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Wilsdruffer Tageblatt : 03.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300503
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-03
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.05.1930
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vrr ersten Baurate für den Panzerkreuzer 8 zu. Leulschland muß seine im Versailler Vertrag festgesetzten Be stimmungen für seine Landesverteidigung ausnutzen. Dann wird die weitere Beratung auf Sonnabend vertagt. * Eiaisßeraiung bis Luni. Anfang Juli Neichstagsferien. Ter Reichstag wi d nach einem Beschluß des Ältesten rates nach Abschluß w ersten Lesung des Etats am Sonnabend abend e. - Pause bis zum 16. Mai ein treten lassen, damit inzwischen der Haushaltsausschuß die Etats vorberaten kann. Um die Ausschußarbeiten abzu kürzen, soll aus die große politische Aussprache bei den Ministergehältern verzichtet werden. Diese poli tische Aussprache soll lediglich im Plenum stattfinden. Man hofft auf diese Weise, die dritte Lesung bisspäte- stens Ende Juni abschließen zu können. Das O st - programmsoll eventuell zwischendurch erledigt werden, so daß die Sommerpause spätestens Anfang Juli be ginnen kann. * Kredit durch Steuererleichterung. Ende der Jndustrieobligationen. Der Rcichsrat' stimmte dem Gesetz über die Ermächti gung zur Ergreifung von steuerlichen Maßnahmen zur Erleichterung und Verbilligung der Kreditversor- gung der deutschen Wirtschaft zu. Das Gesetz ermächtigt die Reichsregierung mit Zustimmung des Reichsrates und des Stcueransschusses des Reichstages Erleichterungen der Kapitalertrags- und her Kapitalverkehrs st euer des Reiches sowie der Grunderwerbs- und Wertzuwachssteuern der Länder und auch andere steuerliche Erleichterungen für die Kapital- verwaltungsgesellschaftcn, die sog. Jnvestmenttrusts, vor- zunchmen. — Ferner stinu der Reichsrat dem Gesetz zur Liquidierung der Bant >nr deutsche Industrie- obligationen zu, die allmählich abgebaut werden kann, da mit dem Inkrafttreten des Uoung-Planes die Jndustrieobligationen selbst in Fortfall kommen. VWW des MAKsbinetts Berlin, 2. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichs kabinett hat in seiner heutigen Sitzung unter dem Borfitz des Reichskanzlers Dr. Brüning in Aussiihrung des von ihm geschaffe nen Gesetzes zum Schutze der Landwirtschaft vom 15. April 1930 die Anträge des Reichsministers für Ernährung und Landwirt schaft aus Neuregelung der Einfuhrscheine für Roggen, Gerste, Hafer und Erzeugnisse daraus sowie sür Müllereierzeugnisse aus Weizen genehmigt. Ferner sind die Einfuhrscheine sür Schweine und Schweine fleisch geordert und sür Rindvieh, Schafe und Fleisch daraus neue Einfuhrscheine geschaffen worden. Bei der ganzen Regelung ist darauf Bedacht genommen, dasz entsprechend dem vorstehend genannten Gesetz die Belastung der Reichskasse durch die Einfuhrscheine nicht über diejenige des Iah- res 1929 hinausgeht. Die entsprechende Verordnung wird Anfang nächster Woche erlassen werden. itm die LllNseryöyung der ÄemMchtt. Tagung des Reichscisenbahnrats. Rcichsverkehrsminister von Guerard eröffnete die Tagung des Reichseisenbahnrates in Berlin mit einer Rede, in der er auf die Tariswünfche der Reichsbahngcscll- schaft einging. Das neue Geschäftsjahr habe der Reichsbahn erheb- tiche Ausfälle an Einnahmen gebracht, so vast die finanzielle Bewegungsfreiheit der Reichsbahn mit den anderen Verpflichtungen tatsächlich in empfindlicher Weise eingeengt sei. Eine finanzielle Entlastung der Reichsbahn ausMitteln desNcichcs, insbesondere aus dem Ertrag der Beförderungssteuer, komme im Hinblick auf die eigenen Finanzbcdürfnisse des Reiches zurzeit nicht in Frage. Bei den Verhandlungen über die Tariswünfche der Reichsbahn mit den Vertretern der Länder und im Ständigen Ausschuß des Reichscisenbahnrats habe sich die Bereitwilligkeit