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Na/geSer für /eSermann. VrSi/rs«ttsen für dir Vean/wortung von «snfragen: Der größte Teil Ler Fragen muß schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portoersatz der Betrag von 50 Npf. beizufügen. Für jede weitere Frage find gleichfalls je 50 Rpf. mitzusenden. Anfragen, denen weniger Porto beigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Porloersatz erstattet worden ist. Im Briefkasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blattes anpassen, kann Auskunft nicht erteilt werden. Die Schriftleitung. Frage Nr. i. Ein Pferd frißt feit vierzehn Tagen keinen Hafer mehr, obwohl ich ihn gequetscht füttere. Heu und gutes Stroh nimmt es sehr gern. Soll ich dem Hafer Baldrianpulver zusetzen? H. St. in St. Antwort: Untersuchen Sie den Hafer auf Muffigkeit usw. Sollte das Pferd völlig einwandfreien Hafer verschmähen, so setzen Sie ruhig eine Zeitlang mit der Haferfütterung aus und füttern zur Abwechselung einmal ge quetschten Mais. Nach einiger Zeit wird das Tier den Hafer dann schon wieder fressen. Statt Baldrianpulver schütten Sie lieber ein paar Löffel voll „Equina" auf das Futter. Dieses Kraftnährsalz bessert den Appetit und verleiht den Pferden ein glänzendes Haar kleid. Bet. Frage Nr. 2. Unter dem Jungvieh ist ein fünf Monate altes Stierkalb, welches seit zwei Monaten an Durchfall leidet. Ich habe schon verschiedene Mittel, wie Kälberdurchfall pillen usw., angewendet, ohne jedoch Erfolg zu erzielen. Die Fütterung besteht aus gutem Heu, Grummel und etwas Stroh, zum Teil ge- häcksclt, zum Teil lang. Als Beifutter gab ich zunächst Rüben, seit vier Wochen jedoch nur noch Hafer. Die Tränke bestand nach dem Entwöhnen aus Hafcrschrot und Weizenschale. Seit vier Wochen verabreiche ich nur noch Wasser. Die Freßlust ist gut, auch ist der Futterzustand des Tieres nicht schlecht. Wie läßt sich der Durchfall beseitigen? D.K. in L. Antwort: Ihr Kalb ist ganz zweifellos unsachgemäß abgewöhnt worden. Der Durchfall « trat vor zwei Monaten ein, also zu der Zeit, als das Bullenkalb erst drei Monate alt war. Die sür das Absetzen angegebene Fütterung ist gänzlich falsch, denn weder Heu und Stroh, noch Rüben können in diesem Alter von dem jungen Tiere verdaut werden. Wir möchten Ihnen empfehlen, Ihrem Kalbe zur Be kämpfung des Durchfalls zunächst nur zartes Grummet und Schrot von geröstetem Hafer oder gerösteter Gerste, und zwar in trockener Form, zu verabreichen. Als Tränke ist leicht verschlagenes Wasser mit einem kleinen Zusatz von Lcinkuchenmehl zu verwenden. Sobald der Durchfall anfängt aufzuhören, ist als Kraft futtergabe Haferschrot und Leinkuchenmehl, ebenfalls trocken, zu verabreichen. Auch geringe Mengen Rüben, und zwar in keinem Falle über 3 Kg, können zur Berfütterung gelangen. Dagegen ist die Strohfütterung für ein Tier in diesem Alter nicht geeignet und muß unter bleiben. Mit fortschreitender Entwicklung sind die Gaben entsprechend zu vergrößern. Di« Verabreichung von Stroh beginnt am besten erst mit einem Fahr. vr. Bn. Frage Nr. 3. Zwei Ferkel im Alter von acht Wochen nehmen an manchen Tagen kein Futter auf. Sie liegen dann ruhig und bewegen sich überhaupt sehr wenig. Der Körper scheint etwas aufgedunsen zu sein. Weitere Funktionsstörungen wurden nicht beobachtet. Die Ferkel erhielten, in der Annahme, daß es sich um eine Verstopfung handelt, Rizinusöl und als Futter viermal täglich ein Gemisch