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Neue Rechtsentscheide zum Mieterschutz. Das 'Kammetge- richt hat in der letzten Zeit eine Reihe beachtenswerter Rechts entscheide zum Mieterschutz gefällt. Die Versagung der Genehmi gung des Wohnungsamts zum Wohnungstausch nach Z 8 des Wohnungsmangelgesetzes kann durch Beschwerde gemäß Z 16 desselben Gesetzes angefochten werden. Diese Beschwerde ist bin nen einer Woche beim Wohnungsamt einzulegen (17. Y. 35/30). — Sind unbewohnbar gewordene Räume nach Abtragung er heblicher Teile des Mauerwerks wieder hergestellt, so sind sie Neubau im Sinne des H 12 des Wohnungsmangelgesetzes (17. P. 39/30). — Ist die Friedensmiete gemäß tz 2 Abs. 4 des Reichs mietengesetzes festgesetzt und wird die Festsetzung für dasselbe Mietverhältnis erneut beantragt, so ist bei der Prüfung, ob eine Abweichung in außergewöhnlichem Umfang vorliegt, von der fest gesetzten Friedensmiete auszugehen (17. Y. 32/30). — Der Ein wand des Raumwuchers ist nur erheblich, wenn die „gesamten Verhältnisse" hinreichend dargelegt werden, deren Berücksichti gung die Vergütung unangemessen erscheinen läßt (17. A 12 948/20.) Mohorn. (Iagdverpa chtung.) Sonnabend Abend kamen die Iagdanlieger des Gründer Reviers im Gasthof zu einer Aussprache über eine eventuelle Iagdverpachtung zusammen. Baumeister Heinrich-Dresden, der derzeitige Pächter, hatte aus privaten wie örtlichen Gründen den Abschluß an den Dresdner Iagdbegeher Baldeweg abgetreten. Diesem sollte nun die Jagd zu gesprochen werden. Nach langer Aussprache über Für und Wider beschloß man, die Jagd in nächster Zeit zu verpachten. Baumeister Heinrich bleibt Pachter bis 1931, der derzeitige Iagdbegeher Baldeweg wird seine bisherige Tätigkeit bis 1. Sptember 1931 weiter ausüben. Letzterer hatte das Glück, in kurzer Zeit einen Achter-Hirsch, einen Spießer und einen Zwölfender zur Strecke zu bringen. Die Iagdanlieger aber könnten sich einmal überlegen, ob es chicht ratsamer wäre, eine Iagdgenossenschaft zu bilden, dann wäre so vielen ein Wunsch erfüllt und die geteilten Meinun gen über auswärtige Pächter, Flurschäden fielen weg. Rothschönberg. (S e l t e n e A r b e i ts t r e u e.) Die Ehe frau Anna Auguste Löser stand am 15. d. M. fünfzig Jahre als Arbeiterin im Dienste des Rittergutes Rothschvnberg. Ein gol denes Arbeitsjubiläum erreicht zu haben, ist eine gewiß große Seltenheit namentlich in heutiger Zeit. So Gott will, kann das Ehepaar Löser im nächsten Jahre auch bas goldene Ehejubiläum feiern. Kirchennachrichten. Wilsdruff. Heute Iungmänneroerein. — Dienstag: Iung- frauenverein. Vereinskalender. Freiwillige Feuerwehr. 23. September „Alte Post" Dienst- versammlung. Haus- und Grundbesitzerverein. 27. September Versamm lung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 29. September Sprechtag im „Löwen". Wetterbericht. Allmählicher llebergang zu geringer Bewölkung, trocken. Von mittleren Gebirgslagen ab auch tagsüber kühl, im Flachland Tem peraturen tagsüber anfangs gemäßigt, später ansteigend. Schwache bis mäßige Winde anfangs aus westlichen, später aus südlichen Richtungen. Sachsen una NachbsrschsN Alt-Dresdner Erinnerungen. Die Julirevolution in Paris vor hundert Jahrei brachte Auswirkungen auch nach Deutschland. Es dauert freilich einige Monate, bis das Echo ertönte, Sachsen- Residenzstadt mußte bis zum September 1880 daran warten. Dann ging es aber auch wild genug zu. Da- Rathaus wurde' gestürmt, die Akten wurden verbrannt und das Militär trieb man mit Steinwürfen und Lattew schlagen zurück. Erst die Kommunalgarde, die schnell ge bildet wurde, schuf wieder Ordnung. Geraume Zeit abei zitterte die Aufregung