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Wilsdruffer Tageblatt : 16.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300416
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300416
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-16
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.04.1930
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ll grell, nm ver vas Festland in der Luft bereist werden kann, zu zeigen. Außerdem will man den Mitgliedern des Heston-Luft- Platzes, so heißt die englische Amateurvereinignng, Gelegen heit geben, Einblick in das Wesen der deutschen Lustfahrt zu tun. Die Leitung des Fluges hat Kapitän Baker, ein in England sehr bekannter Kriegsflieger, übernommen. Die Osthilfe. Denkschrift des Neichsfinanzministers. Der Reichsfinanzminister hat dem Reichsrat nunmehr die Denkschrift über die Hebung der durch die neue Grenz ziehung notleidend gewordenen Gebietes des Ostens vor gelegt. Nach Angaben der Vossischen Zeitung erfordern die Be dürfnisse des Ostens einen Gesamtbedarf innerhalb der nächsten zehn Jahre für die Zwecke der Landwirtschaft (Entschuldung) 59,3, Er haltung bäuerlicher Betriebe 4, Lastensenkuna (auf 10 Jahre) 70, Frachtenerstattung für Hinterpommern (aus 5 Jahre) 5, Produktionsförderung 5, Meliorationen 7,5, Bartschregulie- rung 0,8, Seßhaftmachung von Landarbeitern (Umschulung usw.) 0,75, Jnstandsetzungsfonds für Stadt und Land 10, Kleinbahnen 2, Chausseehauten 75, Wasserstraßen und Ver- kehrsföroerung 3,4, Elektrizität 25,8, Gewerbesörderung 2,7, Kindergärten 10, Jugendeinrichtungen 8, Schwesternstationen 6 Krankenhäuser 15, Reserve 29 Millionen Mark. Der Gesamtbetrag beziffert sich nach dieser Aufstellung auf 350 Millionen Mark. Dieser Betrag soll aber nur als vorläufig zu betrachten sein. Wilsdruff, am 16. April 1930. Merkblatt für den 17. April. Sonnenaufgang 5°-Mondaufgang — Sonnenuntergang 18^ l! Monduntergang 6" 1790: Der nordamerikanische Staatsmann Benjamin Franklin gest. Gründonnerstag. Mit dem Palmsonntag beginnt die Oster- oder Karwoche, und jeder Tag dieser Woche hat seine besondere Bedeutung. Die eigentliche Festfeier wird aber doch erst durch den Donners tag der Karwoche, den Gründonnerstag, eingeleitet. Nun erst herrscht die richtige Osterstimmung, und wenn auch noch der ernste Karfreitag und der der Vorbereitung des Festes dienende Karsamstag — der Osterabend oder Große Sabbat — zwischen Gründonnerstag und den Osterfesttagen liegen, so ist doch an diesem Donnerstag alles bereits auf Festfreude eingestellt. Es mutz zwar noch Werkeltagsarbeit getan werden, aber sie geht einem leichter als sonst von der Hand, denn jeder senkt: „Und jetzt kommen die Feier- und Ruhetage!" Wobei man des Samstags, der ja auch noch einige Arbeit verlangt, kaum noch achtet. Seit dem fünften Jahrhundert wird der Gründonners tag als Gedächtnistag der Einsetzung des heiligen Abendmahls gefeiert. Später bekam er verschiedene Namen. Einer dieser Namen hängt mit dem am Gründonnerstag in der katholischen Kirche stattsindenden Futzwascheu zusammen. In Rom wird das Futzwaschen vom Papste, dem Kardinale Handtuch und Becken halten, so vollzogen, daß der Heilige Vater dreizehn weitzgekleideten Priestern (früher waren es Arme) den rechten Futz benetzt worauf er ihn abtrocknet und