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glauben an neues Das Juadamenk der gesunden LandwirWast. Die moralischen Kräfte der Selbsthilfe. Prächtiger Sonnenschein lag über dem Rheinufer, als die Tore der bis auf den letzten Hammerschlag sertiggesteüten Ausstellung der D. L. G. in Köln sich öffneten Unter den Be suchern. die zu vielen Tausenden einströmlen, fiel besonders die große Zahl der Ausländer aus. Aus Holland und aus England hatten sich große Gruppen von Landwirten an- gemeldet. ebenso sind Sonderzüge aus Österreich ein gelaufen. Die landwirtschaftlichen Studenten Belgiens er scheinen unter Führung ihrer Professoren in einem von Brüssel abgehenden Sonderzug. Daneben sielen zahlreiche Ver treter Skandinaviens, Frankreichs und besonders durch ihre freudige Teilnahme an den Darbietungen der rheini schen Landwirtschaft die landwirtschaftlichen Vereine aus Elsaß-Lothringen und E u p e n - M a l m e o h auf. Als die Ausstellungsbesucher durch Trompeicnsignale zur feier lichen Einweihung in den großen Ring gerufen wurden, hatte die Ausstellung' ihr übliches Festgewand angelegt, über dem Freigelände wehte ein Mastenwald mit Fahnen und Wimpeln und die Eingänge der Hallen und Stände waren mit Blumen und grünem Gewinde geschmückt. Unter den Ehrengästen sah man zahlreiche Vertreter der Reichsbehörden, der Staats- regierungen, der Stadt Köln und sämtlicher landwirtschaftlicher Körperschaften des Reiches. Nachdem die feierlichen Töne eines von dem Bläserchor der Reichswehrkapelle gespielten Tedeums verklungen waren, eröffnete der Vizepräsident desAusstellungs- gaues, Freiherr v. Lüninck, die Ausstellung, die er als ein wertvolles Bindeglied zwischenJndustrieund Landwirtschaft feierte. Draus nahm Reichsernährungsminister Dr. Schtele die Gelegenheit wahr, in längeren programmatischen Ausführungen sich über die Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben der deutschen Landwirtschaft zu verbreiten. Die heutige Lage der Landwirtschaft müsse als eine verzweifelte angesehen werden. Bei der völligen Auszehrung der wirt schaftlichen Widerstandskraft sei die Reichsregierung genötigt gewesen, dem zusammenbrechendcn Berufsstand mit allen, auch mit außergewöhnlichen Mitteln beizuspringen. Die Hilfe leistung werde dadurch erschwert, daß sie nicht nur national, sondern hauptsächlich international gesehen werden müsse. Es galt daher alle zu Gebote stehenden Maßnahmen zur Ab wehr des ausländischen Preisdrucks anzuwenden. Neben den neuen Gesetzen der Landwirtschasi werde die Regierung die Regelung und die Organisation der Märkte und der Absatzverhültnisse im eigenen Lande planmäßig in Angriff nehmen. Solche Maßnahmen des Staates würden aber nur dann sich schnell und günstig aus wirken, wenn die Landwirtschaft selbst mit dem nötigen Ver trauen auf die Zukunft das ihre zum Gelinaen bcitraae. Im Namen der Reichsregierung rufe er daher das Land volk auf, alle moralischen Kräfte der Selbsthilfe, den Glauben an ein neues Werden und Wicdergewinncn und die unerschütterliche Tatbereitschaft in Einmütigkeit und Ge schlossenheit in den Dienst der staatlichen Aktion für die Rettung der Landwirtschaft zu stellen. Anschließend warnte der Minister davor, die Erwartungen an den Sosorterfolg etwa zu überspannen. Nur mit systematischer, aus weite Sicht ein- Diesseits, wenn man so vom Jenseits her erfüllt wird mit Himmelslicht und Himmelsleben. Es ist ja nicht wahr, daß dies Zuhausesein