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Wilsdruffer Tageblatt : 04.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193010046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301004
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-04
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.10.1930
- Autor
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die Niederschrift des internationalen Rechts, die auf der Haager Juristenkonferenz im April d. I. behandelt worden war, vertagt. Der chinesischen Regierung wurde sodann von der Völkerbundversammlung das Recht zugestandcn, die seit Jahren fälligen Beitragsleistungen zum Völkerbund aus zwanzig Jahresraten zu verteilen. Der Völkerbundrat war einberufen, um die notwendigen organisatorischen Matznahmen zur Durchführung der Beschlüsse der Völker bundversammlung zu fassen. Beratungen in Varis. Der hauptsächlich autzenpolitischcu Fragen gewidmete fran zösische Ministerrat, in dem Briand über die Genfer Verhand lungen, feine Unterredung mit Dr. Curtius und die französisch- italienischen Beziehungen Bericht erstattete, begann am Freitag unter dein Vorsitz des Präsidenten Doumergue. Ferner stand die Beratung von Gegenmassnahmen gegen das sowjctrussischc Getrcidedumping aus der Tagesordnung. Um die Mittagszeit wurde eine amtliche Erklärung herausgegcbcn, in der es u. a. heißt, daß Briand und Handelsminister' Flandin eingehende Berichte über den Verlauf der Gcnser Tagung erstattet hätten. Der Ministerra, habe der französischen Abordnung den Dank der Regicung ansgcspochen. Man habe fcstgestcllt, daß der Völkerbund die meisten Fragen im Sinne Frankreichs ge regelt habe. Deutschlands Recht auf ein Moratorium. Aufsehenerregende Rede Dr. Schachts. Ncwhork, 4. Oktober. Der frühere Reichsbankpräsident Dr. Schacht hielt aus einem Festessen, das die deutsch-amerikanische Handelskammer und das Institut für internationale Erziehung zu feinen Ehren in Newyork veranstaltete, eine große Rede über das Reparationsproblem und dessen Wirkung auf den Ausgang der Reichstagswahlcn. Der Redner beleuchtete zunächst die politischen Auswirkungen des Versailler Vertrages. In der Welt herrsche allgememes Mißtrauen. Eine Wirtschaftskrise ungeahnten Ausmatzes drohe neue soziale Unruhen herbeizu führen. Deutschland sei außerstande, sich neue Märkte zu er obern, da sich andere Völker entweder dagegen sperrten oder aber nicht kaufen könnten. Seit der Haager Konferenz beginne der kleine Mann in Deutschland cinzusehcn, daß er an den Wiedergutmachungs- Verpflichtungen direkt interessiert sei, da er mit seinem eigenen Verdienst dafür anfkommcn müsse. Darauf sei der Umschwung zurürkzusührcn, wie er in dem Ausfall der Reichstagswahlcn znm Ausdruck gekommen sei. Das deutsche Volk fühle sich in seiner nationalen Würde fortgesetzt mit Füßen getreten. Die ihm anfcrlegtcn Bedingungen feien unerfüllbar. Diese Er kenntnis habe die verständliche Reaktion verursacht. Die gegen wärtige Lage in Deutschland, die eine Folge seiner katastro phalen Wirtschaftslage sei, gebe dem Reichskanzler Brüning unzweifelhaft das Recht, ein Moratorium zu ver langen. Der Reichskanzler schrecke aber vor diesem Mittel zurück, um die Welt nicht zu beunruhigen. Aber der Antrag ans ein Moratorium werde eines Tages bestimmt kommen. Seine, Schachts, persönliche Ansicht sei, daß Brüning jetzt eine Atempaufe einlegen wolle durch eine neue Anleihe