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es M Todcö ch dr- mg t. A» er Ap i Tiep )1, uni destci-i - wsj in nos zweite en u«! ^utM nd dii er jef in dii . Da« intigck alt g? iktoris Iah-' sprüm) Naucb- ldwerk a stal> er iP > hatic in dck r habc- t. Mal en vck as de" en n>- mit d^ nals- - Dailll che )rthe^ Piel iS lon vck tten de ab^ de bicli i ersiil" etcn >! ehr d' lkcru»' lauset lkcriB' )uru^ in di> ona>^ nd e Saa^ nick zur^ ^ankrel» d „da"' nexiE ht unseli "ng uster" s Sa»' Neues aus aller weil Waldbrand bei Sittensen. Der der Klosterkammei gehörende Wald bei Sittensen in Hannover steht seil Mehreren Tagen in Flammen. Alle Versuche, das Feuer einzudämmen, sind zunächst gescheitert. Die gesamte Ein- lvohnerschafl der umliegenden Ortschaften ist aufgeboten. Aus Buxtehude wurden Schüler der Staatlichen Bau gewerkschule, Feuerwehr und die Freiwillige Sanitäts- wlonne angefordert. Auch Reichswehrabteilungen wurden eingesetzt. Schwerer Gcrüstunfall. Von einem ay einem Hause »i der Landwehrstraße in Magdeburg angebrachten Bau gerüst sind der 62jährige Klempner Fischer und der Klempnerlehrling Detlef abgestürzl. Letzterer war sofort >or, Fischer verstarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Zwei Todesopfer bei einem Wirtshausstrcit. In einer Gastwirtschaft in Gleiwitz bedrohte ein Angetrunkener die Wirtin, weil sie die Abgabe von Alkohol an ihn ver- iveigerte. Als ihr Mann ihr zu Hilfe kommen wollte, ergriffen mehrere Gäste Partei für den Angetrunkenen und gingen auch gegen den Wirt vor, der zu einer mit Schrot geladenen Jagdflinte griff. Tie Angreifer warfen Mit Biergläsern und Stühlen nach ihm. Plötzlich ging aus dem Jagdgewehr ein Schutz los, der zwei Un beteiligte traf. Beide starben nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus. Das Gewehr soll sich nach der Angabe des Wirtes dadurch entladen haben, datz ein Angreifer mit einem Stuhl gegen die Waffe schlug. Der Wirt und Zwei Angreifer sind sestgenommen worden. Umleitung des Simplonexpresscs wegen über- schwemmung. Der St.-Barthölemy-Bach bei St. Maurice im Rhonetal ist über die Ufer getreten. Da beträchtliche Kies- und Geröllmassen auf die Gleise der Simplonstrecke gespült wurden, mußte der Eisenbahnverkehr unterbrochen und der Simplonexpretz umgeleitet werden. Die Linie Mird bis auf weiteres über Bern und den Lötschberg geführt. Ein Motorboot mit 15 Personen gesunken. Ein Motorboot, in dem sich der britische Resident von Neu guinea mit seinen drei Kindern und elf Eingeborenen befand, ist bei einem Sturm an der Küste von Neuguinea untergegangen. Sämtliche Insassen des Bootes sind er trunken. Bunte Tageschronik Breslau. Der 23jährige Domanialarbeiter Karl Sowade in Gniechwitz Hal seinen 21jährigen Berufskollegen Herberl Christoph erdrosselt. Das Motiv der Tat ist now nicht geklärt. Lübeck. Die Zahl der Krankheitsfälle infolge der Cal mette-Behandlung der Säuglinge Hal sich von 85 auf 94 erhöht. Friedrichshafen. Die für den 27. Juni geplante Fahrt des „Graf Zeppelin" zur Jahrlausendfeier nach Island ist abgesagt worden. Spiel und Gpop- Amicttia-Siege gab es bei der Großen Grünauer Ruder regatta. Die Mannnheimer gewannen den Vierer ohne Steuer um den Großen Preis von Berlin (Zeit 7:04) vor Berliner R. K. Hellas und Berliner R. E. und den Büxenstcin-Achter (6 :34,4) vor R. C. am Wannsee und Berliner R. C. ' „Quer