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Reichs- und Kreiswahlvorschläge. Amtlich wird mitgeteilt: In der Mitteilung über die Zulassung der Reichswahlvorschlüge war bemerkt, daß du sür die Deutsch-Hannoversche Partei, das Sächsische Land volk und die Konservative Volkspartei vorgesehenen Num mern 14, 15 und 16 bei der Numerierung der Reichswahl vorschläge aussallen, weil das Sächsische Landvolk, ab weichend von 1928, keinen eigenen Reichswahlvor schlag eingebracht hat und die Deutsch-Hannoversche unk Konservative Volkspartei ihre Reststimmen aus den Reichs wahlvorschlag 10 verrechnen lassem Diese Feststellung be zog sich selbstverständlich nur auf die Reichswahlvvr- schläge, da nur diese behandelt wurden. In deu Wahl kreisen und damit aus den Stimmzetteln fallen oie Deutsch- Hannoversche Partei (Nr. 14) und die Konservative Volks- Partei (Nr. 16) mit ihren Nummern nicht aus, sofern sie eigene Kreiswahlvorschläge eingebracht haben. Der Stahlhelm und die Splitterparteien. Vom Bundesamt des Stahlhelms wird mitgeteilt: „Ver schiedene Wahlzeitungen nichtmarristischer Parteien wende« sich in letzter Stunde in ihren führenden Aufrufen unmittel bar an die Stahlhelmkameraden. Insbesondere zeichnen sich aus diesem Gebiet die Splitterparteien aus. Die Stahlhelm führung hat die von vaterländischer Verantwortung getragene Wahlparole des Stahlhelms für alle Kameraden seit Wochen bekanntgegeben. Der Hinweis auf einen mißverständlichen Wahlartikel eines einzelnen Stahlhelmverbandes, der in- inzwischcn durch ein aufklärendes Flugblatt desselben Landes verbandes überholt ist, stellt eine bewußte Irreführung der Stahlhelmkameraden dar. Stets ist der Stahlhelm für Samm lung aller nationalen Kräfte eingetreten. In Absplitterungen kann der Stahlhelm bet der parlamentarischen Macht des Marxismus kein geeignetes Mittel zu dessen notwendiger Überwindung erblicken." Warnung vor dem Mißbrauch mit Stimmscheinen. Dem preußischen Ministerium des Innern gegenüber sind in der letzten Zeit wiederholt Befürchtungen geäußert und von verschiedenen Seiten von der Absicht entsprechende Mitteilun gen gemacht worden, daß in gewissen Kreisen versucht werde, mit der gesetzlich vorgesehenen Einrichtung des Stimmscheines zum Zwecke der Fälschung des Wahlergebnisses Mißbrauch zu treiben; insbesondere soll der Versuch unternommen werden, Stimmscheine von Nichtwählern sich zu beschaffen und in un rechtmäßiger Weise zur Stimmabgabe zu verwenden. Das preußische Ministerium des Innern weist daher durch den Amtlichen Preußischen Pressedienst darauf hin, daß die Wahl vorsteher nicht nur das Recht, sondern die Pflicht haben, von Inhabern von Stimmscheinen die Vorlegung einer Legiti mation zu verlangen und im Falle der Feststellung von Fäl schungen sofort einzuschreiten, so daß ein derartiger Versuch für die betreffenden Persönlichkeiten von schweren strafrecht lichen Folgen begleitet sein würde. Hugenberg über Rettung der Landwirtschaft. In einer Wahlversammlung in Insterburg beschäftigte sich Geheimrat Hugenberg mit der Lage der Landwirtschaft. Er sagte hierbei u. a.: In drei großen Punkten (wirtschaftliche Organisation der Landwirtschaft, Realkreditwesen, Handels politik) muß zugunsten der Landwirtschaft das Steuer unserer Wirtschaftspolitik herumgeworfcn werden. Zahlreiche andere Fragen (Steuerwesen, Eisenbahntarife, Schullasten, Arbeits- lofensragen, Siedlungswesen usw.) treten hinzu. Um in alle« diesen Fragen voranzukommen, muß die Landwirtschaft vor allem