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Wilsdruffer Tageblatt : 27.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300527
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-27
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.05.1930
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Sschfen unü NardbarlGsN Großvoigtsberg. (E is e n b a h nun f a l l.) Bei der Ein fahrt in den Bahnhof Großschirma 1.entgleisten gestern morgen 6.50 Uhr von dem aus Richtung Rosten kommenden Personen- Zug 1202a drei am Schluß laufende Personenwagen. Hiervon ist ein Wagen umgestürzt. Personen wurden nicht verletzt, der Materialschaden ist gering. Der Verkehr auf der Strecke wurde durch Umsteigen aufrecht erhalten. Die Untersuchung über die Unfallursache ist noch im Gange. Ilkendorf. (Versuchtes Sittlichkeitsverbre- ch e n.) Sonnabend in der zwölften Stunde wurde die 26 Jahre alte Ehefrau eines hiesigen Einwohners, die auf der Straße Il kendorf—Nossen mit dem Rade fuhr, von einem Unbekannten überfallen, vom Rade heruntergezerrt und in ein Getreidefeld ge schleppt. Der Rohling versuchte ihr dort Gewalt anzutun, wurde jedoch durch einen hinzukommenden Radfahrer, der durch das laute Schreien der Ueberfallenen auf den Vorgang aufmerksam wurde, abgeschreckt und ergriff eiligst die Flucht. Freiberg. (Schwerer Verkehrsunfall.) Am Sonn abend Abend wurde auf Naundorfer Flur ein in Richtung Frei berg marschierender Reichsbannertrupp von einem Motorrad fahrer aus Grillenburg überholt, wobei der Führer des Reichs bannertrupps, ein 45 Jahre alter Schlosser, angefahren und um gerissen wurde. Der Motorradfahrer, ein 24 Jahre alter Arbei ter, kam kurz darauf mit seinem Rade zum Sturz und blieb mit schweren Kopfverletzungen liegen. Er sowohl als auch der Führer des Reichsbannertrupps mußten nach dem Krankenhaus gebracht werden, wo der Motorradfahrer gestorben ist. Bautzen. Verurteilte Demon st rauten. Vom Gemeinsamen Schöffengericht wurden die Arbeiter Albert Kühn und Felix Gärtner aus Zittau wegen Teilnahme an einer dort Anfang März stattgefundenen Erwerbslosen demonstration abg-rurteilt. Kühn wurde wegen öffent licher Beleidigung der Polizeibeamten zu einem Monat, Gärtner wegen schweren Aufruhrs unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahr Gefängnis ver urteilt. Beide sind schon mehrfach vorbestraft. Neustadt (Sachsen). 50JahreKriegerverein. Der hiesige Kriegerverein beging sein 50jähriges Grün dungsfest nebst Fahnenweihe. Am Festzuge beteiligten sich 57 Vereine mit 37 Fahnen. An den Reichspräsidenten von Hindenburg wurde ein Huldigungstelegramm ge sandt. Leipzig. Tödlicher Unfall. Bei der Gewerk schaft Deutschland — Betriebsabteilung Deutschland — ist der in Härtendorf wohnhafte ledige Bergarbeiter Otto Baumann schwer verunglückt. Er geriet beim Zurück weichen eines Hundes mit dem Kopf so unglücklich zwischen Hund und Stempel, daß der Tod sofort eintrat. des Letztgenannten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Gott ihn dem Verein noch recht lange erhalten möge. — Der Sonntag Nachmittag brachte erfreulicherweise recht gutes Wetter, hatte es am Vormittag doch ununterbrochen geregnet. So nahm doch das Fest einen guten Verlauf. Gleich nach dem Umzug, zu welchem man um 1 Uhr am Gasthof