durch Berlin" gewann abermals Gambi-Jtalien. Sein Vorsprung am Ziel betrug 150 Meter, die Zeit war 1:10 :05 für die 4800 Meter lange Strecke. Seinen ersten Kampf in Amerika gewann Hein Müller gegen den Italiener de Carolis. Müller schlug seinen Gegner in der achten Runde des aus zehn Runden angesetzter Kampfes aus. Das Wasserball-Städteturnier in Brüssel brachte einer Sieg der Magdeburger über 3X66 Meter Freistil. Im Wasser ball siegte Tourcoing über Magdeburg 4:3 (3:1), Brüssel gewann die 5X66 Meter Freistil vor Magdeburg. Radrennen in Franksuri a M. sahen vor 8000 Zu schauern im Preis vom Römer (20 Kilometer) Möller vor Sawall, Chrtstmannn, Manera und Bauer, im Goldeneu Rat dom Rhein «eine Stunde) Sawall vor Manera. Bauer, Möllei und Christmann siegreich In Leipzig gewann Krewel vor 7000 Zuschauern im Gesamtergebnis den Großen Sommer- Meis über 100 Kilometer vor Dederichs. Thollembeeck. Marow Mer. Schlebaum und Hille. Maver-Hannover sicherte sich der Kleinen Sommerpreis (70 Kilometer, gleichfalls in zwei Käufen) vor Schäser, Lohoss, Meyer-Leipztg, Larpus unr Wißbröcker. In Köln-Müngersdorf kam der Rad länderkampf Deutschland—Holland zum Austrag, den di« deutschen Vertreter mit 152 :93 Punkten für sich entscheiden konnnten. Der Cndlaus im Fltegerkamps syh Möskops vol Engel erfolgreich, das 1-Stunden-Mannschastsrennen wurv« eine Beute der Gebr. van Kempen vor Engel—Steffes. Das Rahmenprogramm zum Schwimmländerkamps Deutschland-Frankreich am 6. Juli in Zeitz ist ein ganz aus gezeichnetes. Für das 200-Meter-Brustschwimmen nannten u. a. Sietas-Hamburg, Budig-Köln, Schwarz-Göppingen Kiinniger-Leipzig, für die 100 Meter Freistil Derichs-Köln Schubert-Breslau, für das 200-Meter-Brustschwimmen del Damen Lotte Mühe und für das Turmspringen Riebschläger- Zeitz, Plumanns-Köln. 177 000 Dollar erhielt Schmeling für seinen Kampf gegen Sharkey. 20 Prozent davon bekam Bülow, 714 Prozent Jo, Jacobs und 6 Prozent Charles Rose ausbezahlt. Schmelms bleiben also rund 500 000 Mark. MGeWe Mmn voll Wilsdruff Md Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Agentur für Versicherungsgesellschaften Wilhelm, Berthold, Feldweg 283 v. Altwarenhändler Mickan, August, Berggasfe 229. Anzeigen-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29, 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Anto Reparaturwerkstatt * Zobel, Alfred, Friedhosstraße (Elektrizitätswerk). Autovcrmietung (Kraftdroschke) Fischer, Fritz, Meißner Straße 266. s-s> 104. Otte, Richard, Markt 13/14 (Hotel weiß. Adler). 405. Badeanstalt Stadlbad, Pächter Erich Hausmann, Lvbtauer Straße. Bank- und Wechselgeschäfte Girokasse und Sparkasse, Rathaus, r-z- 1 und 9. Wilsdruffer Bank, e. G. m. b. H., Freiberger Straße Nr. 108. 491. Bildhauerei und Stcinmetzwcrkstatt Kirsten, Willi, an der Fischerhütte. Botenfuhrwerk Ilschner, Otto, Bahnhofstraße H 534. Buchbinderei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. a-s- 6. Buchdruckcrei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. o-s- 6. Färberei und Reinigung, Plisseeprcsserei, Hohlsaum und Schnurstichnäherei Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Fahrrad- und Nähmaschinenhandlungcn mit Reparaturwerkstätten Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Marschner, Fritz, Dresdner Straße 234. Sprechapparate Platten,Nadeln,Reparaturen Teilzahlung gestattetI Alfred