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Wilsdruffer Tageblatt : 09.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193010091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301009
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-09
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.10.1930
- Autor
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Wonnen wird. Dabei darf die Fläche aber nicht etwa waagerecht, sondern muß reichlich gegen den Berg geneigt liegen. Das vom Berg ablausende Wasser soll nicht zu Tal schießen, sondem nach b gegen den Berg gedrückt werden. Dort muß es versickern und ist auf diese Weise gezwungen, den Wurzelbereich des Baumes zu durchtränken. Die Überhöhung der Stirnseite muß ziemlich bedeutend, nämlich etwa 15 v. H. der Stirn anschüttung bei (Abb. 3), sein, weil sich das gelockerte Erdreich noch setzt. Das vorherige Ab ziehen der Grasnarbe unter dieser Anschüttung ist unbedingt erforderlich, weil letztere auf der Narbe nicht gut fundiert ist und im ersten Jahre der Gefahr des Abrutsches unterliegt. Ferner büdet sie lange Zeit eine Isolierung gegen den feuchteren Untergrund und gleichzeitig eins ent wässernde Schicht, die nach Lage der Dinge die Hanglage durchaus nicht verträgt. Endlich ist nicht einzusehen, weshalb der wertvolle Mutter boden verschüttet werden soll. Bis hierher sieht unsere Stufe gemäß Ab bildung 3 aus. Jetzt wird im so geschaffenen Plateau das übliche Pflanzloch bei p (Wb. 1) ausgehoben und das gewonnene Erdreich des Wzugs, also die Muttererde, damit vermengt, wodurch sich die Standfläche des Baumes — immer aber mit deutlicher Neigung gegen den Berg — wieder erhöht, vgl. a (Abb. 1). Diese Arbeit wird im Herbst vorgenommen, daß noch das Erdreich sich setzen kann und im Frühling wird gepflanzt. Erscheint ein Pfahl als Baum stütze notweridig, wird er in den gewachsenen, festen Untergrund bei u (Abb. 1) gesetzt, bevor das Loch mit der Mischerde wieder eingefüllt ist. Bekommt die Stufe (Terrasse) nicht die ver langte Neigung gegen den Berg, schießt nicht nur bei heftigen Regengüssen das kostbare Wasser zu Tal, sondern es nimmt auch nach und nach das Erdreich mit, dem Baum fehlt nach einigen Jahren die Unterstützung, seine Wurzeln werden endlich freigesvült und eines Tages bricht er, meistens als mir Früchten schwer beladener Baum, nach der Talseite um und pflegt verloren zu sein. Handel! es sich um sehr steile Hänge, erweist sich die Stütze der Stirnböschung als notwendig oder doch nützlich. Hierzu werden, je nachdem das Material zur Hand ist, Trockenmauern aus Steinen bei 8 (Abb. 1), mit Pflöcken und Reisig Faschinen als Absteifungen gebaut oder die ab gezogenen Grassoden, die schön quadratisch hier für gestochen wurden, werden wie Ziegelsteine übereinandergelegt: immer paarweise mit der Rasenseite zusammen und so übereinandergebaut. Sie wachsen unter günstigen Feuchtigkeitsverhält nissen ineinander und auch, wenn das nicht geschehen sollte, hält ein solcher Grassodenbau für alle Zeit, weil das Erdreich sich mit den Jahren völlig festsetzt. Zweckmäßig ist auch, die Gras soden, wenn Trockenmauern oder Faschinen befestigung gewählt wurde, hinter die Mauer bzw. Faschinen einzubauen, um die Lücken der selben zu schließen. Es kommt sonst vor, daß das Erdreich durch die Wände hindurch und zu Tal gespült wird. Niemand, der solche anders nicht recht nutzbare Hänge zur