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Wilsdruffer Tageblatt : 19.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300419
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-19
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.04.1930
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Wilsdruff, am 19. April 1930. Merkblatt für den 2V„ 21. und 22. April. Sonnenaufgang 4-" 4" 4°- ü Mondaufgang 2'° 2-- 3" Sonnenunterg. 19°' 19°' 19°- !j Monduntergang 9-- U" 21- ^24: Die Schaufpielerin Eleonore Düse gest 2 2. April. 1724: Der Philosoph Immanuel Kant geb Niedrige Temperaturen zu Ostern. Das Tiefdruckgebiet, das über Mitteleuropa lagerte, brachte zu Beginn der Karwoche ganz Deutschland Dauer regen. Dabei sanken die Temperaturen ganz erheblich. Aus dem Schwarzwald und aus den Oberbayerischen Alpen wurden bei leichtem Frost Schneefälle gemeldet. Wenn auch in den Hochalpen der Neuschnee zunächst liegen bleiben dürfte, kann doch nicht dringend genug vor Ski touren ins Hochgebirge gewarnt werden. Die Lawinen gefahr ist zurzeit besonders groß. Die allgemeine Wetter lage hat sich dahin entwickelt, daß mit einem Nachlassen oer Niederschlagsneigung gerechnet werden darf. Für die Osterfeiertage sind die Aussichten sogar neuerdings nicht ganz ungünstig. Allerdings muß mit ziemlich nied rigen Tagestemperaturen gerechnet werden. * Ostermorgeu. „Die Glocken läuten das Ostern ein in allen Ecken und Landen," heißt es in einem Gedicht. Ist aber das Feierliche, das mit dem Geläute der Glocken verbunden ist, vorüber, so beginnt die ungebundene Osterfrcude, nichts übermütiges und Wildes — denn dazu ist der Tag nicht angetan —, aber etwas, das an Helle und Sonne gemahnt, selbst wenn Wolken am Himmel stehen. Ostern — das ist unbedingt ein Fest der Freude, genau so wie Weihnachten. Man hat seine Freude an der erwachenden oder bereits erwachten Natur, und wer es versteht und seine Stirn nicht auch an solchen Tagen grämlich in Falten legt, hat auch seine Freude an der Herz und Gemüt berührenden Osterfeter im Kreise der Familie. Ostermorgen! Man braucht seine Phantasie nicht allzusehr anzustrengen, um sich das auszumalen Der schön gedeckte Kaffeetisch, der Oster kuchen, daneben vielleicht schon ein paar soeben gefundene bunt bemalte Ostereier und das schokoladene oder kunstvoll aus Pappe konstruierte Osterhäschen des Jüngsten — liegt da nicht Stimmung drin? Im übrigen: es gibt während des ganzen Jahres kein Fest, das mit so viel merkwürdigen Dingen ver knüpft ist wie Ostern. Osterei Osterhase, Osterfladen — das ist nur ein Bruchteil davon. Aber da ist dann noch das Oster lamm, das für viele in heutiger Zeit leider ein zu kostspieliger Osterbraten sein dürfte, und da sind weiter noch Osterreigen und Osterfeuer und Osterwasscr. Das Osterwasser besonders hat es in sich, denn es wirkt nicht nur heilbringend, sondern auch verschönernd, und da kann „man" natürlich nicht umhin... Aber kehren wir zum Ostermorgen zurück und heben wir die Kaffeetafel auf, um mit unseren Kindern — Mutter muß ja vorläufig zu Hause bleiben, um den Festbraten zu „richten" — den so beliebten Osterspaziergang zu machen. „Das freuet alt und jung aufs best'" heißt es in einem alten Osterliede. Wage mutige junge Mädchen ziehen, obwohl das Wetter vielleicht nur „so lala" ist die Hellen Frühlingskleider an, und der Vater spricht im Gehen zu den Jungen über das Wachsen und Werden von Baum und Busch. Aber zu gelehrt sollte das nicht werden, denn das ist dann