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Wilsdruffer Tageblatt : 15.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193005152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300515
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-15
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.05.1930
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deutsche Ausfuhr benag: gegenwärtig 13 bis 14 Milliarden. An Löhnen und Gehaltern werden in Deutschland etwa 46 Mil liarden bezahlt Diese Zahlen zeigen, was auch die deutsche Ausfuhr und insbesondere die Kaufkraft der Lohn- und Ge haltsempfänger für die deutsche Volkswirtschaft bedeuten. Von den 46 Milliarden entfallen aus die sozialversicherungspflich- tigcn Arbeiter und Angestellten 33 bis 34 Milliarden. Um eine vorübergehende Beitragserhöhung für die Ar beitslosenversicherung dürfte im Jahre 1936 im Hinblick aus die gewaltige Arbeitslosigkeit nicht herumzukommen sein. Leider kann ich für die nächsten Jahre eine Senkung der Gesamtausgaben in der alten Sozialversicherung (Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung) nicht in Aussicht stellen. Vielleicht noch bei der Krankenversicherung. Die Invaliden versicherung dagegen steht in Kürze vor einer Krisis. Sie wird in einigen Jahren um eine größere Beitragserhöhung nicht herumkommen An die Rede des Ministers schloß sich eine lebhafte Debatte. Der sozialistische Abgeordnete Graßmann wandte sich gegen Siegerwalds Anregung betr. Ersparun gen bei den Krankenkassen. Es bedürfe nur einer Verein heitlichung der Krankenkassen und der zahlreichen Werks kassen. Die Schäden der Rationalisierung müßten endlich ausgeglichen und eine Verkürzung der Arbeitszeit erreicht werden. Der Abbau der heutigen Mehrarbeitszeit sei drin gend erforderlich. Der Demokrat Schneider (Berlin) prophezeite zur Arbeitslosenversicherung in Zukunft einen noch größeren Fehlbetrag. Er fordert genaue Unter suchung über etwaige Mißbräuche. Fortführung der Debatte. Am Ende der Auseinandersetzungen bei den weiteren Diskussionen im Haushaltsausschutz des Reichstages über den Etat des Arbeitsministeriums sagte der frühere Reichsarbeitsminister Abg. Dr. Brauns vom Zentrum, die Sozialversicherung dürfe sich nicht zu einer allge meinen Volksversicherung auswachsen. Leider betrachteten auch das Unternehmertum und die Wirtschaft ebenfalls die Arbeitslosenversicherung etwa unter dem Gesichts punkt, wie sie sich diese Institution zunutze machen könn ten. Die Sozialversicherung solle aber keineswegs dem Unternehmertum einen Nutzen bringen, sondern in erster Linie den Arbeitnehmern helfen. Dr. Stegerwald betonte nochmals, daß er entgegen irrigen Berichten nie mals davon gesprochen habe, Deutschland besitze etwa 12 Millionen Staats- oder Sozialrentner. Er habe nur ge sagt, in Deutschland würden ungefähr 12 Millionen aus öffentlichen Mitteln unterstützt. Es sei grundlos, zu be haupten, die deutsche Regierung wolle absichtlich den unte ren Volksschichten das Leben erschweren. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Thiel (D. Vp.), Beier (Wirtschaftsp.), Schmidt-Stettin (Dtn.) u. a. beantwortete Reichsarbeitsminister Dr. Steger wald noch eine Reihe von Einzelfragen. Dann wurde die weitere Beratung vertagt. Deutscher Unterricht im Elsaß. Ein Erfolg der Autonomiebewegung. Der Unlerelsässische Generalrat Hai beschlossen, von der Schulverwaltung eine Umgestaltung des fetzt ausschließlich französischen Unierrichls in den demschsprachigen Gemeinden des Landes zu fordern, so daß er and) hier auf der Mutter sprache aufbaut. Es handelte sich um