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deutsche Handwerk keineswegs als eine Überwundene und über alterte Wirtschaftsform zu bezeichnen ist; im Gegenteil, das Handwerk ist durch die Ungunst der Zeit nach mehreren Rich tungen hin in schwerster Bedrängnis, aber sein Kern ist gesund und seine wirtschaftliche Bedeutung über jeden Zweifel erhaben. Keine Minderung der Veamtenbezüge. Nach der Meldung einer Korrespondenz soll in Re gierungskreisen eine Vorlage über Herabsetzungder Besoldungsbezüge der Beamten in der Form eines neuen Beamtenbesoldungsgesetzes fertiggestellt sein, mit dem Ziele, die Beamtenbesoldungsbezüge auf den un gefähren Stand vom Jahre 1926 herabzusetzen. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, entspricht diese Be hauptung in keiner Weise den Tatsachen. Drohende MaffeueMaffimg bei derSVG. Die von der Berliner Verkehrsgesellschaft beabsich tigte Entlassung von rund 1200 Mann war Gegenstand einer Verhandlung vor dem zuständigen Gewerbeaufsichts- amt. Da eine Einigung zwischen den Vertretern der Di rektion der BVG., des Betriebsrates und der Gewerk schaftsvertreter nicht zu erzielen war, liegt die Entschei dung beim Ober-Präsidenten. Man rechnet damit, dass der Oberpräsident Anfang nächster Woche die Entscheidung fällen wird. Ser Reichspräsident in Jad Tölz. Ovationen der Bevölkerung. Reichspräsident von Hindenburg hat der Stadt Bad Tölz, dessen Ehrenbürger er ist, einen Besuch abgestattet. Zugleich hat er die neue Trink- und Wandelhalle besich tigt. Er wurde von dem Bürgermeister der Stadt emp fangen. Bei der Ankunft und Abfahrt brachte die Men schenmenge dem Reichspräsidenten Huldigungen dar. Die thüringischen polizeigelder. Thüringen lehnt die geforderte Rückzahlung ab. Landesregierung lehnte die vom Rückzahlung der ihr gegebenen Polizei- zuschusie m .Hohe von 640 000 Mark ab und hat dem Reichsrnnenmimsterium in diesem Sinne Bescheid gege- ben. Auch dem Reichskanzler hat die Regierung von ihrer Haltung Kenntnis gegeben mit der Bitte, einen Beschluss darüber herbcizuführen, daß von einer DurcMhru>.ig der Rückforderung der Polizeigelder bis zur Entscheidung des Staatsgerichtshofes abgesehen werde. Jie ManzittW desSiehluWMsens Berlin, 2. September. Wie der Börsenkurier meldet, sind die Verhandlungen zwischen dem Reich und Preuszen über die Er richtung eines Institutes zur Finanzierung des gesamten Siede- lui gswesens zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht worden. Das Reich wird 250 Millionen Mark Zwischenkredite, Preu ßen 100 Millionen in die neue Bank einbringen, deren Name noch nicht feststeht. Mit einem Kapital von 10 Millionen Mark wirb sich die Siedelungsbank an der preußischen Landesrentenbank beteili gen, deren Apparat auf diese Weise für die Siedlung herange- zogen wird. Die endgültige Errichtung der Bank ist auf die Zeit nach der Wicdcreinberufung des preußischen Landtages vertagt worben, da Preußen der verfassungsmäßigen Zustimmung des Staatsrates und des Landtages bedarf. Argentiniens Präsident tritt zurück. Die revolutionären Unruhen. Die revolutionären Unruhen in der Republik haben einen solchen Umfang angenommen, daß der bejahrte Präsident Irigoyen sein Amt nicdergelcgt hat. Maß gebend für diesen Schritt war die Zuspitzung der Lage und die wachsende Opposition. Die Weiterführung der Ge schäfte hat vorläufig der Vizepräsident Martinez über nommen. Wenn sich die Nachricht bestätigt, so wäre innerhalb weniger Monate der dritte südamerikanische Präsident ge scheitert. Die Ursache für die Unruhe, die den ganzen südamerikanischcn Kontinent erfaßt hat, ist wohl in erster Linie