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Wilsdruffer Tageblatt : 12.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300512
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-12
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.05.1930
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sich die Blechbläser, die auch ungewohnt stark besetzt sind. Die Streicher treten dagegen ost ganz in den Hintergrund, zumal sich auch noch das Schlagzeug vvrtut. Aus diesem Grunde gingen natürlich vieleFeinheiten verloren. Befriedigend kamen dieOuver- türe zur Operette „Im Reiche des Indra" und die zur Oper „Alesandrv Stradella", sowie der Wiener Bürger-Walzer und der Schluß-Galopp zur Wiedergabe. Reicher Beifall wurde ge spendet, besonders dem als Zugabe von den Bläsern brillant ge botenem Marsche „Unter dem Reichsbanner". Ein flotter Ball schloß sich an. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag, den 15. Mai, abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Mit teilungen. 2. Polizeiverordnung, Verteilung von Reklameschil- rern, Aldern und Flugblättern an der Schule betr. 3. Bau eures «Lechsfamilienhaufes. Hieraus nichtöffentliche Sitzung. riirchenvorstandssitzung. Morgen Dienstag ist der Uirchenvorstand vom Vorsitzenden, Pfarrer Richter, zur '-s^uchenvorstandssitzung auf abends 6 Uhr nach dem Kirchenvorstandszimmer der Pfarre aufgeziufen. Zur Ver- yandiung stehen: 1. Eingänge, 2. die Beschickung des Be- Zlriskirchentages am Donnerstag, dem 15. Mai, 3. und 4. Geiuche des Jungmäunerbundes und der christlichen tzsadsinderabteilung, 5. der Verlauf des Palmsonntagfa- Mluenabends, 6. ein Pachtvertragabschluß, 7. Pfarrlehnan- selegenheiten und 8. Anträge des Bauausschusses, Aus- vcyerung des Pfarrhauszaunes und Erneuerung der Licht leitung in der Kirche betr. Der Bezirkskirchentag der Ephorie Meißen mit Be zirkskirchenversammlung tritt am Donnerstag vormittag von 1g bis 1 Uhr im Burgkellersaal in Meißen zusammen. Er wird unter dem Gedanken stehen: „Treue zu unserer evangelischen Kirche", wozu schon eine Reihe persönlicher Zeugnisse aus allerlei Kreisen angemeldet ist. Der Zutritt zur Versammlung steht allen Mitgliedern evangelischer Kirchgemeinden offen. . Hütet euch vor den Maiglöckchen! Die duftigen und lieblichen Maiblumen, Maiglöckchen, Zauken sind Kinder des Maimonats. E>e wachsen in den sächsischen Wäldern noch in großen Gemein schaften. Weite Flächen sind von ihnen bestanden. Und doch sollte Man nicht Jahr für Jahr Riesensträuße zusammenräubern. Viel fach werden die Blütenschäfte schon ausgerissen, wenn gerade ein einziges Glöckchen weiß schimmert. In der Vase werden die un entwickelten übrigen Glöckchen rasch gelb und fallen ab; dann Mirft man den ganzen Strauß in den Mülleimer. Unendlich viel Vlütenpracht des Waldes wird auf diese Weise vorzeitig vernich- >et. Man lasse die Blumen wenigstens erst völlig aufblühen! Um wie viel schöner ist ein voll aufgeblühter Plan Maiglöckchen in den Laubwäldern! Das Zaukenbrechen hat aber auch seine Gefahren. Eie ganze Pflanze ist giftig. Das Maiglöckchen enthält zwei scharfe Gifte, besonders in den Blüten, und zwar das Konvalla rin und das Konvallamarin. Dieses ist ein ausgesprochenes Herz- S>ft, während das Konvallarin ein starkes Darmgift ist und nieren reizend wirkt. Schon manches Kind, das auch nur eine Zauke M den Mund genommen hat, ist schwer erkrankt. Man lasse die Maiglöckchen stehen, wo sie einmal sich angesiedelt haben. Die '.rationelle" Forstkultur nimmt ihnen durch Kahlschlag ohnehin oft genug den nötigen Halbschatten, so daß sie nach wenigen Jahren verkümmern. Will man aber schon ein kleines Sträußchen mit- nehmen, st begnüge man sich mit den Blüten und reiße nicht auch die beiden Blätter mit weg, wie das so häufig geschieht. Denn die Wrer Blätter beraubten Stöcke können im nächsten Jahre keine Bluten hervorbvingen. , . 