Volltext Seite (XML)
kunülunk-programm teitungssLau. alles Staubes und Schmutzes, und sei es der hartnäckigsten ürt, in wirklich überraschender Weise Hilst. iVli ist nicht nur das wea Aufwasch-mittel, es reinigt wundervoll Glas, Porzellan, MM und verleiht auch Aluminium, Silber und Nickel einen yemM Glanz! Auch beim Reinigen besonders stark angescbmuM Gegenstände, wie z. B. der Spülsteine, Aufwaschtische, PaN- wannen, Bohnertücher, Mops usw. beweist iZti seine vieäciM Verwendungsmöglichkeit. Die Awendung ist denkbar emM. man braucht nur etwas M dem Wasser beizugeben (1 aus 10 Liter heißes Wasser — 1 Eimer), nachfolgendes kurze Spülen bezw. leichtes Abreibcn ist angebracht und alle Gegen stände werden im Nu blitzblank. Hervorzuheben ist, dav trotzdem es desinfiziert, weder die Hände noch das Maten angreift. Deuts»« Welle. Dienstag, 13. Mai. 9: Prof. Dr. E Das Eleftcherkmd von Dahlem und was es uns von del tr . gefchichtc uirlerer Heimat erzählt. » 10: Ober-Jng. Mit dem Mikrophon im Schallpiattenlaboratorium der Französisch für ^Schüler. a »moernunoe. W ra: rrra,r>erl Prof Fader: Das moderne-2«. Haus. S 15.4s: Frauenstunde. Die Webetechnik. » I6.30: !-.wA Konzert. O 17.30: Staatsarchivrot Dr. Meisner: WM Bedeutung staatlicher Archive. » 17.55: Dr. Zucker: Die L spiegel» sich im Bauen. » 18.20: Dr. Weltmann: Der und die kritischen Tage der Frau. » 18.40: Französisch tur ^,, länger. » 19.05: Prof. Dr. Riefser: Prüfung. Nuyen und brauch der Leilmiitei. « 18.30: Dr. Kochmann: Die Iä>öeMo Persönlichkeit in der Technik. » 20: Wovon man spricht. * Breslau: „Das Wirtshaus im Spessart". Hörspiel Macks fQ heim Hauff- von Hermann Gaupp. « 21.20: Alte und fO Tanzweisen. « 21.50: Aktuelle Abteilung. « 22.20: P°u" Weli und Wissen . Schillerfeier in Newyork. Aus Anlaß des 125. Todes tages Friedrich v. Schillers fand am Schillerdenkmal u" Zentralpark in Newyork eine öffentliche Feier unter sturm Beteiligung akademischer Kreise statt. Die Veranstaltung war von dem College of the City os New Bork in die Hand S», nommen worden. Professor Fredeiick Robinson gor in der Festrede die Bedeutung Schillers für die gesamte Kultur weit hervor. Außer Robinson sprach u. a. auch der Letter dn deutschen Abteilung des College, Professor Erwin Rödler Die Feier war umrahmt von Vorträgen des Studentenchor- d^ College. An der Feier beteiligten sich in hervorragendem Maße die deutschamerikanischen Kreise. Deutschland bei der St.-Olafs-Feier in Drontheim. Der König von Nonvegen erössnere in Drontheim, das i^» Nidaros heißt, die Ausstellung zur Erinnerung an eine de» berühmtesten Gestalten der altnorwegischen Geschichte, Komg Olaf Haraldsson, der am 29. Juli 1030 in der Schlacht d» Stiklestad siel und im 12. Jahrhnnden heilig gesprochen wurm Die Ausstellung umfaßt kulturhistorische und kirchliche Samuu lungen, zu deren Vervollständigung verschiedene Länder, da»- unter Deutschland, durch die Ausstellung alter Gemm" und Skulpturen, die die in früherer Zeit weit verbrem» Verehrung des norwegischen Schutzheiligen zeigen. beigetrE Den Höhepunkt der geplanten Veranstaltungen wird der A Juli, der 900. Todestag des heiligen Olaf, mit Erinnerung^ feiern im Dom von Drontheim und auf dem Schlachtfelds vo» Stiklestad bilden. Herztöne auf der Schallplatte. Aus der International-« Hygieneausstcllung inTresden wird man zum ersten die Übertragung von Herztöne» auf Schallplatten hören lonn > Entsprechende Versuche führte dieser Tage der Dozent -r f. W. Schulte, Leiter des