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Wilsdruffer Tageblatt : 25.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193009253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300925
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-25
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.09.1930
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L/2<L-<9^-«LsL - s ^2 L.Q 8ti3 <V>8> 7r? L-? L kühle Aufbewahrung bei vier bis acht Grad Celsius und gute Durchlüftung. Hierüber an gestellte Versuche haben ergeben, daß dabei die Bodendurchlüftung die Firstdurchlüftuug über trifft, und weiter hat sich herausgestellt, daß bei einer guten Durchlüftung der Miete die ihr ent nommenen Kartoffeln einen Mehrertrag von 20 Zentner je 2000 gm gegenüber denen aus einer nicht durchlüfteten Miete erbrachten. Unsere Abbildungen zeigen uns Mieten mit Bodendurchlüftung. Sind nun die Kartoffeln auf dem Mietenplatz aufgeschüttet, werden sie zu nächst mit Langstroh zugedcckt, das im zusammen gedrückten Zustande eine Stärke von etwa 15 am haben soll. Darüber kommt noch 10 om Erde. Kartoffelkraut soll zur ersten Decke niemals ver wendet werden, da es immer mehr oder weniger stark mit Phytophtora befallen ist und nian dann einen Rückgang im Ertrage beobachtet hat. Der First bleibt bei trockenem Wetter zunächst frei von Erde, damit die Kartoffeln abdünsten, einen großen Teil ihrer Feuchtigkeit verlieren können, die die Haltbarkeit erheblich beeinträchtigt. Erst dann, wenn die Jnnentemperatur auf 8 Grad Celsius gesunken ist, erhält die Miete die stärkere Winterdecke, für die auch Kartoffel kraut verwendet werden darf, auf das eine zweite Erddecke zu liegen kommt. Diese Doppel decke schützt infolge ihrer die Temperatur schlecht leitenden Luftschicht vor Frost sicherer als eine einfache Decke aus Stroh und Erde. Im Winter ist die Temperatur in der Miete, die nicht unter Null sinken und nicht über 8 Grad Celsius steigen soll, mindestens alle acht bis zehn Tage festzustellen. Man sticht ein Loch in die Seiten wand und führt ein Mietenthermometer oder ein durch eine Blechhülse geschütztes, an einem Stock befestigtes Thermometer ein. Eine Temperaturerhöhung in der Miete über 8 Grad Celsius zeigt beginnende Fäulnis an. Man öffnet dann den Lüftungskanal, der sonst an beiden Enden mit Stroh gut verstopft ist, deckt vielleicht auch die Miete vorsichtig ab und verliest die Knollen. Auch die noch anscheinend gesund ge bliebenen Knollen wird man bald verbrauchen oder einsäuern, da sie angesteckt sind und sich doch nicht mehr lange halten Werden. Ein Sinken der Mieten-Jnnentemperatur bringt die Gefahr des Erfrierens nahe. Die Miete wird dann stärker eingedeckt oder bei warmem Wetter ge öffnet. Im Frühjahr bleibt im allgemeinen die Miete möglichst lange zugedeckt, da die Doppel decke die Außenwärme ebenso wie die Kälte abhält. Erst wenn die Mietentemperatur über 10 Grad Celsius zu steigen beginnt, wird man rasch abdecken. Alles in allem: Eine richtig durchgeführte Überwinterung der Kartoffeln schützt erheblich vor Verlusten und gibt Gewähr, daß die Kartoffeln weit bester als schlecht über winterte gleichmäßig keimen, gut aufgehen und nicht so schnell abbauen, so daß dadurch ein durch das Saatgut veranlaßter Rückgang im Ertrag nicht