einen Antrag von auto- nomistischcr Seite, vessen Aussprache in einem früheren Ta- gungsabschuitt unter dem Vorwand abgelehm worden war, daß die Generalräte sich nicht um „Politik" kümmern dürsten. In der jetzigen Frühjahrstagung Hal der Regierungsvertreter keinen Widerspruch mehr erhoben. Ein fragwürdiges Finanzkonsorimm. Weitere Enthüllungen über die Berliner Grundstücks schiebungen. Der Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtages zur Nachprüfung der Mißwirtschaft in der Berliner Stadt verwaltung trat zu einem neuen Verhandlungsabschnitl zu sammen. Der Vorsitzende «eilte mit, er habe von dem Grund stücksmakler Sachs die Nachricht erhalten, daß Sachs für die an Stadtrat Busch gezahlten 75 006 Mark keine Quittung er halten habe. Busch hatte seinerzeit den Makler Sachs, der an einem städtischen Grundstücksgeschäft eine Provision von 300 000 Mark verdient hatte, um 75 000 Mark, angeblich für Parteizwecke, gebeten und das Geld auch erhallen. Der Ausschuß hörte dann den Bürgermeister von Zehlendorf, Dr. Schuhmacher, der den Ankauf des Guies Düppel als eine Lebensfrage für den Bezirk Zehlendorf bezeichnete. Bücherrevisor Bey Wald bekundete, er habe anläßlich des Ankaufs von Nen-Kladow die Verbindung mit dem Magistrat hergestelll und dafür eine Provision von rund 157 000 Mark erhalten. Etwas dunkel waren seine Aussagen über ein Finanz konsortium, das sich angeblich in das Geschäft habe einschalten wollen und dem er zu Händen eines Maklers Grosz eine Ab findung in Höhe von 236 500 Mark gezahlt haben will. Adolf Hofsmann (Soz.) verlas mehrere Briefe an Böß und Busch, worin er die beiden auf Unregelmäßigkeiten bei Grundstücksgcschäften aufmerksam machte. Eine Antwort habe er nicht erhallen. Der Makler Grosz sagte ans, er habe die Provision an Lutki in den Räumen des Stadlratcs Busch gezahlt. Eine Unregelmäßigkeit habe er damals für gänzlich ausgeschlossen gehalten, weil er mil dem prominentesten Stadtvater von Berlin zu tun gehabt habe. Ermtt zinanziage der Deutschen Reichspost. Berlin. Im Verwallungsrai der Deutschen Reichspost er klärte Reichspostminister Dr. Schätzel, daß ein saisonmäßiges Nachlassen cingeireien sei. Vor allem sei der Paket- und Tcle- grammverkehr um zwei Prozent weiter rurückgcganaen. Die Finanzlage sei ernst. Der Monat März habe zehn Millionen Mark an Einnahmen weniger gebracht als veranschlagt. Das Rechnungsjahr 1929 werde mit einem Einnahmeausfall von 20 Millionen Mark abschließen. Dem stehen aber Ersparnisse und Neste gegenüber, die für den Ausfall Ausgleich bieten, so daß die Ablieferung an das Reich ohne weitere Inanspruch nahme der Postschcckgelder gesichert bleibe. Der Minister hofft aus eine Konjunkturbesserung, da es sonst in Frage stehe, ob die monatlichen Teilzahlungen an oas Reich noch ourchgeführt werden könnten. Die Drosselung der Ausgaben im Fernsprech wesen sei mil Rücksicht ans die große Arbeitslosigkeit bisher nicht sehr streng durchgeführl worden; man habe aus die Arbeiterschaft und ganz besonders auch aus die Arbeiter der Deutschen Reichspost Rücksicht genommen. Dies enthält aber das Risiko, daß später eine schärfere Drosselung eintreten müsse, wenn es nicht gelingt, die erforderlichen Mittel aufzubringen. Jedenfalls mache die Deutsche Reichspost die größten An strengungen. die Wirtschaftskrise zu überwinden Verstärkte Mittel zur Besiedlung der Ostprovinzen. Berlin. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst aus der Antwort des preußischen Landwirtschaftsministers auf eine Kleine Anfrage hin mitteilt, wird das Staatsministerium we gen Bereitstellung verstärkter Mittel zur Besiedelung der Ost- Provinzen bei der Retchsregierung vorstellig werden. Vertagte Entscheidung. Sächsischer Landtag. (38. Sitzung.) 