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Wilsdruffer Tageblatt : 05.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193006051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300605
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-05
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.06.1930
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an den unteren Stentzelteilen und auch an den Saalkartofscln. Unter den Krankheiten sind es hauptsächlich Brand und Rotz, die zu fürchten find. Diefe Krankheiten treten auch an den Zwiebeln der Hyazinthen auf. Beide werden durch starke Stickstoffdüngung, hauptfächlich mit Düngerjauche, begünstigt. Beim Rotz bildet sich eine übel riechende Fäulnis, während der Rost schwielige Auftreibungen erzeugt. Der Rost geht auch auf die Belaubung über. Beide Krankheiten verbreiten sich auch auf dem Lager, wenn die Zwiebeln nicht vollkommen reif geworden sind. Zur Reife ist unbedingt notwendig, daß die Zwiebeln nach der Ernte auf dem Beet liegen bleiben und gut abtrocknen, bis Laub und Wurzel- fchovf vollkommen abgestorben sind. Beide werden dann abgedreht, und die Zwiebeln werden beim häufigen Umschaufeln luftig, aber frostfrei, möglichst mit Gegenzug unter Dach, aufgelagert, bis sie endlich eingesackt werden können. Vor nehmlich wichtig ist aber, um große Verluste auf dem Lager zu vermeiden, daß sie vor Ein lagerung Peinlich genau verlesen werden. Alle Zwiebeln, die auch nur Anzeichen von Rost oder Rotz haben, müssen entfernt werden. Kälberaufzucht. Von vr. I. Paalzow. Nur durch sachgemäße Aufzucht des Kalbes ist es möglich, die dem jungen Tier vererbten Eigen schaften zur vollen Entwicklung zu bringen. So manches seiner Abstammung nach wertvolle Kalb wird durch falsche Aufzucht verdorben, anderseits kann man durch sorgfältige Haltung und Pflege von einem seiner Abstammung nach minder guten Kalbe doch noch zufriedenstellende Leistungen erzielen. Von großer Bedeutung für den Erfolg der Aufzucht ist die Kalbezeit. Wie uns die Praxis zeigt, ist es möglich, zu jeder Jahreszeit Kälber aufzuziehen, jedoch ist der Erfolg der Aufzucht in gewissen Monaten mehr in Frage gestellt als in anderen. Kälber, die in den Wintermonaten ge boren werden, pflegen am besten zu gedeihen, auch sind sie bei entsprechender Haltung weit genug, um im Frühjahr zeitig ausgetrieben zu werden; in dieser Zeit ist das Futter auf unseren Weiden am eiweißreichsten. Sehr große Schwierigkeiten ergeben sich bei der Aufzucht der im Sommer ge borenen Kälber, da diese einmal unter Hitze und Fliegen stark zu leiden haben, andererseits treten in den Sommermonaten Verdauungsstörungen häufig auf, die durch in Säuerung übergehende Milch hervorgerufen werden. Die erste Nahrung, die das junge Tier er halten soll, ist die Biestmilch (Beestmilch, Kolo strum), die außer ihrem hohen Nährstoffgehalt eine abführende Wirkung hat; dadurch ist es dem Kalb möglich, das während der embryonalen Ent wicklung angesammelte Darmpech auszustoßen. Nach Fleischmann hat die Milch folgende Zu sammensetzung: Biest milch: 21,3 dH Trockensubstanz, 14,8 do Eiweiß, 4,0 °/o Fett, 1,5 dH Milchzucker, 1,0 °/o Asche. Gewöhnliche Kuhmilch: 12,4 dH Trocken substanz, 3,5 do Eiweiß, 3,4 do Fett, 4,6 do Milchzucker, 0,8 °/o Asche. Auffällig ist der hohe Eiweißgehalt der Biest milch, dagegen ist der Milchzuckergehalt sehr niedrig; Fett- und Aschengehalt von Biestmilch zeigen gegenüber gewöhnlicher Kuhmilch keinen be deutenden Unterschied. Für Frischmilchverkauf