eine Machtentsetzung der Sozialdemokratie und die Än derung des Systems und der Methoden des heutigen Re gierens verlangen. Das ist die Rettung der Landwirtschaft. Ich habe stets die Ansicht vertreten, daß sie die wichtigst« deutsche Wirtschastsausgabe ist. Dr. Bang gegen Brüning. In einer Wahlversammlung in Freiberg in Sa. wandt« sich Oberfinanzrat Dr. Bang in scharfer Weise gegen die Zen- trumspolitik und die Art, mit der Dr. Brüning auf der Zen trumsversammlung in Berlin am 9. September sich selbst bloß gestellt habe. Wenn Brüning heute aus dem Konzept falle, so sei das der beste Beweis für den wachsenden Ärger über das Mißlingen der „Auflockerung der Rechten" und für die stei gende Unruhe über den siegreichen Vormarsch der Deutsch nationalen Volkspartei. Die Deutschnationale Volkspartei werde Brüning immer in ehrendem Gedenken behalten, denn er habe in Wahrheit ihre Bereinigung erreicht. Wenn Brüning ihn und Herrn Quaatz verhöhne als die „weissagenden Raben" aus Hugenbergs Schultern, so könne er nur sagen, daß er sich als Rabe allerdings lieber aus die festen Schultern Hugenbergs als auf die schwankenden Brünings setzen würde. Was die Weissagungen anlange, so habe er leider stets recht behalten, während Brüning sich stets getäuscht habe. Brüning habe dies wiederholt selber zugestanden. Die Feststellungen über unsere Defizitwirtschaft wage Herr Brüning nur mit Redensarten, aber nicht sachlich zu widerlegen, weil das un möglich fest Fünf Wohnhäuser nicdcrgcbrannt. In Pünderich bei Trier brach in einem der ältesten Häuser Feuer au^, das sich rasch auf die benachbarten Häuser ausbreitete, zo daß in kurzer Zeit fünf Wohnhäuser und eine Scheune in Flammen standen. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuer wehrmann schwere Verletzungen. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht bekannt. SelbstgeswLuug eines LohngelLräuders. Ter Lohn geldräuber Thiemann, der vor einiger Zeit mit 19 000 Mark Lohngcldern der Braunkohlengrube „Stadt Görlitz" aus Kohlfuri verschwand hat sich der Görlitzer Kriminal polizei freiwillig gestellt. Er wurde sofort verhaftet. Thie mann gab an, mittellos zu sein. Nach einer früheren Mit teilung an seine Fran will er l8 000 Mark in der Görlitzer Heide und bei Frankfurt a. d. O. vergraben haben. Zwei Dievenower Fischer ertrunken. Aus der Heim fahrt von Bornholm nach Berg-Dicvcnow geriet ein von Dievenower Fischern auf Bornholm nengekaufter .Hoch seekutter in einen schweren Nordoststurm und ging unter. Der 45jährige Fischer Haack und der 30jährige Fischer Kra kow fanden den Tod in der Ostsee. Schweres Straßcnbahnunglück in Odessa. Wie aus Moskau gemeldet wird, ereignete sich in Odessa ein folgen schweres Straßenbahnunglück. Ein vollbesetzter Straßen bahnwagen, dessen Bremsen nicht in Ordnung waren, fuhr in großer Geschwindigkeit eine stark abschüssige Straße hinab und entgleiste. Fünf Fahrgäste wurden getötet und 53 schwer verletzt. Rußland will ein Luftschiff bauen. Wie aus Mos kau amtlich gemeldet wi,xd, hat der Rat der Volks kommissare Sammlungen von Geldern für den Bau eines großen Luftschiffes nach dem Muster des „Graf Zeppelin" gestattet. Das Luftschiff soll noch Ende dieses Jahres in Leningrad gebaut werden und den Namen „Lenin" er halten. Unwettcrvcrwüstungcn bei Marseille. In dei Gegend von Marseille hielt ein Gewitter nicht wenige: als sieben Stunden in unverminderter Stärke an. I« vielen Straßen stand das Wasser anderthalb Meter hoch Gleichzeitig trat ein Wirbelsturm