keine richtige Osterfreude mehr. Lieber sollte, wer es noch nicht getan hat, in dieser Stunde die versteckten Ostereier suchen, und Vater vergibt sich nichts, wenn er sich daran beteiligt Und dann geht man eben auf Wald wegen oder über die Acker wieder nach Hause, vollgepumpt mit schwerfeuchtcr Frühitngsluft. So etwa möchten wir uns den Ostermorgeu vvrstcllen. Und nun wünschen wir allen unsern Lesern und Leserinnen, daß er ihnen wirklich zu einer echte, Osterfreude werde! * Blau — Werst — Gelb. Der Frühling zieht seine Fahnen auf. Aus dem Bauernbusch leuchtet blau das liebe Kindergesicht chen des Leberblümchens. Die Form verrät die Zuge hörigkeit zu den Hahnenfußgewächsen, zu denen auch die liebliche Anemone, das Buschwindröschen, zu zählen ist, besten meiste Sterne allüberall das welke Laub des Waldrandes, den kahlen Dusch und Rasenstellen verschönen. Aber auch die Primel sind erwacht. Zu Hunderten, an weniger besuchten Stel len aber zu Abertausenden nicken uns ihre gelben Dolden auf schlanken Stengeln entgegen. Schwefelgelb, weit geöffnet sind die Blüten der aufrechten Schlüsselblume, dunkelgelb, geschlossener sind die schvpfig zusammenstehenden Blüten des Heilprimels gder des T e ehim m e ls ch l ü s s e l s. Ehe mals verwendete man zwei der Frühjahrsblumen zu Heilzwecken. Dem Leberblümchen schrieb man wegen seiner eigentümlich ge formten Blätter Heilwirkungen auf die kranke Leber des Men schen zu, da man in Form und Farbe der Pflanzen freundliche Winke der Natur für die Verwendbarkeit zu erkennen glaubte. Wenn man das Primel gegen die Gelbsucht verwendete, so ist dies auch ein Ausfluß dieser sogenannten Signaturenlehre. Da neben soll es aber noch gegen alle möglichen anderen Krankheiten helfen, wie folgender Vers aus der Mitte des 17. Jahrhunderts sagt: Die Schlüsselblume wärmt, sie trocknet und erweicht, stillt Schmerzen, in dem Schlag sie bald ein Mittel reicht, vertreibt die lauffend Gicht, zu böser Tiere Biß hält man die Schlüsselblume für köstlich und gewiß. Schon dieses Vielerlei zeigt an, daß die Heilwirkung wohl nur im Aberglauben besteht. Trotzdem wird das Teeprimel heute noch im Gebirge oft gesammelt, obwohl dies verboten ist, Zweck hat es doch keinen und die schmucke Blume wird immer seltener. Darum Hände weg davon, wie auch vom Leberblümchen, das in manchen Gegenden schon gänzlich ausgerottet worden ist, da es gern in die Gatten verpflanzt wurde. Aber auch den ungeschütz ten gewöhnlichen Schlüsselblumen und den weißen Anemonen sollte mit mehr Schonung begegnet werden. Ls ist nicht notwen dig, daß von jedem Sonntags-Auslug ein dicker Buschen mitge bracht wird, andre wollen sich des bunten Bildes auch noch er freuen. Mögen 'Kinder sich ein paar Blümchen pflücken, wie es schon Ludwig Richter auf seinen Bildern zeigt, aber nicht zum Verkauf an Fremde. Am Geschäftssinn anzuerziehen, sind die Blumen nicht da. Gegen ein Kränzlein im Haar wird niemand etwas einzuwenden haben. Der Erwachsene aber sollte die höhere Stufe des wunschlosen Genießens erreicht haben. Blau, weiß und gelb hat die Natur ihre Edelsteine hingestreut für alle als Volkseigentum. Halten wir schützend die Hände über unsere Schätze! Marktkonzett. Mit dem 1. Osterfeiertag beginnen auch die Marktkonzrte der Städtischen Orchesterschule wieder. Das erste findet bei günstigem Wetter von 11—12 Uhr statt und weist fol gendes Programm auf: 1. Osterhymne aus dem 16. Jahrhundert von Palestrina. 2. Erzherzog Albrecht, Marsch von K. Komzack. 