sowie für Meiereizwecke ist Biestmilch völlig un geeignet, im allgemeinen läßt sie sich für Frisch milchverkauf nach drei, für Butteret nach fünf und für Käserei erst nach zehn Tagen verwenden. Die Frage, soll man das Kalb tränken oder saugen lassen, bedarf gar keiner Erörterung, denn es ist selbstverständlich, daß nur durch Tränken eine gleichmäßige Ernährung des Tieres gewähr leistet wird. Das Tränken geschieht in den ersten Lebenslagen fünf- bis sechsmal am Tage, dabei soll das Kalb nicht mehr als V- bis */« Liter auf nehmen, da das Fassungsvermögen des Labmagens nur etwa bis 1 Liter beträgt. Es ist darauf zu achten, daß die Milch in kuhwarmem Zustande ge reicht wird, andernfalls bei den Kälbern leicht Durchfall eintritt. Ebenso gefährlich wie kalte Milch ist'ungesäuerte Milch, ganz durchgesäuerte Milch kann man jedoch an größere Kälber ohne, Nachteil verfüttern. Die täglichen Milchmengen, l die das junge Tier erhalten soll, betragen in der l ersten Woche 6 Liter, in der zweiten Woche 8 Liter und in der dritten Woche 10 Liter. Diese Vvll- milchgabe wird bis zur zehnten Lebenswoche bei behalten, dann kann ein allmählicher Übergang zur Magermilch einsetzen; ein schroffer Wechsel ist streng zu vermeiden, am besten wird täglich nicht mehr als st- Liter Vollmilch durch Magermilch er setzt. Von der elften Woche ab ist eine weitere Milchzulage erforderlich, bis zur fünfzehnten Woche steigert man die Milchgabe auf 14 Liter, dann kann nach und nach ein Teil der Milch entzogen werden, jedoch ist es für die Entwicklung der Tiere sehr günstig, wenn bis zu st, Jahr täglich etwa 10 Liter Magermilch verfuttert werden können. Bei der Bullenaufzucht ist zu bedenken, daß die männlichen Tiere stärker gefüttert werden müssen als die weiblichen Tiere, da sie schon im Alter von 1 bis 1^4 Jahr geschlechtsreif sein sollen; es empfiehlt sich daher, den Bullenkälbern länger und mehr Vollmilch zu geben als den Kuhkälbern. Um die Tiere an die Aufnahme von Rauhfutter zu gewöhnen, müssen sie etwa von der vierten Woche ab Heu erhalten, am besten eignet sich zartes, gesundes Wiesenheu, von dem die Kälber gern naschen und dann nach und nach mehr davon aufnehmen. Außerdem wird durch Zufütterung von Heu ein Sättigkeitsgefühl erzielt, das bei ein seitiger Milchnahrung nicht vorhanden sein würde. Um die Nährstosse der Milch allmählich durch andere Futtermittel zu ersetzen, hat von der sechsten Woche ab eine Zufütterung von Kraftfutter zu er folgen, und zwar gibt man zunächst eine Handvoll, um die Tiere daran zu gewöhnen. Von der zehnten Woche ab müssen die Kälber 1 Pfund Kraftfutter erhalten, das bis zur 14. Woche auf 2st- Pfund und dann auf 4 Pfund erhöht wird (für Bullen kälber ist eine weitere Zulage erforderlich). Diese Krastfuttermenge sollte man allgemein den Tieren bis zum Alter von einem Jahr verabreichen. Als zweckmäßig für die Jungviehaufzucht sind folgende Futtermittel zu nennen: gequetschter Hafer, Lein-, Sesam- und Sonnenblumenkuchen sowie Soja schrot; besonderer Wert ist aus Leinkuchen zu legen, der fehr eiweißreich ist und wegen seiner milden Wirkung Verdauungsstörungen vorbeugt. Um Knochenweiche zu verhüten und um über haupt die Knochenbildung zu fördern, empfiehlt es sich, den Kälbern etwas Futterkalk zu verabreichen. Von außerordentlicher Bedeutung für die Iung- viehaufzucht ist der Weidegang. Ohne Weide ist Kälberauszucht überhaupt undenkbar, denn nur durch Bewegung in Lust und Sonne sind wider standsfähige Tiere zu erzielen, von