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Wilsdruffer Tageblatt : 30.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300430
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-30
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 30.04.1930
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rusung des Abrüstungsausschusses sowohl möglich als auch not wendig machen. Hat doch auch Macdonald in einem Schreiben an den Generalsekretär des Völkerbundes ausdrücklich sestgestellt, da st durch die Londoner Beschlüsse der Weg siir die abschließenden Arbeiten des Völkerbundsausschusses nunmehr offen sei. Umso mehr must die bevorstehende Vertagung des Abrüstungsaus ausschusses in Erstaunen setzen, da eine sachliche Veranlagung für diese Vertagung nicht mehr vorliegt und nur der Wunsch matz gebend zu sein scheint, sich den durch die Londoner Beschlüsse ge schaffenen Folgen zu entziehen. Wo ist der 1. Mw gesetzlicher Feiertag? Der 1. Mai ist in den Ländern Sachsen, Ham burg, Braunschweig, Lübeck und Schäum- burg-Lippe als gesetzlicher Feiertag anerkannt. Hier gelten an diesem Tage also die Bestimmungen über die Arbeitsruhe an Feiertagen. In den übrigen deutschen Ländern ist für die Beamten im allgemeinen dieselbe Regelung des Dienstes angeordnet worden wie im Vorjahre. Indische Truppen meutern. Beunruhigung in England. Großes Aufsehen ruft in England eine Meldung aus dem Unruhegebiet in Indien hervor, die von der indischen Regierung nach London gesandt wurde. Während der letzten Unruhen in der Stadt Peschawar sei die Haltung einer kleinen Abteilung eingeborener Truppen, nämlich zweier Züge der Garhwalschützen, unbefriedigend gewesen. Die Truppen haben also den Gehorsam ver weigert. Das betreffende Bataillon ist nach Abbottabad verlegt worden und eine Untersuchung ist eingeleitel worden. Die Londoner Blätter weisen darauf hin, daß die Garhwalschützen aus Hindus der oberen Kaste bestehen, und daß die überwiegende Mehrheit der Anhänger Gandhis, wie dieser selbst, Hindus sind. Das Regiment habe sich im Weltkriege mehrfach ausgezeichnet. „Daily Mail" nennt die Nachricht beunruhigend und behauptet, die Tatsache, daß die Nachricht erst jetzt bekannt wird, sei darauf zurückzuführen, daß Nachrichten aus Indien seit einiger Zeit der Zensur unterworfen seien. In verschiedenen Teilen Indiens ist es zu Kämpfen zwischen strenggläubigen Hindus und Angehörigen der Sekte der „Unberührbaren" gekommen, wobei zahlreiche Persoüen verletzt wurden. Im Zusammenhang mit eingehenden Erhebungen in Kalkutta wurden fünfzehn verdächtige Personen ver haftet. — Die Fuhrleute der Stadt haben die Arbeit niedergelegt, um dagegen zu protestieren, daß man einigen Fuhrleuten die Schuld an den letzten Zusammenstößen beigemessen hat. Kleine Nachrichten - — Sturz aus der Zirlusluppel. Breslau. Bei einem Gastspiel des Zirkusses Semsrott in Gleissenberg in Schlesien stürzte der Luftakrobat Eberty in folge eines Schadens am Trapez aus der Höhe der Zirkuskuppel ab und riß seine Frau, die mit ihm arbeitete, gleichfalls mit in die Tiefe. Eberty blieb tot in der Manege liegen. Seine Frau wurde ins Krankenhaus transportiert; man hofft kaum, sie am Leben zu erhalten. Großmutter und Enkel überfahren. Breslau. Als in einem Dorfe des Zobtengebiets eine Großmutter ihr dreijähriges