Brüning wolle der Welt Gelegenheit geben, die Neparations frage für eine endgültige und tragbare Lösung noch einmo in gemeinsamer sachlicher Arbeit zu überprüfen. Die Ziele -es Giahlhelms. Der 11. Reichsfrontsoldatentag in Koblenz Koblenz, 4. Oktober. Als Auftakt des 11. Reichsfrontsoldatentages fand am Freitag abend eine öffentliche Kundgebung in der Stadthalle statt. Der erste Bundcsführer des Stahlhelms, Franz Seldte, hielt die Festrede. Nach Dankesworten an die Rheinländer, die den seelischen Sieg, den Sieg ohne Waffen, durch uner schütterlichen Glauben über die Besetzung und über die Feinde errungen hätten, behandelte der Redner kurz die Geschichte des Stahlhelms. Dieser habe sür seinen außen- und innenpoli tischen sowie kulturpolitischen Kampf keine Anerkennung ge funden. Trotzdem wolle e: mithelfen, die Volksgemeinschaft für das ganze deutsche Volk herbeizusühren. Es müsse deutlich ausgesprochen werden: Die Frontsoldaten, die den Krieg kennen, wünschten den Frieden und wünschten keinen neuen Krieg. Sie wünschten aber auch politische Freiheit und deutschen Lebensraum. Zu den Wahlen äußerte sich Seldte, daß bet allen nationalen Menschen Freude herrsche über den Ruck nach rechts. Der Stahlhelm begrüße diesen Ruck. Es sei not wendig, daß außerhalb der wechselnden Parteien wie ein Feld im Sturm eine starke nationale unabhängige Macht stehe. Auf einem Prcssccmpsang hielt Seldte eine Ansprache, in der er die Ziele des Stahlhelms darlegte. Wir betrachten uns, so führte er u. a. aus, als Diener einer Idee. Wir wollen mit dem Stahlhelm sür ein positives, sür ein jedem gesunden Volk selbstverständliches Ziel kämpfen, für die Freiheit unseres Vaterlandes und für den Lebcnsraum der deutschen Nation. Es ist in dem tragischen Geschick unseres Volkes begründet, daß wir, um dieses außenpolitische Ziel zu erreichen, auch in die innenpolitische Arena hinabstcigen mußten. Der heutige Zustand parteipolitischer Zerrissenheit und Verbissenheit legt die Kräste des deutschen Volkes, die im gemeinsamen Kampf nach außen gerichtet sein sollten, nach innen. Dieser Zustand ist dringend der Abänderung bedürftig. Es kommt daraus au, daß nunmehr einmal wirklich und auch national regiert wird. Seldte schloß mit der Kennzeichnung der Ziele des Stahl helms: Wir wollen für Deutschland die äussere und innere Be freiung. Schweres Eisenbahn unglück bei Paris. 10 Tute, 30 Sch wer verletzte. Paris, 4. Oktober. Ein folgenschweres Eisenbahn unglück ereignete sich in den Abendstunden des Freitag in unmittelbarer Nähe von Paris kurz vor einer Eisen- bahnbrückc, genannt Cardinet. Ein Personenzug, der den Bahnhof St. Lazare gegen 7 Uhr abends verlassen hatte, stieß infolge falscher Wcichenstellung auf einen entgegen kommenden Güterzug. Trotz des ziemlich heftigen An pralles waren neben einigem Materialschaden keine Men schenleben zu beklagen. Der Reisenden bemächtigte sich jedoch eine Panik, so daß sie aus dem Zuge stürzten und sich auf dem danebengclegenen Gleis aufhielten. Infolge der allgemeinen Verwirrung bemerkten sic nicht das Her annahen eines in entgegengesetzter Richtung kommenden Zuges, der mit voller Geschwindigkeit direkt in die Menge raste. 