3 Zum Frühlingsfest, Konzert-Ouvertüre von E. Reinhardt. 4. Sinnbilder, Walzer von P. Linke. 5. Lenz, Lied von E. Hil- dach. 6. Romaneska, Fantasie von F. Zikofs. 7. Unterm Sieges banner, Marsch von F. v. Blom Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) am ersten Osterfeiertag: Dr. Roch- Grumbach und Dr. Gehfe - Burk- hardswalde; am zweiten Osterfeiertage: Sanitätsrat Dr. B a r t ck y - Wilsdruff und Dr. Wollburg-Seeligstadt. Theater-Abend im „Adler". Die Dramatische Abteilung des Männer- und Frauenchor „Brudergruß" bringt am 1. Oster feiertag im Adler „Die Lieder des Musikante n", ein Volksstück mit Gesang und Musik von Rudolf Kneisel zur Auf führung. Der Beginn ist pünklich auf ZL8 Uhr angesetzt. Die Mitglieder der Dramatischen Abteilung sind in der Hauptsache die des früheren Dramatischen Vereins, die sich dem „Bruder gruß" angegliedert haben. Die von ihnen veranstalteten Theater abende waren immer gut besucht, und haben auch stets die Be sucher voll befriedigt. Das dürfte auch morgen wieder der Fall sein. Das Osterkonzert der Städtischen Orchesterschule, findet am dritten Feiertage im „Lindenschlößchen" statt. Stadtmusikdirektor Philipp hat wieder ein flottes Programm aufgestellt, das u. a. die Ouvertüre z. Op. „Martha", das Finale aus der Oper „Maritana", ein Xylophon-Solo und das große Potpourri aus der Operette „Das Land des Lächelns" von Lehar enthält. Einen besonderen Wunsch der Konzettbesucher erfüllt Meister Phi lipp, indem er nunmehr auch die alten Fanfarenmärsche auf Feldtrompeten mit ausgenommen hat. Zwei sollen zum ersten Male im Lindenschlößchen zum Vortrag kommen. Unser musik- freundliches Publikum wird besonders darauf aufmerksam gemacht und zum Besuche aufgefordert. Der Landwirtschaftliche Verein und der Landwirtschaftliche Haussrauenverein halten Mittwoch, den 23. April, nachm. ^5 Uhr im „Adler" eine gemeinsame Sitzung ab. Die Preise für die Stallschauen werden verteilt, Generaldirektor Böhme- Skassa behandelt Tagesfragen und Diplom-Kolonialwirt D ö r f e r hält einen Lichtbildervortrag über „Selbfterlebtes in Deutsch->Ost- afrika". Militärverein. Der geplante Vortrag von Diplom-Kolonial wirt Dörfer üher „Selbsterlebtes in Deutsch-Ostafrika" findet nunmehr Sonntag, den 27. April, abends 8 Uhr im „Adler" statt. Die Kameraden mit ihren Angehörigen sind herzlich! eingeladen. Der Eintritt ist frei. Aufgetretener Betrüger. Vom 14. bis 16. 4. 30 hat im Gast hofe Unkersdorf ein Unbekannter gewohnt, der sich als Walter Kästner, geb. in Zwickau, 24 Jahre alt und wohnhaft in Klingenthal in das Fremdenbuch eingetragen hat. Der angebliche Kästner hat auf den Dörfern, so auch am 14. April in Sachsdorf Zithern gestimmt und Bestellungen auf Bandonions entgegenge nommen.. Für die Letzteren hat er Anzahlungen bis zu 16 RM. genommen. In Sachsdorf hat sich der Unbekannte Walter Schäd- iich, wohnhaft in Klingenthal-Zwotental Nr. 34 genannt und ist am 16. April zu einem dortigen Bewohner, wo er vorher die Zither gestimmt hatte, gekommen und hat sich diese, eine Violin- zither „Hopf Jubel-Klänge" geliehen. Es wollten angeblich Leute im Orte eine Zither kaufen, und diesen wollte er damit etwas vorspielen. Der Unbekannte hat aber die Zither nicht wieder zu rückgebracht und hat dieselbe auch nicht mehr bei sich gehabt, als er nach Unkersdorf zurückgekommen ist. Annehmbar hat der Un bekannte die Zither irgendwo verkauft. Der betreffende Käufer, sowie alle Leute, die durch Schädlich alias Kästner geschädigt worden