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Wilsdruffer Tageblatt : 12.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193004128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300412
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-12
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.04.1930
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Avg. HUnttch (Soz.): Wie Vorlage ist nur ein 20-Mtl- lwnen-Geschcnk für die deutschen Benzolfabrikantcn. Abg. Dr. Rademacher (Dtn.): Die Vorlage ist geeignet, sie Jnlandsproduktion zu stärken, und deshalb zu begrüßen. Von einem Geschenk an die Fabrikanten kann nicht die Rede sein. Abg. Hörnle (Komm.) bezeichnet die Einschmuggelung der Agraranträge in das Benzolgcsetz als ein Stück politischen Banditentums. Abg. Tempel (Soz.): Was hier als Agrarprogramm vor- gelegt wird, ist nicht vereinbar mit den Interessen der Gesamt- ivirtschaft, es schädigt insbesondere die wirklich bäuerlichen Wirtschaften. Ein Minister des jetzigen Kabinetts hat vor >inigen Tagen geäußert: Wir leben nicht von Hugenberg, wir werden an ihm sterben. Dieses Kabinett wird an Hugenberg sterben. Damit schließt die Einzelaussprache. Die Vorlagen über die Umsatzsteuer und die Agrarreform werden den Ausschüssen überwiesen. Ohne Aussprache »-erden angenommen der deutsch- ühweizerische Vertrag über die Rheinregulierung zwischen Straßburg, Kehl und Jstein, der Gesetzentwurf über die An wendung des deutsch-englischen Auslieferungsvertrages auf gewisse Mandatsgebiete und die Konsularverträge mit der Türkei und Bulgarien. Dann vertagt sich das Haus aus Sonnabend. * Entscheidung soll Sonnabend fallen Berlin, 11 .April. Die gemeinsame Sitzung des Reichs- kübinetts mit den Führern der Regierungsparteien hatte das Er gebnis, daß der Gedanke eines Ermächtigungsgesetzes wieder fal len gelassen wurde. Es besteht aber Uebereinstimmung darüber, daß die politische Entscheidung bereits am Sonnabend im Reichs tag herbeigesührl werden soll. Weiter waren sich die Parteien mit dem Kabinett darüber einig, daß eine Verbindung zwischen Finanz- und Agrargesetz in der Weise hergestellt werden soll, daß die Regierungsparteien einen Antrag einbringen wonach Finanz- und Agrarprogramm nur gemeinschaftlich in Kraft treten. Wie die Telegraphenunion hört, will das Kabinett sowohl im Falle der Ablehnung der ge nannten Verbindung als auch im Falle der Ablehnung wichtiger Deckungsvorlagen noch am Sonnabend den Reichstag auflösen. In der Sonnabendsitzuna des Reichstages wird Reichskanzler Dr. Brüning selbst das Wort ergreifen. ReMMsttWent Ir Luther droht «lit ZurNuahme der Kredite Berlin. Die Dringlichkeit der Annahme der Deckungsge setze wird noch besonders dadurch unterstrichen, daß heute in par lamentarischen Kreisen von einem Brief des Reichsbanlpräsrden- ten Dr. Luther an den Reichsfinanzmin'ister Dr. Moldenhauer gesprochen wurde, in dem der Reichsbankpräsident ankündigt, er werde genötigt sein, einige in nächster Zeit fällige Kredite des Reiches von rund 35V Millionen nicht weiter zu prolongieren, falls nicht bis zum 15. April volle Klarheit über die Steuergesetze geschaffen ist. Berlin, 11. April. Nach der DAZ. verlautet in poli tischen Kreisen zu dem Bries Dr. Suchers an den Reichsfinanz- minister, daß es sich besonders um den im Vorjahre aufgenomme nen 35V-Millionen-Kredit der Banken handelt, der am 15. April zurückgezahlt werden müßte. Reichssinanzminister Dr. Molden hauer habe schon vor einigen Tagen im Steuerausschuß über die Verhandlungen für eine Prolongierung beraten. Zu den Bedin gungen der Banken scheine es zu gehören, daß die Deckungsgesehe bis spätestens zum Sonnabend