10 Personen wurden getötet und 30 schwer ver letzt. Eine Anzahl Leichtverletzter wurde an Ort und Stelle verbunden, während die übrigen, von denen meh rere in Lebensgefahr schweben sollen, in ein Pariser Kran kenhaus überführt wurden. Die Untersuchungsbehörden und der Pariser Polizeipräsident haben sich sofort an die Unglücksstätte begeben. Sur Mil gegen die Almer ReW- mchroWere. Leipzig, 4. Oktober. Um 10.20 Uhr trat der Senat zur Urteilsverkündung ein. Der Vorsitzende Reichsgerichtsrat Dr. Baumgarten verkündete folgendes Urteil: Die Angeklagten wer den wegen gemeinschaftlicher Vorbereitung eines hochverräteri schen Unternehmens nach § 86 deg Strafgesetzbuches je zu einer Festungshaft von 1 Jahr 6 Monaten kostenpflichtig verurteilt. Auf die anerkannte Strafe werden je 6 Monate 3 Wochen für Untersuchungshaft angerechnet. Gegen Scheringer und Ludin wird auf Dienstentlassung erkannt. Äus unserer Heimat Wilsdruff, am 4. Oktober 1930. Merkblatt für den 5. und 6. Oktober. Sonnenaufgang 6"° 6°° I Mondaufgang 17°° 17°° Sonnenuntergang 17°' 17°° j Monduntergang 3°' 4°° T Oktober 1880: Der Komponist Jacques Offenbach gest. Heiteres Herbstwetter in Gicht. Das Wetter entwickelte sich in der vergangenen Woche vollkommen programmäßig. In den ersten Tagen brachten uns die noch vorhandenen Luftdruckstörungen ziemlich stark veränderliches Wetter. Am Dienstag kam es in Mittel deutschland und Schlesien zu verbreiteten Nieder schlägen. Besonders stark waren die Regenfälle in der Lausitz und in Schlesien, wo Niederschlagsmengen bis zu 20 Millimetern gemessen wurden. Dann aber setzte sich die erwartete durchgreifende Änderung der Wetterlage durch, über dem mitteleuropäischen Kontinent entwickelte sich ein kräftiges Hochdruckgebiet. Die Folge davon war bei einer Winddrehung nach Nordosten eine rasche Auf heiterung. Bei der starken nächtlichen Ausstrahlung traten dann auch die bereits angekündigten ersten N a ch t f r ö st e ein. Bei der gegenwärtigen Wetterlage dars man damit rechnen, daß uns auch die nächsten Tage vorwiegend heiteres Wetter bringen werden. Während nachts die Temperaturen sehr stark zurückgehen werden, wird die Quecksilbersäule iv den Mittagsstunden immerhin noch ziemlich hoch hinaufklettern, da die Sonne jetzt noch recht kräftig wirkt. * Der Taschenfahrplan des Wilsdruffer Tageblattes für das Winterhalbjahr ist erschienen und liegt für seine Abonnenten in der heutigen Nummer bei. Wie immer im bequemen handlichen Format bringt er außer den wichtigsten Eisenbahn-, Kraistpost- und Kraftverkehrs-Verbindungen ein Verzeichnis der Sonntags rückfahrkarten, die in Wilsdruff und Dresden-Hbf. ausgegeben werden. Die Beteiligung verschiedener Wilsdruffer Firmen er möglicht auch diesmal wieder die kostenlose Abgabe an unsere Abonnenten. Wir bitten, aus diesem Grunde auch die Ankündi gungen der Firmen zu beachten. Weitere Exemplare werden in unserer Geschäftsstelle zum Preise von 10 Pfg. je Stück an Interessenten abgegeben. Reichsbahn-Winterfahrplan ab 5. Oktober 1930. In den Ab- fahrts- und Ankunftszeiten der Züge aus Bahnhof Wilsdruff treten folgende Aenderungen ein: Zug 4921 nach Freital-Po., Abfahrt 4.48 — 2 Minuten früher; Zug 4892a nach Meihen-Tr., Werktags, Abfahrt 6.40 —64 Minuten später, Sonn-u. Feier tags Abfahrt 7.07 wie bisher. Zug 4924 nach Nossen, Abfahrt 10.50 — 13 Minuten früher. Zug 4927 nach Freital-Po., Ab fahrt 12.56 — 32 Minuten später. Zug 4933 nach Freital-Po., Abfahrt 17.59 — 3 Minuten früher. Zug 4936 (Werktags) von Freital-Po., Ankunft 19.54 — 9 Min. später. Zeig 4936 (Werk tags) verkehrt nur bis Mohorn, Abfahrt 19.56 — 8 Minuten später. Zug 