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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt. — Nr.211 - Mittwoch,Len l0.Sept.1S30 Tagesspruch. Immer höher muß ich steigen, Immer weiter will ich schaun. Wird sich nicht der Himmel neigen, Darf ich doch der Schwinge traun. Richard von Schaukal. Nanöverbrief. Tie Herbstübungen des Infanterieregiments 11. Die Kämpfe um Höhe 335. Zu Beginn der Gefechtspause am Nachmittag hatte die ölaue Partei, die von Mittweida in südöstlicher Richtung vorgegangen war, die Höhen bei Krumbach erreicht. Nach der Gefechtspause setzte Blau seinen Angriff energisch sort, um den Gegner von der Zschopau abzu drängen. Infolgedessen ging Rot daran, bei Frankenberg einen Behelfsübergang über die Zschopau zu bauen. Als der Angriff der blauen Partei bis an den Süorand des Biensdorser Waldes vorgeschritten war, nahm Rot gegen Abend seine Truppen unter dem Schutze künstlichen Nebels auf das Ostufer des Flusses zurück und setzte sie dort zur Verteidigung ein. Da Blau an dieser Stelle aufgehalten wurde, entschloß es sich, in der Nacht seine Kräfte so umzugruppieren, daß bei Tagesanbruch der Angriff ostwärts der Zschopau mit dem Gros weitergeführt werden konnte. Der Führer er hielt Anweisung, durch den Pionierzug des 1. Bataillons I. R. 11 bei der Pappenfabrik an der Sachsenburg einen Jnfanteriesteg über die Zschopau aus Behelfsmaterial her zustellen. Der steinige Boden des Flusses machte den Bau einer Bockbrücke erforderlich, der trotz der reißenden Strömung alsbald beendet war. Um 12 Uhr nachts erfolgte dann der Uebergang der Infanterie an dieser Stelle, während die Pferde und Fahr zeuge der Bataillone sowie der Artillerie die Krücke bei Dreiwerden benutzten. Blau gruppierte nun seine Truppen auf dem Ostufer der Zschopau zum Angriff in Linie Vorwerk Wolfsberg- Jrbersdors. Inzwischen hatte sich Rot auf den Höhen süd östlich von Sachsenburg-Jrbersdors festgesetzt. In der Morgendämmerung des neuen Tages griff Vlau kräftig an und eroberte schließlich die Höhe 335 bei Sachsenburg, die den Schlüsselpunkt der roten Stel lung bildete. Darauf wurde das Gefecht abgebrochen. An dieser Uebung nahm der Kommandeur der 4. Di vision, Generalleutnant von Stülpnagel, sowie der Ar- Merieführer, Generalleutnant Schubert, und der Jn- fanterieführer, Generalmajor von Taysen, teil. Bei der 4. Uebung wird die blaue Partei aus Rich tung Hainichen, die rote Partei aus Richtung Franken berg vorgehen. Aus -er Wahlbewegung. HindcnLiirn kehrt zur Wahl zurück. Reichspräsident von Hindenburg schließt am Donnerstac seinen Urlaubsaufenthalt in Dietramszell ab. Er wird mittags in München eintreffen und ohne Aufenthalt mit dem fahr planmäßigen Schnellzug nach Berlin zurückkehren. Nach der Wahlen will der Reichspräsident an den Manöver« der Reichs wehr in Nordbavern teilnehmen. Auch die Völlerbunddelegiertcn wählen. In Gens werden am Sonntag keine Beratungen statt finden, um der deutschen Delcgation^Gelegenhert zu geben, ihr, Wahlpflicht aus deutschem Boden zu genügen Der ursprüng liche Plan, die Wahlfahri von Genf aus im Zeppelin zr machen, mutzte wegen der Moskausahrt des Luftschiffes auf gegeben werden. Die deutschen Vertreter von Negierung uni Presse fahren zur Wahl nach Lörrach. Warnung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten. Der Bundesvorstand