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Wilsdruffer Tageblatt : 07.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193010070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301007
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-07
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.10.1930
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düngen zutreffend sind, bah ein Klemmen der Steuerflächen dem Luftschiff das Steigen unmöglich gemacht und damit zu dem Un glück geführt habe. Das Kabineit unH öie Parteien. Empfang der Deutsch nationalen. Reichspräsident von Hindenburg ist mit dem fahr planmäßige» Zuge von Dietramszell über München in Berlin eingetroffen. Am Münchener Hauptbahnhof ver abschiedete er sich von seiner Nichte und deren Gatten, Ministerialdirektor Lutz aus Bayrisch-Zell. Der Gesandte des Reichs, Dr. von Haniel, Polizeipräsident Koch und Oberbürgermeister Scharnagl geleiteten den Reichs präsidenten an den Zug. Reichskanzler Brüning empfing bekanntlich die Führer der Nationalsozialisten, Hitler, Dr. Frick und Göring. Irgendein praktisches Ergebnis kam anscheinend bei der Unterredung nicht heraus. Der Kanzler gab ledig lich das aufgestellte Regierungsprogramm bekannt und nahm die Erklärungen der nationalsozialistschen Führer entgegen. Montag gegen Abend empfängt Dr. Brüning nach von den Deutschnationalen die Abgeordneten Ober fohren und von Winterfeld t. Dann wird er die Beschlüsse der einzelnen Fraktionen abwarien. VoSksnaSionale und Gicmispariei. Eine Entschließung des Jungdeutschen Ordens. Das in Rendsburg versammelte Meisterkapitel des Jungdeutschen Ordens hat eine Entschließung an genommen, die erklärt, daß „Herren wie Dr. Stolper, Reinhold und Höpker-Aschoff die Sammlung des verant wortungsbewußten deutschen Staatsbürgertums gefähr den". Plutokratische und parteibureaukratische Elemente dürften in einer staatsbürgerlichen Bewegung keinen Ein fluß gewinnen. Die Deutsche Staatspartei sei weder eine Fortsetzung der Demokratischen Partei noch eine Links partei. Solange ein klares Abrücken von den genannten Herren nicht erfolge, sei nnr die Volksnationale Reichs vereinigung in der Lage, den Kamps um die staatsbürger liche Aktivierung vorwärtszutrcibcn. Hmdsuburgs MemlandrLiss. Das Programm für den Besuch in Aachen und in Trier. Für die Reise des Reichspräsidenten nach Aachen und Trier ist soigendc Zeiteinteilung vorgesehen: Ter Reichsprä sident wird am Freitag, den 1t). Oktober, in A achen cintrefscn und am Bahnhof durch die Spitzen der Behörden empfangen werden. Nach einer Rundfahrt durch die Stadl begibt sich der Reichspräsident in das : thaus, wo i:n Kaiscrsaal ein Fest akt stattsindet, bei dem er Regierungspräsident der Ober bürgermeister und der Reichspräsident Ansprachen halten werden. An diesen Festakt schließt sich eine Kundgebung der Bevölkerung vor dem Rathaus. Für den Nachmittag ist eine Huldigung der Aachener Sportjugend im Stad.ou vorgesehen. Dann wird der Reichspräsident den Dom besuchen und abends als Gast der Stadt im Neuen Kurhaus an einem Abendessen tcilnchmen. In den Morgenstunden des Sonnabends wird der Reichspräsident über Düren und Euskirchen nach Trier Weiterreisen. Sowohl In Düren wie in Euskirchen ist ein kurzer Aufenthalt vorgesehen. In Trier wird der Reichspräsident durch den Oberbürgermeister sowie die Chefs der Reichs- und Staatsbehörden empfangen Nach einer Rundfahrt begibt sich der Reichspräsident zui Sportanlage. Am Nachmittag wird sich der Reichspräsident mit dem Kraftwagen über Bernkastel nach Wengerohr begeben Von Wengerohr aus tritt der Reichsprä sident die Rückfahrt nach Berlin an. Das Hochwasser her Saar. Grohe Schäden. — Zugverkehr gestört. Das Unwetter der letzten Tage mit seinen fortgesetzten Regengüssen hat zu einem Hochwasser der Saar geführt. Das Hochwasser hat bereits große Schäden angerichtet. Auf der Eiscnbahnstrecke Saarbrücken-Saargcmünd mußte der Zugverkehr unterbrochen