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Wilsdruffer Tageblatt : 22.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300522
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-22
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.05.1930
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4: achter haften, wenn er an einem schönen Lommertage ftnh im Tan gegeben wird. Ein Abwelken der Schieriingsbiatter läßt dann leicht die Wirkung erkennen, während sich das Gras von einer etwaigen leichten Ätzwirkung schnell erholt. Jedenfalls müssen diese beiden giftigen Schierlingspflanzen beseitigt werden. Rlauenpflege des Rindes. (Mit Abbildung.) Wohl jedem Landwirt ist es bekannt, daß kranke Klauen beim Rind ausgeschnitten werden müssen, was sich aber meistens sehr schlecht machen läßt, da das Rind naturgemäß bei einer derartigen Be handlung sehr unruhig ist. Am besten bedient man sich daher eines Not standes, wie er nachstehend abgebildet ist. u, b, o, 6 bedeuten vier starke, ungefähr 1,80 m lange und meldete man sie aus der Schweiz, aus Oester reich und Rußland. Sicher ist sie in ganz Mitteleuropa verbreitet und wird in allen Kirschpflanzungen in größerer oder geringerer Zahl gesunden werden, wenn man auf sie achtet. Die Lebensweise der Motte, die wir kennen müssen, um den schwächsten Punkt in ihr zu unseren Bekämpfungsmaßnahmen ausnutzen zu können, geht in folgendem Kreislauf vor sich. Im Frühling, wenn die Knospen kurz vor ihrem Aufbruch stehen, ein Zeitpunkt, der je nach der Witterung bekanntlich schwankt, schlüpfen die schon einige Zeit fertig tn den Ei hüllen liegenden Räupchen und bohren sich durch die grünen Hüllblätter tn die am schnellsten erreichbaren Knospen ein. Die nur Vs wm oder wenig darüber langen Räupchen hinterlassen in den Hüllblättern nur ein winziges Loch, das sich bald braun verfärbt und bei weiterem Oeffnen der Knospe und damit verbundenem Wachstum der Hüll- und Häutungen mittlerweile 6 bis 7 ww lang ge- worden — läßt sie sich an einem Faden zum Erdboden herunter und bohrt sich sofort in die Erde. Einige Zentimeter im Boden fpinnt sie sich zunächst einen weitmaschigen, außen mit Sandkörnchen ganz beklebten Kokon, der im Inneren einen weiteren feinmaschigen Kokon enthält, in dem die Raupe ihre letzte Häutung zur Puppe durchmacht. Die Puppenruhe dauert fünf bis sechs Wochen und meist Mitte bis Ende Juni verläßt ein kleiner, etwa Vi em bei angelegten Flügeln messender schön ge zeichneter Falter die Puppenhülle. Er ist leicht zu erkennen an einer braunen Querbinde aus den im übrigen silbergrauen Oberflügeln. (Abb.) Vom Flügelansatz zu dieser Querbinde zieht sich ein schmaler brauner Längsstreifen hin. Das Flügelende ist nach oben zu lang gefranst und zur Hälfte braun gezeichnet. Meist findet man den Falter an der Unterseite der Blätter sitzend vor. Seine Flugzeit dauert von Mitte Juni bis nahezu Mitte September. Mit der Ei ablage beginnt er Anfang Juli. Mit Hilfe seiner Legeröhre schiebt das Weibchen die un ansehnlichen, olivgrünen, etwa 0,5 mm langen Eier hinter Rindenschuppen, seltener hinter Knospenschuppen, wo sie ganz verborgen den Winter überdauern. Die Eier heben sich ihrer Färbung wegen so wenig von ihrem Verstecke ab, daß man sie unbedingt übersieht, wenn