des Reichsbundes der Kriegs beschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebeneri teilt mit, daß der Reichsbund mit der an 22. Stelle der Reichs wahlvorschläge genannten „Kriegsbeschädigten- und Hinter- bliebenenpartei der Deutschen Mannschaft einschließlich der Ab gefundenen" weder identisch ist noch sonst das geringste mit diese: eigenartigen Partei zu tun.hat. Der Reichsbund der Kriegs beschädigten warnt me Kriegsopfer, diese bedeutungslos! Splitterpartei zu wühlen. Er fordert vielmehr dazu auf, nur großen und solchen Parteien die Stimme zu geben, die einer Einfluß auf die Entwicklung der demokratischer Republik und den Ausbau der Kricgsopferversorguug ausüber Wirth an die Jugeno und Sie Nichlwählcr. In, Neusalz an der Oder sprach Reichsminister Dr. Wirth über die kommenden Wahlen. Er wandte sich be sonders an die Jugend uno an die Nichtwähler. Durch Revolution und Hungerrevolten könnten die Zustände auf keinen Fall gebessert werden. Die heutige Jugend wisse gLnau, was sie nicht wolle, nämlich die Erhaltung des Bestehenden. Sie wisse aber nicht, was sie an dir Stelle des Bestehenden setzen wolle. Gummiknüppel, weißer Pfef fer und Stinkbomben seien keine geistigen Argumente. Wer sich aber durch Nichuoahlcn selbst ausschalte, habe auch hinterher das Nörgeln zu unterlassen. Reichskanzler Dr. Brüning über die Zeutrumspolitik. Auf einer Wahlkundgebung der Zentrumspartei sprach ,im Berliner Sportpalast Reichskanzler Dr. Brüning. Nichts, habe uns im Ausland so geschadet, als daß zwei mal die Finanzminister, die an die Sanierung herangin gen, von ihren eigenen Parteien gestürzt worden sind. Ra dikale Strömungen würden nicht kommen, wenn es Mehr heiten im Parlament gäbe, die ohne Rücksicht auf Agita tion tun, was im Interesse des Volkes notwendig ist. Zur Frage des preußischen Ministerpräsidenten, ob die Reichsregierung im neuen Reichstag unter allen Umstän- gen gegen die Sozialdemokratie regieren wolle, erklärte der Kanzler, daß er bei der Berfassungsfeier im Reichstag gesagt habe, daß es darauf ankomme, alle Kräfte, die positiv sein wollen, zusammenzufassen im Dienste des Vaterlandes. Dem habe er im Augenblick nichts hinzu zufügen. Was die Notverordnung des Reichspräsidenten angehe, so gehe es im neuen Reichstag um nichts anderes, als die Fortführung der Arbeit der jetzigen Reichsregie rung. Im Zusammenhang mit der Krankenkassenreform solle inan nicht von „Kindermord" reden, denn die Führer müß ten dann im nächsten Reichstag eine Schwenkung auf dem Boden der Wirklichkeit machen. Entschieden wende er sich gegen die Panikpolitik, die über die Lage der Reichssinan- zen getrieben werde. Man schaffe damit eine Vertrauens krise, die nur Kapitalflucht fördere, die Arbeitslosigkeit steigere und jede Regierung vor unlösbare Probleme stelle. Der Kanzler gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß eine Reformarbeit geschaffen werde, durch die das deutsche Volk einen. Ausstieg erleben werde. Furchtbares ommkusungM. Vier Todesopfer. Ein Kraftomnibus der Kraftverkehrs G. m. b. H. Mansfeld brachte zahlreiche Einwohner von Kelbra zu emer Warenschau nach Sangerhausen. In der Nähe von Rrestädt brech an dem Omnibus die Karöanwelle uns zerschlug den Boden des Wagens. Vier von den etwa sechzig Insassen stürzten durch das Loch unter den Wa gen und wurden