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Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193006276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300627
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-27
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.06.1930
- Autor
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Nach beendigter Lehrzeit hat er in Äreslau, Freiberg, Zürich, Aarau, Burgdorf und Freiburg in der Schweiz seine Fachkenntnijse erweitert. Dann kehrte er nach Dres- öen zurück und trat bei der Firma I. B. Junge als Fournituris ein. Im Jahre 1880 gründete er sein Geschäft in Wilsdruff. Aus kleinen, bescheidenen Anfängen entwickelte sich dasselbe von Jahr Zu Jahr. In seiner Ehefrau hatte er eine fleißige und rührige Gehilfin gefunden. Von seinen 5 Kindern haben zwei Söhne das llhrmacherhandwerk erlernt, von denen der jüngste, Albert, ein mal sein Nachsolger werden soll. Weiter ist auch eine Tochter als llhrmachers-Ehefrau dem Fach treu geblieben. Des alten Mei sters gute Fachkenntnisse sind auch dem Nachwuchs zugute gekom men, denn er war mehr als 20 Lehrlingen ein anerkannt tüchti ger Lehrherr. Wegen seines gesunden Humors ist er bei seiner Kundschaft in Stadt und Land, sowie im Kreise seiner Kollegen allgemein geschäht und beliebt. Viele Jahre war er auch als Stadtverordneter und Schöffe in Wilsdruff tätig. Wir wünschen dem Jubilar einen recht gesegneten Lebensabend, damit er die Früchte seines Schaffens noch lange Zeit genießen möge. Glück auf! Morgengesang des Anakreon. Auch der Gesangverein Ana kreon kommt der Aufforderung des Deutschen Sängerbundes Uach, obwohl er als gemischter Chor ihm nicht angehören kann, kr wird nächsten Sonntag, am 29. Juni vormittags 148 Uhr im llntern Park unter Gerhardts Leitung folgende Lieder singen: 1. Jung Frühling, Cal meiner Heimat. 2. O Jugend, du sonnige goldne. 3. Sah ein Knab' ein Röslein stehn. 4. In einem kühlen Grunde. 5. Jetzt gang i ans Brünnele. 6. Am Flieder busch. 7. Es war ein Knabe gezogen. — Freunde des deutschen Volksliedes seien schon heute auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. Zum Aufgange der Rehbockjagd am 1. Juli. Das Wirt schaftsministerium hat in diesem Jahre von einer Verlängerung der Schonzeit für Rehböcke abgesehen. Es erwartet aber von den Jägern einen maßvollen, weidgerechten Abschuß. Dieselben Er wartungen wie das Ministerium hegen die Iagdvereine, die Tier- Ichutzvereine und der Heimatschutz. Die Rehböcke haben in dem strengen Winter 1929 sehr gelitten. Die Einbußen sind bis heute nicht wettgemacht. Dazu kommt, daß aus reiner Fleischmacherei oder unter dem Vorwande der Hege mit der Büchse zuviel und vor allem zuviel junge Böcke abgeschossen worden sind, so daß ein ganz ungesundes Geschlechtsverhältnis entstanden ist. Das aber Muß zur Degeneration des Rehwildes führen. Deshalb richten die oben genannten Verbände im Verein mit dem Wirtschafts- Ministerium an die Iägerwelt die Bitte: Erlegt nur abschußreise Böcke! Das Schießen junger Böcke ist nicht weidgerecht und kann insolgedessen auf Grund des neuen Jagdgesetzes mit Entziehung der Jagdkarte bez. des Revieres bestraft werden. Ausländische Musiker. Vom Arbeitsamt Freital wird uns geschrieben: Durch das Vordringen des Tonfilmes und der me