zu befürchten ist. Hafer-Ersatz für Arbeitspferde. Von vr. E. Feige. Manchmal ist das Preisverhältnis zwischen dem Hafer und den anderen Getreidcarten, ins besondere dem Roggen, wieder etwas günstiger geworden — sie stehen beide gleich tief, oft aber neigt sich die Waage zuungunsten des Roggens. Welche Gründe dafür maßgebend sind, der zurückgehende Verbrauch, die Un möglichkeit der Umstellung der östlichen Anbau gebiete usw. ist für die Tatsache gleichgültig, daß der Absatz für Roggen oft auf große Schwierigkeiten stößt und der Preis deswegen gegenüber den anderen Getreidearten, besonders gegenüber dem Hafer, gedrückt ist. Es ist also eine Frage des Selbsterhaltungstriebs, das Roggenangebot bei ungünstigen Marktverhält nisten einzudämmen und nach anderen Ver wertungsmöglichkeiten zu suchen. Eine solche bietet sich in der Verfütterung an Pferde, die in manchen Fällen in der Praxis schon lange angewandt wird, obwohl man allgemein dem Ersatz des Hafers bei der Pferdefütterung durch den Roggen sehr kritisch gegenübersteht. Man befürchtet oft, daß die Arbeitspferde zu leicht schwitzen könnten, daß der Roggen einen ge ringeren Nährwert besitzt oder irgendwelche den Pferden nicht zuträgliche Bestandteile be sitzen könnte. Es war deshalb ein denkenswertcs Unter fangen, daß das agrikulturchemische Institut in Breslau die Ersetzbarkeit des Hafers durch den Roggen und auch durch die Abfälle des Rübenbaues (Blätter, Köpfe und Schnitzel) durch Versuche in der Praxis nachprüfen ließ, um eine endgültige Stellungnahme zu ermög lichen. Dadurch ist sowohl für die Wirtschaften mit leichtem Boden und Roggenbau wie für die Rübenwirtschaften mit schwerem Boden ein Weg zu ökonomischer Verwertung ihrer Produkte gezeigt. In dem Versuche über die Ersetzbar keit des Hafers durch Roggen, den Diplom landwirt Ür. Teschner durchführte, wurden je zwei Pferde mit einer Ration aus Roggenschrot bzw. zum Vergleich mit Hafer gefüttert, und zwar während voller Arbeit. Die betreffenden Pferde erhielten je 4 bzw. 5 und 6 KZ Roggen schrot neben 1 KZ Biertrebermelasse und reich lich Häcksel. Die vielfach befürchteten Ver dauungsstörungen blieben aus, ebensowenig zeigte sich ein besonderes Schwitzen der Pferde; es wird natürlich immer zweckmäßig sein, bei Ersatz des Hafers nicht gleich radikal vorzu gehen, sondern die Ration allmählich durch deu Roggen zu ersetzen. Auch die Verdaulichkeit der gesamten Futterration wurde durch den Roggen in keiner Weise vermindert, wie die genaue Analyse ergab; wohl war das Nohfett im Roggen dem des Hafers etwas unterlegen, dafür wirkten aber die sogenannten stickstoff freien Extraktstoffe (Kohlehydrate usw.) günstiger als im Hafer. Ja, es zeigte sich sogar, daß die mit Roggen gefütterten Pferde ihr Gewicht während der Arbeit besser beibehielten als die Haferpferde, was vielleicht auf die bessere Aus nutzung des Roggen-Proteins zurückzuführen ist, und während der Ruhezeit sogar an Ge wicht bester zunahmen. Aus dem Versuch er gab sich die Folgerung, daß die Haferration vollständig durch Roggen ersetzt werden kann, der Roggen vermag sogar um etwa ein Fünftel mehr Hafer zu ersetzen. Es kommt also wesent lich auf die jeweiligen Marktpreise für die beiden Getreidearten an, es wäre durchaus verfehlt, dem Hafer jederzeit für die