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Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300429
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-29
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1930
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Wblldung S. Dachanftcht »es Hühnerftalle». nrll verdünnter Schwefelsäure, jedoch Wochen sich diese sowie andere CH einfachen nicht so recht tn der Praxis einsühren können. Weit besseren Ersolg hat man mit dem Betzen mit Germisan erzielt. Wir haben im Germisan ein vorzügliches Mittel zur erfolgreichen Bekämpfung des Rübenwurzelbrandes. Bon den zahlreichen Mitteln, die durchgeprüft worden sind, hat es sich vortrefflich bewährt. Mit einer Lösung von 0,25(250 A Germisan auf 100 1 Wasser) gelang es bei einer ein stündigen Beizdauer über 98 gesunde Pflanzen zu erzielen, so daß unter hundert Pflanzen nur noch zwei kranke anzutreffen waren. Bei der Nichtbehandlung hingegen ging weit über die Hälfte der Pflanzen zugrunde. Dabei hat das Germisan infolge seiner stimulierenden, seiner reizenden Wirkung noch ertragserhöhend gewirkt. Zum Einbeizen von 7,5 Kx Rübensamen, der für einen Morgen üblichen Saatmenge, benötigt man etwa 25 I Beizlösung, von der nach ein stündiger Beizung etwa 9 I verbraucht worden sind. Bei 0,25°/, Anwendung des Beizmittels entsteht also für 7,5 Kg Samen ein Verbrauch von 22,5 g Germisan, das bedeutet bei einem Preise von 11 RM. sür 1 Kg eine Auslage von 25 Pfg. für einen Morgen Rübenland. Nächst der Beizung der Rübenknäuel vor der Einsaat muß auch bald nach dieser alles getan werden, um den Rüben eine schnelle und freudige Es gibt eine große Menge schöner Mpew- pfianzen, so daß man sie nicht alle auszählen kann. Begnügen wir uns daher heute damit, die wüchsigsten ein wenig kennenzulernen. Da haben wir einmal einige Pflanzen, die auch in unseren Breiten gedeihen, wie Immergrün, Fette Henne und Hauslauch. Neben ihnen werden wir dann Alyssumarten pflanzen, des auch im nichtblühenden Zustand durch ihre silbrig behaarten Blätter zieren. Dann ge hören blau- und rotblühende Aubrietien, kleiner Staudenphlox, Steinbrecharten und einige kleine Primeln, wie Primow roses und lulwe, die zeitig im Frühjahr einen Blütenflor hervor« rufen» auf unsere Steinpartie. Wer das rein alpenmäßige liebt, der wird dann noch Edel weiß, Enzian und Eriken auspflanzen. Auch kleine Federnelkcn und Ehrenpreisarten kommen auf dem Steingarten schön zur Geltung. Ein solches bevorzugtes Stück Land bedarf auch etwas einer besonderen Pflege; Unkräuter soll man nicht aufkommen lassen, da diese die kleinen Pflanzen schnell beeinträchtigen. Dann muß im Sommer stets gut gegossen werden, da ja durch die Anlage des Steingartens dieser be sonders zum Austrocknen neigt. Nicht gleich im ersten Jahre brauchen alle Pflanzen im Steingarten stehen. Der Pflanzen freund wird gerade Freude daran finden, von Jahr zu Jahr neue Alpenpflanzen hinzuzufügen. Solch Fleckchen Erde bietet stets neue Anregung. Guter honigertrag nur mit guten Königinnen. Von Schmidt. Fm Frühjahr muß der Imker auch für Erneuerung seiner Königinnen sorgen, wenn er in seiner Bienenzucht nicht rückwärts gehen will. Wie jeder Viehzüchter sein Bestreben darauf richtet, das beste Zuchtmaterial