werden, da an einer Stelle beide Hauptglcisc von den Fluten überschwemmt wurden. Einem Schiffer sind zwei 50-Tonnen-Kähne von den Haltetauen gerissen und abgetrieben worden. Die Deutsche Lufthansa hat den Flugverkehr einstellen müssen. In ein zelnen Ortschaften an der oberen Saar steht das Wasser in den Straßen bis zu einem Meter hoch. Viel Kleinvieh ist den Fluten bereits zum Opfer gefallen. Die Kabinettskrise in Rumänien. Bukarest, 7. Oktober. Die Nachricht vom Rücktritt des Kabinetts Maniu ha hier keine Überraschung hervorgerufen, da man fyf stsindlich mit dem Rücktritt gerechnet hatte. Die Ursache der Krise liegt in der Unnuchgiebigkeit, die vom König ge wünschte Konzentratiousregierung zu bilden, deren erst« Aufgabe die Krönungsfeier gewesen wäre. Da der Könic mit Rücksicht auf die gespannte Wirtschaftslage eine Auf lösung des Parlaments und Neuwahlen zu vermeide» sucht, weil dadurch auch die eingeleiteten Kreditverhand jungen gestört würden, kommen für die Lösung der Krist drei Möglichkeiten in Betracht: entweder bildet die Natio nalsaranistische Partei ohne Maniu eine neue Regierum oder es kommt zur Bildung eines Kabinetts der Persön lichkeiten, dessen Mitglieder parteipolitisch nicht gebunder sind. Die dritte Möglichkeit wäre die sosorttae B'id„nc eines Konzentrationskabinetts. Ter rumänische Gesandt, in London, Titulescu, ist nach Bukarest berufen worden „G. 38" in Bukarest. Nundflug des rumänischen KricgsministerS. Bukarest, 7. Oktober. Das Junkers-Großflugzeug „G. 38" landete, nachden die 450 Kilometer lange Strecke Belgrad—Bukarest i, etwas mehr als zwei Stunden zurückgelegt worden war aus dem hiesigem Flugfelde. Zum Empfang hatten fiel einige hundert Personen, darunter Kronprinz Michael un> der Kriegsminister, eingefunden. Nachmittags fände» Nundflüge statt, an denen der Kriegsminister und ver schiedene Generäle teilnahmen. Am Dienstag vormittac startete das Flugzeug zum Weiterflug nach Konstanza „G. 38" ist das erste deutsche Flugzeug, das nach den Kriege entlang der Küste des Schwarzen Meeres fliegt Neue Zusammenstöße in Bilbao. Zwei Tote, zehn Schwerverletzte. Madrid, 7. Oktober. Nachdem schon der Sonntag in Bilbao sehr unruhig verlaufen war, kam es wiederum verschiedentlich zu schweren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Polizei, die von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte. Auf beiden Seiten betrugen die Verluste zwei Tote und zehn Schwerverwundete, darunter zwei Polizisten. Tic Sozialdemokraten versuchten, die Arbeit aufzunehmen, wurden aber von den Syndikalisten daran mit Gewalt ge hindert. Der Generalstreik dauert an. Die Mutter des Ministers Curtius gestorben. Berlin. Die Mutter des Reichsaußenministers Dr. Curtius ist in Düsseldorf gestorben. Die Beisetzung erfolgt in Duisburg. Reichskanzler Dr. Brüning und Staatssekretär Dr. Pünder haben dem Reichsaußenminister ihre Anteilnahme telegraphisch übermittelt. Kraftwagen vom Schnellzug erfaßt. Paris. An einem Bahnübergang in der Nähe von Bordeaux wurde ein mit vier Personen besetzter Privatkraft wagen von der Lokomotive eines Schnellzuges erfaßt und zer trümmert. Alle drei Insassen des Autos wurden aus der Stelle getötet. Der Führer liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus in Bordeaux. Krestinski in Moskau. Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist der bisherige sowjetrussifche Botschafter in Berlin, Krestinski, dort ein getroffen. Krestinfki, der bekanntlich zum Stellvertreter des Außenkommissars ernannt worden ist, wurde aus dem Bahnhos von Vertretern des Außenkommissariats, der deutschen Botschaft und der Presse empfangen Er begab sich sofort ins Autzen- kommissariai und hatte dort eine Besprechung mit Litwinow. Er wird Ende der Woche sein neues Ami antreten. Ausdreimug der Revolution in Brasilien. N c w n o r k. Wie aus Montevideo gemeldet wird, breitet sich die Revolutionsbewegung in Brasilien immer weiter aus. Der Führer