Enkelkind vor einem herankom- menden Auto retten wollte, wurde sie mit dem Kinde von dem Wagen erfaßt. Beide wurden getötet. Wilsdruff, am 30. April 1930. Merkblatt für den l. Ma». Sonnenaufgang 4°-!! Mondaufgang 5°° Sonnenuntergang 19°°!! Monduntergang 23°° Mai. „Der Mai ist, gekommen" und „Alles neu macht der Mai" und „Im wunderschönen Monat Mai" usw. — das alles kann man jetzt singen und sagen, und wer noch ein übriges tun will, singt schmachtend: „O Mädchen, Mädchen, wie lieb' ich dich!", was in Goethes wunderschönem Mailied: „Wie herrlich leuchtet mir die Natur!" zu finden, und was, seitdem es in der Operette Goethe persönlich singt, Gemeingut des deutschen Volkes geworden ist. Alle diese Hinweise wollen natürlich nur besagen, daß der Mai von jeher ein sehr populärer Monat ist, und daß ihn vor allen; die Dichter zu Ehren ge bracht haben. Wollte man nörgeln, so könnte man sofort auch auf die berühmte „Kehrseite der Medaille" Hinweisen. Die Kehrseite der Medaille sind in diesem Falle die Wetterleute, die dem Mai nicht unter allen Umständen trauen und jedes Jahr von neuem von seinen plötzlichen Rückfällen in die Kälte unangenehme Dinge erzählen: man braucht bloß „Eisheilige" zu sagen und jeder weiß, woran er ist Trotzdem lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und nennen den Mai nach wie vor „Wonnemonat", was, nebenbei bemerkt, absolut falsch ist, da dieses „Wonnemonat" nichts weiter ist als ein mißverstan denes „Weidemonat". Altdeutsch nämlich hieß der Mai „Winne manot", und dieses „winne", das „Weide" heißt, Hal alte die jenigen, welche vom Altdeutschen keine Ahnung haben, ver leitet, von einer „Maiwonne" zu reden. Im übrigen gibt es ja solcher Maiwonnen mehr als genug: da sind zum Beispiel die Maien und die Maiglöckchen, die man der Liebsten als Busensträußchen schenkt, und selbstverständlich der Maitrank, den man auch als Maibowle trinken kann, dann aber teurer bezahlen mutz. Und was die Kinder betrifft, so werden sie sofort einwerfen: „Na, und die Maikäfer?" Ja, die Mai käfer, die sind natürlich auch eine mailiche Angelegenheit, aber sie sind eher drollig als erfreulich und können eine Plage Werden wie die Heuschrecken, die jetzt bereits auf dem Weg; nach Europa siud. Vollgestopft sozusagen ist der Mai mit synr bolischen Sachen. Mit dem Spuk der Walpurgisnacht, in de; die Hexen auf Besen oder Böcken aus den Blocksberg reiten, uni mit dem Teufel zu konferieren, beginnt er, und dann komm' das Maisest mit dem Maibaum, auf dem Bockwürste unk Kuchen hängen, und dem Maifeuer, das die heiratsfähiger Jünglinge und Jungfrauen unter Gesang und Peitschengeknall durchschreiten, und dem Maikönig, der mit seiner Königin feier lich in ein Dors oder eine Stadt einzieht. Das ist so eine Reihe von alten Maisitten, die aber in unserer prosaischen Zeit immer mehr verblassen. Sagen wir zuletzt noch rasch, daß der Mai seinen Namen von der Göttin Maja hat, daß diese Dame eine Göttin des Wachstums im Frühling war und daß man ihr an ihrem Festtage eine trächtige Sau opferte, was uns zu d"r Poesie des wunderschönen Monats nicht ganz zu passen scheint. In cien Tälern M Mühlen... Eine Frühlingswanderung am linken Elbufer abwärts Niederwartha. Von O. Th. Kralle Poesie, zarte feine Ewigkeitsgedanken schweben ge meinhin um die Mühlen in unseren deutschen