zu haben, und die Zucht nur nach streng vorher bestimmten Regeln zu betreiben, so sollte auch der Bienen züchter für seine Zucht nur die besten Völker auswählen. Wie sieht's jetzt meist aus? Die Vermehrung erfolgt durch das Schwärmen, und welche Völker schwärmen auf den meisten Ständen? Minderwertige Dinger, die viele Drohnen hatten, nicht sammeln und einen Schwarm nach dem andern abgeben, einen immer kleiner als den andern. Werden nun so geringe Völker, wieder und wieder sich selbst überlassen, so schwärmen sie alle Jahre, aber Honigertrag bringen sie nicht. Der kleine Imker erklärt auf Vorhaltungen, er habe weder Zeit noch Gelegenheit, ein« Königinzucht einzurichten, und überläßt alles der Mutter Natur. — Zwar hat die Natur in tausendl- jähriger Zuchtwahl die Art nicht wussterben lassen, aber der Mensch hat die Natur oeri ändert, die Tracht und damit die Lobensbs- dingungen sind ganz anders kür die Völker jetzt als vor hundert und noch mehr Jahren. Darum hat der Mensch auch die Pflicht, die Auswahl selbst zu treffen. Im folgenden soll nun gezeigt werden, wie auf einfache Weise, ohne besondere Um-, stände jeder Bienenzüchter auf seinem Stande von seinen besten Völkern seine Königinnen züchten kann. Das beste Honigvolk soll dhe Mutter liefern, Volk Nr. 1. Nur tn einem Volk mit sehr viel jungen Bienen kann eine gute Königin erzogen werden, Volk Nr. 2. Ist ein Volk mit recht vielen jungen, aus- laufenden Bienen nicht vorhanden, so wird einem Volk auslaufende Brut zugehänat. Es wird das Pflcgevolk. Seine Königin kommt für einige Zeit in einen Ableger, wenn sie nicht auch erneuert werden soll. Das seiner Königin beraubte Volk Nr. 2 setzt Weiselzellen an und wird jeden Abend mit einem warmen Honiafutter bedacht. Nach vier Tagen bekommt das beste tzonigvolk Nr. 1 eine schöne, neue Wabe an das Brutnest. Zwei Tage wird dicht Wabe von den Bienen geputzt und dann kommt sie so erwärmt und gereinigt mitten in das Brutnest, und die Königin bestiftet sich sogleich. Diese Eierwabe aus Nr. 1 erhalt am nächsten Tage das Pslegevolk Nr. 2. Wenn die Maden schlüpfen, sind die Bienen an die Wabe geh wähnt. Da sonst keine offene Brut vorhanden Gabe von etwa einen halben Zentner des schnell wirkenden Salpeters das Wachstum fördern. Denn der Wurzelbrand ist eine richtige Rüben-Kinder krankheit. Je schneller sie überstanden wird, desto besser steht es mit der Weiterentwicklung. Vie Anlage eines Steingartens. Bon H. Schieferdecker. Ein Steingarten ist nicht Mode, sondern immer ein hübsches, ein bevorzugtes Stückchen Blumengarten gewesen, wenn ihm auch in neuerer Zeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, als das früher allgemein der Fall war. Auf ihm kommen viele niedrige, schöne Pflanzen, die in einem Staudenbeet unter starkwachsenden leiden, erst zur vollen Geltung. Di« Pflanzen, die wir in einen Steingarten setzen, entstammen zumeist den höheren Ge birgen, wo sie gewohnt sind, volle Sonne zu erhalten. So müssen wir denn ein sonniges Plätzchen im Garten für die Anlage von Stein«, Partien auswählen. Hier werden wir zunächst eine Erhebung durch «ine Erdanhäufung schaffen, die dann mit Steinen besetzt wird. Dabei darf man aber nicht die Steine auf die Erde wie auf einen Sandhaufen tun, sondern sie müssen