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Tagesspruch. Das Meer und die Liebe Sind ähnlich sich Beid, Dort Ebbe und Fluten, Hier Freuden und Leid. G. Zieschang. Dresdner Plaudereien. Er hatte etwasvergessen. — Sachsens Presse - vertreter im Deutschen Hygiene - Museum. — Die größte Ausstellung der Nachkriegszeit. — Die blonde Weltmeisterin. — Der Schwarm der Dresdnerinnen. — Kommt ssionsrat Thie me f. — Rückschrittliches. — „Wir woll'n die goldne Brücke bau'n!" — Konfirmationstag. (Nachdruck verboten.) In einem gutgemeinten Artikel eines Tagesschriststellers war kürzlich Deutschland als Reiseziel empfohlen worden. Da wird man gern zustimmen, denn in unserem lieben Vater lande gibts viel Schönes und Interessantes zu schauen und wie der reiselustige Deutsche selbst gern an fremden Gestaden und m fremden Ländern weilt, so muß er anderseits bemüht sein, auch von dorther Besuch anzulocken. Der obenerwähnte Artikelschreiber hat nun als besondere deutsche Anziehungspunkte in diesem Jahre die Bayreuther Festspiele und die Oberammergauer Passions- spiele bezeichnet. Auch damit hat er recht, denn es gibt in der ganzen Welt nur ein Bayreuth und ein Oberammergau mit feiner ergreifenden Passionsbarstellung, die auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückblickt, wenngleich im Laufe der Jahrzehnte aus dem einst primitiven Spiel eine recht modern aufgezogene Sache geworden ist. Immerhin, auch hier handelt es sich um eine Welt sehenswürdigkeit. Eine solche ist aber — und ihre Erwähnung hat der Kollege von der Feder anscheinend vergessen — auch die Internationale HygieneAusstellung in Dres den, die am 17. Mai d. I„ also in wenigen Wochen ihre Pfor ten öffnen wird. Voran geht ihr die Weihe des Deutschen Hygiene - Museums. Ueber Entstehen und Werden beider Unternehmen ist die Oeffentlichkeit durch die literarische Abtei lung der Hygiene-Ausstellung fortlaufend unterrichtet worden. Man kann wohl aus diesen Notizen und Artikeln sich aus große Dinge vorbereüen lasten, aber der persönliche Eindruck von dem im Entstehen Begriffenen wirkt doch noch weit stärker. Davon haben sich auch die aus dem ganzen Lande zu ihrer Iahreslagung kerbeigekommenen Pressevertreter überzeugt. Vor gar nicht zu langer Zeit waren sie zu einer Besichtigung des eben vollendeten tTT^Esbaues eingeladen worden. Inzwischen ist in den weiten nchtdurchfluleten Räumen mit wahrem Bienenfleiß gearbeitet vvrdcn. Wele Säle sind bereits mit einem ungewöhnlich inter- eganten Schaumaterial ausgestattet worden, die eigenen Werk- Uallen zur Schaffung der Museumsobjekte, die auch an andere geben werden, sind in vollem Betrieb und die Großartigkeit der ganzen Schöpsung läßt sich kaum in Worte lagen. Tatsache bleibt jedenfalls, daß mit dem Deutschen Hygiene- Museum nicht nur Dresden und Sachsen, son- öern ganz Deutschland eine Sehenswürdigkeit erhält, deren Be deutung kaum zu erschöpfen ist. Das Gleiche gilt von der In ternationalen Hygiene - Ausstellung, die nur ein Drittel kleiner wie die Weltausstellung in Barzelona ist. Aber sie ist die größte aller deuts chen Ausstellun - gen der Nachkriegszeit. Zum bisherigen Ausstellungs park ist jenseits der Lennestraße eine neue riesige Hallenstadt ge kommen, in der 20 Staaten ausstellen. Es wäre jedem erwachse nen Bewohner unseres Landes zu wünschen, daß er Gelegenheit nähme, in diesem Jahre einmal nach Dresden zu fahren, um das ster mit deutscher Tatkraft Geschaffene