stellte und sich zur Abholung des Königspaares durch den festlich geschmückten Ort bewegte, be gann das Schießen. Hier wie auch sonst überall war die Be teiligung gut. Für Unterhaltung war genügend gesorgt. Die Kö nigswürde errang sich das Mitglied Kurt Nikol-Neutanneberg. Am Abend war man bei froher Tanzmusik noch lange beisam men, wieder auf einen guten Erfolg für den Verein zurück blickend. Reinsberg. (Ehrung von Sängerveteranen.) Anläßlich des 75jährigen Vereinsbestehens des hiesigen Gesang vereins wurden für 40jährige treue Mitgliedschaft im Verein die Sangesbrüder Max Steiger und Reinhard Grahl mit der Goldenen Bundesmedaille ausgezeichnet. Obergruna. F ah r r a d di e bst a h l. Sonntag nachmittag wurde hier ein vor einem Haus an der Staatsstraße stehendes Herrenfahrrad, Marke „Meteor", hochgebogene Lenkstange, zwei Glocken, schwarze Griffe, Rahmen und Felgen schwarz, graue gute Continental-Bereifung, gestohlen. Kirchennachrichten für das Himmelfahrtsfest. Predigttext: Epheser 1, 20—23. Wilsdruff: Vorm. 8 Uhr Heiliges Abendmahl. Vorm. 169 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchenmusik: „Nun freut euch, Gottes Kinder all, der Herr fährt auf mit großem Schall". Geistliches Lied für eine Singstimme und Orgelbegleitung von Volkmar Schurig. Sologesang: Herr Albert Schultz, hier. Nachm. 3 Uhr Großmütterchenverein. Grumbach: Vorm. -69 Uhr Predigtgottesdienst; anschließ. Abendmahlsfeier. Kesselsdorf: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst; anschl. Beichte und heiliges Abendmahl. (Pfarrer Seidel.) Vorm. 1611 Uhr Kindergottesdienst. (Pfarrer Heber.) Nachm. 2 Uhr Taufen. Unkersdorf. Vorm. 168 Uhr Predigtgottesdienst. Weistropp: Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vorm. 169 Uhr Predigtgottesdienst; anschließend Iugendunterredung. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmädchen- verein (jüngere Abteilung). Sora: Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst, danach Beichte und heiliges Abendmahl. Röhredorf: Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 162 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Abends 168 Uhr Iung- männewerein. Limbach: Vorm. 10 Uhr Predigtgvttesdienft; danach Beichte und Abendmahlsfeier. Blankenstein: Vorm. 8 Uhr Predigtgvttesdienst; darnach Beichte und Abendmahlsfeier. Tanneberg. Nachm. 162 Uhr Predigtgottesdienst; darnach Beichte und Abendmahlsfeier. Herzogswalde: Vorm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abend mahl. Vorm 169 Uhr Festgottesdienst. Neukirchen: Börry. 16 8 Uhr Beichte und Abendmahl. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 9 Uhr Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr Iungmännerbund. Burkhardswalde: Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Vereinskalender. Turnverein DT. 29. Mai Götzwanderung. Haus- und Erundbesitzerverein. 31. Mai Versammlung. Wetterbericht. Zeitweise auffrischende Winde aus veränderlichen Richtun gen. Nur vorübergehende Bewölkungsabnahme. Gewitternei gung, auch sonst zeitweise leichte Niederschläge. Am Tage etwas wärmer, im übrigen Temperaturverhältnisse wenig geändert. Die nächste Müttcrberatungsstunde findet Montag, den 2. -luni 1930 im Jugendheim statt und zwar Buchstabe A bis K nachm. 2 Uhr und Buchstabe L bis Z nachm. 