küßt. Die dreizehn sog. „Apostel" werden dann gespeist und dabei vom Papste bedient. Früher wurde das Futzwaschen am Gründonnerstag in ähnlicher Weise auch am bayerischen und am österreichischen Hofe und in der griechischen Kirche, besonders am russischen Hofe vollzogen. Mit Rücksicht darauf, daß am Gründonnerstag Bützer wieder in die Ktrchengemeinschaft ausgenommen wurden, hieß der Tag auch Antlatz-, Ablaß- oder Erlaßtag. Weil nun die Wiederaufgenommeneu und Sündloscn wieder „grünende" Zweige der Kirche sind, ist der Name „Grün donnerstag", über den schon viel gestritten worden ist, wohl am sichersten von „ciiss viriclium", Tag der Grünenden, abzu leiten. Andere leiten das seit dem Jahre 1200 vorkommende Wort von der Sitte, an diesem Kardonnerstag grüne Kräuter zu essen, ab. Diese Ableitung dürfte aber wohl künstlich kon struiert worden sein: der Tag hieß sicher nicht darum Grün donnerstag, weil man grüne Kräuter aß, sondern man atz grüne Kräuter, weil der Tag schon seit langem „Tag der Grünenden" hietz. * Willkommener Regen. An durchdringendem Aprilregen ist Gärtnern und Landwirten viel gelegen, zumal im heurigen Witte- rungsverlaufe, der das Erdreich bis zu beträchtlichen Tiefen der Austrocknung nahegebracht hat. Seit Sonntag hat es fast ohne Unterlaß geregnet. Damit ist ein allseits gehegter Wunsch end lich in verheißungsvolle Erfüllung gegangen. Der bislang nur zögernd verlaufene Enwicklungsprozeß im Reiche der Natur hat dadurch eine willkommene Anregung erfahren, die sich in der ge samten Vegetation bald nachdrücklich auswirken wird. Weiteste Kreise der Volkswirtschaft haben beträchtlichen Nutzen davon. Selbst auf die bevorstehende Osterzeit wird dieser Wandel der Dinge einen heilsamen Einfluß ausüben. Man darf mit einem pfingstlichen Ostern rechnen, das auch den vielen Wirten in Stadt und Land, die sich auf regen Osterbesuch rüsten, von Vorteil sein wird. Entlastungszüge auf der Strecke Wilsdruff-Freital-Pot- schappel. Anläßlich des Osterfestes verkehren auf der Strecke Wilsdruff—Freital-Potschappel folgende Entlastungszüge nach Bedarf. Sonnabend,den 19. April: Vorzug 4926 ad Froital-Potschapel 13.32, an Wilsdruff 14.11 Uhr. 1. und 2. O st e r f e i e r t a g: Nachzug 4922 Freital-Potschapel ab 6.30, Wilsdruff an 7.10, Vorzug 4924 Freital-Potschapel ab 9.53, Wilsdruff an 10.32 Uhr. Ferner wird noch darauf hingewiesen, daß seit 6. 4. 1930 an allen Sonn- und Festtagen der Zug 4937a, ab Wilsdruff 21.02, an Freital-Potschappel 21.41 Uhr, verkehrt. Der Betriebsschädenverein, mit dem sich der Bezirks- Landbund Meißen in mehreren Versammlungen beschäftigt hat, wurde am Sonnabend nachmittag endgültig konstituiert. Die Veranlassung zur Gründung dieser Vereine hat die Hilflosigkeit gegeben, in die schon viele Landwirte durch Brände gestürzt wor den sind, nach denen sie meist aller Betriebsmittel, des nötigen Futters für das Vieh, des Saatguts usw. und der Geldmittel zu ihrer Neuanschaffung beraubt sind, da sowohl die Landesbrand- versicherung wie die privaten Mobiliarversicherungsgesellschaften ihre Zahlungen erst nach Abschluß der Schadenschätzung leisten. Die regelmäßig bei den Landwirtschaftlichen Vereinen eingehen den Bittgesuche von Brandgeschädigten reden eine deutliche Sprache. Der Betriebsschädenverein leistet sofort finanzielle