Verfügung hat, sollte die geringen Kosten der Bepflanzung scheuen. Erfahrung erfordert die Wahl der Sorten. Darin bin ich gem und unentgeltlich behilflich, weil es sich um eine wirklich gute Sache handelt. Es muß nur gesagt werden, welche Sonne der Hang hat, welchen Boden und in der Nähe welch größerer Stadt der zu nutzende Hang liegt. Vie Bekämpfung des Rotlaufs -er Schweine. Von vr, W. Lentz. Der Rotlauf der Schweine ist in Deutschland bekanntlich außerordentlich weit verbreitet und pflegt besonders in den heißen Sommermonaten aufzutreten. Verursacht wird er durch den Rotlauf bazillus, der gewöhnlich mit dem Futter oder Getränk in den Körper gelangt. Aber nicht jedes Schwein, das Rotlaufbazillen aufnimmt, erkrankt an Rotlauf. Wie bei jeder Seuche müssen auch beim Rotlaus zum Zustandekommen der Krankheit zwei Ursachen Mitwirken: als äußere Ursache in der Hauptsache die Rotlaufbazillen und als innere Ur sache eine gewisse Prädisposition oder Empfäng lichkeit der betreffenden Schweine. In der Regel erkranken nur Tiere in einem Alter von mehr als drei Monaten. Prädisponierend wirken, wie be reits gesagt, hohe Außentemperaturen, Erkältungen durch unsachgemäße Haltung oder plötzliche Witte rungsumschläge, Fütterungsfehler und plötzlicher Futterwechsel. So sind z. B. Seuchenausbrüche beobachtet worden bei plötzlich gesteigerter Körner oder Kraftfutterzufuhr. Dagegen kommt der Rasse und auch der Hautfarbe keine ausschlaggebende Rolle zu. Nach dem Eindringen der Rotlausbazillen in den Körper treten im allgemeinen nach drei bis vier Tagen die ersten Krankheitserscheinungen auf, die sich zunächst in einer Störung des Allgemein befindens äußern. Die Futteraufnahme läßt nach, die Tiere sind matt, liegen viel und verkriechen sich in der Streu. Die Körperinnentemperatur steigt teilweise bis über 42" L. Gleichzeitig machen sich Verdauungsstörungen bemerkbar, indem Ver stopfungen mit Durchfall abwechseln. Als auf fälligste Erscheinung tritt bei den erkrankten Tieren eine Hautrötung auf, die auch zur Benennung der Krankheit geführt hat. Diese sleckweise auftretende Rötung ist zuerst an den Ohren, am Rüssel, am Halse zu beobachten und geht dann aus die Unter brust, den Bauch, die Hinterbacken und die Beine über. Die anfänglich blaßroten Flecke werden später dunkler und schließlich dunkelhlaurot. Der Rücken und ein Teil der Körperseitenflächen ver färben sich häufig nicht. Die dem Schweinebesitzer durch den Rotlauf drohende Gefahr kann beseitigt werden durch eine hygienische und möglichst naturgemäße Aufzucht und Haltung der Tiere und durch die rechtzeitige Ausführung der Schutzimpfung. Es ist z. B. eine bekannte Tatsache, daß das Wildschwein sehr selten an Rotlauf erkrankt bzw. verendet; und auch in Ländern, in denen das Schwein, den natürlichen Verhältnissen entsprechend, fast ausschließlich im Freien gehalten wird, wie z. B. in Ungarn und auf dem Balkan, werden Erkrankungen an Rotlauf nur selten oder nur in ganz leichter Form beob achtet. Darum sei den Schweinen, soweit es die Witterung zuläßt, die Möglichkeit gegeben zum Aufenthalt und zur Bewegung im Freien. Die zweite Möglichkeit zur Beseitigung der Gefahr ist gegeben in der rechtzeitigen Durchführung der Schutzimpfung, besonders in Gegenden, in denen erfahrungsgemäß Rotlauf jedes Jahr in größerer Verbreitung und in schwerer Form auf zutreten Pflegt. Die ersten Versuche einer Schutzimpfung