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Reisen ohne Kommunal-Reisekre-Ltbrief Damm sich bei Reifen ohne Not den Gefahren de« Geld-- Verlust», Diebstahl» ausfetzen t Mt dem .Komnmnal-Retsekredilbrl^' «Yen Vie fvrslv» und sich«. Spiclplan der Dresdner Theater. Vom 5. Oktober bis mit 12. Oktober 1930. Opernhaus. Sonntag (5.) 11.45 Festkonzert zur Tagung des Reichsv. Deutscher Tvnkünstler und Musiklehrer: 148: Die Fledermaus lauster Anrecht BVB. Gr. 1: 5501—5800, Gr. 2: 801—850): Montag 8: Fra Diavoko; Dienstag 148: Vom Fischer un syner Fru Don Ra- nudo (BVB. Gr. 1: 5801—5900); Mittwoch 8: Die Macht des Schick sals (BVB. Gr 1: 6101—6400, Gr. 2: 701—750); Donnerstag 8: Sa lome (BVB. Gr. 1: 6401—6500, Gr. 2: 751—800); Freitag 1-8: Vom Fischer un syner Fru Don Ranudo; Sonnabend 8: Salome; Sonntag 7: Aida. Schauspielhaus. Sonntag (5.) 8: Meine Schwester und ich (auher Anrecht: BVB. Gr. 1: 401—750); Montag 8: Tempo über hundert; Dienstag 148: Cäsar und Cleopatra (BVB. Gr. 1: 1201—1400); Mittwoch 8: Der Sturm (BVB. Gr. 1: 1401—1700); Donnerstag 8: Meine Schwester und ich; Freitag 8: Tempo über hundert (BVB. Gr. 1: 751—1000); Sonnabend 148: Cäsar und Cleopatra; Sonntag 3: Tempo über hundert (kein össentl. Kartenverkauf), 8: Niobe. Die Komödie. Täglich abends 8.15 Uhr: . . . Vater sein dagegen sehr. Vorstellungen für den BVB.: Sonntag: (5.): Gr. 1: 4001—4100, Gr. 2: 126—150; Montag: Gr. 1: 4101-4200, Gr. 2: 151—175; Dienstag: Gr. l: 3801—3900, Gr. 2: 176-200; Mittwoch: Gr. 1: 3901—4000, Gr. 2: 201—225; Donnerstag: Gr. 1: 4201—4300, Gr. 2: 226—250; Freitag: Gr. 1: 4301—4400, Gr. 2: 251—275; Sonnabend: Gr. 1: 4401—4500, Gr. 2: 276—300; Sonntag: Gr. 1: 4401—4500, Gr. 2: 276—300.S Außerdem Sonntag (5.) nachm. 144: Der Meister (kleine Preise); Sonntag (12.) 144: Charleys Tante (kleine Preise). Rcsidenz-Thcaicr. Täglich abends 8 Ukr: Gastspiel Johanna Schu bert und Kammersänger Willy Thums: Friederike. Außerdem Sonntag (5. und 12.) nachm. 4 Uhr: Das Land des Lächelns. Central-Theater. Täglich abends 8 Uhr sowie Sonntag (5. und 12.) nachm. 4 Uhr: Die drei Musketiere. Vorstellungen für den BVB: Mon tag: Gr. 1: 3101—3200, Gr. 2: 626—650; Dienstag: Gr. 1: 1901 bis 2000, Gr. 2: 651—675; Mittwoch: Gr. 1: 2001—2100, Gr. 2: 676 bis 700; Donnerstag: Gr. 1: 2701—2800, Gr. 2: 401—425; Freitag: Gr. 1: 2801—2900, Gr. 2: 426—450; Sonnabend: Gr. 1: 2901—3000; Gr. 2: 451—475;. Sport in Sachsen. Verkehrsvorschriften zum Hohenstein-Bergrenncn. Zum HohensteinBergrennen am Sonntag vormittag 10 Uhr, das, wie berichtet, infolge der ausgezeichneten Besetzung sportliches Ereignis zu werden verspricht, hat die Amtshaupt mannschaft Pirna zur reibungslosen Durchführung besondere Bestimmungen erlassen: Für jeden Verkehr mit Fahrzeugen aller Art, mit Ausnahme der Wagen der Funktionäre und Ehrengäste und der zum Rennen fahrenden Omnibusse werden u. a. gesperrt: Die Staatsstraße Lohmen—Hohnstein von der Abzweigung der Basteistraße bis zu dem Rondell an der Hoch steinschenke von 7—15 Uhr, Stolpen—Hohnstein von der Polenz talbrücke 300 Meter in der Richtung Stolpen und 300 Meter in der Richtung Hohnstein von 9—13 Uhr sür den Durchgangs verkehr. Das Betreten der Staatsstraße vom Ortsausgang Rathewalde