in der Wirtschaftskrise zu suchen, die ein Ausschnitt der großen Weltwirtschaftskrise ist. So ist nun auch nach Bolivien und Peru Argentinien in den Strudel hineingezogen worden. Irigoyen bekleidete seit dem Oktober 1928 seine zweite Präsidentschaft, die rechtmästiq bis zum Jahre 1934 gedauert hätte Neuyork, 2. September. Wie aus Buenos Aires gemel det wird, verschärft sich die ohnehin gespannte Lage von Stunde zu Stunde. Auch innerhalb der Regierung scheinen Meinungsver schiedenheiten zu bestehen. Der Kriegsminister Dellepiane ist zu- rückgetreten. Man befürchtet nach wie vor den Ausbruch schwerer Unruhen. Starke Militärpatrouillen durchziehen die Stadt. Das „Fragezeichen" in Amerika. Der französische Ozean slug geglückt. Der Ozcanslicger Coste überflog mit seinem Flugzeug ,,Fragezeichen" in großer Höhe die Inseln St. Pierre et Michclon an der Südwestküstc von Neufundland. Dem nach befinden sich die Ozcanflicgcr 540 Kilometer nord östlich von Halifax. Neuyvrk, 2. September. Coste und Bcllonte wurden kurz vor 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit nördlich von Boston gesichtet. Die Spitzen der Neuyorker Behörden sowie der französische Bot schafter in Washington sind zum Empfang von Coste und Bellonte auf dem Flugplatz Curtisfield auf Long Island eingetroffen. Eine vieltausendköpfige Menschenmenge hat sich gleichfalls zum Emp fang der französischen Ozeanflieger versammelt. Neuyork, 2. September. Die beiden französischen Flieger Coste und Bellonte haben ihren Ozeanflug erfolgreich beendet. Das »Fragezeichen" ist um 0,13 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf dem Flugplatz Curtisfield glatt gelandet. PiWrki plant weitere WerrasAng Warschau, 2. September. Wie verlautet, bereitet die Re gierung Pilsudski neue Ueberraschungen vor. Eine Reihe von Ge setzen soll durch Erlaß des Staatspräsidenten veröffentlicht wer den. Das,Finanzministerium trifft keine Vorbereitungen für den SOMU SißW des VeMsmsWer Reid« D i e n s t a g d e n 2. S Der Bezirksausschuß hielt am Dienstag vorm. im Sitzungs- saale der Amtshauptmannschast eine Sitzung ab, die vom Amts- Hauptmann Schmidt mit kurzer Begrüßung eröffnet wuvde. Der Ausschuß erteilte zunächst der Amtshauptmannschast Ermäch tigung zur Erledigung von Einsprüchen gegen die Stimmlisten und gegen die Versagung eines Stimmscheines für die Reichstags- wahl am 14. September. Sodann hatte der Ausschuß zu beschließen über die Ver ordnung des Reichspräsidenten vom 26. 7. 1930 zur Behebung finanzieller, wirtschaftlicher und sozialer Notstände (Gemeindebiersteuer — Bezirksbiersteuer). Amtshauptmann Schmidt befaßte sich zunächst mit dem Inhalt der Notverord nung, deren 3 wichtigste Dinge Gemeindebiersteuev Gemeindege tränkesteuer uUd die Bürgersteuer hervorhebend. Die Gemeindr- biersteuer muß bekanntlich vom Hersteller erhoben werden und zwar mit 2,50 RM. für den Hektoliter Einfachbier, 3,75 RM. für Schankbier, 5,00 RM. für Vollbier und 7,50 RM. für Stark bier. Mit der Erhebung der Gemeindebiersteuer würde der jetzt bestehenden Bezirksbiersteuer die Rechtsgrundlage entzogen sein, außerdem ist die Erhebung einer Gemeindebiersteuer in das Er messen der Gemeinde gestellt. Sie muß dort erhoben werden, wo nach dem 1. August eine Erhöhung der Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer eingetreten ist. Der Amtshauptmann schlägt vor, die Dezirksbiersteuer bis zum 30. Sepember bestehen zu lasten. Darüber hinaus sei zu vermuten, daß ab 1. Oktober eine Notverordnung des Landes die Einführung der Biersteuer für das ganze LaUd bringe. Das Kollegium beschließt zunächst Kennt nis zu nehmen