Hilfe, die sich nach der Größe des Betriebes und nach dem Um fange des Schadens richtet, der durch eine oberflächliche Schätzung ermittelt wird; die endgültige Abrechnung erfolgt nach dem Ab schluß der für die Höhe der Hilfeleistung maßgebenden Schäden- berechnung derLandesbrandversicherung und der Mobiliaroersiche rung. Wie der Gast vom Landbund Döbeln, Herr Löffler, mit teilte, ist die Beteiligung im dortigen Bezirke sehr stark, und je der Brandfall führt dem Verein neue Mitglieder zu. Der im Vorjahre begründete Döbelner Verein Umfaßt jetzt schon 746 Mch glieder mit rund 15600 Hektar, was 56 929 Einheiten mit einem Eintrittsgelde von rund 14 000 Mark entspricht. Der Verein hatte im ersten Halbjahre seines Bestehens 680 Mark an Brandschäden zu bezahlen. 2m neuen Jahre traten allerdings drei erheblichere Schadensälle ein, die 7088 Mark an Vergütungen erforderten. Man glaubt aber, daß es mit dieser -Häufung für Heuer sein Be wenden haben wird. Auf die Einheit entfielen durch diese Brand fälle je 14 Pfg. Borna hat im zweiten oder dritten Betriebs jahr nur 7 Pfg. je Einheit erhoben. Je größer die Mitgliederzahl, desto billiger stellt sich die Versicherung für den Einzelnen. Bei 25 Hektar - 100 Einheiten sind 25 Mark Eintrittsgeld zu zahlen. Zum ersten Vorsitzenden wählte die Versammlung Herrn Zieger (Großkagen), zu seinem Stellvertreter Herrn Döring (Mutzsch mitz). Das Amt des Rechnungsführers übernimmt Kassierer Fischer vom Landbund Meißen, das seines Stellvertreters Herr Reichel. Als Beisitzer für die einzelnen Amtsgerichtsbezirke wur den gewählt die Herren Fischer (Gruna) für Nossen, Münch (Naundörfel) für Meißen, Risse (Sora) für W i l s d r u ffund Zscheile (Wildberg) für Kötzschenbroda. Die Wahl für Lom matzsch steht noch aus. Der Verein soll seine Tätigkeit beginnen, sobald der angemeldete Besitz 8000 Hektar erreicht hat. In der Debatte wurde verschiedentlich Kritik an der Landesbrandverfiche- rungsanstalt geübt, deren Leistungen sich in einem Mißverhältnis zu den Beiträgen befänden und die auch bei einem Vergleich mit den privaten Versicherungsgesellschaften ungünstig abschneide. Eine größere Anzahl Landwirte erklärten sofort ihren Beitritt zu dem Verein, der in nächster Zeit eine lebhafte Werbetätigkeit ent falten wird, durch die man den benötigten Umfang bald zu er reichen hofft. In den Lindenschlößchen-Lichtspielen läuft diese Woche der große Ufa-Film: „Die wunderbare Lüge der Nina P elrow n a" mit Brigitte Helm, Franz Lederer und Warwick Ward in den Hauptrollen. Der Film führt in das glanzvolle Mi lieu feudalen russischen Militärs der Vorkriegszeit, ohne jedoch im eigentlichen Sinne Militärfilm zu sein. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine mondäne Frau, die Geliebte des Regiments kommandeurs, leichtlebig, verwöhnt, die ohne Glanz und Luxus nicht leben kann — so scheint es. Als in ihr Leben ein jugend- frischer Kornett tritt, da sind mit einem Male alle ihre Anschauun ungen und Lebensgrundsätze über den Haufen geworfen, und aus der oberflächlichen, mondänen Frau wird das hemmungslos lie bende Weib, das bereit ist, alles, auch sich selbst für den Geliebten zu opfern. So wird der Film zum hohen Lied der Liebe, die keine Grenzen kennt, die nur das eine Ziel hat, für den anderen zu leben und — wenn es