68. Dresden, 14. Mai. Das Haus ist vollbesetzt, die Tribünen sind überfüllt. Man rechnet anscheinend damit, die Auflösung des Landtages und den Sturz der Regierung Schieck miterleben zu können. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt der kommu nistische Abgeordnete Nenner, den Antrag aus Auflösung des Landtages in sofortige Schlußberalung zu nehmen. Die Aussprache zur Regierungserklärung nnd zn den Auf- lösungsanträgen eröffnet der sozialdemokratische Abgeordnete B ö ch c l. Die Regierungserklärung, so meint er, gehe an den wichtigsten Fragen vorüber. Nur den Besitzenden würden greifbare Versprechungen gemacht. Das Ministerium Schieck sei von einer Minderheit geschafsen worden. Wenn der Bürger block regieren wolle, dann müsse es ein Block von Dehne (Dem.) bis Kittinger (Nat.-Soz.) sein, andernfalls bleibe nnr eine Regierung unter Führung der Sozialdemokraten iibrig. Die Aussichten der S. P. D. im kommenden Wahlkampf seien nicht schlecht. Abg. Dr. Blüher (Dt. Vp.) gibt namens der Parteien und Fraktionen, die den Ministerpräsidenten Schieck gewählt haben, eine Erklärung ab, in der cs heißt: „Wir begrüßen die vom Ministerpräsidenten abgegebene Erklärung, denn sie läßt den Willen zn praktischer Gesetzgebung und Reform der Ver waltung erkennen sowie das eifrige Bestreben, die wirtschaft lichen und sozialen Schwierigkeiten zu überwinden. Wir sind bereit, die neue Regierung tatkräftig zu unterstützen. Als die vornehmste Aufgabe der neuen Negierung erachten wir die Ver abschiedung des Etats, weil hiervon die Erteilung von Auf trägen an die Wirtschaft zur Behebung der sozialen Not »nd der Wohnungsnot abhängl. Weil die große Mehrheit des Volkes praktische Arbeit und leine Neuwahlen wünscht, lehnen wir die Auflösungsanträge ab Mit der Verringerung der Zahl der Minister sind wir einverstanden." Abg. Renner (Komm.» spricht namens seiner politischen Freunde der Regierung das Mißtrauen aus und fordert zur Auflösung des Landtages und zu Neuwahlen ans. Abg. von Killinger (Nat.-Soz.) erklärt, die Regierung Schieck sei ein Kabinett derjenigen Parteien, welche eine Auf lösung scheuten. Die Demokraten hätten Bünger jetzt aus dem Volkshildungsministerium hinausgebrachl. Seine Freunde dächten nicht daran, sich dem Diktat der Demokraten zu beugen. Etwas so Erbärmliches habe man im parlamentarischen Lehen noch nicht mitgemacht wie diese Regierungsbildung. Seine Partei verlange vor allem einmal reine Bahn im Arbeits- ministerium. Schieck sei den Wünschen der Nationalsozialisten nicht nachgekommen, darum müsse er gestürzt werden. Die sogenannten unpolitischen Beamten seien die größten Trottel. Abg. Kunz (Nat.-Soz.) spricht zur Landtagsauflösung, Den Sozialdemokraten sei bei Stellung des Auflösungs- antrages nicht wohl gewesen. Sie seien der kapitalistischen In fektion restlos verfallen. Auch die Kommunisten seien ihres Wahlersolges nicht sicher. Für seine Partei werde die Neu wahl ein politisches Ereignis werden. Man werde aus dem Ergebnis der Wahl seststellen können, daß sich auch in Sachsen Widerstände gegen das Kaudinische Joch des Noung-Planes geltend machen. Tas ^icl seiner Partei sei die Beseitigung des Parlaments. Seine Partei sehe in den Beamten des Arbeits-und Wohlfahrtsministeriums Kittel und Ministerial rat Maier die Exponenten einer völlig korrupten Zeit. (Es entsteht aus diese Ausführungen hin ein derartig großei Tumult, daß die letzten Ausführungen des Redners völlig