Pferdefütterung das Monopol zu belasten. Die in diesem Ver such verglichenen Rationen, die eine Überlegen heit der Roggenration nachwiesen, bestanden bei den Haferpferden aus 5 KZ Haferschrot, 1 KZ Biertrebermelasse, 3 KZ Häcksel und 8 KZ Heu (— 0,83 KZ verdauliches Eiweiß mit 6,19 Stärkewerten), während die Roggenpferde 4 KZ Roggenschrot, 1 KZ Biertrebermelasse, 4 KZ Häcksel und 8 KZ Wiesenheu erhielten (--- 0,82 KZ Eiweiß mit 6,66 KZ Stärkewerten. Für die Rübenwirtschaften spielt an Stelle des Hafers die Verfütterung von Rübenblättern und -köpfen bzw. Trockenschnitzeln eine Rolle. Die beiden hierüber von den Diplomlandwirten Or. Temper und Dr. Klose gleichfalls in der Praxis ausgeführten Versuche zeigten, daß auch in diesen Fällen der Hafer sehr gut durch die Abfallprodukte ersetzt werden kann. Temper stellte in seinem Versuch fest, daß 1 ÜK Hafer durch 5 KZ Rübenblätter bzw. -köpfe ersetzt werden könne und daß die frischen, schmutz freien Nübenblätter- und -köpfe in einer Menge bis zu 20 KZ täglich je Tier mit gutem Er folg gereicht werden können, wenn gleichzeitig Schlämmkreide gegeben wird. Entsprechend nährstoffreicher sind natürlich die getrockneten Rübenblätter, die auch hinsichtlich der Ver daulichkeit des Proteins den frischen kaum nach standen und einen günstigen Einfluß auf das Gedeihen der Pferde hatten. Die Hälfte einer üblichen Haferration läßt sich nach den Fest stellungen Tempers durch fabrikgetrocknete Rübenblätter und -köpfe ersetzen, wobei die besondere Beigabe eines eiweißreichen Kraft futtermittels nicht einmal nötig ist. An Futter wert ersetzt 1 KZ getrocknete Rübenblätter die gleiche Gewichtsmenge Hafer. In dem letzt erwähnten Falle bestand eine Ration, die sich gut bewährt hat, aus je 2,75 KZ Hafer und Rübenblättern, 6 KZ Rotkleeheu, 3 I<K Wiesen heu und 1,5 kg Häcksel. Die Haferpferde, deren Ration mit dem Ersatz futter verglichen wurden, erhielten 5 KZ Hafer, 9 Kg Wiesen heu und l,5 KZ Häcksel. Zuletzt ist noch die Frage des Haferersatzes durch Trockenschnitzel erwähnenswert. Auch dabei wurden günstige Erfolge erzielt, die Ver daulichkeit der Trockenschnitzel war nur hin sichtlich des Rohfettes unter, sonst über der des Hafers. 1 KZ Hafer läßt sich erfolgreich durch die gleiche Gewichtsmenge Trockenschnitzcl ersetzen. Hierbei muß jedoch das fehlende Ei weiß durch ein Beifutter ergänzt werden. Eine der geprüften Versuchsrationen bestand aus 4 Kg Trockenschnitzeln, 2,5 Kg Wiesenheu, 3,5 KZ Häcksel sowie 1 KZ Erdnußkuchenmehl und 1,5 Kg grüner Melasse; gegenüber der Haferfütterung wurde nach den zeitweiligen Marktpreisen eine Verbilligung von 40 Rxk pro Tag und Tier erzielt, das würden jährlich rund mindestens >46 ULI bedeuten. Die An feuchtung der Trockenschnitzel bedarf einer Zeit von etwa sechs bis zwölf Stunden zur Durch tränkung, es kann also die jeweilige Tages ration am Abend vorher vorbereitet werden. In allen erwähnten Fällen hat es sich erwiesen, daß die Kellner'schen Normen für Arbeitspferde etwas zu hoch angesetzt sind, doch ist auch die individuelle Veranlagung der Pferde zur Futter ausnutzung in Betracht zu ziehen. Insgesamt zeigt sich aber, daß die gesamte Marktpreis lage auch bei der Fütterung der Arbeitspferde die Richtschnur abzugeben hat. In vielen Fällen und Zeiten lassen