man sie nicht kennt. Zu sehen sind sie natürlich nur nach Abbeben der sie schützenden Schuppen. Mit der Eiaolage ist der Entwicklungskreislaus geschlossen, und im nächsten Frühjahr kann das ausschlüpfende Räupchen sich zu seinem Teil be mühen, wirtschaftliche Werte zu vernichten, wie das alle seine Vorfahren auch taten, d. h. wenn der Besitzer der Kirschpflanzung sich nicht zu Bekämpfungsmaßnahmen entschließt, die gerade bei diesem Schädling leicht durchführbar und sicher im Erfolg sind. Bet mehreren Groß versuchen hat sich am meisten eine zweimalige Anwendung von 10prozentigem Obstbaumkarbv- lineum bewährt. Die erste Spritzung wäre etwa vier bis sechs Wochen und die zweite unmittelbar vor Knospenaufbruch durchzuführen. Man bedient sich eines nach den Normen des deutschen Pflanzen schutzdienstes hergestellten Obstbaumkarbo- lineums und zum Spritzen keiner Vernebe- lungs-, sondern einer groben Fächer- oder Gießkannendüse, die das Karbolineum tief in die Rindenschuppen hineinspülen. Viel empfohlen, aber unsicherer in der Anwendung ist eine Spritzung mit einem Schweinfurtergrün-Präparat, mit Nosprasit oder irgend einem anderen Arsenmittel. Die Arsen- fpritzung hätte mit Vernebelungsdüsen zu erfolgen, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem die Knospenhüllblätter gerade so weit oorgetrieben sind, daß sie im Begriffe stehen, aus der Kuppe auseinanderzuweichen und die Blütenknospen sichtbar werden lassen. Herrscht nun diese Zeit regnerisches oder stürmisches Wetter, wie das oft der Fall ist, dann ist eine Arsenbehandlung unmöglich. Außerdem muß auch die Arjen- spritzung mehrmals angewandt werden, da ja die Hüllblätter, durch die sich das Räupchen seinen Weg bahnt, mit einer Arsenschicht ver sehen sein sollen, um die Räupchen zu oer> giften. Da aber, jeden Tag durch das Vor schieben der Hüllblätter Blatteile arsenfrei werden, ist eine öftere Wiederholung, be sonders wenn nach der ersten Behandlung Regen gefallen ist, nicht zu umgehen. Zu Die Strkchblütcnmotte (NrgrrsstM» opnipplsltw, Zeichnung nach Speyer. Blütenblätter in diesen sichtbar bleibt. Un mittelbar na<^ dem Anlangen in einer Blüten knospe beginnt ihr Fratz, und wenn man solche noch ganz im Anfang der Entwicklung stehenden Blütenknospen öffnet, übersieht man wohl oft das gelbliche, den Staubgefähstielen sehr ähn liche Räupchen, aber nicht die braunen Kot- Klümpchen, die sie verraten. Manchmal er wischt ein Räupchen eine Blatt- statt einer Blütenknospe. Sie nimmt dann mit den jungen Blättern vorlieb und wandert meist später in eine Blüte ab. Gelegentlich entwickeln sie sich auch nur an Blättern fressend zu Ende. In der Blüte frißt sie, wie schon erwähnt, an den Staubgefätzsttelen und am Fruchtknoten, den vte > sie entweder naßen avaagr ot>er in den sie ft», auch ganz tzineinbotzrt und chn innen aushühtt. Bietet ihr eine Blüte keine Nahrung mehr, so wandert sie in die nächste. Man mutz des halb damit rechnen, daß eine Mjottenraupe im Laufe ihrer Entwicklung zwei bis drei oder auch noch mehr Blüten vernichtet. Die Zer störung der Blüten ist gegen Ende der Blüte deshalb immer viel katastrophaler, als sie zu Beginn erscheint. So fand ich einmal zu Blütenbeginn 28,9 v. H. aller Blüten in einer Pflanzung zerstört, gegen Ende