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H. P. in B. >u ge- , - mit etwas Magermilch — falls solche vorhanden ist —, Gerstenschrot, Fischmehl und etwas Schlämm kreide zu einem dicken Brei verrührt. Die Gabe an Gcrsienschrot ist entsprechend dem Lebendgewicht zu bemessen, und zwar je 50 kg 1 bis 11/2 Kg. Die Gabe an Fischmehl hat 100 bis 150 g zu betragen. Auch eine Zunahme worden. Wie läßt sich vermeiden, daß diese Krankheitserscheinungen sich wiederholen und wie kann ich erreichen, daß die Ferkel sich besser entwickeln? E. B. in Me Fm nächsten Fahre können Sie dann zu Ge müse- oder Blumenkulturen übergehen. Ob nun Blumen- oder Gemüsezucht lohnender ist, läßt sich von hier aus nicht beurteilen, Sie müssen die dortigen Absatzverhültnisse selbst kubieren. Bewässerungsmöglichkeiten müssen ebenfalls vorhanden sein. Bei! Gemüse und Blumen ist eine Düngung im Herbst mit Stalldung sehr empfehlenswert. Sonst ist außer einer Kalkgabe von 200 g Düngekalk je Quadratmeter im Herbst bis Winter, auf der gleichen Fläche noch 40 bis 50 g Thomasmehl oder Superpyosphat und 30 bis 40 g 40pro- zentiges Kali zu geben. 3m zeitigen Frühjahr kommen noch 30 bis 40 g schwefelsaures Ammoniak hinzu. Bei Blumenkulturenkönnen diese Düngemengen, außer Kalk, um 25 Prozent gekürzt werden. Die Kunstdünger sind nur alle lach einzuharken oder zu grubbern. Die Kalkung reicht für drei Jahre. Eine Bodenuntersuchung können Sie bei einer dortigen landwirtschaftlichen Winterschule vornehmen lassen. Rz. Frage Nr. 6. In einem Garten, der bis 1927 Obstplantage, also Wiese, war und in Gartenland umgewandelt wurde, wächst so viel Winde (Unkraut), deren Wurzeln über ein halbes Meter tief in der Erde stecken und trotz allen Hackens und Jätens nicht zu beseitigen ist, so daß die mit Kartoffeln und Gemüse bepflanzten Beete einer Wiese gleichen. Was ist dagegen zu tun? Gibt es vielleicht ein chemisches Mittel, diese Winde zu vernichten, ohne einen Schaden für Kartoffel und Gemüse Antwort: Ihre Ferkel leiden an Knochen- weiche. Die von Ihnen angegebenen Er scheinungen sind typisch für dieses Leiden. Die Knochenweiche entsteht infolge des Mangels an Mineralstofsen im Futter. Da Sie Angaben über die Fütterung nicht machen, möchten wir Ihnen anraten, die Fütterung wie folgt z stallen: gekochte und gequetschte Kartoffel: Frage Nr. 1. Ein dreieinhalbjähriges Pferd leidet schon seit einem Jahre an wässerigem Durchfall. Es ist immer mager, während seins Mutter bei demselben Futter dick ist. Es bekommt dreimal täglich einen Eimer voll Trinkwasser. Das Pferd frißt auch gern im Mist. Was kann die Ursache des Durchfalls sein, und wie ist die Krankheit zu beseitigen? W. H. in B. Antwort: Die Ursachen des Durch falles lassen sich aus der Ferne natürlich nicht fcststellen. Kürzen Sie dem Tiere das Trink wasser um die Hälfte, füttern Sie eine Zeitlang gerösteten Hafer und geben Sie auf das Futter einige Eßlöffel voll Heskimal. Das Mist fressen deutet darauf hin, daß der Stoffwechsel nicht in Ordnung ist. Lassen Sie dem Tiere daher von Ihrem Tierärzte ein paar Ossogenin- Einspritzungen machen. Vst. Frage Nr. 2. Ein fünf Wochen altes Kuhkalb, welches ich aufziehen möchte, stammt von guten Eltern und steht jetzt noch bei der Kuh. Ich möchte das Kalb zu einer guten, leistungsfähigen Milchkuh heranziehen. Gleich zeitig fall eine Verwendung zur Arbeit statt- , finden, und zwar für eine Ackerfläche von zehn Morgen. Wie muß ich füttern, um die ge wünschten Leistungen zu erzielen? L. L. in L. Antwort: Um von Ihrem Kuhkalbe die gewünschten Nutzungseigenschaften zu erzielen, mutz vor allen