denen man fpäter gute Leistungen erwarten darf. Je nach den klimatischen Verhältnissen kommen die Kälber möglichst frühzeitig auf die Weide und erhalten nebenbei das oben angegebene Zufutter. Im zweiten Lebensjahre bedürfen die Tiere keiner so reichlichen Fütterung mehr, sie müssen so gar etwas knapper gehalten werden, da eine zu mastige Ernährung eine Verfettung der Geschlechts drüsen nach sich zieht. Auf der Weide ist für Tiere im zweiten Jahre kein Zufutter nötig und auch bei der Winterfütterung können die Tiere mit Rüben, Trockenschnitzel, Heu und etwas Sommerstroh aus kommen, nur wenn ganz minderwertiges Heu zur Verfütterung kommt, sind geringe Kraftsuttergaben noch angebracht. Eine erfolgreiche und lohnende Jungviehaufzucht ist nur möglich, wenn die Entwicklung des jungen Tieres gleichmäßig und ohne Störungen verläuft; sorgsamste Pflege und ständige Kontrolle der Kälber ist demnach seitens des Züchters unerläßlich. Mte Volksblumen. Von C. Kjärböll. Den alten deutschen Volksblumen, die schon vor Jahrhunderten das Bürgerrecht bei uns erworben haben, fällt es nicht leicht, sich gegen die erdrückende Macht der andringenden Fremdlinge zu er wehren, die im 19. Jahrhundert den Weg in unsere Gärten fanden. Wenige Blumen sind es nur noch, die im Blumengarten wie schon vor Jahrhunderten blühen und sprießen. Nm so erfreulicher ist es, zu sehen, wenn die Blumen mode uns halbvergessene deutsche Volksblumen Wieder näherbringt. Eine solche, wieder beliebt geworbene Bäume ist der Goldlack fOdeirantlms elaeiri). Der Name Goldlack ist vielleicht aus „Gold-Lakai" entstanden, denn die Kindersprache macht aus der gleich goldenen Tressen leuchtenden Blume einen „goldenen Lakai". Der alte deutsche Name ist „Gelbveiglein" nach dem veilchenartigen Duft der Blüte. Im Mittelalter war der Goldlack die Lieblingsblume von alt und jung; in unzähligen Volksliedern wird er als Sinnbild trauernder Liebe erwähnt. Da bin ich, ach! mit der Liebe mein, Mit Rosen und Gelbveigelein, Dem ich alles gebe so gerne, Der ist nun in der Ferne. Eine hochinteressante alte Blume, die heute wieder zu neuen Ehren gelangt, ist die Passions blume (Rassiklora oasrula), eine aus den Ur wäldern Brasiliens stammende Schlingpflanze. Deren Blütenteile vergleicht eine kirchliche Sym- bolik mit den Marterwerkzeugen Christi. Die drei Narben stellen hiernach die Nägel vor, die fünf Staubbeutel die Wunden, der rotbesprengte Fadenkranz im Kelchschlunde die Dornenkrone, der gestielte Fruchtknoten den Kelch, die drei lappigen Blätter die Lanze und die Ranken die Geißeln. Da somit die einzelnen Blütenteile der Pflanze Eigenschaften des Leidens Christi zeigen, erhielt sie selber den Namen Passionsblume. Ihre großen, wohlduftenden, blauschillernden Blumen blühen nur einen Tag. Will man sie als Zimmerpflanze halten, so werden nur die Haupt triebe an Draht um die Fenster gezogen, die Seitenranken läßt man herabhängen, der Saft zufluß zu ihnen wird dann gehemmt und dadurch eine ununterbrochene Knospen- und Blüten- bildung hervorgerufen. Auch der lange Zeit mit Hohn und Verachtung behandelte Gummibaum (Rious elastien) erfreut sich heute wieder in den Kreisen der Blumen freunde einer ganz außerordentlichen Beliebtheit. Er verdient eine solche Bevorzugung in vollen: Maße, er ist mit seinem schlank emporstrebenden Stamme, mit seinen stattlichen lederartigen, glänzend grünen Blättern, die im Sommer in rascher Folge erscheinen, ein ansprechendes Schmuck gewächs und erlangt unter der sorgfältigen