zu bewundern. * Was sonst in diesen Tagen in Dresden „los war?" Eine Menge. Nein, man langweilt sich hier durchaus nicht. Da hatten die Vertreter des edelsten Spottes, die Fechter, einen großen Abend. Die Weltmeisterin, die jugendliche blondbezopfte Frank furterin Helene Mayer war in eigener Person nach Dres den gekommen und schwang im dichtgefüllten Ausstellungspalast das Florett. Ihre vollendeten Darbietungen bildeten einen ästhe tischen Genuß. Man kennt Helene Mayer von ungezählten pho tographischen Aufnahmen her und eine überschwengliche Zoitungs- stimme hatte sie sogar als den Typ des „deutschen Mädels" be zeichnet. Das war nun zwar ein bischen danebengehauen, denn Fräulein Mayer ist gar nicht rein germanischen Blutes, aber sie bleibt trotzdem eine recht sympathische Erscheinung und zu ihren schönsten Erinnerungen wird sie ihren Empfang beim Reichs präsidenten von Hindenburg bezeichnen. Damals mußte sie hier zu noch drei Tage Urlaub von ihrem Gymnasialdirektvr erbitten. Inzwischen hat sie das Matur bestanden und will dem Verneh men nach Iura studieren. Hoffentlich schlägt sie später als künf tiges Frl. Dr. jur. auch rednerisch eine gute Klinge. - * Noch viel mehr begeistert zeigt man sich immer noch für den göttlich singenden Operettenheiden Wilhelm Thunis, einen Tenor, der Alt und Jung „einwickelt". Nicht seit Wochen, sondern seit Monaten singt und mimt er allabendlich im Zen tral - Theater in sehr guter künstlerischer Umgebung den unglücklich verliebten chinesischen Prinzen in Lehars Operette „Im Lande des Lächelns", womit bas Reich der Mitte gemeint ist. Die Handlung des Stückes braucht hier nicht ausge- tischt zu werden; zu bemerken ist aber, daß mit ihr eine herrliche Musik einhergeht und Lehar hat dem Tenor eine äußerst dank bare Aufgabe gestellt. Thunis hat sich nun in seine Rolle richtig hineingekniet, wie es im Bühnenrotwelch heißt und da alles Ero tische auf viele Leute noch einen gewissen Reiz ausübt, so läßt sich der Erfolg leicht ausdenken. Beim etwas schmalzigen Liebeslied kommt der Künstler unter fünf Wiederholungen selten weg und wirft eine Besucherin einen Veichenstrauß auf die Bühne, sofort stimmt er ihrs zum Danke noch einmal an. Aber auch nicht alle Männer haben ein Granitherz. Meinem Sitznachbar, einem al ten würdigen Herrn, rannen vor Rührung dicke Tränen in den schütteren Bart. Genug, Wilhelm Thunis, von Geburt ein Hol länder, ist des Anhörens wert und er beabsichtigt noch bis Ende April den Eroberungszug auf die Herzen der Theaterbesucher fortzusetzen. Fast unbemerkt war vor Kurzem nach längerer Krankheit ein verdienter Mann aus dem Leben geschieden, der den Dresd nern ungezählte Stunden angenehmster Unterhaltung bereitet hat: Kommissivnsrat Carl August Thieme. Er war Be sitzer und Direktor vom einstigen Victoria-Salon, dem heutigen Ufa-Theater in der Waisenhausstraße. Bor 40 Jahren hatte er von seinem Vater die Direktion der nachmals berühmten Varieie- bühne übernommen. Auf ihren Brettern hat sich Jahrzehnte hin durch das vornehme internationale Artistentum produziert und Thieme verstand es ausgezeichnet, gute Programme zusammen zustellen. Fast alle namhaften Vertreter und Vertreterinnen der vielverzweigten BarietÄunst waren von Thieme nach Dresden gerufen worden und er war ihnen ein verständnisvoller und wohlwollender Direktor. Inflation und Zeitverhältnisse machten dieser Spezialitätenbühne ein Ende und seit Jahren steht das Haus