jedoch schon 88,ft v. H., Zahlen, die zugleich zeigen, wie ertragsverminderud sich die Tätigkeit der Raupe auswirken kann. Am Schluß der etwa vier bis fünf Wochen in Anspruch nehmenden Ent wicklung der Raupe — sie ist nach drei Rotftau» rum «ufhalteu »er Hintersütze bei Rindern. lO x 10 vw starke Pfosten, s und k zwei Querbalken, die dem Stand einen festeren Halt geben und zu gleich das Austreten der Tiere verhindern sollen. Fn einer Höhe von ungefähr 1,50 bis 1,70 m wird auf der euren Seite eine Winde Z und aus der anderen Seite ein Querbalken t> angebracht. Die Winde dient dazu, das zu behandelnde Tier auf zuwinden, wenn es nicht stehen oder nicht gut halten will beim Aufhalten und Ausschneiden. Zum Aufwinden bedient man sich am besten eines Sackes, an dessen vier Enden starke Stricke sich befinden. Nachdem das betreffende Tier in den Stand hineingebracht ist, wird das Bein mit der kranken Klaue aufgezogen und die Stange K hineingeschoben, so daß das Bein auf dieser Stange liegt. Dann schiebt man über das Bein die Stange i ein, wodurch dem Tiere die Möglichkeit genommen wird, das auf der Stange liegende Bein wieder zurückzuziehen. So kann man das Auswirken be quem vornehmen, ohne Gefahr zu laufen, von der Kuh durch die Luft befördert zu werden. Im Sommer tritt bei anhaltend trockenem Wetter oft die Klauensprödigkeit, ja auch die Klauenbrüchigkeit auf. Im Stalle können die Vorderklauen dann spröde werden, wenn die Rinder auf der harten, trockenen Ziegel diele des Stalles stehen. Hiergegen ist das beste Mittel, die Tiere mitunter in den Teich zu treiben oder, wenn ein solcher nicht vor handen, die Klauen einige Tage hinter einander mit Wasser zu begießen. Wenn die Klauen wenig oder gar nicht gebraucht werden, so verlängern sie sich zusehends. Der Gang solcher Tiere wird unsicher; kommen sie dann später auf die Weide, dann können sie durch plötzliche, lebhafte Bewegungen brüchige Klauen bekommen. Solche Mißbildungen müssen durch Zurechtschneiden der Klauen oder durch Abzwicken der langen Klauen spitzen beseitigt werden, wozu man sich am besten ebenfalls des hier abgebildeten Notstandes bedient. Werden die Klauen dagegen vernachlässigt, dann wachsen die Spitzen derselben schnabelschuhartig übereinander, so daß der Gang des Viehes ein schwankender wird, namentlich, wenn sich die Sitzen der Klauen im weiteren Wachstum kreuzen. Kin wenig bekannter MchWbiing. Von vr. O. Jancke. (Mit Abbildung.) Alljährlich stehen viele Besitzer von Kirsch- pfianzungen vor einem Rätsel. Im Winter stellten sie guten Blütenkmrspeuansatz an ihren vorschriftsmäßig ausgesührt worden, das Wetter war nicht zu feucht und nicht zu trocken ge wesen, und trotzdem gab es nur eine schwache Ernte, wenn nicht gar eine regelrechte Miß ernte. Wie war das Rätsel zu erklären? Die meisten Besitzer verfielen nach vielem Kopf zerbrechen auf irgendeine Frühlingsfrostnacht, in der die Stempel der Blüten erfroren und dadurch zur Befruchtung und Fruchtbildung un tauglich geworden sein mutzten. Und doch wäre das Rätsel leicht zu lösen gewesen, wären sie in der Blüte auf den Gedanken gekommen, die Blüten selbst sich näher anzufehen. Gewiß hätten sie beim Zerreißen der Blütenhülle einige Blüten gefunden, deren zu einem dürren braunen Fädchen