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Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193006142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300614
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-14
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1930
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Wiedereinstellung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß behandelt. Ungeachtet der selbstverständlichen Ver sch jeden heit der Standpunkte sind sie zu der über zeugung gekommen, das; weitere Besprechungen der ein zelnen praktischen Fragen zu einer Verständigung übei positive Maßnahmen zu nützlichen Ergebnissen für unsei Volk führen können. Die Besprechungen werden fort gesetzt. Neue Kredite für Arbeitsbeschaffung. Verhandlungen mit Amerika. Nachdem die Aoung-Anleihe jetzt mit Erfolg vom internationalen Geldmarkt übernommen worden ist, wird das Deutsche Reich — wenn auch auf indirektem Wege — sofort versuchen, eine größere la ngfri st ige An leihe für die Zwecke des Arbcitsbeschaf- sungsprogramms in Newyork und London unter zubringen. Im ganzen sollen allmählich etwa 75 Mil lionen Dollar als Anleihe ausgenommen werden, die aus schließlich dazu dienen werden, öffentlichen Stellen die Vergebung von Bau- usw. Aufträgen an die Wirtschaft zu ermöglichen. Bekanntlich hat das Reich eine ganze Reihe von „Außenständen" in Form von K r e d i t"s u b v e n t i o nen an Länder, Kommunen, Kommunalverbände, sonstige öffentlich-rechtliche Körperschaften, Reedereien, Werften usw. Nun sollen diese Kredite in ein neuzubegrün dendes Finanzierungsinstitut als Aktien eingebracht werden, alles Kredite, die das Reich für die „produktive Erwerbslosenfürsorge" her gegeben hat; insgesamt handelt es sich um etwa 375 Mil lionen hypothekarisch gesicherte Darlehensansprüche des Reiches, die nun durch Umwandlung in ein Aktien kapital von 150 Millionen und 250 Millionen Mark Reserven konsolidiert werden. Das Finanzierungs institut hat die Aufgabe, ausschließlich für Reichszweüc im Ausland Anleihen aufzunehmen; es heißt, daß hierüber bereits Verhandlungen mit dem London-Newyorker Bankhaus Henry Schröder ein- geleitet sind. Die Rückzahlungen und Zinsen aus den Reichs subventionen fließen dann also dem neuen Institute zu, das im engsten Zusammenhang mit der Deutschen Bau-und Bodenbank — deren Kapital zu 50 Pro zent im Besitz des Reiches ist — errichtet werden soll. Das gleiche gilt auch für die „Arbeitsbeschaffungs"kredite, die aus dem Ertrag der erhofften Anleihen dann der deutschen Wirtschaft zugeleitel werden sollen. Treuhänderin dabei ist die R e i ch s k r e d i t - A.-G., die ja selbst schon als Bank der „Viag" („Vereinigte Jndustriewerke A.-G.") sämtliche reichseigenen Betriebe kontrolliert. Es ist beabsichtigt, zunächst auf drei Jahre eine Reihe kleinerer Anleihen von alljährlich 15 bis 25 Millionen Dollar aufzunehmen, die natürlich ebenso als unter Reichsgarantie stehend zu betrachten sind wie die Aktien des Instituts selbst. Abschluß -er deutsch-russischen Besprechungen. Freundschaftspolitik im Sinne von Rapallo. Wie von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, sind du zwischen Deutschland und der Sowjetunion in Berlin uni Moskau geführten diplomatischen Besprechungen zi einem gewissen Abschluß gelangt. Ein Teil der