dieser Woche vom Reichstage ver abschiedet werden. Seipel legi hie ParteWmslW nieder Wien, 11. April. Freitag abend wurde parteiamtlich die aufsehenerregende Nachricht veröffentlicht, daß Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel von der Führung der Christlich-Sozialen Partei zurückgetreten ist. Aus der Meldung, die die Christlich-Soziale Nachrichtenzentrale hierüber verbreitet, geht deutlich hervor, daß Dr. Seipel nicht beabsichtige, sich aus dem politischen Leben zu rückzuziehen. In der Meldung heißt es, Dr. Seipel stand vor der Wahl, do seine Gesundheit der Riesenarbeit auf die Dauer nicht gewachsen ist, sich entweder für die Parteiführerschast oder für die über die Parteigrenzcn hinausgehende Tätigkeit zu ent scheiden. Er hat nun das letztere getan. WulMldMMr VW PostschnellM zermalmt — Bisher 22 Tate Neuyork, 11. April. Am Freitag wurde ein vollbesetzter Ueberlandautobus an einem Bahnübergang 20 Kilometer südlich der Stadt Albuquerque im Staate Neu-Mexiko von einem Post schnellzug erfaßt und förmlich zermalmt. Das Unglück forderte 22 Tote und viele Schwerverletzte. Die herumliegenden zerstückelten Leichen neben dem Schienenstrang bieten einen grauenvotlen An blick. Beim Zusammenstoß fing der Autobus Feuer, wodurch viele der Opfer .bis zur Unkenntlichleit verbrannten. Fünf Hilfs züge sind an die Unglücksstelle zu Rettungsarbeiten geeilt. Kleine Nachrichten „Ihr feigen Hunde!" Weimar. Im Thüringischen Landtag kam es bei der Beratung des Haushaltsplanes zu einem Zwischenfall. Der kommunistische Abgeordnete Eyermann ries ini Verlaus eines persönlichen Streites den Nationalsozialisten zu: Ihr feigen Hunde! Er wurde vom Präsidenten zur Ord nung gerufen und aufgesordert, den Saal zu verlaffen. Da er dieser Ausforderung nicht nachkam und sich außerdem einige Tribünenbesuchcr an den Auseinandersetzungen durch Zwischenruse beteiligten, wurde die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen. Inzwischen wurden die Tribünen geräumt. Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilte Präsident von Thümmel mit, daß der Abgeordnete Eyermann sich durch seine Weigerung, den Saal zu verlassen, auf acht Tage von den Sitzungen ausgeschlossen habe. Höhenwettrekord einer deutschen Fliegerin. Böblingen. Der deutschen Fliegerin Frau Margret Fus- bahn gelang es, mit einem Klemm-Leichtslugzeug den inter nationalen Höhcnrckord für Leichtflugzeuge in der Klasse 0 zu brechen. Die Fliegerin erreichte eine Höhe von ungefähr 4900 Meter. Damit ist der bisherige Höhenrekord vorbehalt lich der Anerkennung durch den Deutschen Lustral und durch die Internationale Sporlkommission in Paris um etwa 900 Meter geschlagen. Der letzte Rekordinhaber, der polnische Flieger Zwirko, erreichte eine Höhe von 4004 Meter. Das -rwandte Klemm-Leichtflugzeug ist ein normales Serien-- ugzeug der Type I, 25 la und ist mit einem 40 ?8 Salmson- > owr ausgerüstet. Hus unserer keimst Wilsdruff, am 12. April 1930. Merkblatt für den 13. und 14. April. Sonnenaufgang 5" 5"!! Mondaufgang 19" 20'" Sonnenuntergang 18°' 18"!l Monduntergang 5" 5°" 13. April 1830: Der Komponist Eduard Lasten geb. Das Wetter wird schlechter. Infolge der verschiedenen Luftdruckstörungen, die über dem mitteleuropäischen Kontinent lagen, war das Wetter in der ersten Hälfte der vergangenen Woche ziem lich veränderlich. Die Niederschläge genügten freilich lange nicht für die Landwirtschaft. Die Temperaturen lagen im allgemeinen wesentlich höher als in der Woche vorher und entsprachen ungefähr den Normalwerten. Mitte der Woche trat eine allgemeine Aufheiterung ein. Leichte östliche Winde waren vorherrschend. Da aber in Westeuropa neue