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Die englische Presse unterstreicht die Einstimmigkeit innerhalb der Kommission, obwohl dieser doch Parteiver treter aller drei Richtungen angehören, sieht aber nun der Veröffentlichung des zweiten Teiles dieses Berichts, der die eigentlichen Reformvorschläge enthalten soll, mit größerer Spannung entgegen. Allgemein wird an genommen, daß sich diese Vorschläge in der Richtung eines nur langsamen Ausbaues der indischen Vcrwaltungsrcchtc bewegen werden, weil die rassischen und religiösen Gegen sätze sowie der mangelnde Bildungsstand der Massen eine überstürzte Verleihung weitgehender Selbstverwaltungs rechte verhindern müsse. politische Hunchchau Deutsches Reich Ter Neichsrat kommt nach Swinemünde. Am 12. Juni werden Mitglieder des Reichsrats der Rarinegarnisonstadt Swinemünde einen Besuch abstatten, M für einen Tag dem Seeschießen der Marineartillerie beizuwohnen. Die Herren kommen am 12. d. M. mit dem Marinetender „Hela" von Pillau und werden am nächsten 7-age nach Stralsund Weiterreisen. Anläßlich dieses Be- wches wird auch der Chef der Marineleitung, Admiral ^r. e. h. Räder, anwesend sein. Auch Rentner und Pensionäre zahlen Notopfer. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, umfaßt b»s in den Deckungsvorschlägen des Reichsfinanzministers enthaltene Notopfer auch die Rentenbezieher undPensions- Usänger. Das Notopfer stützt sich auf Artikel 36 des Aoldungsgesetzes, das bekanntlich auch diese beiden Mppen enthält. Teilräumung von Kehl. . Zehn Offiziere und l85 Unteroffiziere und Mann haften des französischen Infanterieregiments 170 haben ">n Dienstag im Sonderzug Kehl verlassen, um sich nach Mem neuen Standort Göradmer in den Vogesen zu be lieben. Ein zahlreiches Publikum, das sich jeder Kund- Abung enthielt, wohnte dem Abmarsch bei. Die Bahn- hige waren bis zur Abfahrt des Zuges von Doppelposten abgesperrt. Aus In- und Ausland Doorn. Hier sand die Feier der Silberhochzeit des früheren Ponprinzen statt. Am Abend des Hochzeitstages wurde eim Filmvorstellung gegeben. Das Schloß war illuminiert, und es wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Außer den Hausfreunden Waren nur die Bürgermeister der Umgegend zu Gast geladen La Valetta Im Anschluß an den Pfingstgottesdieust, den Erzbischos am ersten Feiertag abhielt, kam es hier zu Maßenkundgebungen. Die Menschenmenge, die sich vor dm 'Mhedrale ansammeltc, ries stürmisch: „Hoch lebe Premier- üfinister Strickland! Nieder mit Jialien!" An verschiedenen Wellen der Sladi ging berittene Polizei gegen die Menge vor. Kowno. Nach Meldungen aus Moskau wurde aus dm Atzung der Moskauer Paneikonserenz mitgeteilt, daß iin s^se der letzten Jahre aus der Moskauer Parteiorganisation Kommunisten ausgeschlossen worden seien. Von den geschlossenen sind 7 Prozent Bauern und 9 Prozem Zetter, die übrigen sollen der Intelligenz angehören. 2 Äombay. 