4893 von Meißen-Tr., Ankunft 9.41 — 7 Minuten früher. Zug 4926 von Freital-Po., Ankunft 14.23 — 6 Minuten später. Zug 4930 (nur Werktags) von Freital-Po., Ankunft 18.53 — 3 Minuten früher. Verbesserte Briefbeförderung an Sonn- und Feiertagen. Zur Verbesserung des Driesabganges an Sonn- und Feiertagen treten ab morgen Sonntag in unserer Stadt folgende Aenderungen ein. Die bisherige Briefkastenleerung in der Mittagsstunde wird auf geoeben. Dafür wind eine neue Leerung in der Zeit von 18 bis 18.50 eingeführt. Die bis dahin aufgelieferten Briefsendungen werden mit Kraftpost Mohorn—Dresden (Fahrt 24, ab Postamt Wilsdruff 19.27) dem Postamt 24 Dresden-Hbf. zugeführt. Von dort erreichen sie die Anschlüsse an die in den Abend- und Nacht stunden abgehenden Zug- und Stadtpüsten. In den hiesigen Schalterdienststunden treten keine Aenderungen ein. Durch Weg fall der Kastenleerung mittags wird der Dienst beim Postamt bereits um 10 Uhr beendet. Die Auflieferung von Telegrammen kann zu jeder Tages- und Nachtzeit durch Fernsprecher erfolgen. Die Zustellung der eingehenden Telegramme ist sichergeftellt. Der Einkauf von Briefmarken kann in den amtlichen Verkaufsstellen erfolgen. — Mit der Leerung der Briefkästen am Spätnachmittag von Sonn- und Festtagen kommt unsere Pvstverwaltung einem schon lange gehegten Wunsche der Einwohner nach. Auch wir be grüßen diese Verkehrsverbesserung. Die Ortsgruppe des Arbeiter-Rad- und Kraftfahrer-Bundes „Solidarität" ladet Freunde und Gönner des Radsportes zur Feier des Stiftungsfestes nach dem „Lindenschlößchen" ein. Die sportlichen Darbietungen bestehen in Eifelhochrad- und Reigen fahren, sowie Radballspielen. Der sportliche Teil beginnt um Uhr. „Der Veteranentag". Wie bereits bekannt geworden ist, fin det am Sonnabend, den 11. Oktober zum Stiftungsfest des Mili tärvereins die Uraufführung des neuesten Stückes von W. Rudolf Leonhardi statt, das den vorgenannten Titel trägt und eigens als Militärvereinsstück geschrieben ist. Das dreiaktige Lebensbild ist — wie „Herzen im Feuer" — wieder ein Stück im schlichten Volkston, in dem sich Ernst und gemütvolle Heiterkeit paaren, bis der letzte. Akt mit einem sestspielartigen Einschlag abschließt. Der Militärverein glaubt, seinen Mitgliedern und Gästen mit dieser Veranstaltung etwas ganz besonders Ansprechendes zu bieten, zu mal sämtliche Rollen nur von anerkannt guten Dresdner Be- russschauspielern dargestellt werden. Der Männer- und Frauenchor „Brudergruß" veranstaltet Sonnabend den 11. Oktober ein Gesangs-Konzert mit Orchester im „Lindenschlößchen" gleichzeitig als Feier des silbernen Berufs jubiläums seines verdienten Liedermeisters, Opernsänger Arno Beyreuther-Dresden. Mitwirkende sind außer den Ver einschören ein 50köpfiger Kinderchor und die Städtische Or chesterschule und als Solisten die Herren Beyreuther, Dö ring und Keil, sowie Frau Martha Brier (Rezitation). Aus dem Programm ist besonders hervorzuheben der dreistimmi ge Männerchor mit Solis und kleinem Orchester „Line kleine Fest-Kantate" von W. A. Mozart und der berühmte „B erg - mannsgruß" des vor einigen Jahren verstorbenen Freiber ger Professor A. F. Anacker. Er wird in Freiberg alle Jahre ein mal ausgeführt und findet immer ein dankbares Publikum. Der Eintritt beträgt nur 80 Pfg., für Arbeitslose gegen Aus weis die Hälfte. (Vgl. Inserat.) Ausfüllung der Haushaltungslisten. Auf die im amtlichen Teile