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Wilsdruffer Tageblatt : 27.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300527
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-27
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.05.1930
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war. Aus dem Rückzugsweg sind die deutschen Beamten weiterhin von den polnischen Beamten beschossen worden. Der verletzte polnische Unteroffizier ist inzwischen gestorben. Es ist ausdrücklich fcstzustcllen, daß keiner der deutschen Beamten die deutsch-polnische Grenze überschritten hat, im Gegenteil ist keiner von ihnen näher als 25 Meter an die Grenze herangekommen. Das Auswärtige Amt greift ein. Der Reichsminister des Auswärtigen ließ sich nach Abschluß der Beratungen des Haushaltsausschusses über den Etat des Auswärtigen Amts über den deutsch- polnischen Grenzzwischenfall Bericht er statten. Das Auswärtige Amt, das in dauernder Verbindung mit der preußischen Regierung steht, wird zusammen mit ihr alles veranlassen, um den Fall nach seiner tatsäch lichen und völkerrechtlichen Bedeutung klarzu stellen und weiterzubehandeln. Deutsch-polnische Wirtschastsbesprechungen. Meinungsaustausch über die Konvention gegen Ein- und Ausfuhrverbote. Zwischen Vertretern der deutschen und der polnischen Re gierung fand in Berlin ein Meinungsaustausch statt, die all gemeine Inkraftsetzung des internationalen Abkommens zur Aufhebung der Ein- und Ausfuhrverbote und -beschränkungen nach^Möaltchkeit zu fördern. L>ie Be,precyungen, me gcy Über dret Tage hin erstreckten, haben zu einer Klärung der beiderseitigen Auffassungen beigetragcn. Die beiden Delegationen werden ihre Negierungen über den Verlaus der Besprechungen unverzüglich unterrichten. Der Raumungsplan. Der etappenweise Abzug der Franzosen.. Bei dem französischen Oberkommando liegt folgender Plan für die Räumung der besetzten Gebiete bis 30. Juni vor: In der ersten Etappe vom 20. bis 30. Mai findet eine Verminderung der Garnisonen Landau, Trier, Neustadt und Mainz statt. Geräumt werden in dieser Zeit die Orte Bingen, Worms, Germersheim und Speyer. In der z w e i t e n Etappe vom 1. bis 20. Juni soll das noch im besetzten Gebiet verbliebene Gros der französischen Truppen in Kehl, Landau, Mainz und Trier zurück gezogen werden. Kaiserslautern wird in dieser Zeit völlig geräumt. In der l e tz t e n E t a p p e vom 20. bis 30. Juni werde der Nest der Truppen und die Abwicklungs stellen zurückgeführt. Man glaubt nicht, daß es not wendig wird, über den 30. Juni hinaus noch die Abwick lungsstellen für die Abwicklung von Rechtsstreiten bei- behalten zu müssen, andernfalls sollen die Abwicklungs stellen einen zivilen Charakter erhalten. Jas Auswärtige Amt fol! sparen. Die Kosten unserer Verireiung im Ausland. Der Haushallsausschuß des Reichstages begann die Be ratung des Haushalts des Auswärtigen Amies. Der Bericht erstatter, von Freylagh-Loringhoven (Din.), wies daraus hin, daß der deutsche Haushalt die Ausgaben einzelner auslän discher übersteige. Der deutsche Haushalt mit insgesamt 63 Millionen Mart Ausgaben betrage beispielsweise 126 Prozent des englischen und 175 Prozent des französischen Haushalts. Dies erkläre sich vor allem aus der übermäßigen Zahl der Beamten. Bei der jetzt geforderten Umwandlung unserer Gesandten in Argentinien, Brasilien und Chile in Boischaster, habe das Auswärtige Amt Voranschläge auf gestellt, die die englischen Kosten wen überträfen. Zu niedrig feien dagegen unsere Ausgaben zur Pflege kultureller Be ziehungen und des deutschen Schulwesens im Ausland. Neichs- außenminister Dr. Curtius erklärte, von einer Stabilisierung der Ausgaben könne nicht gesprochen werden, da sich die Außenpolitik und ihre Ausgaben noch zu sehr in Fluß be fänden. Das Auswärtige Ami werde in einer Denkschrift prüfen, wie sich im Vergleich zum deutschen Haushalt die Ausgaben anderer Staaten stellen. „Gras Zeppelin" wieder in pernambuko. Die Stadt verkündet einen Stadtfeiertag. