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Der vorhergehenden Trauerfeier wohnten außer einer gewaltigen Menschenmenge die Spitzen der militärischen und der zivilen Behörden bei. Am Sarge ergriff General superintendent Kähler-Stettin das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er die Königin als gute Landesmutter und edle Helferin feierte. Der König in Begleitung des Prinzen Karl und des schwedischen Gesandten in Berlin knieten am Sarge nieder und beteten leise. Dann dankte er allen, die zum Empfange gekommen waren, und sagte, es sei gut, daß die Königin ausgelitten habe, sie habe schweres Leid ertragen. Während sodann die Schiffskapellc des Flaggschiffes „Drottning Viktoria" einen schwedischen Trauermarsch anstimmte, wurde der Sarg, dem der König und seine Be gleiter folgten, über die Landungsbrücke auf das Schiff getragen und auf dem Achterdeck aufgebahrt. Die Marine artillerie präsentierte das Gewehr und von der Festungs batterie schallten die Schüsse des Trauersaluts herüber. Damit war der offizielle Akt zu Ende. Die Schiffstrossen lösten sich und langsam bewegten sich die schwedischen Schiffe seewärts. Die gestaffelte Biersteuer. Die Einzelheiten des Kompromisses. Nach dem zwischen sämtlichen Regierungsparteien verein barten Kompromiß über die Biersteuererhöhung beträgt die Biersteuer von den ersten 2000 Hektolitern der Jahreserzeugung 9,50 Mark, von den folgenden 8000 Hektolitern 9,7V Mark, von den folgenden 10 OVO Hektolitern 9,90 Marl, von den folgenden 10 000 Hektolitern 10,20 Marl, von den folgenden 30 000 Hekto litern 10,50, von den folgenden 30 000 Hektolitern 10,80 Marl, von den folgenden 30 000 Hektolitern 11,40 Mark und von dem Rest 12 Marl. Gegenüber dem ursprüng lichen Kompromiß sind sämtliche Steuersätze um 50 Pfennig gesenkt worden. Für Brauereien, die innerhalb eines Rechnungsjahres aus sclbstgewonncner Gerste nicht mehr als 20 Hektoliter Bier erzeugen, ermäßigt sich der Steuersatz auf 2 Mark für einen Hektoliter, sofern sie bereits vor dem I. April 1930 in Betrieb gewesen sind. Für Brauereien, die innerhalb eines Rechnungsjahres nicht mehr als 1000 Hekto liter erzeugen, ermäßigt sich der Steuersatz aus 9 Mark. Die Vergünstigungen erlöschen mit Ablauf des Rechnungsjahres, in 7>em in der Brauerei mehr als 20 bzw. 1000 Hcktoliter erzeugt vcrden. M 7V Kilometer Geschwindigkeit aus den Schienen gesprungen. Furchtbare Einzelheiten der Katastrophe. Der Militärzug, der Reservisten vom Militärübungs lager Valdahon in ihre Heimatstädte Belfort und Colmar zurückbringen sollte, hatte Besantzon verlassen und fuhr mit 70 Kilometer Geschwindigkeit die kurvenreiche Strecke nach Laissey zu, als einer der Wagen aus den Schienen sprang und den ganzen Zug mit sich riß. In wenigen Sekunden bot die ganze Strecke das Bild einer furchtbaren Ver wüstung. Sämtliche Wagen hatten sich buchstäblich ineinandergeschoben. Lautes Schreien und ^odesstöhnen drang aus dem Trümmerhaufen, an dem sich die weniger Schwer- und Nichtverletzten bemühten, ihre Kameraden zu retten. Von Besanyon wurden sofort 80 Tragbahren und die notwendigen Hilfsmannschaften entsandt, die im Augen blick noch mit den Bergungsarbeiten beschäftigt sind, da immer noch Tote und Verwundete unter den Trümmern liegen. Auch aus den benachbarten Ortschaften strömt die Be völkerung zu Hunderten herbei und bemüh-t sich, au den Rettungsarbeiten teilzunehmen. Die Leichen wurden vor läufig an