sind, wollen sich umgehend bei dem Gendarmerieposten Wilsdruff, Löbtauer Straße, melden. Vom G. d. A. (Gewerkschastsbund der Angestellten) wird uns geschrieben: Der Wettkampf um die Reichsmeisterschaft im Angestellten-Beruse für Lehrlinge wurde in diesem Jahre von 24 500 Angestelltenlehrlingen ausgetragen. Die vom G. d. A ge stellten Aufgaben für Buchführung, Rechnen, kaufm. Briefwech sel, Kurzschrift usw. wurden mit Begeisterung von den Teilneh mern, denen wettvolle Preise winkten, gelöst. Den Preis des Reichsbankpräsidenten, eine Schreibmaschine, errang mit 140 Punkten der Reichsmeister Alfred Peter, Destau, ein Kauf mannslehrling im 3. Lehrjahre. Dicht hinter ihm liegen mit 138 und 136 Punkten Max Nonnenbroich, Opladen und M. Schaup- maier in Schwabach, die die Preise des preuß. Handelsmimfters und des Berliner Tageblattes, eine zehntägige kostenfreie Oester reich- bezw. Englandreise, erhielten. Den Preis von Prof. Jun ker, Destau, ein Flug im Iunkersflugzeug, erstritt sich durch seine brufliche Tüchtigkeit Erich Ballin, Aschersleben. Weitere 16 Reichssieger erhielten Preise des G. d. A. Der Preis aber, nach dem die Sehnsucht der meisten Berusswettkämpfer ging, wurde vom Jugendbund im G. d. A. an einen fünfzehnjährigen Kauf mannslehrling, an Gustav Kopp in Schwenningen, vergeben. Es ist der von Dr Eckener gestiftete Freislug mit dem Zeppelin Der veranstaltete Wettkampf zeigt, daß sich der G d. A. die Äildungs- arbeit für seinen Jugendbund sehr angelegen sein läßt zum Wohle für weiteres Fortkommen seiner ihm Angehörenden. Kliphausen. (M i l i t ä r k 0 n z ert.) Am 2. Osterfeiertag konzertiert die Kapelle des 1. Jäger-Batl. vom Inf.-Reg. Nr. 10 Dresden unter Leitung von Obermusikmeister Thiele im hiesi gen Gasthofe. Kesfelsdorf. (Zither- und Gesangskvnzert.) Am 1. Feiertag findet im Gasthof zur Krone ein Zither- und Gesangskonzert der Schüler der Frau Jänigen-Wurgwitz statt. Nach dem Konzert ist öffentliche Bällmusik. Birkenhain. (Weidebetrieb.) Die Witterung in den letzten Tagen war für die Entwicklung der Pflanzenwelt allge mein günstig und hat die Wiesengräser im Wachstum so geför dert, daß es der hiesigen Weidegenossenschast möglich ist, die umfangreichen Weideflächen zu besetzen. Als Austriebstag ist für Rinder Mittwoch der 23. April und für Pferde Freitag der 2. Mai vormittags angesetzt. Die Viehbesitzer müssen hinsicht lich des Gesundheitszustandes der Tiere genaue 'Urkunden vor legen, um Krankheiten von vornherein zu bekämpfen und krank hafte Tiere vom Austrieb auszuschließen'. Limbach. (S chu l a us f ü hru n g.) Auf vielseifigen Wunsch wird am zweiten Osterfeiertage die hiesige Schule im Gasthofe die mit so großem Erfolg gegebene Aufführung des lustigen Märchensingspieles „Das Zaubergewand " oder „Zwei tolle Zauberkünstler" wiederholen. Der Besuch ist nur zu emp fehlen. Blankenstein. (Theaterabend.) Der Gesangverein „L i e d e r k r a n z", der seinen Besuchern schon oft schone und genußreiche Stunden verschaffte, ladet für den 1. Ostertag zu einem Theaterabend in den hiesigen Gasthof. Zur Aufführung kommt „Der Postillon von Rodendorf", ein Volksstück mit Ge sang in vier Teilen von Pannek. Ferner werden Männer- und gemischte Chöre gesungen. Neukirchen. (Postalisches.) Wie wir bereits meldeten, ist Neukirchen mit dem 11. April d. I. in den Landbezirk des Postamtes Dresden-A. 28 eingegliedert worden, doch zahlreich sind die Fälle im Postverkehr, daß die Adressen die alte Bezeich nung Post Reinsberg tragen, was