von zwei Tassen Vollmilch, eineinhalb Tasse Wasser und vier Eßlösfeln aufgekochten Lein mehls. Auch ein Teelöffel Trockenhefe wird täglich dem Futter beigcmischt. Die Ferkel sind nach dreieinhalb Wochen vom Mutter schwein getrennt worden, da dieses krank wurde und einging. Ist vielleicht das frühe Absetzen der Grund für die jetzigen Krankheits- / er/iHe/oonFeu öe/ »cn W/e Laun /st / Sie Verdauungsstörungen öeHeöen und wr'e sind die Tiere für die Fotze zu füttern ? B. m Sch. Antwort: Bei Ferkeln, die so sehr früh von der Mutter abgesetzt worden sind, bzw. die sehr früh ihre Mutter verloren haben, hat man ost Verdauungsstörungen und sonstige Schwierigkeiten. Aufgekochtes Leinmehl ist ein sehr gutes und bekömmliches Futter und für die Ferkel nicht so schwer. Zweckmäßig wird in Zukunft die Hefe weggelassen und dasür lieber Fischmehl gegeben. Es sei empfohlen, neben der bisherigen Fütterung den Ferkeln etwas heilen Weizen vorzulegen. Sobald die Tiere sich an das Fressen gewöhnt haben, also in diesem Falle vielleicht im Alter von fünf bis sechs Wochen, bekommen die Ferkel ein Gemisch aus vier Teilen Schrot und einem Teil Fischmehl. Dazu etwas Milch oder Lein mehl. Ein Teil des Schrotes kann durch Kartoffelflocken oder durch gekochte Kartoffeln erseht werden. Dem Ferkelfutter kann jeden zweiten Tag eine Prise Glaubersalz zugesetzt werden. Sobald die Verdauung aber regel mäßig ist, hört man damit auf. vr. LH. Frage Nr. 4. Ein großer Schäferhund kratzt sich seit einiger Zeit dauernd. Er ist schon mit Insektenpulver, Lysolwasserbädern und Schmierseife behandelt worden, aber er juckt sich unentwegt weiter. Auf dem Rücken hat er sich schon kahl und wund gescheuert, auch die Haut am rechten Bein an einer Stelle durchgescheuert. Sollte es Räude sein, die auch auf den zweiten Hund übergehen kann? N. in E. Antwort: Ohne mikroskopische Unter suchung läßt sich nicht entscheiden, ob es sich um Räude oder um ein nicht parasitäres Ekzem handelt. Baden Sie den Hund in Sulfargrl» wasser und lassen Sie sich zur Blutausbesserung Fowlersche Lösung verschreiben, die Sie m steigender Tropsenzahl dem Futter beimischen. Zur Vorsicht sind die Lagerstätte und alle Ge brauchsgegenstände, mit denen der Hund in Berührung gekommen ist, mit dreiprozenttger Lysollösung zu desinfizieren, das Lagerstroh ist zu verbrennen. Der zweite Hund ist so lange fernzuhalten, bis sich die Nichtübertragbar keit der Krankheit herausgestellt hat. Bet. Frage Nr. 5. Ein etwa 1000 qm großes Ackerstück, welches einmal ein guter Garten boden werden soll, soll mit blauer und gelber Lupine bestellt werden. Vorhanden ist mittlerer Sandboden, der in etwa 0,6 bis 1 m Tiefe in Lehm übergeht. Betreffs des späteren Umpflügens der Lupinen gaben mir kleinere Landwirte den Rat, die Lupinen kurz vor dem Ansetzen der Frucht umzupflügen, während die Bewirtschafter größerer Güter mir die Auskunft gaben, hiermit bis zum zeitigen Frühjahr nächsten Jahres zu warten, da die Lupine erst tn den letzten Herbstmonaten den meisten Stickstoff erzeuge und ansammele. Eine Antwort, welches Bersahren dortseits für richtig erachtet wird, ist mir erwünscht. Weiter bitte ich um gefl. Angabe, ob die in Aussicht genommene Gründüngung nicht zu einseitig ist, so daß evtl, noch eine Zusatz, düngung angebracht ist. G. H. in E. Antwort: Die Anreicherung mit Stick stoff in der Lupinenpflanze dauert bis zur Ausbildung der Hülsen und Samen. Dann läßt die