zusammengetrocknete Stempel die Wirkung eines Spätfrostes bezeugt hätten. In der weitaus größeren Zahl der Falle hätte sich ihnen wahrscheinlich ein anderes Bild dar geboten. Sie hätten den Kelchraum von einigen Gespinstfäden durchkreuzt gefunden, in dem braune Körnchen hiWen und bei weiterem Nachforschen wäre ihnen ein grünlich-gelbes, spindelförmiges Räupchen nicht entgangen, das am Grunde der Kelchhöhle seine zerstörende -^Tätigkeit an Staubgefäßstielen und Frucht knoten ausübte. Bei diesem kleinen Räupchen haben wir es mit dem Larvenstadium eines der unbe kanntesten und gefährlichsten Schädlinge unserer Kirschkulturen zu tun, der Kirschblütenmotte (^rMrestkia epkippiella), die jedoch ebenso in .den Blüten anderer Steinobstarten oorkommt ^und auch in Schlehen, Schwarz, und Weitz- dornblüten und anderen gefunden sein soll. Daß sie so lange ungestört ihr verderbliches Wesen treiben konnte, ist ihrer verborgenen Lebensweise wegen nicht weiter verwunderlich. Mit zuerst wurde man auf sie in Mittel deutschland und Schweden aufmerksam. Dann aS tzcn, bleibt cms ktzm anch ber Kaikfticksiosi s Bäumen anb im Frätzüng mar Vie. - - - Pflanzung em einziges weißes Biüienmeer. A Die Bodenbearbeitung und Baumpftege war darüber verteilt. Dann bäckt man die Pastete eruier ^en aaagesbtzrie^rtensorißangen Nonnen t 1 recht erfolgreich fein. Eine Dbfibaumkarbv-i irnenmvetzandinng kann jedoch an irgendeinem schönen Winter- oder Vorsrnhiingstag erfolgen und ist von der Witterung nach dem Spritzen unabhängig. Durch Anwendung 10 prozentigen Obstbaumkarbolineums gelang es wiederholt, den Befall von 60 bis 80 v. H. auf rund 2 Lis 4 v. tz. herabzudrücken. Im_ Kampf gegen die Kirfchblütenmotte unterstützt uns eine kleine, etwa 1Abis 2 mm lange Schlupfwespe, die nur diese Motte para sitiert. Sie ist von nicht nur praktischem Inter esse aus dem Grunde, weil aus einem Ei der Wespe sich mehrere, bis zu 16 Larven ent wickeln. Die Wespe erscheint ungefähr Mitte Juli, also um eine Zeit, wenn schon die Eiab lage der Kirschblütenmotte in vollem Gange ist. Die Weibchen der Wespen besitzen ebenfalls einen langen Legestachel und legen mit Hilfe dieses Stachels in die verborgenen Eier der Motte ihre Eier, und zwar meist nur ein Et in ein Mottenei. Das Auffinden der doch nicht sichtbaren Eier ist ein Beweis für die hoch entwickelten Sinne dieser kleinen Insekten. Im nächsten Frühling entwickelt sich in der kleinen Mottenlarve auch das Ei der Wespe, und zwar gehen durch einen komplizierten Zellteilungs vorgang aus dem einen Wespenei, wie schon gesagt, eine Anzahl Wespenlarven hervor, die später nur Wespen eines Geschlechtes ergeben, also entweder nur Männchen oder nur Weibchen. Die Larven etwickeln sich in der Mottenraupe auf deren Koste». Die von den Parasiten befallene Raupe entwickelt sich aber noch vollkommen zu Ende. Erst wenn sie sich zur Verpuppung eingesponnen Hal, geht sie an dem Befall zugrunde. Die Wespenlarven ver einer frühen Brut stammt, also Zett gehabt HM, sich entwickeln zu können. Das ist der Falt, wenn es sich um Hähne frühreifer Rassen! handelt. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Über den Anbau der Lupinen haben die Versuchsergebniss« der letzten Jahre immerhin beachtenswerte Ergebnisse gezeitigt. So ist zu- nächst von besonderer Bedeutung für die Sicherheit und den Ertrag des Anbaues die Güte des Saatgutes. Es sind di« Zuchtsorten den Handelsstaaten erheblich überlegen. Bei der Bestellung der Lupine kommt es weniger auf vieles oder gar tiefes Pflügen an als vorwiegend aus Schaffung eines unkrautsreien Saatbeetes. Als Stickstoffsammlerin braucht die Lupine höchstens mährend der Zeit der ersten Wachstumsstockung kleine Stickstoffgaben, da für aber um so mehr an Kali, während der Bedarf an Phosphorsäuredünger gering ist. Gegen ein Zuviel an Kalk ist die Lupine emp findlich, besonders in der Zeit ihrer Iugend- entwimelung, später ist das weniger der Fall. Bewährt hat sich ein gemeinsamer Anbau von Lupinen und spätreifendem Hafer, wie Vie nauer, o. Lochows Gelbhafer, tartarischer Fahnenhafer in einer Aussaatmenge je Viertel- Hektar von 30 Kg Lupinen und 15 kg Hafer. Auch Sommerroggen und Lupinen (35 kg Lupinen mit 15 kg Sommerroggen) sowie Peluschken und Lupinen haben sich im Ge menge-Anbau bewährt. Als geeignetste Saattiefe hat sich in vielen Fällen die von 2 und 5 ow bewährt, jedenfalls ist ein tieferes Unterbringen durchaus zu vermeiden, weil sonst bei der Keimung die beiden Keimlappen die Erde nicht beiseite drücken und an die Oberfläche gelangen können. Die Erfahrungen mit dem Beizen des Samens sind nicht immer günstig ausgefallen, hingegen hat ein Hacken des Lupmenseldes den Kornertrag günstig beeinflußt. Bei der Ernte empfiehlt es sich, behufs Vermeidung größeren Körnerverlustes die Lupinen nach zwei- bis viertägigem Liegen aufzureutern. Und weil gedroschene Lupinenkörner leicht schimmeln, ist es zweckmäßig, die Körner möglichst lange in den Hülsen zu belassen und immer erst bei Bedarf zu dreschen. Sz. Schors der Kartoffeln nach der Kalkung wird oft von den Landwirten befürchtet. Das ist aber nicht der Fall, denn gerade eine aus reichende Kalkung, z. B. aus schweren Böden in Höhe von 15 Zentnern Brandkalk je Hektar, Ende Mai bis Mitte Juni auf den Kopf gegeben, be wirkt das Gegenteil. Autzerdem wird nicht allein der Knollenertrag wesentlich erhöht, sondern auch der Stärkegehalt um 2 bis 4"/» gesteigert. R Salakwürzkräuler. Der umsichtige Garten freund wird in einem sonnigen Eckchen des Gartens alljährlich Wurzkräuter anbauen, die der Hausfrau in der Küche bei Salaten und beim Einmachen grüner Gemüse gute Dienste leisten. In älterer Zeit wurden grüne Salate, Gurken- und Bohnensalat mit Kräutern nicht gewürzt. Erst in neuerer Zeit hat man sich an diese wohl schmeckenden Surrogate gewöhnt. Ein älteres Würzkraut ist der Dill. Man kann ihn in Zwischenkultur aus Spargel- und Zwiebelbeeten anbauen, man vermeide aber zu dichten Stand ort, da er sonst leicht Blattläuse bekommt In getrocknetem Zustande benutzt man den Dill als hauptsächliches Gewürz beim Einlegen der Salzgurken, das fein gewiegte, grüne Laub wird zur Bereitung des Gurken- oder Kopfsalates und auch des Kartoffelsalates benutzt. — Ein seines Salatwürzkraut ist auch der Basilikum, eine ein jährige Pflanze, die in lockerem Boden in sonniger Lage im Garten gut gedeiht. Das feinste Aroma Hai die krausblätterige, grüne Art. Die Pflänzchen werden Ende Mai auf 10 Zentimeter Entfernung mit dem Ballen ausgepflanzt. Wenn die Pflanze in