chanischen Musikübertragung ist die schwere Lage der deutschen Berufsmusiker in letzter Zeit noch weiter verschlechtert worden. Aus diesem Grunde ist es notwendig, die Konkurrenz ausländi- Icher Musiker noch mehr als bisher fernzuhalten. Die Arbeits ämter sind daher angewiesen worden, einer Beschäftigung aus ländischer Musiker in Zukunft nur zuzuftimmen, wenn dies auf Grund zwischenstaatlicher Vereinbarungen geschehen muß oder ausnahmsweise ein dringendes wirtschaftliches oder künstlerisches Bedürfnis für die Zulassung der Musiker vorliegt oder es sich Um Ausländer handelt, die sich schon seit längeren Jahren in Deutschland befinden. Da vor Erteilung der polizeilichen Aufent haltsgenehmigung die Stellungnahme des Landesarbeitsamtes einzuholen ist, werden sämtliche für eine Beschäftigung auslän discher Musiker in Frage kommenden Betriebe und Verbände darauf aufmerksam gemacht, baß in ihrem eigenen Intereste die beabsichtigte Beschäftigung ausländischer Musiker schon vor Ab schluß des Engagements den Arbeitsämtern mitzuteilen ist, damit die Stellungnahme des .Landesarbeitsamtes und Benachrichti gung der zuständigen Polizeibehörden bereits vor oder spätestens bei dem Eintreffen der ausländischen Musiker erfolgen kann. Die betr. Arbeitgeber werden darauf hingewiesen, daß Nachteile, die sich aus einer verspäteten Stellung des Antrages ergeben, von den Landesarbeitsämtern nicht berücksichtigt werden können. Da bei wird bemerkt, daß es sich seitens des Landesarbeitsamtes nur um eine gutachtliche Aeußerung vom Stutzpunkte des Arbeits- Marktes handelt und der polizeilichen Entscheidung über die Er teilung der Aufenthaltsgenehmigung nicht vorgegriffen wird. Dies ist besonders in den Fällen zu beobachten, in denen der Ar beitgeber bereits einige Zeit vor dem beabsichtigten Abschluß des Engagements die Zustimmung des Landesarbeitsamtes für die Beschäftigung der ausländischen Musiker eingeholt und ein Antrag auf polizeiliche Aufenthaltsgenehmigung noch nicht ge stellt worden ist. Kesselsdors. (V i er bun dv e rs am m l u n g.) Die Vier bundvereine, welche die DT.-Turnvereine Grumbach, Oberherms- dorf, Zauckerode und Kesselsdorf bilden und Zwischen denen seit vielen Jahren eine Arbeitsgemeinschaft, der sogenannte Vierbund, besteht, hielten am vergangenen Sonnabend im Oberen Gasthof eine Sitzung ab, zu der 21 Vertreter der vier Vereine erschienen Karen. Die Tagesordnung bestand ausschließlich aus der Be schlußfassung über das diesjährige Vierbundturnen, das am 7. 9. k Kesselsdors abgehalten wird und bereits von dem Bezirksturn kart genehmigt worden ist. Das Fest beginnt mittags 1 Uhr Kit dem Ausmarsch vom Gasthof zur Krone nach der Turnhalle. Wettkämpfe setzen sich zusammen aus einem Zwölfkampf für Turner, einem Vierkampf für Turnerinnen, einem Dreikampf für Turner, Iugendturner und Turnerinnen und Einzelkämpfen. Die letzteren bestehen aus Hvchweitsprung (Mitglieder und Jugend), V00-Meter-2auf (Mitglieder), 1500-Meter-Lauf (Jugend), 4 X 100-Meter-Staffel für Mitglieder und Jugend und einer E X 75-Meter-Staffel für Turnerinnen. Die Faustballspiele wer ben dieses Jahr nach dem Punktsystem wie bei den Rundenspielen innerhalb des Gaues durchgeführt Ein Handballspiel soll evtl, nm Sonntag vor dem Feste zwischen Kesselsdors und Grumbach Nusgetragen werden. Endgültiger Beschluß über die Austragung Und Festsetzung der Faust- und Handballspiele wird in einer vom ^pielwart des TV. Kesselsdors einberufenen Sitzung der Spiel karte gefaßt. Die Freiübungen sollen dieses Jahr nach Laut- strechermusik geturnt werden. Meldungen zum Wettkampf müssen °is 31. 