sein muß — zu sterben. Der Film schildert das Erleben einer Frau, die alle Wonnen der Liebe erfährt, die aber auch alle Schmerzen grenzenloser Leidenschaft auskosten muß. Brigitte Helm erglimmt den Gipfel ihrer Kunst und schafft eine Gestalt von glutvoller Hingabe, von ergreifender Schlichtheit und innerlicher Beseeltheit, die ans Herz greift und erschüttert. Wieder entscheidet das Gericht: Rundfunkstörung ist Besitz störung! Das Amtsgericht Kötzschenbroda hat kürzlich ein inzwi schen rechtskräftig gewordenes Urteil gefällt, das für die Frage, ob Rundfunkstörung eine Besitzstörung bedeutet, von Interesse ist. Ein Rundfunkhörer in Kötzschenbroda hatte gegen einen be nachbarten Lichtspielbesitzer Klage eingereicht, da er durch die elek trischen Schwingungen einer in dem Lichtspieltheater aufgestellten Vorführungsmaschine erheblich beim Rundfunkempfang gestört wurde. Das Gericht gab der Klage statt und verurteilte den Be klagten zur Unterlassung der Störungen bei Vermeidung einer vom Gericht, festzusetzenden Geld- oder Haftstrase. Tanneberg. (87. Geburtstag.) Moritz Weber, der äl teste Tanneberger Einwohner, Veteran von 1866 und 1870/71, feiert heute Mittwoch, den 16. April, seinen 87. Geburtstag. Er wurde 1844 in Wendischbvra bei Nossen geboren und siedelte 1889 nach Tanneberg über. Seine dreijährige aktive Dienstzeit machte er in Dresden bei der 4. Kompagnie des 2. König!. Sachs. Iäger-Batl. Nr. 13 durch. Im Kriege 1866 machte er den Marsch auf Wien und die Schlacht bei Kvnigsgrätz mit. Mit dem Eiser nen Kreuz kehrte er zurück. Zwei Tage nach der Mobilmachung mit Frankreich folgte er des Kaisers Ruf und kämpfte u. a. vor Paris und bei Verdun mit. Einige Jahre später, 1876, wurde er noch einmal auf einige Wochen zur Ausbildung mit der Büchse zu obengenanntem Bataillon eingezogen. Zum Ehrenmitglieds des Militärvereins Burkhardswalde wurde er im September 1910 ernannt und erhielt auch von diesem Verein das Verdienstkreuz für 25jährige treue Mitgliedschaft. Im Juni 1923 feierte der Veteran die goldene Hochzeit, doch schon im Oktober 1924 starb ihm seine Frau. Zum 85. Geburtstage wurden ihm Glückwünsche vom Reichspräsidenten von Hindenburg zuteil, welcher ihm auch sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift widmete. Unsere Glück wünsche verbinden wir mit der Hoffnung, daß dem Veteran von 1866 und 1870/71 in seinem wohlverdienten Ruhestand ein son niger Lebensabend beschieden sein möge. Mohorn. (Die älteste Cinw ohnerin ch) Reichlich zwei Monate nach ihrem 92. Geburtstag verstarb hier die älteste Einwohnerin unserer Gemeinde, „Mutter Tränkner", die Mutter des Schmiedemeisters Tränkner. Köstlich war ihr Leben. Sie ruhe in Frieden! Kirchennachrichten für den Gründonnerstag. Unkersdorf: Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abend mahl (Pfarrer Seltmann, Kesselsdorf). für den Karfreitag. Predigtext: 1. Petrusbrief 1, Vers 18—21. Kollekte für das Syrische Waisenhaus. Wilsdruff: Vorm. 149 Uhr heil. Abendmahi. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 5 Uhr Abendmahlsgottes dienst. Kirchenmusik: „Es ist vollbracht! Vergiß ja nicht das Wort!" Geistliches Lied für Mezzosopran und Orgel von E. Rö der. Gesang: Fräulein Käte Berger. Kesselsdorf: Vorm. 149 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Heber). Nachm. 