Stickstoffaufnahme schnell nach, weil die Samenbildung erreicht ist. Damit ist der Zweck jedes Pflanzentebens, der Erhaltung der Art zu dienen, erfüllt. Die Pflanze kann nun absterben. Je nach dem Aussaattermin tritt die Grünreife früher oder auch später im Jahre ein. Lupinen, die Anfang April gesät worden sind, können bereits Ende Juli den Endpunkt der regen Stickstoffaufnahme er reicht haben und daher zum Unterbringen ge eignet sein. Der Großlandwirt baut die Lupine zur Gründüngung meist als Stoppelfrucht nach Roggen an, mit dem Einsaattermin Mitte bis Ende Juli. Er hat durch diese Späteinsaat ein Interesse daran, die Pflanzen möglichst bis zum Absrieren stehcnzulassen, da der Hülsen- und Samcnansatz und damit der Schluß der Stickstoffanreicherung erst sehr spät tm Herbst k/e/»/r/tt. SowoHt zur- ^räst/gung »er Fu: / runengründüngungspstanzen wie zur Dorra/s- / düngung für nächstjährig anzubauende Gemüse. Pflanzungen empfehlen wir, möglichst baV auf die 1000 Quadratmeter gleichmäßig ,-auszu- streuen: SO KZ Thomasmehl und 75 Kg Kainit. Die ausgestreute Kunstdüngung wird bald möglichst eingehackt. Etwa acht bis zehn Tage später kann gesät werden. vr. E. Frage Nr. 6. Gibt es ein Mittel, den Fuchsschwanz von einer Wiese zu entfernen? Habe die Wiese schon mit Pferdedung ge düngt, aber immer wieder findet sich Lieser Fuchsschwanz. Kühe und Pserde wollen das Heu von der Wiese nicht fressen. Außerdem düngte ich noch die Wiese mit guter Erde und Thomasmehl. Nach dem ersten Schnitt streute ich noch Leunasalpeter aus. Wie kann ich das Unkraut vertilgen? O. F. in W. Antwort: Es ist kein Wunder, wenn das Vieh das vorgelegte Wiesenheu nicht fressen will, denn die eingeschickten und als „Fuchsschwanz" bezeichneten Pflanzen sind Sumpfschachtelhalm oder Duwock. Der Duwock ist grün für Milchvieh stark giftig, beim Heuen (Trocknen) verliert sich das Gift zum größten Teil. Trotzdem verweigern die meisten Tiere/ mit Ausnahme Ler Pserde, die Aufnahme des Duwockheus, denn es ist hart, schmeckt und futtert schlecht. — Das starke Auftreten des Duwocks in der Wiese zeigt an, daß sie zu naß ist! Erste Maßnahme zur Bekämpfung des Duwocks ist: Absenken des Grundwassers durch Entwässern, und wenn das nicht gehen sollte, Höherlegen der Grasnarbe durch Auf fahren von Boden. Ist dies geglückt, kann man den Duwock durch Umbrechen der Wiese, geeignete Düngung und Neuansaat sowie häufiges Uebergehen mit recht schwerer Walze vernichten. — Dies ist der einzige Weg zur erfolgreichen Bekämpfung des Duwocks. Jeder Zentner Dünger, den Sie jetzt auf die Wiese bringen, bedeutet sortgeworfenes Geld! — In Ihrer Nähe ist sicher eine Landwirtschaftlich« Schule. Bitten Sie den Direktor durch Postkarte, daß er Sie besuchen möchte, dann wird er Sie an Ort und Stelle gut beraten. vr. E. Frage Nr. 7. Anbei eine Bodenprobe von einer total verunkrauteten Wiese, die ich im vorletzten Herbst umgebrochen und dann mit Weizen angesät habe, welcher sich nicht ent wickelte. Möchte Heuer Futterrüben bauen, wie eignet sich der Boden hierzu und zu welcher Bestellung raten Sie mir? F. H. rn K. Antwort: Die an uns eingeschickte Bodenprobe ist ein anmooriger Sand, der bei trockener Witterung wahrscheinlich pussig wird und dann zu Verwehungen neigt. Der Boden ist nicht sauer. Weizen war wohl die am wenigsten geeignete Pflanze für diesen Boden. Wenn das Stück von unten her genügend Feuchtigkeit besitzt, und wir möchten das aus der ursprünglichen Nutzung als Wiese schließen, dann stehen hier am geeignetsten Steckrüben oder Wruken, weniger gut Futterrüben. Werden die Wruken nicht in Stallmist ge pflanzt, dann sollten je Hektar 6 Zentner Nitrophaska 2 beim Zurechtmachen des Pflanz bettes ausgestreut werden. Der gestreute Kunst dünger wird flach eingeeggt. vr. E. Frage Nr. 8. 