vom Stande der Dinge und neue Stellung zu neh men, wenn die Verordnung des Landes herauskommt. Die Obstnutzung im Jahre 1930 an der Bezirksstrahe —Gauernitz erbrachte einen Ertrag von 4535 RM. gegen über einem Ertrag von 2370 RM. im Vorjahre. Die gut an stehende Obstnutzung konnte noch nie zu so günstigem Preis ver pachtet werden. Die Gemeinde Priesa wird angewiesen, die Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer auf 1502L zu erhöhen. Desgleichen die Gemeinden Lautzschen, Mutzschwitz, Schwach au und Kleinkagen, da auch sie einen wesentlichen Fehlbetrag aufzuweisen haben. Die Gemeindsverordnetenwahl inWuhsen, die den Aus schuß schon mehrfach beschäftigt hat, will nicht zur Ruhe und einem endgültigen Ergebnis kommen. Der Ort hat 21 Wahler und zwei Parteien. Gegen die Wahl war Einspruch erhoben worden, die Amtshauptmannschast hingegen hatte nach Prüfung der ganzen Dinge ein salomonisches Urteil gefällt und die Wahl bestätigt. Darauf hat die unterlegene Partei in Wuhsen das Oberverwal tungsgericht angerufen, das Neuwahl angeordnet hat. Bei dieser Neuwahl ist nur eine Liste ausgestellt worden, die 7 Kandidaten und 4 Stellvertreter benannt Hal. Da die Liste, um den Wahlbe stimmungen zu entsprechen, 7 Kandidaten und 7 Stellvertreter aufweisen müßte, hat der Wahlausschuß die Liste wegen Unvoll- ständigkeit zurückgewiesen. Da der Wahlausschuß endgültig zu entscheiden har, hat somit überhaupt keine Wahl stattgefunden. Dagegen erhebt nun die Partei, welche die Liste eingereicht hatte, Einspruch. Sie ist offenbar nicht in der Lage, weitere Stellver treter zu benennen, da die Partei, die hinter dem Wahlvorschlag steht, nicht mehr wahlfähige Vertreter aufzuweisen hat. Cs stellt sich nun bei dieser Sachlage — der gleiche Vorgang könnte sich ja mehrfach wiederholen, wenn in Wuhsen eine Einigung nicht zu erzielen ist — heraus, daß die Wahlordnung hier eine Lücke auf weist, da man derartige Verhältnisse wie in Wuhsen nicht vor ausgesetzt und also auch nicht berücksichtigt hat. Illustriert werden die Vorgänge in Wuhsen noch durch Amtsniederlegung des Bür germeisters, beantragten Bürgerentscheid usw. (Sollte man hier ein kleines Deutsches Reich vor sich haben? D. B.). Der Aus schuß kam schließlich zu keinem anderen Entschluß, als die Wahl den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend für ungültig zu er klären. Die Verhältnisse müßen schließlich dadurch eine Lösung finden, daß die vier Stellvertreter entsprechend etwaigem Aus scheiden von Eemeinderverordneten in das Kollegium einzutreten haben. Der Bezirksausschuß verlangt also, daß die Wahl stattzu finden hat entsprechend dem Urteil des Oberverwaltungsgerichkes. Genehmigung findet der Antrag der Gemeinde Kottewitz auf Einziehung des westlichen Fahrweges nach Rotschönberg bis zur Wsgabzweigung nach Elgersdorf und Mergenthal insoweit ptember 1930. der Fährverkehr in Betracht kommt. Als Fußweg und Wirtschafts weg soll der Weg auch weiterhin erhalten bleiben. Zur Verteilung von Beihilfen bei Ne uan- pflanzungvon Obstbäumen stehen 12 488,50 RM. zur Verfügung und für die Herbstpflanzung ist ein weiterer Betrag von 25 000 RM. zugesagt. Gegeben werden sollen 25 bis 30^ des Anschaffungswertes, aber nicht über 1 Mark pro Hochstamm. Die durch Frost empfindlich geschädigten Obstbaumbesitzer können mit entsprechenden Gesuchen an den Bezirk herankommen. Die Bedingungen sind durch die Amtshauptmannschast zu erfragen, die auch Gesuchformulare verabfolgt. Vom Ausschußmitglied Krämer wird angeregt, die Bedingungen so zu gestalten, daß auch bei geringeren Verlusten von Bäumen, also unter der Zahl 10 