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politUGe ^uncilGau Deutsches Reich Um die Durchführung des Osthilfegesetzes. Reichstagsabgeordneter Prälat Ulitzka nimmt zu der Durchführung des Osthilfegesetzes Stellung und schreibt u. a.: „Zur Durchführung der im Gesetz betreffend die Osthilfe festgesetzten Maßnahmen sollen Landesstellen ein gerichtet werden, deren Einfluß auf die gerechte Ver teilung der zur Verfügung gestellten Mittel zufällt. Zu unserer Besorgnis wurde das Gerücht laut, daß Ober schlesien keine eigene Landesstelle erhalten und von Bres lau aus betreut werden soll. Das wäre sachlich gänzlich verfehlt. Oberschlesien hat durch die Grenzziehung am meisten gelitten. Das Grenzproblem hat in Oberschlesien seinen Brennpunkt. Ich habe deshalb meine Stimme bittend und warnend bei dem Reichskanzler erhoben. Alle oberschlesischen Kreise müssen sich einmütig erheben und mit Nachdruck eine eigene Landesstellc für Obcrschlcsien fordern. Thüringens Vorschuß. Zu dem Konflikt zwischen dem Reich und Thüringen wird von zuständiger Reichsstelle mitgeteilt, daß das Land Thüringen vom Reich für das vergangene Haushaltsjahr 1929/1930 einen Vorschuß von ^07 000 Mark als Beihilfe für die Polizeiverwaltung erhalten hatte. Am 13. Mai ist an Thüringen das Ersuchen gerichtet worden, den Vorschuß zurllckzuzahlen, was aber von Thüringen ab gelehnt worden ist. Daraufhin ist vom Neichsinnen- ministerium am 26. Mai ein an sich fälliger weiterer Unterstützungsbeilrag für polizeiliche Zwecke an Thürin gen in Höhe von 252 000 Mark nicht gezahlt worden. Arbeitslosenunterstützung für die in Deutschland arbeits los gewordenen Polen. Durch die zahlreichen Entlassungen ist die Frage für Tausende von Arbeitern bedeutungsvoll geworden, welche Unterstützungen die in Deutschland arbeitslos gewordenen Arbeiter, die in Polen wohnen, erhalten, ganz gleich, ob sie der deutschen oder der polnischen Nation angehören. Nach langen Verhandlungen hat der polnische Minister für Arbeit und soziale Fürsorge zugestanden, daß die be treffenden Arbeiter vom l. April l930 Beihilfen in etwa der Höhe erhalten, wie sie sonst den Arbeitslosen in der Woiwodschaft Schlesien gezahlt werden. Die Zahlungen betragen nun durchschnittlich mindestens i2 Mark die Woche. Das Reichsarbeitsministcrium behandelt die kn Polen arbeitslos gewordenen und in Deutschland woh nenden Arbeiter stets so wie deutsche Arbeiter. Italien. Italien will abrüstcn, wenn . . . Im Senat erklärte Außenminister Grandi, die italienische Negierung sei bereit, während der neuen Flottenverhandlungen den Bau der bewilligten neun Schlachtschiffe aufzuschieben, vorausgesetzt, daß auch Frank reich zu einem entsprechenden Schritt bereit sei. Das sieht nach den scharfen Tönen, die Mussolini in der letzten Zeit Frankreich gegenüber angeschlagen hat, fast aus, Wie ein Einlenken Italiens, wenn auch wenig Aussicht vorhanden ist, daß Frankreich auf den vorgeschlagenen ersten Schritt der Flottenverringeruna eingehen wird. Ungarn Trauertag in Ungarn. In ganz Ungarn wurde ein Trauertag anläßlich der zehnten Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung des Trianoner Friedensvertrages abgehalien. Die Blätter ohne Unterschied der Partei bezeichnen den Friedensver trag wie alle Friedensverträge der Jahre 1919 und 1920 als einen Hohn auf das vorher verkündete Selbstbestim- mungsrechl und als Schulbeispiel der übermütigen Ge waltanwendung. Aus den Artikeln ist die unverbrüch liche Zuversicht des ungarischen Volkes auf Revision