Dingen eine sachgemäße Aufzucht erfolgen. Bis zum Alter von sechs bis sieben Wochen darf nur Vollmilch verabreicht werden« und von da ab kann die Vollmilch nach und nach durch Magermilch unter Hinzufügen von etwas Hafermehl und Leinkuchenmehl ersetzt werden. Die Futtergabe ist so zu bemessen, daß das junge Tier gesättigt wird. Mit drei bis dreieinhalb Monaten kann dem jungen Tiere zartes Heu vorgelegt werden, und mit acht bis neun Monaten ist auch die Verabreichung ge ringer Mengen von Hackfrüchten unbedenklich. Als Kraftfutter find weiter Hafermehl und Leinkuchenmehl zu verwenden, und zwar in diesem Lebensalter in trockener Form. Zu empfehlen ist ein Zusatz von Hülsenfruchtschrot, da hierdurch eine Kräftigung des Knochen gerüstes eintritt. Die Gesamtkraftfuttergabe mutz auf 1,5 bis 2,5 kg je Tag bemessen werden. Das erste Lebensjahr ist entscheidend für die ganze weitere Entwicklung des Tieres; deshalb ist die sorgfältigste Aufzucht notwendig. Im zweiten Jahre kann eine größere Menge von Hackfrüchten verabreicht werden. Auch Sommerhalmstroh kommt für die Berfüttcrung in Frage. Falls es möglich sein sollte, ist dem Tiere unbedingt Weidegang zu gewähren; falls nicht, mutz die Verabreichung von Grün futter im Stalle erfolgen. Die Futtermcnge ist hem steigenden Körpergewicht anzupassen. Das Zulassen erfolgt am besten im Alter von eindreiviertel bis zwei Jahren. Mit der Verwendung zur Arbeit kann mit zwei Jahren begonnen werden. Vielfach ist jedoch zu emp fehlen, hiermit bis nach dem ersten Kalben zu warten. Um bei der Arbeitsleistung noch genügend Milch zu erzielen, mutz entsprechend Kraftfutter gegeben werden. Als Milchvieh futter empfiehlt sich ein Gemisch von Weizen kleie und Oelkuchen wie 3:2. Auch Haferschrot eignet sich hierfür und wirkt günstig auf die Bildung von Muskelkraft. vr. Bu. Frage Nr. 3. Eine zweijährige Zuchtsau brachte das letztemal vierzehn schöne, gesunde Ferkel. Nach etwa zwei dis drei Wochen trat ein Stillstand im Wachstum derselben ein. von etwas Hülsenfruchtschrot wirkt günstig auf die Knochenvildung. In den Stall ist Äwas Erde zu schütten, damit die Tiere Mineralstoffe aufnehmen können. Viel Be wegung im Freien, wenn solche den Tieren auch schwerfällt, ist für den Gesundungsprozetz zweckdienlich. vr. Bn. Frage Nr. 5. Im Januar wurde ein Stück Weideland, etwa 5000 qm, tief mit Vorschar umgepflügl und soll jetzt im Früh jahr Gemüsebau oder Blumenzucht auf diesem Weideland betrieben werden. Der Boden ist leicht, zum Teil anmoorig und zum Teil sandig mit sehr verschiedenem Untergrund und sehr graswüchsig. Ich bitte um Angabe, welche Gemüse- oder Blumenarten zu empfehlen sind und welche Düngung vorgenommen werden mutz. An Düngemittel sind sämtliche künst lichen sowie Zauche vorhanden. Stallmist kommt wohl nicht in Frage, da das Land im Frühjahr nicht nochmal gepflügt werden kann. Die Grasnarbe ist gut untergepflügt worden, und der Boden ist locker und glatt. Würden Antwort: Ihre Zuchtsau hat mit vier zehn Ferkeln einen sehr starken Wurf zur West gebracht. Sie geben nicht an, ob Las Tier besonders stark, kräftig und gut genährt ist. Es darf dieses daher wohl kaum angenommen werden. Die vierzehn saugenden Ferkel ver langen natürlich eine große Menge Milch zu einer guten und kräftigen Entwicklung. Bis zu drei Wochen hat anscheinend die Milch aus gereicht, denn die Ferkel entwickelten sich gut. Sodann ist ganz zweifellos Milchknappheit eingetreten; die Ferkel find einfach nicht mehr satt geworden. Gegen die Fütterung lassen sich erhebliche Einwände nicht machen. Wir möchten Ihnen in Zukunft empfehlen, das Kälbermehl