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist auf der Rückfahrt von Rio dc Janeiro wieder in Pernambuko ein- getrosfcn und glücklich gelandet. Die Bevölkerung von Pernambuko begrüßte den Zeppelin wieder mit großem Jubel und wie einen alten Bekannten. Die Stadtverwaltung hatte den Montag aus Anlaß der Ankunft des Luftschiffes amtlich zum Stadt- feiertag erklärt. Die Schulen und die Geschäfte blieben geschlossen. Das Offenhalten von Geschäften war mit 100 Milreis (50 Mark) Geldstrafe belegt. Macdonald für das Britische Wellreich. Rede des Ministerpräsidenten. Ministerpräsident Macdonald hat anläßlich des Tages des Britischen Weltreichs eine Rede gehalten, in der er darauf hinwies, daß Großbritannien die ihm durch seine Verpflichtungen gegenüber den verschiedensten Tei len des Britischen Weltreichs, soweit sie nicht wie die Do minien volle Selbstverwaltung hätten, auferlegte Bürde nicht von sich weisen könne. Er glaube, daß die britische Herrschaft noch eine große Rolle in der Welt zu spielen habe. Zahlreiche Rassen hätten Weltreiche ge schaffen, keines dieser Reiche habe sich aber als dauerhaft erwiesen. Die Frage, ob das Britische Weltreich die Fähigkeiten habe, für die Zukunft zu lebeu, beantwortete Macdonald bejahend. Sie hänge aber vom einsichts vollen und praktiichen Sinn und Mut des britischen Volkes ab. Der Lohnstreit bei der Mansfeld-A.-G. Eisleben. Eine in Helbra tagende Funktionärkonserenz der am Tarifvertrag für die Mansfeld-A.-G. beteiligten Organisationen billigte in einer Entschließung die Haltung der Organisationsvcrtreter bei dem schwebenden Lohnstreit. Die Gewerkschaften wurden beauftragt, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um die von der Mansfeld-A.-G. beabsichtigte Lohn kürzung zu verhindern. Die Belegschaft wird aufgefordert, ab 1. Juni zu den von der Mansfeld-A.-G. bekanntgemachten Lohnbedingungen nicht zu arbeiten. OrMI. Atmung äes AeÄrksauslchunes Montag,den26. Mai1930. , zirks in Höhe von 150 RM. auch für das weitere Vierteljahr zu Nach dör Erledigung des Haushaltplanes berichtet Amts- Hauptmann Schmidt zur Planung der ElbUferstraße .Meiste n—N ieschütz. Es hat eine Besichtigung stattgesun den, an der alle Mitglieder des Ausschusses teilgenommen,haben. Der Amtshauptmann ist der Meinung, daß man die Weiterent wicklung abwarten soll, die Vorbereitungen seien von den Ge meinden und den Steinbruchsbesitzern zu treffen, die sich zu einem Zweckverband zusammenschließen möchten. Bürgermeister Glöckner gab der Meinung Ausdruck, daß man es den Ge meinden anheim geben müsse, die Vorbereitungen zu treffen und den Zweckverband zu gründen. Der Ausschuß stimmte der Stel lungnahme in diesem Sinne zu. Der Amtshauptmann berichtet dann über die Gründung des Kreditausschusses für die Sächsischen Ge meinden und Bezirksverbände auf Anregung des Gemeindetages und des Verbandes der Bezirksverbände, der in Kreditfragen der Gemeinden jederzeit zu hören ist. Der Aus schuß gab seine Zustimmung. Die Stadt Lommatzsch hat bisher Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer in Höhe von 1M^ erhoben, trotzdem die Stadt 1929 einen Fehlbetrag des Haushaltplans von 72 OM Mk. gehabt hat und dafür zur Deckung Anleihemittel heranziehen mußte, für 1930 aber ein Fehlbetrag von 90 MO RM. in Aus sicht steht, Der Stadtrat hat eine Erhöhung der Zuschläge auf 12526 vorgeschlagen, während der Bürgermeister der Befürch tung Ausdruck gegeben hat, daß diese Erhöhung nicht ausreichen werde und eine Anweisung der Oberbehörde zu erwarten sei- 15026 zu erheben. Die Stadtverordneten haben dennoch die Ratsvorlage abgelehnt, und beschlossen, auch weiterhin nur 10026 Zu erheben. Bei der geschilderten