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Sie stellungslosen älteren Angestellten. Eine Denkschrift der sächsischen Arbeitgeber. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten teilt mit: Die Behandlung der Frage der älteren Angestellten im Neichstagsunterausschuß und die Berichterstattung dieses Ausschusses haben u. a. auch den Landesausschuß sächsischer Arbeitgeberverbände veranlaßt, den gesetzgebenden Körperschaften eine Denkschrift zuzu leiten, die Material zur Frage der Besetzung von Stellen mit älteren Angestellten enthält. Während es bisher alle Veröffentlichungen von Arbeitgeberseite vermieden haben, statistische Angaben über das Alter der neueingestellten Arbeitskräfte zu machen, bringt die Denkschrift der sächsischen Arbeitgeber eine Statistik vom März bis Dezember 1929 über die Ver mittlungen von Angestellten durch die Arbeitsämter Dresden, Chemnitz und Zittau und ins besondere von solchen, die älter sind als 40 Jahre. Nach der Denkschrift soll daraus einwandfrei hervorgehen, daß die sächsischen Arbeitgeber bei Neueinstellungen durchaus nicht nur jüngere Kräfte bevorzugen. Im Durchschnitt der acht Monate seien über 19 Prozent ältere männliche Angestellte in die Betriebe ausgenommen worden. Nach der Meinung des Gewerkschaftsbundes der Ange stellten wird mit dieser Statistik aber durchaus nicht be wiesen, was bewiesen werden soll, denn der Anteil der älteren an den überhaupt vorhandenen Angestellten und besonders an den vorhandenen Bewerbern geht über 19 Prozent wesentlich hinaus. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten hat darum schon seit Jahren die Forderung nach einem Gesetz über eine zwangsweise Unter bringung der älteren Angestellten erhoben und mit ausführlicher Begründung dem Reichstag zugcleitet. Es ist dringend zu wünschen, daß nunmehr endlich durch greifende Maßnahmen beschlossen werden, um die schuld los aus dem Wirtschaftsprozetz Ausgestoßenen aus ihrer unerträglichen Notlage zu befreien. Das Geständnis -es Mörders. Wie die Studentin Müller gelötet wurde. Die Mordkommission nahm mit dem beschuldigten Leischker die weiteren Untersuchungen in der Mord sache in: Jägerhaus und an der Fundstelle der Leiche wieder auf. Die Vernehmung des Leischker wurde durch Amtsgerichtsdirektor Richter-Aue vorgenommen. Leischker leugnete zunächst wieder, bequemte sich aber dann doch zu einem teilweisen Geständnis. Er gab an, die Müller am 13. April auf der Staatsstraße Bockau—Jägerhaus in der schon erwähnten Schneise getroffen zu haben. Er sei mit ihr in ein Gespräch gekommen und sie habe ihn gefragt, ob es in dem Walde Wild gäbe, da sie gern eine Auf nahme machen würde. Er sei dann mit der Müller in den Wald gegangen, wo es plötzlich über ihn gekommen sei. Er habe das Mädchen angefaßt, dieses habe sich heftig gewehrt und laut geschrien. Um sie am Schreien zu hin dern, habe er sie dann an die Gurgel gepackt und gewürgt. Plötzlich sei die Müller zusammengesunkcn und wie leblos liegen geblieben. Da habe ihn das Ent setzen gepackt und er sei geflohen. Aus weitere Vorhal tungen, den Mord einzugestehen, erklärte Leischker: „Ich kann das nicht tun wegen meiner Angörigen. Ich will kein Mörder sein." Da er sich zu keinem weiteren Geständnis bequemte, wurde die Vernehmung zunächst ab gebrochen. Später traf Professor Dr. Kockel aus Leipzig ein. Die Mordkommission der Staatsanwaltschaft begab sich sofort an den Fundort der Leiche, die mit Wasser ge reinigt wurde. Der Sachverständige stellte fest, daß sich am Halse Strangulierungsmerkmale zeigten. Die Leiche wurde dann vorsichtig ausgegraben und in einen Schuppen des Jägerhauses gebracht. Vor der Sezierung wurde Leischker nochmals der Leiche gegenübergestellt, doch machte er