Blüte tritt, wird das Kraut oder auch nur das Blattwerk abgeschnitten, getrocknet, in verschließ barem Gesäß ausbewahrt und als Würze ver wendet. Man kann es auch in Töpfen kultivieren, reksch oder Gurkenkraut. Es krach tzimmekbtaae Blüten, welche den Bienen eine erwünschte Beute geben. Der Samen wird im Frühjahr ausgesA und nur flach bedeckt. In sandigem, mäßig feuchten Boden gedeiht der Boretsch am besten. Wenn sich die Pflanze einmal im Garten eingebürgert hat, hat man für die weitere Vermehrung nicht so zu sorgen, da sich der Samen selbst aussät. Die Blätter des Boretsch werden im jungen Zustande unter den Gartensalat gemischt, dem sie einen gurkenahnlichen Geschmack verleihen. Rch. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Hammrlfleischroll«. Gericht für vier Per- sonen. Zutaten: 1,5 kg Hammellappen — es ist dies das Stück zwischen Keule und Vorder- Llatt einer Bauchseite — 50 x Zwiebeln, Salz, Pfeffer, ein wenig Nelkenpfeffer, 50 § BraL- fett, ein halbes Liter Fleischbrühe aus zwei Maggi's Fleffchbrühwürfeln, 20 g Weizen mehl zum Binden, ein Teelöffel gewiegten Schnittlauch, ebenso viel Zitronensaft, zwei Eßlöffel würflig geschnittene süßsaure Gurken stückchen. Zubereitung: Das Fleischstück muß man ausgebreitet vor sich hinlegen, mit Salz, Pfeffer und etwas feinem Nelkenpfeffer ein reiben, hierauf dick mit den geschälten und sehr fein gehackten Zwiebeln bestreuen und sodann zu einer Rolle aufrollen. Dann brät man die Fleischrolle von allen Seiten in dem heißen Bratfett braun, gibt die Fleischbrühe über das angebratene Fleisch und schmort es langsam weich. Beim Anrichten muß die Schmorbrüh« mit dem kalt angerührten Mehl gebunden, mit Zitronensaft und Schnittlauch abgeschm«ckt werden, worauf man die kleinen Gurken4 würfelchen zusetzt. Die fertige Soße wird über das in Scheiben geschnittene Hammelfleisch ge füllt und ein guter Kartoffelbrei nebenher ge reicht. Luise Holle. Schusterpastete ist ein wohlschmeckendes Gericht und gut geeignet, Braten-, Fleisch- und Schinkenreste zu verwenden. Das Fleisch wird mit einer Zwiebel sowie etwas Speck und einem gut gewässerten Hering oder mehreren Sardellen durchgedreht. Dann wird es, je nach der Menge, mit einem oder mehreren Eiern, einigen Löffeln geriebener Semmel sowie Pfeffer und Salz gut durchmischt. Gekochte Kartoffeln schneidet man in Schalen und schichtet diese abwechselnd mit der Fleischmasse in eine gefettete Auflaufform. Kattoffeln bilden die untere, Fleisch die oberste Schicht, auf die man Semmelbrösel streut und Butterstückchen puppen sich darauf, jede in einer kleinen Kammer für sich, in der Hülle der Motten raupe, so daß diese meist ganz prall gefültt sich buckelig über den Wespenpuppen spannt. Die fertigen Wespen schlüpfen dann um die angegebene Zeit. Leider ist ihre künstliche Zucht sehr schwer, so daß eine sogenannte bio logische Bekämpfung mit diesen Nützlingen nicht durchführbar ist. Immerhin ist ihre Tätig keit in unserm Interesse zu begrüßen. Neues aus Stall und Hof. Nachteile der Zuckerfütterung. Reichliche Zuckerfütterung löst im Blute gewisse Wir kungen aus, die sich besonders in einer Steige rung des Blutdruckes und einer Beschleunigung des Blutumlaufes augenfällig bemerkbar machen. Reichlich^ Zuckerfütterung bedingt