8. an den Oberturnwart des festgebenden Vereins abge geben werden. Wir wollen hoffen, daß dem Fest eine recht rege Anteilnahme und ein zahlreicher Besuch seitens der Einwohner ichaft und den Freunden unserer deutschen Turnsache nicht versagt bleibt. Neukirchen. (S ch u l a u s f l u g.) Am Dienstag vormittag klternahm Kantor Wagner mit den Kindern der ersten Klaffe ^en Ausflug nach der Talsperre bei Klingenberg-Colmnitz durch vn herrlichen Tharandter Wald. Lehrer Wehrmann wanderte vUr gleichen Zeit mit den Kindern der zweiten Klasse nach Hals brücke und seiner hohen Este und wählte den Rückweg durch die romantische Grabentour. Für nächste Woche ist ein zweitägiger Ausflug nach der Sächsischen Schweiz vorgesehen, was unsere Kleinen zu besonderem Lernen und Streben anspornt, den Eltern jedoch wohl manche kleine Sorge bereitet besonders in Bezug auf die Finanzierung bei der gegenwärtigen Arbeitslosigkeit. Neukirchen. (Kirchliches.) Der Ortspfarrer Rost ver bringt zur Zeit seine Ferien. Seine Vertretung hat bis 29. Juni Pfarrer Heldt aus Dittmannsdorf, von diesem Tage ab jedoch Pfarrer Ianke-Deutschenbora bis 9. Juli. Mohorn. (Auto uns all.) Mittwoch Mittag fuhr ein hiesiger Gutsbesitzer mit seinem Geschirr nach Grund. Unterhalb der Kurve beim Sattlermeister Rüdiger versuchte ein Opelwagen in der Richtung Dresden den Erntewagen des Gutsbesitzers zu überholen. Dabei streifte das Auto Has Hinterrad des Fuhrwerks, beschädigte den rechten Scheinwerfer, den Kotflügel und die Prellstange schwer. Immer wieder dieselbe Geschichte. Im Tempo an eine» Kurve ein Fahrzeug überholen! Kirchennachrichten für den 2. Sonntag nach Trinitatis. Predigttext: 1. Joh. 3, 13—18. Kollekte für die religiöse Erziehung der Jugend. Wilsdruff. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst; vorm. 10 Uhr Iugendgottesdienst für die 1928/29/30 konfirmierten Mäd chen; nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst; danach Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Kesselsdors. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und heiliges Abendmahl. Pfarrer Seidel. — Dienstag, den 1. Juli nachm. 5 Uhr: Missionsstunde. Pf. Heber. Unkersdorf. Vorm. 148 Uhr Predigtgottesdienst. Weistropp. Vorm. 149 Uhr Predigtgvttesdienst; anschließ. Iohannisfeier, verbunden mit Heldengedächtnis, am Ehrenmal. — Montag, den 30. Juni: 8 Uhr abends Frauenvereinsversamm lung im Gasthof zu Hühndorf. — Dienstag: 8 Uhr Iungmädchen- verein (ältere Abteilung). — Donnerstag: 8 Uhr abends Iung- mädchenverein (jüngere Abteilung). — Freitag: 8 Uhr abends Iungmännerverein. Sora. Borm. 8 Ahr Predigtgvttesdienst; danach Kirchen- vorständswahl für Lampersdorf. Röhrsdorf. Vorm. 10 Uhr Predigtgvttesdienst; danach Kin dergottesdienst. Abends 148 Uhr Iungmännerverein. Limbach. Vorm. 10 Uhr Predigtgvttesdienst. Blankenstein. Vorm. 8 Uhr Predigtgvttesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Herzogswalde. Vorm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abend mahl (letzte Abendmahlsfeier vor dem Herbst). Vorm. 149 Uhr Predigtgvttesdienst (Kollekte für die religiöse Iugendunterwei- sung. Vorm. -/->10 Uhr Liedkindergottesdienft (Kantor Härtel). Neukirchen. Vorm. 10 Uhr Predigtgvttesdienst durch Pfarrer Möckel. Burkhardswalde. Vorm. 8 Ahr Predigtgvttesdienst; anschl. 