Beihilfen gegeben werden könnten, so daß auch kleinere Be sitzer in den Genuß der Beihilfen kommen. Vom Amtshauptmann wird jedoch darauf hingewiefen, daß weder von der Amtshaupt- mannfchaft noch vom Bezirksausschuß ein Einfluß auf die Be dingungen zu nehmen ist, da diese fest vorgesrchieben sind. Die An regungen sollen im Verwaltungsrat und beim Landesobstbauverein zur Sprache gebracht werden. Die sozialdemokratische Fraktion hat folgenden Antrag eingebracht: „Der durch die außerordentlich verschlechterte allge meine Wirtschuftslage bedingte Notzustand, besonders in den In dustrie- und Arbeiterwohnsitzgemeinden, bringt die Gemeinden in größte Schwierigkeiten. Das rapide Anwachsen der Zahl der Wvhlfahrtsunterstützungsempfänger vergrößert die Not ins schier Unerträgliche. Angesichts des bevorstehenden Winters werden die Gemeinden gezwungen sein, außerordentliche Maßnahmen zur Linderung der allergrößten Not zu treffen. Trotz aller Finanznöte, in denen sich die Gemeinden befinden, werden die Hilfsmaßnah men durchgeführt werden müssen. Selbstverständlich rechnen die Gemeinden auf die Hilfe des Bezirks. Der Bezirksausschuß wolle deshalb beschließen, daß sofort seitens des Bezirks Vorbereitungen getroffen werden, wodurch die Notstandsgememden in die Lage versetzt werden, Notstandsaktionen durchzuführen." Bürgermeister Keil, Brockwitz, begründet den Antrag unter Hinweis auf die derzeitigen Notzustände und fordert, daß Mittel und Wege gefunden werden, um der Not zu steuern und zwar da durch, daß Arbeit geschaffen werde, denn nur auf diesem Wege allein sei es möglich, dauernd Aenderung zu schaffen. Er bean tragt, die Angelegenheit dem Finanzausschuß zu überweisen, der in der nächsten Sitzung über etwa zu unternehmende Schritte be richten soll. Bürgermeister Zimmermann stimmt dem Vorredner bei, -daß dem Grunbübel der Arbeitslosigkeit nur beizukommen ist, wenn die Wirtschaft in Ordnung gebracht wird, damit die Men schen wieder in einen geordneten Arbeitsprozeß eingegliedert wer den. Bürgermeister Glöckner erklärt das Einverständnis der bürgerlichen Fraktion, daß der Antrag dem Finanzausschuß über wiesen wird. Amtshauptmann Schmidt gibt bekannt, daß der Bezirk sich schon einmal in ähnlicher Angelegenheit beschäftigt hat und der Finanzausschuß ungeteilt hat, daß in besonders gearteten Fäl len besondere Unterstützungssätze festgesetzt werden könne. Der Bezirk habe am 1. August 2208 Erwerbslose und 1067 'Krisen fürsorgeempfänger gehabt. Für Krisenfürsorge sei im ersten Quar tal (April bis Juni) Z5590 RM. aufgewendet worden. Für den Juli allein seien 16 453 RM. notwendig gewesen. Für die Wohl fahrtserwerbslosenfürsorge seien im Haushaltplan 129 000 RM. eingesetzt und davon in den ersten vier Monaten 57 804 NM. ausgegeben worden. Der Juli allein habe 22 OllO RM. gefordert. Der Antrag der Sozialdemokratischen Fraktion wird dem Finanz ausschuß überwiesen. Für die Kraftwagenlinie Meitze n—S char - fenber g—N iederwartha wird die Einlegung eines Ar beiterwagens in den Morgenstunden während des Winterhalb jahrs gewünscht. Ausschußmitglied Krämer seht sich dafür ein und bittet um diesbezügliche Verhandlungen mit dem Kraftver kehr Freistaat Sachsen. Amtshauptmann Schmidt teilt mit, daß sich die Linie sehr schlecht rentiert und der Wagen gestrichen worden sei, weil man befürchtet, daß infolge der darniederliegen den Wirtschaft auch in diesem Winter die Benutzung des Wagens eine sehr geringe sein wird. Die Gemeinden möchten selbst in dem gewünschten Sinne Vorstellungen erheben, der Bezirk werde diese unterstützen. Anschließend nichtöffentliche Sitzung. neuen