3 Uhr. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Sprechstunden der Bezirkspslegerin Montags vorm. von 11 bis 12 Uhr und Donnerstags von 5 bis 6 Uhr nachm. im Zimmer 4a des Verwaltungsgebäudes abgehalten werden. Aus dem Arbeilsmarktberichte des Arbeitsamtes Freital nach dem Stand vom 15. Mai. Die alljährlich erfolgte Frühjahrs entlastung des Arbeitsmarktes ist im Monat Mai nur in gerin gem Maße eingetreten. 1929 waren am 15. Mai rund 3400 Ar beitsuchende vorhanden, während in diesem Jahr rund 8500 Arbeitsuchende zu verzeichnen sind. Tie um 15016 höher liegende diesjährige Arbeitslosenzahl läßt daher die bedenkliche Arbeits- Marktlage zweifelsfrei erkennen. Die Bewegung auf dem Ar- deitsmarkte war dennoch außerordentlich rege. Die Zugänge Kurden zwar durch die fast gleichgroße Zahl Abgänge ausge glichen; aber für die nächsten Wochen liegen bereits wieder vier Elillegungsanzeigen vor, so daß nach Ablauf der vierwöchigen Schonfrist voraussichtlich wieder 400 Personen zur Entlastung gelangen werden. Auffällig war in diesem Monat ein nicht un erheblicher Zugang junger Gesellen aus Großbetrieben, Handel und Handwerk, die nach Schluß ihrer Lehre arbeitslos geworden waren. Besonders stieg dadurch die Zahl der neu gemeldeten arbeitsuchenden Angestellten; hierbei war die Altersgruppe unter N Jahren besonders stark an der Zunahme beteiligt. Das Schlüs- ielgewerbe aller Berufe, das Baugewerbe, hat in diesem Jahre keine nennenswerte Belebung erfahren. Von diesem Gewerbe sind zur Zeit noch etwa 1200 Personen als Arbeitsuchende ge meldet. Rund 300 Bergarbeiter sind arbeitslos. Der Vermitt lungstätigkeit des Arbeitsamtes gelang es, etwa 75 von den Durgker Steinkohlenwerken entlassene Bergarbeiter (Häuer) in Leknitzer Steinkohlenwerken unterzubringen. Die Metallindu strie hat weiterhin ungünstige Beschäftigungslage. Auch in der Holzindustrie bestand die Möglichkeit, einzelne Spezialkräfte un terzubringen. Ungünstig war die Beschäftigungslage im Nah- umgs- und Genußmittelgewerbe. Wenig Unterbringungsmvglich- teit bestand für etwa 100 arbeitslose Kraftwagenführer. Das Bekleidungsgewerbe zeigt verschiedene Beschäftigungslage. Ent sprechend der Jahreszeit war eine Besserung des Arbeitsmarktes 'w East- und Schankwirtschaftsgewerbe festzustellen. Arbeits- ^senunterstützung wurde gezahlt: an 3372 männliche, 856 weib- liche Personen, Krisenunterstützung wurde gezahlt an: 892 männliche und 303 weibliche Personen, insgesamt 5423 Unter stützungsempfänger. Etwa 15 Betriebe arbeiten im Arbeits- amtsbezirke verkürzt, so daß etwa 1200 Personen aus Mitteln der Kurzarbetterunterstützung unterstützt werden müssen. Die Haftung des Gastwirts sür ordnungsgemäße Ausfül lung des Fremdenmeldezettels. In einem Gasthause hatte ein Pärchen übernachtet, das sich auf den Fremdenzettel als verhei- futet eingetragen und auch falsche Geburtsdaten angegeben hatte, b'e Polizeibehörde beanstandete den Fremdenzettel und erließ gegen den Wirt weil er entgegen den Vorschriften der Melde- vrdnung sich nicht sofort von der ordnungsmäßigen Eintragung H den Fremdenzettel überzeugt habe, eine Strafverfügung. Das Etsgericht, das die Strafe bestätigte, hat die fragliche Bestim- kung dahin ausgelegt, daß unter ordnungsmäßiger Ausfüllung