42 Freiwillige, die sich beim Angrtfs aus di, Klager von Wadala beteiligten, wurden zu je drei Monaten Mthaus verurteilt. Zehn Mitglieder des Nationallongresfes " Bombay erhielten je sechs Monate Zuchthaus. Neues aus aller Well Von einem vorbeifahrenden Zuge erfaßt und getötet. Mf der Strecke nach Niederburg (Rheinprovinz) lehnte uch aus einem Abteil des Zuges, in dem eine Fußball mannschaft Platz genommen hatte, einer der Insassen zu Ast aus dem Fenster heraus und wurde von einem Merzuge, der aus entgegengesetzter Richtung kam, erfaßt getötet. . Blitzschlag in zwei Bergsteigergruppcn. Bei einem Wvercn Unwetter am Watzmann schlug der Blitz in eine äwße Gruppe Bergsteiger und in eine Tonristengruppe. Alle Personen wurden betäubt. Ein Friseurgehilfe aus Berchtcsaaden erlitt lebensgefährliche Verbrennungen, ein Münchener Tourist trug gleichfalls schwere Brandwunden davon. Feuer auf einem britischen Dampfer. An Bord des 7261 Tonnen großen britisch-indischen Dampfers „Ma- sula" ist in Gibraltar Feuer ausgebrochen. Es erfolgte eine große Explosion. Die Ladung des Dampfers bestand hauptsächlich aus Leinsaatölkuchen. Der Brand breitete sich schnell auf die vordere Brücke und auf die Mitte des Schiffes aus. Das Schiff ist zum größten Teil zerstört worden. Ein neuer Höhenweltrekord. Nach einer Mitteilung der Nationalen Aeronautischen Vereinigung in Washington hat der amerikanische Marineleutnant Soucek am 4. Juni init seinem Flugzeug eine Höhe von 13 157 Metern erreicht und damit einen neuen Höhenweltrekord aufgestellt. Um den bisherigen Höhenrekord des deutschen Fliegers Neun hofen zu übertreffen, mußte Soucek eine Mindesthöhe von 12 793 Metern erreichen. Der Flug dauerte 130 Minuten. Grohfeuer im Dorfe. Das Bauerndorf Borgholtz bei Paderborn ist von einem Grohfeuer heimgesucht worden. Der Schaden ist sehr groß. Im ganzen fielen den Flammen sieben Familienhäuser, darunter mehrere große Bauern höfe, zum Opfer. Den Zechgenossen mit einem Beil erschlagen und aus geraubt. Eine schwere Bluttat wurde in Linden-Tahl- hausen bei Hattingen aufgedeckt. Dort fand man in einem Keller den 22 Jahre alten Bauarbeiter Tibusek lor auf. ' Die sofort benachrichtigte Mordkommission stellte fest, daß Tibusek in den Keller gelockt und mit einem Beil nieder geschlagen worden war. Der Körper des Toten war mit Säcken und einem Faß verdeckt; daneben lag das blutige Mordbeil. Die Fahndungen der Kriminalpolizei führten bald zur Ermittlung der Mörder. Es handelt sich um den Schmied Wilhelm Haarmann und den Arbeiter Faupel. Beide hatten kurz vorher in einer Wirtschaft mit dem Er mordeten gezecht. Ein amerikanischer Journalist von Spritschmngglern ermordet. Alfred Lingle, Redakteur der „Chicago Tri bune", der sich hauptsächlich mit Kriminalreportage be schäftigte und zahlreiche Artikel über die Chikagoer Unter welt veröffentlicht hatte, wurde am Hellen Tage aus Rache von einer Bande von Spritschmugglern auf offener Straße in Chikago durch einen Schuß in den Hinterkopf getötet. Lingle hatte sich zur Aufgabe gemacht, hinter die Ge heimnisse der Schmuggler zu kommen; er stand mit den Polizeibehörden in einem engen Vertrauensverhältnis. Die „Chicago Tribune" hat eine Belohnung von 25 006 Dollar auf die Ergreifung der Mörder ausgesetzt. Über hundert Tote bei einer Schiffskatastrophe. Nach einer Meldung aus Schanghai ist der chinesische Dampfer „Litung" in der Mündung des Bangtse auf einen Felsen gestoßen und untergegangen. Hundert Passagiere und die Mannschaft sind ertrunken. Bunte Tageschronik Baden-Baden. Uber dem Flugplatz Baven-Oos stürzte ein Leichtflugzeug