gezeigt, wenigstens einem Teil der Tariferhöhungsvorschläge zuzustimmen. Starker Widerstand richte sich jedoch gegen die geplante Erhöhung der Wagenladungsfrachten. Das Verkehrs ministerium verkenne die schwerwiegenden Bedenken nicht, die die Vertreter der Regierungen der Länder und der Wirtschaft gegen diese neue Belastung zum Ausdruck ge bracht haben. Die Vorschläge aus eine einseitige Heran ziehung des Zeitkartenverkchrs und auf die Einführung einer Ausgleichsabgabe für den Kraftwagenverkchr, durch welchen die Reichsbahn einen Teil des an den Kraftwagen verlorenen Verkehrs zurückgewinnen wollte, begegnen großen Schwierigkeiten. Der Minister hofft, daß der Eisen bahnrat eine tragbare Lösung aller dieser Schwierigkeit^ finden werde. Die Reichsbahntarife werden erhöht Der Reichseisenbahnrat hat beschlossen, die Anträge des Verwaltungsrats der Reichsbahn auf Erhöhung derPersonen-und Gütertarife zu genehmigen. Danit tritt, gerade zu Beginn der Reisezeit, eine Ver teuerung der Eisenbahnfahrpreise sowie der Güterfrachten ein, sofern nicht der Reichsverkehrsministcr gegen den Be schluß des Reichscisenbahnrats Einspruch - heben würde. Die Reichsbahn benötigt, um ihre FGanzen in Ord nung zu halten, einer jährlichen Gesanu summe von 150 Millionen Mark. Sie wollte zu diesem Zweck disGüter- tarife um 9 Prozent erhöhen, die Pers uentarife hcraufsetzen. Der Neichseiscnbahnrat Hai aber dagegen beschlossen, daß die sogenannten Waggonladungs- tarife nicht erhöht werden sollen, sondern nur die Tarife für Stückgut, Expreßgut und Reise gepäck. Was die Reichsbahn alsdann noch benötigt, bis die Gesamtsumme von 150 Millionen Mark erreicht ist, soll durch eine organische Erhöhung der Personen tarife des allgemeinen Verkehrs aufgebracht werden. Von der Erhöhung der Personentarife sollen aber die Zeit- und Wochenkarten möglichst unberührt blei ben. Schließlich soll im Zusammenhang mit der Tarifer höhung auch auf eine gleichmäßige Belastung aller im Wettbewerb stehenden Verkehrsmittel (also auch Autos und Autobusse!) geachtet werden. Die Verteuerung der Eisenbahnfahrten muß formell noch vom Verkehrsminister genehmigt werden, so daß noch nicht zu übersehen ist, wann die Erhöhungen in Kraft treten. Westarp an Hugenberg. Resultat der Abgeordnetenbesprechung. Die von Graf Westarp für Donnerstag einberufene Besprechung derjenigen Fraktionsmitglieder der Deutsch nationalen Volkspartei, die den Steuergesetzen zugestimmt haben, hat sich bis Mitternacht hingezogen. Als Resultat ver Verhandlungen darf man einen Brief betrachten, den GrafWestarp gleichlautend an den Parteivorsitzenden, Geheimrat Dr. Hugenberg, und an den Fraktions oorsitzenden, Dr. Oberfohren, richtete und der folgenden Wortlaut hat: „Im Auftrage der in der Anlage verzeichneten 28 Mit glieder der deutschnationalcn Ncichstagssraktion erlaube ich mir. Ihnen folgende Mitteilung zu machen: Wir können nicht anerkennen, daß die Abstimmung der Frak- tionsmehrhcit vom 12. und 14. April gegen die Partei grundsätze oder das Parteiinteresse verstoßen hat, zumal va die Fraktionsmehrhcit in Fortsetzung des einmütigen Fraktionsbcschlusses vom 3. April das von der bürger lichen Reichsrcgierung unternommene, nach ausdrücklicher Feststellung der berufenen Verbände der Landwirt schaft unbedingt ersorderliche Werl zur Rettung dieser Grundlage der vaterländischen Wirtschaft endgültig sicher- gestellt hat. Deshalb sehen wir uns genötigt, das in dem Beschluß des Parteivorstandes vom 25. April der Frak tionsmehrheit ausgesprochene Bedauern abzulehnen. Ferner müssen wir uns im Hinblick darauf, daß der letzte Tat» des Vorstandsbeschlusscs in die einzelnen Ab stimmungen eingreift und deshalb in den dnrch die Partci satzung dem Vorstand bcigclcgten Befugnissen nicht bc gründet ist und in Wahrung der durch die Reichsvcrfassung sen Abgeordneten auferlcgten eigenen Verantwortung auch sür