dem hohen Bahndamm, der den Doubs entlang führt, gebettet, während die Verwundeten sofort nach Besarwon übergeführt wurden. Von Dijon ist ein schwerer 50-Tonnen-Kran an die Unglücksstelle geschickt, da es zum Teil nicht möglich ist, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln an alle Ver letzten und Toten heranzukommen, da sie größtenteils zwischen schweren Wagenteilen eingeklemmt liegen. Die Unglücksstelle bieiet einen grauenerregenden Anblick. Es war noch nicht möglich, alle Toten zu identifizieren. Der Kriegsminister hat sofort eine eingehende Unter suchung angeordnet. Das Unglück ist um so bedauerlicher, als die Reser visten ihre Übung beendet hatten und zu ihren Familien zurückkehren wollten. Es handelt sich fast ausschließlich um verheiratete Männer, die Frauen und Kinder zurück lassen. Die Ursache des Unglücks. Unter den 38 Schwerverletzten befinden sich viele, die kaum mit dem Leben davonkommen dürften. An der Unglücksstelle wird immer noch fieberhaft gearbeitet. Das Unglück ereignete sich bei der Auöfahrt aus einem kleinen Tunnel. Die Eisenbahnlinie führt an dieser Stelle zwischen zwei hohen Felswänden hindurch, so daß der Zug, als er entgleiste, auf dem Bahndamm blieb. Die Folgen des Unglücks wären auch ungleich schwerer gewesen, wenn die Wagen auf offener Strecke de» hohen Damm in den Fluß hinabgestürzt wären. Die Ur sache des Unglücks ist in Bauarbeiten zu suchen, die aus diesem Teil der Strecke durchgeführt werden. Unverständlicher weise war die Baustelle nur durch eine kleine rote Fahne be zeichnet, so daß der Zug mit voller Geschwindigkeit darüber hinwegfuhr. Der Krieg -er Salzpfannen. Mit Bambusstöcken und Trompetenklängen. Der von Gandhi in die Wege geleitete passive Widerstand der indischen Bevölkerung, der seinen symbo lischen Ausdruck in der Gewinnung von Salz, die Regie rungsmonopol ist, findet, breitet sich mit großer Schnellig keit aus, und die Bewegung nimmt an Schärfe zu. 300 Polizeibeamte, die mit Bambus st öcken bewaffnet waren, zerstörtenallePfannen.die von Gandhis Anhängern zur Gewinnung von Salz benutzt wurden, und beschlagnahmten die Salzvorräte und alle Werkzeuge, die zur Herstellung des Salzes verwendet wurden. Frauen und andere Personen, die Widerstand leisteten, wurden von den Polizeibeamten mit Gewalt zurückgetrieben. Zahlreiche Personen erlitten ernstliche Verletzungen. Für nächsten Sonntag ist eine Massenkundgebung gegen die Salzgesetze am Meeresstrande geplant. Man erwartet, daß mindestens 100 000 Menschen leilnehmen werden. Die Veranstaltung soll durch einen symbolischen Akt ihren Abschluß finden. Eine Abschrift der Salzakte wird unter Trompetenklängen ins Meerver senkt werden zum Zeichen dafür, daß die Akte von der Bevölkerung Indiens außer Kraft gesetzt worden ist. Aus -er Vergangenheit eines Nachtgespensies. Romantische Flucht aus dem Zuchthause. Die Berliner Kriminalpolizei verhaftete vor einigen Wochen einen Mann, in dem man das ebenso „berühmte" wie gefürchtete „Nachtgespenst" gefaßt zu haben glaubt. Das „Nachtgespenst" brach zu nächtlicher Zeit, gewöhnlich zwischen Mitternacht und Morgen, in Wohnungen ein, zerstörte die elektrischen und die Telephonleitungen, leuchtete mit einer Taschenlampe die Zimmer ab, nahm von Küchentischen, aus unverschlossenen Schränken, aus Hosen- und Schürzentaschen ein bißchen Geld — es waren nie größere Summen —, trieb mit den Schläfern einigen nächtlichen Ulk und verschwand