fortzulassen, da der Erfolg von diesem nicht sichersteht. Hierfür empfiehlt sich eine Beigabe von eiweißreichem Oelkuchen. Sobald solches vorhanden ist, kann der Muttersau ausreichend Grünfutter verabreicht werden. Die Rüben sind während der Säugezeit sortzulassen. Dagegen ist die Kartoffelgabe entsprechend zu vergrößern. Sollte die Sau wiederum einen so starken Wurf 'zur Welt bringen, so müssen Sie spätestens im Alter von drei Wochen mit der Beifüttcrung durch warme Kuhmilch be ginnen. vr. Bn. Frage Nr. 4. Zwölf Wochen alte Ferkel haben krumme Beine bekommen, und zwar find sowohl die Hinter- als auch die Vorderbeine krumm. Auch die Gelenke sind augeschwollen. Worin besteht diese Erkrankung? Ist sie vielleicht durch das Futter oder durch den ge dielten Stall hcrvorgerufen? Wie läßt sich Abhilfe schaffen? M.in G. anzurichten? Die Ferkel bekamen Durchfast, und einige/Sie eine, Untersuchung des Bodens an raten? Der Tierarzt stetste Wassersucht / und wo kann man eine solche Untersuchung te dieselbe auf die vitaminarme / machen lassen? R. W. in P. Antwort: Wir raten davon ab, ln diesem Jahve schon Blumen oder Gemüse zu pflanzen. Bestellen Sie das Land mit Kartoffeln, oder besser noch mit Sommergetreide. tlllö , Ein Ratgeber jür jedermann. /M^nnd^M rnsinsaaacnfürmeDer /hMntermilch zurück. Bei Len vorhergehenden haben wir eine ähnliche Beobachtung muß jets Anfrage die genau- Adr-ff- des Fragestellers gemacht, jedoch erholten sich die Ferkel schneller. »-L-L zweite Sau hat zur g^ Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie alZ Portoersatz I und erhält auch die gleiche Fütterung. Die »er Betrag vou SV Rps. b-izufügen. Mr jede weitere Frage l Ferkel V0N derselben entwickeln sich gut. Die sind gleichfalls je so Rps. mitzusenden. Anfragen, denen Sau wäbrend der Säuoekeit weniger Porto L-igefügt wurde, werden zurückgelegt und erst /Ullerung ver bau wayrcno oer L>uui,ezeil beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet worden ist. i besteht aus KälbcvMilch (Marke Alpenmilch), Mu Briefkasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen Gersteilschrot, Kartoffeln, Fischmehl und Futter- behmd-lt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich k-ss, Snätor sinst aurb Runkelrüben verfüttert nicht dem Rahmen unseres Blatte» anpasten, kenn Auskunft um». Sparer sino auch munneiruven omqurierr nicht erteilt werden. Die Schristleitung. Antwort: Die Ackerwinde ist ein sehr chwer zu vernichtendes Unkraut. Wir würden Ihnen folgendes empfehlen: lassen Sie jedes 3ahr eine Fläche unbestellt, im Mai/Iuni, wenn die Ackerwinde im größten Wüchse ist, belegen Sie die ganze Fläche, ohne das Kraut vorher abzuschneiden, 20 bis 30 am hoch mit Laub oder Dünger und treten dieses fest. Unter dieser Decke wird die Unkrautwurzel bis zum Herbste erstickt. Sollte sich im nächsten Jahre hier und da noch eine Pflanze zeigen, so ist diese möglichst mit der Wurzel zu entfernen. Der Belag muß im nächsten Jahre so ause geführt werden, daß er etwa 50 om über die vorjährig gereinigte Fläche reicht, da an der Grenze die Wurzeln nicht absterben. Steht Ihnen kein Bedeckungsmaterial zur Verfügung, 0 müßten Sie die unbestellte Fläche jedesmal rann gründlich mit einer scharfen Hacke flach durchziehen, sobald sich das erste Unkrautgrün zeigt. Rz. Frage Nr. 7. Die Früchte von drei Mtspelbäumen sind für mich unwirtschaftlich und geschmacklos. Kann man denselben Apfel edelreiser aufsetzen oder empfiehlt es fich, diese herauszuhauen und an deren Stelle andere Obstbäume« z. B. .Apfelbäume, zu pflanzen? G. P. in M. Antwort: Offenbar sind Sie über die