Psychologischen Instituts der Pr ßischen Hochschule für Leibesübungen, in Berlin vor. Bem kenswert war bei diesen Versuchen die Möglichkeit, zu b-o achten, wie das Herz auf Schreck-sfekte, körperliche Anstrcngu o Koffein und anderes reagierte. Es wird künstighm ein schwerkranken, nicht transportfähigen Menschen möglich seine Herztöne von einer entfernt wohnenden ärztlichen nm zität prüfen zu lassen Rundfunk Leipzig (Welle 259), Dresden (Welle 316) Dienstag, 18. Mai. 10.30: Schulfunk. « 14: Neueftch-muK au, dem Musikalienmarkt. » 14.45: Prof. Dr. Rott: Die Wicklung des Deutschen Gesundheitswesens. » 16: Direktor K- boda: Eindrücke aus der Elektrizitätswirtschaft in den U S 16.30: Offenbach-Nachmittag. « 18.05: Marianne Püschel» L - Kraft, Geld im Haushalt. » 18.30: Französisch. » 19: d Dr. Verwegen: Rvthmus als Lcbcnsprinzip. » 19.25: -»H^ fragen der Wirtschaft. » 19.40: Leichte Musik. Gilson: 2. » Suite. — Dvorak: Walzer. — Demaret: Schlummerüedchem . Leopold: Neue Blumen. — Lindsay: Walzer, Intermezzo. Auer: Valse-bluette. — Godard: Canzonetta. — Recktenw" 's kommt ein Vogel geflogen. — Gange: Javanische » 20.40: „Die Häßliche". Novelle von Ernst Wiechert. ? Slnfontekonzert. Zandonai: RomantHches Violinkonzert. -- Ä kowsly: 6. Sinfonie (Pathetique). » Danach: Tanz- und »»> ' ltungskonzert. ten über den Platz. Vier Musketiere trugen den Toten au- Front. Hinter ihnen schloß sich die Lücke. Die Kompag«'^ schwenkten in Gruppenkolonnen ein und defilierten dröhnender Marschmusik am Herzog vorüber. „Hoch Seine Durchlaucht!" riefen die Offiziere. „Hoch Durchlaucht!" brach es ingrimmig aus den Reihen der daten. Hinter der Orangerie lockerte sich die Haltung Truppe. „Singen!" kommandierte mit barscher Stimme, man die tiefe Ergriffenheit eines hartgesottenen Krieger- merkte, der Kommandeur. Ihn dauerten seine armem Schlachtvieh verkauften Kerls von ganzem Herzen. Doch " fehl war Befehl. , Schubarts eigens zu diesem „Avertissement" kompons- - „Kaplied" schallte wie zum Hohn weit und vernehmlich den Kolonnen der Marschierenden: Scheint nicht auch die Sonn' und der Mond auf dem - Und leuchten die Sterne nicht dorten herab? Und wehen nicht Winde im blühenden Hain, Gibt's dorten nicht Wildbret, nicht Mädchen, nicht A-» , Mit von Entsetzen geweiteten Augen blickte der Knav» Davonziehenden nach. Stürme der Empörung vpi» casten sein empfängliches Gemüt. Jetzt sah er klar durchs Schleier menschlicher Konvention das ganze erbarniuug^ Elend seiner Umwelt, deren sittliche Hohlheit ihm maßlos warfen erschien. Allmählich leerte sich der Platz. Da besann sich der Knabe. Seine schmalen Hände zu^ji „In t^rannos!" gellte es aus seiner Brust. Das klanS der Aufschrei einer gemarterten Kreatur. Heftig, unbeso»'^» sreiheitstrunken. Dann überquerte Friedrich Sch''„iji mit langen Schritten den Paradeplatz. Es sah ein kölnisch aus, als er mit seinen dünnen Beinen st-NM» gravitätisch davon stapfte. Doch wer ihm unterwegs schaute, erschrak vor dein revolutionären Feuer, das Innern dieses jungen Menschen lohte. Es kündete voM des menschlichen Freiheitsgedankcns über alle Tyranm Welt. Strafantrag des Ministers Frick. Weiinar. Vom Staatsminister Dr. Frick ist gegen den verantwortlichen Schriftleiter der Thüringer Volkswacht in Erfurt Strafantrag wegen Beleidigung und Verleumdung gestellt worden, die in einem Artikel dieses Blattes über die Pension des Ministers erblickt werden Schweizerische Fahrt des Zeppelin. Friedrichshafen. Die Werftleitung des Luftschiffbaues