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Wilsdruffer Tageblatt : 10.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300410
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-10
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.04.1930
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schloß mit der Feststellung, daß man trotz der Schwere der Zeit den Glauben an die Zukunft nicht verlieren dürfe. Als erster Redner der Tagesordnung sprach der Prä sident der Deutschen Handelskammer für Spanien in Barce lona, Wilhelm Schul, über „Wirtschaftliche Zusammen arbeit zwischen den Auslanddeutschen und der Heimat". Er führte aus, daß die Auslanddeutschen, die dem kauf männischen Berufe angehörten, die für den deutschen Außen handel gegebenen Stützpunkte seien. Hieraus sprach Dr. Moritz Klönne über „Arbeit und Kapital im Dienste der deutschen Wirtschaft". Sicher sei, daß das Kapital in der Hand der Unternehmer der Kapitalbildung und damit der Wirtschaftsverbesscrung unmittelbarer und mit größerer Sicherheit zugeführt werde als das Kapital in Arbeiterhänden. Wenn die Kapttalneubildung für weite Schichten der Wirtschaft unzureichend geblieben sei, so dürfe man sich nun nicht etwa einbilden, daß die aufgezeiaten Fehler durch eine Beseitigung des kapitalistischen Systems behoben werden könnten. Nachdem der Redner das kommunistische Jdealziel abgelehni hatte, setzte er lieh für einen mehrjährigen Lohnsricdcn ein. Reichsminister a. D. Dr. Hamm, erstes geschäftsführen des Präsidialmitglied des Industrie- und Handelstages, sprach dann über „Pflichten und Ansprüche der Handelskammern für die deutsche Wirtschaft" Er führte aus, daß es nicht an An sätzen zu einer Besserung der wirtschaftlichen Lage fehle, es komme darauf an, die Ansätze der Besserung sorgfältig zu pflegen. Hoffnung aus einen Aufstieg könne gehegt werden, Wenn der Staat den Aufstiegskräften zu Hilfe komme. Eine umfassende Politik der Wirtschaftsstärkung sei nicht zuletzt auch die unausweichliche Folge der Annahme des Boung-Plans. Die Grenze berechtigter Sozialpolitik liege in der Leistungs kraft der Volkswirtschaft. Zum Schluß betonte der Redner, daß die Kreise der gewerblichen Wirtschaft sich tauglichen Plänen der neuen Reichsregierung auf Erzielung eines angemessenen Preises für landwirt schaftliche Erzeugnisse nicht versagen würden. Schließlich sprach der Präsident des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn, Dr. C. F. von Siemens, über „Das alte und das neue Reichsbahngesetz". Er führte mit besonderem Nachdruck aus, daß die finanzielle Laße der Reichsbahngesellschaft stets günstig erhalten werden müsse, damit der Beschaffung neuer Kapitalien zu möglichst billigen Zinssätzen keine Schwierigkeiten erwüchsen, da sonst die Gesellschaft ihrer Verpflichtung, den Verkehr zu entwickeln und den veränderten Verhältnissen anzupassen, nicht entsprechen könne. Die Entschließungen. Die Tagung fand ihren Abschluß mit der einstimmigen Annahme einer Entschließung, in der u. a. zum Ausdruck ge bracht wird, daß die Wirtschaft nur gedeihen könne, wenn den Betrieben wieder ein angemessener Ertrag gegeben und die Erneuerung des Sach- und Geldkapitals möglich gemacht werde. Staats- und Wirtschaftswohl verlangten eine grund sätzliche Wendung in der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Zu dem doppelten Ziel der Hebung der Produktivität der deutschen Gesamtwirtschaft