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Nachkriegsjähren von den breiten besitzlosen Massen des oeutschen Volkes getragen wurden. Von den republi kanisch-demokratischen Parteien wird gefordert, daß sie in kürzester Frist eine Regierung bilden, die zur Sicherung des inneren und äußeren Friedens durch rücksichtslosen Einsatz aller Machtmittel dem Staatswillen Geltung ver schafft, eine Regierung, die cutschlossen ist, gegen Auf rührer und Aufwiegler auch die Hilfe und Unterstützung staatswilliger Bürger aufzubieteu. Au? die Anklagebank als Staatsverbrecher gehören Abgeordnete von Neichs- und LänderparlameMen, gehören die Beamten, die sich vom Staat bezahlen lassen, um die Staatsgewalt zu unter höhlen und zum Zusammenbruch zu bringen. Die in Magdeburg versammelten Bundes- und Gausührer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold rufen allen Kameraden, allen Revolutionären zu: „Hinweg mit allem, was vor und während des Wahlkampfes die Republikaner getrennt hat! Laßt fanatischen Staatswillen anfflammen in allen Gauen Deutschlands! Hinweg mit den Fahnen des Auf ruhrs und des Bürgerkrieges aus den Städten, aus den Dörfern!" Diamsnds Hamburger Abenteuer. Er sollte Ballhaus st ar werden. Iack Diamond, der angebliche „König der New- yorler Unterwelt", ist von seiner interessanten Europareise, die bekanntlich in Deutschland zu seiner Verhaftung geführt hatte, nach Amerika zurückgekehrt. Man hat ihn aber dort sofort von neuem verhaftet, doch nur für ein paar Stunden, da man ihm „nichts beweisen" kann als höchstens dies, daß er ein „verdächtiger Charakter" ist. In Philadelphia wollte der „König" einen harmlosen Zoll inspektor erdrosseln, weil er ihn für einen Zeitungsreporter hielt. Auf die Zeitungsreporter ist er nämlich nicht be sonders gut zu sprechen: diese, behauptet er, hätten durch ihre Berichte über ihn sein ganzes Malheur verschuldet. Von höchstem Interesse für Deutschland aber war Diamonds Mitteilung, daß er inHamburg spielend 20 000 Mar! in der Woche hätte verdienen können. Der Leiter eines dortigen Ballokals — Diamond nannte es mit Namen — habe ihm diese anständige Gage für ein Gast spiel angeboten: er sollte sich dafür jeden Abend den Gästen des Ballhauses sozusagen als „Eintänzer" zeigen. Die Polizei habe ihm jedoch dieses schöne Geschäft verdorben, indem sie ihn kurzerhand nach Amerika verfrachtete. Man sieht, anch Hamburg ist bereits amerikanisiert! Die Aamirieugrust aSs Wshuuug. Ein Zuchthäusler richtet sich unter der Erde ein. Auf dem Hauptfriedhof der Stadt Rinteln ent deckte der Totengräber eins dunkle Gestalt, >ue mit der Blendlaterne den Weg durch die Gräber suchte und schließ lich in der Marmorgruft einer adligen Familie ver schwand. Der Totengräber holte Beamte der Landjägerei, die das Gruftgewölbe umstellten. Als sie dann durch die mit einem Dietrich geöffnete Bronzelür eindrangen, fanden sie eine vermummte Gesicht, die sich die Gruft wohnlich eingerichtet hatte. Stroh und Säcke dienten als Lager, sechs Metallsärge als Sitzgelegenheit. Zahlreiche ab gebrannte Kerzen deuteten darauf hin, daß der seltsame Gast bereits längere Zeit in der Gruft gewohnt hatte. Man fand Bier- und Weinflaschen, Lebensmittel und große Lager von Zigaretten und Zigarren. Nach kurzer Gegen wehr konnte der Eindringling dingfest gemacht werden. Er wurde als der Zuchthäusler Fritz Müller erkannt, der noch 25 Jahre zu verbüßen hat und der der Meinung war, daß er sich in dem etwas unheimlichen Versteck jeder Verfolgung entziehen könne. „Ali" Höhler sagt aus. Ein Höhepunkt im Wessel-Prozeß. Der Andrang zu dem Berliner Prozeß um die Tötung des ^E?