Finanzlage hält es die Amts hauptmannschaft für unmöglich, bevor nicht eine volle Ausschöp fung der Steuermöglichkeiten erfolgt, der Stadt anderweit Hilfe etwa aus dem Ausgleichsstvck usw. angedeihen zu lassen. Der Ausschuß beschließt deshalb, die Stadt anzuweisen, 15026 Zuschlag zu erheben, umsomehr, als dadurch immerhin nur 11 MO RM. mehr zu Deckung aufgebracht werden. Bürgermeister Zimmermann erklärt dazu, daß ein der artiger Beschluß schon aus Gerechtigkeitsgründen den kleinen Landgemeinden gegenüber notwendig sei. Genehmigung fand der zweiteNachtragzurBier- st eu e r o rd nu n g des Bezirksverbandes der Amtshaupt mannschaft Meißen vom 7. Juni 1927. Der 8 2 erhält danach folgende Fassung: Die Biersteuer beträgt 7 vom Hundert des Herstellerpreises. Innerhalb dieses Höchstsatzes kann der Bezirks ausschuß die Biersteuer auch in Reichsmarkbeträge je Hektoliter festsetzen. Dieser Nachtrag tritt mit Wirkung vom 1. Juli 1930 in Kraft. Die.Aenderung schließt lediglich eine Aufnahme der Höchstsätze in das Ortsgesetz ein. Der Ausschuß beschloß in dem Sinne mit der Maßgabe, dem Bezirstag die Annahme des Steuernachtrages zu empfehlen. lieber die Kraftpostlinie Meißen—Nossen be richtet Bezirksrat Dr. Falck, daß sie sich leider nicht so einge führt habe, wie man anfänglich hoffte. Das Defizit, das im ersten Probevierteljahr entstand, nahm nicht nur die volle Garantie summe, sondern einen Betrag darüber hinaus in Anspruch. Für den Bezirk entstand deshalb die Frage, ob die Linie weiterlaufen soll oder nicht. Beschlossen wurde, die Garantiesumme des Be- ««»'M n Nur unserer Keimal Wilsdruff, am 27. Mai 1930. Merkblatt für den 28. Mai. Sonnenaufgang 3" » Mondaufgang 3" Sonnenuntergang 20°' !i Monduntcrgang 21°' 1840: Der Maler Hans Makart geb. Das Siegel der Verschwiegenheit. „Diskretion — Ehrensache!" Wie ost kann man das nicht hören! Es wird unter anständigen Leuten als selbstverständ lich angenommen, daß einer ein Geheimnis, das ihm anver traut worden ist, nicht weitergibt, nicht an die große Glocke hängt, besonders wenn ihm Verschwiegenheit ausdrücklich zur Pflicht gemacht wird. Es ist eine Sache der persönlichen Ehre, und die anempfohlene Verschwiegenheit ist gewissermaßen ein Siegel, das aus das Geheimnis gedrückt wird und das nicht willkürlich gelöst werden sollte. Das gilt für das private und für das geschäftliche Leben — wieviel mehr aber noch für den amtlichen Verkehr, für die dienstlichen Beziehungen zwischen beamteten Personen und dem Publikum. Verletzung und Bruch der Amtsverschwiegenheit, das ist noch weit schlim mer als Indiskretion im Verkehr zwischen Privatleuten. Ein Steuerbeamter, ein Gerichtsvollzieher, ein Postbeamter Weitz aus seinen Dienstgeschäften so mancherlei über intime An gelegenheiten einzelner Mitbürger, und es mutzten sich schwerste Konflikte ergeben, wenn er sein Wissen auf den Markt trüge und durch das Ausplaudern von Geheimnissen, die er in amtlicher Eigenschaft erfahren hat, irgendwen in der Achtung der andern yerabzusetze» suchte. Amtsverschwiegen heit — das ist eine ernste Sache! Glücklicherweise dürfen wir zu dem weitaus größten Teile unserer Beamtenschaft das Vertrauen haben, daß sie'nicht aus der Schule plaudert, daß sie Amtsgeheimnisse, die sie Weitz, nicht verbreitet, auch nicht unter dem in solchen Fällen so oft mißbrauchten „Siegel der Verschwiegenheit". Schulze darf nicht durch den Gerichtsvoll zieher erfahren, daß sein intimster Feind Müller soeben ge pfändet worden ist, Meyer soll nicht durch einen „Herrn vom Finanzamt" zu wissen bekommen, wie hoch oder wie niedrig Schmiot sein Einkommen angibl, und der Briefträger soll auf seinem Bestellgang nicht einer ganzen Straße erzählen, daß Herr X soeben einen Zahlungsbefehl oder Fräulein A. soeben einen Bries, der mutmaßlich ein Liebesbrief sei, bekommen hat. Wie gesagt, wir brauchen