2 Uhr Liturgischer Gottesdienst (Pfarrer Heber). Unkersdorf: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, Beichte u. heiliges Abendmahl (Pfarrer Seltmann, Kesselsdorf). Nachm. 2 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl (Pfarrer Seltmann, Kesselsdorf). Weistrvpp: Vorm. 149 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigtgvttesdienst mit anschließender Feier des heiligen Abend mahls. Nachm. 142 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abend mahls. Sora: Vorm. 1411 Uhr Predigtgottesdienst; danach Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Nachm. 2 Uhr li turgischer Gottesdienst. Röhrsdorf: Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des hei ligen Abendmahls. Vorm, 149 Uhr Predigtgvttesdienst. Nachm. 2 Uhr liturgischer Gottesdienst mit Deichte und Feier des heiligen Abendmahls. Limbach: Vorm. 8 Uhr liturgischer Gottesdienst; dar nach Beichte- und Abcndmahlsseier. Blankenstein: Nachm. 142 Uhr liturgischer Gott«' dienst; darnach Beichte und Abendmahlsfeier. Tanneberg: Vorm. 10 Uhr liturgischer GottesdioK darnach Beichte und Abendmahlsfeier. Herzogswalde: Vorm. 149 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Kollekte für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem). — Der liturgische Totter dienst am Nachmittag muß wegen anderweitiger Verpflichtung des Ortspfarrers ausfallen. Neukirchen: Vorm. 149 Uhr Beichte. Vorm. 9 W Predigtgottesdienst. Burkhardswalde: Vorm. 149 Uhr Predigtgottes- dienst, anschließend Abendmahlsfeier. Kirchenmusik: „Jerusalem die du tötest die Propheten", Sopransolo von Mendelssohn. > Vereinskalender. Homöopathischer Verein. 25. April im „Adler" KinovortrO 3. Mai im „Lindenschlößchen" 10-Iahr-Feier. Turnverein Wilsdruff D. T. R. April Werbeabcnd uu „Löwen". Wetterbericht. Allmählich etwas Besserung des Wetters. Nachlaßen del anhaltenden Niederschläge. Bedeckt bis wolkig. Neigung M Unbeständigkeit. Nach sehr kühler Nacht tagsüber höhere Teinpe raturen als heute. Oberes Erzgebirge immer noch Temperaturen in der Nähe bis Nullpunkt bis schwankend. Flachland schwache bis mäßige, Gebirge mäßige bis frische Winde aus nördlichen und westlichen Richtungen. Die Arbeitsmarktlage im Bezirk Meitze« im März 1930. Das Anwachsen der Arbeitslosikeit kam im Laufe des de- richlsmonates allmählich zum Stillstand. Bei den Unterstützungs empfängern zeigte sich eine rückläufige Bewegung, die zum D" auf die Erschöpfung des Anspruches auf versicherungsmäßige Al beitslosenunterstützung zurückzuführen ist. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der verficht rungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung betrug Anfang Mari 8101, Mitte März 7533 und am Ende des Berichtsmonates 690/,- Dagegen waren als Arbeitsuchende gemeldet: Anfang März 98öu und Ende März 9281 Personen. Die Landwirtschaft geigte trotz der vorgeschritlcneu Jahreszeit noch eine geringe Aufnahmefähigkeit. Sie beschränk!