416er am 21. und 22. Juni — auf nach Leipzig! Sonnabend °en 21. Juni 1930 findet in Leipzig (Weißer Saal des Zoo) Me Wiedersehensfeier aller 416er, verbunden mit Fahnenweihe, statt. Weiherede: Div.-Pfarrer a. D. Walther, Musik: Reichs wehrkapelle Giltsch. — Am Sonntag, dem 22. Juni, kurze Feier wit Kranzniederlegung am Regiments-Denkmal (Südfriedhof). Hierauf Besichtigung des Vvlkerschlachtdenkmals, der „Ipa" usw. Auskünfte über alles Nähere und Quartiere erteilt! M. W. üohs. Schmidt, Leipzig W 31, Rochlitzstratze 36. Grumbach. (Stiftungsfest.) Am Sonnabend feierte die hiesige Freiw. Feuerwehr ihr 4. Stiftungsfest in Bohrs Gasthof. Eingangs begrüßte Hauptmann Beyer die erschienenen Kameraden und Gäste mit ihren Damen. Ganz besonderen Gruß widmete er den zahlreich erschienenen Kameraden van Wilsdruff Md Herzogswalde sowie der 2. Kompagnie der Freiw. Wehr zu meital. Weiter wurde ein Schreiben vom Bürgermeister Um- wuft und Branddirektor Moritz-Meißen zur Kenntnis gebracht, w welchem sie ihre Abwesenheit beim Feste bedauerten, da sie durch anderweitige Verpflichtungen gebunden waren. Brand- Weister Beck-Wilsdruff dankte hierauf für die freundliche Ein- wdung und wünschte der Grumbacher Wehr, nachdem er in an- "kennenden Worten die Schlagfertigkeit der noch jungen Wehr hervorgehoben hatte, ein weiteres Blühen und Gedeihen. Es ^wickelte sich nun ein ungezwungenes kameradschaftliches Bei sammensein und nach den Klängen der Wilsdruffer Orchcher- jchule wurde dem Tanze gehuldigt. Eine angenehme Abwechs lung brachte die Aufführung eines amüsanten Lustspieles von unzweifelhaft erschütternder Wirkung auf das Zwerchfell, be ttelt „Wer das Glück hat", von Siegfried Philippi. Die Rollen befanden sich sämtlich in guten Händen. Reicher Beifall lohnte °as vortreffliche Spiel. Bis lange nach Mitternacht setzte sich bas fröhliche und ungezwungene Beisammensein fort. Gut Wehr! X Grumbach. (Tagesordnung für die öffentliche Sitzung -er Gemeinde verordneten am Mon- ag, den 12. Mai abends 7 Ah r.) 1. Kenntnisnahmen: vom Stande der Erwerbslosigkeit; b) von den Verpslegsätzen "u Wettinstift Coswig; c) von der Nichtbewilligung einer Bau- Ahilfe; d) von der Sitzung des Krankenhausausschusses und des ^ahenverbandes; e) von der Girokassenrevision und f) von der wlaubsliste der Gemeindebeamten und Angestellten. 2. Bauge- uche von Rüdiger und Bruno Starke. 3. Zuweisung Wohnungs- Uender für die freiwerdende Wohnung im Grundstück 12B. 4. Aahl von Stellvertretern für die Mitglieder des Schulaus- sdusses. — Hierauf geheime Sitzung. X , Grumbach. (A u t o u nf al l.) Gestern Nachmittag gegen Z- Ilhr geriet ein mit einem für das Kugelhaus der Dresdner Ausstellung bestimmter Eisschrank beladener Ist» Tonnen großer d^serungskraftwagen der Firma C. Robert Nestmann-Meerane varch Festlaufen des linken Hinderrades ins Schleudern, wo durch er umstürzte und quer über die Straße zu liegen kam. Von