auf, der die Gegend i« 200 Meter Breite vollkommen verwüstete. Häuser wurde« abgedeckt, die Dächer Hunderte von Metern weit fort getragen. Der Verkehr ist zum Teil unterbrochen, di« Strom- und Lichtleitungen sind zerstört. Bunte Tageschponif Berlin. Aus Veranlassung der Gesundheitsbehörde wur den vier Berliner Schulen wegen Diphtheriegefahr geschlossen Sieben Kinder sind erkrankt. Berlin. Der angebliche Freiherr Ludwig von Ealoffstein- Ortel, wegen dessen Namens führung vor den Berliner Ge richten zahlreiche Prozesse schweben, ist von der Kriminal polizei wegen neuer Betrügereien verhaftet worden. Köln. Der Kassenbote einer Fabrik, der 1800 Mark Lohn gelder bei sich führte, wurde auf offener Straße von zwei Motorradsahrern erschossen und beraubt. Ein der Tat ver- dächtiger junger Mann wurde sestgenommen. Der Ausbruch Ass Girsmboü. Fünf Tote und 28 Verwundete. über den neuen Ausbruch des Stromboli liegen nur spärliche Meldungen vor. Die Blätter melden, daß sich der Vulkan wieder beruhigt hat. Fast alle Häuser von St. Bartolomeo und Ginostra sollen zerstört sein. Di« Bevölkerung soll aber genügend Zeit gehabt haben, sich in Sicherheit zu bringen. Das „Popolo di Roma" meldei fünf Tote und 20 Verwundete aus Ginostra und acht Ver wundete aus Stromboli. Hilfsschiffe sind vor der Insel ciugetrofsen. Für die Unterbringung der Obdachlosen sind alle Maßnahmen cingeicitct morden. Ausbrüche des Stromboli sind nicht selten, da der Vulkan der Insel fast dauernd in Tätigkeit ist. Der Stromboli befindet sich auf der Insel gleichen Namens, die zu den Liparischen oder Äolischen Inseln gehört. Dies« Inselgruppe, die der Nordküste Siziliens vorgelagert ist, besteh! aus sieben größeren und mehreren unbewohnten kleinen Eilanden. Es sind lauter vulkanische Gebilde, die sich als kegelförmige Massen von 300 bis 966 Meter Höhe aus dem Meere erheben. Außer der Insel Stromboli (921 Meter) besitzen auch die Inseln Vulcano und Lipari noch tätige Vulkane. Alle Inseln sind gut angebaut, wenn auch wasserarm, und liefern namentlich Wein, Rosinen, Feigen, Ol und Bimsstein. Der Vulkan Stromboli. Amtliche sächsische Notierungen vom 12. September Dresden. Die Börse verlies in ruhiger Haltung. Hö her lagen Görlitzer Waggon 1,2, Kammgarn-Spinnerei Schedewitz 5, Hosfmann-Glas, Schönherr, Polyphon und Erzholz je 2 Proz. Dagegen verloren Berliner Kindl 3, Weißenborner Papierfabrik 9,50, Metallwerke Haller 3,25, Kahla 3, Ver. Strohstoff 2 Proz. Uebrige Kursverände rungen unter 2 Proz. Von Renten gewannen 8proz. Zwik- kauer Stadtanleihe 1 Prozent. Dresdener Produktenbörse 12. S. 8. 9. 12. 9. 8. 9. Weizen Wetz.-Kb )9,8—10,0 10,0-10,2 77 Kilo 233—238 235—240 Rogg.-Kl. 09.6-10,6 9,8-10,8 Roggen Kaiseraus ¬ 73 Kilo Wintergst. 168—173 168—173 185—190 zugmehl Bäcker ¬ 47.7—49,2 48,0—49,5 Sommergst 205-228 205-230 mundmehl 41,7-43.2 42,0—43^ Hafer, tnl. 182—190 184—132 Wetzen ¬ Raps, tr. 220-225 220—225 nachmehl 14,5-16.5 14,5—16^ Mais Inland- Laplata 250—255 250—255 wetzenm. Cinau. — Tvpe70N 37.2-38,2 34,5-38F Rotklee — Roggen- Trocken- mehl 01 schnttzel 8.10-8,3! 8,30-8,50 Tvpe 60 A 28,7—29,7 28,7—29,7 Zucker ¬ Roggen- schnitzel — — mehl l Karwffel- Tvve 70 N —— — flocken 1.7,0—17,5 16,7—17,2 Rogaen- 14,5—16^ Zutiermehl — 12,0-13.0 nachmehl 14,5-16,5 Nossener Produktenbörse vom 12. September Weizen hiesiger neu 75 Kilo 11.50; Roggen hiesiger neu 71 Kilo 8.40; Braugerste 10-—11; do. Wintergerste neu 8.50—9; Hafer neu 7.30—7.80; do. alt 8.25—8.75; Weizenmehl Kaiser auszug o. S. m. Ausl. 24; do. Semmelmehl 22.50; do. 60?L aus Inlandsweizen 20.75; Roggenmehl 60A 14.25; Raps —.