Aussprache in freundschaftlichem Geiste führen und zu einem positiven Abschluß bringen zu können. Dr. Weber kandidiert in Leipzig. Der frühere Finanzminister Dr. Weber wird als aus sichtsreicher Kandidat für den 2. Bürgermeistcrposten in -Leipzig genannt. Gin ganzes Haus unter Dampf. Ein eigenartiger Zwischenfall, der ungeheueres Auf sehen erregte und leicht die schwersten Folgen haben konnte, spielte sich im Grundstück Richard-Wagner- Straße 4 in Leipzig ab. Auf bisher nicht geklärte Weise platzte im Keller ein Flansch vom Einführungsrohr der städtischen Fernheizanlage ab. In wenigen Augenblicken war das ganze Gebäude, in dem eine Anzahl bekannter Nauchwarenfirmen ihre Geschäfts- und Lagerräume haben, bis unter das Dach mit heißem Dampf angefüllt. Glück licherweise kamen Personen nicht zu Schaden. Die Feuer wehr stellte nach vergeblichen Versuchen, in den Keller ein zudringen, auf der Straße den Hauptschieber des Fern heizrohres ab. Der angerichtete Gebäude- und Wasser schaden ist beträchtlich. Flugzeugunsall im Erzgebirge. Beim Flugsporttag schwer verletzt. Beim Llsnitz-Lugauer Flugsporttag mußte der Chef pilot Rothe in sehr steilem Gleitslug auf einem Sturzacker uiedergehen. Durch den starken Anprall wurde der Flieger aus dem Apparat geschleudert. Er erlitt schwere Ber lctzungen und mutzte ins Krankenhaus gebracht werden. Eigenartige Steuerdeklaration. Die Naturheilkundige Friederike Neitzke, eine Frau, die weit über einer Durchschnittsbildung stand, deklarierte ihre in den Jahren 1924—1927 sich jährlich auf etwa 15 000 Mark stellen den Einnahmen mit nur etwa 3000 Mark und machte sich hier durch der Steuerhinterziehung schuldig. Sie bekam vom Finanz amt einen Strafbescheid über 2500 Mark, den sie anfocht. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden verhandelte nunmehr über den Gegenstad. Die Angeklagte verteidigte sich damit, daß sie mit den Deklarationen nicht Bescheid wisse. Sie habe alle für die Lebenshaltung nötigen Ausgaben von den Einnahmen in Abzug gebracht und sich auch etwas auf die Seite bringen wollen als Er satz für das in großem Umfange eingebüßte Vermögen. Staats anwalt Große forderte für die in großem Umfange betriebenen Hinterziehungen eine hohe Strafe. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu der Strafe des Strafbescheides in Höhe von 2500 Mark, im Nichkeinbringungsfalle zu sechs Monaten Ge fängnis. Als strafmildernd habe man die jetzt nicht mehr gün stige Vermögenslage der Angeklagten angesehen, sonst wäre die Strafe weitaus höher ausgefallen.
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