^siEozlalistifchen Studenten Wessel in geradezu lebens- aetahrlich. Beim Ringen um die besten Plätze im Verhaud- 'UUässuale kam es wiederholt zu Schlägereien, so daß die Polizei die Ordnung mit dem Gummiknüppel wiederher- stellen mußte. Auf der Straße vor dem Kriminalgerichts- gebaude hals ihr bei ihrem Kampfe gegen die andrän gende Volksmenge auf eigenartige Weise die — Reichs wehr. In hinein besonders kritischen Augenblick zog mit klingendem Spiel eine Reichswehrkompagnie vorüber. Die Musik der Reichswehrkapelle nun zog einen großen Teil der Menschenmenge mit fort, so daß der Platz vor dem Kriminal- aerlcht einiaermnk.cn frei wurde. Im Gcrichtssäal sah man inzwischen mit besonderer Span nung der Vernehmung des Haupiangcklagtcn „Ali" (Albrecht) Höhler entgegen. Höhler begann mit der Erklärung, daß über ihn viel gelogen worden sei. Er wehrte sich vor allem gegen den Vor wurf, ein Polizeispitzel zu sein. Die Tat, die ihn aus sie Anklagebank gebracht hat, schildert er anders als die anderen. Man babe beschlossen, zu Wessel zu gehen, um der Frau Satin beizustehen und dem Wessel Wassen und Papiere ab- zunehmen. Von einer Tötung sei mit keinem Worte die Rede gewesen. Als Wessel dann aber, vielleicht unwillkürlich, nach seiner Gesäßtasche gegriffen habe, habe er, Höhler, gerufen: „Hände hoch!" Da Wessel dieser Aufforderung nicht gefolgt sei, habe er, Höhler, in der Aufregung seine Pistole herausgeriffen und geschossen, d. h. der Schuß sei von selbst losgegangen, als sich der Siche rungshebel löste. Gezielt habe er nicht; es sei alles blitz schnell gekommen. Erna Jänichen, die Braut Wessels, 'enne er aus früherer Zeit; er habe aber nicht gewußt, daß sie zu Wessel Beziehungen unterhielt. „Ali" erklärte dann, er wolle nnn auf die Schilderung seiner Flucht kommen, über die er bisher stets eine Aussage verweigert habe. Man habe ihm gesagt, er solle über seine Tat nicht der Wahr heit entsprechend aussagen, sondern erklären, daß es sich um eine Eifersuchtstat gehandelt habe. Sander Habs ihn schließlich in seinem Auto an die Grenze gebracht. Das Geld für ihn habe Drewnitzki gehabt, dessen Führung er sich unterstellen mußte. In früher Morgenstunde seien sie über die Grenze gegangen. In Prag sei er bei einer Arbeiterfamilie einquartien worden. Drewnitzki habe ihm aber dann kein Geld mehr gegeben, und er habe Hunger bekommen. Höhler machte zum Schluß noch Angaben über seine Rückreise nach Berlin, wo er schließlich in der Wohnung eines Genossen ver haftet wurde Lauter Unschuldige auf der Anklagebank. Der Angeklagte Rückert erklärte, niemand habe an eim Tötzzng gedacht, nur wegen der Miete habe man der Frau Salm helfen und Wessel hinausbefördern wollen. Zwischer Rückert und dem Gerichtsvorsitzenden kam es dann zu er> regten Auseinandersetzungen. Der Angeklagü Kandulski sagte aus, daß er auf demselben Standpunk! stehe wie die Gebrüder Saß, daß Schweigen Gold und Reder Silber sei. Der Angeklagte Kupfer st ein, der Führer des kommunistischen Sturmtrupps Berlin-Mitte, wandte sich geger die Presse, die ihn als Mordbanditen bezeichnet hätte. Zm Tat felbst sagt Kupferstein nichts aus. Deutsches Reich Fahrpreisermäßigung für Austauschschüler. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft hat mit dei Pädagogischen Auslandsstelle in Berlin, einer Gründung des Reichsinnenministeriums und des Auswärtigen Amtes, Vereinbarungen über eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent für Schulfahrten von und nach dem Aus land getroffen, die unter Leitung und Aufsicht von Lehrern zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken unter- nommen werden. Lüe Auslandsstelle erstrebt die Ein ordnung des Auslandsaustausches in. den Lehrplan. 39 Frauen im neuen Reichstag. Der neue Reichstag hat sechs weibliche Abgeordnete mehr erhalten als der letzte. Die Sozialdemokraten ent senden 16, die Kommunisten 13, das Zentrum 4, di« Deutschnationaleu 3 Frauen in das Parlament. Deutsch« Volkspartei, Deutsche Staatspartei, Bayerische Volkspartei sowie Christlichsoziale Partei sind durch je eine Frau ver treten. Insgesamt erhält der neue Reichstag 39 weibliche Abgeordnete. Thüringische Schulgcbete zurückgezogen. Im Amtsblatt des thüringischen Volksbildungs ministeriums wird jetzt folgende Bekanntmachung ver öffentlicht: „Die im Amtsblatt des thüringischen Ministe riums für Volksbildung vom 22. April 1930 veröffentlichte Empfehlung von Schulgebeten vom 16. April 1930 ist, so weit sie sich auf die Gebete Nr. 2, 3 und 4 bezieht, mit Artikel 148 Absatz 2 der Reichsverfassung nicht vereinbar. Wir bringen dies hiermit zur Kenntnis." Österreich. Die unsichere Lage der Negierung. Die innenpolitische Lage in Österreich, die infolge des Prozesses Strafella entstanden ist, hat keine Klärung aus zuweisen. Die Gegensätze zwischen Vizekanzler Vaugoin, der die Ernennung Strafellas in leitende Bundesbahn stellung verlangt, und dem zum Rücktritt entschlossenen Ver kehrsministers Schuster, der darin fest bleibt, einen Mann nicht ernennen zu können, dem der Vorwurf „ungerecht und unsauber" anhaftet, dauern an. Wie nach dem Stand der Dinge festzustellen ist, lautet die zu fällende Entscheidung nicht „Vaugoin oder Schuster", sondern „Schober oder Strafella". Die innenpolitische Lage kann als recht gespannt bezeichnet werden. Frankreich S04 Arbeitslose. Wie aus dem statistischen Bericht des ArbeitTnrmifie- riums hervorgeht, beträgt die Gesamtzahl der Arbeits losen in Frankreich zurzeit 904 gegenüber 928 in der vorigen Woche. Da die französische Industrie in dem gleichen Zeitraum 2702 ausländische Arbeiter, darunter 861 Italiener, 395 Portugiesen, 336 Polen und 35 Deutsche eingestellt habe, kann von einer Arbeitslosigkeit in Frank reich praktisch überhaupt nicht die Rede sein. Aus In- und Ausland Berlin. Dem Vernehmen nach beabsichtigt Reichsbank- präsideni Dr. Luther in diesem Herbst eine Reife nach sen Vereinigten Staaten zu machen. Es handelt sich im wesent lichen um einen Höflichkeitsbesuch bei der amerikanischen Noten bankleitung. Berlin. An Stelle des Reichsministers Schiele, der, wie gemeldet, sein Reichstagsmandat nicht übernimmt, wird Land- wirtschaftsrat E. Hemeter, der frühere Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei im Wahlkreis Merseburg, in sen Reichstag eintreten. Berlin. Der Botschafter der