noch nach, und sie machte sich aucl in mancherlei kleinen Diugen noch bemerkbar. Eine netv kleine Episode wird im Dresdner Anzeiger vom 4. Okto tober 1830 erzählt: Eine Schar munterer Knaben spielt« gestern im Freien Kommunalgarde. Ein weißes Tuch ar mnem Stabe mit einer Zahl von grünem Bande, weiß! finden, Papierkokarden mit der Kompagniezahl, — nicht- fehlte, und Kinderflinten oder Stöcke vertraten die Stell von Gewehren. Ein Knabe stand entfernt an einer Mauei und Mette den Tiesbetrübten. Warum weint der da) fragte rch „Er ist unser Bürgermeister, wir haben ihr abgesetzt." Einen anderen von Jugendlichen gemachten Witz der noch besser und zugleich hochpolitisch war, erzähl Brabant m fernem Buche „In und um Dresden 1813" Prunkhaft waren die Dresdner Pfingsttage von 1812 ver sauren, sie bildeten den Auftakt für Napoleons Feldzu- gegen Rußland. In diesen Tagen hatte der französisch« Gewndte Baron Serra an seinem Palast an der Kreuz Uraße — heute steht dort das neue Rathaus — die bv leuchtete ^nschrrst anbringen lassen: „Großes ist geschehen Größeres wird noch geschehen." Dieselbe Inschrift könnt« gegenüberliegenden Hause lesen, als Na- - ^^alter Dezembernacht auf der Flucht aus schlitten Dresden nach der entge- MMS Nd^ leuchteten in die auß boten w^d?^ --Polizei dagegen aufge- boten wuroe, aoer nrcyrs mehr davon entbot.- melwich» auch nichts entdecken wollte". enroectte, vwuemp Viel hat Dresden unter Kriegsnot gelitten Ani schlimmsten aber war das Jahr 1760, in d^ Friedrich der Große dre Stadt berannte. Erfolglos: viele Däuser — unter ihnen die stolze Kreuzkircheginaen iedock Habet in Trümmer, Tote und Verwundete gab es auch uw ter den Einwohnern. Und wie immer, wenn sich die „Bande frommer Scheu gelöst" haben, fanden sich auck Leute, die sich am Unglück ihrer Mitbürger zu bereichern suchten. Im Februar 1762 veröffentlichte der Dresdner Anzeiger ein Verzeichnis „verschiedener beh der unglück lichen Belagerung der Residenz-Stadt Dreßden entwen deten, denen Räubern aber wieder ab genommenen und bei; denen Stadt-Gerichten zu Neustadt beh Dreßden in Ver wahrung befindlichen Sachen". 147 zumeist nicht sehr kostbare Sachen wurden darin aufgezählt, zum Beispiel --.ein Frehmäurer Ordenszeichen an einem blauen Bande; E geyenckelter Thaler mit dem Ritter S. Georg U: ein fchwartz Brüßler Camlottener Taillen-Contusch mit Cre- vees; ern alt Lernen Tüchel; ein Cannefaßner Weibs- rock, ern lemener Budermantel; ein mit Meßing be schlagen Schatoulgen; ein paar weiß seidene Strümpfe; zwey ^reiche Kinderhäubchen mit goldenen Spitzen, ein altes «chnupftuch, ein Carlsbadener Suppen-Terringen mit Deckel; ern Weibshemde mit Manschetten; ein klarer Fen stervorhang; eine alte lederne Geldtasche". Ob sich die Eigentümer solcher Herrlichkeiten alle gefunden haben? * - Dresden. Wiederholung derHygiene -Aus- stellung. Das Präsidium der Internationalen Hy giene-Ausstellung hat auf Grund zahlreicher Anregungen aus Kreisen der Wissenschaft, der Aussteller und der Be sucher den Vorschlag gemacht, die Internationale Hygiene- Ausstellung vom 15. Mai bis 30. September 1931 zu wiederholen, wobei beabsichtigt ist, den sachlichen Inhalt neu zu gestalten und zu erweitern. Der Rat der Stadt hat bereits die Verlängerung des Garantievertrages be schlossen, die Stadtverordneten werden sich in den nächsten Tagen mit der Angelegenheit beschäftigen. Großenhain. Einbrecher im Pfarrhaus. Bei einem Einbruch, den unbekannte Diebe in das Pfarrhaus Nauwalde ausführten, gelangten diesen außer Lebens mitteln, Taschenuhren und Fahrrädern sämtliche Amts stempel in die Hände. Schwepnitz. Eine nichtbewilligte Bahn linie. Die