eine Erhöhung des Wassergehaltes aller tierischen Säfte, zugleich aber auch eine Verminderung des Hämogiobingehaltes des Blutes. Daher haben auch Kinder, die viel Süßigkeiten naschen, eine auffallend bleiche Gesichtsfarbe. Es ist nun wohl auch möglich, daß die Wirkungen des Zuckers sich schwächend und verändernd auch auf die weiblichen Geschlechts organe des Tieres äußern. Erfahrene Prak tiker wollen das schlechte Aufnehmen der Stuten bei Zuckerfütterung in einer schnell einsetzenden Verfettung der Geschlechtsorgane erkannt haben. Da nun aber einmal solche Nachteile erkannt worden sind, dürfte es sich empfehlen, an weibliche Zuchttiere Melasse und Futterzucker nur in geringen Mengen zu ver abfolgen. Bei Melasse lassen sich die ge nannten Vorkommnisse noch damit erklären, daß Melasse einen hohen Gehalt an Salzen, besonders an Kali und Natriumsalzen hat, die in diesem UeLermaße zum mindesten die Herztätigkeit nachteilig beeinflussen. E—w. Auswahl der Zuchthähne. Zur Zucht sind nur die besten Tiere geeignet. Das gilt auch in erster Linie für den Zuchthahn. Ein Zucht-» Hahn muß gesund und gut entwickelt sein. Bor allen Dingen achte man auf seine Entwicklung in der Jugend. Hal das Tier in der Zeit seiner Aufzucht irgend eine Krankheit gehabt, oder ist es auch nur zeitweilig in der Entwicklung zu rückgeblieben, dann soll es zur Zucht nicht be rücksichtigt werden. Der Zuchthahn soll auch von durchaus gesunden Tieren abstammen, das ist ebenfalls sehr wichtig. Unter allen Um ständen soll der Zuchthahn von guten Leistungs-, zu schöner, brauner Farbe. Man reicht dazu einen beliebigen Salat. E. S. Neue Bücher. Der Mais, eine wichtige landwirtschaftliche Kul turpflanze. Heft 372 der „Arbeiten der DLG.". Bon Buß-Rastatt. Preis für Mitglieder beim Bezüge durch die Hauptstelle der DLG., Berlin 8V^11, Dessauer Str. 14, einschließlich Porto 4,20 ftdk. Im Buchhandel 6 In Form eines Reiseberichtes veröffentlicht der Vorsitzende des DLG.-Sonderausschusses für Mais, Landwirtjchaftsrat Buh, Güter», direktor der Badischen Landwittschastskanuner, eine Maisstudie, die bei der starken Be deutung, die der Silomaisbau tu den letzten Jahren gefunden hat, weite Verbreitung und Beachtung in der gesamten Landwirtschaft ver dient. Immer wieder zieht der Berichterstatter die deutschen Verhältnisse zum Vergleich heran, empfiehlt praktische Nutzanwendung, wenn sie am Platze ist, aber ebenso offen warnt er vor blinder Nachahmung, wenn die Vorausj- setzungen hierfür nichi gegeben sind. Daß der Verfasser neben der ausführlichen Schilderung des Maisbaues und der damit zusammen hängenden Fragen auch die übrigen landwirt schaftlichen Verhältnisse der bereisten Gebiete nicht vergißt, wird jeder Leser dankbar emp finden und es besonders begrüßen, Einzelheiten von dem Leben und Wirtschaften unserer deut schen Landsleute in Banat und Siebenbürgen zu erfahren. Beßrer ?>eN aaagesb.tzrie*Lr>ensorißangen Nonnen rüeren ßammen. Was t»as Letter Nee, c am e»> Äce, in Nen NLintee tjmetn Wh on ßeNen. ° ' tzatzns angetzt, jo bann man nnbeNrnüiich ovniGin setzr empsetzkensmertes ^Latatmärotraat, Nas einem einjährigen Hahn züchten, wenn er ans s in keinem Gemüsegarten setzten sagte, ist Ler Bo-
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