Pflege des Blumenfreundes seine vollkommene Ent wicklung. Man muß ihm einen hübschen, großen Topf geben, der mit einem Gemisch aus Wald humus, Misterde, Lehm und Sand gefüllt ist und außerdem dafür sorgen, daß die Lust im Zimmer nicht zu trocken wird. Gegen Ungeziefer hilft Bestreichen der Blätter mit Leimwasser. Im Winter soll man die Pflanze häufig warm ab waschen. Ableger gewinnt man durch Abschneiden von Seitensprossen, die man in einem Gefäß mit Wasser zum Wurzelansatz bringt. Der Rosmarin (Rosmariuus okkioinalls), der früher eine ähnliche Rolle im Volksleben spielte wie der Goldlack, beginnt uns leider immer fremder zu werden. Der aus dem Lateinischen stammende Name bedeutet hochpoetisch den Meer tau, der nach älterer Ansicht die auf trockenen Hügeln und steinigen Ufern des Meeres heimische Pflanze fast allein am Leben erhalten soll. Die alten Germanen weihten die Pflanze der Holda, der Göttin der Liebe und Ehe, daher erscheint sie bei all den Handlungen, die in den Kultus der Göttin fallen. Noch heute tragen in einzelnen Gegenden die Paten Rosmarinsträuche an der Brust, und hier und da erscheint auch wohl das Taufbecken noch mit Rosmarinzweigen aus geschlagen. Aber die dunkeläugige Pflanze ist auch die Totenblume, mit der man die Toten schmückt und die man den Lieben auf das Grab pflanzt. Eine Pflanze, über die der rasch veränderliche Zeitgeschmack achtlos hinweggeschritten ist, ist der Lavendel (I-avouclula Lpioa), das immer grüne Halbsträuchlein mit dem schmalen, köstlich silbergrauen Laub und der leuchtend violett blauen Lippenblütlerähre. Schon der botanische Name deutet hin auf die uralte Verwendung in der Heilkunde. Davenckula, im Althochdeutschen Lavandula, ist abgeleitet von dem lateinischen Invars — waschen, baden, weil die Pflanze als sehr wohlriechende Beigabe bei der Zubereitung des Bades von den alten Römern benutzt wurde. Lavendelwasser ist bekanntlich noch heute ein beliebtes Parfüm. Der Beiname Lxioa, aus dem die deutsche Bezeichnung Spike oder Spiköl wird sich bestimmt bezahlt machen. A. tupft damit die Tapeten mit einem Watte bausch ab. Zuerst fegt man den obenauf ivfe sitzenden Schimmel leicht mit einem Besen ab. Ä. mit an ihrer Größe (bis zu 18 mm) leicht zu erkennen. X. Spargelgemüse mit Morcheln und Krebsen. Spargel von beliebiger Stärke schäle und schneide man in kurze Stücke, doch nur, soweit er mürbe ist, wasche und lege sie in einen Topf, gieße kochendes Wasser darauf und lasse sie kochen. Die gut gereinigten Morcheln läßt man ebenfalls weich kochen; sie brauchen ungefähr zwei Stunden. Alsdann nehme man einen Tiegel und bereite von gewöhnlicher Butter oder Krebsbutter und MM so viel Helles Schwitzmehl, als zur Soße nötig; dann fügt man etwas Muskat und Zucker hinzu, gießt nun halb und halb heiße, kräftige Fleischbrühe und Spargelbrühe dazu und läßt dies einmal zusammen aufkochen. Hierauf gibt man Spargel und Morcheln, welche man gut ab tropfen lieh, dazu, sowie ausgeschälte Krebs schwänze und kleine Scheren, läßt das noch ein wenig mitkochen, aber nicht lange, sonst setzt die Krebsbutter ab, weshalb es gut ist, alles erst kurz vor dem Anrichten fertigzu machen. Beim Anrichten legt man die großen Scheren von den Krebsen, die auf einer Seite ausgeschnitten sind, kranzförmig um die Schüssel. Hat man keine Fleischbrühe, so kann man Sparaelbrühe nehmen und die Soße zuletzt mit Eigelb abrühren. Die Morcheln muh man mit wenig Wasser kochen, da sie sehr leicht auskochen oder man kann auch dieselben