der Friedensverträge ersichtlich. Stadt des Vatikans. Zollfreier Tabak für Papst und Kardinale. Der Gouverneur der Vatikanstadt hat ein Dekret er lassen, durch das Tabak und Salz als Staatsmonopol er klärt werden. Tabak, der für den persönlichen Gebrauch des Papstes und der Kardinäle cingeführt wird, wird von jedem Zoll befreit. Tabak und Salz in der Vatikan stadt sollen, nm Mißbräuchen vorzubeugen, nur an die Bürger der Vatikanstadt verkauft werden. Rußland. Unzufriedenheit mit der Sowjetpolitik. Der Präsident der offiziellen Bank der Sowjetunion in Frankreich hat demissioniert, weil er die Politik der Sowjets nicht mehr mitmachen könne. Aus ähnlichen Gründen hat bekanntlich vor einiger Zeit der Geschäfts träger der russischen Botschaft in Paris seinen Posten verlassen. Aus In- und Ausland Berlin. Reichspräsident von Hindenburg hat Berlin ver lassen, um einen kurzen Erholungsurlaub zu nehmen. Berlin. Die Unterausschüsse der Länderkonferenz sind zum 20. Juni, der Verfassungsausschuß der Länderkonferenz zum 21. Juni zu weiteren Beratungen einberufen worden. Erfurt. Der Polizeipräsident erklärt, die Polizei habe alle Vorbereitungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Sicher heit während des in Erfurt geplanten Pfingsttreffens der Rot sportler getroffen. Man rechnet damit, daß sich etwa 10 OVO bis 15 000 Personen an der Kundgebung der Rotsportler beteiligen werden. München. Die frühere kommunistische Landstagsabgeord nete Fran Rosa Aschenbrenner ist in die sozialdemokratische Landtagssraktion ausgenommen worden. Damit erhöht sich die Stärke der sozialdemokratischen Fraktion auf 34 Abgeordnete. Wien. Der Landbund nahm eine Kundgebung an, in der die großen vaterländischen Verdienste der Regierung Schober gewürdigt werden und Schober aufgefordert wird, seine wirt schaftliche Aufbauarbeit sortzusetzen. Brüssel. Wegen Unregelmäßigkeiten in Reparations- angelegenheiten wurde ein belgischer Beamter des Finanz ministeriums verhaftet. Er soll mehreren Firmen unerlaubte Vergünstigungen bet Sachlieferungen auf Reparationskonto wgestanden haben. Neues aus aller wett Einbrecher töten ihren Verfolger. In Repelen (Kreis Mörs) versuchten zwei Männer in ein Kurzwarengeschaft einzubrechen. Der Hauseigentümer, der sie überraschte, nahm mit seinem Nachbarn, einem Schreinermeister, die Verfolgung auf. Der Schreiner hatte gerade einen der Einbrecher gefaßt, als der andere den Revolver zog, und dm Schreiner durch einen Herzschutz tötete. Der Düsseldorfer Massenmörder als Brandstister- Autzer dem bereits gestandenen neun Morden und mehr als 30 Überfällen und Vergewaltigungen hat der Düssel dorfer Massenmörder Kürten bisher auch etwa 20 Brand stiftungen eiugestanden. Er hat wahllos Strohschober, Scheunen und Erntewagen in Brand gesteckt. In unge fähr der Hälfte der Fälle soll er bereits überführt wor den sein. Schwere Unwctterschäden bei Traben-Trarbach. Ein schweres Unwetter entlud sich über dem Moselort Croev bei Traben-Trarbach. Die Bergstraße war in kurzer Zeft in einen ein Meter hohen reißenden Vach verwandelt, der gewaltige Erdmassen aus den Weinbergen sowie Pfähle, Steine und Spritsässer mit sich führte. Der untere Oris- teil von Croev wurde vollständig unter Wasser gesetzt. Die Provinzialstraße nach Traben-Trarbach ist an mehreren Stellen mit meterhohen Schiefermassen, die aus den Weinbergen zu Tal geschwemmt wurden, bedeckt. Die Straße wurde gesperrt. Ganze Weinberge wurden weg gerissen. Auch die Felder und Wiesen sind arg verwüstet. Dreifacher