untergehen.) Innenminister Dr. Richter nimmt die Beamten Kittel und Mater gegen die von dem Redner erhobenen Vorwürfe iv Schutz. Die Untersuchung gegen diese Beamten schwebe noch. Abg. Edel (Soz.) protestiert gegen die Vorwürfe dei Nationalsozialisten. Ministerpräsident Schieck erklärt, es sei nicht richtig, daß er vor der Bildung des Kabinetts keine Fühlung mit den Nationalsozialisten genommen habe. Bevor er mit den übrigen Parteien verhandelt habe, habe er sich mit dem Abgeordneten von Kittinger unterhalten, aus dieser Unterhaltung abei nicht den Eindruck gewonnen, daß die Nationalsozialisten dein Kabinett ihre Mitarbeit versagen würden, auch dann nicht, wenn ihren Wünschen wegen der Besetzung des Arbeits- ministcriuncs nicht entsprochen würde. Da die Deusiche Volkspariei der Schlußberalung der Auf lösungsanträge widersprochen hat, findet die zweite Lesung Dienstag, den 20. Mai, nachmittags 1 Uhr statt. * RasionaffoziaWsche Kritik an der sächsischen Regierung. Reichstag sa bgeordneterD r. Goebbelsund Landtagsabgeordneter Meierals Redner. In einer nationatsozialistischen Versammlung in Dresden sprachenReichstagsabgeordneter Dr.Goebbels nnd Landtagsabgeordneter Meie r. Abgeordneter Meier erörterte die Einstellung der nationalsozialistischen Land- tagsfraktion zu der gegenwärtigen sächsischen Regierung und führte u. a. aus: Die Nationalsozialisten wollen das Ministerium nicht deshalb stürzen, weil kein National sozialist einen Ministersessel erhalten habe, sondern weil es eine bürgerliche Negierung nicht fertiggebracht hat, die Verwaltung vom roten Parteibonzentum zu säustern. Die nationalsozialistische Landtagsfraktion werde ibr Ziel er reichen, wenn nicht die Sozialdemokraten in ihrer Angst vor Neuwahlen einige ihrer Abgeordneten zur Stützung der Regierung delegierten. Im Anschluß daran sprach Goebbels über die Reichsregierung, das Negierungs system und seine Folgen. In einer Parallelversammlung sprach der Landtaasaügeordnete Runge über die säch sische Politik. Wilsdruff, am 15. Mai 1930. Merkblatt für den 16. Mai. Sonnenaufgang 4""» Mondaufgang — Sonnenuntergang 19'°!! Monduntergang 6°° 1788: Dichter Friedrich Rückert geb. — 1859: Dichterin Frieda Schanz-Soyaux geb. »Alles neu — macht der Mai." Der Mensch ist in seinem Organismus den jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen, auch wenn die Errungenschaften der Technik ihn durch Kleidung, Beheizung, Beleuchtung und durch den Nahrungsmittelmarkt weitgehend von Einflüssen der Jahreszeit unabhängig zu machen suchen. Leben ist Kraft-, Form- und Stoffwechsel, der sich zwar im allgemeinen beim Menschen in einem gewissen täglichen Gleichmaß hält, der aber doch, in größeren Zeilabständen betrachtet, Schwankungen aufweist, die sich als jahreszeitliche Schwankungen erkennen lassen. Gehl man ihnen nach, so läßl sich deutlich die Ab hängigkeit von Einflüssen des Lichles aus unseren Organismus finden Der Winler ist lichiarm und im Frühjahr beginnt das Grün der Pflanzen zu sprießen, weil Lichl und Wärme zu uns kommen Die Strahlenenergie der Sonne vermag unsere pflanzlichen Nahrungsmittel hervorzubringen und die Zufuhr dieser vermittel! unserem Körper die Möglichkeit, uns im Gleichgewicht des Kraft-, Stoff- und Formwcchsels zu er halten. Das gilt auch für die Tiere; und wenn wir deren Fleisch als Nahrungsmittel wählen, so wird uns mittelbar die Energie der pflanzlichen Nahrungsmittel zuteil. Du jahreszeitlichen Schwankungen sind zu einem großen Telle sicher durch die Art der Ernährung bedingt, denn die Zufuhr frischer pflanzlicher Nahrung vermag wohl durch Vitamine oder durch