in der Fleisch-- brühe kochen, die man angicht. Ad. in K. kurfürstlicher Magenbitier ist ein sehr beliebter Likör, dessen Zusammenstellung sehr leicht ist, da man nur fertige Tinkturen und Auszüge nimmt. Man besorge sich aus einer Apotheke oder besseren Drogenhandlung, aber nicht zu Rezeptpreisen, sondern zu Handverkaufspreisen, folgende Tink turen: 20 g Cascarilltinkiur, 55 g Zimttinktur, 55 g gebrannte Zuckertinktur, 175 g Pomeranzen tinktur, 112,5 g bittere Tinktur, 112,5 g aromatische Tinktur, 112,5 g Pomeranzenelixir, 1500 g ver dünnten Weingeist (60 bis 61 Gewichtsprozent). Weiter werden 900 g weißer Sirup benötigt, den man sich sehr einfach durch kurzes Aufkochen von drei Teilen Zucker und zwei Teilen Wasser Her stellen kann. Alle Zutaten, gut vermischt und einige Zeit stehengelassen, geben einen vorzüglichen Magenschnaps. Kchs. Neue Bücher. Praxis im Zimmergarten. Von vr. E. Bade. 271 Seiten, 6 Farbtafeln, 15 Schwarztäfeln und 301 Fotos und Zeichnungen. Verlag Fritz Pfenningstorsf, Berlin IV 57. Preis in Ganzleinen 8 RlVl. Dem Blumenliebhaber wird hier gezeigt, wie man durch Pflanzenpflege ohne viel Mühe,. Zeit und Geld die Daseinsfreude im eigenen Heim steigern kann. Der Verfasser führt den Leser zunächst in die Grundlagen der Pflanzen^ pflege ein und weiß dabei unterhaltend über Licht-, Luft-, Wasser- und Düngungsverhält nisse zu berichten. Auch über Pslanzenkrank- heiten und -schädlinge erfahren wir alles, was man zur verständnisvollen Anzucht und Pflege wissen muh. Wem geht das Herz nicht auf, wenn er von Nelken, Levkoien, Reseda, Rosen, Hortensien, Geranien, vom Wcihnachtsstern, den Fuchsien, Azaleen, Alpenrosen, Pantoffelblumen, vom fleißigen Lieschen, von Tulpen, Hyazinthen und anderen Blumen hört, die schon zu Ur- grohmutters Zeiten bekannt waren. Wer kennt die vom Verfasser beschriebene Behandlung der Farne und Bärlappgcwächse, des Gummi- und Feigenbaumes, der Zimmertannen und -linden, der Palmen und Agaven? Was Forscher entdeckten, Sammler und Gärtner an Kakteen für das Zimmer als brauchbar ge züchtet haben, finden wir hier. Das außer gewöhnlich reichhaltige ein- und mehrfarbige Bildmaterial ist dabei ein guter Helfer. Mit Recht kann daher das Buch jedem Anhänger der Zimmerdlumenkultur empfohlen werden, es Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Verhalten der verschiedenen Bodenarten zur Bewässerung. Sandboden verträgt sehr starke Bewässerung. Tonboden darf nie lange oder gar unausgesetzt bewässert werden, weil er sich dabei zu stark erkältet und dann wasser- hart wird. Aber auf der anderen Seite darf bei ihm mit der Bewässerung nicht lange ausge setzt werden, weil er sonst leicht Risse bekommt. Sehr dankbar sür die Bewässerung sind auch Lehm- und Kalkboden, begangene Fehler strafen sich jedoch hier am wenigsten. Kalkboden braucht sehr viel Wasser, für ihn kann auch ohne Bedenken Wasser aus Moorbrüchen ver wendet werden. Torf- und Moorboden ist im allgemeinen der für die Bewässerung unge eignete Boden, er muß jedenfalls vorher trockengelegt werden, wässert sich aber auch erst dann nach Jahren, süß.. Den besten wird schnellsten Erfolg erreicht man mit Wasser, das viel Schlick mit sich führt. Ha. Beim Ernten der Erdbeeren ist darauf zu achten, ob sie für den eigenen Bedarf oder für den Versand bestimmt sind. 2m ersten Falle kann man mit dem Pflücken warten, bis die Früchte durch die Färbung ihre volle Reife anzeigen. Beim Pflücken zum Versand hin gegen kommen reise Früchte schon über Nacht zu