Mord und Brandstiftung. In einer Ort schaft zwischen Arras und Doullens ist ein grausiges Verbrechen begangen worden. Ein Briefträger, seine Frau und sein Töchterchen wurden ermordet und in halb verkohltem Zustande aufgefunven. Das Wohnhaus war in Brand gesteckt worden. Es scheint sich um einen Raub mord zu handeln. Massenausbruch aus dem Irrenhaus. In Detroit (Michigan) sind dreizehn Insassen des staatlichen Kranken hauses für gemeingefährliche Geisteskranke entflohen. Sie sind mit Messern und Rasiermessern bewaffnet. In der ganzen Gegend herrscht große Erregung; die Farmer, die ihre Frauen und Kinder nicht aus den Häusern lassen, durchsuchen, mit Gewehren bewaffnet, die Büsche und Wälder. Zwei Flüchtlinge sind gefaßt worden. Tödlicher Flugzcugunfall eines ehemaligen deutschen Kampffliegers. Der Pilot der Kanadischen Handelsflug gesellschaft, Paul Garten, der während des Weltkrieges der Jagdstaffel des Freiherrn von Richthofen angehörte, fand bei Port Arthur (Ontario) den Tod, als sich seine Maschine während eines schweren Sturmes bei der Lan dung übericklug. Ak Wk dk! Al MW. Roman von I. Schneider - Foerstl. 48. Fortsetzung Nachdruck verboten Die Rabatten brannten in satten Farben und schickten Christoph, der den breiten Kiesweg zur Villa hinaufschritt, Wolken südländisch berauschender Düfte entgegen. Demütig neigten die stolzen Malven ihre etwas müden Häupter dem Rasen zu, der von dem Nebelstaub des mächtigen Spring brunnens wohltuende Kühlung empfing. . Das plötzliche Auftauchen der Mulattin auf einem der Seitenwege erschreckte ihn. „Frau Eenatore warten mit große Ungeduld." Mit die sen Worten lief Tatja ihm voran, dem Haupteingang zu und dann die breite Treppe hinauf nach Iulias Zimmern. Die Eile, mit der die Mutter ihn zu sprechen wünschte, überraschte ihn. Für ihn selber gab es keine Hetze mehr. Er hatte das Rennen aufgegeben. Die Senatorin kam ihm schon auf dem ersten Stiegen absatz entgegen und faßte nach seiner Hand. „Keine neue Unheilsnachricht, mein Junge? Nein? Dann ist es gut!" Die Tür zu ihren Räumen öffnend, schob sie ihn über die Schwelle und drückte dann die Klinke herab. „Flens schrieb mir dringend, dein Prozeß mit Irenes Mut ter würde einen bösen Ausgang nehmen. Wenn du nicht zur rechten Zeit wenigstens eine größere Summe als Teil betrag erlegen kannst. — Dem müssen wir zuvorkommen. Ich habe bereits Schritte getan, womöglich die ganze Schuld noch heute zurückzubezahlen." „Mutter!" „Mit den von ihr geforderten Zinsen natürlich." „Mütter ich —" Er tastete nach der Stirn und ließ den Kopf gegen die breite Lehne des Stuhles fallen: „Ich habe gar nicht einmal mehr so viel Mut, zu fragen — wie du es ermöglicht hast." „Ganz einfach dadurch, mein Junge, daß ich hier ver kauft habe?" „Blankenese?" schrie er und starrte offenen Mundes zu ihr auf. „Sag, daß es nicht wahr ist, Mutter! Daß es nicht wahr ist!" — „Es ist aber wahr, mein Sohn. Ich habe den Vertrag bereits vor einer Stunde unterzeichnet. Deine Schuld ist bis zum letzten Pfennig getilgt, wenn auch keiner davon übrig bleibt." „An wen?" > Sein Gesicht war pergamenten ver gilbt und in jeder Linie verschoben. „An den Bevollmächtigten des amerikanischen Oelfür- sten Govard. Er hat die Summe sofort in bar auf der Deut- fchen Bank hinterlegt. Ich habe sie bereits an deine Schwie germutter überweisen lassen. Nun bist du rückenfrei, mein Sohn." Er wollte vor ihr in die Knie brechen und vermochte kein Glied zu bewegen, wollte die Hände zu ihr emporfalten und brachte