dann auf leisen Sohlen. Viele behaupteten allerdings, daß das „Nachtgespenst" in Rudeln austrele, d. h., daß es mehrere Nachtgespenster gebe oder gegeben habe. Von dem verhafteten „Nachtgespenst" nun, das bei seiner Festnahme ein Bein gebrochen bat, werden jetzt recht interessante Dinge erzählt. Es nennt sich Kostrow, soll aber in Wirklichkeit einen anderen Namen führen und ein berüchtigter Zuchthäusler mit einer Vorstrafe von zwölf Fahren Zuchthaus sein. Vor einigen Jahren ist dieser Kostrow, oder wie er sonst heißen mag, aus dem Zucht hause Sonnenburg entflohen, und zwar auf recht kunstvolle Weise. Er hatte sich das Vertrauen des Zucht hauskaplans errungen und wurde von diesem als Messe diener beschäftigt. Eines Tages meldete er sich krank, wurde ins Lazaren gebracht und bar um den Besuch des Priesters. Als der Kaplan am Betts des Kranken saß, sprang Kostrow plötzlich aus, überfiel den Priester, fesselte ihn, knebelte ihn und zog ihm die Priesterkleider aus, um sie selbst anzuzl-wen. In dem geistlichen Gewände soll er dann unbehelligt aus dem Züchthause herausgegangeu sein. von iS „Bei uns maust niemand", sagte Mile. „Ich möcht' auch wissen, was!" Da reichte er ihr lachend die Hand und merkte nun erst, daß die ihre zarter und schlanker war, als er erwartet hatte, achtete indes nicht weiter darauf und ging davon. Unterwegs beschäftigten sich seine Gedanken mit den Ereignissen des Tages. Er atmete aus. Hier war er den Sommer uns vielleicht auch den Herbst über geborgen, und wenn die Arbeit zu Ende ging, dann mutzte er sich genug erübrigt haben, um anderwärts ein Unterkommen zu finden. Jetzt wollte er der Frau, bei der er eine Schlaf stelle gehabt hatte, schreiben, daß sie am nächsten Tage seinen Koffer brächte — oder vielmehr die Holzlade, in oer er seine wenigen Habseligkeiten verwahrte. Schicken lassen durfte er sie sich nicht, weil er hier einen neuen Namen führte, und das Fahrgeld war schließlich nicht viel teurer als der Betrag für ein Frachtstück. Das Städtchen, das er nach halbstündiger Wanderung über den Berg vor sich liegen sah, bestand nur aus zwei Reihen Hausern und einigen abseits liegenden verstreuten Gehöften, die auch Scheunen aufwiesen, wo also allem An schein nach Landwirtschaft getrieben wurde. Auf vem langeu Platze in der Mitte stand ein Brunnen mit weitem Becken, in das kristallklares Wasser aus einem Ständer floß. Kinder spielten davor. Sonst ließ sich nie mand sehen, und laut erklang die Schelle über der Tür des kleinen Ladens, als Jochen Bendemann sie öffnete. Die Frau, die eintrar, schaute verwundert und neu gierig auf den Fremden, kramte dann aus einer Schub lade eine jener billigen Briefmappen hervor — zehn Brief bogen und zehn Umschläge nur 25 Pfennig —, brachte auch ein verstäubtes Fläschchen Kaisertinte, einen Halter mit einer Feder, die wie Gold aussah. Dann kaufte sich Jochen noch eine Pfeife für fünfzig Pfennig und ein Päckchen Tabak für ebensoviel, und mit diesen Schätzen begab er sich in das kleine Gasthaus, das gleichzeitig Fleischerei und Viehhandlung war. Auch dort empfing ihn eine Frau, die aber nicht in diese Räume zu passen schien, denn sie war noch recht jung, und das kurze Kashakleid, offenbar aus einem Kaufhause der Großstadt stammend, war viel zu eng für ihren üppigen Bau. Das rotblonde Haar war zu einem Bubikopf nach Herrenart geschnitten, und in den Ohren baumelten Ge hänge mit falschen, aber blitzenden Steinen. Sommer