und der Ordnung der öffentlichen Finanzen wäre die Grundlage eine möglichst geringe Belastung des nationalen Arbeitsertrages. Für die Handelspolitik dürfte auch weiterhin nur der Gesichtspunkt des überwiegenden Nutzens für die Gesamtheit entscheidend sein. Die Ausfuhrbedürfnisse der Industrie müßten durch Erhaltung und Ausbau geeigneter Handelsverträge möglichst gefördert werden. Telegrammwechsel Srümng-Schober. Deutsch-österreichische Beziehungen. Der Deutsche Reichskanzler Dr. Brüning hat an Österreichs Bundeskanzler Dr. Schober folgendes Telegramm gerichtet: Es ist mir ein lebhaftes Bedürfnis, Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, nach meiner Ernennung zum Reichskanzler die aufrichtigsten Grüße zu senden und auch namens der neuen Reichsregierung erneut zum Ausdruck zu bringen, wie herzlich und unlös lich sich das deutsche Volk mit seinen Brüdern in Österreich verbunden fühlt. Bundeskanzler Dr. Schober erwiderte mit folgendem Telegramm: Für die freundschaftlichen Grüße und für die Feststellung der unlöslichen und herzlichen Ver bundenheit des deutschen Volkes im Reich und in Österreich danke ich Ihnen, hochverehrter Herr Reichskanzler, aufrichtig. Indem ich Ihre Grütze auch im Namen der österreichischen Bundesregierung auf das wärmste erwidere, wünsche ich Ihrer Kanzlerschaft den besten Erfolg und bitte Sie und die Reichsregierung, der innigsten brüderlichen Anteilnahme an den Geschicken Deutschlands versichert zu sein. Besserung -er ArbeitsmarkÜage. Langsames Sinken der Erwerbslosenzahl. Dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung für die zweite März hälfte zufolge hat sich die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt weiter durchgesetzt und gegenüber der Er leichterung in der ersten Märzhälfte weiterverstärkt. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger betrug am 31. März in der Arbeitslosenversicherung 2 053 387, das bedeutet gegenüber dem 15. März eine Abnahm: von 204 326, und in der Krisenunterstützung 293 710, was eine Zunahme von 7298 gegenüber dem 15. März bedeutet. Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfänger betrug mithin nach den Vormeldungen der Landesarbeitsämter am 31. März 2 347 077, das sind 256 000 mehr als im Vorjahre. Die Trauerfeier für die Königin von Schweden. Nom. Für die Königin von Schweden sand in der deutschen evangelischen Kirche in Nom eine feierliche Tote nan- dachi statt. Das Orchester spielte Händels Largo, worauf auf besonderen Wunsch der Heimgegangenen Königin der Choral „So nimm denn meine Hände" erklang. Die Ge- dächtnisansprache hicli ei» schwedischer Geistlicher, während der deutsche Pfarrer von Kaltenborn-Stachau das Gebei sprach. Ties ergriffen folgte König G u st a f von Schweden der Feier, an der auch der König von Italien. Mussolini und sämtliche Minister der italienischen Regierung, der Prinz von Hessen, die Prinzessin von Baden, die fürstliche Familie Fürstenberg, der deutsche Botschafter sowie die übrigen in Rom akkreditierten Diplomaten teilnahmen. Kundgebung gegen die Sowjetunion. Paris. Von dem Gebäude der Pariser Sowjethandels- delegation wurde nachts eine Tafel mit den Hoheitszeichen der Sowjetunion abgerissen. Nach den Täter 1 wird gefahndet. Nominierung eines weiblichen Senators in U. S. A. Chilago. Nach einem leidenschaftlichen Wahlkampf, bei vem §euerwassen^ Bomben.und ein Entführungs- oeriucy eine mone