Fluß- und Bach tälern. sind besonders die Dresdner nähere und weitere Umge bung ist reich an solchen stillen, poetischen Mühlen-Talwinkeln. Zu Dutzenden könnte der Wissende sie auszählen. Das Dampfschiff setzt mich am Äser bei Gauernitz ab. Die köstlichen Bachtäler, die sich kurz vor Constappel vereinigen, ber gen besonders viel solcher Mühlwinkel-Geheimnisse. Gleich das alte Svrbendorf Constappel selbst beherbergt drei noch im Gange befindliche Mahlmühlen, von denen zwei nur der Bach antreibt. Noch haben die städtischen Großmühlen diese kleineren Tal müller, die es hier überall gibt, nicht totmachen können. Vielleicht wird es auch nie gelingen, doch man kann freilich nicht wissen, was noch für Zeiten kommen. Es klappert die Mühle . . . Möch ten die fleißigen Räber nie stille zu stehen brauchen! Die Saubach — oder heißt es der Saubach? Die Geo graphen und die Sprachforscher sind sich scheints darüber nicht einig — also die Saubach faßt noch einmal, ehe sie sich in die Elbe stürzt, ihre Kraft zusammen und treibt mahlende Räder. Ich gehe ihren Plätscherwellen entgegen, bis sich bie Täler auf tun, aus denen ihre Wasser zusammenströmen. Am Ende von Constappel mündet der kleine Rainbach, den sie heute sehr sälfchlich „Regendach" nennen, in die größere Schwester ein. Sein Tal lockt mit offenem Laubwald und Wiesen armen. Ein Schlängelweg am leise rieselnden Bach entlang, von hohen Erlen gesäumt, führt hinauf in den leicht ansteigenden Grund. Alle Bachlieblichkeit ist darüber ausgegvssen. Das Wasser springt in seinem Bett über zahllose Steine, Stauden wuchern an seinem Rande und Gestrüpp, aber es sieht zunächst aus, als halte die ordnende Menschenhand ihr Wachstum knapp. Erst spä ter hinter der Pinkowitzmühle wird dann das Pflynzenleben üp piger. Einige Häuser von Constappel liegen noch am Bach ver streut in dichten Baumgruppen. Ein Mühlgraben ist abgeleitet und strömt in gedrängter Fülle unter Weiden dahin. Später treibt er eine der drei erwähnten Lonstappler Mühlen. Nach zehn Minuten wird hinter Baumwuchs ein rotes, tal- querüber gestelltes Dach sichtbar. Auch eine alte Mühlstätte, die Pinkowitzmühle. Eben fährt der Müller mit seinem kleinen Plan wägelchen und einem struppigen Gaul Brot aus. Gottlob, auch wieder einer, der von modernen Stinkkutschen nichts wissen will! Die Mühle hat auch eine kleine Gastwirtschaft und Post und Bürgermeisterei sind gleich in Personalunion mit ihr vereinigt. Hinter der Mühlscheune führt ein kleiner Fußweg den Grund weiter hinauf. Das laubumgürtete, vvgeldurchjubelte Tälchen wird immer enger. Die ersten Häuser von Röhrsdorf tauchen am Hochhange auf. Rechts drüben die uralte Lochmühle in ihrer charakteristischen Mühlenbauweise. Ueberhaupt finde ich, daß Müller und Mönche eines gleicherweise verstanden haben: sich die schönsten und malerischsten Winkel zu ihrer Niederlassung aus zusuchen . . - Hinter der Röhrsdorfer Kirche führt ein Feldweg hinab Stein. .ns Saubachtal. sind dort ist gleich wieder eine alte Müllerhei mat: die Neudeckmühle. Ein stattlicher Bau von massiv gedrun gener Viereckigkeit mit gewaltigem Tore, zu dem eine steinerne Bogendrücke hinüberführt. Wieviel Gei unechter mag sie schon be herbergt haben seit ihrer Erbauung vor Jahrhunderten! Auch mn ihr ist Gastwirtschaft und Brotbäckerei -verbunden, dazu