Zeppelin setzte den Start des „Graf Zeppelin" zu der feit einer Woche verschobenen schweizerischen Fahrt endgültig aus Montag, den 12. Mai, vormittags 7)4 Uhr, sest. An der Fahrt nehmen etwa 35 Fahrgäste teil. Jubiläum des Deutschen Schulvereins Südmark. Wien. Der Deutsche Schulverein Südmark feierte sein 50jähriges Jubiläum. Die Teilnahme der Öffentlichkeit larn in den Artikeln der Presse zum Ausdruck, die die Arbeit des Vereins für den Schutz des Deutschtums in den Grenzgebieten und im Auslande eingehend würdigten und anerkannten. Im Großen Musikvereinssaal, in dem der Verem vor 50 Jahren gegründet wurde, fand eine Feier statt, an der u. a. teilnahmen Bundeskanzler Schober, Mitglieder des Kabinetts, die Spitzen der Behörden, der deutsche Gesandte Graf Lerchen feld, der Vorstand des Vereins für das Deutschtum im Aus lande und viele andere Vertreter deutscher Vereine aus Österreich und Deutschland sowie Vertreter deutscher Minder heiten im Auslande. Raubmord in Bogota. Bogota. Der amerikanische Kassierer und der Wächter eines Petroleumwerkes wurden von Banditen ermordet, die unter Mitnahme einer Summe von 33 000 Dollar, die zur Entlohnung des Personals bestimmt waren, flüchteten. 2000 Todesopfer des Erdbebens in Persien. Teheran. Bei dem Erdbeben in Salmias und Urumiah wurden 2000 Personen getötet und 5000 verletzt. Die Stadt Täbris hat ebenfalls schwere Schäden erlitten. Die Bevölke rung verläßt panikartig die Stadt und hält sich auf freiem Felde auf. Fünf Tote bei einem Flugzeugunglück. Montevideo. Ein Postflugzeug der französischen Gesell schaft Latecoere stürzte während des Fluges Montevideo—Rio de Janeiro bei dichtem Rebel in der Nähe der Küste ins Meer ab. Fünf Insassen, darunter der Führer und der Bord monteur, ertranken. Ein Fahrgast konnte sich schwimmend retten. Eingekeilt in der Menge neugieriger Gaffer, die zu bei den Seiten der Soldaten Posto gefaßt hatten, verfolgte ein bläßlicher, lang aufgeschossener Knabe interessiert das unge wöhnliche Schauspiel. Als Sohn eines Werbeoffiziers kannte er die Härten des Militärlebens zur Genüge, um sich mit ihnen abzufinden. Aber was sich jetzt vor ihm abspielte, war ein schmachvoller Akt unmenschlicher Grausamkeit. Wer gab dem Herzog das Recht, gegen einige Dukatensäcke Tausende und Abertausende junger, unbescholtener Söhne seines Landes ins Ausland zu verschachern? War es nicht sinnlos, erst ein Re giment wie dieses sorgsam auszubilden und es dann nach Holland zu verkaufen, um es schließlich für fremde Interessen unter afrikanischer Glutsonne kämpfen und sterben zu lassen? Solches waren etwa die Gedanken, die den regen Geist eines reifenden Menschen beschäftigten. Eines Menschen, der be rufen war, seiner Zeit die Tore wahrer Freiheit und er habenen Menschentums kraft seiner Genialität weit aufzu reißen. Und der nun Zeuge einer Tragikomödie wurde, die ihm heiße Schamröte in seine eingefallenen, sommersprossigen Wangen trieb. Plötzlich geschah Entsetzliches. Mitten im Gesang der Sol daten krachte ein Schuß. Deutlich sah der Knabe, wie ein Mann im Hinteren Gliede beide Arme anklagend gen Himmel riß, dann schwankte und dumpf polternd zusammenbrach. Ein irrer Aufschrei der Menge. Die Musik brach ab. Ratlosigkeit auf allen Gesichtern. Einen Herzschlag lang herrschte Toten stille auf dem Platz. „Das ist die Quittung!" schrie ein Für- witziger und erhob drohend seine Faust gegen den Standort des Herzogs. Karl Eugen räusperte sich, als wollte er sprechen. Doch dann kniff er die