Verwertung der Mispelfrüchte nicht genauer unterrichtet. Zunächst sei gesagt, daß die Mispeln erst im teigigen Zustande genießbar sind; haben sie einige Frühfröste auf dem Baume erlebt, so schmecken sie noch feiner. Roh im Oktober/November unter Süßmost äpfel gemahlen, etwa 3 bis 5 °/o, sorgen sie für einen klaren und feinmundenden Obstwein. Teigig geben sie eine vorzügliche Marmelade, auch ohne Zuckerzusatz. Aus gewissen Märkten in Thüringen sind die Mispeln ein begehrter Marktartikel. — Obwohl der Mispelstrauch und -bäum zum Kernobst zählt, also nahe mit dem Apfelbaum verwandt ist, hat man den Versuch, daraus Apfelsorten zu pfropfen, meines Wissens noch nicht durchgeführt. Also lassen Sie dieses Experiment. Vielleicht lassen Sie die Bäume doch stehen und verwerten die Früchte wie kurz angedeutet und sehen von Ihrem Vorsatz nochmals ab. Gro. - Alle Zusendungen an die Lchristlcitung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag I. Reumann, Sieudamm lVcz. Fso.). Den LaMmann Wilsdruff, am 29 April 1930 Mocben-Seilsge des S Kr Dmäwirsscksfr, 6c Wilsdruffer Tageblatt un<l HausrviptlAistt, Abbildung 1. Ansicht des Hühnerstalles. Die -im Sommer kühl und im Winter warm! gerufen wird, die ost auch noch gleichzeitig neben ist. Bei guter Ausführung ist sie zugfrei und I einander Vorkommen, erschwert die Durchführung besten an der Südseite angebracht. Um das Dach nicht zu steil werden zu lassen, muß man an der Eingangstür als Zugang noch einen Streifen Erde ausschachten. Die Tür erhält als Licht- und Lufteinlaß ein Drahtgeflecht, welches durch ein Glasfenster geschlossen werden kann. Diese einfache Erdhütte hat den Vorteil, werden 8 Rüstbalken gebraucht von 2,50 w Länge, siehe Abbildung 2. Es genügen geschälte Rund hölzer dazu. Ungefähr 75 am davon gräbt man in die Erde, oben werden dieselben zusammengefügt oder verschraubt. An den Giebelseiten nagelt man je zwei Giebelbretter an, die etwas über stehen müssen. Dann wird das Gebälk mit Deck- Der Umstand, daß die Kälberruhr durch eine ganze Reihe von verschiedenen Bakterien hervor- Abbiidun, L Querschnitt »es HLHnerüalleö. es, den Kampf auch gegen die Jungtierkrankheiten, in diesem Falle gegen die Kälberruhr, intensiver zu gestalten. Die Verluste gegen die Kälberruhr sind nämlich vermeidbar und müssen heute ver mieden werden. Verluste. Das war schon seit Jahren so und hat sich bis heute noch nicht wesentlich gebessert. Jedoch was früher ein zwar bedauerlicher, aber noch er tragbarer Verlust für die Landwirtschaft war, kann heute für den schwer um seine Existenz kämpfenden Landwirt verhängnisvoll werden. Deshalb heißt Eine Lr-Hütte als Hühnerstall. Von Zambony. (Mit 3 Abbildungen.) Einen Hühnerftall in Form einer Erdhütte, wie ihn Abbildung 1 zeigt, und wie er wegen seiner großen Vorzüge hauptsächlich in Süd deutschland sehr beliebt ist, kann sich jeder ohne große Kosten selbst Herstellen. Man beachte nur nachfolgende Ratschläge: Es wird zuerst eine Grube von 2 w Breite, 3 va Länge und 1 w Tiefe ausgeschachtet, dann damit dieser dicht wird. Nun wird das ganze mit loser Erde beworfen und angeklopft. Um das Abgleiten der Erde zu verhindern, wird die Dach pappe mit schrägen Latten benagelt. Zuletzt belegt man alles mit quadratischen, vor her abgestochenen Rasen stücken. Man belegt reihen weise von unten nach oben, die Fugen werden mit Erde zugestopft. Abbildung 3 gibt die Herstellung des Daches wieder. Das Belegen soll im Sommer geschehen, damit der Rasen gut anwachsen kann. Der Auslauf wird am brettern zugenagelt. Es genügt die billigste Brettsorte dazu, sogenannte Schwartlinge. so entstandene