1410 Ahr Kindergottesdienst für beide Abteilungen. — Mittwoch den 2. Juli 8 Uhr Iungmädchenverein. Vereinskalender. D. H. V. 8. Juli Vortrag. Wetterbericht. Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen. Zunächst wolkig, dann Bewölkungsrückgang. Tagsüber etwas stär kere Erwärmung. Anfangs Störungen, besonders solche von ge witterartigem Charakter. Wenn die Toten erwachen Die romantische Heimkehr eines Totgeglaubten. Ein seltsames Wiedersehen eines Totgeglaubten mit den Seinen ereignete sich in Heidenau b. Dresden. Der von dort stammende Maler Max Schräger war 1918 in Kriegsgefangenschaft geraten und wurde 1920 vom Amts gericht Bautzen für tot erklärt. Er kehrte aber im gleichen Jahre nach Deutschland zurück. Dabei erfuhr er, daß seine Frau sich bereits wieder verheiratet hatte. Er ließ sich deshalb hier nicht sehen und wurde bei oer Schutz- volizei in Münster eingestellt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst arbeitete er wieder als Maler. Vor etwa einem halben Jahre erst erfuhr er von seiner in Lachsen erfolgten Todeserklärung und kehrte jetzt, vom Heimweh nach den Seinen getrieben, nach Heidenau zu rück. Das Ganze mutet wie ein romantisches, etwas unwahrscheinliches Filmdrama an, ist aber doch wahr. Und wie im Film gibt es auch hierbei ein „happy end": Schrägers Frau hat sich von ihrem zweiten Manne in zwischen wieder scheiden lassen, so daß einem neuen Ehe glück nichts im Wege steht. * Veroronung über die Aufstellung von Wegweisern für oen Kraftverkehr. Das Finanzministerium und das Ministerium des Innern erlassen eine Verordnung über die Aufstellung von Wegweisern über den Krastfahrverkehr, in der es heißt: Der ständig zunehmende Reiseverkehr mit Kraftfahrzeugen läßt die Ausstellung von Wegweisern, die auf diesen Verkehr zugeschnitten sind, als ein Bedürfnis des öffent lichen Verkehrs besonders hervortreten. Da die Wirksamkeit der Wegmarkierung für den Kraftfahrverkehr wesentlich von der Einheitlichkeit der Durchführung abhängt, müssen die Wegweiser möglichst einheitlich ausgestaltet werden. Um diesem Bedürfnis zu entsprechen, hat der Deutsche Touring-Club in München die Aufgabe übernommen, die Staatsstraßen und die nichtfiskalischen öffentlichen Wege mit stärkerem Durchgangsverkehr mit einheitlichen Weg weiserschildern nach dem in anderen deutschen Ländern ebenfalls eingeführten Muster auszustatten. Die Aufstel lung der neuen Wegweiser an nichtfiskalischen Straßen liegt den Unterhaltungspflichtigen ob. An wichtigen Kreu zungspunkten in Städten ist nach Möglichkeit für Beleuch tung der Wegweiser zu sorgen. Andere Wegweiser dürfen auf den Straßen nicht mehr aufgestellt werden. * Siebenlehn. (Schadenfeuer.) Gestern Donnerstag früh 8.25 Ahr entstand auf bisher noch ungeklärte Weise in der Niederlage des Baugewerbetreibenden Straube, zwischen der Freiberger und Preußerstraße ein Feuer. Von dem im Nachbar- grundstllck wohnenden Sattlermeister Käseberg wurde der Brand bemerkt und dieser meldete