abgedruckte Bekanntmachung über die Durchführung der Personenstandsaufnahme nach dem Stand vom 10. Oktober 1930 sei auch an dieser Stelle besonders aufmerksam gemacht. Zur Vermeidung von Rückfragen und Verzögerungen kann nicht ge nug darauf hingewiesen werden, vor Ausfüllung der Haushal tungslisten die auf der ersten Seite befindliche Anleitung genau estens durchzulesen. Die gestellten Fristen für die Abgabe der ausgefüllten Haushaltungslisten und Betriebsblätter an den Hauseigentümer und sür die Wiedereinreichung sämtlicher Haus haltungslisten eines Grundstückes sind pünktlich einzuhalten. Einkommen-, Körperschafts- mid Umsatzsteuer-Vorauszah lungen sind bis zum 10. Oktober zu entrichten. Wir weisen auf die amtliche Bekanntmachung des Finanzamts in dieser Nummer besonders hin. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 5. Oktober: Dr. Roch- Grumbach und Dr. Wollburg - Seeligstadt. Mütterberatungsstunde. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Montag, den 6. Oktober 1930 im Jugendheim statt und Mar Buchstabe A bis K nachm. 2 Uhr und Buchstabe L bis Z nachm. 3 Uhr. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals daraus hin gewiesen, daß die Sprechstunden der Bezirkspflegerin Montags vormittags von 11 bis 12 Uhr und Donnerstags nachmittags von 5 bis 6 Uhr im Zimmer 4a des Verwaltungsgebäudes abge halten werden. Eine große Bezirks-Inspektionsübung aller zum Inspektions bezirk Meißen gehörigen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz findet morgen Sonntag in Nossen statt. An der Uebung, mit deren Ausgestaltung die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Nossen beauftragt ist, werden etwa 350 Sanitätsmannschaften und Helferinnen teilnehmen. Die Zeppelin-Sachfenfahrt am Sonntag. Ein Ueberfliegen Dresdens nicht ausgeschlossen. Wie bereits gemeldet, wird am morgigen Sonntag das Luftschiff „Graf Zeppelin" Leipzig den versprochenen Besuch abstatten. Die Landung erfolgt zwischen 10 und 11 Uhr auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau, die Abfahrt nach Görlitz gegen 12 Uhr. Falls die Witterungsverhältnisse günstig sind, ist nach Mitteilungen aus Friedrichshafen ein Ueberfliegen von Dresden und der hiesigen Gegend wahrscheinlich. Gefrorene Pilze. Es herrscht vielfach Unklarheit darüber, ob Pilze, die einen Nachtfrost bekommen haben, gesundheitsschädlich sind oder nicht. Da große Nahrungswerte verlorengehen würden, wenn mit dem Eintritt der ersten Bodenfröste die Pilzsammel tätigkeit aufhören müßte, ist -die Erfahrung alter Pilzkundiger von Nutzen. Gefrorene Pilze allgemein als gesundheitsschädlich zu halten, ist irrig. Manche von den Herbstpilzen, von denen sich jetzt erst die Vorboten zeigen und deren Haupternte erst anfängh würden ja dann fast ganz als Nahrungsmittel ausscheiden, z. B. der Grünling oder echte Ritterling. Freilich alte Pilze, die meh rere Nächte gefroren sind, am Tage austauen und zur Zersetzung übergehen, wie alte Ziegenlippen und ähnliche wässerige Röhr linge, nimmt man dann nicht mehr. Auch wenn sie, steifgefroren, sich fest anfühlen-, läßt ein vorsichtiger Pilzsammler sie stehen. Frische gefrorene Pilze schaden nicht. Auch mit einem einmal aufgewärmten, sonst aber guten Piizgericht braucht man nicht allzu ängstlich zu sein. Freilich tagelang darf man sie nicht stehen- lasten, denn da verderben andere Nahrungsmittel ja auch manch mal. Mehrfache Feuerversicherung