V'Se, wahrheitsgemäße Ausfüllung zu verstehen sei. Der sm also verpflichtet, sich die Ausweispapiere vorlegen zu und die Angaben der Gäste zu prüfen. Hiergegen lag Ne- , des Angeklagten vor. Nach Ansicht des Oberstaatsanwalts M der Wirt lediglich für den Akt der Eintragung zu sorgen, ist nicht für den Inhalt der Eintragung verantwortlich. Es ^he zu weit, vom Wirt zu verlangen, die Ausweispapiere sich Liegen zu lassen und die Angaben zu prüfen. Das Sächsische -derlandesgericht (Erster Strafsenat) hat das angefochtene Ur- fm! aufgehoben und den Angeklagten kostenlos freigesprochen. Angeklagte habe sich nach dem Wortlaute der Polizeiver- "pbnung nicht strafbar gemacht. „Nicht hinauslehnen!" Auf der Strecke Plagwitz—Groß- Ächocher verunglückte ein Knabe dadurch tödlich, daß er die unter Fenster angebrachte Warnung ,Mcht hinauslehnen!" nicht pachtet hatte. Der zehnjährige Schüler Heinz Günther aus Leip- U beugte sich aus einem Abteilfenster hinaus, um seinem im ^achbarabteil fahrenden Mitschüler zuzuwinken. Plötzlich kam kg dem Nebengleis von Großzschocher ein anderer Zug ange- Must, besten Maschine den Kopf des Hinausbeugenden traf, ^er Junge erlitt einen schweren Schädelbruch und starkblutende ^sichtswunden. Die Mitreisenden zogen die Notbremse, so daß Zug zum Halten kam. Man benachrichtigte sofort einen Arzt, dem Verunglückten Notverbände anlegte. Mit dem Rettungs wagen wurde der bedauernswerte Junge nach dem Kranken haus gebracht, wo er bereits seinen schweren Verletzungen er- kgen jst, Mehorn-Grund. (V vmVerkehr.) Auch hier bot dieser Sonntag ein recht erfreuliches Verkehrsbild. Die Autobusse Frei- ?rrg—Mohorn—Dresden hatten vollauf zu tun, und ohne Son- drnvagen wäre er kaum zu bewältigen gewesen. In „Klein-Tirol" !?h Man infolge der Badweihe im Gebrüder Arnholdschen Pen- aancheime recht ausgewähltes Publikum der Beamtenwelt und Zk Großindustrie. Dazu hatten sich im gleichen Lokal der Chem- Aer Wohltätigkeitsverein „Hindenburg" eingefunden und ein ^gelklub ebenfalls. Es gab alle Hände voll zu tun, und die ihrigen Wirtsleute wünschen sich noch mehrere solcher arbeits scheu Tage. Mohorn. (Auto verbrannt.) Ein hiesiger Einwoh- hatte am Freitag in Freiberg zu tun. Er ließ seinen Wagen V der Straße stehen, der durch einen Kurzschluß gebrauchsun- gemacht wurde. Feuerwehr und hilfsbereite Leute halfen Lrand löschen. >. Neukirchen. (S ch u l a u s flu g.) Am Freitag unternahm k hiesige Lehrerschaft mit den Schülern der oberen Klasten Ausflug nach den bekannten Klosterruincn in Altzella bei .siMKn. Bereits früh 7 Uhr war man aufgebrochen und lenkte Ke Schritte zunächst nach Reinsberg, um dann, immer im ro- Mischen Muldentale abwärts zu wandern und dann Rosten ^.. schließlich auch Altzella mit seinen Sehenswürdigkeiten zu Mligen. Den Heimatort erreichte man gegen 3 Uhr Nach- gerade noch zur rechten Zeit, denn schon machte sich -knes Donnerrollen bemerkbar und nach kurzer Zeit öffnete der KMmel seine Schleusen. Tanneberg. Die schönste Veranstaltung des Jahres, das vgelschießen, beging als eines der ersten in der Um- der Schießklub „Einigkeit" am Sonntag. Wie üblich ging Tage die Kaffeetafel und Bierprvbe voraus. Nachdem dem Königspaare ein Ständchen gebracht hatte, fand man iv? zur Vorfeier im Gasthof zusammen. Die