eine Brettmühle. Diese Talmüller müssen eben heute vielseitig sein. Weiter oben an der wilden Sau stehen dann noch mehrere Müh len: die Walk-, die Steyer-, die Lehmannsmühle und als grW und wohl auch älteste die Schloß-, Hofe- oder RichtermM Sie alle gehören zu Klipphausen, dessen altes Schloß der Hose mühle gegenüber am Wiesenhange in mittelalterlich düsterer Massigkeit sich aufbaut. Dann folgen weiter an der Saubad entlang die Reger-, die Hohlfeldts-, die Wetzels- und die Host- mühle und so weiter hinauf noch manche — wer zählt die Völ ker, nennt die Namen . . . Jede von ihnen ist alt, allen treibt der Bach die mahlenden Räder und reibenden Steine. Alle leben sie von seiner Kraft und vorn Fruchtbodcn ihrer Umgebung. In ihren meist jahrhundert alten Mauern hat manches stille Glück gewohnt, wurde aber auch schon mancher schwere Daseinskampf ausgefochten und tobt sich vielleicht heute stumme Gegenwarts-Verzweiflung aus, die kaum noch an einen Morgenschimmer besserer Zukunft zu glauben ver mag. Aber allen ist für den betrachtenden Wanderer eines ge meinsam: der Hauch volksliedhafter Poesie und der geheimnis volle Reiz alter Tradition. Gehen wir von der Neudeckmühle seitlings über die Höhe nach Osten zu, so kommt bald noch eine der allerältesten Mühlen dieses Tallandes zum Vorschein, die zugleich auch landschaftlich mit am schönsten liegt: die Schiebockmühle. Ihr schöner alter Fachwerkbau ist noch gut erhalten. Auch sie hat Gastwirtschaft nebenbei. Durch das Prinzbachtal, in dem sie liegt, mit seinen riesigen Steinbrüchen führt der Weg zurück zum Dampfschiff oder auch über die Höhe nach dem schönen Weistropp und hinab zur Eisenbahnstation Niederwartha. Auch da ist noch einer der herr lichsten Waldgründe der Dresdner Umgebung, der Tännicht- grund. An seinem Eingänge steht heute nur noch eine Brett mühle, aber auch sie ist vielleicht srüher eine rechte Mahlmühle gewesen. Im dichtesten Waldesgrün dieses schönen stillen Bach grundes hat bis vor etlichen Jahrzehnten auch noch eine Mahl mühle gestanden, deren Schicksal mir jedoch unbekannt ist. Viel leicht brannte sie einmal nieder und wurde nicht wieder aufge baut, jedenfalls ist heute keine Spur mehr von ihr zu sehen. Aber weiter drüben im Lande, in den Tälern der großen und kleinen Triebisch. ist wieder rechtes „Müllerland". Da wim melt es von Mahlstätten am rauschenden Bache, da wohnt die alte Poesie von Mühlrad und Mädchentreue, vom Ringlein und vom gebrochenen Herzen. Vielleicht ein wenig verblaßt und ver gilbt, aber immer noch unvergessen. Und allüberall in den Tälern singt man noch trotz Jazz und moderner Zeit die alten Müllerlieder und schwärmen alte und junge Wanderer von dem geruhigen Leben der Väter, vom fül len Träumen am murmelnden Bache und von alledem, was nie mehr kommt und doch noch nicht ganz gestorben ist. Die nächste Nummer unserer Zeitung erscheint wegen des 1. Mai als gesetzlichen Feiertag am Freitag zur gewohnten Stunde. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte die gegenwärtige Feuerschutzwoche mit einer Uebung auf dem Marktplatze, die gestern abend 6 Uhr im Beisein von Vertretern der Stadt und des Feuerlöschausschusses und eines großen Teiles der Einwoh nerschaft unter Leitung van Branddirektor Birkner und Brandmeister Beck vor sich ging. Sämtliche Geräte waren auf gefahren und es war sehr interessant, die Leistungsfähigkeit der einzelnen Spritzen zu beobachten. Die alte Karrenspritze geriet freilich gegenüber den neueren Handdruckspritzen und gar gegen 'die Motorspritze vollständig in den Hintergrund. Die letztere lie ferte dreimal soviel Wasser als die beiden neueren Handdruck spritzen zusammen. Eine Zusammenfassung aller Möglichkeiten brachte die Benutzung von zehn Schlauchleitungen auf einmal. Alles bestärkte die Ueberzeugung, daß unsere Feuerwehr für alle Eventualitäten gut gerüstet ist. Die Feuerwehrkapelle konzertierte während der Uebung und von den Kameraden wurde ein Büch lein „Helft Feuer verhüten" an die Zuschauer verkauft. Heute vormittag fand ein Feueralarm in der Schule statt, der den Prü fenden Birkner und Beck ein klares Bild von der guten Schul disziplin gab und voll befriedigte bis auf die Alarmeinrichtung selbst. Für die Hebung des Verkehrs. Ueberall in Stadt und Land macht man jetzt große Anstrengungen für Hebung und Heran ziehung des Verkehrs. Das Gebiet des Tharandter Waldes hat seinen Verkehrsverein und neuerdings ist auch der Berkehrsver- ein Linkes Elbufer entstanden. Beide reichen mit ihrem Interessen gebiet bis an unsere Stadtgrenzcn. Es ist unbedingt nötig, daß nun in Wilsdruff die Brücke zwischen beiden geschlagen und daß hier eine Stelle geschaffen wird, die alle die Fragen des Verkehrs, der Verschönerung usw. bearbeitet, den verschiedenen Anregun gen nachgeht, Wünsche des Publikums entgegennimmt und bei Fahrplan-Beratungen usw. an den gegebenen Stellen vertritt. Die Notwendigkeit ist allseitig anerkannt. Bisher hat die Stadt verwaltung das unbedingt Notwendige getan, aber ihr sind natur gemäß enge Grenzen gezogen. Man kann auch nicht gut alles von der Stadt verlangen. Es ist deshalb angeregt worden, nicht einen neuen Perein zu gründen, aber einen Verkehrsausschuß ein zusetzen. Gestern abend kamen im „Adler" aus Einladung von Oberinspektor Lehmann die Spitzen der hiesigen Berkehrsbe- hörden mit den Vorsitzenden der interessierten Vereine und den Vertretern der Presse zusammen. In anregender Besprechung wurde die Angelegenheit von den verschiedensten Gesichtspunkten aus ventiliert. Lieber die Notwendigkeit, daß etwas getan wer den muß, war man sich auch hier vollständig einig, auch darüber, daß viel ideelle Arbeit geleistet werden muß, da die Beschaffung von Mitteln äußerst schwierig ist. Endgültige Beschlüsse wurden aber zurückgestellt bis nach weiterer Sondierung in den inter essierten Körperschaften. Im allgemeinen Interesse unserer Stadt wäre zu wünschen, daß die Angelegenheit kräftig weitergetrieben wird, damit der ins Leben zu rufende Derkehrsausschuß seine Arbeit baldigst beginnen kann. Zu tun gibts für ihn jedenfalls sehr viel! Marklkonzert der Städtischen Orchesterschule am 1. Mai, vormittags 11 bis 12 Uhr. Vortragsfolge: 1. „Llnter dem Reichs banner", Marsch von E. Bock. — 2. Ouvertüre „Das Volksfest" von M. Sieck. — 3. „O Täler weit, o Höhen", Lied von F. Mendelssohn. — 4. Skizzen aus Rußland von O. Fetras. — 5. „Unsere Zugvögel", Walzer von S. Tanslateur. — 6. „Aus Nord und Süd", Fantasie von E. Gilwedel. — 7. Sozialisten- Marsch von E. Gramm. Ihren 7V. Geburtstag begeht am 2. Mai Fräulein Anna Kunze, Stanges Tante, als die sie überall bekannt ist. Wst