ist nur bei Mitteilung an die andere Gesellschaft gültig. Bei größeren Betrieben ergibt fick meistens die Notwendigkeit, mehrere Versicherer zur Deckung von Feuerschäden heranzuziehen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen im Paragraphen 10 der Allgemeinen Feuerversicherungsordnun- gen hat der Versicherungsnehmer die Pflicht, hiervon dem oder den anderen Versicherern unverzüglich schriftliche Anzeige zu machen. Dem Versichereer steht in diesem Falle das Recht zu, das Versicherungsverhältnis zu kündigen. Hieraus ergibt sich schon die große Bedeutung dieser Bestimmung, so daß es in sol chen Fällen unbedingt notwendig ist, stets im Einvernehmen mit dem bereits bestehenden Versicherer eine solche anderweite Ver sicherung vorzunehmen. Unterbleibt die Mitteilung, so ist del Versicherer von der Lntschädigungsleistung befreit, wenn del Versicherungsfall später als zwei Monate nach dem Zeitpunkt eintritt, in dem die Mitteilung ihm hätte zugchen müssen. Diese Anzeige ist auch notwendig, wenn der Unterschied zwischen Zeit« und Neuwert bei einem anderen Versicherer als dem bereits beteiligten versichert wird. Ganz besonders ist in solchen Fälle» die vorherige Verständigung mit dem bestehenden Versicherer notwendig, weil die Versagung der Zustimmung leicht möglich iss Kinder und Streichhölzer. In Deutschland entstehen täglich 13 Brände durch Kinder. Fast immer ergibt die UntersuchunS die Tatsache, daß die Eltern die Streichhölzer sorglos aufbe wahrt oder sogar den Kindern zum Spielen gegeben haben. Die Reichsregierung hat deshalb angeordnet, daß in den Schule» zeitweise auf die große Gefahr des Spielens mit Streichhölzer» aufmerksam gemacht wird. Der Kleine Niescher ist wieder da! Im Verlage der Gärt- nerschen Duchdruckerei, Georgplatz 15, ist die Winterausgabe des kleinen Fahrplanbuchs mit den atterneuesten Fahrplänen er schienen. Inhalt desselben: Eisenbahn-Fahrplan aller von mst nach Dresden verkehrenden Züge, Sonntags - Rückfahrkarte» Wintersport - Zugverbindungen, wichtige Fern-Verbindunge» Straßenbahn-Fahrplan (Tag- u. Nachtverkehr), Elektrische Vor ortsahnen, Kraftwagen-Verkehr mit den Fahrpreisen ab Dres den-Hbs., Besuchszeiten der Staatlichen Sammlungen und viele' anderer Sehenswürdigkeiten, Theater, Lichtspielhäuser, Verzeick ms Dresdner Denkmäler, Brunnen und Kirchen, Post- und Te legraphenämter, Post-, Telegramm- und Fernsprech - Gebühre» Wechelfftempelsteuer, Steuertermine, Kalendarium, Berge unk Aussichtspunkte der Sächsischen und Böhmischen Schweiz, de Lausitz, des Erzgebirges mit deren Höhen und Augangsstationc'' usw. Das kleine praktische Buch ist in allen Buch- und Papiec Handlungen sowie in der Druckerei, Georgplatz 15, zu haben. Grumbach. MitdemMotvrradin einenPferdsi wagen gefahren. Gestern abend gegen 0,7 Uhr fuhr a»> der Staatsstraße von Herzogswalde nach Grumbach ein Dresd ner Motorradfahrer mit Beiwagen aus einen Kartoffelwagen dc- Gutsbesitzers Pfützner von hinten auf. Durch den Anprall wu»f der Motorfahrer so schwer verletzt, daß sich eine Ueberführung das Friedrichstädter Krankenhaus nötig machte Das Motor»»' und der Beiwagen waren stark demoliert. Grumbach. Die Gsmeindevevwaltungs- und Girokasse". räume bleiben Montag und Dienstag wegen Reinigu»' geschlossen. Dringliche Angelegenheiten können am Mond" zwischen 11 und 12 Uhr erledigt werden.
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