Sowjetunion in Berlin, Krestinski, der bekanntlich auf den Posten des Stellver treters des Volkskommissars sür auswärtige Angelegenheiten in Moskau berufen ist, wird am Freitag dem Reichspräsidenten fein Abbcrufungsschreiben überreichen. Hamm. Auf Antrag der Staatlichen Polizeidirektion in Hamm verfügte der Regierungspräsident die Ausweisung des nationalsozialistischen Arztes Dr. Jrsigler aus Deutschland. Dr. Jrsigler ist von Geburt Tschechoslowake. Er hat in der tschechoslowakischen Armee gedient und ist Ende ses Jahres 1928 nach Deutschland eingewandert. Koblenz. Wie mitgeteilt wird, wird der infolge des Kob lenzer Brückenunglücks aufgeschobene Besuch des Reichs präsidenten in Aachen und Trier am 10. und 11. Oktober stattfinden. Neues sus aller Well Familicntragödie in Köln. In Köln wurden der Kaufmann Robert Hahn und seine Frau sowie ihr acht jähriges Töchterchen in ihrer Wohnung mit Gas vergiftet lot aufgefuuden. Zerrüttete wirtschaftliche Verhältnisse sollen die Familie in den Tod getrieben haben. Eine katholische Ordensschwester aus dem Zuge ge stürzt. Aus dem Schnellzuge Köln—Trier stürzte im Tunnel bei Ehrung eine katholische Ordensschwester und verunglückte tödlich. Eine zweite Schwester, die die Ver unglückte begleitete, maÄte in Trier der Babnboisbehörde Als Licht in meine Augen kam Roman von Marie Blank-Eismann. 57. Fortsetzung Nachdruck verboten „Und die ist doch so einfach. Daheim vergruben Sie sich -n Ihre Sorgen, hatten keine Gesellschaft und keinerlei Ab- wechslung, lebten nur Ihrem Schmerz; hier hingegen kamen Sie in eine neue Umgebung, Ihr Herr Schwager widmet Ihnen jede freie Stunde, der Chefarzt plaudert mit Ihnen, nachmittags hören Sie Musik oder Vorträge und finden da bei neue Anregung und Zerstreuung; da kann doch unmög lich Langeweile aüfkommen. Außerdem dürfte die Erwar tung, daß man Ihnen die Binde von den Augen nimmt, und Sie endlich nach jahrelanger Finsternis ins Licht schauen dürfen, so groß sein, daß alle anderen Gedanken von der Sehnsucht nach dem Licht in den Hintergrund gedrängt werden." Jobst von Bochau lehnte den Kopf an die weichen Pol ster des Stuhles und faßte mit beiden Händen nach der schwarzen Binde, die Uber seinen Augen lag. Im Zimmer herrschte ein dämmriges Halbdunkel, dichte grüne Vorhänge waren vor den Fenstern zugezogen, damit kein grelles Ta geslicht hcrcindringen konnte. Alle Gegenstände waren nur in unsicheren Umrissen zu erkennen, und Renate mußte sich ein wenig vorbeugen, um Jobsts Gesicht deutlicher sehen zu können. Um seinen bartlosen Mund spielte ein weiches Lächeln. „Die Sehnsucht nach dem Licht!" entgegnete er leise. „Wie seltsam, daß sie gerade jetzt so groß ist. Selbst in den Tagen des höchsten Glücks habe ich sie nie so heiß gespürt wie jetzt. O, Schwester Marga, wie entsetzlich wäre es, wenn eine Enttäuschung auf mich lauerte, wenn alle Hoff nungen umsonst gewesen wären." Jobst hatte sich emporgerichtet und faßte leidenschaftlich nach den Händen der Schwester. Renate erbebte, als sie den Druck seiner Hände und die Wärme seines Blutes spürte. Sie hörte die namenlose Angst aus seiner Stimme und sagte leise, tröstend und beruhigend: „Warum diese törichten Gedanken, Herr von Bochau? Damit dürfen Sie sich nicht mehr quälen. Sie werden sehen mit Ihren beiden Augen!" „Wirklich, Schwester