sie nur bis zu der Höhe ihrer Brust: „Mutter!" Dann, plötzlich taumelnd, stürzte er vor ihr auf den Tep pich und hielt ihre Füße umklammert. Sie hob ihn zu sich empor und hielt sein Gesicht mit ihren eiskalten Händen umspannt, während sich ihr Mund auf seinen Scheitel drückte. „Damit ich dich nicht auch ver liere — wie ich Rolf verloren habe," zitterte ihre Stimme zu ihm herab. Seine Finger suchten empor und trafen auf die ihren, die er umklammert hielt. Das Gesicht in die Höhlung seiner Arme vergraben, fand er nichts als tonlos würgendes Schluchzen. „Vielleicht wird mir jetzt vergeben, was ich an dem To ten gesündigt habe," hörte er wieder über sich hinsprechen. Sie wartete, bis er sich so weit gefaßt hatte, reden zu können. „Was sagt Bastian?" „Er wird es billigen. Der Name Lindholm ist auch der seine." „Und du, Mutter? — Du? Was ist? — Was wird mit dir?" „Um mich mußt du dich nicht sorgen," tröstete sie. „Du hast Frau und Kind. Das sind in diesem Falle die nächsten. 40 Todesopfer der Schiffslatastrophe auf dem Mag dalenenstrom. Wie aus Bogota (Kolumbien) gcnmm wird, sind bisher 40 Leichen von Passagieren und vc satzungsmitgliedcrn des nach einer Kessclexploston mi dem Magdalenenstrom gesunkenen Passagierdampftn „Gocnaga" geborgen worden, darunter die Leiche vc/ Kapitäns. 35 Mitglieder der Mannschaft wurden gcretm elf haben schwere Brandwunden erlitten. Der Damm sank fast unmittelbar nach der Explosion. Bunte Tagcschronik Lübeck. Die Zahl der infolge der CMmette-JmpiuM) gestorbenen Säuglinge Hai sich durch zwei weitere Todesim auf 28 erhöht. Finnentrop (Westfalen). Ans der Provinzialstraße smM zwei Motorräder gegeneinander. Der Zusammenstoß war p stark, daß beide Räder zertrümmert wurden. Der Lenker einen Rades war sofort tot, der des anderen trug levem gefährliche Verletzungen davon. London. Bei einer Explosion im Kiangnan-Arsenal, du Kilometer südlich von Schanghai, wurden sechs Personen M tötet und 40—50 verletzt. Die Katastrophe ereignete sich ven Verladen von Munition. Buenos Aires. Der Polizei ist es gelungen, bei eim Razzia mehr als 50 berüchtigte Mädchcnhändler abzusange^ Delhi. Das Gebäude der Indischen Nationalbank m mehrere anstoßende Läden wurden durch ein Feuer zerstör Der Schaden wird aus mehr als 100 000 Pfund Stern" geschätzt. ZeMrumsbeamlenschast für allgemeines Notopfer. Berlin. Der erweitern! Vorstand des Reichsbeamtenbeiras des Zentrums Hal nach einer eingehenden Aussprache über st augenblickliche politische nnd wirtschaftliche Lage cium""' folgende Entschließung gefaßt: „Die Not, unter der große Tst. des Volkes unverschuldet und hart zu leiden haben, ist ew- Folgeerscheinung des Krieges und ein Teil der allgemeine Wirtschaftskrise. Es wäre ein Unrecht, die davon betroffene Kreise diese Noi allein tragen zu lassen In solch nngcwnst Uchen Zeiten muß die Gesämthcil des Volkes eine NoigcmcU' schäft sein nnd in gemeinsamer Anstrengung und Opferwinst leit der Not Herr zu werden versuchen. Aus dieser ErkcmMM heraus ist die Zemrumsbeamicnschaft bereit, ein Nokopfer sich zu nehmen unter der Voraussetzung, vaß ein solches Rst opfer sich nicht aus die Beamtenschaft beschränkt, sondern da» es alle leistungsfähigen Kreise des Volkes ersaßt." Feierliche Bekräftigung statt Eid. Berlin. Das Einftthrungsgcsctz zum Allgemeinen DeutM Strafgesetzbuch und zum Strafvotlzugsgesetz lst jetzt "st Reichstag zugegangen. Das Einsührungsgesetz Hal den ZwA die Bestimmungen über das Verfahren dem neuen StraM anzupassen. Der Rcichsral Hai dem