von unseren Beamten im all gemeinen solche Ausplaudereicn nicht zn befürchten, aber hin und wieder kommt so etwas doch vor, und die Neichsdiszipli- narkammer in Potsdam Hal kürzlich erst einen alten Post beamten wegen Verletzung des Briefgeheimnisses zur Dienst entlassung verurteilt, nachdem ihn das Schöffengericht bereits zn Gefängnis vernrteilt hatte. Tas muß natürlich ein be sonders schwerer Fall von Amtsgeheimnisverletzung gewesen sein, aber auch die scheinbar leichten sind unter allen Nm- ständen zu meiden. Und darum haben wir uns dieses hier oom Herzen geschrieben! * Ortsausschuß sür Handwerk und Gewerbe. Den gestrigen von Stadtrat Zienert geleiteten Sprechtag im „Löwen" füllte ein außerordentlich tiefschürfender Vortrag des ersten Beamten des Landesausschusses des Handwerks, Syndikus Dr. Kunze, über die heutige Lage und die Aufgaben und Ziele des Landesaus schusses aus. Die Nachkriegszeit stellt, so führte er aus, allgemein große Anforderungen an die mittelständischen Wirtschaftsver- bände. Da gilt es, gegen internationale Kräfte del den Mono- übernehmen. . - Dem Ausschuß liegt die B r u n n e n o rd nu n g der Amu- hauptmannschaft neu zur Beschlußfassung vor. Es handelt sich m Wesentlichen um die bisherigen Bestimmungen, die den gegen wärtigen Verhältnissen angepaßt sind. Bürgermeister V l o a ° n e r bittet um Ausnahme einer Schutzbestimmung sur die auen Brunnen, die einer Aenderung entsprechend den "EN BeM- mungen nur unterzogen werden sollen, wenn gesundheitliche 'Be denken dies erfordern. Der Ausschuß beschließt in diesem Emm. Genehmigung findet die vorliegende Einteilung o c Ortsverbindungswege (Kommunikativnswege) ms Bezirks je nach der Belastung durch den Verkehr in Wege erfie:, zweiter und dritter Klasse. Die Klassifizierung soll ermogucken, zu prüfen, ob und für welche Wege der 3. Klasse der Last- M Kraftwagenverkehr gesperrt werden könnte. Zugestimmt wird der A u f n a h m e e i n es D a r l ehens des Bezirksverbandes aus dem staatlichen Ausgleichs stock sür den Wohnungsbau 1930 in Höhe von 2M 000 NM- das sind 80 OM RM. weniger als im Vorjahre. Die Mz>m haben zugunsten der Städte zurücktreten müssen. InfolgedMii hat nur ein Bruchteil der eingegangenen Gesuche beruckMg> werden können. Die eingelaufenen Gesuche ergaben eine sc- samtsumme von 116 Million RM. Da dem Bezirk nur MM RM. zur Verfügukig stehen, ist leicht begreiflich, wie gr°K Zahl der unberücksichtigt bleibenden Gesuche sein muß. Der Ausschuß nimmt Kenntnis davon, daß RückfluN aus der A uswertungssteuer für die Landes' bausparkasse Verwendung finden sollen. Eine Beschwerde des W a lzenv erbande^ Lommatzsch wendet sich dagegen, die Gewährung von bauÄnterstützungen von der Verwendung der DampsstraW' walze abhängig zu machen. Bezirksamtmann Hübel gibt in la^ geren Ausführungen Erfahrungen wieder, die gegen die schwerde des Walzenverbandes sprechen, da allgemein nickt ci" so hohe Haltbarkeit der Straße erreicht worden ist, weil die M der Walzen mit Pferdebespannung eine viel geringere ist, die der Dampfwalze. Bürgermeister Zimmermann erklärt dazu, daß man M geben Rnne, daß bei Dampfwalzenbenutzung für StraßenbelP rungen eine größere Haltbarkeit erzielt werde. In den Gemeinte herrsche sicherlich die gleiche Ansicht vor, doch seien für die ' scheidung für pferdebespannte Walzen nicht zuletzt auch wirlM" liche Gründe maßgebend. Er bittet deshalb, nicht grundMM bei der Verfügung zu beharren, sondern Prüfung von Fall l Fall zu ermöglichen. Amtshauptmann Schmidt weist hm a die Berichte der Amtsstraßenmeister, die erklären, daß Pferdewalzen gebesserte Straßen dem schweren Lastkraftwagen^ verkehr nicht Stand zu halten vermögen, und daß deshalb Mittel in unrentabler Wesse Verwendung finden. Bürgerineme Zimmermann erklärt, daß, wenn man pferdebesM" Walzen ganz verbiete, dies dazu führen würde, daß