Lippen zusammen und schwieg. Sein Blick ging ins Leere. Ihn fröstelte, obwohl die Sonne vom wolken losen Himmel frühlingswarm auf ihn hernieder schien. Da unten lag mit zerschmettertem Schädel ein toter Soldat. Der hatte seine Reise bereits angetreten zum letzten Appell. Den Kameraden aber winkte das Kap der guten Hoffnung. Klang das nicht lächerlich? Wenn diese armen Teufel mit klingendem Spiel von dannen zogen, ließen sie alle Hoffnung hinter sich, Heimat, Liebe, Elternhaus... Lästig hob Karl Eugen seine Hand. Kommandos schwirr- Ma« Geschäftliches. Im Kampfe gegen die Schlange Schmutz braucht die Haus frau Helfer. In »dem neuen Aufwasch-, Spül- und Reinigungs mittel W ist ihr ein Mittel gegeben, das ihr in der Beseiigung sluß des vrennenden Oles nach anderen Anlagen zu ver hindern. Bei dem Brande wurden eine Person schwer und über 300 leicht verletzt. Unwetterschäden in Norditalien. Die anhaltenden Regenfälle und Gewitter haben nach den letzten Berichten in Nordttalien großen Schaden angerichtet. In Venetien sind verschiedene kleinere Flüsse über ihre Ufer getreten. Die Felder stehen stellenweise bis zu einem Meter unter Wasser. In der Nähe von Treviso wurde eine Brücke von den Wassermassen des hochgehenden Sile weggerissen. In Friaul sind durch Blitzschlag an verschiedenen Häusern schwere Beschädigungen verursacht worden. Bunte Tageschronik Oklahoma. In verschiedenen Teilen des Staates Oklahoma rfchtete ein Wirbelsturm große». Schaden an. Nach den bisher Vorliegenden Meldungen sind drei Personen ums Leben ge- Kmmen und eine erhebliche Anzahl verletzt worden. Newyork. Nus den Trümmern der durch eine Explosion zerstörten Fleischwarenfaürtt in St. Joseph (Missouri) sind bisher 20 Tote geborgen worden. „««««OS«««»»"**«"*"""""""*"""*"""""""""""""*""*"* Kleine Nachrichten 44444444444 4444444444444444444444444444444444 4444444444444444414,41 Die Erweiterung des Stadtkreises Trier. Berlin. Der Gemeindeausschuß des Preußischen Land tages beschäftigte sich mit der Vorlage über die Erweiterung des Stadtkreises Trier. Nach längerer Aussprache wurde unter Ablehnung weitergehender Anträge der Eingemeindung von Kürenz mit denr Awelertal zugestimmt. Das Ein gemeindungsgesetz soll am 1. Juli 1930 in Kraft treten. Berufungen im Orlow-Prozetz verworfen. Berlin. In der Berufungsverhandlung gegen die russischen Dokumentenfälscher Orlow und Pawlowski wurde das Urteil verkündet. Die Berufung der Staatsanwaltschaft wurde aus Kosten der Staatskasse, die der Angeklagten auf deren kosten verworfen. Es bleibt also das erstinstanzliche Urteil von je vier Monaten Gefängnis gegen Orlow und Pawlowski bestehen. Die Großhandelspreise. Berlin. Die aus den Stichtag des 7. Mai berechnete Grotz- handelsrichtzahl des Statistischen Reichsamts ist mit 126,0 gegenüber der Vorwoche um 0,3 Prozent zurückgegangen. In die Luft geschleudert und verletzt. Frankfurt a. M. Hier wurde bei einem über Frankfurt niedergehenden Unwetter eine Wellblechbude auf dem äußeren Frankfurter Rangierbahnhof von einem Wirbelsturm erfaßt. Zwei Bahnbeamte, die vor dem Unwetter in der Bude Schutz gesucht hatten, wurden mit ihr in die Luft geschleudert und schwer verletzt. Hindenburg verlegt seinen Wohnsitz von Hannover nach Neudeck. Hannover. Der Reichspräsident hat an den Magistrat der Stadt Hannover ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß die Arbeiten auf seinem Stammgut Neudeck in Ostpreußen so weit fortgeschritten sind, daß er seinen Wohnsitz dort zu nehmen