—. In Posten unter 5000 Kilo: Nachmehl ohne Sack 8.50; Futter mehl 7.75; Roggenkleie inländische 5.20; Weizenkleie grob 5.50; Maiskörner Laplata alt 13.20; Kartoffeln neu 2.20; Stroh in Ladungen Preßstroh 1; Gebundstroh 0.90; Heu neu in Ladungen 2—3; Preßstroh, Zentner 2; Gebundstroh, Zentner 1.90; Eier Stück 0.11—0.12; Frische Landbutter >4-Pfund-Stück 0.85 bis 0.95. — Feinste Ware über Notiz. — Stimmung: Matt. Amtliche Berliner Notierungen vom 12. September. Börsenbericht. Tendenz: Etwas freundlicher. Trotz wei terer Zurückhaltung hat die herauskommcnde Ware glatte Auf nahme gefunden. Die ersten Kurse waren wieder behaupte! und teilweise sogar etwas freundlicher, da einzelne Groß banken über eine geringe Belebung im Ordereingang berichten. Interesse bestand für Elektro- und Kaliwerte Auch Schiff- iahrtswerre waren weiter beachtet. Tagcsgeld stand mit 2 bis 1 Prozent weiter reichlich zur Verfügung. Monatsgeld er forderte unverändert 4,25 bis 5,50 Prozent. Der Verlaus war bei stillem Geschäft wenig verändert, nachdem kleine Kurs gewinne nach den ersten Kursen bald wieder verlorengingen. Devisenbörse. Dollar 4,19—4,20; engl. Pfund 20,38 bis 20,42; holl. Gulden 168,78—169,12; Danz. 81,50-81,66; franz. Frank 16,46—16,50; schweiz. 81,36—81,52; Belg. 58,46—58,58: Italien 21,97—22,01; schwed. Krone 112,65—112,87; dän. 112,22 bis 112,44; norweg. 112,18—112,40; tschech. 12,44—12,46; österr. Schilling 59,23—59,35; Polin Zloty (nichtamtlich) 46,97—47,17; Argentinien 1,545—1,549; Spanien 45,30—45.40. Produkienbörse. Obwohl bei den ersten Notierungen etwa 12 000 Tonnen Weizen ausgenommen wurden, gaben die Preise in den späteren Sichten um 2 bis 4 Mark nach. Auch im Promptgeschäft zeigte sich stärkere Verkaufsneigung der Provinz. Das Roggenangeboi war gleichfalls recht gewaltig, allein zur Märzlieferung mußten annähernd 12 000 Tonnen übernommen werden, um den Preis zu hallen. Insgesamt dürften am Lieferungsmarkte für Brotgetreide etwa 30 000 Tonnen von der Siützungsgescllschafl ausgenommen worden sein. Am Mehlmarki hüll das schleppende Geschäft an, auch Preiskonzessionen der Mühlen vermögen die Nachfrage nicht zu beleben. Hafer in guten Qualitäten ziemlich knapp offeriert und im Preise behauptet. Mittlere und geringe Sorten sind ebenso wie bei Gerste vernachlässigt. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. Wetz., märk. 12 9 246-251 11. 9. 246-251 Weizkl. f. Bln. 12.9. 0,09.2 11. 9. 9,0-9,2 pommersch. — — Nogkl. f. Bln. S.2-8,5 8.28,5 Rogg., märk. 18? 187 Raps — Braugerste 204-222 204-222 Leinsaat — Fultergerste 180-196 >83-196 Vikt.-Erbsen 30,0-34,0 30,0-34,0 Sommergerste — — kl. Speiseerbs. — — Wintergerste — Futtererbsen 19,0-20,0 19.0-20,0 Hafer, märk. alte Ernte 176-189 176-189 Peluschken Ackerbohnen 21,022,0 17,0-18,5 21,022,0 17,0-18,5 neue Ernte 158-169 158-169 Wicken 21,0-23,5 21,0-23,5 Weizenmehl p. 100 ks fr. Brl. br. inkl. Sack (feinst. Mrk. ü Not. 28.0-86 2 28 5-36 5 Lupln., blaue Lupine, gelbe Seradella Rapskuchen Leinkuchen 9,6-10,3 17,5-17,8 9,8-10L 17,5-17,8 Sie erhöhen die Wirkung des Waschmiiiels ganz erheblich, wenn Sie vor Bereitung der Waschlauge einige Handvoll Henko in macht hartes Wasser weich wie Regenwasser. Zum Einweichen der Wäsche, zum Scheuern und putzen ist Henko gleichfalls bewähri Kennen Sie schon das jüngste Erzeugnis der persitwerke-VHeolel's Aufwasch-, Spül- und Reinigungsmittel?