fünf Insassen wurde ein Monteur herausgeschleudert, wo- .urch er sich Beinverletzungen Zuzog, welche seine Ueberführung Ms Krankenhaus nötig machten. Außer einer kleinen Armver- Mhung e^es anderen Mitfahrers kamen weiter keine Personen M Schaden. Die erste Hilfe leisteten den Verunglückten Mit- meder aus dem Wilsdruffer Arbeiter-Samariterbund. Die La dung wurde von einem Lastkraftwagen des Fuhrwerksbesitzers ^wtzsch-Wilgdruff übernommen und nach Dresden weitertrans- portiert. Der Lieferwagen konnte seine Fahrt nicht fortsetzen, er wurde nach der Reparaturwerkstatt des Schlossemeisters Döhnert gebracht. X Kesselsdorf. (Vortragsabend.) Der Ortsausschuß Kesselsdorf der Volksnationalen Reichsvereinigung hatte am Freitag abends 8.15 Uhr zu einem-Bortragsabend im Gasthof zur Krone eingeladen. Die Veranstaltung hatte leider nur einen sehr mäßigen Besuch. Der Vorsitzende des Ortsausschusses, Gutsbe sitzer Faust, eröffnete den Abend mit begrüßenden Worten und erteilte Herrn stud. math. Kurt Palitzs ch-Wurgwitz das Wort zu seinem Referat über die Themen: 1. Grundlegende Ursachen der Verfallserscheinungen des heutigen Staatssyftems; 2. ^Frei herr von Stein, ein Lehrer und Erzieher des deutschen Volkes. Kesselsdorf. (Goldene Hochzeit.) Dem Rentner Os wald Borsdorf ist es vergönnt, morgen Dienstag mit seiner Gattin das goldene Hochzeitsfest zu begehen. Einen herzlichen Glückwunsch dem Jubelpaare! Braunsdorf. Die erste öffentliche Schulausschußsitzung fand am Sonntag vormittag 10 Uhr im Niederen Gasthof statt. Die angeordnete Wiederholung der Beschlußfassungen der nichtgülti gen vom 5. April d. I. ergab im wesentlichen keine Veränderung (siehe Bericht Nr. 84 dieses Blattes). Als erster Vorsitzender wurde Emil Münch und als Stellvertreter Waldemar Göpfert durch Zuruf mit 5 gegen 2 Stimmen gewählt; als erster Schrift führer Oberlehrer Benedix und als zweiter Lehrer Jahn, beide einstimmig. Die Schaffung eines vierten Nachtrages zur Orts schulordnung, der allen Ausschubmitgliedern in Behinderungs- fällen bei Sitzungen gestattet, Vertreter zu stellen, wurde mit 5 gegen 2 Stimmen angenommen. Bon der Genehmigung des Ministeriums: Aufstellung einer Rundfunkanlage in der Schuls, wozu die Gemeinde einen Betrag von 100 RMk. zu leisten hat, wurde Kenntnis genommen. Ein Antrag von Lehrer Hunger um privatliche Mitbenutzung und als Ausgleich dafür vertragsmäßige Festlegung der Bezahlung dieser 100 Mark sowie Aebernahme aller Reparaturen usw. von sich-aus, stimmte man zu. Verord neter Schmidt (SPD.) vertrat den Standpunkt, die Mitbe nutzung auch ohne geldliche Leistung zu gestatten, welches selbst der Antragsteller ablehnte. Zustimmung fanden noch verschiedene Instandsetzungsarbeiten (Anstrich einzelner Schulbänke usw.). Die Verhandlungen wurden fast durchweg von Anfang bis zu Ende von in dem Zuhörerraum befindlichen Kommunisten durch un sinnige Zwischenrufe, die bis in tobenden Lärm ausarteten, ge stört. Ein gutes dabei tat sich ganz besonders der KPD.-Ver- ordnete Dachdeckel Schicke, welcher den Ausschuß mit den Wor ten „die Klinke" bezeichnete (Kommentar überflüssig). Herzvgswalde. (Im S i lb e r kr a nz e.) Morgen Diens tag begeht Schneidermeister Parizekmit seiner Gattin die sil berne Hochzeit. Glück auf den Weg zur goldenen! Kirchennachrichten Wilsdruff. Heute Iungmännerverein. —- Dienstag: Iung- frauenverein. Vereinskalender. Gewerbeverein. 