beiderseitigen Einzelbeschwerden ist il den Unterhaltungen bereits befriedigend geklärt worden Die übrigen sollen der dafür in dem Abkommen vom 25 Januar 1929 vorgeschlagenen Schlichtungskommissim unterbreitet werden, die einmal jährlich um die Mittz des Jahres sich versammeln soll und die in diesem Jahr« am 16. Juni in Moskau zu ihrer ordentlichen Tagung zu sammcntrcten wird. Bei der Behandlung der vorliegenden Einzelfragen gehe, beide Regierungen übereinstimmend von dem Wunsche aus die entstandenen Schwierigkeiten im Geiste des Ra pallovertrages und der anderen zwischen ihnen be stehenden Verträge zu überwinden und damit auch bei fort schreitender internationaler Entwicklung die Politik fortzu fetzen, die sie aus Grund dieser Verträge nun schon lang Jahre hindurch verfolgt haben. In offener Aussprache sini sie sich von neiiM darüber klar geworden, daß die grund sätzliche Verschiedenheit der beiden Staatssysteme kein Hindernis für die gedeihliche Weiterentwicklung ihrer freundschaftlichen Beziehungen zu sein braucht. Dabei gehen beide Regierungen davon aus daß alle Versuche einer aktiven Beeinflussung der innerei Angelegenheiten des anderen Landes zu unterbleibet haben. Beide Regierungen sind entschlossen, auf dieser Grund läge die gegenseitigen Beziehungen zu pflegen und an die ßü ihnen künftig noch stellenden Aufgaben heranzutreten, möget diefe Aufgaben das unmittelbare Verhältnis zwischen bei beiden Ländern oder andere ihre Interessen berührende, Fragen betreffen. Sie sind überzeugt, daß sie auf diese Weis sowohl dem Vorteil ihrer Länder als auch der Siche rung des Weltfriedens dienen werden. Jie SPS. Met sich ans Mm-len ein Eutin, 13. Juni. Der ehemalige Reichsmnenminister Se verin hielt hier in einer sozialdemokratischen Versammlung eine Rede, in der er sich u. a. auch mit der Politik des Kabinetts Brü ning befaßte. Der Redner gab zu, daß es Deutschland augen blicklich schlecht gehe. Daran sei jedoch nicht die Erfüllungspolitik der Republik schuld. Ohne die Erfolge dieser Erfüllungnspolitik, also ohne den Houngplan, hätte das Reich jetzt nicht nur 700 Mil lionen durch Steuern zu decken, sondern noch weitere 760 Mill, die wir nach dem Dawesplan mehr hätten ausbringen müßen. Wenn man die Regierung ferner nicht an der weiteren Tätigkeit behindert und die Finanzsanierung hätte vornehmen lassen, wäre der Fehlbetrag gar nicht erst entstanden. Drei Monate seien in zwischen ungenutzt verflossen. Weit schlimmer als die Steuerer- Höhungen sei jedoch die allgenreine Beunruhigung durch die Ver zögerung der Haushaltsverabschiedung. Die Regierung Müller hätte den Haushalt bis Ende März sertiggcstellt und wäre mit gesunden Finanzen weitergegangrn. Nun aber sei gar nicht abzu sehen, wann die Finanzen wieder in Ordnung kommen würden. Durch die Osthilfe würden dem übrigen Deutschland 130 bis 150 Millionen Marl genommen. Gewiß müße der Landwirtschaft ge holfen werden. Das habe die Sozialdemokratie nie geleugnet. Aber man höre auf sie immer zu spät. Jetzt sei inzwischen ein Da- neidensaß enKanden. Severing schloß mit der Feststellung, daß die Sozialdemokratie dem Moldenhauerschen Steuerprogramm ihre Zustimmung nicht geben werde, sie wolle sich auf Neuwahlen einrichten. Die Reparationsanleihe in Italien zwauzigfach überzeichnet Rom, 13. Juni. Der italienische Anteil der