im Himmel uns unbrauchbar macht für das Leben aus der Erde. Er, der am reinsten im Himmel lebte, hat am meisten gerade aus diesem Htmmelslebcn getan zum Segen dieses Erdenlebens, und die, die es von ihm nahmen, machten es ebenso. Es ist ein unablässiger Strom von Liebe, der da in uns hineinflutet, eine unablässige Fülle von Zuversicht und Freudigkeit, die uns durchströmt, zu lieben, auch wo es nicht gedankt wird, zu hoffen, auch wo es leiden heißt. Über alle Unvollkommenheit und Bedrängnis hinweg sind wir ja der Welt der Vollendung gewiß, deren Ausstrahlungen uns hier die Seele füllen und zu der wir des Eingangs sicher wissen — denn wir sind ja immer auf der Himmelfahrt. * Gehet hi» i» alle Welt... Gedanken zum Himmelfahrtstage. Bon Hans Werdenfels. Zwiefach ist der Inhalt des Geschehens am Himmelfahrts tage, wie es uns in den Evangelien berichtet wird. In zwe verschiedene Richtungen weist die letzte Botschaft des Auf erstandenen. Die Jünger blicken der entschwebenden Licht gestalt nach, die zur ewigen Heimat zurückkehrt. Sie sehe: die letzte Wegstrecke, die den müden Erdenpilgern nach einen — wenn es köstlich gewesen ist — mit Mühe und Arbeit ge segneten Leben beschieden ist, das Ende, das Ziel, die Krönum der irdischen Wanderung in ihrem stetigen Wechsel von Au und Ab, von finsterem Tal und lichter Höhe, von beschwer lichcm Pfad und breiter Straße. Nicht Abschiedsschmer empfanden die Jünger, als sic den Meister -en Zimmel tabre- ürutSebes Aerarn. gegellter Arven ivnnc man der ungeyenren Berluftwtrtscha.t Herr werden. Im einzelnen wies Minister Dr. Schiele auf die Bedeutung der Sonderausgabe hin, die für die Gesundung der Landwirt schaft dem endlich gegründeten Einheitsgenossen schaftsverband züfallen werde. Eingehend behandelte er dann das Roggcnproblem als die Kernfrage des deutschen Ostens: nur zu lösen, wenn man sie in den großen Zusammenhang der nationalen und der internationalen Futterfragen hineingcstelll. Im ganzen gesehen bedeute die gegenwärtige Roggenpoutik für die LandwirtschcP auf den besseren Böden des Westens und für die gesamte deutsche Schweinemast die dringend benötigte Krisenversiche rung für die Zukunft. Mit Rücksicht aus die besonders sorgenvolle Lage der Milchwirtschaft werde die Regelung der milchwirtschaftlichcn Zölle von der Regierung mit allem Nachdruck betrieben werden. Unserer am blühenden Rindviehzucht falle die nationale Aufgabe zu, die Einfuhr von 600 Millionen Mark überflüssig zu machen. Dem schwer leidenden Wein-, Obst- und Gemüsebau sei cs mit 'Rücksicht aus die noch vorhandenen Zollbindungen nor möglich, durch organisatorische Maßnahmen, vor allem Ver besserung der Abfatzverhältnisse des Wein- und Gartenbaues, Hilfe zu bieten. Zusammensassend betonte Dr. Schiele, daß die Agrarkrise und -Politik nicht nur als rein berussständifche An gelegenheil der Landwirtschaft gewertet werden dürfe. Wört sich führte er aus: „Gegen die Schrumpfung unserer Judustric- wirtschaft gibt es als starkes und durchschlagendes Mittel nur eine aufftcigende Landwirtschaft. Gegen das Anwachsen der Landflucht und der Arbeitslosigkeit hilft letzten Endes nur festere Verankerung des nationalen Volkstums im agrarischen Osten. Abschließend dankte dec Minister allen denen, die dazu beigetragen hätten, daß die^e Erkenntnis zum deutschen Gemeingut geworden sei, in erster Linie dabei der verehrungswürdigcn Persönlichkeit des Reichspräsidenten von Hindenburg gedenkend. Der