gegen Rotlauf wurden bereits im Jahre 1882 von Pasteur und seinen Mitarbeitern durchgeführt, die darin bestanden, daß der Rotlauf in einer gutartigen, nicht tödlich verlaufenden Form auf Schweine über geimpft und dadurch ein Schutz dieser Schweine gegen Rotlauf bewirkt wurde. Nach der Reinzüchtung des Erregers des Rot laufs, des Rotlaufbazillus, durch Löffler im Jahre 1885 gelang es Lorenz im Jahre 1892, im Blute von gegen Rotlauf immunisierten Kaninchen Schutz stoffe nachzuweisen, durch deren Verimpfung es möglich war, graue Mäuse und Kaninchen gegen eine Rollaufinfektion zu schützen. Schon im Jahre 1894 versuchte Lorenz, die beim Kaninchen ge fundenen Erfahrungen der Immunisierung auf das Schwein nutzbringend anzuwenden, indem er seinen Versuchsschweinen zunächst Rotlaufschutzserum ein spritzte und hierauf Rotlaufkulturen in steigenden Dosen. Das von derartig vorbehandelten Schweinen durch Schlachtung gewonnene Serum fand zur Schutzimpfung gesunder Schweine mit Erfolg Ver wendung. Im Jahre 1899 ging man dann all gemein dazu über, zur Sermngewinnung das Pferd zu verwenden, wodurch die Möglichkeit zur laufenden Gewinnung größerer Mengen hoch wertigen Serums gegeben war, ohne die Tiere so fort schlachten zu müssen. Außer dem Pferd finden zur Rotlaufferumgewinnung iwch Verwendung Maultiere, Maulesel, Esel, Rinder und Schafe, Die in Deutschland vorgeschriebene staatliche Prü fung des Rotlaufferums gibt die Gewähr dafür, daß gleichmäßig wirkendes Serum in den Handel kommt. Die Schutzimpfung nach Lorenz wurde ur sprünglich in der Weise durchgeführt, daß dir Schweine zunächst Rotlaufserum und etwa drei bis fünf Tage später Rotlaufkulturen eingespritzt be kamen. Diese zweimalige Impfung wurde später ihrer Umständlichkeit und Kostspieligkeit wegen ver einfacht durch Einführung der Simultanimpfung, bei der den Schweinen Serum und Kultur gleich zeitig an zwei verschiedenen Körperstellen ein gespritzt wird. Als Impfstelle wird im allgemeinen die Unterhaut am Grunde der Ohrmuschel gewählt. Am zweckmäßigsten werden die Ferkel im Alter von drei Monaten geimpft, wodurch sie einen Schutz bis zur Schlachtreife verliehen bekommen. Eine wesentlich frühere Impfung der Ferkel ist nicht er forderlich, da die Ferkel, wie bereits gesagt, in der Regel bis zu einem Vierteljahr einen angeborenen Smutz gegen Rotlauf besitzen. Die Schutzdauer wird bei der einfachen Simultanimpfung auf ein halbes Jahr geschätzt und kann auf ein Jahr ver längert werden durch eine weitere Kulturimpfung 10 bis 14 Tage nach der ersten Impfung. Der Nutzen der Rotlauf-Schutzimpfung nach Lorenz ist in den verschiedenen Gegenden des Reiches und des Auslandes statistisch festgestellt. In vielen Beständen ist durch die Einführung der Rotlauf-Schutzimpfung die Schweinezucht erst wieder möglich und gewinnbringend geworden. Durch den Zusammenschluß der Rotlaufserum produzierenden Werke zur Vereinigung deutscher Impfstoffwerke (V.d.J.W.) ist eine Regulierung des Preises sür Rotlaufimpfstoffe möglich geworden und gleichzeitig eine ausreichende Produktion ge sichert, so daß jedem Schweinezüchter die Möglichkeit gegeben ist, sich vor Verlusten durch Rotlauf zu schützen. Neben der Schutz- und Heilimpfung ist selbst verständlich sür regelmäßige gründliche Reinigung und Desinfektion der Ställe und Stallgerätschaften Sorge zu tragen, schon unter Berücksichtigung des Umstandes, daß, wie bereits