sich erhebliche Erspar nisse erzielen und vor allen Dingen kann auch einer Überlastung des Marktes oder der Hafer nachfrage vorgebeugt werden. Die Mast der alten Gänse. In früheren Zeiten ließ man die Tiere, die man mästen wollte, erst heranwachsen, bis sie ganz oder nahezu ausgewachsen waren. Erst dann begann die eigentliche Mast. Das war bei allen Tierarten der Fall. Man ließ das Jungvieh unter Benützung dürftigeren Futters, so wie es in der Wirtschaft erzeugt wurde, langsam heranwachsen und fütterte dann einige Zeit kräftig mit Mast futter, um recht viel Fett anzumästen. Rinder ließ man zwei Jahre lang heranwachsen und mästete dann noch drei Monate. So ähnlich war es auch mit der Schweinemast. Heute treffen wir diese Art der Mast am meisten noch beim Geflügel an und hier besonders bei den Gänsen. Diese Tiere schlüpfen im zeitigen Frühjahr aus. In der wärmeren Jahreszeit werden sie dann, besonders im Klein betrieb, von Kindern oder alten Leuten auf Gras stächen, Wegrändern, Getreidestoppeln usw. ge weidet, zum Schluß noch einige Wochen kräftig gemästet und dann verkauft. Diese Art der Auf zucht kommt vielleicht ganz billig zu stehen. Aber vorsichtig muß dann bet der eigentlichen Mast vorgegangen werden, weil hier nährstoffreiche und daher teure Futtermittel angewandt werden. Vor allen Dingen darfman, wie Geheimrat Lehmann- Göttingen durch Versuche dargelegt hat, die Mast nicht zu lange ausdehnsn. In einem von Lehmann durchgesührten Versuch, der als Mastbeisptel für ältere Gänse gelten kann, wurden neun Emdener Gänse vier Wochen lang mtt Mais, Gerste und geringen Mengen Fischmehl gemästet. Die Tiere waren in Boxen, bei etwas freier Bewegung, untergebracht. Das Futter wurde mit Wasser angemengt und daneben noch Trink- waffer verabreicht. Futter und Zunahme je Tier und Tag waren folgende: Mais Gramm Gerste Gramm Fischmehl Gramm Zunahme Gramm 1. Woche 186 186 6,0 47,86 2. Woche 207 207 8,6 52,14 3. Woche 164 164 10,0 26,43 4. Woche 224 224 10,0 59,29 mittel 195 195 8,7 46,43 Größere Gaben der eiweißreichen Futtermittel Fischmehl und Trockcnhefe haben sich nicht bewährt. Mit dem genannten Versuch ist auch ein solcher über Gänsestopfmast verbunden worden. Es wurden Nudeln aus Gerste und ganz geringen Mengen Fischmehl hergestellt. Davon erhielten die Tiere zweimal täglich so viel als ihnen beigebracht werden konnte. Während bei dem ersten, vier Wochen dauernden Fütterungsversuch im Mittel e Tier und Tag 285,68 8 Gesamtnährstoffe verzehrt !und 46,43 A Zuwachs erzielt wurde, verzehrten die Gänse bei der Stopfmast 367,34 x und er zielten 62,14 Z Zuwachs je Tier und Tag. Wie nun die Tiere das verzehrte Futter verwertet haben, drückt Lehmann in der sogenannten Ber- wertungSzahl aus. Die Verwertungszahl gibt an, wieviel Gesamtnährstoffe notwendig sind, um WO Teile Lebendgewichtszuwachs zu erzielen. Bei der vierwöchentlichen Mast war die Verwertungs zahl 615, bei der Stopfmast 592, d. h. im ersten Falle waren 615 Teile Gesamtnährstoffe notwendig, um WO Gewichtsteile Zuwachs zu erzielen, im zweiten Falle 592. Bei den Stopfmastversuch haben die Tiere zwar mehr Futter ausgenommen und auch größere Zunahmen erzielt, aber die Verwertung des Futters war nicht nennenswert günstiger. Bei der Mast alter Gänse wird das Futter ungünstig