Reparations- anleihe in Höhe von 110 Millionen Lire wurde am 13. Juni in Italien zur Zeichnung aufgelegt. Die Zeichnung wurde aber schon in den ersten Vormittagsstunden wieder geschloßen, weil die Emission in kurzer Zeit überzeichnet wurde. Aus Bankreisen ver lautet, daß die Ueberzeichnung mehr als zwanzigfach war. Es ist anzunehmen, daß die Banken einen großen Teil der Aktien im eigenen Porteseuille behalten haben. — Ißus unserer lfeimst —— «... Wilsdruff, am 14. Ium 1930. Merkblatt für den 15. und 16. Juni. Sonncnaufgg. 3» ( 3»)!! Mondausgg. 23« (M°) Sonnenuntergg. 20« (2ü'°) I! Monduntergg. 7" ( 8^) 15. Juni: 1843: Komponist Edvard Grieg geboren. — 1888: Kaiser Friedrich III gestorben. — 1905: Afrikaforscher Hermann von Wißmann gestorben. 16. Juni: 1922: Teilung Oberschlesiens. Fortdauer des hochsommerlichen Wetters. Das hochsommerliche Wetter, das zu Pfingsten nur vorübergehend von einem stärkeren Temperaturrückgang unterbrochen war, hielt im größten Teile Deutschlands während der ganzen Woche nach Pfingsten an. Ein Tief druckgebiet, das über dem nördlichen Atlantischen Ozean erschien, brachte Nordwestdeutschland in der ersten Hälfte der Woche stärkere Trübung. Mitte der Woche trat dann auch in Mitteldeutschland stärkere Bewölkung auf, die je doch nur von kurzer Dauer war. Neuer Luftdruckanstieg kündigte eine weitere Stabilisierung der Wetterlage an. Da das Hochdruckgebiet recht kräftig und ausgedehnt ist, kann man mit einer Fortdauer des hochsommerlichen Wetters rechnen. Allerdings ist mit dem Herannahen mehrerer Störungsgebiete aus Südwesten, insbesondere in Süd- und Südwestdeutschland, mit zunehmender Ge witterneigung zu rechnen. * Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme im Schwimmbecken 26 Grad Celsius. Zum „Liedertag" des Deutschen Sängerbundes. Am 29. Juni werden auf Veranlassung des Deutschen Sängerbundes, dem über 15 000 Gesangvereine angeschlossen sind, überall in Stadt und Land große Veranstalungen im Freien stattfinden. Insbe sondere sollen Volkslieder gesungen werden. Der Liedertag ver spricht ein großes Ereignis für die deutsche Sängerwelt zu wer den. Der Jungbrunnen des deutschen Volksliedes hat sich wieder aufgetan. Lange war er von zerfallender Kultur verschüttet. Aber Wegbereiter der neuen Zeit haben ihn vom Schutt befreit, damit das deutsche Volk an diesem Wunderquell trinken kann. Die Pflege des deutschen Volksliedes ist das beste Mittel zur Er neuerung unserer Volksgemeinschaft und zum Erfaßen unserer Jugend. — Wegen des in Wilsdruff am 29. Juni stattfmdenden Gauschießens hat die hiesige Sängerortsgruppe des Deutschen Sängerbundes eine Verlegung des „Aedertages" beschlossen, u. zwar singt dieselbe an den Abenden des 21. Juni in Sa chs - dorf-Klipphausen, am 25. Juni in Wilsdruff und am 5. Juli in Grumbach. Marktkonzert. Am Sonntag, den 15. Juni, fällt wegen an derweiter Verpflichtung das Marktkonzert aus. Am Donnerstag, den 19. Juni findet abends 7 Uhr Konzert im Oberen Park statt. Zur Ergänzung und Richtigstellung unserer Notiz über das Vorgehen des Dresdner Ueberfall-Kommandos am Mittwoch abend wird uns von maßgebender Stelle mitgeteilt, daß die Räumung des Marktplatzes und der Straßen durch die Polizei notwendig war, um den Nationalsozialisten freien Abzug zu ver schaffen. Dabei ist die Polizei in schwerster Weise beleidigt wor den, weshalb verschiedene Festnahmen erfolgten. Abend-Freikonzert des „Brudrrgruß". Der Männer- und Frauenchor „Brudergruß" veranstaltet Donnerstag, den 19. 