sprossen bedeckten den Nasenrücken, und der schwellende Mund war sehr rot, als hätte sie einen Lippenstift gebraucht. O weh, dachte Jochen Bendemann, der eine behäbige Wirtsfrau zu finden erwartet hatte, ließ sich aber nichts merken, sondern grüßte, bestellte sich ein Glas Bier, trank und wollte eben zu schreiben beginnen, als die junge Frau sich zu ihm setzte. Ungeniert musterte sie ihn mit ihren tiefbraunen Augen. Dann lächelte sie ihn an. „Sie sind nicht von hier", sagte sie geistreich. Darob mußte auch er lächeln, und das schien ihr zu ge fallen. Sie legte eine ihrer Weißen Hände auf seinen linken Unterarm und wollte ihn ausfragen; aber dazu war Jochen jetzt nicht zu haben. „Liebe Frau", sagte er, „Sie sehen, daß ich gern einen Brief schreiben möchte. Schreiben und reden zugleich geht nicht, und da der Brief noch heute abend mit dem Zuge fort soll, so werden Sie entschuldigen, wenn ich ihn jetzt schreibe." „An Ihre Liebste?" „Kann leider nicht damit dienen." „Ach, Sie! Wer Ihnen das glauben soll!" Nun, Jochen war es egal, ob sie ihm glaubte oder nicht. Er begann zu schreiben und lachte dabei in sich hinein, Man muß das Kin- nur schaukeln; Berlins Gülcrläufe in immer hellerem Licht. Im Sklarck-Unlersuchungsnusschuß ves Preußischen Laus- iages erscheint Vie Mißwirtschaft sie in der Berliner Stadt verwaltung herrschte, im Laufe ver „Überprüfung" in immcr hellerem Licht. Der Architekt Schneider bekundete, der Vermittler Bernau habe sich ihm gegenüber seiner M Ziehungen zu vem Grundstücksmakler Hiller und zum Stadtrai Busch gerühmt und über ein fehlgeschiagenes Geschäft mit ver Stad> Berlin in bezug aus Stavlrat Busch gesagt: „Hättet ihr das Kind geschaukelt wie wir, vann wäre vas Geschäft schon ge macht worden!" Weiler habe Bernau Bemerkungen gemaM, Vie varauf schließen ließen, vatz er aus vie Entscheidungen des Magistrats einen starken Einfluß besessen habe. Auch habe er ihm, dem Zeugen, gegenüber erklärt, daß Oberbürger meister Böß ihn bei einem Geschäft nm 5000 Mark sm einen besonderen Fonds gebeten habe Oberbürgermeister Böß wirs dann noch einmal vernommen. Es wird auf Akten vermerke hingewiesen, nach Venen sich ver Oberbürgermeister sür direkte Verhandlungen beim Ankauf des Gutes Düppü ausgesprochen habe. Es sei aber seitens der Stadt nichts ge schehen, um die Vermittler auszuschallen und den billigere« Weg der direkten Verhandlungen zu gehen. Der Oberbürger meister erklärte hierauf, vaß er alles getan habe, um de« „Fall Düppel" «f den Grund zu gehen. Buschs Mitarbeiter- sagt aus. Der Grundstücksmakler Felix Günther, der in den letzte« Tagen vergeblich geladen worden war, hat sich dem Ausschuß zur Verfügung gestellt, nachdem er im Laufe des Vormittag» bereits von der Staatsanwaltschaft vernommen worden war Günther hat bei der städtischen Grundstücksgesellschaft „P-' trolea" eng mit Busch zusammengearbeitet. Er gab zu, von dem Makler Wulschner sür die Vermittlung de» Gutes Maricnfelde 200 000 Mark verlangt zu haben. Wulschner habe jedoch weder ein ernstliches Angebot machen können, noa habe er den verlangten Betrag zahlen können Günther gab weiter zu, von Wulschner 5000 Mark als Unterstützung für den Mahtfvnds der Wirtschastspartei verlangt zu haben; der Zeuge wles weiter darauf hin, da? Stadtrat Busch und Hiller alte Bekannte gewest« seien und erklärte gerade heraus, er glaube, daß die Kredit hergabe an Hiller im Falle Düppel nur erfolgte, um die Stadl