bis zur Polenztalbrücke, einschließlich eines zwei Meter breiten Streifens links und rechts der Straße, ist zwischen 9 nnd 13 Uhr für alle nicht mit der Durchführung dec- lenneus betrauten Personen, insbesondere für alle Zuschauer. Sehr geährder Herr Redakdähr! Ich kennde quieken! Bis Heide da saß meine Rohsa immer vhmdruff, wenns emal von enner Herrnbardie oder so was ähnlichen de Rede war. Da warn die Herrn alles andere aber kehne Herrn mehr. Ich Hao immer gesahd, na gehd mer nur weg, wenn de Dams allehne aus fliegen, was da alles bassiern mag. Ich will das Kaffeekränzchen nich verraden, bas in der säckschen Schweiz mit ehn Schlage nur kedge Midglieder hatte. Aber erzähln werch, was jetz wieder von ehn Fraunklub angekeild worden is. Kommd vorge Woche so eh klehner Audvbus de Dresdner Schdraße ruffgefahrn, Häld, und von der Korrohna schdeigen bloß dreie aus. Se sehn sich de Schaufenster e bissel an un gehn schließlich bei de sieße Laura. Se warn alle Dreie schdumm un daden bloß mid de Hände reden. Aus der Schale da wollden se e Vertelchen un aus der ooch. Se daden nich eher vffheern, als bis de ganse Ladendafel voll von lauder Glaskisren war. Die Verkeiferin, die lasen alles glei an de Oogen ab. Nur umgekehrd da wollde de Verschdändigung nich klabben, Henn als se den drei Schdumm wollde begreiflich machen, dasse ooch bezahln soliden, da drehden die sich num un machden de Ladendiere von draußen zu. Das war denn doch noch nicb dagewesen. Alles Schreien nißde nischd, die warn doch schdumm. nach konnde se ooch nich so fix, denn die ganze rundergeklabbde Ladendafel «die schdand doch voller Scherbeln. Se reimdese schnell weg un kam gerade noch zerechde, um ze sehn, wie das Audo lang sam abdampfde. De Nachbarschfrau stand gerade vor her Diere und der klagde se ihr Leed. Fier zwee Mark vierzig hadde se verkoofd un nich bezahld gekriecht, war das ni enne — na, wie sollmer denn da glei sagen. Da, was war denn das — ohm an Marchde da hield ja das Audo wieder. Wennse nur ford kennde. aber se konnde doch den Laden nich allehne lassen. De Nachbarsch frau die mußde ma sehn, dasse doch noch zu ihrn Gelbe kam. Aber die konnde nischd ausrichdn. Enne Verdelschunde schbäder da dridd wieder enne Frau in den Laden. Ach, das war ja sogar enne Verwandte. Na, die Freede. Du, sagd da die Verkeifern, Du bist wo ooch mid den Audo gekomm? — Ja. — Nu sage ma, wer sm denn die drei Schdumm, die Ham bei mir vor zweevärzg Zeid gekoofd un nich bezahld, das is aber Blase. Schdumme, meenst du? Nee, da wernse dich wo bloß uff den Besen geladen Ham. Na, da will ichs nur glei mit bezahln. (Ach - die Freede!) — Die Blase sse war ausgerechnet» aus Blasewitz) is dann nach Kriebschdeen weidergefahrn. Was die alles noch cms- gofr—iehschdickd Ham mag! Meine Rohsa siehds nu ei, daß die Fraun kehn Quark besser sin als de Männer, wennse allehne sin. Na Proste Mahlzeit! Das heeßd, das werd mer bald vock mich mehr unversteierd saachen derfen, denn das is ja schließlich bald das ehnzige, was se im Gastwerdsgewerbe noch nich ver- steierd Hamm. Jetzt soll nu so eh Tebbchen Bier — nee, mer draud sich 'den Breis gar nich ze saachen, den so ehn Glas von den beliebten Sorgenbrechern oder Volksbouillon kosten soll. Nu