verwertet. Sie ist aber notwendig, um das Fleisch schmackhafter und so erst verkäuflich zu machen. Auf keinen Fall darf man die Mast zu lange ausdehnen, weil dann bestimmt mit er heblichen Verlusten zu rechnen ist. Hu. Neues aus Stall und Hof. Zucker und Stärkezusatz bei der Sauer- futterbrreitung. Bei der Silage von Sauev- futter sucht man möglichst eine milchsaure Gärung zu erzeugen. Diese wird nun besonders dadurch gefördert, daß dem Sauerfutter Kohlenhydrate zugesetzt werden. So hat man in Ostpreußen sehr gute Erfahrungen mit dem Zusatz von einem 'Prozent Zucker gemacht. Es gab das dann ein ausgezeichnetes Sauer futter. Ader auch der Zusatz vorx Kartoffel- slocken bei der Bereitung von Rübenblattsilage hat viel zum Gelingen beigetragen. Man mengt fünf Prozent Kartoffelflocken zwischen das Rübenblatt, erzeugte dadurch die erwünschte milchsaure Gärung und setzte den Verlust an Nährstoffen erheblich herab. Es wäre schon im Interesse eines stärkeren Zucker- und Kartoffel- flockenverbrauches ratsam, noch in diesem Herbst Versuche in der angegebenen Weise bei der Silage anzustellen und dann an dieser Stelle über das Ergebnis zu berichten. 3—w. Kaninchen- und Taubenzucht und -Haltung. Ein schreibgewandter Herr mit guter Praxis auf diesem Gebiete (Mitglied eines führenden Kleintierzüchtervereins) kann Artikel für «ine landwirtschaftlich« Zeitung auf dem ganzen Gebiete der Kaninchen- und Taubenzucht liefern, die honoriert werden. Angebote mit einigen Probeartikeln sind zu richten an Herrn Dipl.- Landwirt Ulrich Arnd, Küstrin-Neustadt, Moltke platz 18. Ueber Saatgutbeize in feuchten Zähren. In feuchten oder gar nassen Jahren kommen nur solche Bcizmittel in Betracht, die auch gleich zeitig den Schneeschimmel (Fusarium) be kämpfen. In solchen Jahren zeigt eben das meiste Getreidesaatgut mehr oder weniger Fu sariumbefall. Außerdem tritt in solchen Jahren m verstärktem Matze die Schwärze auf. Ein mit Fusariumbefall behaftetes Saatgut läuft aber mangelhaft und lückig auf und wintert soll möglichst frei von Chlorverbindungen fein. Dem letztgenannten Kalidüngemittel ist daher zu Kartoffeln stets der Vorzug zu geben. Das vierzigprozentige Kalisalz hingegen wird man zu Kartoffeln spätestens im Herbst geben. M. W. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Stoffe, die in ihren Farben nicht verändert werden sollen, werden von Flecken durch fol gendes Fleckenmittel am besten gereinigt: Man menge einen Teil gereinigtes Terpentinöl und sechs Teile Weingeist und Aether. Nun wird ein Stück Löschpavier dreifach zusammengelegt und die Fleckstelle glatt heruntergeschoben. Danach wird das Fleckenmittel durch Tupfen sorgfältig ausgetragen. Geraucht darf bei diesem Prozeh nicht werden, da das Fleckenmittel sehr feuergefährlich ist. Ist die Fleckstelle genügend mit dem Fleckenmittel angefeuchtet, so wird sie obenauf mit Löschpapier zugedeckt und danach mittels eines kalten Plätteisens fest an- gepreßt. Durch die Pressung wird der Schmutz gelöst und zugleich von dem Löschpapier aus genommen. Ränder bleiben nicht zurück. X. Gekochte Krebse. Am besten sind Krebse im Füll, August, September. Daß Krebse in den Monaten ohne „r" am besten sind, ist ein Irrtum. Zunächst werden die lebenden Krebse (1 Schock) mit einer Bürste in reichlich