spielten, wurde Frau Ruth McCormick, Witwe des Senators McCormick, zum republikanischen Kan didaten von Illinois für den Senat nominiert. Sie hat gute Aussichten, der erste weibliche Senator der Vereinig ten Staaten zu werden. Ihr im Wahlkampf unterlegener Gegner war der Senator Charles Deneen. Aufstandsbewegung in Brasilien. Buenos Aires. In dem brasilianischen Staat Parahyba (nördlich von Pernambuco) ist eine revoluttnäre Bewegung ansgebrochen. Wiederum ergebnislose Ministerprösidenien-Wahl iu 6Men. Die heule im Landtag vorgenommene Wahl des Minister präsidenten verlief wiederum ergebnislos. Es entfielen 43 Stim men auf Dr. Schieck, 5 Stimmen auf Dr. Külz, 32 Stimmen aus Fleißner, 12 Stimmen auf Renner, 1 Stimmzettel war unbe schrieben. Wilsdruff, am 10. April 1930. Merkblatt für den 11. April. Sonnenaufgang 5^ « Mondausgang Sonnenuntergang 18'° ! Monduntergana 1921: Kaiserin Auguste Viktoria gest. Oer Sonntag vor Ostern. Und nun naht Palmarum oder „Oomimea palmurum", wie man ihn auch nennt, den Palmsonntag. Es ist der Sonntag vor Ostern, und er führt seinen Namen nach den Palmen, die Jesu bei seinem Einzug in Jerusalem aus den Weg gestreut wurden. Und deshalb sagt man wohl auch „grüner Sonntag", wenn man von ihm spricht Zur Erinnerung an das Palmen streuen pflegt man in der katholischen Kirche am Sonntag vor Ostern die Gotteshäuser mit Palmen zu schmücken, und es findet die Palmweihe statt, indem vor dem Hochamte die zum Herumtragen in der Prozession bestimmten Zweige von Palmen oder anderen Bäumen geweiht werden. Diese Zweige werden dann als segenbringend aufbewahrt Viele wollen in der Palmenweihung eine Erinnerung an den uralten Brauch, zu Beginn des Frühlings grüne Zweige zu sammeln und mit ihnen die Häuser zu schmücken, sehen. Diesen Brauch übten nicht nur die Germanen, sondern auch dte Griechen, die Perser und die Inder. Im Mittelalter wurde in der morgenländischen Kirche am Palmsonntag häufig der Einzug Christi theatralisch dargestelll Mit einem Reiter an der Spitze zogen die Be wohner der Dörfer auf Wegen und Fluren umher, und Männer, Frauen und Kinder sangen Lieder, die an den Einzug in Jerusalem erinnern sollten Mit den Zweigen, dte man trug, ging man dann in die Kirche, um sie weihen zu lassen. Wenn sich der Zug zerstreut hatte, nahm man dte Zweige mit nach Hause und steckte sie an das Dach oder stellte sie als glückbringend in Gärten und aus Feldern aus. Manchmal allerdings artete der Palmsonnlagsumzug in arger Weise aus Es wurde zum Beispiel in der Prozession ein hölzerner Esel mit einem Bilde Christi daraus mitgeführt und allerlei Unfug getrieben Einen solchen „Palmesel" kann man noch heute im Germanischen Museum in Nürnberg sehen. Im alten Byzanz prägte man für den Palmsonntag besondere Denkmünzen, die bann als Geschenke an Freunde und Bekannte von Hand zu Hand gingen. Im späteren Mittelalter galt der Vvnmag vor Ostern häufig als Tag der Gnaden. Weltliche und kirchliche Behörden benutzten ihn, um Sünder und Verbrecher von ihren Strafen zu befreien: Leibesstrafen und Geldbußen wurden er lassen, und wer in Schuldhaft saß, erlangte an diesem Tage die Freiheit wieder. Hier und dort kennt man in ländlichen Gegenden bis zum heutigen Tage noch den „Palmbaum", den man aufstellt, um ihn mit allerlei bunten Sachen und mit Früchten zu schmücken, wie man das bekanntlich auch mit dem „Malbaum" zu tun pflegt. * Kirchenvorstands-Sitzung. Dienstag