Klänge der Musik Nen für Unterhaltung während der Tafel. Der Vorsitzende, Bormann, dankte dem Königspaar für die freundliche Be- begrüßte alle Erschienenen herzlichst. Grüße und unjche übermittelte das Ehrenmitglied des Vereins, Hugo 9m Schlußwort ging Dr. Kunze auf die verschiedenen Fragen 1 Fröhnert, welcher durch seine langanhaltende Krankheit nicht am ein und ventilierte begrüßenswerte Gedanken für ein Wirtschafts- l Feste teilnehmen konnte. Der Vorsitzende verlas das Schreiben schutzgesetz. ' ' ' ' " Hindenburgs Dank an die Hygieneaussiettung. Aus das aus Anlaß der Eröffnung der Internationa len Hygieneausstellung Dresden 1930 an den Reichspräsi denten von Hindenburg gesandte Begrüßungstelegramm hat dieser an das Präsidium der Internationalen Hygiene ausstellung folgenden Brief gerichtet: „Sehr geehrte Herren! Für das Begrüßungstelegramm von der Eröff nung der Internationalen Hygieneausstcllung Dresden 1930 spreche ich Ihnen meinen herzlichsten Dank aus. Möge der Ausstellung ein guter Erfolg beschieden sein und sie deutscher Wissenschaft und deutscher Kulturarbeit neue Anerkennung und neue Freunde in der Welt ge winnen. Mit freundlichem Gruß gez. von Hindenburg." Der Wahlkampf beginnt. Die Deutsche Volkspartei Ostfachscns zu den Neuwahlen. Der in Dresden zusammengetretene ostsächsische Wahlkreisvertretertag der Deutschen Volkspartei nahm einstimmig eine Entschließung an, in der es heißt: Die Deutsche Volkspartei wird ihren Wahlkampf gegen den volkszersetzenden Radikalismus jeglicher Art führen, der unser Land in diesen neuen Wahlkampf Hineingetrieben hat. Sie fordert das sächsische Bürgertum auf, sich zu sammeln in der Abwehr gegen alle Feinde des Staats bürgergedankens und so Sachsen vor dem Schicksal einer Herrschaft des Radikalismus zu bewahren. Der Mittclstandsausschuß der Dcutschuationalen Volks partei zur Laudtagswahl. Unter dem Vorsitz von Dr. Albert faßte der Landes- 'orstand des Mittelstandsansschusses der Deutschnatioua- len Volkspartei Sachsens in seiner letzten Sitzung nach- ehcnde Entschließung: Der Mittelstandsausschuß erwartet bei der Neuauf stellung der Kandidaten sür den Sächsischen Landtag, daß >er hierfür zuständige Ausschuß an absolut sicherer Stelle einen Mann nennt, der tatkräftig und bewußt Politik im Zinne des Mittelstandsausschusses treibt und der sich auch voll und ganz hinter den Führer der Reichsparteileitung hellt. Für die sächsische Politik fordert der Mittelstands ausschuß: 1. daß die kommende sächsische Landtagsfraktion der Deutschnationalen Volkspartei Sachsens jede bestehende oder geplante Form einer offenen oder verschleierten Kommunalisierung oder Sozialisierung von Betrieben auf das schärfste bekämpft. Sie hat sich mit allen Kräften dafür einzusetzen, daß die Wirtschafts- und Existenzbedingungen des gewerblichen Mittelstandes voll gewahrt werden; 2. die kommende Landiagsfraktion hat mit voller Kraft dafür zu sorgen, daß alle in der Zeigner-Zeit oder auf lrund rein parteipolitischer Zugehörigkeit ohne jede fach- wissenschaftliche Vorbildung eingestellten Beamten schnellstens dnrch nationale Fachkräfte ersetzt werden; 3. die Vormachtstellung einzelner offen oder versteckt varteipolitischcr Organisationen, welche unter dem Deck mantel der Wohlfahrts Hilfe ihren