aus 300 Meter Höhe ab. Das Flugzeug wurde vollkommen zertrümmert. Der Pilot erlitt schwere innere Ver letzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich sind. Oakland. Bei einer Explosion in einem Tunnel am Cala- verasdamm im Bezirk Alameda wurden sieben Personen ge tötet und eine schwer verletzt. Fußball. Hertha B. S. C. schlug Köln-Sülz 07 im wiederholten Fußballmeisterschaftstreffen im Berliner Poststadion vor 35000 Zuschauern ganz überlegen mit 8:1 (4:0). Die West deutschen Waren mit ihrer ziemlich jungen Mannschaft der Routine des Berliner Altmeisters und den Anstrengungen eines solchen Spieles gar nicht gewachsen; das 1:1, das sie vor acht Tagen gegen Hertha B. S. C. erzielten, ist also ein Zufallsergebnis gewesen. Die Berliner haben sich damit in die Vorschlußrunde gespielt, in der ferner stehen: 1. F. C. Nürnberg, Dresdener S. C. und Holstein-Kiel. Aus dem norddeutschen Fußballager werden folgende Pfingstresuliale gemeldet: Viktoria-Hamburg—V. f. B.-Olden- burg 1: 4, Güstrower F. C.—Berliner S. V. 92 4 :9, Viktoria- Neustrelitz—Berliner S. V. 92 0:9. Die süddeutschen Fußballspiele an den Pfingstfeiertagen zeitigten folgende Ergebnisse: Mainz 05—D. F. C.-Prag 4:4, Germania-Brötzingen—V. f. B.-Leipzig 2:2, Stuttgarter Kickers—V. f. B.-Leipzig 2:1; die S. Vg. Fürth weilte in Prag und wurde dort vom tschechischen Meister Slavia Über legen mir 4: i vestegt. EMlracyt-F-rankfurt schlug den T. E.« Erfurt mit 5:0. Rotweiß-Frankfurt triumphierte mit 3:1 über den Bonner F. V., nur Phönix-Karlsruhe unterlag Kassel 03 mit 3:6 und Bayern-Hof spielte gegen die Berliner Polizei nur 2 :2. Vom westdeutschen Pfingstfußball werden noch folgend« Ergebnisse gemeldet: Schalke 04—Dresdener S. C. 5:1 (!), Bochumer Germania—D. S. C. 0 :4, Stadt Solingen—Spora- Luxemburg 6 :1, Rheydter S. V.—Haagsche V. V. 4:1, For tuna-Düsseldorf—Haagsche V. V. 10:0, S. Vg. Herthen— Wiener A. L. 2 :2, Hamm 09-W. A. C. 2 :7. Mitteldeutschlands Pfingstfutzballprogramm gipfelte in den beiden Leipziger Spielen Fortuna—1. F. C. Nürnberg 3:1 (!) und Olympia-Germania—S. Vg. Fürth 0:2; ferner: Polizei Chemnitz—1. F. C. Nürnberg 4 :5, C. B. C.—Bayern- Hof 4:2, Fortuna-Magdeburg—S. Vg. Hamm 3:3, Wacker- Halle—Stettiner S. C. 5:2. In Oberschlesien verlor eine türkische Auswahb Mannschaft gegen Benthen 09 mit 2:4. Weitere Ergebnisse: Preußen-Zaborze—Austria-Wien 2:5, Halbau—Böhmen 3:2 Handball. Das D.-T.-Handballmeisterschaftstreffen Tbd. Ulm—Vor- Wärts-Breslau der Frauen konnte in Leipzig endlich ent schieden werden: die Oderstädter siegten klar mit 6:0 und spielen nun am 22. Juni in Breslau gegen die Berliner Turnerschaft um den Titel. Die Handballmeisterschaft der Männer gelangt am 15. Juni zwischen Tv. Friesenheim, dem Verteidiger, und dem M. T. V. Braunschweig in Leipzig zum Austrag, ebendaselbst am gleichen Termin das Fußball entscheidungsiresfen der D. T. Kruppsche Tgd. Essen— M. T. V. Harburg-Wilhelmsburg. Radfahren. Der Radrenntag in Forst hatte durch die Austragung des „Goldenen Rades" und der Meisterschaften des Gaues 28 einen Rekordbesuch aufzuweisen. Der Hai^ioveraner Möller gewann den Pfingstpreis und das „Goldene Rad" in überlegener Manier. Hille mußte sich in allen Läufen mit dem zweiten Platz