Dürre, mech. WerWte, Wilsdruff, Zedtlerstraße 183 Dresden. Bei verschwindenden Umsätzen gingen dv Kurse weiter zurück, so z. B. Bankwerte bis 2,5 Prozent Bei den Maschinenwerten erreichten die Abschwächungei für Schubert L Salzer 3,5 Prozent. Textilwerte warei wieder stärker abgeschwächt, Plauener Gardinen verlöre, 4 Prozent. Unter stärkerem Abgabedruck lagen auch Braut ereiwerte, Reichelbräu büßten 4,25 Prozent ein. Am Pa 'piermarkte war ein Rückgang von durchschnittlich 2 Pra zent zu verzeichnen, nur Dresdner Chromo zogen 3,7j an. Sonst verloren Kraftwerk Thüringen 2 Prozent, Sis mens Glas 1,5 Prozent. Wunderlich holten 5 Prozent auj Polyphon-Bezugsrecht notierten letztmalig mit 7,25. Vol den Vestverzinslichen gingen Reichsanleihe-Alt- und Neu besitz und Dresdner-Altbesitz wieder zurück. Aufwertungs! Pfandbriefe waren bis 1 Prozent höher. Leipzig. Bei ruhigem Geschäft und überwiegend schwa cherer Tendenz schloß die Börsenwoche. Danat-Bank büß ten 4, Sächsische Bodencredit und Schubert L Salzer x 3 Prozent ein. Dagegen konnten Polyphon 5 Prozent gs Winnen. Der Anleihemarkt war im wesentlichen unvev ändert. Im Freiverkehr gewannen Vogtländische Maschi nen-Vorzugsaktien 2 Prozent. Chemnitz. Der Wochenschluß war matt und die Kurj gaben überall nach. Maschinen-Aktien verloren bis zj 2,5 Prozent. Am Textilmarkt büßten Dittersdorfer FU 5 Prozent ein, übrige Werte unverändert. Am Banken markt ebenfalls rückläufige Bewegung, Commerzbank ver loren 2, Darmstädter Bank 4 Prozent. Sonstige Industrie werte waren verhältnismäßig gut gehalten. Im Frei verkehr unveränderte Kurse. Meitzner Produktenbörse vom 21. Juni 1930. Weizen hiesiger neu, 77 Kilo 15,40; Roggen, neu, 73 Kilo 7,60; Sommergerste 8,75—9,25; Wintergerste neu 8,20; Hafer alt 7,10—7,40; Trockenschnitzel 5,50; Wiesenheu neu 2,50 bis 3,50; Weizen- und Roggenstroh 1,70; Preßstroh 1,90 Weizen mehl Qualitätsware 26,10; do. 60prozentiges 25,30; Rvggen- mehl KOprozentiges 13,75; Roggenkleie 5,10; Weizenkleie 5,20; Speisekartoffeln, gelbe, weiße und rote fuhrenweise: Geschäfts los; Kartoffelstöcken 9,50; Landeier Marktpreis 1 Stück 0,11 bis 0,12; Landbutter Marktpreis -Pfund-Stück 0,75—0,85. — Feinste Ware über Notiz. Amtliche Berliner Notierungen vom 21. Juni. - Börsenbericht. Tendenz: Schwankend. Die erstei Kurse waren relativ gut behauptet. Unter dem Eindruck dÄ schwachen Newyorker Börse und der innenpolitischen Unsicher heil sowie der ungünstigen Ausführungen der Deutschen Ban) über die Wirtschaftslage ergaben sich zunächst noch Kursab schlüge im Rahmen von etwa 1 Prozent, doch konnte sich un mittelbar nach Börsenbeginn eine allgemeine Erholung durch setzen. Die Spekulation, die mit stärkeren Rückschlägen ge rechnet hatte, schritt verschiedentlich zu Deckungen und auj einzelnen Gebieten sollen Kauforders aus Kundschaftskreifei erteilt worden sein. Nach den ersten Kursen schwankte ob Tendenz. Ain Geldmarkt war Tagesgeld mit 2 bis 4 Prozen zu hören. Monatsgeld lag mit 4,50 bis 5,75 Prozent etwas leichter. Im Verlaus war die Tendenz uneinheitlich. Größten teils wurde etwa bis 1 Prozent über den Anfangskursei Lehandelt. Das Geschäft war außerordentlich klein. Devisenbörse. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,34 bst 20,38; holl. Gulden 168,29-168,63; Danz 81,38-81,54; franz Frank 16,43-16,47; schwetz. 