Schaden. Die besten Pflückzeiten sind die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden, aber nicht, wenn noch Tau auf den Früchten liegt, denn die in der Mittagszeit gepflückten Erdbeeren verlieren sehr schnell ihr wertvolles eigentümliches Aroma und schmecken daher sad. Weiterhin ist beim Pflücken der Erdbeeren zu beachten, daß die Frucht möglichst wenig mit den Fingern in Berührung kommt, weil jeder, auch der leichteste Fingerdruck mit Sicherheit bläuliche Flecken hinterläßt. Der Stiel ist oberhalb der Frucht mit den Fingernägeln ab- zukneisen oder mit einer Pflückjchere zu durch trennen. Sz. Wasserfässer im Garten. Ein Wasserfatz ist wohl in jedem Garten notwendig, selbst dann, wenn der Garten am Hause liegt und Wasser leitung vorhanden ist, denn das Leitungswasser ist zum unmittelbaren Begießen meistens viel zu kalt. Es ist für die Pflanzen besser, wenn sie mit etwas wärmerem Wasser begossen werden, das, wie man zu sagen pflegt, etwas abgestanden ist. Um das zu ermöglichen, werden am besten Fässer verwendet. Man kann nun entweder ein großes Faß halbieren und beide Hälften fiei aufstellen, wie das ja meistens unter der Dachrinne geschieht, oder das Faß ganz lasten. Nun sind ohne Zweifel die besten und dauerhaftesten Wasserfässer die Leinöl-, Firnis-, Schmieröl- und Petroleumfässer, nachdem sie gründlich gereinigt worden sind. Denn einmal darf für diese Öle nur bestes Holz in sorg fältiger Arbeit verwendet werden, und zum andern ist deren Holz mit den fettigen Masten gründlich durchtränkt und dadurch haltbar geworden. Vor ihrer Verwendung müssen bei den Fässern die Reifen allseitig gut angetrieben werden, dann empfiehlt es sich, sie am Boden und der Seiten wandung mit heißem Teer zu streichen und ihn gut antrocknen zu lassen. Die auf dem Erdboden und unter Dachrinnen stehenden Fässer ruhen aus Steinen oder llnierlagsboden, damit der Faß boden nicht so leicht fault. Zum Einstellen des Fasses in die Grube wird diese reichlich groß ausgehoben und dann der Boden der Grube mindestens 20 cm hoch mit kleinen Steinen be deckt. Das Faß wird je nach seiner Größe so weit eingestellt, daß es etwa 30 bis 40 cm aus der Erde herausragt, damit sich sein Inhalt leicht herausschöpfen läßt, und dann wird der Raum zwischen Faß und Grubenwand ebenfalls mit kleinen Steinen ausgcfüllt. Dadurch sickern alle Niederschläge rasch in die Tiefe, und das Faß bleibt lange verwendungsfähig. W. Wohlgeruch. Fast ganz auf den Aussterbeetat gesetzt ist eine andere schöne Blume unserer Voreltern: die prächtige Zentifolie (Rosa, osntrkoUa). Aus Persien stammend und schon im Altertum geschätzt, wurde biese Rose die eigentliche Stammutter unserer Gartenrosen. Die Nachkommen haben sie durch Zucht an Gestalt und Farbe wett übertroffen — jedoch der eigentliche reiche Duft der Zentifolie ist den wenigsten Edelrosen eigen. Man sammelte früher die Blumenblätter der abgeblühten Rosen und trocknete sie auf der Fensterbank in der Sonne. Die getrockneten Blätter wurden dann in die sogenannte Potpourrivase — eine umgekehrt birnenförmige Vase mit durchlöchertem Deckel — mit den Blüten des Lavendels getan und Kochsalz dazwischen gestreut; man erhielt dadurch eine bräunliche Masse, Potpourri genannt, die im Winter, in kleinen Porttonen auf die eisernen Ofen gebracht, einen feinen und angenehmen Duft im Zimmer verbreitete. So ist manch andere Blume von schöneren und farbenreicheren Schwestern verdrängt worden. Die steife, duftlose Balsamine, die gelbe Ringelrose, die