werds mid den Schdammdischen wohl immer mieser werden un die scheen Widze, diede hier ohne Hebamme gebohrn wurden, die wern mid der Zeid gans ausschderm. Es is mit den Schdammdischen sowieso wie es is. In Amerika, wo de Leide bekanndlich öffendlich kehn Alkohol mehr drinken derfen un wo se heimlich unheimlich hinder de Binde gießen, da wissen de Leide gar nich, was eegendlich ehn Schdammdisch is. Das hab ich jetz dieser Dage aus ehner Briefkastennotiz in chner amerikanischen Zeidung gelesen, diede ehne Ansrage „Was ist ein Stammtisch" wie solgd beandworded hab: „Ein Stammtisch ist ein bestimmter Tisch in einem bchtimmten Winkel eines bestimmten Lokals, an dem zu bestimmter Stunde bestimmte Gäste an bestimmten Plätzen sich niederlassen, bestimmte Mengen eines bestimmten Getränkes vertilgen und zu bestimmter Zeit ausbrechen, weil je der von ihnen zu Hause zu bestimmter Zeit bestimmt erwartet wird." Ich gloobe, bei dem Mann, der das geschnem had, da stimmt bestimmt was nich, sonst hädde er das bestimmt nicht ge schriem. In Deidschland hädde er bestimmt ehne bestimmtere Ant word erhalden und nich so ehn Ouadsch, der ehn bestimmt nur verstimmen kann. Am aber wieder off unsere Steiern ze reden ze komm. Wo das mid den Steiern noch Hinsteiern werd, das is ehn jeden wohl schleierhaft», ooch den, diede in Steiermark geborn sin un den Be griff Steier gleich mid ins Mark neigemengt gekriechd Hamm! Das Läm werd Merklich immer ehfältiger. Das had ncilich ovck - mei Freind Max gesagt», als er im Zoologischen Garten vorn Affenkäfig stand un die Tierchen so fröhlich rumhubben gesehn had. Da mehnde er, wenn er wieder off de Weld kommd, wollte er ehn Affe wern un da fagde ehner neben ihm „Warum denn immer egal dasselbe?" Mei Max had nadierlich nich glei ge- merkd, was der wollde, denn mei Max Hamm se das Geherne schon ausgesteierd, un als ers merkde un sich rewanschieren woll de, da war der Widzbold nadierlich weg. Es is ehmd ehn Feh ler, wenn mer nich Wagserdig is. Oss der anderen Seide is es aber ooch -gud so, das Hamm de Wahlversammlungen in den letz- den Wochen gezeigt», wo de Schlagferdigkeid allerdings mehr in der Faust als im Kobbe und im Mundwerk gelegen had. Allen bösen Zeidcn zum Trotz is in Deidschland immer noch der greeßde Mud anzudreffen. Das sollde^mer,merklich nich fier meeglich Halden, aber es is so. Nach der Statistik, un die macht» doch noch kehne Flinten, wern in Berlin relativ wie absolut de mePen — Ehen geschlossen. Da kommd kehne andere europäische Stadt drieber! Das will doch immerhin allerhand sagen, wenn Heide noch Deidschland off diesem Eebiede den Vogel abschießd, was nadierlich nich edwa Heeßen soll, daß die, diede hier so hei- raden, den Vogel Hamm. Das will ich off kehn Fall behaubden, wenn ooch bei manchen Ehen ähnliche Leimenden gelegd wern, wie das beim verbodenen Vogelfang sehr oft» der Fall is. Doch das muß nu feder, derbe off so ehner Rude klebt», mid sich selber abmachen. Off Wiederhärn Ferchdegodd Schdrammbach. Steneremtreibmig und SombenanMag Die Autos der Bombenleger. Jin Altonaer Bombenlcgerprozeß erklärte der als Zeuge vernommene Hofbesitzer Körding, man habe im Itzehoer Bombenanschlag eine Demonstration gegen dH rücksichtslose