völlig zermalmt. Das Manöverquariier des Chefs der Heeres leitung während der großen Herbstmanöver der Reichswehr in Unterfranken ist Schloß Bedheim im Kreise Hild burghausen, wo Generaloberst Heye mit seinem Stabe vom 11. bis 19 September Quartier beziehen wird. Hirtsiefer über die Bauiäiigkeii. Der Minister wünscht Entgegenkommen der Behörden. Ein Erlaß des preußischen Wohlfahrtsministers an die Baubehörden weist auf die große Zahl der Erwerbs losen und die schwierige Lage der gesamten Wirtschaft hin. Diese Lage, so fährt der Erlaß fort, nötige dazu, jedes Unternehmen, bei dem Arbeitskräfte beschäftigt werden, in jeder Weise auch durch die Behörden zu fördern. Aus diesem Grunde werden die Baupolizeibehörden, aber auch alle sonstigen bei der Ausführung von Bauten beteiligten Behörden, insbesondere die Gemeindebehörden, allen Bau vorhaben gegenüber größtes Entgegenkommen zeigen müssen. Dieses Entgegenkommen wird in erster Linie in einer möglichst beschleunigten geschäftlichen Behandlung der Vauanträge zu bestehen haben; jede Dienststelle muß das Bestreben haben, Verzögerungen zu vermeiden. Private Bauten dienen nicht nur privaten Interessen, sondern kommen in einer Zeit der Wirtschoftsnot auch der All gemeinheit in verstärktem Maße zugute. Wenn auch das Entgegenkommen nicht dazu führen darf, daß sich die Bauherren und Bauunternehmer willkürlich über die Forderungen hinwegsetzen, die der Sicherheit und dem Bestreben auf Schaffung gesunder Wohnungen dienen, so wird doch in einer Zeit der wirtschaftlichen Not von der Durchführung mancher Forderung im Wege der Aus nahme oder der Befreiung abgesehen werden können, deren Erfüllung zu anderer Zeit unerläßlich erscheint. Die Baupolizei wird ihre Genehmigungstätigkeit ferner nicht allein in der Richtung auszuüben haben, daß sie die eingereichten Bauvorlagen Prüft, sie wird vielmehr in den Fällen, in denen sie das Bauvorhaben nicht unverändert genehmigen kann, dieses nicht einfach abzulehnen, sondern durch sachgemäße Beratuna des Bauherrn eine Lösung anzustreben haben. Or. Strauß als Zeuge im Bombenlegerprozeß. Der Anschlag auf die Villa in Lüneburg. Am 11. Verhandlungslage des Altonaer Bombenleger prozesses wurde zunächst der Nebenkläger Rechtsanwalt Dr. Strauß als Zeuge vernommen. Während des Anschlages auf sein Haus in Lüneburg war er mit seiner Frau in der Schweiz. Als er die Nachricht von dem Anschläge erhielt, habe seine Frau sofort ausaerufen: „Da steckt Volck dahinter!" Damit habe sie den Vater des Angeklagten, den Rechtsanwalt Adalbert Volck, gemeint, da seit geraumer Zeit zwischen ihm und Volck eine Gegnerschaft bestehe. Der Schaden habe 4600 Mark betragen, der vom Angeklagten Luhmann voll gezahlt worden sei. Über die etwaigen Beweggründe zum An schlag befragt, sagte Strauß, daß er steinen Einfluß auf die Re gierung gehabt habe, wie das angenommen werde. Er sei zwar ausgesprochener Republikaner und Vorsitzender des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und habe 1924 an einem Reichsbannerumzug teilgenommen, aber irgendeine Aufhetzung der Massen habe ihm ferngelegen. Von einem überfall auf Becker habe er nichts gewußt und den Angeklagten auch nicht gekannt. Durch Fragen, die Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune an den Nebenkläger stellt, wird festgestellt, daß Rechtsanwalt