im Dienste des rollenden Bildstreifens. Um die infolge allgemeinen Geldmangels sehr mäßige Kauf lust zu beleben, veranstaltet man gewisse „Tage". Es gab da schon Hut-, Karpfen-, Porzellan- und andere „Tage", an denen die betreffenden Dinge und Artikel zu besonders wohlfeilen Preisen angebvten wurden. Der erhoffte Erfolg hat sich- nicht immer eingestellt und auch dem kürzlich veranstalteten „T a g desBuches" ist ein solcher nicht befchieden gewesen. Das ist sehr bedauerlich und läßt leider Schlüsse zu, daß es kulturell bei uns nicht vorwärts geht. Zu den besten Freunden zählt immer noch ein gutes Buch und meinen bichtgefüllten Bücherschrank, Hausmacherarbeit eines tüchtigen Meisters, zähle ich zu meinem wertvollsten Besitztum. Als ein Rückschritt ist auch die Tatsache anzusehen, daß der wissenschaftliche Leiter unseres städtischen Planetariums aus seinem Amte scheiden mußte. Es wird nunmehr nebenamtlich verwaltet. Ursache: mangelnder Besuch dieses wertvollen, im Dienste der Volksbildung stehenden Instituts. * Nun folgt wieder etwas Fortschrittliches. Wer entsänne sich aus seiner Jugendzeit nicht des Spielreimes „Wir woll'n die goldne Brücke bau'n!" Die Stadt Dresden baut jetzt auch eine Brücke über den Elbstrvm. Die neue Anlage soll die westlichen Vorortsgemeinden miteinander verbinden und ver kehrstechnisch die Innenstadt entlasten. Als der Bauplan auf tauschte, war mit der Errichtung einer Grobmartthalle da drau ßen gerechnet worden, aber diese wird nun an einer anderen, weniger abgelegenen Stelle gebaut. Der Beschauer des neuen Bauwunders (die Loschwitzer Brücke führt bekanntlich die Be zeichnung das „blaue Wunder" ob ihrer kühnen Eisenftvnstruk- tion und wegen ihres blauen Anstrichs) wird sich zwar nicht so fort erklären können, warum man so weit draußen vor der Stadt eine Brücke mit weit über 3 Millionen RM. Kostenaufwand er richtet, aber man darf doch hoffen, daß auch das dortige weite Gelände einmal mit Häuserreihen und industriellen Anlagen be baut wird und man dann den Stadtvätern dankbar ist, daß sie das stolze Werk schufen. Die „Flügelwegbrücke", so heißt es, ist mit einer Stützweite des Stahlüberbaues über die Stromöffnung von 115 Meter die weitestgejpannte Dlechbalkenbrücke der Welt. Also hier wieder einmal Dresden in der Welt voran! Die smac- ten Amerikaner würden mit solch einem Retord eine Bomben reklame machen. In dieser Woche ist die Oefjnung der beiden Brückenteile geschlossen worden und man hofft, dieses Meister werk der Technik am 1. Oklober d. I. dem Verkehr übergeben zu können. Tausende junger Christen und Christinnen treten am Palm sonntag an den Altar, um nun selbst ihr religiöses Glaubens bekenntnis abzuiegen. Es mag dahin gestellt sein, od Menschen, die noch halb im Kindesatter stehen, die große Bedeutung, die ein solches Bekenntnis in sich schließt, vollständig zu erschöpfen in der Lage sind. Die Strömungen der Zeit haben dazu — leider — ein ftebriges getan, das religiöse Bewußtsein in unserem Volke zu schwächen. Viele von uns Aelteren sahen jedenfalls dem Kvnfirmationstage mit anderen Gefühlen entgegen und ein heili ger Schauer durchieselte die Meisten, wenn sie vor dem blumen geschmückten Altäre knieten und ihr Haupt von der segnenden Hand des Geistlichen berührt wurde. Auch der Konfirmations spruch war ihnen nicht gleichgültig. Es mögen keine Vergleiche zwischen einst und jetzt angestellt werden, immer noch stellt die Konfirmation ein