1,5 kg Feigen wurden mit zehn Liter Wasser ausgelaugt und mit Kitzinger Laureirohefen angesetzt. Da der Wein nicht klar wurde, versuchte ich mit Hausenblasen zu klären, welches mir auch nicht gelang. Was ist nun zu machen, wie kann ich ihn zu Essig umgären? K. I. in E. Antwort: Der trübe Feigenwein ist stark essigstichig und daher nicht mehr als Wein genießbar. Um daraus Essig zu bereiten, muh er zunächst mit einigen Litern echtem Weinessig versetzt werden. Dann wird er offen bzw. mit einem Tuch bedeckt, damit die Luft Zutritt hat, gleichmäßig warm belassen (etwa 30° 0), damit sich die Essigpilze bilden können. Ist genügende Stärke erreicht, so wird der Essig langsam durch ein dichtes Tuch gegossen und in gut verschlossenen Flaschen recht kühl auf- gehoben. Prof. vr. Ks. Alle Zusendung«» an die Echrifllettuog, auch Anfragen, sind zu richten a« den Vertag I. Neumann, Neudamm (Bez. Iso.). Den Mocken-Veilage cles Wilsdruffer Tageblatt kur Hsusiwii'IIAiÄfk. Wilsdruff, am 5. Juni 1830 Das Perlhuhn. (Mit Abbildung.) Es ist zum Verwundern, daß man so selten in Geflügelhöfen und überhaupt in landwirt- -schaftlichen Betrieben Perlhühner hält. Und wo man dieses Huhn antrifft, da wird es seiner Eigenart und seines schönen Gefieders halber meist in die MM Das Perlhuhn ist ein sehr hartes wider standsfähiges Tier, auch anspruchslos in Futter und Pflege und ein billiger und fleißiger Futter sucher. Die Tiere lieben einen weiten, freien Auslauf, und wo ihnen dieser zur Verfügung steht, bringen sie durch das fleißige Vertilgen von Gartenschädlingen und sonstigem Ungeziefer, auch Unkrautsamen, großen Nutzen. Mancher orts gelten sie auch als Kammerjäger und das Weitze Perlhühner. Arten des Ziergeflügels eingereiht und sein Nutzwert recht gering geachtet. Aber sehr mit Unrecht! Denn die Vorteile, welche es uns bringt, sind wirklich sehr bedeutend. Die Henne beginnt meist Anfangs Mai mit dem Legen und setzt auch im Sommer nicht sehr aus, also zu einer Zeit, in welcher die gewöhn lichen Hühner bekanntlich schon anfangen, spar samer zu legen, so daß die Eier gerade in der wärmsten Jahreszeit im Haushalte manchmal knapp werden. Da sind dann die kleinen gelb fleckigen Perlhuhneier eine höchst willkommene Aushilfe und nebenbei auch noch eine Delikatesse mit ihrem hervorragenden Wohlgeschmack, der dem der gesuchten Kiebitzeier sehr ähneln soll. Daß sie etwas kleiner sind als Hühnereier, stört ja im Haushalte nicht. Wegen ihrer harten Schale kann man sie längere Zeit aufbewahren, ohne daß ihre Güte leidet, was ein weiterer Vorzug ist. Auch die Anzahl der während der Legezeit anfallenden Eier ist gar nicht zu ver achten, denn sie beträgt immerhin 80 bis 100, ja manchmal 130 Stück. Und etwas ganz hervorragend Gutes ist ein gebratenes, junges Perlhuhn, es ist vollkommen einem Fasan oder Rebhuhn an Wohlgeschmack gleichzustellen. Die Brust ist sehr fleischig und der herbe Geschmack des Fleisches wird von Kennern und Feinschmeckern hoch geschätzt. Beim Braten umbindet man die Brust mit Speck scheiben wie beim Wildgeflügel. gänzliche Verschwinden der vorher