die Zukunft die Freiheit unseres Han delns Vorbehalten." Unterzeichnet ist das Schreiben von den deutschnatio nalen Abgeordneten Bachmann, Bazille, Dingler, Domsch, Dr. von Dryander, Fromm, Hampe, Hartmann, Dr. Hab lacher. Hemeler, Jandrey, Dr. Koch, Leopold, Lind, Mentzel, Ohler, Dr. Philipp, Dr. Rademacher, Dr.Reichert. Freiherr von Nichthofen, Schmidt-Stettin, Schröter- Liegnitz, Schultz-Bromberg, Staffehl, Dr. Strathmann, Vogt, Wallraf und Graf Westarp. GMiWs lege» die Heuschrecke» i« der DM»M« Bukarests. Mai. Der Kampf gegen die Heuschrecken in der Süddobrudscha ist unter Leitung des Ackerbauministers und des Direktors der Walachei in großem Maßstab ausgenommen worden. Es werden Laufgräben ausgehoben, aus denen die Heu schrecken mit Rauch angegriffen werden. Der Adeverul meldet, daß die Heuschrecken bereits Waldungen im Ausmaß von 300 Hek tar verwüstet und die Bäume völlig kahlgefrefsen haben. Auf An ordnung des Kriegsministers sind mehrere Kompagnien Soldaten in das Gebiet entsandt worden, nm gemeinsam mit den Bauern den Kampf gegen die Heuschrecken zu führen. Wilsdruff, am 3. Mai 1930. Merkblatt sür den 4. und 5. Akai. Sonnenausgg. 4^ ( 4^)« Mondaufgg. 8^ 10°° Sonnenuntergg. 19-° (19°0 !! Monduntergg. 1'° 2"° 5. Mai. 1821: Napoleon I. auf St. Helena gestorben. Frühringswetter - aber Nachtfröste. In Südeuropa war in den letzten Apriltagen ein eng- umgrenzter, aber kräftiger Tiefdruckwirbel aufgetaucht, der nach Rordosten vordrang. Infolgedessen drehten sich bei uns die Winde nach Norden und Nordosten. Bei rascher Bewölkungszunahme frischten die Winde bis zu Stürmen auf. Die Temperaturen sanken rapid. Die Störung war indessen nur vorübergehender Natur Während es am Mittwoch und Donnerstag in Schlesien und in Süddeutsch land noch vielfach regnete, trat in Norddeutschland eine Aufheiterung mit rascher Erwärmung ein Gleichzeitig war ein gleichmäßig kräftiger Luftdruck zu verzeichnen. Nach der allgemeinen Wetterlage ist auch für die nächsten Tage mit heiterem Frühlingswetter zu rechnen Während es tagsüber wieder warm werden dürfte, ist nachts mit starkem Rückgang der Temperaturen zu rechnen. Die Gefahr von Nachtfrösten ist vorhanden. * Blütenmonat In den Ablauf des Jahres ist der Blütenmonat Mai wie ein leuchtender Edelstein gesetzt. Blütenkränze zeichnen seines Weges Spur. Aeberall, wohin das Auge blickt, ist strahlende, verheißende Helle. Denn Blüten sind ernste Versprechungen, sind formgewor- Sene Hoffnungen, find beschwingte Zukunftsmusik. Nach der win terlichen Starre und Trübe quellen die Blüten aus dem jungen Grün wie ein beglückendes Lächeln, das die Tore in Ferne auf- stößt, die voll ist von Möglichkeiten, von Wünschen und kaum ge ahnten Zielen. Im Blütenschmuck des Frühlings dielet die Natur den ersten bezaubernden Einblick in das unerschöpfliche und un ergründliche Buch ihrer Wunder. Nicht die Augenweide allein, sondern vielleicht mehr noch der tiefere Sinn, der hinter dem Sichtbaren waltet, mag uns den Mai besonders nahe bringen. Das Spiel der Farben spiegelt die Stimmungen wider, die in der Brust eines jeden Menschen wach werden, sobald er sich von irgendeinem Druck befreit weiß. Wie mit wehenden Fahnen stürmt der Geist in die Bezirke zukünftigen Wirkens, ungeachtet des Wissens und die Widerstände, ohne die es im Leben nun ein mal nicht abgeht. Und dieses seelische Gehobensein rüttelt auch die körperliche Spannkraft wieder hoch, gibt dem Glauben an das eigene Ich wieder neue Zuversicht, verscheucht entmutigende Zwei fel und läßt , die Welt wieder ein Froh Gesicht machen". Der Mai mit seinem Blütensegen ist der Jungbrunnen daseinsgläubi ger und lebenszweckbewußter Erdverbundenheit und Schaffens freudigkeit. Der Mai ist gekommen und mit ihm haben wir sozusagen die Beziehungen zu dem großen All offiziell wieder ausgenommen. Gottes Odem weht frisch durch die Brust und dem, der sehen und hören will, sagt jeder Baum und Strauch, jede Knospe und Blüte „Wir smd!" Geworden um zu wirken, um die Fähigkeiten, die keimbereit in uns liegen, zur Entfaltung zu bringen. Freilich drohen Nachtfröste und das Mailüfterl „mit trotzigen Gebärden" und knicken manche schöne Knospe, wie auch im Leben nicht alle Blütenträume reifen. Aber trotzdem bleibt der Blütenmonat das Hohelied bejahenden Daseinsgefühls. Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule am Sonntag, den 4. Mai vorm. 11 bis 12 Ahr. 1. Laßt uns scherzen, Marsch von M. Herfurch. 2. Ouvertüre zu „Liebe schafft Rat" von O Fetras. 3. Wiener Bürger, Walzer von C. Ziehrer. 4. Dlumen- lied von G. Lange. 5. Tie Mühle im Schwarzwald, Charakter stück von R. Eilenberg. 6. Triumpfmarsch von A. Wiggert Klassenstaat oder Vvlksstaat? Zum Volksstaat mit der Volks nationalen Reichsvereinigung. Aeber dieses Thema sprach am Mittwoch abend im „Adler" das Präsidialmitglied der Volls- nationalen Reichsvereinigung und Komtur im Iungdeutschen Orden, Fabrikant Menzel vor zahlreicher Hörerschaft, nach dem Landwirt Philipp-Blankenstein derselben einen Will- kommensgruß entgegengebracht hatte. In reichlich anderthalb stündigen Ausführungen sagte der Vortragende kurz zusammen gefaßt etwa: Als am 1. November v. I. die Volksnationale Reichsvereinigung ausgerusen wurde, befand sich das deutsche Volk im Kampse um Bolksbegehr und Volksentscheid. Nur sechs Millionen Deutsche warfen ihre Stimme dabei in die Wagschale, während doch der überaus größte Teil des ganzen Volkes gegen Kriegsschuldlüge und Tributlast eingestellt ist. Aber das partei- istische und plutokratische System, das unser deutsches Volk be herrscht, ließ es auch hier wie sonst nicht zusammenkommen. In der Verfassung heißt es wohl, alle Gewalt geht vom Volke aus, aber der Satz ist der Lächerlichkeit verfallen infolge der Herr schaft des Geldes, die heute besteht. Der Einfluß des Parlamen tes wird mit Geld erkauft; wirtschaftliche Stärke verschafft poli tische Rechte. Eine wie die andere Partei hängt von denen ab, die sie finanzieren. Wir leben in einer Zeit des Faustrechts, in der der Stärkere dem Schwächeren seinen Willen aufdrängt. Das muß anders werden. Wir wünschen, daß der Staat der Souverän wind, daß das ganze Volk bestimmt, wie der Staat aussehen soll. Das Parteisystem ist daran schuld, daß man solche Wege der Herrschaft beschreiten kann. Versprochen haben die bis herigen Parteien viel, gehalten nichts. Das Volk fühlt sich be trogen und verraten. Wir müssen deshalb nach neuen Wegen ausschauen, um das Herz des Volkes zu besitzen. Den Weg zum Chaos können wir nicht mit gehen. Was nützt es, nach Chaos und Trümmerfeld vom Wiederaufbau zu sprechen, wenn unter den Trümmern das deutsche Volk liegt? Wir müssen mit dem Geiste kämpfen und den Weg der ideengebundenen Gemeinschaft gehen. And den geht die Volksnationale Reichsvereinigung. Sie stellt die geistigen Güter in den Vordergrund, sie sammelt die Menschen, die auf dem Boden der Volksgemeinschaft stehen und darin Deutschlands Zukunft erblicken. Sie ist finanziell vollständig unabhängig und jeden Tag auch bereit, die Arbeit einer Partei zu übernehmen. Sie fordert die persönliche Wahl und will die Verantwortung auf breite Schultern legen. Gegen Bolschewis mus und internationale Plutokratie steht nur ein Bollwerk, das der Gemeinschaft des ganzen Volkes. Es kommt nicht darauf an, wer Deutschland rettet, sondern daß Deutschland gerettet wird. Aber die Gemeinschaft ist das alleinige Heilmittel, mit dem es gerettet werden kann und die Volksnationale Reichsvereini gung der Arzt, der es reinen Herzens und überzeugt von der Heilwirkung reicht. An der Aufnahme im deutschen Volke liegt die Zukunft. Die tiefgründigen Ausführungen fanden die unein geschränkte Zustimmung der Hörerschaft, die sich in der Haupt fache aus Angehörigen des Iungdeutschen