Haushalt. Die Regierungskreise stehen auf dem Stand punkt, daß sich die Vorlage des neuen Staatshaushaltes völlig er übrigt, weil der Sejm vor dem 31. Oktober nicht mehr zusammen treten kann. Warschau, 2. September. Der Chef des polnischen Mili tärslugwesens, Oberst Rayski, hat kürzlich seinen Rücktritt erklärt, nachdem die polnischen Militärflieger im Rundflug Polens und der Kleinen Entente sehr schlecht abgeschnitten haben. Bei dem Rundflug wurden von den sechs polnischen Maschinen nicht weni ger als vier vom Wettbewerb ausgeschlossen. Kleine Nachrichten — — Arbeitsabkommen von dem oberschlesischen Metallarbeiterverbävden gekündigt Gleiwitz, 2. September. Nachdem der Arbeitgeberver band der oberschlesischen Montanindustrie die geltende Lohnstaf fel für die oberschlesischen Eisenhütten für Ende September ge kündigt hat, haben die Metallarbeiterverbände nunmehr ihrerseits das Arbeitsabkommen zum gleichen Zeitpunkt gekündigt. Neuer Kohlensäureausbrnch in Neurode Neurode, 2. September. Im Kurtschacht der Wenzes lausgrube, der durch die furchtbare Katastrophe im Juli noch in aller Erinnerung ist, ereignete sich ein neuer Kohlensäureausbruch. Glücklicherweise sind keine Menschenleben zu beklagen, es wurde auch niemand verletzt. Wie stark der Ausbruch war, zeigt, daß durch seine Gewalt etwa 80 Wagen Kohle herausgeworfen wurden. Der Ballon „Barmen" gelandet. Neuyvrk, 3. September. Der an dem Gordon Bennett- Rennen teilnehmende deutsche Ballon „Barmen", um dessen Schicksal wegen des Ausbleibens von Nachrichten bereits Besorg nisse herrschten, ist in der Nähe von Oneonta im Staat Neuyork gelandet. Von den insgesamt 8 teilnehmenden Ballons befindet sich der Ballon „Goodyear" noch in der Luft und zwar über dem Staat Massachusetts. Ilus linlerer Heimat Wilsdruff, am 3. September 1930. Merkblatt für den 4. September. Sonnenaufgang 5^l Mondaufgang 17^ Sonnenuntergang 18" s Monduntergang 0'" 1907: Der Komponist Edvard Grieg gest. Erntedankfest. In unserer Stadt findet kommenden Sonntag das 'diesjährige Erntedankfest statt. Zur Schmückung der Kirche weiden Kränze, Blumen und Gaben von Sonnabend nachmittag 3 Uhr entgegengenommen. Beurlaubt. Frau Hebamme Wolf ist vom 7. bis 20. Sep tember zur Teilnahme an einem Kursus beurlaubt. Mit ihrer Vertretung ist Frau Hebamme Schubert in Grumbach be auftragt. Wahlversammlung. Die Deutschnationale Volkspartei ver anstaltet morgen Donnerstag abend 8 Uhr im „Adler" eine Wahl versammlung. Näheres ist aus dem Anzeigenteil ersichtlich. Schwerhörige. Beachtet die Ankündigung der Deutschen Oto- phone T. m. b. H. Frankfurt am Main West in dem heutigen An zeigenteil. „Ich küsfe Ihre Hand, Madame!" Harry Liedtke, der char mante Liebhaber des deutschen Filmes, spielt in einem neuen Film „Ich küsse Ihre Hand, Madame!", der am Donnerstag und Frei tag in den „Li n d en s ch l ö ß ch e n - L i cht s p iel e n" läuft, die Rolle eines russischen Gardeoffiziers, der sich in Paris sein Brot als Kellner in einem feudalen Restaurant verdienen mutz. Er wird in eine amüsante tragikomische Liebesgeschichte verstrickt, die den spannenden Inhalt des Filmes bildet. Dieser Film enthält als erster deutscher Film eine Tonfilmszene, in der Otto Schütze das bekannte Schlagerlied „Ich küsse Ihre Hand, Madame" singt. Der Sängerbund Meißner Land veranstaltete Sonnabend und Sonntag eine Sängerfahrt nach Falkenberg. Am Sonn abend abend bereits strömten Hunderte von Sängern aus dem ganzen Bundesgebiet nach Falkenberg, das, mit Wimpeln und Fahnen festlich geschmückt, den Sängern gastliche Aufnahme be reitete. Aus dem Vorplatze des Bahnhoses wurden die aus allen