den 8. April hielt von Nachmittag 5 Ahr ab der vollzählige Kirchenvorstand im Kir- chenvorstandszimmer der Pfarre unter Pfarrer Richters Leitung seine AptÄmonatsversammlung. Anter a) Eingänge wird ein Prospekt über die kirchliche Bestattungsversicherung vorgelegt. Aeber die Freidenkerbewegung wird gespvchen. Es wurden Mit teilungen über die diesjährige Jugendweihe gegeben. Drei Rech nungen über Orgelreparaturen der Gebrüder Gehmlich-Dresden werden vorgelegt und deren Bezahlung wird beschlossen. Unter Punkt 2 der Tagesordnung faßt man Beschluß zu 3 Kirchen steuergesuchen. Zu Punkt 3 der Tagesordnung „Friedhof" be schließt man nach den Anträgen des (Ehren)Friedhossausschusses. Es werden die Rechnungen über den Mauerbau längs des Quantzschen Gartens und am Ehrenfriedhofeingang, den Er neuerungsbau an der alten Leichenhalle, die Versetzung eines Grabmals nach der südöstlichen Ecke des Friedhofs vorgetragen und die Zahlung der Beträge, soweit sie noch nicht genehmigt, an die Firma Bertholdt beschlossen. Man sieht weiter vor, an der Südseite den vollständig schadhaften Zaun neu zu ersetzen. Für die Bepflanzung der bereits vergebenen Grabstellen waren bindende Beschlüsse gesaßt, um der Würde des Friedhofs zu ent sprechen, eine Einheitlichkeit zu schaffen. Die Verwendung von Konservenbüchsen als Blumenoasen auf Grabstellen soll möglichst unterbleiben, wenn es nicht möglich ist, sie im grün bewachsenen Grabhügel zu verbergen. Die schadhaften Friedhofswege sollen gebessert werden, und es erbieten sich die Herren Kunze-Sachs- dorf und Kirchner-Grumbach, das in Gruben angeforderte Ma terial kostenlos anzufahren, wofür ihnen der Dank des Vorsitzen den wird. 4. Im Diakonat machen sich in einer Wohnung einige Erneuerungsarbeiten nötig, die zur Ausführung dem Bauaus schuß überwiesen werden. Zu Punkt 5 der Tagesordnung „Ver wendung der Erträgnisse des Opferstockes" wird zunächst mitge teilt, was in den verschiedenen Behältnissen eingelegt war. Die Büchse für Posaunenmission in der alten Iakobikirche will man neu beschriften. Auf dem neuen Friedhöfe will man in der Nähe des Friedhofseinganges eine neue, jeden Abend abzunehmende Sammelbüchse mit der Aufschrift „Für Erneuerung und Erwei terung der Kapelle" an einer Linde anbringen. Pfarrer Richter wünscht, daß auf dein Friedhöfe eine Tafel zum Aufhang käme, die die wichtigsten Paragraphen der Gottesackerordnung trage. Nach Verlesen der Verhandlungsniederschrift fand die Tagung gegen 7 Uhr ihr Ende. Im Anschluß an die Sitzung besichtigte man in der Nikolaikirche die provisorische Aufhängung anderer Beleuchtungskörper. Man ist der Meinung, es bei der alten ge diegenen Kirchenbeleuchtung zu belassen, aber bei dem nötigen Umbau der Lichtleitung einige Stromkreise einzubauen, um nicht veranlaßt zu sein, stets alle Beleuchtung einzuschalten. Der Hauptausschuß für das 3. Gauschießen des Osterzgebir- gischen Schützengaues tagte gestern abend im „Adler". Nach be grüßenden Worten dankte Präsident Kantor Hientzsch Herrn Bürgermeister Dr. Kronfeld für die Uebernahme des Vorsitzes im Ehrenausschuß, sowie den Herren Rittmeister von SchivizhvfM und Oberlehrer Kühne für ihren Beitritt zu demselben. Ein Bild von dem Stande der Vorarbeiten gaben die Berichte der einzelnen Ausschußvorsitzenden. Kommandant Rost beleutieu die Arbeit des Schießausschusses, die sich zunächst haupWM um die Erneuerung des Schießstandes