Straub der Rechtsvertreter der Regierung in Lüneburg ist. Im Anschluß an die Vernehmung stellte sodann Dr. Lütge brune mehrere Beweisanträgc, durch die dargetan werden soll, daß bei dem Anschläge auf die Villa Strauß politische Beweggründe obgewaltet haben. Referendar Dr. Mar tens, der an dem fraglichen Abend in der Villa gewesen ist, gibt an, ihm sei sofort der Gedanke gekommen, daß es sich um einen politischen Anschlag gehandelt habe. Ein kleiner Bombcnlegerprozetz in Sicht. Etwa am 13. Oktober soll in Altona unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schnitzer der sogenannte Kleine Bombenlegerprozctz verhandelt werden. Angcklagt sind Hell mann und Genossen wegen der Sprengstoffanschläge in Bad Oldesloe und Neumünst er. Sie wollten Angst einjagen. Der Geschäftsführer der Kleinbauernbewegung des Kreises Winsen, Gellert, berichtete über eine Versammlung, in der Vieck, Luhmann, Manecke und Becker anwesend waren. Dis Kleinbauernbewegung billigte nicht die Bombenanschläge der Landvolkbewegung. Auch der Gemeindevorsteher Kielholz aus Handorf hat an der Versammlung teilgenommen. Davon, daß zur Begehung neuer Taten aukgesordert worden sei, habe er nichts gehört, Kriminalkommissar Lütke berichtete über mehrere Ver sammlungen des Landvolkes, in denen einige Angeklagte ge redet haben. In diesen Versammlungen R von diesen gesagt worden, sie wollten Angst einjagen, und das sei ihnen gelungen Die Verhandlung wurde daraufhin vertat Als Licht in meine Augen kam Noman von Marie Blank-Eismann. 31. Fortsetzung Nachdruck verboten Die Gräfin Hohenthal sah an dem blassen Gesicht ihrer Freundin, daß sie ihr die Strapazen einer Reise und die Unruhe der vielen lärmenden Festlichkeiten, die sie auf Hohenthal veranstalten wollte, nicht zumuten konnte. Als sie aber das nervöse gucken um die Mundwin kel der jungen Frau sah, schlang sie ihren Arm um Renate und bat: „Aber Frau Renate kannst du mir mitgeben, Alice! Was soll sie jetzt hier in der sommerlichen Hitze der großen Stadt? Hier erwartet sie nur Langeweile, während sie auf Hohenthal Geselligkeit und Abwechslung findet. Und Georg freut sich schon so sehr, die schöne Frau wiederzusehen! Bei uns weißt du sie doch in sicherer Hut und du kannst dich in den Wochen nach Herzenslust schonen und pflegen! Also, schlage ein und laß mich nicht umsonst bitten!" Frau von Beeren überlegte nicht lange, sondern wil ligte ein. Jubelnd umarmte Renate ihre gute Mutter und dann auch die Gräfin, die sich gerne die stürmische Liebkosung ge fallen ließ. Frau von Beeren aber freute sich über die unerwartete Wendung, denn sie hoffte, wenn Renate in neue Umgebung kam und angenehmte Geselligkeit fand, daß sie wenig Zeit finden würde, an Claus Prüsmann zu denken. Die Hoffnung nahm einen schweren Alpdruck von ihrem Herzen und ließ sie leichter aufatmen. Geschäftig eilte sie aus den; Zimmer, um dem Mädchen Bescheid zu sagen, daß für die Gräfin zum Mittagessen noch ein Gedeck aufgelegt werden sollte und das Gastzimmer in Ordnung gebracht werden mußte, da die Gränn nicht im Hotel über Nacht bleiben wollte, und in der Stadtwohnung kein Dienstpersonal war. Kaum aber hatte Frau von Beeren das Zimmer verlas sen, da beugte sich dis Gräfin näher zu Frau Renate und flüsterte: „Wissen Sie, Frau Renate, wen ich noch einge laden habe, nach Hohenthal zu