Marga?" „Gewiß, die Operation ist geglückt, und wenn der Abend kommt, wird man die Binde von Ihren Augen nehmen, damit Sie sich von Ihrer vollständigen Heilung überzeugen können." Jobst von Bochau atmete schwer und preßte seine schma len Hände an die Stirn. „Noch kann ich es nicht fassen! Das Schicksal hat mich allzu oft genarrt und zum Spielball seiner Launen gemacht, vom höchsten Glück ins tiefste Leid gestürzt, blind und ein sam werden lassen, und jetzt sollte es noch einmal die Sonne seiner Gnade über mich scheinen lassen? Ich soll das Schloß meiner Väter Wiedersehen, meine Gärten, und Fel der?" „Und Ihren Jungen!" „Meinen Jungen!" Ein Strahl von Freude glitt über sein Gesicht, und heiße Sehnsucht sprach aus diesen beiden Worten, die er noch einmal leise wiederholt: „Meinen Jungen!" Renate biß bei diesen Worten ihre Zähne fest aufein ander, denn ein Schluchzen stieg in ihr aus. Warum durste sie an dieser Freude nicht teilnehmen? Sie war ausgestoßen durch eigene Schuld, die sie nun büßen mußte, büßen in harter strenger Arbeit um die mah- mende Stimme der unerbittlichen Reue in ihrem Herzen zum Schweigen zu bringen. Wie viel hätte sie darum gegeben, wenn sie die beiden vergangenen Jahre, da ihr heißes Blut und der Leichtsinn der Jugend sie in die Irre geführt hatten, aus ihrem Le ben hätte tilgen können. Als Doktor Heinz Eichhorst die Operation vornahm und den entscheidenden Schnitt machte, da hatte sie zitternd und bebend in der Ecke des Operationssaales gestanden, die Hände ineinander gepreßt und in heißem Flehen zu Gott gebetet, daß er das Wunder vollbringe. Und heute, da die Binde von seinen Augen genommen werden sollte, da war auch Licht in ihre törichten, verblen deten Augen gekommen, wie Schuppen war es von ihr ab gefallen, und sie erkannte, daß sie diesen Mann, dem sie einst angehörte und dessen Liebe sie verschmähte, weil ihr das Leben in der Welt mit seinem gleißenden Glanz tau sendmal schöner dünkte, liebte, mit der ganzen, großen Sehnsucht ihres Herzens. Zu spät! Blind war sie gewesen und mußte nun beiseite stehen, wenn er in ein neues Leben ging. Die stillen, friedlichen Tage in seiner Nähe, da sie mit ihm Zulünftsschlösser bauen mußte, um die Erwartung auf den Erfolg der Operation zu steigern, hatten sie erst er kennen lassen, wieviel sie verloren hatte. Niemand ahnte .was sie litt. Jeden Tag hatte sie den Chefarzt um Urlaub bitten wollen, um fortgehen zu können, bis Jobst die Anstalt ver lassen hatte, aber immer wieder blieb sic in seiner Nähe, als gönnte sie einer anderen den Platz an seiner Sette nicht. Wie ein Ertrinkender an den Strohhalm, so klammerte sie sich an die wenigen Tage, die ihr noch blieben. Bald würde sie wieder einsam sein und versuchen müssen, ihre Liebe im Dienste des Alltags zu vergessen. Und heute war dieser letzte Tag gekommen. Unter irgendeinem Vorwand wollte sie fortgehen, da mit Jobst nie ahnen sollte, daß die Schwester Marga, dis während den schweren, entscheidenden Tagen an seiner Sette weilte, seine Frau Renate gewesen war. Das Schicksal hatte ihr nun noch die schwerste Prüfung auferlegt, indem sie ihre Liebe zu Jobst erkennen mußte, nachdem eine andere, würdigere den Platz in seinem Herzen einnahm, der ihr einst gehörte und den sie in törichtem Leichtsinn verscherzt hatte. (Fortsetzung folgt.)