81,10—81,26; Belg. 58,41-58,53! Italien 21,94—21,98: schweb Krone 112,46—112,68; dän 112,01 bis 112,30; vorweg. 112,08—112,30; lschech 12,42—12,44; österr Schilling 59,10—59,22; poln Zloty (nichtamtlich) 46,87—47,07! Argentinien 1,550—1,554; Spanten 48,75—48,85. Getreide und Olsaaien per lOOO Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. >20 6 eO 6 20.6 20.6. Wetz., mark. 301-805 801-305 Wetzkl. s Bin. 7,6-8.1 7,6-8,1 Pommersch. — — Rogkl. s. Bln. 7.7 8.0 7,7-8,0 Rogg., mark. 172-177 172-177 Raps — — Braugerste — — Leinsaat —- — Futtergerste Sommergste. 168-184 168-184 Vikt.-Erbsen 24,0-29,0 24,0-29,6 — — kl. Spetsccrbs 21,0-25.0 21,0-25,6 Wintergerste — Futtererbsen 18.0-19,0 18,0-19,6 Hafer, märk. Pommersch. 148-160 150-162 Peluschken Äckerbohnen 17,0-18,6 15,5-17,0 17,0-18,6 15,5-17,6 westpreuß. — Wicken 19,0-21,5 19,0-21,8 Weizenmehl P.IOOKx ft. Brl.br.inkl. Sack(feinst. Mrk.ü.Not. 83,7-41.7 33 7-42 0 Lupin., blaue Lupine, gelbe Seradella Rapskuchen Leinkuchen 15,7-17,2 21,2-23.5 10,8-11.8 16.0-16.5 15,7-17,4 21,2-23^ 10,6-11,6 15.7-16.4 Berliner Butterpreise. 1 Qualität 136, 2. Qualität 12tz abfallende Sorten 110 Mark pro Zentner. leuckst e uw ie be> m, sie Ussell mhni rkun' velche olchce if ne' nah^ , nach klei' derlei e an' stelle sich leide' ndert ; K' ndere jede-- st.) Ek (^b st // 11 LIIH»0^ 10. Fortsetzung Nachdruck verboten „Du wirst mir jeden Tag unentbehrlicher, Elly," sprach er mehr denn einmal liebevoll zu ihr; „es wird mir leid tun, wenn wir Paris verlassen; ich denke, dann besuchen wir vor allem deine Familie in Rudiswelli" „Du würdest es bereuen!" „Weshalb?" „Weil du dich in einem solchen Heim gar nicht zurecht zufinden imstande wärst; du hast Aehnliches nie gesehen; wir, die wir unser Leben lang an nichts Besseres gewöhnt sind, wir finden eine Existenz wie die unsere recht angenehm — aber du —" Er aber hielt es für einen Akt herablassender Großmut, wenn er das einfache Heim seiner Schwiegermutter besuchte, er betrachtete es wie eine Art Pflicht, er sah sich schon von der ganzen Familie, welche er zu unterstützen beschlossen hatte, verehrt, auf Händen getragen, und daß seine Frau gegen diesen Plan Einsprache zu erheben schien, behagte ihm nicht; sie hatte doch keinerlei Ursache, ihn für stolz zu halten. „Elly", sprach er eines Morgens, „du wirst deiner Mutter und deinen Schwestern gerne irgend eine Freude bereiten wollen; kaufe ihnen hübsche Seidenkleider; ich sah heute mor gen etwas, womit dein Vater gewiß einverstanden wäre." „Wirklich?" fragte sie strahlenden Blickes. „Wie lieb du doch bist, Hugo; was ist es?" „Es war eine allerliebste Zigarren-Kassette." „Ich glaube nicht," entgegnete sie ruhig, „daß mein Va ter je im Leben sich den Genuß einer feinen Zigarre gegönnt hat, ich sah ihn stets nur Pfeifen mit schlechtem Tabak rauchen." „Nie eine Zigarre geraucht — aber, Elly, was für eine sonderbare Familie ihr doch seid!" rief er in ungekünsteltem Erstaunen. „Sehr — und es gibt — viele Tausende, die eben so eigenartig sind!" „Dann wäre ihm mein Geschenk allerdings nicht von Nutzen," meinte Hugo kleinlaut. „Gewiß nicht!" „Was trinkt aber dein Vater, was hat er für Gewohnhei ten; vielleicht finden wir doch irgend einen Gegenstand, der ihm Freude gewährt?" „Zuweilen trinkt er heißes Wasser mit Rum, doch selten kann er sich dies erschwingen!" „Ich kaufe ihm dann vielleicht einen Likörständer!" „Wenn du