13. Mai Versammlung. Frauenverein Grumbach. 14. Mai Gasthof Bohr. Kirchenchor. 15. Mai Üebung. D. H. V. 17. Mai Abendwanderung mit Damen. Wetterbericht. Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen. Allmäh licher Bewölkungsrückgang. Nachts kühl, tagsüber etwas stärkere Erwärmung, anfangs veränderlich, Niederschläge. Schiecks Sank an die scheidenden Minister. Bünger,KrugvonNidda, Weber. Ministerpräsident Schieck hat an den seitherigen Ministerpräsidenten Dr. Bünger ein Schreiben gerichtet, in dem u. a. gesagt wird: Es ist mir ein herzliches Be dürfnis, Ihnen bei dieser Gelegenheit den Dank der Staatsregierung und des sächsischen Volkes zum Ausdruck zu bringen für die hervorragenden Dienste, die Sie in Ihrer Eigenschaft als Ministerpräsident und Staats minister geleistet haben. Ich bedauere es aufrichtig, daß es mir die Umstände nicht gestatten, Ihre hervorragende Arbeitskraft und Ihre wertvollen persönlichen Eigen schaften in der von mir gebildeten neuen Regierung weiter zu verwerten. Ich gebe aber der Hoffnung Ausdruck, daß Sie Ihre reichen Gaben an großen Erfahrungen und an unermüdlicher Schaffenskraft noch lange an wichtigen und verantwortungsvollen Stellen in den Dienst der All gemeinheit stellen können. An den bisherigen Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda und von Falken st ein hat Minister präsident Schieck ebenfalls ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Ich kann den Zeitpunkt nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen für die Arbeit, die Sie als Wirtschafts minister dem Freistaat Sachsen geleistet haben, den Dank der Staatsregierung auszusprechen. Ihre Verdienste, die Sie sich um das Allgemeinwohl erworben haben, werden Ihnen immer unvergessen bleiben. Ich bedauere es auf richtig, daß es mir nicht möglich war, Sie als Mitarbeiter der neuen Regierung zu erhalten, gebe mich aber der Hoffnung hin, daß es Ihnen noch lange Zeit in körper licher uüd geistiger Frische vergönnt sein möge, auch im Privatleben zum Wohle der sächsischen Landwirtschaft und zum Nutzen des Ganzen zu schaffen und zu wirken. Das Schreiben, das Ministerpräsident Schieck an den bisherigen Finanz Minister Weber richtete, betont unter anderem: Sie haben sich trotz aller Schwierigkeiten mit unermüdlichem Fleiß und vollem Er folge darum bemüht, die Finanzen des Staates in Ord nung zu halten. Ihrer Tatkraft ist es auch gelungen, dem Landtage für das laufende Haushaltsjahr einen ausgeglichenen Haushaltsplan vorzulegen. Für die großen Dienste, die Sie damit dem Sächsischen Staat geleistet haben, spreche ich Ihnen den aufrichtigsten Dank der Staatsregierung aus. Ich gebe dabei der Hoffnung Aus druck, daß es Ihnen beschieden sein möge, auch weiterhin im öffentlichen Leben und insbesonde in Ihrer Stellung als Landtagsabgeordneter zum Wohle des Landes zu wirken. * Dresden. D"e u t s ch e r F r a u e n b u n d f ü r a lk o - holfreie Kultur. Der Deutsche Frauenbund für alkoholfreie Kultur feiert sein 30jähriges Bestehen durch eine Hauptversammlung in Dresden vom 20. bis 22. Jnni. Die Internationale Hhgieneausstellung bildet den Hinter grund für seine Arbeit, die neben offenen und geschlossenen Mitgliederversammlungen zwei öffentliche Vorträge bringt. Frau Schulrätin Schäfer hält einen Lichtbildervortrag: „Die Alkoholfrage in Schrifttum und Kunst", und Frau Julie Müller, Augsburg, spricht über „Ungeschriebene