dreht. Ein rechnenM Aeberschlag beziffert die Kosten auf rund 1500 Mark. Ihre bc- willigung bleibt als reine Schützensache der HauptversammluA am 23. April Vorbehalten. Oberlehrer Kühne erläuterte d>c Idee des geplanten Festzuges als eines solchen des feiernden Handwerks. Die Mitwirkung des Reitvereins versicherte Ms meister von S ch i v i zh os f e n. Für den SchmüäungsaussäM erbat sich Obltn. Kuhr Direktiven, die Finanzfrage beruM Oberzahlmeister Ruppert. Man traf die Auswahl der W täte und Festzeichen und stellte die Entschließung über ein Feuerwerk noch zurück. Weiter wurden allgemeine Fragen be handelt. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit zu seiern ist morgen Freitag dem Tischler Heinrich Ehrhardt und seiner EbcftK vergönnt. Eine seltene geistige und körperliche Rüstigkeit ust Frische ist dem Jubelpaar noch beschieden. Lange Jahre war du Jubelbräutigam bei der Firma Eger Le Koch beschäftigt, bis W das Alter zwang, den Hobel aus der Hand zu legen. Wir bM gen beiden zum goldenen Jubelfeste die herzlichsten Glückwiinfte dar. Mögen ihnen noch viele freundliche Stunden in voller sundheit beschieden sein! Die Freiwillige Sanitätslolonne vom Roten Kreuz morgen Freitag ihre diesjährige Hauptversammlung bei Hegen bart in der Alten Post ab. Die Vereinigung mitteldeutscher Ortsmuseum hält ihre U Tagung am Sonntag, dem 27. April, in Meißen ab. Die Ver einigung. deren Geschäfte durch den Direktor des StadtgeschM' lichen Museums Leipzig, Dr. Friedrich Schulze, geführt werden« bezweckt die Klärung und Förderung des Museumsgedankens 's' Mitteldeutschland. Sie hat von ihrer Gründung an, die am 1- September 1920 in Leipzig erfolgte, eine möglichst wenig festge legte, bewegliche Form gehabt und ist bis heute statutenfrei ge blieben. Sie hast regelmäßig ein- bis zweimal im Jahre Wc"- derversammlungen ab und gibt seit 1928 auch eine gedruckte Kvi rfpondenz heraus, die als Beilage der „Mitteldeutschen Blätter für Völkerkunde" vierteljährlich erscheint. Die Geschäfte btt Meißner Tagung werden durch Stadtarchivar Dr. Gwger- Meißen, erledigt. Geplant ist neben einer Fachsitzung und einer Stadtführung eine öffentliche Sitzung, in der Dr. Walter Hent schel über „Bildende Kunst in Meißen vom 13. bis 18. M'' hundert" und Dr. Walter Ahlemann über „Die geschichtliche Be deutung der Heimatmuseen" sprechen werden. Maikäferplage. Nach beim Wirtschaftsminifterium er gangenen Berichten muß in diesem Jahr in zahlreichen Gemein den mit dem massenhaften Auftreten des Maikäfers gerecht werden, und zwar voraussichtlich in folgenden Verwaltungsbe zirken (Amtshauptmannschaften und Stadtgebieten): ZiM Bautzen, Kamenz, Pirna, Dresden, Meißen, Großenhain, beln, Oschatz, Grimma, Leipzig, Borna, Rochlitz, Glauchau. Ab Rücksicht auf die großen Verheerungen, die dieser Schädling de' Land- und Forstwirtschaft, insbesondere dem Obst, und GaW- bau zufügen kann und durch welche die Betroffenen in wirtschaftlichen Existenz schon aufs schwerste gesährdet worbe« sind, liegt eine tatkräftige Bekämpfung und möglichst vollst^' mene Vernichtung im volkswirtschaftlichen Interesse. Als kämpfungsmaßnahmen kommen in Frage: Sammeln der As" käfer und der Engerlinge, sowie Schonung der natürlichen tilget der Engerlinge, nämlich des Maulwurfs und der M" Auskunft über Postschließsachinhaber. Bei Ankündigung^ in Zeitungen und Geschäftspapieren werde» oft ohne näh'" Angaben über