auch jetzt noch kein Geständnis. Der Sektionsbefund ergab, daß ein Sexualverbrechen vorliegt. Hierauf wurde Leischker nochmals an die Leiche geführt. Er brach am Sektionstisch zusammen und gab an, wohl eine Verge waltigung versucht, jedoch nicht ausgeführt zu haben. Leischker wurde dann nach Zwickau zurückgeschafft. Zehn Jahre Zuchthaus für den Mädchenmörder Strauß. Das Schwurgericht Dresden verurteilte den 27jäh- rigen Bäcker Karl Strauß aus Dresden-Kaitz zu zehn Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Dem Verbrechen fiel am 16. März 1924 auf der Marschall straße in Dresden das Schulmädchen Charlotte Exner zum Opfer. »örle.6anael - AIrNevaN AmMche TKMe Mlienmaen vom 26 Mt Dresden. An der Börse war die Tendenz etwas schwächer Die meisten Kurse wurden nur genannt. Wesentliche Verschie bungen kamen nicht vor. Größere Verluste erlitten Wunderlich mit 4, Vereinigte Bautzener Papier mit 3,50, Schubert u Salzer mit 3, Polyphon, Reichsbank, Thode Stammaktien und Bergmann mit je 2 Prozent. Von Renten gewannen sechs prozentige Sächsische Staatsanleihe 1, siebenprozcntige Reichs anleihe von 1929 0,50, achtprozentige Dresdener Stadtanleihe von 1928 1,1 Prozent. Dagegen verloren Reichsanleihe Ab lösungsschuld Altbesitz, dergl. Neubesitz sowie verschiedene Auf Wertungspfandbriefe bis 0,50 und landwirtschaftliche Auf wertungskreditbriefe 1,50 Prozent. Leipzig. Die Börse verlies in matter Haltung. Die Kurs Verluste hielten sich aber in bescheidenen Grenzen und gingen nur bei Spezialwerten über 1 Prozent hinaus. Es verloren Polyphon 3,50, Schönherr 2,75, Gelsenkirchner, Altenburger Landkraftwerk und Schubert u. Salzer je 2 Prozent. Dagegen stiegen Wezel u. Naumann um 2,50 und Leipziger Kammgarn um 2,25 Prozent. Anleihen ruhig. Chemnitz. Die Börse verlies in gut behaupteter Haltung Das Geschäft war minimal. Lebhafter gefragt und höher lagen Faradit, Pöge, Wanderer, David Richter. Dagegen bröckelten Hermann u. Alfred Escher, Schubert u. Salzer, Bank für Brau industrie und Dresdner Bank leicht ab. Freiverkehr ruhig. Hier wurden nur Maschinen Germania und Wotanwerke um gesetzt. Dresdener Produktenbörse. Wetzen 26. b. 23.5. Wetz.-Kl 26.5. 8,0—8,4 28. 5. 8,0—8,4 77 Kilo Roggen 73 Kilo Wintergerst 299—304 296—301 Rogg.-K!. Kaiseraus ¬ 9,6-11.0 9,6—11,t 160—165 160—165 160-182 zugmehl Bäcker- 53^—56,0 52.7—544 Sommerast — 195—205 mundmehl 47,5—49,0 46,7-^Hi Hafer, inl. 151—161 153—163 Weizen ¬ Raps, tr. — — nachmehl 15,5—17,5 15K—1S2 Mais Znland- Laplata 195—215 195—215 weizenm. Cinqu. 25,0—26,0 25,0—26,0 Type 70 SS 44,5-45,5 43,7—44>< Rotklee — Roggen ¬ Tracken- mehl 0 I schnttzel 9,3—9,5 9,5—9,7 Type 60 A 28,0—29,0 28F—«9^ Zucker ¬ Roggen ¬ schnitzel — — mehl'l 26,5—27,5 26^—«^ Kartofsel- Rogaen- slocken 14,7-15,0 15,0-15,3 nachmehl Futtermehl 12,5—18,5 12,5—13,5 Type 70 SS 15,0—17,0 Verreibe 169-117 169 177 165-180 167 181 148158 150-160 22.0-25.422.2-25.5 tnkl. Sack Karrosfclflck sautzer Nierenkarloffeln) 2,30—2,60 Mark. für 24.5. 290-292 24 b 8.2-S.O 8.bP 24,0-29,0 21,0-25,0 18.0-19,0 17,0-18,0 15,5-17,0 19,0-21,5 16,0-17,5 21,5-24.0 24,0-21 21,0-Ä,' 18,0-1^ 17,0-18/ lö.b-W 19,0-A. 16,04? 21.5-2^ und Olsaaren per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. , 26. 5 8,2-9,0 8.59.2 Wetzkl. s. Bln. Nogkl. f. Bln. Raps Leinsaat Vikt.-Erbsen kl. Speiseerbs Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupin., blaue Lupine, gelbe Seradella Rapskuchen 26 ö. 290-292 Wetz., mark pommersch. Rogg., märk. Braugerste Futlergerste Sommergerste Wintergerste Hafer, märk. pommersch. westpreuß Weizenmehl p 100 ks fr. Brl bi tnkl. Sack (feinst. Mrk ü Not. Roggenmehl p. 100 KZ sr. Berlin br. Prcisnoticrungcn für Eier. (Festgcstellt von der amtlich' Berliner Eiernotierungskommission.) >4. Deutsche Eier: Tr, 8 eier vollfr. gest. über 65 Gramm 11, 60 Gramm 10, 53 C>ram 9,48 Gramm 8; frische Eier über 60 Gramm 9,50,53 Gramni^.