im Intereste eines ordnungs mäßigen und schnelleren Verkehrs auch an dieser Stelle nochmals erwähnt sei zur Vermeidung von Verzögerungen in der Zustel lung. Die Dienststunden der Postagentur, welche Schuhmacher meister Paul Möhler verwaltet, liegen in der Zeit zwischen 8 und 11 Ahr und von 14 bis 18 Uhr, während die ebenfalls doll untergebrachte öffentliche Fernsprechstelle von 8—20 Uhr dem Verkehr dient. Herzogswalde. (Theaterabend.) Der hiesige Deut sche Turnverein bringt am 1. Ostertage das wertvolle Volksstück „Der Heidekrugbauer" zur Aufführung. Grund. Großes Forellen st erben. Generaldirektor Müller hat auf seinem Grundstück vier Teiche errichten lassen und sie mit Forellen, etwa 48 000 Stück, besetzt. Die Fische ge diehen ob der zielbewußten Pflege überaus gut. Die Nieder schläge der letzten Tage, die das Wasser sehr lehmig färbten — ev. auch andere Ursachen — machten den Tieren zu schaffen, so daß sie zu Hunderten verendeten. Ueber 5 Zentner Forellen wur den gesammelt und vergraben. Gewiß wird dieser enorme Scha den den jetzigen Besitzer in seinen weiteren Plänen beeinflussen. Mohorn. (M ä d ch en b e r ufs sch u le.) Der Verbands vorstand und Schulausschuß des Mädchenberufsschuloerbandes Mohorn-Herzogswalde kam Donnerstag Abend 7 Uhr im Erb gerichtsgasthof zu einer beratenden Sitzung zusammen. Bürger meister Kropf begrüßte die Geladenen. In einem kurzen Bc richt über Schülerstand, Bewegungen im Laufe des verflossenen Schuljahres, Schularbeit und Unterrichtsstunden stellte Schul leiter S 0 be fest, daß im fortschrittlichen Sinn, zielbewußt, rei bungslos und gern mit den jungen Mädchen gearbeitet worden ist. Den 1. und 2. Vorsitzenden wählt man wieder und zwar Bürgermeister Kropf und Gutsbesitzer Kießlich, zum Schriftführer bestimmt man Tischlermeister Müller, und Ober lehrer S 0 be zum Schriftführer des Schulausschustes, zu Rech nungsprüfern die Herren K 0 ch und Müller. Die Rechnungen des verflossenen Jahres waren von den Mitgliedern Walther und Krüger geprüft und für richtig erklärt worden; auf An trag hin soll der Kassenverwaltung Entlastung erteilt werden. Im weiteren Punkt beschäftigte man sich mit der Aufstellung des Haushaltplanes für 1930, der bereits vom Vorsitzenden ausgefer tigt, zur Aussprache kam und einstimmig angenommen wurde. Man beschloß, für den zweiten Jahrgang eine Stunde Leibes übungen noch einzusühren und erwog einige Anregungen, die dem weiblichen Handarbeitsunterricht galten. Mohorn. In der am 12. 4. stattgefundenen Sitzungder Gemeinde verordneten wurde folgendes beraten und beschlosten: 1. Unter Mitteilungen nahm man Kenntnis vom Stand der Erwerbslosigkeit am 31. 3. (72); vom Bericht über die Verbandsversammlung des Kraftwagenlinienverbandes Frei berg-Mohorn; von der Höhe der endgültigen Bezirksumlage D 1929; von der Ueberweisung der Wegebaubeihilfe für 1930. Für die Feuerschuhwoche vom 27. 4. bis 3. 5. wurden die Kosten für 150 Stück Aufklärungsschriften bewilligt. Die Herstellung der Gartenmauer am Kellerschen Grundstück beschloß man in eigener Regie auszuführen. Zur Beseitigung eines Verkehrsübelstandes wurde beschlossen, den Zaun entlang des Försterschen Grund stückes am Holzweg zu beseitigen und im entsprechenden Abstand einen Maschendrahtzaun zu errichten. Das Baugesuch des Herrn Oskar Unger, Aufbau einer Wohnung auf dem Hintergebäude wurde zur Genehmigung befürwortet. Der Arnholdsche Pen sionsverein wünscht für das von ihm unentgeltlich zu Straßen- zwecken abgetretene Land zu