etwa «inhalb bis zwei Drittel in die Erde eingelassen werden. So liegen sie fest und stur so wirken sie natürlich in ihrer An ordnung. Am besten lassen sich Kalksteine für diese Zwecke verwenden. Emma! schichten sie sich gut. dann aber lieben die Steingartens pflanzen Kalk. Sind solche Steine nicht vor- Händen, dann muß man mit einer Ziegelstein mischung unter der Kulturerde günstige Wachs tumsbedingungen sür die Pflanzen schaffen. Als Kulturerde nimmt man eine gut verrottete Laub erde oder eine andere humose Erde mit Torfmull und Sand vermischt. Die Erde muß in starker Schicht fest zwischen den Steinen lagern. Hat man so eine kleine Anlage auf einer künstlichen Erhebung oder eine größere an einem natürlichen Hang im Gatten geschaffen, dann kann man zur Bepflanzung übergehen. durch sachgemäß durchgeführte Beize dem Auf treten des Getreidebrandes und anderer Krank heiten vorzubeugen vermag, so kann man in gleicher Weise jetzt auch mit Erfolg gegen den Rübenwurzelbrand vorgehen. Der Rübenwurzelbrand oder die Schwarz beinigkeit ist den Landwirten leider zur Genüge bekannt. Man bezeichnet damit eine Jugend erkrankung der Rüben, die vorwiegend durch mikroskopisch kleine Pilze, in erster Linie durch Phoma, dann aber auch durch Pythium und Aphanomyces und Leptosphaeria, aber auch durch Batterien verursacht wird. Die Ansteckung er folgt zwar unmittelbar bei der Keimung, der Ausbruch der Krankheit macht sich aber erst nach Entfaltung des ersten Keimblattpaares bemerkbar. Die jungen Blättchen erhalten dann eine hellgraue oder auch gelbliche Färbung, der obere Teil der Wurzel wird dabei schwächer im Umfange, ist dünner, zwirnig geworden und braun oder schwarz gefärbt. Die Rüben verlieren infolge der schwachen Wurzel ihren Halt, stehen sehr locker im Boden und fallen leicht um, besonders dann, wenn trockenes Wetter eintritt. Viele Pflanzen gehen tn dieser Weise zugrunde, auf dem Felde machen sich dann immer größer werdende Kahlstellen be merkbar und der Ertrag läßt naturgemäß außer ordentlich zu wünschen übrig. Vielfach kann eine günstige Witterung, verbunden mit einer rechtzeitigen Salpetergabe, die Krankheit etwas wieder ausheilen lassen und den Schaden verringern helfen. Aber die einmal befallen gewesenen Rüben bleiben immer kleiner als die übrigen und zeigen oft ein abnormales Wachstum, so kommt es auch häufig zur Bildung beiniger oder zwiebelförmiger Rüben. Aber der Gesamtertrag verringert sich infolge des Wurzelbrandes erheblich. Die Erreger dieser Krankheit, die oben ge nannten Pilze, hasten meistens am Samenkorn, wenigstens ist das in der Regel bei der Phoma der Fall. Es liegt daher sehr nah«, durch Des infizieren der Knäuel sie von den anhaftenden pilzlichen Gebilden zu befreien. Früher versuchte man es mit verdünnter Karbolsäurelösung, auch 2. Det der vordeuhenden Dehandtuny waren die ' Verluste nach der Serum-Vorbehandlung um 27 v. H. höher als bei der Vorbehandlung mit Ventrase. 3. Insgesamt waren die Verluste bei der Serum behandlung um 30 v. H. größer als bei der mit Ventrase. 