zartblaue Jungfer im Grünen, die gelbe Stroh blume, das aromatische Liebstöckel, die feuerrote Brennende Liebe — sie alle sind nicht mehr „modern" und allmählich aus unseren Gärten ver schwunden. Nur hier und da führen sie in ver wilderten Dorfgärten ein stilles Einsiedlerleben. Neues aus Stall und Hof. Prlzkaninchenzucht eignet sich auch für den kleinen Landwirt. Die Nachfrage nach guten Ka ninchenfellen war z.B. 1928 noch so groß, daß sür 24 Millionen Reichsmark Felle aus dem Aus lande eingeführt werden mußten. Diese recht an sehnliche Summe könnte dem Reiche erhalten bleiben, wenn unsere Landwirte, in erster Linie solche mit kleinsten Wirtschaften, Pelz- Kaninchenzucht betreiben würden. Gerade im Rahmen einer kleinbäuerlichen Wirtschaft muß die Pelzkaninchenzucht als sehr rentabel gelten. Der Betrieb ist unschwer durchzuführen. Wer sick darüber unterrichten will, wird bald zur Erkenntnis kommen, daß hierbei ohne viele Arbeit gut verdient wird. Das ist selbst für solche Betriebe der Fall, die alles Futter Kausen müssen. Nicht allein die Felle — eine sachgemäße Behandlung vorausgesetzt — lassen sick zu guten Preisen verwerten, auch für das Fleisch sind Abnehmer in Großstädten u. a. stets zu finden. Für den Pelzkaninchenzüchter finden aber nur solche Kaninckenrassen Inter esse, die ein wertvolles Fett liefern. Hierher gehören: Blaue Wiener, Französische Silber, Chinchilla und Rexkamnchen. Es kommt bei der Pelzkaninchenzucht weniger, man kann sagen überhaupt nicht, auf die Farbe an, sondern auf «in dichtes Fett mit reicher Unterwolle. Die aller meisten Felle werden nur gefärbt verarbeitet. Die beliebteste Verarbeitung ist Seal. Auch an größeren Pelzkani,nchenfarmen fehlt es heute noch bei uns. Hier und da finden wir solche zusammen mit anderen Pelztierzuchten. Sie haben sich durchweg gut rentiert und fraglos eignen sie sich für einen landwirtschaftlichen Nebcnbetrieb ganz besonders. Auch Geflügel farmer können die Pelzkaninchenzucht mit Nutzen nebenbei betreiben. Kl. Zur Bekämpfung der Wespen wird das Aus räuchern des Nestes als sicherstes und am wenigsten zeitraubendes Mittel empfohlen. Das Ausräuchern selber geschieht auf einfache Art, indem man einen Wattebausch mit Schwefel kohlenstoff öder Tetrachlorkohlenstoff tränkt, ihn auf den Nesteingang legt und eine Blech schachtel, Wasserglas oder dergleichen darüber stülpt. Der Ausräucherungsprozeh wird am besten des Abends vorgenommcn, da dann die Gefahr, gestochen zu werden, äußerst gering ist. Wie uns weiter aus unserem Leserkreis mit geteilt wird, ist ein sehr i gutes Wespen-Bo- kämpfungsmittel das Abfangen der Wespew- weibchen im Frühjahr. Bekanntlich überwintern entstanden, weist stlu aus "die charalterlststche «streu- jdet den Welpen nur dle UejruLsteten Wewo^n.t Viowo--. aw-. v- jorm der Blütenanordnuug. Hillyer sammelte s die un Frühjahr dann neue biester bauen, rvrxvju reLVWL. man sorgsam die Plauen Blütenähren und streute i Zu dieser Zeit ist dann das Wegsangrn der j Schimmelflecke entfernt rnau van Leder mit die würzhasten Blumen zwischen das Linnenzeug, s Wespenweibchen sehr zu empsehlen. Uebrigens s Holzessig und jettet das Leder dann gut ein-, und der seine, wenig ausdringliche Dust erfüllte s sind die Weibchen wesentlich größer als die s d?"^d^^ mit einer Lösung van zwei Teilen den Wäscheschrank und die Kleiderkästen mit! vielen Arbeitswespen des Sommers und so- i Salizylsäure und acht Teilen Spiritus. Man
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