gedenkt. Seine Töchter werden in Kürze in Hannover etntreffen, um die Vorbereitungen der Übersiedlung zu treffen. Eisenbahnunglück in Frankreich. Paris. Auf der Strecke Nantes—Pornie stießen zwei Güterzüge zusammen. Ein Zugführer und ein Schaffner wurden getötet. Pius XI. feiert Namenstag. Rom. Am Montag feierte Papst Pius XI. seinen Namens tag. Wie alljährlich empfing er das Kardinalskollegium, um dessen Glückwünsche entgegenzunehmen. Am Nachmittag wurde der Grundstein zu dem neuen rumänischen Priesterkolleg auf dem Janiculus gelegt und ein neues großes Salesianer-Institut eröffnet, das den Namen Pius XI. trägt. Zündholzmonopol und -anleihe in Danzig. Warschau. Hier wurde zwischen Polen und der Freien Stadt Danzig ein Vertrag über die Einführung des Zündholz monopols auf dem Gebiete Danzigs und die im Zusammen hang mit dem Monopol aufzunehmende Ausländsanleihe in Höhe von einer Million Dollar unterzeichnet Eröffnung des ersten Zeiß-Planetariums in U. S. A. Chikago. Hier wurde das erste Zeitz-Planetarium in den Vereinigten Staaten, eine Schenkung des hiesigen Philantropen Mar Adler an die Stadt, unter großer Beteiligung im Grant- Park am Michigansee eröffnet Es ist ein zwölfeckiger Granit bau, der in Verbindung mit einem astronomischen Museum mit einem Kostenaufwand von über 700 000 Dollar errichtet wurde. Zum Leiter beider Anstalten wurde der frühere Professor an der. North Western University, Philipp Fox, bestellt. Im Früh jahr nächsten Jahres wird in Philadelphia ein Zeiß-Plane- tarium in Verbindung mit dem Franklin-Institut errichtet werden. Jas KmeMent Eine Episode aus Schillers Jugend. Von Hans Hillebrand. Auf dem freien Platz gegenüber der Orangerie zu Lud wigsburg stand in schnurgeraden Reihen aufmarschiert das Regiment. Verteufelt preußisch sahen die Burschen aus in ihren enganliegenden Röcken mit den zurückgehakten Schößen, ihren blechernen Sturmhauben, den gewichsten, martialisch nach oben gezwirbelten Schnurrbärten und den langen weißen Zöpfen. Nur daß sie alle Sack und Pack handgreiflich bei sich hatten, mißfiel dem Kommandeur. War sozusagen reglements widrig. Inmitten seines Stabes hielt Oberst von Hügel hoch zu Noß und spähte scharf zu einem Fenster der Orangerie hin auf, unter dem sich eitrige vornehme Besucher der veneziani schen Messe zwanglos gruppierten. Ein Fensterflügel klirrte. „Habt acht!" erscholl das Kom mando. Das Regiment salutierte. Laut dröhnten schneidige Präsentiermarschklänge über den Platz. Im Fensterrahmen erschien Karl Eugens große, stramme Figur. Aus seinem vollen roten Gesicht sprang zwischen den Brauen kühn und herrisch die Nase hervor. Die blauen Augen schauten mit be tonter Freundlichkeit auf das militärische Spektakel zu seinen Füßen. Er trug wie üblich den kirschroten Rock mit der hell gelben Weste und darunter die engen Kniehosen aus schwarzem Atlas. Lässig fuhr seine Rechte zum goldbordierten Chapeau. Hinter ihm in geziemendem Abstand verharrten entblößten Hauptes die Hofleute. Der Herzog winkte. Befehl: Gewehr bei Fuß! Dann: Rührt euch! Die Offiziere traten zusammen. Lakaien und Schankmägde eilten mit gefüllten Weinkrügen und Bechern durch die gelockerten Reihen und kredenzten den Abschieds trunk Karl Eugens an die Soldaten. Die armen Teufel! Nun sangen sie gar auf Kommando. Aus gepreßter Kehle klang's rauh und abgehackt: Auf, auf! ihr Brüder und seid stark, Der Abschiedstag ist da! Schwer liegt er auf der Seele, schwer. Wir sollen über Land und Meer Kns beide Airika. Mkdmffer vS!"