4. Sämtliche zur Kontrolle unbehandelten Tiere sind an Kälberruhr eingegangen. vr. Lehmann kommt also auf Grund seiner Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß die Ventrase ein sehr gutes Mittel ist, das uns heute in der Bekämpfung der KAberruhr wertvolle Dienste leisten kann. Bei sachgemäßer, rechtzeitiger Durch führung der Ventrasebehandlung können also die Verluste bei der Kälberruhr verhindert werden. Vie Bekämpfung des Wurzel brandes bei Rüben. Bon Garfeld. Um möglichst hohe Ernten von Runkelrüben zu erzielen, genügen keineswegs sorgfältige Boden bearbeitung, reichliche Düngung und gutes Saat gut. Nur allzu häufig verursachen tierische und pflanzliche Schädlinge großen Schaden und ver ringern den Ertrag erheblich. Der Wurzelbrand ist eine solche Erkrankung, die zu schweren wirt schaftlichen Schädigungen führen kann. Wie man Per bei Getreide durch vorbeugende Maßnahmen Entwicklung zu ver schaffen, damit die Krankheit bald aus heilt. Dazu gehört auch ein genügender Kalkvorrat im Boden. Kunstdünger, der die Nährstoffe in leicht löslicher Form ent hält, muß um so -- mehr gegeben werden, je mehr es an Stall- s ., ' mist gefehlt hat. In - i - erster Linie wird man bald nach dem Auf gehen der Rüben pflänzchen durch eine Ist, wirst diesen kleinen Mosten von sten vielen i jungen Bienen reichlich Nahrung zugeführL Am neunten Tage nach der Entweiselung Les Psleaeoolkes Nr. 2 werden alle Weiselzellen abgebrochen. Mitten durch die zugehangte Wab« mit den jungen Maden schneidet man einen Streifen so heraus, daß am Schnitt nur gleichalterig« Maden zu finden sind. Jede zweite Made wird mit einer Federpose oder einem Zündholz entfernt, damit die Bienen Naum Haden, gute Weiselzeilen über diesen Maden aufzuführen. Die Wabe kommt auf ihren alten Platz und das Volk Nr. 2 wird recht warm gehalten. Es setzt eine ganze Zahl Almer Wciselzellen an, von denen nach sechs Tagen alle offenen Zellen zerstört werden. Nun könnten die schönen gedeckelten Zellen am elften Tage in Befruchtungskästen verschult werden. Die Gefahr der Verkühlung ist aber dock sehr groß, auch könnten die Zellen beim Ankleben durch zu heißes Wachs leiden. Also bleiben die Zellen im Volk, bis die erste Königin tütet. Nimmt man jetzt die Zelle mit den Weiselzellen heraus, so findet man die tütende Königin auf derselben. Die andern Majestäten laufen jetzt auch aus und können ohne Gefahr verwendet werden. Wer neun Tage vor dem Schlüpfen der Königinnen feine Völker entiveiselt«, kann die jungen Weisel sofort ohne Gefahr zulanfen lassen, da di« Völker ja Weiselzellen haben. Ebenso könnten seit neun Tagen aufgestellt« Ableger, welche die überschüssigen Bienen etwa nutzlos vor liegender Völker erhielten, die jungen Kö niginnen aufnebmen. Sie erledigen noch vor handene Weiselzellen, sind bei gutem Wetter in kurzer Zeit fruchtbar und lohnen die autz- gewendete Mühe durch Höchsterträge. Neues aus Stall und Hof. Huudeammen. Der tzundezüchter kommt ost in die Lage, fick) nach einer Amme um-, zusehen. Handelt es sich um einen sehr wert vollen Wurf, dann wird sich der Züchter nicht entschließen können, irgendeinen Welpen zu töten, auch wenn deren Zahl für die Mutter zu groß ist. In diesem Falle muß eben eine Amme zur Hand sein, die man sich schon lange vor dem Werfen besorgen soll. Der Unterschied in der Größe darf nicht zu verschieden sein. So soll man keine Jagdhunde von Zwerghunden aufziehen lassen oder umgekehrt. Doch haben wir wiederholt festgestellt, daßz. B. eine