Bestrebungen ostsächsischer Wirtschaftskreise, den Bau einer Bahnlinie Schwepnitz-Straßgräbchen zu ereichen, sind wieder zu Wasser geworden. Trotz der neuen Bewilligungen der Reichsbahn ist für diese Linie kein Geld vorhanden, da zunächst angesangene Linien fertiggestellt und- Bahnhofsumbauten durchgeführt werden sollen. Großschönau. Einbruch. Aus dem Gasthaus „Zur Krone" wurden bei einem nächtlichen Einbruch nach Zer trümmern einer Fensterscheibe Zigaretten und Bargeld ge stohlen. Erst wenige Tage vorher waren im Hause eines Bahnarbeiters drei Paar Schuhe durch Einbruch erlangt worden. Johnsdorf. Tödlicher Verkehrsunfall. Der 8jährige Schulknabe Golbs lief hinter einem Baum hervor auf die Straße und wurde von einen: Auto erfaßt und umgestoßen. Er erlitt einen komplizierten Schädelbruch und einen Halswirbelbruch und starb unmittelbar nach dem Unfall Elsterwerda. Unaufgeklärter Mord. In den großen staatlichen Forsten bei Kraupa wurde die Leiche eines 50jährigen Mannes gefunden. Neben der Leiche, die schon stark in Verwesung übergegangen war, entdeckte man eine ausgetrocknete Blutlache. Der Tote ist durch einen Schnitt in den Hals ermordet worden. Man weiß weder wer der Tote ist, noch wer ihn ermordet hat. Neustadt. Tödlicher Motor radunfall. Der Gewerbelehrer Mahner fuhr mit seinem Motorrad, auf dem irch auch seine 10jährige Tochter befand, in den Verkehrs- ommbus der Linie Dresden—Bischofswerda—Neustadt, kam zum Sturz und wurde getötet. Seine Tochter erlitt einen Beinbruch. Neustadt. (Neuer Flugzeugtyp.) Polizeihauptwacht- meister E. Meinhold hat ein Segelflugzeug nach eigenen Ent würfen konstruiert und selbst erbaut. Nach Aussagen von Fach leuten ist es praktisch verwendbar und es sollen in nächster Zeit Probeflüge ausgesührt werden. Chemnitz. (Weihe des neuen V e r b a n dsh a u s e s desD. H. Ä.) Am Sonntag wurde das neue Ortsgruppenheim des Deutschnationalen Handlungsgehilserwerbandes in der Augustusburger Straße in Chemnitz eingeweiht und seiner Be stimmung übergeben. Der eigenartige Neubau hat 28 Meter Straßenfront, 12 Meter Tiefe, umfaßt außer Keller- und Erd geschoß vier Obergeschosse. Das Haus ist mit Ausnahme der drei Läden ausschließlich für die Zwecke des DHV. bestimmt. Der Einweihungsfeier wohnten Vertreter staatlicher und städtischer Behörden bei. Meerane. Erfolgreiche Bautätigkeit. Die Gemeinnützige Bau- und Siedlungs-Gesellschaft m. b. H. an der die Stadtgemeinde mit rund 80 Proz. beteiligt ist, kann in diesen Tagen auf ihr 10jähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit konnte die Gesellschaft ins gesamt 40 große Wohnhäuser mit zusammen 242 Woh nungen errichten. OelSnitz i. V. Selten hohe Wahlbeteili gung. Hier wurde die Feststellung gemacht, daß zur Reichstagswahl dis Wahlbeteiligung 97,2 Prozent betrug. Es wird sich diesem Ergebnis wohl nicht gleich eine Stadt zur Seite stellen können. Georgenthaler. V. 90 Jahre alt. Hier wurde die Witwe Amalie Schädlich 90 Jahre alt. Sie ließ es sich nicht nehmen, am vergangenen Sonntag ihrer Wahlpflicht zu genügen. Klingenthal i. Sa. 75 Jahre Amtsgericht. Das hiesige Amtsgericht besteht nunmehr 75 Jahre. Borna. Feuersbrunst. Nachts brach im nahen Kitzscher im Pachtgut Haußmann (Bes. v. Arnim) Feuer aus, dem die Scheune und Erntevorräte und der Dach stuhl des Stallgebäudes zum Opfer fielen. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. Leipzig. Einführung derneuenGemeinde- steuern. Der Rat der Stadt Leipzig hat beschlossen, die Gemeinde-Bier- und Getränkesteuer sowie die Bürger steuer einzuführen. Leipzig. Da werden Weiber zu Hyänen. Am Tunnelausgang der Rackwitzer Straße in Mockau wurde die- 19 Jahre alte Arbeiterin K. von Passanten besinnungslos aufgefunden. Nach Zeugenaussagen ist sie von einer Arbeitskollegin auf der Straße geschlagen und in den Unterleib getreten oder gestoßen worden.. Leipzig. („Graf Aepeplin" ist nicht gekommen!) Es war für viele Tausende eine große Enttäuschung, als am Sonntag mor gen in den Leipziger Zeitungen schwarz auf weiß zu lesen war, der „Graf Zeppelin" komme nicht nach Leipzig. So groß war die Enttäuschung, daß viele dieser Nachricht gar keinen Glauben schenken wollten, weil sie in ihr einen unzeitgemäßen Aprilscherz witterten. Leider aber wars doch so: Es handelte sich um eine Landungsfahrt, für die das große Luftschiff entweder gutes Wet ter oder aber erstklassige technische Einrichtungen wie Ankermast usw. braucht. Die Wetteraussichten nun waren für den Sonntag sehr schlecht und einen Ankermast besitzt unser sonst so schönes und vorbildlich eingerichtetes Mockau — noch nicht! Nun hoffen wir auf Mitte Oktober. Auch der Rat hatte schon vorher den zu Dr. Eckeners Ehren angefetzten Abendempfang absagen müßen, weil Dr. Eckener krank ist. Zwickau. Schweres Verkehrsunglück. Das Auto des hiesigen Viehhändlers Wildenhain stieß auf der Staatsstraße nach Schneeberg in der Nähe von Weißbach mit einem entgegenkommenden Auto zusammen, weil dieses nicht abgeblendet hatte. Die Wirkung des Anpralles war furchtbar. Der Wagen des W. wurde umgeworfen, die Insassen «bergauf das Feld geschleuderü Dex mitfahrende Bankbeamte Schiffel war sofort tot, * Aus sächsischen Gememdeparlamenten. Auflösung des Dresdner Stadtveroronetenkollegiums? Die Nationalsozialisten wollen im Dresdner Stadt- verordnetenkvllegium einen Antrag auf Auflösung und Neuwahl einbringen, weil die jetzige Zusammensetzung nach dem Ergebnis der Wahl vom 14. September nicht mehr dem Willen der Bevölkerung entspreche. Für den Fall, daß der Antrag abgelehnt werde, wollen die Na tionalsozialisten eine Gemeindebürgerentscheidung einleiten. Falschmünzeriverlstatt ausgehoben. Fabrikationsbetriebe in Dresden und Meißen. In einer Dresdner Schankwirtschaft an der Elbe versuchte ein Gast seine Zeche mit einem falschen 5-Mark- Stück zu bezahlen. Noch in der gleichen Nacht setzte die Kriminalpolizei in verschiedenen Stadtteilen überraschend ein. Der Ausgeber des Falschstückes, ein junger Bank beamter aus der Gneisenaustraße, und ein ehern. Druckerei besitzer, der seinerzeit an den Banderolenfälschungen in der Frühlingstraße beteiligt war, wurden festgenommen. Zwei weitere Mittäter, von denen der eine in der Pfotenhauer straße eine Mechanikerwerkstatt hat, wurden in Wilhelms hafen ergriffen und nach Dresden gebracht. Der Bank beamte hatte sich bisher in Meißen mit der Fabrikation von Spezialstöcken beschäftigt und siedelte dann nach Dres den über, wo er auf den Gedanken kam, selbst Geld zu machen. Für seinen Plan interessierte er den Mecha niker und dessen Bruder und schließlich wurde man mit dem ehem. Druckereibesitzer bekannt, der in derartigen Unternehmungen Erfahrung haben sollte. In der still gelegten Fabrik in Meißen begannen die Versuche, aus Weißmetall falsches Hartgeld herzustellen, die aber fehl- schlugen. Nun wurden die Versuche in Dresden fort gesetzt. Es gelang, falsche 2-Mark-Stücke herzustellen. Der Betrieb hat sich aber anscheinend für vier Personen nicht gelohnt. Der Bankbeamte richtete sich deshalb in seiner Wohnung eine eigene Werkstatt ein. Im Laufe der Zeit wurden 5- und 2-Markstücke und 50-Pfennigstücke her» gestellt und in Verkehr gebracht. Es wurden eine Menge Falschgeld, Werkzeuge und Metall beschlagnahmt. Aus der sächsischen Landwirtschaft. Von der sächsischen Fischerei. Die Anerkennung sächsischer Teichwirtschaften als Be satzfischzüchtereien ist bis spätestens 15. Oktober schriftlick an die Landwirtschaftskammer zu beantragen. In Betrach« kommen nur Teichwirtschaften, die über gesundes uni raschwüchsiges, im eigenen Betrieb aufgezüchtetes Karpfen- material verfügen, die für die Zucht notwendigen Spezial teiche nachweisen und die sich verpflichten, fremdes Fisch material zu Handelszwecken nicht anzukaufen. Nächste Veranstaltungen. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mit teilt, findet am 30. September ein Waldlehrgang statt im Stadtforst Schöneck i. V. Anmeldungen bis 24. Sep- tember an die Geschäftsstelle des Landesverbandes Säch sischer Waldbesitzer, Dresden-N. 6. Ferner wird vom 1. bis 5. Oktober im Landwirtschaft lichen Gehöft auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung eine Obst- und Gemüfe-Sonderfchau sächsischer Erzeugnis^ ausgestellt. - Ournen, Sport unck Spiel Die Turner tage« In der Turnerschänke des A. T. V. Dresden hatte sich am Sonnabend der Gauturnrat des Turngaues Mittelelbe-Dresden zur letzten diesjährigen Sitzung eingefunden. Gauvertreter Sei fert gedachte am Anfang «der verstorbenen Turner Weiß (Tv. Radebeul), Schlichter (Tv. Dresden - Kubitz) und Trantzschel (Tgmde. Dresden). Einen interessanten Einblick in die Arbeits weise und in das enorme Arbeitstempo der letzten Veranstaltun gen gewährten die Berichte. Gauoberturnwart Wähmann führte noch einmal in einem anschaulichen Bilde das Landesturnfest vor. Die erzielten Wettkampferfolge sind als recht erfreulich zu be zeichnen. Die Beteiligung seitens des Gaues am Feste war über Erwarten gut. Auch im Gauwertungsturnen schnitt der Tg. Mit- telelbe-Dresden vorzüglich ab, denn die Turner und Turnerinnen erhielten von den Beurteilern «die Rote „sehr gut". Gauvolksturn- wart Grahl berichtete näheres über den Elbstaffellauf, das Bors bergturnen und den Voksturnslädtewettkamps Dresden—Chemnitz —Kassel. Wie bereits bekannt, soll das Borsbergturnen an einen anderen Ort verlegt werden. Die Tagesordnung des am 27. und 28. November stattfindenden Kreisturntages wurde einer näheren Betrachtung unterzogen. Aus Anregung des Gauwerbewartes Grahl wurde die Schaffung einer Gauzeitung dem geschästs- sührenden Ausschuß übertragen, der Mittel und Wege finden wird, die besonders von den Landvereinen gewünschte Gauzeitung aufleben zu lassen. Beachtliche Ausführungen brachte Gauober- turnwart Wähmann und Berichtlinien für den Gauarbeitsplan 1931. Es wurde beschlossen, die Lehrstunden innerhalb der Fach gebiete vermehrt in die Bezirke zu legen, aber die Möglichkeit zu wenigstens einer gemeinsamen Gauveranstaltung zu bieten. Die Anregung aus Durchführung eines Aelterentreffens und eines Iugendturnens wurden gut geheißen. Einen erfreulichen Vorschlag brachte der 2. Gauvertreter Zacharias, indem er anregte, im Jah re 1931 Gausachsenfahrten zu veranstalten, die von Regensburg über Passau, Linz, durch die Wachau nach Wien, die Rax und schließlich nach Prag führen soll. Es wird die Beteiligung anderer sächsischer Gaue erwartet. — Zur Einführung der Tauangehöri gen in die turnerische Ideenwelt werden vom Gau ganz zwang los sogenannte Gauabende abgehalten, die einen Vortrag über ein turnerisches Wissensgebiet bringen. Die Termine liegen wie folgt fest: 18. Oktober im A. T. V. Dresden, 22. November bei N. u. A. Dresden, 16. Januar 1931 im A- T. V. Dresden, 22. Febr. bei N. u. A. Dresden und 21. März im A- T. V. Dresden. — Au dem im November stattsindenden Gauturnen im Zirkus, das mit der 50-Iahrfeier des Gaues verbunden wird, hat der 1. Vor sitzende des D. T., Dominicus, zugesagt.