Einführungsgcsctz A' gestimmt und lediglich in der Frage der Eidesdelikte einen 'dm behalt gemacht. Inzwischen hat bekanntlich der StrasrcE' ausschuß des Reichstages die Bestimmungen über den pH schon in zweiter Lesung beraten und durch Mehrheitsbeschluß die Form des Eides überhaupi abgeschasft. In Zukunft !"" es nur noch eine feierliche Bekräftigung vor Gericht geben. Turnen — Sport — Spiel Kampf um die Unterbringung in Chemnitz- Ganz verständlich ist, daß der Wohnungsausschub ssst, Landesturnsest der Sächsischen Turnerschaft Schwerarvcu verrichten hat. Erfreulicherweise hat der Aufruf an dw r wohnerschaft zur Bereitstellung von Nachtlagern gute" hall gefunden. 2600 Freiguartiere sind bereits zur gestellt worden. Der Turngau Chemnitzer JndustricAemtt vom Rate der Stadt Chemnitz 35 Schulen zur VcrMlwll , halten für die Errichtung von Massenquartieren. ,, Ausstattung stehen 6000 eiserne Schnellbetten zur VelpM - so daß man die Unterbringung von 9000 Teilnehmern als" sichert ansehen darf. Es werden aber 25 000 bis 30 M wartet! über eine Verletzung Sharkeys kursieren in Gerüchte. Sharkey soll sich dnrch einen rostigen Nagel das Bein verletzt haben. Man spricht in Rewyork bereits von r" Verlegung des Kampfes, doch geht man wohl kaum sihl w Annahme, daß eS sich lediglich um eine echt amerikanu Reklame handelt . Als erster Deutscher seit 1914 wird Bötzelen vom defb'ss, Ruderklub an der Henley-Regatta teilnehmen. Bötzelen in den Dtamvndsculls, wo er u a. aus die Kan" I. Wright jun. und S. I. Guest trifft. „ Ein neues Spcerwurftalcnl wurde in Emmerich ciW ' wo Grospitz vom Tv. Emmerich in einem Klubkamps 0^,, einen holländischen Verein den Speer 59,62 Meter " , schleuderte. Der Klubkampf wurde von Emmerich übeiM gewonnen. Wenn das Konkursverfahren vorüber ist, baust du die FirM" neu auf." Er wollte ein „Nein" rufen, besann sich aber und nur die Achseln. Man mußte ihr Zeit lassen, sich darein?" finden, daß ein Weitermachen für ihn hier in Hamburg mW in Frage kam. Aber man durfte ihr das nicht so ohne wei teres ins Gesicht sagen, vielleicht fand er in einer andere" Stunde den Mut dazu. Heute jedenfalls nicht. Sie holst Uebermenschlich-es für ihn getan und mußte um jeden geschont werden. Tatja kam mit ihrem lautlosen Schritt und trug^ssw Depesche auf dem Silberteller, den sie wortlos auf den TW stellte. Ehlers Hatto das Telegramm durch einen Angestell ten herausgeschickt. Christoph erbrach es nervös und schloß, nachdem er es überflogen hatte, die Augen, so undurchdringlich schwarz wo die Mauer, die sich plötzlich vor ihm hochtürmte: „Irene Frühgeburt stopp. Knabe tot stopp. Komme" nötig stöpp. Testa. Julia hatte über seine Schulter hinweg die inhaltsschw^ ren Worte mitgelesen. Ihre Hände lagen blcigefUÜt auf st ncn Achseln. Alles, was sie sprechen wollte, erstickte in de einen Satz: „Mein armer Junge!" Er fand keinen Ton! Keine Träne! Ein völliges Erstw ren hatte ihn wort- und bewegungslos gemacht. Die M"" fuhr die weißen Striche seiner Schläfen hinab und dw seine Wangen herunter, die sich kalt und eisig fühlten. „5! seid beide noch jung, mein Sohn! Irene wird dir das De lorene ersetzen." Das riß ihn auf. Er tastete nach seiner Innentasche iw holte den Brief, den er von ihr erhalten Hütte, heraus, las ihn und gab ihn schweigend wiederum zurück, „ckseig v nicht," daß dein Kommen nötig ist, Christoph. Ich u^rde an Friedrich telephonieren, so daß er alles bereithan. wünsche, daß er dich begleitet. Oder soll Bastian mit dir sen?" (Fortsetzung folgt-)