Mitgliedern auf Kosten der Gesamtheit des Volkes Vorrechte verschaffen, muß auf das energischste bekämpft werden; 4. die volle M i e t z i n s st e u e r muß zu Wohnungs bauten und Unterhaltung von solchen verwendet und bei Vergebung den freien Berufen unter Ausschaltung der Re giebetriebe zugeführt werden; 5. den Verwaltungsbehörden von Staat und Gemein den ist rücksichtslose Sparpolitik aufzuerlegen. Sächsischer Landespartcitag der Volksrcchtspartei. In Dresden veranstaltete die Volksrechtspartei Dres den ihren Landesparteitag. An den Reichspräsi denten wurde ein Telegramm gesandt, in dem Hinden burg gebeten wird, seinen persönlichen Einfluß auf die Reichsregierung zur umgehenden Vorlage eines' Rentnerversorgungsgesetzes geltend zu machen. Der Reichsparteivorsitzende, Professor Bauser- Stuttgart, führte u. a. aus: Die Volksrechtspartei verwirft ebenso die großkapitalistische Ausbeutung wie den zer setzenden Klassenkampf und fordert geschlossene Abwehr jeder Bedrückung und Versklavung von außen. Der Ver fall der Parteien mutz ausmünden in der Schaffung einer neuen großen Partei der Mitte und des Mittelstandes, Vie ebenso klar Front macht gegen die Plutokratie wie gegen den Sozialismus. Es muß mehr sür den Fremdenverkehr getan werden! Sachsens Hotels und die Fremden Ter Sächsische Verkehrsvcrband veran staltete in Bad Schandau den dritten sächsischen Verkehrstag. Prof. Dr. Hoffmann vom Mitteleuropa institut in Dresden hielt einen Vortrag über Fremden verkehrsbeziehungen zwischen Sachsen und S ü d 0 st e u r d p a. Er bezeichnete es als ein dringendes Erfordernis, unsere Kenntnis der südeuropäischen Staaten zu erweitern und gab wertvolle Anregung zu einer Be lebung des sächsischen Fremdenverkehrs aus diesen Ge bieten. — Im Ramen der Stadt begrüßte Bürgermeister Ritter die Versammelten, unter denen sich außer den Ver bandsmitgliedern zahlreiche Vertreter von am Fremden verkehr beteiligten und interessierten Organisationen sowie Vertreter der Staals- und kommunalen Behörden be fanden. Auch Reichsbahn und Reichspost bekun beten ihr Interesse an dieser Verkehrstagung, indem sie eigene Vertreter entsandt hatten. Prof. Dr. Glücksmann vom Forschungsinstitut für Fremdenverkehr in Berlin referierte über die Bedeutung bes Fremdenverkehrs und seine Würdigung in den euro- -äischen Staaten. Redner unterschied Wanderung und Siedlung und den episodischen Fremdenverkehr. Der Fremdenverkehr, so legte Pros. Glücksmann dar, hänge von dem Menschen und dem Ort ab und entstehe ms körperlichen, geistigen und seelischen Ursachen. Redner wies dann auf die wirtschaftliche Bedeutung des Fremden- erkehrs hin, wobei er ein umfangreiches Zahlenmaterial zur Hand hatte. Prof. Dr. Kastner-Dresden erörterte dann die Psy - hologie des Fremdenverkehrs und bemerkte, daß die deutsche H 0 telkultur sich in erfreulichem Aufstieg be ende. Der Fremde habe ein Recht auf eine Berücksichti- wng seiner Wünsche und Gewohnheiten. Es seien da psychologische Imponderabilien, die Berücksichtigung ver langten. In Sachsen könne noch viel getan werden, um den Fremdenverkehr an sich zu ziehen, denn es stehe in landschaftlicher, künstlerischer und jeder anderen Be ziehung anderen Gebieten in nichts nach.
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