die Best rung der Kommunikattonswege hinausgeschoben werde und da durch oft unerträgliche Zustände auf den Straßen eintreten w»»- ten. Der Auffassung, eine Prüfung von Fall zu Fall vor.u>ne - men, schloß sich Herr Krämeran in gleicher Weise wie M» besiher Troschütz, der schon im Ausschuß den glE, Standpunkt vertreten hatte.. Der Bezirksausschuß beschloß bei" entsprechend iu gleicher Weise. (Schluß folgll polbestrebungen anzukämpfen, gegen Sozialisierung und munalisierung. Hinzugetreten ist der Kampf zwischen Grobba strie und Kleinarbeit und die parteipolitische Zersplitterung. Politik hat vollständig versagt und der Wirtschaft Lasten aE' bürdet, die an Bolschewismus grenzen, weil sie aus der SuW"- schöpfen. Der Landesausschuh ist eine Kampsorganisation M all das Moderne, das die Nachkriegszeit gebracht hat. Lr , abgestellt auf die Landesfachverbände, die ihn bilden und stna zieren, ist als Landeskartell des Handwerks anzusprechen und b als solches all die Rechte eines Arbeitgebers. Innungs-, BeE und Ortsausschüsse sind die Träger der lokalen Bewegung Mittelstandes. Dem Landesausschuß ungegliedert sind Steuerabteilung, die mitbestimmend wirkt bei der Festsetzung Reinertragsdurchschnittssätze, eine großangelegte Buchstelle, Rechtsschutz- und Versicherungsabteilung, eine Abteilung So)'° Politik, Sozialrecht und Sozialversicherung, sowie eine Beratung stelle sür rationelle Betriebswirtschaft. Der LandesausschujE, weiter in engster Verbindung zu den finanziellen und wirkst lichen Interessengruppen, der Landesgewerbebank, dem Kredün ' dem Submissionsamt und den Handwerker-Baugenossenschal^ Nach der ausführlichen Erläuterung der Aufgaben der genaiE, Stellen kam der Vortragende auf die Gesamrlage zu sprechest- stellte fest, daß wir heute im gesamten Wirtschaftsleben, w" Staats- und Kulturleben einen Gärungsprozeß durchmachen. M weiß noch nicht, ob ein neuer Weg eingeschlagen oder auf Bahnen weitergewandelt wird. Aber ausschlaggebend sind > nächsten zehn Jahre für jeden deutschen Staatsbürger. den Zersetzungserscheinungen in den bürgerlichen Parteien alles daran gesetzt wenden, daß die Wirtschaft die VvrherM. vor der Politik gewinnt, weil nur die Wirtschaft in der Lagc das deutsche Staatsleben und dem Bürger die Existenz Z" .. halten. Es sind zweifellos Elemente am Werk, die die denn , Wirtschaft durch den Schlamm ziehen wollen. Das muß mit Kraft verhindert werden. Lin neuer Umsturz bedeutet den tergang des Mittelstandes. Entweder käme es zur SoM rung oder zur Konzentration wie in Amerika. Der offen" Auswand sei kaum mehr tragbar. Don 7,2 Milliarden >st Vorkriegszeit sei er auf 23 Milliarden im Jahre 1929 angest"'M Produktionshemmend seien die steuerlichen und sozialen Die Reformpläne der letzten Zeit seien lediglich eine schiebung. Ter Anfang müsse mit der Senkung der für die öffentliche Verwaltung gemacht werden und nur nm § allmählichen Abbau der öffentlichen Aufgaben könnten die verringert werden. Der moderne Zeitgeist, der vom Staaic verlangt, stehe dem entgegen. Deshalb könne eine Besserung nur kommen, wenn es gelänge, die Wirtschaft und ihre K stark in die Politik vorzuschieben. Die Bundesgenossen'^, müßten dem Handwerk in der Landwirtschaft, in den 0'^, 'er rufen und selbst in der Beamtenschaft und bei den Aröcucu wachsen, wenn einmal die Erkenntnis durchgedrungen nur die Ankurbelung der Wirtschaft zu einem Aufstieg kann. Für das Handwerk gelte es, sich mit Energie in den alten Handwerksbahncn weiter zu wandeln und o sorgen, daß wenigstens für unsere Kinder wieder oustE Zeiten kommen. Die Ausführungen fanden allgemeine mung und Dank des Vorsitzenden, der noch einige an den Redner richtete. An der folgenden Aussprache sich die Herren Geschäftsführer Klotzsche- MeMN, chen maier, Loßner, Breuer und Rohde-
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