^ aussorlierte kleine und Schmutzcier 7. 8. Auslandseicr: 2E! 18er 10,75, 17er 10,25; Estländer 17er 10, 15N—16« leichtere 8,75; Litauer große 9, normale 8; Bulgaren Rumänen 7,75—8; Ungarn 8: Russen normale 7,75—8; - normale 7,50—7,75; kleine, Mittel- und Schmutzeier 6,o^' Witterung: Schön. Tendenz: Ruhig. Kartoffclprcise. Die Landwirtschaftskammer für die st'ss. vinz Brandenburg ermittelte die Kartoffelerzcugerprem Zentner waggonfrei märkischer Station wie folgt: Kartoffeln 1,20—1,40, rote Kartoffeln 1,30—1,60, gelbsten«? 32,0-40,032 0-40 0 Leinkuchen Trockcnschtzl Soya-Schroi Torfml 30/70 12,0-13.0 12.048, 17,548,1 1?E' 8.0 8.5 1 8,1 8^ 13 3-14 3 13.444 12.7-13.018,048 Chemnitzer Viehmarkt. Auftrieb: 675 Rinder, darum-r 84 Ochsen, 196 Bullen, 379 Kühe, 14 Färsen, 2 Freyer, oo Kälber, 280 Schafe, 2164 Schweine. Verlauf: Bei Rind r schleppend, bei Kälbern gut, bei Schafen schlecht, bei langsam. Preise: Ochsen a) 54—57, b) 52—54, cf 47—41, M 4 bis 45; Bullen a) 53-56, b) 50-52, c) 46-48; Kühe a) « »> 53, b) 43—47, c) 32—40, d) 22—30; Kälber a) b> 80-8' c) 75—78; d) 70—74, e) 62-68; Schafe a) -, b) 58-60, 9 bis 56, d) 46—50; Schweine a) 62—64, b) 63-65, c) d3-i>' d) 63—65, e) 60—64; Sauen 52—57. Amtliche Berliner Notierungen vom 26. Mai. Börsenbericht. Tendenz: Nicht einheitlich. Bei geringem Angebot gab das Kursnivcau nach. Die Stimmung war an gcsichls des erheblichen Etatsdefizils weiter zurückhaltend. Zu den ersten Kursen kam verschiedentlich Prämicrenware herauc- Die Spekulation nahm weitere UMmorealisallsonen vor Irgendwelche Anregungen lagen nicht vor. Die Geldsatze waren unverändert. Tagesgeld 2—4)4, Monatsgeld 5-u Prozent. Im Verlauf bröckelte das Kursnivcau unter dem Eindruck der großen Geschäftsstillc anfangs weiter ab. Lpatzl machte sich auf einzelne Spezialitätcnbewegungen hin eine leichte Erholung geltend. Devisenbörse. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,34 bis 20,38; holl. Gulden 168,40—168,74; Danz. 81,35—81,51; sraM Frank 16,40—16,44; schweiz. 80,98—81,14; Belg. 58,40-5859 Italien 21,93—21,97; schwed. Krone 112,36—112,58; dän. 112,0> bis 112,58; norwcg. 112,01-112,23; tschcch. 12,41-12,43; osten Schilling 59,04—59,16; Argentinien 1,59—1,60; Spanien 51,^ bis 51,10. Produktenbörse. Die Woche setzte für Weizen in behM' leier Tendenz ein, zumal das Ausland eher festere Depesche^ sandte und das Jnlandsangebot mäßig blieb. Für AM" fand teilweise Aufnahme der übrtggebliebenen Roggenösserm zum Stützungskurs statt. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: PaulKumberg. Verantwortlich für die Schristleitung: Hermann Lass'S-.A Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in DM' ' Amtliche Verkündigung Wegesperrung. Die Sperrung de» Kommunikationswege» Tanneberg-Groitzsch wird bi« 31. Mai 1S3V verlängert. Der Verkehr wird über Schmiedewalde verwiesen. Tanneberg, den 23. Mai I93O. Der Gemeinderat. Berufs- Möntel für Damen und Herren Maler- Kittei Turnverein Wilsdruff fI.T.) Aum Himmelsahrtstag, den 29. Mai Götzwanderung Abmarsch: 1. Abteilung Uhr Markt, 2. Abteilung o/^7 Uhr Turnhalle Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Tarnrat. Blaue Weits Mull. Hosea Beste Qualitäten Billigste Preise Emil Glathe WUsdruff Llerksul von AertllArn verschiedener Rassen A. Wolf, Wilsdruff, Dresdner Straße 68 Wäscheklammern Schock 45 u. 55-h Scheuertücher Stck.von35Han Scheuerbürsten Stck.von25Han Schrubber Stck.von45^an Ofcnruhcr, Maler- bürsten, Scheiben pinsel usw. Herm. Pinkert ZedUerstr.I87—Mit- glied d. 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