Steuereintreibung erblickt. Er selber habe sich mit dem Landrai in Verbindung gesetzt, um die Pfändung der Ochsen zu ver hindern, der Landrat habe ihm dies auch versprochen. Trotzdem sei nachher die Pfändung mit Unterstützung von Landjägern vorgenommen worden. Der Hofbesitzer Reimers aus Elters dorf schilderte das Verhalten des Landrats Göppert-Itzehoe nach den Vorgängen m Beidenfleth. Mit dem Verhalten des Landrats seien große Teile der Bevölkerung nicht einverstanden gewesen. Das habe man wahrscheinlich durch den Anschlag zeigen wollen Der Landrai habe auch späterhin nichts getan ivas zur Abhilfe geführt hätte, obwohl verschiedentlich Ein gaben und Bitten an ihn ergangen waren Der Gemeinde Vorsteher A u g u si i n aus Borssleth erklärte, daß er das Ver halten des Landrats billige und daß er sich mii dem Landrai solidarisch erkläre Der Landlagsabgeordnete Landwiri Addicks aus »Oldenburg betonte ebenfalls, daß die Land bevölkeruug in Oldenburg in dem »Bombenanschlag aus das Landessinänzann eine Demonstration gegen die Notlage der Landwirtschaft erblick! habe. Nach einer längeren Aussprache zwischen vem Staats anwalt und der »Verteidigung über die Rückgabe der bei Heim und Henning, Vick und Wiborg beschlagnahmten Autos öean tragt ein Verteidiger, die »Wagen ihren Eigentümern zurück- zugcben Die Staatsanwaltschaft schloß sich hinsichtlich de» Wagen »Vicks und Wiborgs diesem Anträge an, während sic Rückgabe der andern Wagen ablehnte Der Zeuge Petersen-Hogelund sagte u. a. aus außerordentliche Erregung habe es in dem Kreise erregt, das auf »Veranlassung des Landrats wegen 190 »Mark rückständiger Steuern ein Hof zwangsversteigerl werden sollte, trotzdem de: Landrai vorher zugesagt hatte, bei Zwangsversteigerungei immer selbst die Verhältnisse prüfen zu wollen. Auch durck die hohen persönlichen Kredite, Vie vcn Freunden dec Landrats bei der Krcissparkasse eingeräumt wurden und wo durch die Sparkasse in finanzielle Schwierigkeiten kam, sei großer Unwille erregt worden. Ein weiterer Zeuge bestätig- im wesentlichen diese Aussagen. Auch die übrigen Zeuger bestätigen die große Erregung, die infolge der Steuerein treibungen unter den Landwirten geherrscht habe. — Die Ver handlung wurde aus Montag vertagt. Kleine Geburlöiagsgratulamcu bei Hindenburg, der seinen 83 Geburtstag in Dietramszell lOberbavcrn) verlebte. Bild links: Die Gedenkfeier oni Grabe Stresemanns auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin, die — mit der Weihe eines Grabmals verbunden — am 3. Oktober, dem ersten Jahrestage des Todes des Richsaußenministers, veranstaltet wurde. (Vom Baum nach rechts: Stresemanns Sohn — Stresemanns Witwe Pfarrer Augar, der das Denkmal in die Obhut der Luisen- städtischen Gemeinde nahm — halbrechts dahinter »Reichskanzler Dr. Brüning — halblinks hinter ihm Staatssekretär Dr. Meiß ner als Vertreter des Reichspräsidenten — rechts neben Brü- ing Reichsfinanzminister Dr. Dietrich.) — Bild rechts: Mit einen- blauen Auge davongckommen sind die Insassen eines Post kraftwagcns, der bei Stadtroda (Thüringen) ins Schleuder» geriet und eine drei Meter hohe Böschung hinabstürzte. Während sämtliche Fensterscheiben zu Bruch gingen, wurde von den In sassen niemand ernstlich verletzt.