den Ausbruch durch Inbetriebsetzung der Alarmvorrichtung der Sirene am Rathaus. Eine mächtige Rauch- und Feuersäule ließ sofort den Brand im Stadtinnern erkennen und auf schnellstem Wege'rückte das Rettungskorps zum Brandherd, später solgten die Ortsspritzen von Obergruna und Augustusberg. Man mußte sich jedoch lediglich auf den Schutz der Nachbargrundstücke beschränken, da das Element in dem auf- gestabelten Holz reichlich und vor allem schnell brennendes trocke nes Material fand. Das Wasser zum Löschen wurde den Hydran ten entnommen. Als besonders ungünstige Umstände wirkten sich einerseits der Wassermangel in hiesiger Stadt aus, wie auch der Amstand, daß sich die hiesige Spritze gerade beim Straßenbau im Zellwald befand. Der Schaden ist durch Versicherung nicht gedeckt. Das Brandobjekt war infolge seiner hohen Lage weithin sichtbar. Nossen. (Neues Schützenheim.) Anläßlich des Schützenfestes fand am Sonntag die Weihe des neuen erweiter ten Schützen-Schießstandes statt. Das schmucke Gebäude, von besten Innern aus nunmehr von fünf Ständen nach den Scheiben ge schossen werden kann, ist zu einem räumlich sehr praktischen und anheimelnden Schützenheim ausgestaltet worden. Die Wände zieren schmucke Königsscheiben und geschmackvolle Enbleme, und weißgodeckte Tafeln laden die Schützenbrüder während der Schußpausen zum Verweilen in diesem wirklich sehr angenehmen Raum ein. Dresden. Neuer Landgerichtspräsident. Der Präsident des Landgerichts Plauen, Dr. Emil Ru dolf Heinze, ist mit Wirkung vom 1. Juli an zum Prä sidenten des Landgerichts Dresden ernannt worden. Als Nachfolger Dr. Heinzes wurde Oberlandesgerichtsrat Dr. Alfred Hüsfer, Dresden, zum Präsidenten des Landgerichts- Plauen ernannt. Dresden. Neues zum Raub über fall auf bei Theaterstraße. In dem auf der Roonstraße von bei Räubern im Stich gelassenen Kraftwagen wurden bv kanntlich Werkzeuge gefunden, die nicht zu dem Wage» gehören. Durch die Erörterungen wurde jetzt bekannt, das mehrere dieser Werkzeuge aus einem Kraftwagen stammen der am 13. März aus einer Garage an der Pillnitzei Landstraße gestohlen worden ist. Der Wagen wurde an 2. April zertrümmert in Suhl aufgefunden. Auch bs diesem Wagen war das Kennzeichen in I 8 und zwai I dl 55122 umgeändert. Die aus Suhl mitgeteilten Bo schreibungen der Kraftwagendiebe passen auf die dei Dresdner Räuber. Der Eigentümer des aufgefundenel Wagens hat angegeben, daß mit dem Wagen eine Aiv zahl Bilder (5 Pinselzeichnungen Bewegungsstudien-^ Kreidezeichnungen — 6 Köpfe, 1 Akt., Aquarelle — Land schaften, Pferde, kleine Federzeichnungen, 1 große Zeich nung — Landschaft — verschiedene Plakalentwürfe) ge stohlen worden seien. Der Verbleib dieser mit „Hellmul Zeibig" gezeichneten Bilder waren bisher nicht zu er- mitteln. Neustadt. Dreimal eingebrochen. In Hiesigei Stadt wurde in der Nacht zum Mittwoch dreimal ein gebrochen. Den Dieben fielen Geld und Textilwaren irv Werte von 1000 RM. in die Hände. Sie sind uner»- kannt entkommen. Klosterlausnitz. Vom Blitz getroffen. Der ft dem Haus eines Tischlermeisters zur Sommerfrische weil lende Rechnungsrat Boltzental wurde durch einen Blitz der in das Haus einschlug, getötet. Das im Dachzimme-^ schlafende Tischlerehepaar erholte sich erst nach längere-- Zeit wieder. Chemnitz. Schweres Gewitte r. Ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen ging über Chem nitz nieder. Vielfach konnten die Schleusen das Wasser nicht fassen. Der heftige Sturm riß von einem Hause am Markt den Teil eines großen Firmenschildes ab, der einen gerade vorübergehenden jungen Mann so unglücklich aus den Kopf traf, daß er verletzt zu Boden stürzte. Glauchau. Haushaltplan ohne Fehlbetrag. In der Stadtverordnetensitzung beschäftigte man sich mit der Beratung des Haushaltplanes, der in Einnahme und Ausgabe mit 5 618 954 RM. abschließt, trotzdem habe man in Anbetracht der schlechten Wirtschaftsverhältnisse von einer Erhöhung der Steuern abgesehen. Erstmalig nach der Inflation hat man eine Senkung der Ausgaben um 73 000 RM. erreichen können. Zeulenroda. Großfeuer. Ein großes Schadenfeuer wütete in dem benachbarten Pöllwitz. Dort brach in dem Sägewerk von Hädrich L Co. das Feuer in einem Schneidegatter aus und verbreitete sich so schnell, daß das Sägewerk und das Maschinenhaus, sowie mehrere Stöße von Holz ein Raub der Flammen geworden sind. Den Feuerwehren aus der ganzen Umgegend ist es oerc- noch gelungen, das Wohnhaus zu retten. Der Schaden ist ganz bedeutend. Leipzig. Abgelehnte Stadtratswiede r-- Wahl. Mit den Stimmen der Linken wurde oie Wieüer- wahl des Stadtschulrats Professor Stahl gegen Vereinigte Bürgerfraktion und Volksrechtspartei abgelehnt. National sozialisten und Demokraten hatten sich der Stimme ent halten. Leipzig. Zwei Brüder aus Leipzigtreffensich in Ler Fremdenlegion. In Tonkin, dem französischen Schuhgebieet in Indochina, sahen sich zwei Brüder, deren Eltern alteingesessene Leipziger Bürger sind, unverhofft als Soldaten der französischen Fremdenlegion wieder. Der ältere Bruder ver schwand 1920 aus Leipzig. Der zweite Sohn wanderte im Jahre 1925 nach Amerika aus, ging nach Alaska, von dort nach Brasi lien und nach Panama; fuhr schließlich als Kohlentrimmer nach Frankreich und landete in der Fremdenlegion. Der ältere Bruder hatte sich bis zum 10. Mai 1930 verpflichtet, während die Dienst zeit des jüngeren erst im September 1931 abläuft. Nun will der ältere noch die restliche Zeit des jüngeren mit abdienen, damit dann beide gemeinsam zu ihrer Mutter, die ihre Söhne schon fast aufgegeben hatte, zurückkehren können. Tetschen. (Der Hungerstein wird sichtbar.) In folge der Hitze der letzten Zeit und des damit verbundenen Sin kens des Elbwasserspiegels ist der sogenannte Hungerstein an der Tetschener Kettenbrücke bereits sichtbar geworden. Die auf dem Stein gemeißelten Worte: „Wenn du mich siehst, dann weine!" sind schon ziemlich deutlich zu erkennen. Falls der Wasterstand weiter abnimmt, wird die Einstellung der Schiffahrt zwischen Leitmeritz und Aussig unvermeidlich. * Wieder Opfer oer Elbe Riesa. Beim Baden ertrank in der Elbe bei Moritz der ledige Tischler Frank ans Zeithain-Lager. Der Er trunkene war zu weit in das Strombett geraten und ver mochte sich nicht zu retten, da er des Schwimmens un kundig war. Dresden. Das Feuerlöschboot wurde nach der Saloppe gerufen, um dort nach einem Ertrunkenen zu suchen. Der Mechaniker Gerhard Prieß war dort beim Baden in der Elbe plötzlich untergegangen. Wahrscheinlich hatte er einen Herzschlag erlitten. Die Suche blieb erfolglos.
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