wünschen ihr noch viele Jahre eines freundlichen, geruhsamen Lebensabends. Bestandene Meisterprüfung. Vor der zuständigen Meister prüfungskommission in Meißen legten die Bäcker Fuchs aus Wilsdruff und Büchner aus Gauernitz die Meisterprüfung mit Erfolg ab. Vogelstimmenbeobachtung. Der Verein für Natur- und Hei matkunde unternimmt kommenden Sonntag die bei den Sing- vvgelsreunden beliebte Vogelstimmenbeobachtung im Saubachtal. Der Abmarsch erfolgt früh 6 Ähr vom Unteren Park. Auch Gäste sind herzlich willkommen. Theaterabend in Wilsdruff und Klipphausen. Die Drama tische Abteilung des Männer- und Frauenchor „Bruder gruß" kommt vielfachen Wünschen des Publikums entgegen und bringt Sonnabend, den 3. Mai, abends 8 Uhr im „Adler" in Wilsdruff und Sonntag, den 4. Mai, abends 8 Uhr im Gast hof Klipphausen das hier am ersten Osterfeiertage mit großem Leifalle aufgenvmmene Dolksstück „Di e L i e d er d e s Musi kanten" zur Wiederholung. Das Stück wurde da so gut wie- dergegeben, daß man allen Theaterfreunden den Besuch nur empfehlen kann. Großes Doppel-Konzert. In dem Bestreben, unserer Ein wohnerschaft immer etwas Besonderes zu bieten, veranstaltet Stadtmusikdirektor Philipp Donnerstag, den 8. Mai, im „Löwen" ein großes Doppel-Konzert seiner Orchesterschule mit dem Roßweiner Stadtorchester unter Leitung von Stadtmusikdi rektor Keyn - Roßwein. Wir weisen schon heute darauf hin. Invalidenversicherung. Am 1. April 1930 liefen im Bereiche der sächsischen Landesversicherungsanstalt 267 670 Renten, und zwar: 186 768 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten, 46340 Witwenrenten und 34 362 Waisenstammrenten (mit rund 45 000 Waisen). Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. Januar 1930 ergibt sich somit eine Zunahme von 1863 laufenden Invaliden renten und von 2591 Witwenrenten, während sich die Waisen renten um 3125 Maisenstämme und 4581 Waisen vermindert gaben. Lieber das Heilverfahren ist zu berichten, daß die Zahl der Gesuche um Heilbehandlung im 1. Vierteljahr 1930 wesentlich zu genommen hat gegenüber dem 4. Vierteljahr 1929 und auch die Anzahl der im 1. Vierteljahr 1929 gestellten Anträge um 21 v- H. übersteigt. Abgeschlossen wurden im 1. Vierteljahr 1930 ins gesamt 3667 Heilbehandlungen (gegen 4138 im 4. Vierteljahr 1929). und zwar 779 für Lungentuberukulöse und 2888 für andere Kranke. Ende März 1930 befanden sich insgesamt 2722 Kranke in Heilbehandlung, davon 1113 in den eigenen Heilstätten der Landesversicherungsanstalt Sachsen: Hohwald, Lindenhof-Cos wig, Gottleuba und Waldhof. Grumbach. (Pfarrer-Einzug.) Am gestrigen Diens tag nachmittag erfolgte der Einzug des neuen Pfarrers unserer Kirchgemeinde. Pfarrer Probst wurde in seiner früheren Ge meinde Krögis mit Kraftwagen abgeholt. Gegen 3 Uhr erfolgte unter Glockengeläut der Einzug durch die festlich geschmückten Straßen des Ottes. Auf dem Pfarrhof hatte sich der Kirchen vorstand, Mitglieder der Gemeindeverordnetenkollegien sowie der Schulausschüsse der Gemeinden Grumbach und Pohrsdorf ZU^ Empfang eingefunden. Bürgermeister Umlauft begrüßte Namen der Kirchgemeinde sowie der politischen Gemeinden unb Schulbezirke Herrn Pfarrer Probst mit seiner Familie und Hütz sie herzlich willkommen. Frau Gutsbesitzer Fanny Röthig
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