der Aufständischen, General de Souza beabsichtigt, den Marsch ans Rio de Janeiro mit 40 000 Mann anzutreten, um die Zentralregierung zu stürzen. j Kus unierer Keimst Wilsdruff, am 7. Oktober 1930. Merkblatt für dep 8. Oktober. Sonnenaufgang 6'° I Mondaufgang 17-" Sonnenuntergang 17'" s Monduntergang 6"° 1565: Der Komponist Heinrich Schütz geboren. Kirmes. Nach vollendeter Ernte beginnen in vielen Teilen Deutsch lands, vor allem in Süddeutschland, die Kirmessen oder Kirm sen. Man kann ihren Ursprung weit zurückverfolgen. Sie ent wickelten sich aus den altgermanischcn Erntefesten — bei den, Erntesegen wurde auch in der christlichen Zeil noch lange Wo dan angerufen — und bildeten sich auf dem Lande allmählick zu Hauptfesten aus. Überall in den Dörfern ging es dann host her, die Bauern luden sich gegensetiig zu ihren Kirmsen ein, und das Schwelgen und die Lustbarkeiten überstiegen oft so seht jedes vernünftige Maß, daß die Behörden sich hier und da ver anlaßt sahen, einzuschreiten und durch besondere Gebote unk Verbote die Kirmeslust zu regeln Danni des Feierns nicht zu viel werde, mußten und müssen vielleicht auch heute noch ir Österreich, in Württemberg, in Bauern, in Baden alle Kirch weihfeste an ein und demselben Tage im Herbst* gefeiert wer den Und da wir gerade das Wort „Kirchweihfest" gebrauch haben, können wir gleich sagen, daß die Kirmessen ursprüngiick wirkliche „Kirchweihen", also eine durchaus ernste Sache waren Kirchweihe war die religiöse Handlung, durch die eine ner erbaute oder ihrer Bestimmung eine Zeitlang entzogene Kirch zum gottesdienstlichen Gebrauche geweiht wurde. Schon ir der alten Kirche, in Denischland seil dem 9. Jahrhundert, wurd< bann der Tag der Kirchweihe, der regelmäßig aus einen Sonn lag fiel, alljährlich festlich begangen, und weil es in der römi schen Kirche üblich ist, zum Andenken an die Stiftung uni Weihe einer Kirche eine Meße zu halten, nannte man das Kirchweihfest auch Kirchmesse oder Kirmes. Und zu dem Geist liehen kam dann das Weltliche hinzu mil Kirmestanz und Kir meskuchen und Kirmeswein „Zu den Kirchweihen oder Kirch mesfen," heißt es in einer alten Chronik, „gehen die Deutscher vier, fünf Ortschaften zusammen mii großem Gesretz . . / Nun, von dem „großen Gesreß" wird man heute, wo alles eir bißchen teuer geworden ist, und wo wir auch sonst noch ein paai Sorgen haben, wahrscheinlich nicht mehr so viel merken wie ehe dem, aber wo eine Kirmse staltfindel, ist auch jetzt noch „etwas gefällig", und man jollie mil solchen Lustbarkeiten nicht allzu scharf ins Gericht gehen, denn unser ganzes Leben zu ver trauern, das haben wir noch nicht nölig, und außerdem sint die Kirmsen schöne Erinnerungen an die Vergangenheit, di« wir nicht so leichthin prcisgeben sollten «- Partielle Mondfinsternis am 7. Oktober. Heute abend wird man in Deutschland eine interessante partielle Mondfin sternis di dachten können, -die auch dem Laienastronomen trotz ihrer geringen Größe Belehrendes bietet, vorausgesetzt natürlich-, daß die jetzt noch vorhandenen Wolken verschwinden. Die Be- obachtungszcit liegt sehr günstig, denn die Verfinsterung ereignet sich in den ersten Abendstunden. Der Mond geht an diesem Tage um 5.32 Ähr nachmittags auf, während die Sonne fast zur gleichen Zeit, um 5.29 Ähr, unter den Horizont sinkt. Gleich nach diesen Zeitpunkten tritt in der Hellen Dämmerung die erste Be rührung des Mondes mit dem Halbschatten der Erde, um 5 Ähr 41,3 Minuten nach mitteleuropäischer Zeit, ein. Die eigentliche Verfinsterung, die erste Berührung mit dem Kernschatten der Erde, erfolgt um 7.46 Ähr, und bald darauf, schon um 8.27 Ähr, verläßt der Kernschatten der Erde die Mondscheibe. Darnach berechnet sich die Mitte der Verfinsterung auf 8 Ähr 6,5 Minu ten. Der H-auptteil dieses Schauspieles nimmt also nur rund 40 Minuten ein. Die letzte Berührung des Mondes mit dem Erd ballschatten erfolgt um 10 Ähr 31,9 Minuten. Besseres Wetter in Aussicht. Die