gesagt, der Rotlauf bazillus frei in der Natur vorkommt und anderseits auch von vollkommen gesund erscheinenden Schweinen ausgeschieden werden kann (BaM-n- träger). Zur Desinfektion eignet sich besonder- 7- auf Grund ministerieller Verfügung zur amtlichen Desinfektion zugelassene Streuchloramin-Heyden, da es praktisch geruchlos und ungiftig ist und vor allem ungünstige Temperaturschwankungen in den Ställen, wie sie bei Desinfektionslösungen ein- tretsn müssen, vermieden werden. Auch die Des infektion der Ausläufe läßt sich bequem durch führen. Straßenkehricht als Düngerersatz. Bon Willi Hacker. In Groß- und Mittelstädten ist Straßenkehricht stets in großen Mengen zur Verfügung und je nach der Entfernung zwischen Stadt und Garten zu einem annehmbaren Preise zu haben. Wenn es auch den Stalldünger nicht ersetzen kann, so ist es doch für manche Böden von hohem Werte. Straßenkehricht von gepflasterten Straßen ist ein Gemisch aus Granitsand, gestoßenen Ziegelbrocken, Schlacke, Glas, Steinen verschiedenen Ursprungs, Ackererde, Laub, Papier und vor allem Tierkot. Wenn dieser auch nicht mehr wie früher fast die Hälfte des Kehrichts bildet, so ist er doch immer noch, wenigstens in den Provinzstädten, in nennenswerter Menge vorhanden. Freilich kommt er immer in ausgelaugtem oder mindestens zerfallenem Zustande in die Gärten, so daß der Masse eine hohe düngende Kraft zu nächst nicht zuzusprechen ist. Dafür ist aber die bodenlockernde Wirkung des Kehrichts um so höher zu bewerten. Für tonige und zähe Lehm böden gibt es kaum ein besseres Lockerungsmittel als Straßenkehricht. Ob dasselbe nun frisch von der Straße auf dos Land gefahren oder erst kom postiert und dann aufgebracht und eingegraben wird, ist ganz gleich; in beiden Fällen werden die zähen Lehm- und Tonböden so gelockert, besonders wenn der Frost zur Mitarbeit herangezogen wurde, daß man schon nach einem Jahre den Boden völlig verändert findet. Diese günstige Wirkung ist sowohl dem hohen Sandgehalt als auch dem Humusgehalt zuzuschreiben. Dazu tritt 's Lt w 's 1?--->7! AL-L.« A. sS noch, daß die reiche Humuszusührung den vormals rohen Boden schwärzt, also leichter erwärmbar macht. Weiterhin verliert der Boden viel von seiner stark wasserhaltenden und wassersaugenden Kraft, was die leichtere Erwärmbarkeit wiederum günstig beeinflußt. Straßenkehricht gibt auch einen vorzüglichen Kompost, der geradezu ideal genannt werden kann, wenn ihm noch Ruß, Jauche und vielleicht Abort neben anderen Abfällen und künstliche Düngemittel beigemischt werden. Wer solchen Haufen ansetzt, muß freilich darauf achten, daß dieser gleich nach seinem Aufbau gründlich an- geseuchtet wird, denn Straßenkehricht mit seiner reichen Beimischung von Pferdemist erhitzt sich sehr bald und außerordentlich stark, so daß ein un genügend angefeuchteter Haufen bald verbrennt. Dieses starke Fermentieren des Kehrichts läßt es auch geraten erscheinen, frisches nur im Herbst und Winter direkt auf das Land fahren zu lassen. Was im Frühjahr und Sommer angefahren wird, mutz erst kompostiert werden. Die starke Erhitzung gibt ferner die Möglichkeit, Straßenkehricht als Mistbeetpackung zu benutzen. Die Wärme ist nicht nur sehr hoch, sondern hält auch wochenlang an. So kann der Straßenkehricht tn steigendem Maße als Diingerersatz verwendet werden. Freilich ist es unter Umständen auch nicht völlig ohne Nachteil. Einmal dürfte es sich bei