Ordens zusammen setzte. Eine anregende Aussprache folgte. Das Anschietzen der Schützengesellschast erfolgt morgen Sonntag. Im „Adler" wird gestellt und nachmittags 2.30 Ahr nach dem Schützenhause abmarschiert, wo um 3 Ahr das Schießen nach den Scheiben beginnt. Alle aktiven Mitglieder haben unbe dingt teilzunehmen und auch die Passiven sind zur Teilnahme gebeten. Die endgültigen Beschlüße über den Festzug zum 3. Gau schietzen des Osterzgebirgischen Schützengaues sollen in einer Versammlung der Vertreter aller hiesigen Innungen mit -denen der Schützengesellschast gefaßt werden, die Montag abend 8 Ahr in der Tonhalle stattfindet. .... - Dem Theaterabend, den heute abend die Dramatische Abtei lung des „Brudergruß" im „Adler" mit der Wiederhollung des Dolksstückes „Die Lieder des Musikanten" veranstaltet, folgt kein Ball. Der morgigen Ausführung in Klipphausen geht Ball voran und schließt sich dem Theater auch an. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Falle) Sonntag> den 4. Mai: Dr. Roch-Grumbach und Dr. Wollburg- Seeligstadt. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Montag, den 5. Mai 1930 im Jugendheim statt und zwar Buchstabe A bis K nachm. 2 sihr und Buchstabe L bis Z nachm. 3 Ahr. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Sprechstunden der Dezirkspflegerin Montags vorm. von 11 bis 12 Ahr und Donnerstags nachm. von 5 bis 6 Uhr im Zimmer la des Verwaltungsgebäudes abgehalten werden. Die Heidelbeeren blühen. Tie köstliche Beerenfrucht genießt unter denen des Waldes wohl den besten Ruf. Wir können fest stellen, daß sie reichlich blüht. Die frischgrünen Sträucher bergen die kleinen rosafarbenen Blütenglocken, die nur wenig beachtet werden. Man sollte nicht achtlos über die Sträucher gehen. Dir Blüten fallen leicht ab. Zur Zeit der Reife werden die Menschen wieder in Scharen hinausziehen, die blaue Frucht zu sammeln, um sie besonders für den Nachtisch im -Winter zu konservieren. Vom 3. Mai ab Schulfunk. Die Vereinbarungen des Arbeits und Wohlfahrtsministeriums mit der Mitteldeuschen Rundfunk A. G. (Mirag) über die Einführung von Vortragsreihen aus der Wohlfahrtspflege im Radio, die sogen. Wohlfahrtsstunde, haben jetzt das Ministerium für Volksbildung zu ähnlichen Abmachungen über die Aufnahme eines Schulfunks veranlaßt. Vom 3. Mai d. I. ab wird die Mirag an -drei Tagen der Woche mit Ausnahme der Ferien Sendungen für die Schule in ihr Programm aufneh- mcn. Die Mirag gibt eigens hierzu ein Mitteilungsblatt heraus, dessen erste Nummer rechtzeitig an alle Schulen unentgeltich ver schickt werden wird. Frontsoldatenverbände und Reichsehremnal. Die Front soldatenverbände der verschiedensten Richtungen haben seit mehr als vier Jahren im engen Einvernehmen mit ihrem Führer im Weltkriege, dem Herrn Reichspräsidenten, an dem Plan der Er richtung eines Reichsehrenhains bei Berka für ihre gefallenen Kameraden festgehalten. Angeachtet dieser allgemein bekannten Tatsache hat ein später ins Leben gerufener privater Reichsaus- schust sich kürzlich gegen Berka ausgesprochen. Die Frontso!- datenverbände sind nicht gewillt, sich von der sachlich reiflich er wogenen Erwählung des Forstes Berka abbringen zu lasten. Nast wie vor erblicken sie im Hain von Berka die Stätte, die ihrem Ideal am nächsten kommt, und, hierin liegt der Kernpunkt, allein den Zusammenhalt aller großen Soldatenverbände mit mehr als 6 Millionen Mitgliedern trotz der Verschiedenheit der Weltan schauung und politischer Gegensätze gewährleistet. Für sie ist der Hain von Berka deshalb schon zu einem Symbol geworden, das sie nicht mehr preisgeben werden. Groitzsch. Ihren 85. Geburtstag feiert morgen Sonntag Frau Bertha verw. Langer hier in ersreulicher kör perlicher und geistiger Frische. Wir wünschen ihr noch viele Jahre eines geruhsamen und friedlichen Lebensabends.
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