zum Ankauf des Gutes über Hiller zu zwingen. Der bei Düppel erzielte Überpreis sollte wahrscheinlich zwischen Hiller und Busch geteilt werden. Die Frage, ob « glaube, daß Stadtra! Busch bei den städtischen Grundstüil^ ankäufen persönliche Vorteile gehabt habe, bejahteder Zeug-' ohne weiteres. Er habe beobachtet, daß Busch nach große« Transaktionen immer sehr viel Geld hatte. Der Zeuge Gunty« will ferner gehört haben, daß Stadtrat Busch im Zusammen hang mit den Plänen der französischen Warenhausfirm« Galeries Lafayettes 250000 Marl verdient haben soll. Das gestempelte Dokument. Der Ulitz-Prozeß. Zu Beginn der Freitagssitzung des zweiten Ulitz-Prozesic» wird Frl. Naumann, die Sekretärin in der BezirksverÄni- gung War, vernommen. Sie erklärt, das ihr von Frl. Wuzisi sie polnische Spitzeldienste tat, überbrachte Dokument hätte sie selbst gestempelt, während es von dem Vertreter ihres Vor gesetzten unterzeichnet worven sei. Die ver Anklage zugrunde liegende Bescheinigung habe sic, wie sie aus mehrmalige ei«- vringliche Fragen angibt, nicht ausgestellt. Der nächste Zeuge Pielawski führt im Gegensatz zu seine" früheren Bekundungen aus, vaß er bei einer flüchtigen Über sicht ver ihm von Frt. Wuzit übergebenen Dokumente einem den Namen Biatucha gelesen und sich gemerkt ebenso vie Unterschrift Ves Angeklagten. Im weiteren Ver läufe seiner Aussage muß er jedoch diese Bekundungen wic^ Dahingehend einfchränken, vaß vicses Dokument ver ihm vsl- gelegten Photographie der fraglichen Bescheinigung nur äh«' tich gewesen sei. In ver ersten^nstanz halte der Zeuge sa- I La. sm öiarkt I Bodors denn die neugierig Zusehende verstand sicher kein Wort von dem, was er schrieb. Seine Wirtin war Polin, und er schrieb ihr in dieser Sprache, die er vollkommen be herrschte — wie manche andere auch. Er beantwortete indessen die Frage, was für eine Sprache das sei, nicht, beendete den Brief und fchob ihn in einen Umschlag. Die Adresse schrieb er nicht darauf. Die Neugierige sollte sie nicht lesen. Er konnte es auf der Station tun. Und er trank aus, zahlte und schickte sich zum Gehen an. Die Frau schritt ebenfalls zum Ausgange, dicht neben ihm, sich halb an ihn anschmiegend, und plötzlich hielt sie ihn mit beiden Händen fest. „Kommst du wieder?" fragte sie girrend. Sie konnte aber doch noch unter seinem Blick er röten. „Es ist so langweilig hier, wenn man in der Residenz ausgewachsen ist, und mein Mann ist wieder über Land auf den Handel. Mit den Spießern hier — pah, die Esel! Die können bloß Kartenspielen und..." Allerdings, es mochte ein trauriges Leben für die lebenslustige junge Frau sein, aber Jochen Bendemann hatte durchaus kein Verlangen, sie zu trösten und zu unter halten. „Der einzige Vernünftige ist noch der Förster — und nun Sie..." Weiter hörte Jochen nichts. Er befreite sich von ihren Händen, grüßte und ging, fest entschlossen, das Haus nickst wieder zu betreten, hinaus. Hinter sich hörte er ein seltsames Lachen, auf das er nicht achtete. Und da ihm war, als hörc -r aus der Ferne schon das Läuten des Zuges, so lief er c ig den schmalen Steig zur Haltestelle hinunter, schrieb in der Wartehalle die Adresse auf den Brief, ließ sich eine Marke geben und warf das Schreiben in oen Kasten des Postwagens. Zwei alte Leute stiegen aus, sonst war niemand zn sehen, und nachdem er die neue Pfeife gestopft und an gebrannt hatte, machte Jochen Bendemann sich auf den Heimweg. (Fortsetzung folgt.)