preußische Landwirtschaftsminister Dr. Steiger wies darauf hin, daß die diesjährige Wanderausstellung in nächster Nähe des größten Industriegebietes die besondere Ver bundenheit von Landwirtschaft und Industrie er kennen lasse. Die großen Jndustriebezirke als Absatzgebiete für die Landwirtschaft zu erhalten und zu erobern, ist eine wich lige Aufgabe, denn die ausländische Landwirtschaft, die ihren Ab satz im eigenen Lande nicht finden kann, sucht ihn in fremden Ländern und besonders in Deutschland. Die Einsuhr aus dem Auslande ist die erste Ursache des Niederganges unserer heimischen Land wirtschaft. Der Minister verwies dann auf die getroffenen und weiter geplanten Maßnahmen aus dem Gebiet der Zou tarife mit dem Ziele, in ruhiger, zäher Arbeit die Umstellung auf die veränderte Wirtschastsstruktur des Deutschland dec Nachkriegszeit leisten zu können. Wir können das Ziel am lange Sicht jedoch nur erreichen — und das lehren wieder unsere Konkurrenzlänoer — durch Verbreitung und Ausgestal tung des landwirtschaftlichen Unterrichts- und Beratungswesens. Gewiß sind gesetzgeberische Maßnahmen jetzt das dringendste zur Behebung des Notstandes in der deutschen Landwirtschaft, aber die eigene Leistung darf nicht zurüütreten. Hoffen wir, daß diese Ausstellung in dem lOOOjührigcn Köln dazu beitragen, wird, in allen Kreisen das Verständi dafür zu vertiefen, daß das deutsche Volk in seiner jetzigen Zahl aus dem ihm verbliebenen engen Raum nur leben kann, wenn es gelingt, der deutschen Landwirtschaft die Rentabilität wiedcrzugeben. sahen, sondern die freudige Gewißheit, daß es aüch ihnen ei ü nach einem von Kämpfen und Sorgen, Hoffnungen und Enr täuschungen, Freuden und Leiden erfüllten Dasein vergönn sein werde, in die Welt des Lichts empor zu steigen, den Wc- zu vollenden, auf dem der Heiland ihnen voraufging. Üu! diese Gewißheit ließ alle die Mühsal, die ihrer noch wartete die den Gottesstreitern und Verkündern des Evangeliums le Vorstand, gering erscheinen im Hinblick auf die endgültig« Wiedervereinigung mit dem geliebten Herrn und Meister. Was liegt näher als ein Vergleich der damaligen Zes mit der heutigen? Das Volk, dem die Jünger Christi am gehörten, seufzte unter dem römischen Joch, der fremde Kriegs, knecht herrschte im Lande, und mit brutaler Faust erpreßt« der Sieger ungeheure Abgaben aus dem tributpfuchngen Volle Wir Deutschen dürfen uns zwar d«über freuen, daß in wen:- gen Wochen der letzte feindliche Soldat den Boden unserm Vaterlandes verläßt. Aber auch dann noch Kleiber; große Ge biete, in denen die deutsche Zunge klingt, in fremder Gewalt, und wie ein Alp drückt auf unserem Lande die Tributpflichr. „O blicke, Wenn den Sinn — Dir will die Welt verwirren —, zum ewigen Himmel auf —, wo nie die Sterne irren!" Wer wie die Jünger empor blickt, dem erscheint die irdische Noi klein und vergänglich. Aber hüten wir uns, der Botschaft des HimmelfahrtS- tages eine völlig weltabgewandte Deutung zu geben! Denn noch in eine andere Richtung weist die Himmelfahrt Christi. Als er zuletzt mit den Elfen zu Tische saß, sprach er zu ihnen: „Gehet hin i n alle Welt!" Nicht nur aus der Welt in die himmlischen Sphären will die Botschaft des Himmelfahrtstages führen, sondern auch in die Welk hinein. Es gab eine Zeit, als die Besten der Christenheit das höchste Heil in der völligen Abkehr von allein Irdischen erblickten, oa fromme Eremiten nach dem VorbüG sm du m sM )0 s Lill' Mg liehe steil gl icht undM ! ZU f eranieiu tanWl eilen cf lenuldt' cack»- nbsiF ast. lerstiW norden, r neben insbc- n, -iejk .eregcÄ m Ein er istuG- Lez 1«' die Ä- reW- datz du irginnkl den «l e Mc- soll ß .wirlÄ behör^ »iesen, men, mag ninci!"' er Mg 1 Jul* iE isheri^ llköd^ oon 'S e W- -PoN >rer!