willst!" Alice sah ein, wie nutzlos es sei, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß ihr Vater nicht die Mittel besitze, sich je mals mit Likörs zu versehen, denn wenn auch Lord Carsdale den besten Willen hatte, so fehlte ihm doch alles Verständ nis für die Sachlage; er kannte nur malerische Armut oder solche, wie man sie in Bauernhütten findet oder in Romanen liest, das prosaische bittere Elend der mittleren Klassen aber, das war ihm gänzlich fremd, sein vornehm besaitetes Gemüt erschauerte bei dem Gedanken an ein Getränk wie Rum und Wasser. Sie war klug und weltweise, diese junge Frau, und sie flehte inständigst, Hugo möge den Gedanken aufgeben, mit ihr das Elternhaus zu besuchen; was würde er sagen zu der ärmlichen Einrichtung, zu den düsteren unsauberen Zim mern. Ihre Mutter war überdies durch Not und Entbeh rung immer mehr und mehr herabgestimmt worden; sie war stets unzufrieden, klagte den ganzen Tag und kleidete sich in lächerlich auffallender Weise. Erhob Hans Dervent Ein sprache ergeben, so erklärte sie ihm, sie könne nicht vergessen, was sie gewesen sei, und werde sich niemals mit ihrer jetzi gen untergeordneten Stellung aussöhnen. Seufzend gedachte Alice aller dieser Einzelheiten, wäh rend Hugo sich wunderte, daß sie nicht mehr Freude und Dank für seine opferwillige Bereitwilligkeit an den Tag legte. (Fortsetzung folgt.) Im großen Ganzen genommen harmonierten die beiden jungen Leute ganz gut; wenn je eine Gattin Tugenden und Fehler des Mannes anbetend verehrte, so war es Alice; sie war selbst zu klug, um seine Fehler nicht zu erkennen, seine kleinen Schwächen nicht zu sehen, doch trotzdem hegte sie eine geradezu abgöttische Zuneigung für ihn. Sie sprach wenig von ihrer Liebe, war es doch eine anerkannte Tatsache, daß Lord Carsdale sie geheiratet habe, nicht etwa aus Neigung — nein, nur um ihre Ehre zu retten; er gefiel sich so sehr in dem Glorienscheine aufopfernder Großmut, welcher ihn um gab, daß er sich nicht damit begnügte, sie allein mit Wohl taten zu überhäufen, sondern dies auch auf ihre gesamte Familie erstrecken wollte. Alice konnte nicht umhin, sich oftmals eine glückliche Zu kunft an seiner Seite auszumalen; sie fühlte mit dem rich tigen Instinkt des Weibes nur zu gut, daß es einstweilen nicht Liebe war, die ihn an sie fesselte, aber — mit dem Mut der Jugend hoffte sie auf bessere Zeiten. Sie waren gute Kameraden, nichts weiter bis nun, aber einstens sollte es anders werden, so hofften sie; für jetzt bestand ihre Mission darin, in Geduld zu warten. Sie war so sanft und liebenswürdig, so natürlich und demutsvoll, daß er nicht umhin konnte, den vorteilhaftesten Eindruck von ihrem Sein und Wesen in sich aufzunehmen. Ihr Auf enthalt in Paris war zur Neige gegangen, sie hatten kurze Zeit in der Schweiz verweilt und endlich, sechs Wochen nach ihrer Trauung, machte Lord Carsdale den Vorschlag, daß sie sich nach Rudiswell begeben sollten. „Du vergißt aber dein Versprechen nicht, Elly, daß mein Rang und Name ein Geheimnis bleiben muß; die Deinen werden natürlich alle möglichen Fragen stellen, sage ihnen aber nur, daß ich einiges Vermögen besitze, Offizier sei, mo mentan Urlaub habe, aber täglich einberufen werden könne!" Erbleichend blickte sie empor. „Und das ist wahr, Hugo?" „Was, daß ich mein Offiziers-Patent bekomme und ein- berufen werden kann? Gewiß!" „Und was dann?"