kaltem Wasser gut abgebürstct, indem man sie hinter dem Kopf ansäßt. Nach der Reinigung setzt man vier Liter Wasser mit 180 g Salz, ein bis zwei Teelöffel Kümmel, 120 g Butter auf, bringt es zum starken Kochen, mit einem Schaumlöffel wirst man dann die Krebse hinein und läßt sie zehn Minuten kochen und zehn bis fünfzehn Minuten ziehen. Die Krebse kocht man in mehrere Portionen, schwenkt sie dann ab, gießt etwas Krebswasser darüber und richtet diese für den Tisch recht heiß an. R. Amerikanisches Eiergericht. Gericht für vier Personen. Zutaten: Zwei Salatgurken, ein halbes Liter Fleischbrühe aus zwei Maggi's Fleischbrühwllrfeln, geröstete Weißbrotscheiben, halb weichgekochte Eier, Helle Mehlschwitze, Zi tronensaft, gewiegter Schnittlauch. Zubereitung: Zwei schlanke Salatgurken werden geschält, in dreifingerdicke Scheiben geschnitten, diese aus- gehöhlt, worauf man sie in der Fleischbrühe gardämpft. Inzwischen röstet man so viel rund ausgcstochene, altbackene Weitzbrotschnitten, als man Gurkenscheiben hat, in Butter licht-» braun, stellt auf jede Weißbrotscheibe eine ab getropfte Gurkenscheibe und in oiese hinein ein halb weichgekochtes Ei. Eine halbe Mehlschwitze wird mit der Gurkenschmorbrühe zu gebundener Soße verkocht und mit Zitronensaft abge schmeckt. Man füllt sie über die Eier in den Gurken und streut zuletzt gehackten Schnittlauch darüber. Luise Holle. Gefüllte Zwiebeln. Große runde Zwiebeln werden geputzt und geschält, eine Viertelstunde in Salzwasser gekocht, in frischem Wasser ab- gekühlt, eine dicke Scheibe oben abgeschnitten und inwendig ausgehöhlt. Mit einer Fleisch masse von halb Kalb- und halb Schweinefleisch, Ei, Semmel, Zwiebel, Pfeffer, Salz füllt man die Zwiebeln, setzt die Deckel darauf, die man mit einem Zahnstocher befestigt, dämpft sie in Butter braun an, fügt etwas Brühe, Salz, Zucker dazu und läßt sie fest zugedemt weich dünsten. Roher Schinken schmeckt gut als Beigabe. Frau A. in L. Neue Bücher. Verweilen im fremden Walde. Von Geheimrat Herrmann, Nr. 24 der Neudammer Forsö- lichen Belehrungshefte, Verlag von 3. Neu- mann-Neudamm, Bezirk Ffo., Preis 0,50 KiA. Im Publikum und sehr oft auch bei den Waldbesitzern herrschen vielfach noch falsche Vorstellungen über die geltenden Rechte, ob man einen fremden Wald betreten darf, unter welchen Umständen, zu welcher Zeit usw. Ein Wegweiser für die verschiedenen Bestimmungen will vorliegendes Belehrungsheft sein. Jeder Interessent wird aus ihm alles weitere, z. B. auch über die Berechtigung zum Sammeln von Kräutern, Beeren, Pilzen usw., Mitnahme von Hunden in den Wald, entnehmen können. stark aus. Das Auswintern ist in unzähligen Fällen weit weniger auf Frostwirkung als auf Fusarium zurückzuführen. Gegen die winter liche Kälte in unser Getreide viel widerstands fähiger als allgemein angenommen wird, aber dem Fusariumpilz erliegt es desto leichter. Als Naßbeizmittel, die sowohl gegen Fusarium wie gegen die Schwärze sich als sehr wirksam er probt haben, sind unter anderen Germisan, Uspulun und andere zu nennen. Bei An wendung einer Trockenbeize ist die Anschaffung eines Trockenbeizapparates erforderlich. Auch muß darauf arffmerkfam gemacht werden, daß Eisen bei der Berührung mit einigen Trocken beizmitteln leicht rostet. Es sind daher die Eisenteile der Beizapparate und der Drill maschinen mit einem Schutzanstrich, der öfters zu erneuern ist, zu versehen. Nur Germisan und Uspulun scheiden nach den Untersuchungen von A. Winkelmann kein Quecksilber ab, er leiden in Berührung mit Metallen keine Ver änderung und lösen auch kein Metall auf, wie das bei allen übrigen Beizmitteln mehr oder weniger der Fall ist. E—w. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Winterroggensorten für Moorboden. Auf Moorboden ist Roggenanbau unsicher. Durch das Auffrieren des Bodens werden die Wurzeln zerrissen und durch die Frühjahrswinde ver trocknet, dann geht die Pflanze ein. Und weil ferner wegen der großen Nässe des Bodens nicht gewalzt werden darf, kommt dieses meistens zu spät und vermag die gelockerten Pflanzen nicht mehr rechtzeitig festzudrücken. Wichtig ist es nun, unter solchen Verhältnissen eine Roggensorte anzubauen, die noch als sicher im Wachstum und Ertrage anzusprechen ist. Nach den letzten Versuchen in Neu- Hammerstein steht eine bayerische Landsorte, der Karlshuder Winterroggen, im Ertrage obenan. Er stammt aus dem Donaumoor bei Ingolstadt, wo er sogar nach Kartoffeln, also sehr spät im Jahre, angebaut wird. Er geht schnell hoch und unterdrückt dadurch das Unkraut, was ja auf Moorboden von großer Bedeutung ist, aber er neigt auch leicht zum Lagern als Petkuser Winterroggen. Dann kann Karls huder Roggen nur mit der Hand geschnittm werden. Er ist deshalb nur dort angebracht, wo das möglich ist. Wo nur Maschinenschmtt durchgeführt werden kann, ist der lagerfeste Petkuser Winterroggen vorzuziehen. In Neu- Hammerstein sind solche Anbauversuche in mehreren Jahren durchgefllhrt. Einsaat Mitte Oktober, 25 bis 33 Kg auf das Biertelhsktar, 20 «m Drillweite. Düngung auf das Viertel- Hektar 3 Zentner Thomasmehl, 1 Zentner 40prozentiges Kalisalz. Die Beizung erfolgte mit dem bewährten Beizmittel Germisan. Aus- winterungsschüden sind nicht beobachtet worden. Ertrag je Biertelhektar von Karlshuder Winter roggen 27,48 Zentner Stroh und 13)6 Zentner Korn, von Petkuser 26,8 Zentner Stroh und 12,42 Zentner Korn. Schließlich ist zum Anbau auf moorigen Böden auch noch der Wangenheim- Roggen zu empfehlen, der 29,7 Zentner Stroh und 13,36 Zentner Kom brachte. Ws. Chlorhaltige Kalisalze zu Kartoffeln spä testens im Herbst geben. 3m östlichen Deutsch land angestellte, umfangreiche Feldversuche, die das Verhalten der Kartoffel zu den ver schiedenen Kalisalzen festzustellen versuchten, brachten beachtenswerte Ergebnisse. Danach er zeugten hohe Gaben von 40 °/o Kalisalz, die überdies erst im Frühjahr vor dem Legen der Kartoffeln gegeben wurden, eine starke Ver minderung im Stärkegehalt der Knollen. Das ist ja auch nicht weiter erstaunlich, da man längst weiß, wie außerordentlich empfindlich die Kartoffel gegen alle Chlorverbindungen ist. Hingegen zeigte sich die Erscheinung der Stärke verminderung bei dem chlorarmen oder fast chlorfreien schwefelsauren Kali und bei der Kalimagnesia nicht. Sie bewirkten sogar eine erhebliche Steigerung der Kartoffeln, auch im Stärkeertrage. Die beiden letzten Kalisalze sind seit langem als die besten eigentlichsten Kali-Kartosfeldünger bezeichnet worden. Die Kartoffel beansprucht viel Kali, aber dieses
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