Ge setze". Die Arbeitsgemeinschaft für alkoholfreie Gaststätten, die ebenfalls in Dresden am 19. Juni tagt, wird sich u. a. mit der Ernährungsfrage und verschiedenen Betriebs formen von Gaststätten beschäftigen, außerdem Besichtigun gen der „Weißen Schleifen" und der „Neuzeitlichen" alko holfreien Gaststätte auf dem Ausstellungsgelände vor nehmen. Dresden. Flugmeister Stör kommt nach Dresden. An dem Volksrundflugtag, den die Sächsische Flughäfen-Betriebsgesellschast m. b. H. am 1. Juni in Dresden auf dem Heller-Flugplatz veranstaltet, wird sich auch der bekannte Kunstflieger Willi Stör mit seinem Messerschmitt-Leichtflugzeug beteiligen. Dresden. Bekämpfung des Drahtwurm fraßes. Der Drahtwurmfraß an Jungpflanzen von Hafer, Gerste und Rüben, die aus den Feldern fleckweise vergilben und absterben, ist daran erkenntlich, daß solche Pflanzen sich leicht ausziehen lassen, indem sie am Stengelgrund abreißen. Zur Bekämpfung des Draht wurmfraßes empfiehlt die Pressestelle der Landwirtschafts kammer eine starke Kopfdüngung mit Kainit (etwa drei Zentner pro Morgen) und dazu noch drei viertel Zentner schwefelsaures Ammonik, die gemischt vor nahendem Regenwetter zu streuen sind. Auf kleinen Anbauflächen kann man die Drahtwürmer fangen mit Hilfe von hal bierten Kartoffeln, die man mit der Schnittfläche in den Boden drückt und täglich abliest, oder durch Fangsaaten von Kopfsalat, an denen sich die Schmarotzer sammeln. Dresden. Aus der sächsischen Landwirt schaft. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, findet am 9. Mai in Dresden-A., „Drei Raben", Marienstraße, eine Ausschußsitzung des Landesverbandes sächsischer Herdbuchgesellschaften statt. — Ein dreitägiger Lehrgang in Geflügelzucht und -Haltung findet vom 22. bis 24. Mai in Kröllwitz b. Halle statt. Anmeldungen daselbst. Schönberg (O.-L.). Tödlicher Unfall. Im hiesi- sigen Basaltwerk arbeitete der Arbeiter Paul Dietrich aus Königsfeld an einer Wand, als plötzlich die Steine nach gaben und Dietrich in die Tiefe stürzte. Die nachrollenden Steine begruben ihn vollständig. Die herbeieilenden Mit arbeiter konnten den Verunglückten nur noch als Leiche bergen. Annaberg. Seltsame Folgen eines Blitz schlages. Bei einem der letzten Gewitter wurde auf einem Feldwege eine Fortbildungsschülerin aus Königs walde, die zwischen zwei Kameradinnen ging, vom Blitz getroffen. Sie wurde vollständig gelähmt und verlor die Sprache. Die Schülerin wurde dem Krankenhaus Anna berg zugeführt, wo die Lähmungserscheinungen nach weni gen Stunden wieder verschwanden. Die Sprechfähigkeit ist jedoch noch nicht wieder eingetreten. Johanngeorgenstadt. Um nahezu 100000 Mark geschädigt. Zwei hier wohnhafte Sägewerks- besttzer wurden verhaftet, da die Staatsanwaltschaft großen Betrügereien auf die Spur gekommen war. Die beiden sollen eine Firma in Beierfeld um nahezu 100 000 Mark geschädigt haben, indem sie weniger Bretter lieserten, als Rechnung und Frachtbrief aufwicsen. Diese Betrüge reien waren mit Hilfe eines Platzmeisters in Beierfeld möglich, der an dem Geschäft beteiligt wurde. Die Be trügereien, die bis ins Jahr 1921 zurückgehen, wurden jetzt durch einen entlassenen Angestellten aufgedeckt. Die beiden Sägewerksbesitzer wurden zur angeblichen Ent gegennahme eines großen Auftrages nach Beierfeld ge lockt, wo ihre Festnahme erfolgte. Es sollen noch mehr Personen in die Angelegenheit verbunden