Stoffe, die für die Absonderungssäfte der inneren Drüsen wichtig sind, den Stoffwechsel im günstigen Sinne zu ändern. Das drückt sich auch durch Veränderungen des Blutes aus, die man chemisch-physikalisch in dem lichlrcichercn Frü^ ling gegenüber dem lichtarmcn Winter finden kann. Aber auch die jahreszeitlichen Schwankungen der Krankheitsstatistik^sind wohl zum Teil aus solche Änderungen zurückzuführcn. Frag los spielt auch der unmittelbare Einfluß des Lichtes aus dir Haut eine große Rolle, läßt sich doch als Beispiel zeigen, daß die Haut unter dem Einfluß des Lichtes das Vitamin gegen die „englische Krankheit" bildet. Nicht zu unterschätzen sind die mittelbaren Einflüsse des Lichtes im Frühjahr auf unser Seelenleben. Unzweifelhaft gehen auch vom Seelischen Ein' flüsse auf den Stoffwechsel aus, die im Frühling den SE wechsel anregen. Die Losung soll deshalb auch im Frühjahr sein: Frühlingsfrische Nahrung und hinaus ins Freie! Denn: „Alles neu — macht der Mai"! * Der Kirchenvorstand tagte am Dienstag, den 13. Mai im Eitzing-' zimmer der Pfarre von abends 6 Uhr an unter Vorsitz des Ortspsamr- Richter vollzählig zu seiner Maisitzung. Unter Eingängen nnd M" t-eilungen verteilt der Vorsitzende a) zunächst Blätter über die Missi»" in Spanien und das Missionshaus Iohannesstift in Spandau; b) er Me hin aus die beginnenden Verhandlungen der Landessynode; c) gibt N einen Artikel im Allgem. Kirchenblatt, Gesetz zur Aufrechterhaltung dr: kirchlichen Ordnung in Thüringen bekannt; d) eingegangen ist ein Di' schäftsbericht aus 1929 und eine Einladung zur Hauptversammlung de" Gemcindeversicherungsverbandes Dresden. Die Versammlung soll nB beschickt werden; e) es wird mitgcteilt, daß cs bei der bisherigen M Wertung unserer Schulden beim Landw. Kreditverein bleiben diM Unter Punkt 2 der Tagesordnung, Bezirkskirchenlag betreffend, wird di- Schristsührer, Schuldirektor Thomas, jur heute Donnerstag, den l5. M früh 10 Uhr nach Burgkeller Meißen abgeordncl. Zu 3 und 4 wm den Gesuchen des Iungmänncrbundes u. der christlichen Psadsinderadlv' lung stattgegeben. 5. wird das Defizit des Familienabends am Pal'"' onntagabend auf die Kirchkasse übernommen. 6. wird ein Pachwirlrü mit dem Besitzer Pietzsch, den Abraumplatz zum Friedhöfe belresseck, gutgehcißen. 7. In Sachen einer Steuer, zum Pfarrlehn gehörig, t: durch Kirchenvorftandsmitglied Kunze-Sachsdorf getätigten Abmach»"' gen gebilligt, auch die unter b) abgeschlossenen Verhandlungen ivcgc» eines zu bessernden Feldweges. 8. werden die Mittel für schon sorg-" nommene Ausbesserung des Pfarrzauncs nach Antrag des BauausschlM bewilligt. Auch soll der Zaun einen grünen Anstrich erhalten. Unter » faßt man Beschluß zur Erneuerung der Lichtleitung in der Kirche. Es schon seit der 1897 erfolgten Kirchweihe der schönen Nikolaikirch: unpraktisch erkannt worden, daß es nur möglich war, die Kirche voll i" beleuchten, ohne besondere Verwendung zu haben. Man will Sonde:' 'Haltungen für Schiff, Sakristei, Turm, Orgelempore, Emporen, Sonn: und Krone und Hauptempore anlegen, was fiir die Benutzung cinzeM Teile der Kirche sich als sehr praktisch erweisen dürste. Unter Punu ° Sonstiges kam zur Mitteilung, daß durch Knaben ein Kcllcrfenstcr de Kirchenheizung zerschossen wurde. Die bekannten Schuldigen sind Deckungssrage heranzuziehen. Nach Erledigung noch verschiedener iiM" Angelegenheiten wird mit Verlesen des Vcrhandlungsberichts die gegen ^-9 Ahr geschloffen. Die Lindenschlößchen-Lichtspiele laden für Donnerstag, tag und Sonnabend sowie Sonntag nachmittag zu einem groß^ Doppelprogramm mit den Filmen „Der Raub der