kommen?" „Nun?" Erwartungsvoll blickte Renate die Gräfin an, doch diese legte schelmisch ihren Kopf etwas zur Seite und fragte: „Wer ist der schönste und begehrteste Mann in Berlin?" Renate preßte beide Hände auf das heftig klopfende Herz und atemlos stammelte sie: „Claus Prüsmann! Ist es möglich? Er kommt?" „Sobald sein Gastspiel beendet jst, ja! Ich habe ihm ge schrieben, daß ich mir die schöne Frau Renate von Bochau zur Gesellschaft hole und da hat er umgehend sein Kommen zugesagt." „Aber meine Mutter, Frau Gräfin?" Die Gräfin lächelte und ein listiger Schalk blitzte in ihren Augen auf. „Sie braucht es doch nicht zu erfahren, Frau Renate. Wir müssen doch auf ihr Herzleiden Rücksicht nehmen." Renate beugte sich über die schmale, feine Hand der Grä fin und drückte rasch einen Kuß darauf. „Wie sollen wir Ihnen danken, gnädige Frau?" „Still nichts von Dank! Ich habe eine besondere Schwäche für schöne Menschen." Und als Frau von Beeren in das Zimmer zurückkehrte, fand sie die Gräfin und Renate in eifrigster Unterhaltung über ein Kostümfest im Schloßpark zu Hohenthal und ahnte nicht, daß beide das Thema nur angeschlagen hatten, um sie zu täuschen und in Sorglosigkeit einzuwiegen. 13. Kapitel. Sieben Uhr! Trotz der frühen Morgenstunde lastete eine drückende Hitze in den Straßen der Stadt. Die Gesichter der Vorübergehenden sahen matt und ab gespannt aus, denn dis Hitze ließ in den engen Wohnungen selbst nachts keine Erholung noch Schlaf finden. Jeder sehnte sich nach Erfrischung, nach Gewitter und Regen, um die trügen Lebensgeister wieder aufzufrischen, aber kein Wölkchen wollte sich am Himmel zeigen. Verwundert blickte man deshalb einem Auto nach, das durch die belebten Straßen in raschem Tempo fuhr, in dem eine elegante Männergestalt saß, den Kragen des Paletots hochgeschlagen, den schwarz und weiß gestreiften, seidenen Schal fest um den Hals geschlungen und den weichen Hut tief ins Gesicht gezogen. Ferdinand von Lossow fröstelte; kalte Schauer flogen über seinen Leib. Er sah nicht die spöttischen Blicke, die ihn streiften, er hörte nicht die witzelnden Worte der Vorübergehenden, weil sie einen verkaterten Lebemann, der nach einer durch bummelten Nacht endlich den Heimweg findet, zu sehen glaubten. Seine Augen verfolgten angstvoll das Ziel der Fahrt. Immer näher kam man ihm, immer näher! Ferdinand von Lossow klemmte die Unterlippe zwischen den Zahnreihen ein. Seine starken, buschigen Augenbrauen zogen sich dicht zusammen, so daß sie fast eine einzige, ge rade Linie bildeten. Jetzt! Nur diese Biegung noch, dann hielt das Auto. Verzweifelt schloß der Freiherr die Augen. O, wäre doch schon die nächste halbe Stunde vorüber! Seine Hände krampften sich in die harten, kalten Leder polster, als müßten sie eine Stütze suchen. Mit jähem Ruck hielt das Auto. Ferdinand non Lossow erhob sich, fertigte den Chauffeur ab und ging langsam ins Haus. Schwerfällig stieg er die Stufen zum ersten Stock hin auf. Aufatmend blieb er vor der großen, röeißen Flügel tür stehen und preßte die linke Hanh fest auf das klopfende Herz. Dabei irrten seine Augen über das große Messingfchild, auf dem in schlichten, deutschen Buchstaben „von Hagenah" zu lesen war. Endlich ermannte er sich, nur seine Hände zitterten ein wenig, als er dann auf den Knopf der elektrischen Klingel drückte. (Fortsetzung folgt.)