sein. Meerane. AbgelehnteBiersteuererh öhung. Das Stadtverordnetenkollegium beschäftigte sich mit einer Ratsvorlage, die eine Erhöhung der Biersteuer vorsah. Kommunisten und Sozialdemokraten stimmten gegen die Steuererhöhung, die Bürgerlichen stimmten dafür; da je doch ein bürgerlicher Stadtverordneter, der von Beruf Hotelier ist, bei der Abstimmung den Saal verlassen hatte, wurde die Biersteuererhöhung mit vierzehn Stimmen der Linken gegen vierzehn Stimmen der Bürgerlichen ab gelehnt. Penig. Der letzte Veteran von 1866 ge storben. Nach längerem Leiden verschied der letzte Veteran von 1866 und Veteran von 1870/71, der Bureau vorstand i. R. Emil Laube. Laube war der letzte Über lebens aus unserer Stadt, der den Krieg von 1866 noch mitgemacht hatte. Penig. Ein Erbbegräbnis als Ehren- mals'platz. In der letzten Vollversammlung des Militärvereins erörterte man u. a. auch die Platzfrage für das zuknüftige Heldenehrenmal. Der Plan, das Rochsche Erbbegräbnis, das weithin sichtbar ist, als Heldenehren mal anzuerkennen, gewann an Bedeutung, da auch der Heimatschutz seine Unterstützung in ansehnlicher Höhe zu sicherte. Die Schaffung einer Kriegcrgedächtnisstütte in der Rochschen Begräbniskapelle dürfte etwa 9000 Mark Kosten verursachen. Durch Einbau eines Sarkophages könnte das Ganze noch verschönert werden. Bei der Ab stimmung über die entscheidende Platzwahl entschlossen sich 31 Mitglieder für das Rochsche Erbbegräbnis, nur zehn Stimmen waren für die Ecke in der Friedhofsgärtnerei. Damit dürste auch für die Stadt Penig die Ehrenmals frage in günstiger Weise gelöst worden sein. Herrnskrctschen. 4 0 Jahre E d m u n d s k l a m m. Im Mai d. I. sind cs 40 Jahre, daß die herrliche Edmundsklamm vom ehemaligen Fürsten Edmund Clarh- Aldringen (wovon auch der Name) eröffnet wurde. Von den damals Beteiligten lebt heute noch der Nberfährmann Ignaz Novak in Stimmersdorf, der die Klamm nicht bloß mit ausbaute, sondern bis jetzt — Sommer und Winter — die Touristen im Kahne durch die Edmundsklamm geleitet. Für die Herrschaft Clary bedeutet die Edmundsklamm heute keine geringe Einnahme. Aenderung im sächsischen Gesäitgmswesen Das Justizministerium hat die Vollstreckung von Freiheits strafen in den sächsischen Justizgefängnissen durch Verordnun gen neu geregelt. Der neue Strafvollstreckungsplan teilt die Verurteilten nach der Strafart, dem Geschlecht, dem Alter und dem Grad der Verwahrlosung in Gruppen ein, innerhalb deren sie in den einzelnen Anstalten planmäßig behandelt wer den sollen. In der Anstalt I Bautzen werden erstbestraite Erwachsene von 6 Monaten an, erstbestraste Jungmänner (18 bis 21) von 4 Monaten an und Jugendliche (14 bis 18) von 1 Monat an untergebracht, in der Anstalt Hoheneck vor bestrafte Erwachsene (bis zu 30 Jahren) von 6 Monaten an und vorbestrafte Jungmänner (18 bis 21) von 4 Monaten an, in der Anstalt 1 Zwickau vorbestrafte Erwachsene über 30 Jahre. Allenthalben handelt es sich hierbei um Gefängnis strafen. Weibliche Gefängnisgefangcne kommen von 4 Monaten an in die Anstalt II Waldheim. In den mitt leren Gefüngnisanstalten (in den Sitzen der Landgerichte) wer den im allgemeinen Gefängnisstrafen von 6 Wochen bis zu 6 Monaten, in den Gerichtsgefüngnissen bis zu sechs Wochen vollstreckt. Eine größere Anzahl von Gerichtsgefüngnissen wird künftig nicht mehr zum Strafvollzug benutzt.
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