Teckel hündin recht gut zwei Hühnerhundwelpen auf zog. Die Amme soll nach Möglichkeit in der selben Zeit geworfen haben wie die Zuchthündin. Kleine Unterschiede von etwa sechs Tagan spielen dabei keine besondere Rolle. Die Haupt sache ist, daß die Amme gesund ist, genug Milch hat und die Ziehkinder auch annimmt. Ich habe bei der Unterschiebung etwa so gehandelt: Die Amme behält, bis sie die fremden Kinder annehmen soll, zwei ihrer eigenen Welpen. Will man nun die Welpen der Amme unter schieben, dann bringe man die Jungen der Amme und die der Zuchthündin zusammen in einen Korb und lasse sie etwa zwei Stunden darin, bis der „Geruch" der Ammekinder auf die zu unterschiebenden Welpen übergegangen ist. Das wird der Fall sein, wenn die Ammekinder sich genügend gelöst haben und die anderen mit deren Exkrementen beschmutzt sind. Wenn nun die Amme längere Z«it nicht gesäugt hat und ihr die Milch unbequem zu werden beginnt, legt man ihr die Ziehlrinder an; die Welpen der Amme tötet man. Freilich wird die Amme erst alle Ziehkinder anriechen. Da diese aber hungrig sind, beginnen sie zu saugen. In den meisten Fällen wird die Amme die Stiefkinder mmehmen, doch ist es sehr zu empfehlen, den ganzen Vorgang zu überwachen. Die Amme darf aber von dem Tod« ihrer eigenen Kinder keinen Wind bekommen und nichts merken. Kl. Vorsicht beim Abdkhkea von Rohren. Ein ge plagter Werkmeister kann nie genug in seinem Fach wissen. Das soll auch der nachstehende, glücklicherweise nicht alltägliche Fall beweisen. Auf einem Gut sollten im Anschluß an das Dreschen mit dem heißen Keffcldampf gleich auf dem Wagen Kartoffeln gedämpft werden. Nun wurden am Ende des Wagens die Kartoffeln nicht sich, also auch unschädlich. Bk. »en fruchk ein Work mitsprechen. Kartoffeln nach Roggen wurden weniger stark befallen als nach Hafer. Ws. man aus den Gedanken, das Rohr von der Seite einzusühren, um dann durch ein T-Stück den Dampf nach beiden Seiten zu leiten und die Kar toffeln gleichmäßiger zu erhitzen. Zum Abdichten der Verbindungen wurde Mennige verwandt. Nach Verfütterung der ersten Kasten Kartoffeln zeigten sich zwei Tage daraus bei einzelnen Tieren des Rindvieh- und Schafbestandes eine Steifheit in der Hinterhand und Kolikschmerzen. An dem selben Abend mußte eine Sterke abgestochen werden, und der herbeigerufene Tierarzt stellte Vergiftung fest. Nach langem Raten kam man auch auf das Abdichtungsmittel des T-Stückes. Endresultat: Bleivergiftung durch Mennige, die durch den Dampf vom Rohr abgelöst worden ist und sich mit den daranliegenden Kartoffeln ver mischt hat. Den übrigen steifen Tieren wurden sofort große Mengen Glaubersalz und Leinsamen kleie eingegeben, so daß sie die Vergiftung über standen. Die Schwefelsäurebestandteile des Glaubersalzes verbinden sich mit dem in der Mennige befindlichen Blei und machen es unlös- Bei der Krautfäule der Kartoffel sprechen Sorte und Alter erheblich mit. Vollständig widerstandsfähig gegen diese verheerende Krank heit, dis 1926 so stark auftrat, haben sich einige Wildrassen aus Südamerika gezeigt', einmal wohl wegen ihrer robusteren Beschaffen heit und dann wohl auch wegen ihrer lang sameren Entwickelung. Neuere Beobachtungen haben nämlich gezeigt, daß zum wirksamen Befall durch den Pilz