Austauschzwecken die Uebertragung eines Streifens Gemeindelandes entlang der Wagnerschen Schmiede. Die Angelegenheit wird dem Bauausschuß zur Prü- fung überwiesen. Hierauf wurde ausführlich über die Vorar beiten zur Errichtung eines Wohnhauses berichtet, insbesondere darüber, daß durch den Bezirksverband Mietzinssteuermittel, wo zu noch eine Beihilfe für die Wohnung eines Kinderreichen trete» würden, bewilligt worden sind. Man beschloß nunmehr hie Er richtung eines Dreifamilienwvhnhauses ins Auge zu fasten E entsprechende Pläne und Blanketts unfertigen zu lasten. Äw Bauplatz wird das Gemeindeland an den 3 Linden in Aussig genommen, sofern sich die Wasserversorgung dort regeln läßt. Grillenburg. (Verkehrsverein „Tharandter W a l d".) Am Mittwoch tagte der Vorstand und Waldausschuß zu einer eingehenden Beratung im Stephanschen Gaschvf. Zu nächst widmete man einige Stunden der Durchsicht der Mar kie r un g s t a se l n. 13 Markierungen nehmen in Tharandt ihren Anfang und führen in die nähere und weitere Umgebung- andere gehen von Coßmannsdorf, Hartha, Edle Krone, Spechts hausen, Herzogswalde, Mohorn, Klingenberg, Freiberg, Naun dorf, Herrndorf und Wilsdruff aus und umgekehrt. Die Mar kierungen sind von den einzelnen Gruppen restlos durchgeführ! lieber die Anbringung von Wegweisern wird der Verkehrsverein den Gemeinden noch Mitteilungen zugehen lasten. Im zweiten Punkte besprach man die technische Ausgestaltung des Pro spektes. Derselbe erscheint in der Form eines Faltblattes mit festem Umschlag mit einem Markierungsverzeichnis, einer Karte, die alle Orte des Vereinsgebietes enthält von Wilsdruff bis zur Talsperre und einem Plan des Forstgartens. Dem Faltplan soü eine Art Wohnungsnachweis beigefügt werden. Der Prospekt er scheint in einer Auflage von 10O00 Stück. Nach vierstündiger Beratung endete die Sitzung gegen 12 Uhr, an der 12 Vertreter teilnahmen. Kirchennachrichten Grumbach: 1. Feiertag: Vorm. Z^9 Uhr Festgottes dienst (Pfarrer i. R. Lohde, Herzvgswalde). Kirchenmusik: Steig hoch empor, mein Lied. Gemischter Chor von E. Zwanzig. - 2. Feiertag: Vorm. 1^9 Uhr Festgottesdienst. Kirchenmusik- Ostern, Ostern, Frühlingswehen. Kinderchor aus dem Jahre 1813. Neukirchen: 1. Feiertag: Vorm. Zs9 Uhr Beichte- Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 10 Uhr Kindergottes dienst. — 2. Feiertag: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst durü P. Möckel, Hirschseld. — Dienstag den 22. April 8 Uhr Iung- srauenverein. Vereinskalender. Landwirtschaftlicher Verein — Landwirtschaftlicher Haus frauenverein. 23. April Versammlung. Homöopathischer Verein. 25. April im „Adler" Kinovortrag- 3. Mai im „Lindenschlößchen" 10-Iahr-Feier. Sächsischer Militärverein. 27. April Vortrag. Turnverein Wilsdruff D. T. 26. April Werbeäbend im „Löwen". Wetterbericht. Für die Osterfeiertage gegenüber den vergangenen Tagen leichte Witterungsbesserung. Niederschläge abnehmend und aus setzend, aber noch nicht ganz aushvrend, im übrigen wechseln» bewölkt. Für die Jahreszeit allgemein zu niedrige Temperaturen Flachland vorwiegend kühl, Gebirge kalt. In Richtung und Stärke veränderliche Winde. Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimatbeilage und die „Wilsdruffer Illustrierte". Verlag und Druck: Buchdiuckerci Arthur Zschunke, Verlagsleüung: PaulKumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lass'S- „ für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdrm
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