- sich auf Kräfte für Stall und Feld und ans junge Burschen dis zu 20 Jahren. Weibliches Personal dagegen konnte in größerem st" fange unlergebracht werden. Die Nachfrage nach Melkern war noch gering. Uneinheitlich war die Lage in der Industrie Steine und Erden. Ein großer Teil der Steinarbeilck konnte in der letzten Woche des Berichtsmonates infolge günlw ger Wasserverhältnisse der Elbe an die alten Arbeitsstellen rückkehren, wo man sie mit Verladen der erheblichen Lagers stände beschäftigte. Die keramische Industrie brachte keine Besserung aus Arbeitsmarkt. Für Monat April sind bereits weitere Entlassung infolge Absatzmangel vorgesehen. Sehr schlecht sind die Ziegels, beschäftigt, die infolge der geringen Bautätigkeit noch erhebt Lagerbestände aufweisen. In der M et a l l w i r t s ch a s t trat eine weitere rücsiäMj " Bewegung ein. Die Entlastungen sind noch nicht zum Stills gekommen. Die elektrotechnische Industrie litt offensichtlich der Ungewißheit der Entwicklung des Baumarktes. , Im Spinnstoffgewerbe kam es zu erneuten sungen. , , Auch im Holz- und S ch n i tz st o ff g e w e r b e E die Zahl der Arbeitsuchenden einen größeren Umfang an. ! folge Auftragsmangel kamen selbst langjährige Arbeitskräfte 1 Entlassung. ' W Eine leichte Besserung zeigte' das B e k l e i d u n g s g' werbe. Der Bedarf an guten Schneidern konnte gedeckt . den. Der im Schneidergewerbe am 29. 3. 1930 ausgebroch^ Streik ist bisher noch nicht fühlbar geworden. Eine allmähliche Belebung brachte das Bauge werd. Es war möglich, eine bedeutende Anzahl Maurer, Zimmerer wj) Maler in Arbeitsstellen unterzubringcn. Trotz der günstigen W ' terung ist aber die Zahl der noch gemeldeten Arbeitsuchen^ außerordentlich hoch. Dies mag aber eine Folge der Kapü"' knappheit sein. Die Vermittlung von Haus- und G a stw ir t s p er! ' n al ist im allgemeinen gut gewesen. Die eingegangenen Siew' konnten restlos aus den Reihen der hier gemeldeten Arbeitsuche den besetzt werden. , Die Gruppe der ungelernten Arbeiter stieg infolge verlad dener Betriebs-Teil-Stillegungen stark an. .- Für kaufmännische und technische Angestellte bot sich nE' einigen Aushilfen keine Beschäftigungsmöglichkeit. ^SsÄen unü NsÄbarlchsIt Dresden. Verurteilung wegen Aufruhrs Der Arbeiter Kiessig hatte sich an den am 6. März stA gefundenen kommunistischen Unruhen beteiligt und n? dadurch Aufruhr und Widerstand gegen die Staatsgut' zuschulden kommen lassen. Das Gemeinsame Schoss gericht Dresden verurteilte Kiessig zu acht Monaten einer Woche Gefängnis. Freiberg. Kreuzottern Plage. Im benaA barten Branderbisdorf gelang es einem hiesigen wohner, 21 Kreuzottern zu fangen. . ! Chemnitz. Ein99jähriger gestorben älteste Einwohner von Chemnitz, der Altwarenhänd' Johann Reußner, ist, 99 Jahre alt, einem Hel' schlag erlegen. Reußner wurde am 2. März 1831-, einem Dorfe bei Hirschberg an der Saale geboren. war dreimal verheiratet. „ Eibenstock. Ein Abenteurer aufgegrifs Von der hiesigen Gendarmerie wurde auf der StE nach Sosa ein 28 Jahre alter Ungar namens Laaß gegriffen, der ohne Ausweispapiere war. Es haE, sich um einen Flüchtling aus der französischen FreE § legion. Laaß hatte sich vor sechs Jahren anwerben lall^ und war nach achtmonatiger Dienstzeit geflüchtet. seiner abenteuerlichen Flucht war er aus nächtwA Märschen durch Frankreich gewandert und auf diese AK § nach Deutschland gelangt, wo er sich bis jetzt bette» herumdrückte. , Oberwiesenthal. Vier Wohnhäuser abg , brannt. Im benachbarten Stolzenhain brach aus, das vier Wohnhäuser einäscherte. Hierdurch ' sieben Familie obdachlos geworden.
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