begnügen. Bei dem Nachwuchs macht« C a r p u s - Stettin eine gute Figur, während Lohoff ent täuschte. Die Gaufliegermeisterschaft-über ein Kilometer sah Peter-R. C. Adler-Eulo in Front, während die Meisterschaft über 25 Kilometer eine Beute von Pawlack-R. C. Adler-Eulo wurde. Die Radrennen in Chemnitz über 2X50 Kilometer sahen vor 10 000 Zuschauern einmal Dederichs und einmal Linart siegreich. Rennsport. Das deutsche Trabcrderby in Berlin-Rnhlebcn wurde sehr überraschend von Semper Idem vor Dr. Wagner und Bandit gewonnen, was der Totalisator mit 45 :10 quittierte. Das Unionrennen oder Berliner Derby, wie es im Volks munde genannt wird, endete in Hoppegarlen mit einem Siege des Oppenheimers „Alba". Zwei Längen zurück folgte „Ladro". Die Goldene Peitsche wurde von „Rochus" ge wonnen. 1073 für 10 zahlte der Toto in Altona-Bahrenfeld für den Uberraschungssieg „Burggrafs" von Lurup im Preis von Ingolstadt. ksbsn Äs ie brauchen öss Hiles mekl. bei kenutrung eines Äk We N M MM. Roman von I. Schneider - Foerstl. 58. Fortsetzung Nachdruck verboten Er hieb das Lineal auf den Tisch, daß es leise nach surrte. Der Sekretär schritt über den Teppich nach der Tür, ser schwand, kam nach zwei Minuten wieder zurück uud über reichte Govard eine Karte, welche ihm dieser ärgerlich aus den Fingern riß. Fritzi Schäffer bittet um fünf Minuten Gehör in einer dringlichen Angelegenheit. Govard warf den Silberbleistift zornig gegen eines der Bücher, welche den Schreibtisch belagerten. „Es gibt nichts, das zudringlicher sein könnte als ein Weib," schalt er brnm- wend. „Sagen Sie der Schönen, ich wäre also — in Gottes Nomen — diese fünf Minuten für sie zu sprechen. — Sie kommt mir sonst noch einmal. Läuten Sie aber, Kaspar, wenn die fünf Minuten um sind." „Gewiß, Herr Generaldirektor." Govard sah der jungen Dame, die gleich darauf durch die Tür kam, mit leichter Ironie entgegen. Er erhob sich aber trotzdem und zeigte nach einem Stuhl, der ganz im vol len Licht stand, das durch die mächtigen Fenster hereinbrach. „Womit kann ich Ihnen dienen, Gnädigste?" Fritzis Blick glitt schüchtern, hilfesuchend zu dem statt lichen Mann hinüber, dessen Gesicht eine lähmende Strenge Dr Schau trug. Wie sollte sie es denn anfangen — wo den ersten Hebel setzen, um bis an das Herz dieses schweigsam Kühlen vorzndringen, dessen ganzes Sinnen und Denken scheinbar nur auf das Materielle gestellt war. . Sie hatte sich die Worte so schön zurechtgelegt, nun war isdcs einzelne vergessen und im Bewußtsein untergetaucht. Sie war unglücklich über das Stottern ihrer Stimme, als sie kW den Mut zum Reden fand. „Ich habe gehört, daß Mister Govard das Lindholmsche Besitztum in Blankenese gekauft W! haben — und gewillt sind, auch die Firma zu erwerben — vielleicht wurde ich irrtümlich berichtet," setzte sie schüchtern > hinzu. „Nein," kam es knapp über den Tisch herüber. „Sie sind vollkommen richtig informiert." Fritzi atmete auf und faßte wieder Mut. Sie entnahm ihrer kleinen Tasche aus rotem Saffianleder einen Bogen Papier und reichte ihn Govard: „Vielleicht haben Sie die Güte, Herr Generaldirektor, davon Einsicht zu nehmen. —> Es ist der Vertrag, den ich für die Dauer von fünf Jahren ' mit einer Filmgesellschaft abgeschlossen habe." Govard überflog