der Krautfäule die Neues aus Fel- und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Maisbau in Norddeutschland. Die Versuche von Professor Or. Bredermann in Landsberg a. d. W. machen die Oeffcntlichkeit darauf auf merksam, daß riesige Erträge mit Körnermais auch in Norddeutschland erzielt werden können. Bei der großen Anpassungsfähigkeit pes Maises an die verschiedensten Bodenarten und bei dem geringen Arbeitsaufwand, den er verursacht und der nicht größer ist als bei der Kartoffel, verdient der Anbau des Maises auch in Nord deutschland größere Beachtung. Sehr wichtig ist allerdings dabei die Wmfl der richtigen Sorte. Der bisher meistens angebaute Grün mais ist wegen seines hohen Wassergehaltes und geringen Nährwertes zum Anbau aller dings nicht zu empfehlen. Eigentlich kommt als Silomais für Norddeutschland nur eine andere Maissorte, der Hartmais in Betracht. Er wird entweder mit Kolben und Stengel gehäckselt und sofort vom Felde weg an die Kühe verfüttert. Schon Mitte August kann diese Grünfütterung beginnen, also zu einer Zeit, in der das Gras an Futterwett nachläßt. Dabei steigt der Milchertrag unter Erhöhung des Fettgehaltes erheblich an. Wer bisher nur den Pserdezahnmais im Kuhstall verwendet hat, wird erstaunt sein, wie sehr dieser Mais den Milchettrag ansteigen läßt. Man kann auch die Kolben kurz vor der Reife ausbrechen lassen und damit wochenlang die Pferde füttern, wodurch viel anderes Futter erspart wird. Schließlich kann der Hartmais vor seiner völligen Reife geschnitten und mitsamt den Kolben gehäckselt und in Silos gebracht werden, wo er wohl immer gerät. Es gibt kein Futter, das sich "so vortrefflich zur Silage eignet wie der Mais. Hierbei hat es sich besonders bewährt, zwischen dem gehäckselten Mais Rübenblätter in Schichten einzubringen. Dadurch werden die unangenehmen Eigenschaften des Rübenblattfutters beseitigt W—e. -fall durch den Pilz der Krautfäule die Pflanze erst ein gewisses Alter erreicht haben mutz. Ist die Pflanze zur Zeit des Auftretens des Pilzes in ihrer Entwicklung noch sehr zurück, dann leidet sie erheblich weniger unter dem Befall. Deshalo sind auch alle sich schnell entwickelnden Frühsorten besonders anfällig und hingegen alle späten vom Typ Wohltmann, Silesia usw. erheblich widerstandsfähiger gegen die Krautfäule. So hat man auch beobachtet, daß spät gelegte oder in der Entwickelung zurückgebliebene Kartoffeln weniger stark be fallen wurden. Schließlich soll auch die Vor- Die Wichtigkeit der Kalidüngung für dea Tabak. Eine starke Kalidüngung bleibt in dem Bestreben, eine gute Qualität zu gewinnen, ein unentbehrliches Hilfsmittel. Erst durch eine reiche Kalidüngung kann die höchste Stute der Glimmbarkeit erreicht werden, wobei gleich zeitig die Farbe um einige Schattierungen Heller wird, sich zwischen dem Graubraun und Hellrotbraun bewegt. Es ist somit, sowohl für Brand wie für Farbe, eine ausgiebige Kali düngung des Tabaks von höchster Wichtigkeit. Ob es uns weiter gelingen wird, mit einem magncsiahaltigen Kalidünger die Brandver besserung noch zu erhöben, ist wohl anzunehmen, obgleich darüber noch «eine klaren einschlägigen Versuchsergebnisse vorliegen. Von den Kali salzen dürfen selbstverständlich Lie chlorreichen kainitischen Salze nicht verwendet