Hütte wird mit Dach pappe benagelt. Den ersten Streifen legt man über den First des Daches, trocken. Der Stall läßt sich bequem reinigen, auch können die Hühner den Erdfußboden der Hütte als Scharraum benutzen. Vie Bekämpfung der Rälberruhr. Von Tierarzt vr. Kuhlmann. Alljährlich, namentlich im Frühjahr, erleidet die Landwirtschaft durch die Kälberruhr beträchtliche der Serumimpfung, die noch viel Anwendung findet, außerordentlich. Soll die Serumbehandlung er folgreich sein, so ist aus jedem ergriffenen Be stände ein gefallenes Kalb bakteriologisch zu unter suchen und ein stallspezifischer Impfstoff her zustellen. Denn auch die sogenannten multivalenten Sera, die gegen mehrere Erreger eingestellt sind, lassen oft im Stich. Und das Impfen mit irgend einem beliebigen Kälberruhrserum verspricht über haupt keinen Erfolg. Wegen dieser Schwierigkeiten und Unzuverlässigkeiten hat die Serumbehandlung bei der Kälberruhr die Tierärzte nicht recht be friedigt, und auch der Landwirt sucht immer noch nach einem Spezifikum gegen diese Krankheit. Es mag deshalb hier auf eine in Nr. 27 des Jahrganges 31 der „Tierärztlichen Rundschau" er- erschienene Arbeit des Tierarztes Or. Max Leh mann vom Tierseucheninstitut der Landwirtschafts- kammcr für die Provinz Schleswig-Holstein hin gewiesen werden, vr. Lehmann berichtet hier über seine Erfolge, die er bei der Behandlung der Kälberruhr einerseits mit Jmmunserum und ander seits mit Ventrase, einem Spezifikum gegen Kälberruhr, gehabt hat. Die Ventrase ist ein Silberpräparat zur Des- infizierung des Dermkanals und wird hergestellt von der Impfstoffgesellschaft Phava, Leipzig. Die Abgabe des Präparats erfolgt nur auf tierärztliche Bestellung. Das Mittel hat nach Klimmer und Aßmann den Vorzug der völligen Ungiftigkeit und Reizlosigkeit und ist zur Desinfektion des empfind lichen Darmkanals der Neugeborenen besonders geeignet. Das Mittel wirkt in erster Linie bakterienhemmend und sodann bakterientötend. Der Magendarmkanal ist bei der Geburt bakterien frei, eine Tatsache, die für die Verhütung der Ruhr günstig ist. Denn es braucht nur das Ein- dringen und die Vermehrung der Ruhrerreger ver- hütet zu werden. Ist das Tier bereits erkrankt, so sind Bakterien im Magendarmkanal vorhanden, zum Teil auch schon im Blut und in den Organen. Sie sollen nun nicht nur in der Entwicklung ge hemmt, sondern abgetötet werden. Das erreicht die Ventrase nun auch im Darm, aber nicht immer in den Organen und im Blut. Deshalb ist die Vorbeugung der wichtigere Teil der Bekämpfung der Kälberruhr. Die Vorteile der Ventrase behandlung liegen nun darin, daß die Wirkung der Ventrase gegen alle Ruhrbakterienarten und -stämme gerichtet ist und daß die Ventrase dem Kalbe mit der Milch gereicht wird, daß sie also dem Landwirt in die Hand gegeben werden kann. Und letzten Endes wird die Ruhrbekämpfung durch die Ventrafebehandlung verbilligt. vr. Lehmann führte die Bekämpfung der Kälberruhr in der Praxis in der Weise durch, daß in den verseuchten Beständen das eine Kalb nur mit Kälberruhrserum, das andere nur mit Ventrase, daß nächste wieder mit Serum und das folgende mit Ventrase behandelt wurde. Alle Kälber waren asso den gleichen Umweltsfaktoren, Ansteckungs möglichkeiten usw. ausgesetzt, denn nur so läßt sich ein sicheres Urteil über die Wirksamkeit dieser beiden Mittel gewinnen. Außerdem blieben einige Kälber zur Kontrolle unbehandelt. Die Versuche vr. Lehmanns führten nun zu folgenden Resultaten: 1. Bei Behandlung bereits erkrankter Kälber waren die Verluste bei der Serumbehandlung um 66 v. H. höher als bei Behandlung mit Ventral