die hinter der Antündiung stehende Person die Schließfachnummer angegeben, unter der Briefe usw. diese Person zu senden sind. Es könnten Fälle vorliegen, in b nen es erwünscht ist, vor dem Beginn des Briefaustausch^ Näheres über die Person, die das bekanntgegebene Schließf^ benutzt, zu erfahren. Das kann nur durch Rückfrage bei dem das Schließfach in betracht kommenden Postamt geschehen. waren Zweifel laut geworden, ob die Postanstalten mit RM sicht auf die Wahrung des Briefgeheimnisses berechtigt seien, d" erbetene Auskunft zu erteilen. Im Amtsblatt des Roichspvb Ministeriums wird nunmehr bekanntgegeben: ,Nach Ziffer " Abs. 2 der Grundsätze für die Aeberlassung verschließbarer Ab holungsfächer, die der Fachinhaber als rechtsverbindlich anzuer kennen hat, erfolgt die Aeberlassung eines Schließfaches nicht Z" dem Zwecke, dem Fachinhaber die Geheimhaltung seines Nameus und seiner Wohnung zu ermöglichen. Es bestehen daher kein-' Bedenken dagegen, daß die Postanftasten auf Anfragen nach Hs Anschrift des Inhabers eines bestimmten Schließfaches AuskuB erteilen." 75jähriges Jubiläum des Leipziger Missionshaufes. Wen" jemals das beinahe zu Tode gehetzte Wort von dem Veilchs«- das im Verborgenen blüht, seine Berechtigung gehabt hat, so u" Blick aus jenes Haus, das in äußerer und innerer SchlichcheU, ja Aermlichkeit auf der Carolinenstraße zu Leipzig steht und Mai dieses Jahres die 75. Wiederkehr des Tages seiner Grund steinlegung erlebt: das Haus der e.-luth. Leipziger Mission! Bo«' Dasein dieses Hauses verrät der Baedecker oder sonst irgend^ anderer Reiseführer auch nicht ein Sterbenswörtchen. Kenn Fanfare müht sich um sein Ansehen. Es steht auch nicht eins-' zeichnet in der amtlichen Liste der Leipziger Bildungsanstalten Es sonnt sich nicht im Glanze behördlicher Gunst. Es ist de" allermeisten Leipzigern nicht einmal dem Namen nach bekannt und doch birgt dieses Aschenbrödelhaus eine BrunnenstUff deutsch-christlicher Kultur, eine Bildungsstätte von weltweite" Bedeutung: das Seminar der lutherischen Heidenmission!» sieben langen Jahren vermittelt es den Seminaristen eine gruiw liche humanistische und theologische Durchbildung für den Dient auf den Missionsfeldern Indiens und Afrikas. Eine Reihe 6^ hervorragender Lehrkräfte hat im Laufe der 75 Jahre in dieses Institut gewirkt, und noch viel größer ist die Reihe tüchtige Männer, die draußen in Indien und Afrika und auch in de deutschen Heimat mit Dankbarkeit auf ihre Studienzeit im sionshaus zurückblicken. So dürfte es denn auch für die breiter Öffentlichkeit eine einfache Pflicht der Dankbarkeit sein, dieses Haus mit seinen Segenswirkungen über drei Erdteile hin in ft" nem Gründungsmonate mit besonderer Wertschätzung zu S? denken. , 70 000 Kaufmannslehrlinge wollen die Tüchtigsten werden Dieses hohe berufliche Streben verbindet die große Zahl d^ Kausmannslehrlinge, die heute im Deutschnationalen Handlung^ gehilfen-Verband zusammengeschlossen sind. In einem Bekennm-- hat ihr berufliches Wollen seinen Niederschlag gefunden. Ei wertvolle Förderung erfährt es durch das an Anfang und 0 halt reiche Bildungswesen des Verbandes, das aus seinem Ae antwortungsgefühl gegenüber dem kaufmännischen Nachwuw entstanden ist. Von diesem Bildungswesen haben neben aE Einrichtungen in den letzten Jahren die kaufmännisch Berufswettkämpfe eine besondere Bedeutung
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