6., abends 148 Uhr ein Abendkonzert und hat als Platz dafür das Luftbad gewählt. Das ist besonders zu begrüßen, denn dort stehen genügend Raum und Sitzgelegenheiten den Zuhörern zur Verfügung. Der Eintritt ist vom Beginn des Konzertes an frei. Turnverein DT. Ein frischfrohes Tumerlied eröffnete gestern abend die nach der Tonhalle einherufene gutbesuchte Versamm lung. Die Tagesordnung wurde genehmigt und Vorsitzender Max Hillegab die wichtigsten der Eingänge bekannt. Sie behandel ten in der Hauptsache das bevorstehende Landesturnfest in Chem nitz, zu dem die Anmeldungen bis spätestens 25. Juni zu bewirken sind. Bisher haben sich 16 Festteilnehmer ohne die Spielleute gemeldet. Nähere Auskunft erteilt und weitere Anmeldungen nimmt Turnwart Benath entgegen. Es stehen auch verbilligte Festkarten und evtl, ein Versmszuschuß besonders bedürftigen Turnbrüdern, die das Fest gern mitmachen wollen, zur Verfü gung. Auf das Aelteren-Treffen in Tannenberg vom 31. 6. bis 6. I wurde besonders hingewiesen. Nächsten Dienstag ist Schwimmen im Bade, aus diesem Grunde fällt die übliche Turn stunde aus. In der letzten Monatsversammlung war einstim mig beschloßen worden, wegen der ganz ungenügenden Unter stützung des Turnvereins seitens der Bürgerschaft bis auf weiteres sich an keiner öffentlichen Veranstaltung korporativ zu beteiligen. Die Schützengesellschaft hatte nun eine Einladung für das Gau- schießen gesandt und in einem besonderen Schreiben bat der Prä sident, den gefaßten Beschluß rückgängig zu machen. Die Ver sammlung hatte sich nun darüber schlüssig zu werden. Die aktiven Turner und besonders die Vorturner waren in der Ueberzahl gegen die Aufhebung des Beschlusses. In ihren Ausführungen kam allenthalben die große Verbitterung darüber zum Ausdruck, daß gewisse Kreise sich des Turnvereins nur erinnern, wenn sie ihn für ihre Zwecke gebrauchen. Eine Aufhebung des Beschlußes sei des Vereins unwürdig. Eine gewiße Berechtigung des Be schlusses konnte auch von seinen Gegnern nicht abgestritten wer den, aber sie wollten doch den Beschluß jetzt nur als ernste War nung angesehen und die Beziehungen zu anderen Vereinen wel- tergepflegt wißen. Nach genügender Erläuterung des Für und Wider wurde in geheimer Abstimmung mit 23 gegen 14 Stim men beschlossen, die Fahne zu dem Festzug beim Gauschießen ab zuordnen. Damit hatte sich auch die Tagesordnung erledigt. Zwei neue Mitglieder waren vorher einstimmig ausgenommen worden. Bautätigkeit. Der erste Spatenstich für das neue städtische Sechsfamilienhaus an der Zellaer Straße ist getan worden. Die Bauarbeiten sind dem Baugeschäft Fr. Emil W. Bert- Ho l d t übertragen worden. — Der große Fabrik-Erweiterungs bau der Firma Georg Schlesinger G. m. b. H., den ebenfalls die obengenannte Baufirma ausführt, ist nun Io weil gediehen, daß gestern der Hebebaum aufgerichtet werden wnnte. — Auch der dritte Neubau der Firma Bertholdt, den Schlößer Donath an der Bahnhofstraße neben der Zimmermannlchcn Wirtschaft ausführen läßt, schreitet rüstig vorwärts. Schon ist das Kellergeschoß im Mauerwerk fertig, schnell werden die Zie gelmauern emporwachsen und dann wird auch hier Hebefest ge feiert. Hinter dem Schulgarten wird für das Zweifamilienhaus Lehrer Talkenbergers Grund gegraben. Diesen Bau sühn die Firma Oswald Kühne- Grumbach aus. Die günstige Wit terung kommt der Bautätigkeit sehr zu statten. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Falle) Sonntag, den 15. Juni: Dr. Bretschneider - Wilsdruff und Dr. Wollburg - Seeligstadt. Der Sächsische Landesverein vom Roten Kreuz wendet M an die ihm noch Fernstehenden mit der Bitte, ihm als Mitglied beitreten zu wollen. Die Mitgliedschaft im Landesverein verpflich tet zu keinerlei persönlichen Leistungen, sondern nur zur Zahlung des Jahresbeitrages, der im allgemeinen auf drei Mark festgesetzt ist. Mit dem Landesverein hofft der hiesige Zweigverein, daß viele neue Mitglieder ihm beitreten und Mr Losung des Roten Kreuzes halten: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" Die Wahlversammlungen in der nächsten Woche eröffnet am Montag die Reichspartei des Deutschen Mittel standes (Wirt-fchastspartei). Der Führer der Partei, Wirl- schaftsminister a. D. Dr. Wilhelm spricht abends 8 Uhr m „Weißen Adler. — Am Dienstag setzt die Vosksnationale Reichsvereinigung den Reigen ebenfalls im „Adler fort. Als Vortragender ist Chefredakteur Kellerbauer- Kastel gewonnen worden. — Mittwoch nachmittag 6 Ahr findet eine große Landvolkversammlung statt, in der Staats rat und Landwirt Port-Weimar einen Vortrag hält über: „Sächsische Landtagswahlen — Landvolkliste und der beruss- ständische Gedanke". Näheres sagen die betr. Anzeigen in dieser Nummer. , Die Besitzer von Hunden seien in der heißen Jahreszeit dar auf aufmerksam gemacht, daß es durchaus notwendig ist, ihren Tieren, namentlich aber den Kettenhunden, ordentliche PstA angedeihen zu lassen, sie mehrere Male am Tage mit frisches" Wasser zu versehen und die Hundehütten öfters gründlich zu rei nigen. Namentlich die Landbewohner seien-zur Befolgung dieser Maßregeln ermahnt, denn es ist nachgewiesen, daß in den mei sten Fällen die Tollwut durch Vernachlässigung der Hunde ent steht und dadurch die von den Besitzern sowohl als auch von den Behörden sehr lästig empfundenen Hundesperren nötig gemach werden. I Vorsicht mit Sensen! Durch Sensen, die ungenügend ver wahrt, getragen oder aufbewahrt werden, sind schon häufig Men schen verletzt worden. Obwohl die Schuldigen dann wegen Kör perverletzung bestraft sind, wird immer noch leichtsinnig geha"! delt. Namentlich lassen die Mäher die Sensen gern abends am den Wiesen, wo am nächsten Tage weiter gearbeitet werden soll, liegen, ohne sie zu umwickeln. Wer dann über die Wese geht, läuft Gefahr, sich schwer zu verletzen. Ebenso unvorsichuS ist es, Sensen in die Bäume zu hängen, ohne sie zu befestigen oder zu umwickeln. Diese Art der Ausbewahrung ist um so gestm- sicher, als es oft nur eines kleinen Stoßes von spielenden Ka dern bedarf, um die Sense vom Baum herunterzustosten "" großes Anglück herbeizuführen. Wer sich deshalb vor einer ^ richtlichen Bestrafung wegen fahrlässiger Körperverletzung will, unterlaste nicht, die Sense nach dem Gebrauch zu umwmr ' ehe sie weggehängt oder weggelegt wird. Aufgehängte sind festzubinden und ebenso wie getragene Sensen guk " wickeln. . Der neue Syndikus der Dresdner Handelskammer. dustrie- und Handelskammer Dresden wählte anstelle des tätlich verunglückten Dr. Karst besten bisherigen Stellvo""^ Legationsrat a. D. von der Decken zum Syndikus der s Stellvertretender Syndikus wurde der Hildesheimer stellver tretende Kammersyndikus Dr. Hoch. Landesverband der Kriegsbeschädigten und KriegerhinterbR- benen des Sächsischen Militärvereinsbundes. Der Landesverbam der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen des SächW^ Militärvereinsbundes, Kreis Dresden, hielt am 11. Juni ION '" Dresden eine überaus stark besuchte Versammlung ab, in Verbandsvorsitzender Paul über das Thema „Ausbau ober Av- bau des Versorgungs- u. Verfahrensrechts" einen Vortrag Am Schlüsse desselben wurde folgende Entschließung angenom men: „Mit wachsender Unruhe erfüllt es die heute zahlreich ver sammelten Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebcncn Landesverbandes der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterblievc- nen des Sächsischen Militärvereinsbundes, daß trotz der Entsch^'' ßungen unseres Landesverbandes und des Kyffhäuserbundes vv" vorigen Jahre nicht nur die im Vorjahre verfügten SparnE nahmen bestehen bleiben, sondern entgegen der vom Reichs und von der Reichsregierung wiederholt anerkannten Verben^ rungsbedürftigkeit der Versorgung und Fürsorge einschneidend Verschlechterungen geplant sind. Daß es sich nur um vorüber gehende Maßnahmen handelt, ist jedesmal versichert worde^ wenn Einschränkungen verfügt wurden, und kann deshalb nick mehr geglaubt und nach den durch die Tagespresse gegangene" Mitteilungen auch nicht angenommen werden. Bei allem Ver ständnis für die schwierige Finanzlage unseres Deutschen Vater-, landes muß eindringlich und einmütig gefordert werden, daß "i dem Vaterlande dargebrachten Opfer an Blut und Leben, an S"' milienglück und Gesundheit nicht vergessen werden und die Kriegs beschädigten und Kriegerhinterbliebenen als die ersten Gläubiger des Vaterlandes vor jedem Abbau ihrer Rechtsansprüche und st- der Verschlechterung ihrer Versorgung und Fürsorge bewahr bleiben." . _ Eine Kyffhäuser-Werbe- und Fest-Woche findet auf df" Kyffhäuser in den Tagen vom 29. Juni bis 6. Juli statt.. D> Veranstaltung soll in erster Linie dazu dienen, dem Kyffhan" - gedanken und seinem Symbol in weiten Kreisen unseres Aom-' neue Freunde zu gewinnen. An den beiden Sonntagen, den -, Juni und 6. Juli, wird jeweils um 15 Uhr nachmittagsauf oc großen Denkmalsterrasse eine Aufführung dargeboten, die ein Besuch Kaiser Friedrich Barbarossas auf Burg Kysfhuscn " Jahre 1188 zur Darstellung bringen soll. An den Wochentage - Dienstag, den 1. und Freitag, den 4. Juli, findet für die ' sucher des Kyffhäusers ab 12 Uhr mittags am Erfurter Tor ginnend, eine etwa einstündige geschichtliche Führung über Denkmalsgelände durch den Schriftführer des Kyffhäuserbunv Oberstleutnant a. D. Karwiese, statt. . Reichswehrkapellen dürfen in privaten Konzerten nicht me spielen. Durch einen Erlaß des Reichswehrministenums sind Kapellen der Reichswehrformationen angewiesen wowen, v 15. Juni ab in keinerlei privaten Konzerten mitzuwirkcn. --- b Erlaß soll die Notlage der Berufsmusiker in etwas steuern. Wasser auf unreifes Obst! In Schweidnitz verßarb em ze - jähriges Mädchen plötzlich, nachdem es unreife Z gegessen und kurz darauf Wasser getrunken hatte. -—Aus d Ursache verstarb ebenso daselbst ein fünfjähriger Knabe.
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