umfangreiche Depression hat sich unter Intensitätszunahme südostwärts bewegt. Sie rief in Deutschland trübes Wetter mit ausgebreiteten Niederschlägen hervor. Die Temperaturen sind gesunken. Das Tief wird seine Bewegung fortsetzen, während das ozeanische Hoch kräftig nach rückt. Dieses wird Abnahme der Bewölkung und Aufhören der Niederschläge bedingen. Der Verkehrsausschuß hielt gestern abend unter Leitung von Oberinspektor Lehmann eine Sitzung im „Adler" ab. Bei der Behandlung verschiedener Eingänge wurde vom Vorsitzenden mitgeteilt, daß die Stadt, der Verein für Handel und Gewerbe, der Verein für Natur- und Heimatkunde und der Tastwirteversin- dem Verkchrsausschuß mit einem Iahresbetrage beigetreten sind. Auch der.Bürgerverein soll noch um seinen Beitritt ersucht wer den. Der Verkehrsverein Linkes Elbufer hielt am 29. September in Scharfenberg eine Versammlung ab. Der Vorsitzende nahm daran teil und berichtete über ihren Verlauf. In einer Aus sprache über das Landpostw-esen kam zum Ausdrua, daß sich die Verkraftung der Landpost allgemein gut bewährt habe. Beson dere Wünsche hierfür liegen Zur Zeit nicht vor. Auch mit den Winterfahrplänen der Eisenbahn wie der Kraftpost war man im allgemeinen einverstanden. Bon verschiedenen Seiten war der Wunsch nach Ausnahme Wilsdruffs in den Anhang des Adreß buches für Dresden und Vororte laut geworden. Man will die Sache weiter verfolgen. Verschiedene örtliche Sachen waren noch Gegenstand interner Behandlung. Der Homöopathische Verein ladet seine Mitglieder für heute abend 8 Ähr zür Monatsversammlung in die „Tonhalle" ein. Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert zahlreichen Besuch. Der Landkmnd hält morgen nachmittag 5 Ähr im „Adler" einen Sprechtag ab, in dem die Kuh-llmlage der Landwirtschafts- kammer zur Debatte steht und Steuersachverständiger Schulz einen Vortrag über die verschiedenen Steuern und den Grad ihrer Belastung für die Landwirtschaft hält. Wilsdruffer Bank. Donnerstag, den 9. Oktober, hält die Wilsdruffer Bank e. G. m. b. H. unter Vorsitz des Rechtsanwal tes Hofmann als Auffichtsratsvorsitzenden von abends 7 Ähr an ihre diesjährige 11. Vorstands- und Aufsichtsratssitzung ab, zu der eine Tagesordnung mit zehn verschiedenen Behandlungs gegenständen vorliegt. Tierseuchen im Bezirk der Amtshauptmannfchast Meißen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand der Tierseuchen in Sachsen am 30. September d. I. waren in der Amtshauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: An steckende Blutarmut der Einhufer in 2 Gem. 2 Geh.; Bienen seuche (Faulbrut) in 1 Gem., 1 Geh. Resormakionsfest und Bußtag. Äm aufgetretenen Zweifeln zu begegnen, sei an dieser Stelle festgestellt, daß der Reforma tionstag am 31. Oktober (er fällt Heuer auf Freitag) und dec Bußtag (Mittwoch, den 19. November) noch gesetzliche Feiertage sind. Zur Beachtung? Der gegenwärtige zeitige Eintritt der Dun kelheit gibt Veranlassung, die Radfahrer und Geschirrführer auf die Bestimmungen der Beleuchtungspflicht besonders hinzu weisen. Während der Dunkelheit und bei starkem Nebel muß jedes Fahrrad und bespanntes Fuhrwerk mit einer hellbrennen den Laterne versehen sein, die farblose oder gelbliche Gläser hat. Personenfuhrwerke haben zwei an den beiden Seiten des Kut schersitzes festangebrachte Laternen zu führen. An anderen Fuhr- 'werken mutz die Laterne am anderen Teil des Fuhrwerkes auf der linken Seite so angebracht sein, daß der Lichtschein von ent gegenkommenden und überholenden Fahrzeugen leicht bemerkt werden kann. Änter dieser Voraussetzung kann die Laterne auch auf der linken Seite an einem Zugtier oder unter dem Fuhrwerk befestigt werden. Bespannte Langholzfuhrwerke und Fuhrwerke, deren Ladung mehr als ein Meter nach hinten übersteht sowie Möbelwagen und zusammengekoppelte Fuhrwerke haben am Hin teren Ende noch eine zweite hellbrennende Laterne mit farblosem gelblichem oder gelbrotem Glase zu führen, die so anzubringen