seinem starken Sandgehalt zur Verwendung im Sandboden weniger eignen, anderseits enthAt es viel Unkrautsamen, wenigstens der Kehricht, der im Sommer und Herbst gesammelt wird. Vecher- pilze und Tintlinge wuchern bald in Massen auf den angesetzten Haufen oder auf den Beeten, wenn etwa Kehricht im Sommer aufgestreut wurde. Auch Disteln, Saudisteln und Melden zeigen sich dann zwischen den Beeten, doch habe ich von diesem Unkraut nichts mehr gemerkt, wenn der Kehricht kompostiert war. Die Samen schienen durch die starke Erhitzung ihre Keimfähigkeit ver loren zu haben. Neues aus Stall und Hof. Bei der Winterfiitterung der Schafe ist verschiedenes zu beachten, um keine Fehler zu begehen und den Tieren zu schaden. Zunächst vermeide man zu starke Hackfruchtgaben, 2 bis 2Vs kg Runkelrüben oder Kohlrüben genügen je Schaf und Tag vollständig, und sind die Runkeln besonders reich an Zucker, wie die Zuckerrunkel, dann kann die Menge noch weiterhin verringert werden. Erhalten die Tiere hierzu noch etwa ein Kilogramm gutes Heu, dann dürfte deren Bedarf gedeckt sein. Bon Kartoffeln genügt als Tagesration in der Regel 1 kg. Mastyammel erhalten sie im gedämpften, die übrigen Schafe im rohen Zustande. Da alle Hackfrüchte zwar reich an Kalisalzen, aber arm an Natrium sind, mutz Kochsalz, das ist Chlornatrium, beigogeben werden, und zwar entweder in Form von Leck steinen oder durch Einstreuen von Viehsalz in die Krippe. Da weiterhin alle Hackfrüchte autzerordentlich arm an Eiweiß sind — sie enthalten nur etwa ein bis zwei Prozent davon —, so mutz auch dieses verabfolgt werden, weil sonst auch die Hackfrüchte nicht genügend verwertet werden. Das eigentliche Eiweißfutter für Schafe sind entbitterte Lupinen. Man beginnt bet deren Verabfolg gung mit kleinen Gaben und steigt damit all mählich an. Zu beachten ist, daß die Lupinen srei von Schimmel sein müssen, weil er giftig wirken kann. Um für die Aufstellung einer Futterration, die stets dm jeweiligen wirtschaft lichen Verhältnissen angepaßt sein muß, einen Anhalt zu haben, seien hier zwei Rationen angeführt: Tagesration für zehn Zentner Mast schafe: 15 Kg Kartoffeln, 5 kg Wiesenheu, 3 kg Erbsenstroh, 2 kg ausgefressenes Stroh, 15 kg Roggensuttermehk, 1 kg entbitterte Lupinen. Tagesration für zehn Zentner Wvlb- schafe: lO kg Runkeln, 5 kg Wiesenheui, 6 kg ausgefressenes Stroh, 1 kg Gersten schrot, 2 kg Rapsschalen, 1/2 kg ent bitterte Lupinen. Säugende Mutterschafe, die nicht nur sich selbst erhalten, sondern auch das Lamm oder auch zwei Lämmer in den ersten Lebenswochen ernähren sollm, erhalten noch eine Zulage von etwa Ve Kg Heu und ebensoviel Kraftfutter, das möglichst aus mehreren Futtermitteln, wie Oelkuchen, Bohnenschrot, Kleie, Sojaschrot, zusammen gesetzt sein sollte. Mutterschafe, die Zwillinge zu ernähren haben, erhaltm die doppelte Kraft futterzulage, demnach etwa 1 kg je Tag, denn nur bei dieser Ernährungsweise ist das Mutter tier imstande, so viel Milch zu erzeugen, daß auch die Zwillingslämmer die gleiche Zunahme aufweisen wie die Etnzellämmer. W. Zur Zucht starker Ziegenlämmer. Sehr starke Ziegenlämmer werden erzielt, wenn man die Zucht so einrtchtet, daß die besten und schönsten Ziegen Im Frühjahr, und zwar in den Monaten Februar und März, zum Lammen gebracht werden. Die Lämmer läßt man un angebunden, wie und wann sie wollen, so lange an der Mutter saugen, bis sie eventuell auf dm Weide