die Zeilen gleichgültigen Blickes und sah die schöne Besucherin fragend an. „Ich begreife nicht, Gnädigste, was ich damit zu tun haben soll?" Fritzi fühlte ein dunkles Rot über die Wangen kriechen und sah von ihm hinweg nach dem schwarzgerahmten Bild, das beinahe die ganze Breite des großen Zimmers einnahm. „Sie werden aus dem Vertrag gelesen haben, Herr General direktor, daß meine monatliche Gage dreitausend Dollar be trägt. — Im Jahre also sechsunddreißigtausend, nach deut schem Geld beinahe hundertfünfzigtausend Mark. In fünf Jahren also weit über sechsmalhunderttausend." Govard nickte amüsiert. Er war neugierig, wo sie hinaus wollte. „Ich würde Ihnen" — fuhr Fritzi Schäffer etwas weni ger mutig fort — „die gesanite Summe verpfänden, wenn Sie die Firma Lindholm retten wollten." Die großen, graublauen Augen des Oelmagnaten waren mit einem Mal hellwach geworden. „Ich bin nicht im Bilde, Gnädigste," sagte er kopfschüttelnd. Fritzi wiederholte und zuckte zusammen, als Govards Stimme jetzt kühl und sarkastisch an ihr Ohr klang. „Mit sechs- oder siebenmalhunderttausend Mark ist der Firma Lindholm nicht gedient. — Die Passiva betragen eineinhalb Millionen." Die Schultern des Mädchens bogen sich fröstelnd nach vorn. „Würde es sich ermöglichen lassen, Herr Generaldirek tor — daß Sie wenigstens dem ehemaligen Chef der Firma falls reichlich gebüßt. (Fortsetzung folgt.) eine leitende Stellung in seinem früheren Hause einräu men?" Dovard zog die Unterlippe durch die starken, weißen Zähne und spielte mit einer Rolle, die von einem Gummi band zusammengehalten war. „Erlauben Sie, Gnädigste, daß ich Ihre Frage doch etwas sehr eigentümlich finde. Oder haben Sie irgendwelches Interesse an der Person, dieses — dieses Herrn Lindholm?" Fritzis Gesicht stand blutübergossen, aber ihre Augen ' mieden die des Mannes nicht, als sie jetzt Antwort gab: „Ich habe Christoph Lindholm einmal über alles geliebt." „ Haben geliebt, Gnädigste?" „Ja!" „Und jetzt?" Govard bog sich etwas zu ihr hinüber und forschte in den dunklen, feucht geworbenen Augen. „Er ist verheiratet," kam es zögernd. „Ich verstehe, Gnädigste! Warum überlassen Sie ihn dann nicht einfach seinem Schicksal? — Er hat gewählt. Da wäre es doch eigentlich Sache seiner Frau, daß sie für ihn bitten kommt." Das Mädchen schüttelte hilflos den Kopf und suchte wie der zu seinem,Antlitz hinüber. „Ich — liebe ihn immer noch," gestand es leise. Um Govards Mund schwang sich ein Lächeln. „Komisch, daß Männer, die es am wenigsten verdienen, so treu geliebt werden. — Sind Sie überhaupt über die Lindholmschen Familienverhältnissc orientiert?" Sie hob die Schultern und suchte nach den rechten Wor ten, um Christophs Sache nicht zu schaden. „Es ist so viel Unglück über das Haus gekommen, so viel Schweres! Die Ehe seiner Mutter soll über die Maßen traurig gewesen sein, l Das hat die Senatorin hart und verbittert gemacht. — Und — und möglicherweise auch ungerecht gegen ihren jüngsten Sohn, der infolgedessen den Tod in der Nordsee suchte. Christophs Che ist ebenfalls eine Enttäuschung, an welcher er schwer zu tragen hat. — Bastian soll sich, nach einer Mit teilung, die ich aus Hamburg bekam, erschossen haben. — Was die Senatorin irgendwie gefehlt hat, das hat sie jeden-