werden, je chlorärmer ein Kalisalz ist, desto geeigneter ist es zur Verwendung für den Tabak, deshalb kommt hier das schwefelsaure Kali in erster Linie in Betracht, von dem man ein bis zwei Zentner auf das Viertelhektar verwendet. Ab«r auch die Holzasche ist ein vorzüglicher Tabak- Kalidünger, sie sollte zur Verwendung für ihn sorgfältig aufgehoben werden. W. Neues aus Haus, Rüche un- Netter. Suppe aus Bratenknochen. Es eignen sich Bratenknochen jeglicher Art dazu, auch kann man noch frische Knochen hinzunehmen. Sie werden möglichst klein zerhackt, mit Suppenkräutern und Zwiebelwürfeln in Butter angebräunt. Dann gibt man kochendes Wasser darüber, etwas Salz und läßt alles eine Stunde kochen, um dann die Suppe durch ein feines Sieb zu gießen. Das an den Knochen befindliche Fleisch putzt man vor dem Kochen ab, wiegt es fein, gibt Ei, geriebene Semmel, Zwiebel, Pfeffer, Salz, auch feingehackte Kräuter dazu und formt kleine Klößchen aus der Masse, gibt sie in die Suppe, an die man noch ein Glas Rotwein tut und läßt sie kurze Zeit dann ziehen. Hat man keine Fleischklöhchen, so macht man die Suppe durch Beigabe von etwas Grieß (einen Löffel auf einen Teller Suppe) dicklich. E. S. Spinatauflauf. Gericht für vier Personen. Zutaten: 1 Kg Spinat, 250 g altbackenes Weißbrot, vier Eier, 60 g Butter, ein viertel Liter Milch, Salz, Pfeffer, zehn Tropfen Maggi's Würze, Soße aus Mehlschwitze, rin halbes Liter Fleischbrühe aus zwei Maggi's Fleischbrühwürfeln, Sardellenpaste, Eigelb, Zi tronensaft. Zubereitung: Der Spinat wird sorgfältig verlesen und mehrmals gewaschen, kurz übcrbrüht, ausgedrückt und fein gewiegt. Das geschälte altbackene Weißbrot weicht man in der Milch ein, drückt es aus, mischt es mit dem Spinat und dämpft beides in der Hälft« der heißgemachten Butter gut Lurch. Nach dem Auskühlen kommen drei Eigelb, Salz, Pfeffer und zehn Tropfen Maggi's Würze daran, wo rauf man zuletzt den steifen Schnee der vier Eiweiß darunterzieht. Die Masse wird dann in eine ausgcbutterte Puddingform gefüllt, in der sie im Wasserbade langsam eine reichliche Stunde kochen muß. Inzwischen bereitet man die Soße. Aus der restlichen Butter und 40 g Mehl macht man eine Mehlschwitze, verkocht Liese mit der Fleischbrühe zu bündiger Bo« schaffenheit, würzt mit etwas Sardellenpaste, schmeckt mit Zitronensaft ab und zieht mit einem Eigelb ab. Der Spinatauflauf wird gestürzt, mit kleinen, gerösteten Kartoffeln umlegt und die Soße daneben gereicht. Luise Holle. Salat von Eiern. Dier Eier werden hart gekocht und abgeschreckt. Von zwei Eiern wird das Gelbe in einer irdenen Schüssel mit zwei Eßlöffeln Speiseöl, zwei Eßlöffeln saurer Sahne, zwei Teelöffeln Essig und zwei Tee-, löffeln Senf zu einer dicken Tunke gerührt. Nun gibt man eine kleine geriebene Zwiebel sowie das nötige Sal) und eine Prise Pfeffer dazu. Die übrigen Eier werden abgepellt und in feine Scheiben geschnitten. Lagenwcise werden sie mit dieser Tunke in einem Glasschälchen serviert. Es kann um den Rand der Schüssel recht klein« gejchnittencr Schnittlauch gelegt werden. Ad. in K. recht gar, well das Dampft ohr lang durch den i fruchk ein Work mikfprechrn. Karkoffeln na< Wagen geführt wurde. Um dem abzuhelfen, kamt
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