gebracht werden. Die Saugezeit kann ruhig neun bis zwölf Wochen dauern, also etwa bis Mitte bzw. Ende Mai. Die in den Monaten April oder Mai geborenen Lämmer gebe man mit der Mutter auf die Weide und lasse sie bis zum Herbst beim Einstallen saugen und bringe sie dann erst im August des folgenden Jahres zum Bock. Dieses ergibt die sogenannten „Zeitziegen", sie können im Sommer, sobald sich Milch im Euter oder in den Strichen angesammelt hat, was bei solchen, welche von milchreichen Ziegen ab stammen, des öfteren vorkommt, einige Monate gemolken werden. Rü. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blunrenzimmer. Das Vorroden der Zuckerrüben erhöht deren Zuckergehalt. Um große Zuckerrübenflächen rechtzeitig abernten zu können, bevor strenge Fröste eintreten, muß frühzeitig damit be gonnen werden, schon im Oktober. Nun neh men die Rüben aber gerade in diesem Monat noch erheblich an Gewicht und an Zuckergehalt zu, und die Blätter find um diese Zeit noch grün, sind demnach noch imstande, zu assimi lieren. Nun haben jahrelang durchgeführte Ver suche ergeben, daß das Vorroden der Rüben, wobei durch deren Anheben die Würzelchen zerreißen und deren Zusammenhang mit der Erde aufgehoben wird, nur von Vorteil ist, besonders dann, wenn die angehobenen Rüben noch einige Tage ungeköpft in der Erde stehen bleiben. Es nimm! dann in dieser Zeit zwar der Gehali an Kohlehydraten in den Blättern ab, dafür nehmen aber die Rüben erheblich an Zucker zu, und zwar durch Abwanderung der Kohlehydrate aus den Blättern in die Rüben. Dabei ist der Wasserverlust der Rüben nur gering Mii dem Aufhaufenwerfen der ungeköpften Rüben wird nicht der gleiche Er folg erzielt, denn zur Assimilation, zum Ueber- tritt von Kohlehydraten aus den Blättern in die Rüben ist Licht erforderlich, deshalb ist der Erfolg auch am größten bei Sonnenschein. Es ist daher das Änheben der Rüben nur anzuraten und zwischen diesem und dem Köpfen eine Zeitspanne von etwa drei Tagen zu lassen M. W. Torfmull als Kältcschutzmittel. Verschiedenen Gewächsen, wie niedrigen Rosen und anderen, die über Winter im Freien verbleiben, gewährt Torfmull einen sehr wirksamen, sicheren Schutz selbst gegen strenge winterliche Kälte. Hierzu wird der lowere Torfmull etwa 30 om hoch um die zu schützenden Pflanzen aufgebracht. Nach Winters Ende kann er dann anderweitig Verwendung finden. So bildet er, wenn gründe lich zerkleinert und durch die winlerüche Nässe stark durchseuchtet, ein gutes Mittel, dem teichten Boden die Feuchtigkeit länger zu er halten, während trockener Torfmull das Gegen teil bewirkt, indem er dem Boden die Feuchtig keit entzieht. Sz. Neues aus tzaus- Rüche und Reller. Bohnen mit Schweinefleisch. Gericht für vier Personen. Zutaten: Ein Liter kochendes Wasser, ein Eßlöffel Salz, «ine Zwiebel, 1000 Gramm Bohnen, ein Stengel Bohnenkraut, 500 g Schweinefleisch, zwei Eßlöffel Mehk, zwei Tropfen Maggi's Würze, ein Eßlöffel feingehackte Petersilie. Zubereitung: Die von den Fäden befreiten, gut gewaschenen Bohnen werden mit dem Bohnenkraut und der fein- geschnittenen Zwiebel in das kochende Wasser gegeben. Das gewaschene, geklopfte Schweine fleisch gibt man dazu, salzt und läßt alles auf kleinem Feuer gar kochen. Kurz vor dem An richten rührt man das in etwas kaltem Wasser glatt gequirlte Mehl daran, läßt gut durch kochen, schmeckt mit Maggi's Würze ab und streut die gehackte Petersilie über das