Sab>' nerinnen" und „Die Braut vom Daalenhos^ Der erstgenannte Film ist nach dem bekannten gleichnamigen M spiel von Paul und Franz v. Schönthan bearbeitet und ist,^ überaus lustige Parodie auf das Schmierenlheatcr. Er hat all, wo er bisher gelaufen ist, den Beifall des Publikums gen. Die klassische Gestalt des Schmierendirektors verkörpert cB' der besten deutschen Charakterdarsteller und MaskenküW; Ralph Arthur Roberts, der in erschütternder Weise die Trag und auch das rührend Komische dieser Figur trefflich zu gestalt weiß. j Die Lage der Holzindustrie des Industrie- und Handclsla" merbezirtes Dresden im 1. Vierteljahr 1930. In der Berichs sind wiederum größere Sägewerke stillgelegt worden. weit die Betriebe noch im Gange waren, mußte in der HauE > auf Lager geschnitten werden. Infolge der stockenden BautätW sind die Absatzmöglichkeiten derart zusammengeschnimpft, daß! der kleine Auftrag heftig umstritten wird. Infolgedessen sind serungen nur zu Preisen zu erlangen, die jeden Nutzen schließen. In allen Berichten wird erneut über den Druck ausländischen Sägeindustrie auf die inländische geklagt. Die^ fahr, daß diese Industrie früher oder später völlig zum ErM kommt, wird immer größer. Auf entfernteren Märkten wie M-, deburg und Hamburg ist sie als Wettbewerberin schon jetzt a>E schaltet. Ein Ho bei werk erzielte verhältnismäßig best'^ gende Umsätze, allerdings bei sehr gedrückten Preisen. Das^ -schäft in Kisten und Kistenteilen war ungemein und bot keinen Nutzen. Der Umsatz in H o l z k a r t o n n n4 § ging zurück. In Flaschenkästen und Versand kisi. war ebenfalls nur ein mäßiges Geschäft zu gedrücktenPreisen A lich. Der Geschäftsgang der Faß- und B o tt i chherst lung war im allgemeinen unverändert. Aufträge gingen > schleppend ein. Die Hersteller von gedrehten, gesr n und geschnittenen Holzwaren waren sehr mangels, beschäftigt. Der Umsatz hat gegen das 4. Vierteljahr trächtlich nachgelassen. Die Geschäftslage in der Gebraus Möbelindustrie hat sich weiter verschlechtert. Das S"'; gilt von der Feinmöbelherstellung. Bedarf ist^ vorhanden, doch ist die Kundschaft gezwungen, wegen der knappheit mit Käufen zurückzuhalten. Auch versuchen die.Kl"" immer und immer wieder die Ablieferung gekaufter Möbel auszuschieben. Die Wildbestände haben sich noch nicht völlig von den ren Verlusten des Winters 1928 erholt. Es ist deshalb erftn. sich, so schreibt uns die Amtshauptmannschaft als IagdauM,'. behörde, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß dem sich E den Wilde nicht neue Schäden, wie dies durch unbeaufsi«^ Hunde und Katzen geschieht, zugefügt werden. Gerade jetzt Brut- und Setzzeit können umherstreifende Hunde und H großen Schaden anrichten. Von den Landwirten werden gentlich der Feldbestellung vielsach die Hofhunde mit M hinausgenommen, sind aber hierbei unbeaussichtigt und ßw selbst überlasten. Es ist daher dringend erwünscht, auf aue M Halter einzuwirken, ihre Hunde und Katzen nicht unbeauji t, frei herumiaufen zu lasten. Nach dem Jagdgesetz sind d"f,^ ausübungsberechtigte und die von ihm beauftragten p' l berechtigt, umherstreifende Katzen und revierende 0»" einer Entfernung von mindestens 300 Meter vom nawl wohnten Hause zu töten. Außerdem ist das Revierenlaffen Hunden unter Strafe gestellt. Mit Deutscher Rotlreuztag 1930. Einheitlich im ganzen findet am 1. Juni d. I. ein allgemeiner deutscher statt. Der Deutsche Rotkreuztag ist der alljährlich einmal: kehrende Werbetag des Deutschen Roten Kreuzes, an " durch Veranstaltungen und eine Sammlung seine Hilssa»
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