zahlreichen Ratten wird auf ihr Erscheinen zurückgeführt. Woher dies kommt, weiß man nicht, aber jeden falls ist von verschiedenen Seiten diese Wahr nehmung bestätigt worden. Die Aufzucht der Kücken, welche nach 28 Tagen Brutzeit schlüpfen, ist nicht schwer. Man kann sie wie Hühner- oder auch Putenkücken, mit denen sie manches gemeinsam haben, halten. Als unliebsam an dem Perlhuhn wird die Neigung zum Aufbaumen und zum Eierverlegen empfunden, auch seine keckernde Stimme. Man kann, wenn man die Perlhühner abends im Stall füttert und ihnen darin möglichst hoch eine dicke Sitzstange anbringt, sie auch an den Stall gewöhnen, ebenso erzieht man sie manch mal zum Eierlegen an einem bestimmten Ort, wenn man ihnen ein verstecktes Nest herrichtet. Uebrigens fangen die Hennen erst im zweiten Jahr das üble Verlegen an. Man kann sich aber alle Jahre einen neuen Stamm ziehen und die alten Hühner abschlachten, nachdem sie zu legen aufgehört haben. Schwer erkennt man im Anfänge die Hähne, erst spät tritt bei ihnen die Größe des Kopfhornes und der Kehllappen immer mehr hervor. Al. Etwas über kranke Zwiebeln. Bon Js. (Mit Abbildung.) Für den erfahrenen Zwiebelbauer gibt es eine Anbauregel, die er ohne Schaden nicht verletzen darf. Zwiebeln sollen in leichtem sandigen Boden, der nie zuvor mit Stallmist frisch gedüngt fein darf, gebaut werden. Versündigt man sich gegen diese vornehmste Vorschrift, werden die Zwiebeln krank durch ansteckende Krankheiten, wie vornehmlich durch den Zwiebelrotz, bekommen den Meltau oder den Zwiebelbrand oder sie leiden durch tierische Schäden, also durch Maden oder Nlchen. Die bei gegebene Abbildung zeigt eine Zwiebel,.die infolge von Stallmistdüngung von der Made der Zwiebel fliege heimgesucht und völlig entwertet wurde. Daß aber, abgesehen davon, die Zwiebel im Aufbau nicht gesund war, wird auch bemerkt. Das Gewebe ist weich, schwammig, dunkel gpfärbt und steht vor dem Verderben. Stets halten sich stark mit Stallmist gedüngte Zwiebeln auch im Winterlager schlecht. Das ist besonders der Fall, wenn das Aufwuchsjahr niederschlagreich und der Boden besonders feucht war. Dis Larve der grauen Zwiebelfliege frißt von Mai bis Oktober in mehreren Bruten, vornehmlich im Grunde der Zwiebel, der infolgedessen von innen heraus fault. Zur Bekämpfung wird empfohlen, die Zwiebelbeete mit Kohlenstaub zu bestreuen, was besonders wirksam sein soll, wenn einige Stellen innerhalb des Beetes nicht bestreut werden, infolgedessen bei der Eiablage die nicht bestreuten Zwiebeln bevorzugt werden und ge wissermaßen als Fangpflanzen gelten. Man reißt dann die Pflanzen aus und verbrennt sie, um die Schädiger zu töten. Wirksam ist auch das Bestäuben der Beete mit Gips mit nachfolgendem gründlichen Bewässern. Das muß geschehen, wenn etwa im Juni die Zwiebeln das vierte Blatt gebildet haben und muß nach etwa zwei Wochen noch einmal wiederholt werden. Man entgeht häufig auch dem Befall, wenn die Saat später als sonst, nämlich erst Mitte April erfolgt und im Juni mit Kainit oder Salpeter oder Ruß gestäubt wird. Wenn Schäden in den Herzen der Zwiebelpflanzen «ranke Zwiebel. bemerkt werden, handelt es sich stets um die 1 em langen, schmutzig-graugelben Maden. Sie bringen die Zwiebelherzen zum Absterben und setzen damit dem Wuchs der Zwiebelpflanzen ein Ende. Dieser Schädiger ist insofern von Belang, weil er auch auf Kartoffeln und andere Kulturgewächje übergeht. An Kartoffeln frißt er