fertige Gericht. M. A. Krautrollen. Man nimmt dazu die Blätter von Wirsingkohl, von denen die dicksten Rippen entfernt werden. Dann legt man sie einige Minuten in kochendes Salzwasser, kühlt sie sofort mit kaltem Wasser und legt immer zwei bis drei Blätter zum Füllen übereinander. Die Füllung besteht aus rohem Kalbfleisch, das mit geräucherter Zunge, rohem Schinken und gebratener Niere durchgemahlen wird, mit einigen Eiern und geriebener Semmel gebunden wird und mit Salz und Pfeffer Geschmack erhält. Man rollt die Blätter über der Füllung zusammen und ordnet sie schichtweise in einer mit Speckscheiben belegten, gebutterten Blechform. Man übergietzt sie mit kräftiger Bratcntunke, bestreut sie mit geriebener Semmel und Butterflöckchen und bäckt sie etwa eine Stunde, stürzt sie aus eine Schüssel und richtet sie nun in der eigenen Brühe an. Frau A. in L. Bienenzucht. Fmkerarbeiten im Monat Oktober. Das Bienenjahr ist beendet. Nur noch kurze Ausflüge an schönen Tagen unternehmen deine Lieblinge, lieber Fmkerfreund, sonst sitzen sie ruhig summend daheim. Kannst du auch so ruhig sitzen? Hast du jedes Volk sür d^n Winter gur besorgt? 2hm zehn Kilo Lnnengut gegeben? Fehlt noch etwas, dann aber schnell füttern. Große Portionen Zuckerlösung, drei Teile Zucker, zwei Teile Wasser, müßt du geben, damit noch baldigst das Wintersutter bedeckell wird. Es wird sonst im Winter sauer. An einem Kühlen Morgen öffnest du den Stock und nimmst, falls du es noch nicht getan haben solltest, alle leeren Waben hinter den Bienensitz bis auf die Deckwaben heraus. Die Fluglöcher schützt du jetzt gegen Eindringen von Mäusen durch die bekannten Schieber oder eingedrückte Nägel. In Zwischenräume zwischen die Kästen stopfst du Papier, Holz wolle oder dergleichen und schließt den Raum vorn und hinten durch eine Deckleiste. Es ist für die Sonnenvöglein nicht behaglich, wenn immerfort Zugluft um die Wohnung bläst. Latz nicht Wasser vom Schnee oder Regen durch das Dach auf die Kästen tropfen. Dir gefällt es doch auch nicht, wenn es durch die Decke regnet und du im warmen Bett eine kalte Dusche bekommst. Unter das Volk auf das Bodenbrett legst du jetzt ein Stück geölte Pappe oder Asphaltpappe. Ein Stück Dachpappe tut es schließlich auch. Ver stopfe aber nicht das Flugloch mit dem Boden- tcppich, den du einschiebst. Hast du Drahtgaze statt der Glasscheiben, so mußt du eine Filz platte oder einige Zeitungen anschieben, damit die Wärme hinten nicht entweicht. Auf dem Stand schaffe Ordnung. Futtergefätze werden gereinigt und weggestel.lt, alle Eisengeräte ge ölt und gegen Rost geschützt, leere Wohnungen verschlossen, Waben gegen Motten geschwefelt. In deinen Honigtöpfen kandiert der Honig. Dabei mußt du den Honig öfter umrühren, damit er gleichmäßig kristallisiert. Beim Fest werden mache mit einem dicken Stock ein Loch in den Honig. Dieses Loch läßt du offen. Der Honig dehnt sich beim Festwerden aus und sprengt dir unweigerlich einen Topf, be sonders wenn er sich nach oben etwas ver engt, ohne diese Vorsichtsmaßnahme. Nun kann er sich nach innen dehnen. Den richtigen Winterschutz brauchst du jetzt noch nicht zu geben. Für das abgeschlossene 2ahr kannst du aber die Bilanz ziehen und dir alles nufschreiben, was du für die Bienen aus- gegeben und eingenommen hast, damit du siehst, was du verdient oder zugesetzt hast. Schm.
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