ernstes und tiefes Erlebnis für einen jungen evangelischen Christen dar. Für Eltern und Konfirmanden bleibt der Palmsonntag und der ihm folgende Gründonnerstag ein Zeit punkt heiliger Erinnerung. Es besteht die schöne Sitte, in eine Familie, deren Kind eingesegnet wird, Blumen und herzliche Wünsche zu senden und festlich wird dort der Tag begangen. Das ist recht so, denn für die Eltern ists ein erreichtes Ziel und für die Konfirmanden der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Ganz unangebracht wären aber Uebertreibungen solcher Fest freude. Da wurde ich erst in diesen Tagen in einer Gaststätte Ohrenzeuge, wie sogenannte „bessere Leute" sich erzählten, daß sie an einer Konsirmationsfeier teilgenommen hätten, bei der es bis zum andern Morgen früh 5 Uhr „gegangen" wäre. Das heißt also die Dinge gründlich verkennen. Ebensowenig gehören die Schulentlassenen nun bereits zu den Erwachsenen. Im Gegen teil. sie sind wohl alle noch sehr erziehungsbedürftig und das Lernen soll jetzt erst richtig losgehen. Möchte man dies in der be greiflichen Freude über den verheißungsvollen Tag nicht ver gessen. Alle Familien aber, die ein Kind einsegnen lassen und die sem selbst übermittelt die besten Wünsche für eine glückliche Zu kunft Emii. Sie Heimkehr der toten Königin von Schweden. Die Trauerseier in Swinemünde. Die sterbliche Hülle der Königin von Schweden wurde in Swinemünde auf Deck des schwedischen Panzerkreuzers „Drottning Viktoria" aufgebahrt, das — von anderen Kriegsschiffen begleitet — die Leiche der Königin nach Stockholm brachte. OopVrlZkt bv Martin k'eucktrvsnßser, »alle (Lssle) l? Du willst zur Krehern ziehen? Na, das ist schön, das gefällt mir; aber deswegen mußt du doch zur richtigen Zeit anfangen. He, Lohmeyer! Komm mal her! Du arbeitest mit dem Neuen zusammen. Ich werde euch die Bäume anhacken. Vertragt euch!" „Nu allemal!" entgegnete Lohmeyer, den Jochen ja nun schon kannte, und bot diesem die harte rechte Hand zum Willkomm. Meile erklärte ihm noch, daß er den Neuen anlernen müßte, dann ging er, und die beiden neuen Kameraden machten sich an die Arbeit. Jochen Bendemann hatte manchen Baum fällen sehen, aber noch nie dabei mitgeholfen. Nun lernte er, daß auch bas eine Kunst ist, die verstanden sein will; denn es kam sehr viel darauf an, daß die Stämme gleichmäßig fielen, immerhin war die Sache nicht so schwer, daß er sie nicht bald weggehabt hätte. Und war die Arbeit auch an- strengend, so geschah sie doch in frischer Luft und im Sonnenschein und machte ihm Spatz. Als der Platzmeister zu Mittag pfiff, ging Jochen Bendemann mit den jüngeren Arbeitern nach der Kantine, einer einfachen Bretterbude. Es gab Kartoffelmus mit gerösteten Zwiebeln und ein Stück derbe Blutwurst dazu. Jeder bekam seinen gehäuften Teller voll, jeder aber holte auch noch einen dicken Runksen Brot hervor, und Jochen ließ sich für fünf Pfennige auch einen geben. Hei, wie das schmeckte! Ehe er sich's versah, war alles verzehrt, und mit den anderen streckte er sich im Sonnenschein auf dem Boden aus und hielt ein Schläfchen, bis die Pfeife Meiles ihn wieder aussckeuckte. Am Hange huschten Weiber und Kinder durcheinander, Holzabfälle auflesend. Ihr Lachen und Schwatzen scholl lustig zu den Hieben der Aexte; und wenn wieder einer der Bäume krachend stürzte, dann quiekten sie alle. Schneller, als er es gedacht harte, mußte Jochen Bende- mann aufhören; er war stolz, als der Platzmeister zu ihm