^' >ie eenO'. cn sehe rs-bn > Drell!! agt"^ SeB' den mei< hat -Kast aller" di- eben I Ke Ft' teilt Ziibn^ s Liners bcrkdF die der U Z0 wo!?, er . E- ge< igcn n SA >rrei^ ste" D e duF StaA E llein d> xmveib, G-ge"' l räumt wurde. — Bild rechts: Pom „Bcsreiungsturnier" in Kob- i ' lenz, dem 2. Mittelrheinischen Reit- und Springturnier, das — als Turnier des Besreiungsjahres 1930 besonders festlich ge stallet — am 25. Mai veranstaltet wurde. Wieder eine deutsche Stadt bejatzungsfrei. Neu- i a. d. Harth, das von seiner französischen Besatzung ge- BlüLenfest Ls blüht im Feld, es blüht im Hag, Im Tal und auf den Höhen. Und immer neues Tag für Tag Muß aufgeweckt erstehen. Darüber hin im leichten Tanz Der bunten Faller Reigen, Ein Singen rings im Sonnenglanz, Kaum daß die Nächte schweigen. Laß auch nun in dein Herz hinein Die Sonne und das Blühen. Weit öffne es dem Frühlingsschein Nach allem Harm und Mühen. G. Zieschang. Himmelfahrt. Ev. Joh. 14, 20: An dem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und er in mir und ich in euch. Die Himmelfahrt ist nicht bloß das, was sich am Himmel- Mtstage abgespielt hat. Das ist nur der letzte Abschluß ge ästen. Sein Wandern in den Himmel hat sein ganzes Leben ^gehalten. Wann es angefangen hat? Das wissen wir nicht, «der mir spüren, daß er schon auf dem Wege zum Vater ist sis zwölfjähriger Knabe im Tempel. Warum m u ß er dort >ün? Warum ist er die drei Tage lang nickst davon weg- sckommcn? Weil er, noch befangen in der Anschauung seiner glaubte, daß er nur da Gott nahe sein könnte. Aber Wenfalls: er wollte zum Vater — mag er auch geirrt haben, wenn er ihn nur au der einen Stelle gegenwärtig vermutete, ^nd dieses „hin zu Gott" ließ ihm keine Ruhe, bis er den «eg gefunden hatte. Wann? Das wissen wir wieder nicht, über jedenfalls: als Mann von dreißig Jahren war er an Vater herangekommen. Er sagt es der Samariterin am dünnen: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn 'w Geist und in der Wahrheit anderen." Damit hatte er den Zugang in den Himmel gefunden: nun ist er immer „in dem, was seines Vaters ist", nun atmet er überall Himmelsluft, »ndei er überall Himmelssrieven, bringt er überall hin Kimmel s g ei st. Sein Wandel ist „im Himmel" — wenn Ach oje tL^de ihm an seinem irdischen Teil noch zusctzte. So Tie Himmelfahrt Christi, ein in der Berliner Nationalgalerie hängendes Gemälde Eduard von Gebhardts. , er seinen Weg, mitten auf der Erde und mitten unter "A Menschen, und doch hoch über beide hinaus. Und nun ^gl der Himmelfahrtstag, wie dieses: „aus Erden, doch nicht °°n der Erde; noch nicht im Himmel und doch im Himmel immer tiefer in ihn hinein", wie dies das richtige ist, und er an sein Ziel kommt und alles Irdische überwindet und E°nz in die andere Welt, die Himmelswelt, eingehi, ganz mit Vater vereint, und wie er doch zugleich bei den Seinen .PÜn und ihr Inneres erfüllt mit dem gleichen Himmels- 'ben. Es ist etwas Wunderbares um dieses: ich im Pater, Vater in mir und ich in euch — wie sind sie dadurch stark "b reich geworden und wie wird man da erst freudig für das Wilsdruffer Tageblatt 2. Matt. — Nr. 123 - Mittwoch Sen 28. Mai 1930