ist, daß der Lichtschein von hinten leicht zu sehen ist. Als Dunkel heit gilt in den Monaten von Oktober bis März die Zeit von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis: eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe oder mit Haft geahndet und können außerdem noch recht beträchtliche Schadenersatzansprüche zur Folge haben. Die Scheune brennt. Die Gefahren nach der Ernte. Die Scheunen und Böden sind mit dem Erntesegen gefüllt. Man sei nun bemüht, ihn vor der Vernichtung durch Brand, Blitz -und elektrischen Strom zu bewahren. Die bei der Drandschau und sonst festgestelllen Mängel an Schornsteinen, Rauch-abzügen, Räucherkammern usw. sind sofort zu beseitigen. Nichts aufschie ben und versäumen! Die Schornsteine im Dachboden müssen frei von leicht brennbaren Stossen, also von Holz, Hobelspänen, Pa pier und dergleichen gehalten werden, besonders dann, wenn der Schornstein nur 14 Stein stark ist, was in den meisten land wirtschaftlichen Gebäuden leider noch der Fall ist. Dann sind die elektrischen Starkstromanlagen in Ordnung zu bringen und zwar von -einem Fachmann. Jedes Flicken von Sicherungen ist für den eigenen Leib gefährlich, kann Brand stiften und steht außerdem unter Strafe. Ebenso sind Blitzschutzanlagen in Ordnung zu hal ten bezw. anzubringen, wo sie noch fehlen sollten. Zu der tech nischen trete die persönliche Vorsicht. Nicht mit offenem Licht in Scheunen, Ställe und Böden gehen! Nicht brennende Streich hölzer wegwerfen! In diesen Räumen nicht ra-uchen und auch das Personal zur strengsten Beachtung -aller Vorsichtsmaßregeln anhalten! Auch auf die Kinder habe man ein wachsames Auge, damit sie nicht durch Spielen mit Streichhölzern sich selbst ge fährden -und schweren Brandschaden anrichten. Jeder Brand be deutet einen unwiderbringlichen Verlust an Volksvermögen, auch wenn die Versicherung den einzelnen Geschädigten schützt. Was verbrannt ist, ist verbrannt und kann nicht mehr ersetzt werden. Gegen den Maulwurfsfang. Die -Pressestelle der Landwirt- schaftskammer nimmt Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß durch einwandfreie Äntersuch-ungen der Maulwurf als eifriger Vertilger der im Boden lebenden Schädlinge und Insektenlarven festg-estellt wurde und deshalb überall geduldet und geschützt werden sollte. Die Landesregierungen haben diesem kleinen Hel fer der Landwirtschaft auch bereits durch Gesetze und Verord nungen weitgehenden Schutz zugesichert. Der Änfug des Maul wurfsfanges findet immer wieder Verteidiger, sobald die Mode der Maulwurfspelze wieder a-ufkommt. Die gesteigerte Nach frage nach Maulwurfsfellen hat dazu geführt, daß in vielen Ge genden gewerbsmäßige Maulwurfsfänger darauf a-usgehen, den Vernichtungskrieg in ähnlicher Weise wieder aufzunehmen, wie es -in den Inflationsjahren der Fall war. Wer Maulwurfsfänger auf seinem Grund und Boden überrascht, sollte sie unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige bringen. Gegen Holzwürmer. Ein schlimmer Feind unserer Holz möbel ist der Holzwurm; seiner verderblichen Tätigkeit ist schwer beizukommen. Nun sei ein „durchaus wirksames Mittel" mitge teilt. Ter Holzwurm soll die Eiche sehr lieben und durch deren Geruch angezogen werden. Lin Gewährsmann empfiehlt Eicheln zu sammeln, wozu setzt «die beste Gelegenheit ist, und dieselben in den Schrank oder das vom Holzwurm befallene Möbel zu legen. Die Holzwürmer werden von dem Geruch der Eicheln angezo-gcn und bohren sich in dieselben hinein. Man muß dann aber nur nicht vergessen, die Eicheln von Zeit zu Zeit zu entfernen; denn haben die Würmer die Eicheln aufgefressen, so kriechen sie wieder her aus und alles war vergeblich. Blinksignale statt Hupen. Das Oberlandesg-ericht Breslau hat ein bemerkenswertes Ärteil gefällt, in dem es -das Blinken mit den Scheinwerfern für zulässig erklärt als Signal beim lleberholen oder als Zeichen für entgegenkommende Wagen. In
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