kam und zufrieden ob des Geleisteten nickte. „Wirst dich schon machen, Jochen!" sagte er. Dann brachte er die Werkzeuge in die Hütte, sprang ? zum Bache hinunter, streifte das Hemd ab und wusch sich gründlich. Er kümmerte sich nicht darum, daß die anderen ihn ver wundert beobachteten. Er liebte die Reinlichkeit nun ein mal über alles, wie es ihm von klein auf beigebracht worden war, und da er kein Handtuch bei sich hatte, setzte er sich auf einen Stamm, bis die Sonne ihn getrocknet hatte. Als er sich erhob, waren die anderen schon fort. Nur die, die in der Baracke wohnten, saßen entweder vor dieser oder vor der Kantine, rauchend, trinkend und spielend. Keiner kümmerte sich um ihn, und so wanderte er denn den ihm nun bereits bekannten Weg hinab zum Häuschen der Mutter Kreher. Schon von weitem sah er sie vor der Tür auf der Bank sitzen, die abgearbeiteten Hände im Schoß; aber ihre Augen leuchteten, als er ihr halblaut einen Gruß zurief. Sie i stand auf, kam ihm entgegen und sagte: „'s geht ihm gut! Er war schon wieder bei sich, schläft aber jetzt." „Das freut mich, Mutter Kreher, und ich werde ganz leise sein. Ich will nur einen Brief schreiben, den ich nach her noch besorgen muß." „Und gewaschen haben Sie sich auch schon!" „Wenn's Wasser so nahe zur Hand ist!" „Na, jeder macht's nich!" Sie brauchte nicht zu rufen. Ihre Enkelin hatte schon gemerkt, daß der neue Mieter gekommen war, und führte ihn die Treppe hinauf, die steil und eng war und deren ausaetretene Stufen manchmal arg knarrten. Sie kamen aus einen tleinen Boden, von dem ein Ver schlag abgetrennt war. Und so einfach, wie er von außen anzusehen war, so einfach war er auch inwendig. Ein schlichtes Bett aus Kiefernholz, die Federbetten mit buntgewürfeltem Ueberzug, ein Tisch, ein Stuhl — das war alles. Auf dem schmalen Fensterbrett stand eine blecherne Waschschüssel mit einem Seifennäpfchen. An der Wand war ein grober Vorhang angebracht, hinter dem die Kleider aufgehängt werden konnten. Neben dem Waschbecken aber stand in einem blauen Blechtrug ein Strauß Himmelsschlüssel und Narzissen. „Schön ist's hier!" sagte Jochen Bendemann trotzdem. Und er hatte ja auch recht, denn durch das enge Fenster schaute er hinein in das Zweiggewirr des Waldes, und die Lust war frisch und rein. „Wenn's Ihnen nur gefällt, Herr!" sagte Mile leise, wie auch er gesprochen hatte. „Ich Weitz nicht, ob wir Ihnen heute was zu essen geben sollen..." „Wie haben es die früheren Mieter darin gehalten?" „Sie haben sich alles selbst besorgt bis auf die Morgen suppe. Kaffee gibt's bei uns nicht." „Dann werde ich's auch so halten", entschied Jochen, fragte nach dem Preis und bezahlte gleich für die erste Woche, worüber das Mädchen sich sehr zu freuen schien, denn es errötete flüchtig. Aber als er dann nach Schreib papier fragte, da vertiefte sich die Röte ihrer Wangen. Sie schämte sich offenbar des Geständnisses, daß nichts Der artiges vorhanden sei. „Wir haben nichts zu schreiben", erklärte sie. „Nun, dann werde ich mir das Nötige besorgen. Sagen Sie mir nur, wo ich es kriegen kann. Ich möchte mir auch noch ein Paar Stiefel kaufen..." Er erfuhr, daß unterhalb des Schlosses, auf der an deren Seite des Hanges, ein Städtchen lag und eine Bahn haltestelle dabei war. Er bedankte sich für die Auskunft, versprach, bei seiner Heimkehr ganz leise zu sein, und fragte nach dem Haus schlüssel. Aber den gab's nicht; die Tür blieb offen. t^ortketzuna iolat.i