Störungsgebiete aufgetaucht sind, dürfte oas schöne Wetter nicht von Dauer sein. Vielmehr ist bei stark wechselnder Bewölkuna mit vereinzelten Nieder schlägen zu rechnen. * Palmarum — Konfirmation. Die Jugend des Volkes ist seine Zukunft. Diese Wahrheit laßt es berechtigt erscheinen, daß in diesen Tagen die Knaben und Mädchen, die morgen an den Konfirmationsaltar heran treten, im Mittelpunkte des allgemeinen Interesses stehen. Aus den jetzigen Konfirmanden wird die Generation von morgen, werden die Väter und Mütter der nächsten Generation. Darum ist es nicht gleichgültig für das Volksganze, was nun aus diesen Kindern wird, die nun zum großen Teil in das Leben hinaus treten. Die Schule hat ihre Erziehungsarbeit in der Hauptsache beendigt, das Haus selbst tritt zurück mit seinem Einfluß, sie sollen selbständige Glieder des Staates, der Kirche, der Gesellschaft werden. Zentnerschwer kann da wohl die Frage auf die Herzen treuer Eltern und Löhrer, ja aller wahren Volksfreunde fallen: haben diese jungen Schößlinge den rechten Saft und die nötige Kraft mitbekommen, um durch die Stürme des Lebens nicht ge knickt zu werden, sondern als starke Bäume heworzugehen. Was b-sher an ihnen versäumt worden ist, läßt sich nur schwer wieder einholen. Darum ist der Palmsonntag vielmehr ein Tag ernster Selbstprüfung als ausgelassener Freude für alle, die an der Ju gend zu arbeiten haben. Aber es gibt keinen, der nicht an seinem Teile dazu mithelfen kann und muß, daß die Schule des Lebens, in die diese jungen Menschen genommen werden, dazu diene, daß sie brauchbare Glieder am Bolkskörper werden. Möchten wir alle uns dieser Verantwortung neu bewußt werden. Möchte die morgige Konfirmation allen Beteiligten der erste Schritt zu einem con innerem Werte erfüllten späteren Leben werden, das ist unser Hoffen und Wünschen, und damit übermitteln wir allen Konfirmanden und Konfirmandinnen von dieser Stelle aus unse ren herzlichsten Glückwunsch! * Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch, den 16. April 1930, abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Mitteilungen. 2- Verlegung des Frühjahrsmarktes. 3. Woh nungsbau 1930 und Zuteilung der Mietzinssteuermittel. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Die Osterserien haben heute begonnen! Zwei Wochen erst s nd unsere kleinen ABC-Schützen zum Lernen geeilt, und schon genießen sie nun eine der schönsten Einrichtungen der Schule: die Ferien! Sonst sind die Osterferien immer zusammengefallen mit Schuljahrsschluß und Versetzung, die nach neueren Bestimmun gen immer mit dem 1. Arpil sich treffen müssen. Aber weil Ostern ur diesem Jahre sehr spät fällt, war es nicht möglich. Doch die et was später gelegten Ferien werden hoffentlich nur zum Güten der lieben Jugend sein: mit jedem Tage steigt die Sonne höher und ihre Strahlen wärmen mehr. Da können Große und Kleine nach Herzenslust draußen yerumspringen, und das ist doch der Hauptzweck der Ferien. Mag der April ein Einsehen haben und unseren fleißigen kleinen Leuten recht schöne vierzehn Tage Oster ferien bescheren! Das Ortskartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbundes hielt am 8. dieses Monats seine Jahreshauptversammlung ab. Nach mehreren geschäftlichen Mitteilungen erstattete der Vor sitzende den Jahresbericht sowie eingehende Berichte über die von ihm besuchten Tagungen des Kreiskartells Dresden und des Lan deskartells Sachsen. Der Gesamtvorstand, der satzungsgemäß aus zuscheiden hatte, wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung einstimmig wiedergewählt. Ferner fand eine eingehende Aus sprache statt über die Stellungnahme des Ortsausschußes des Handwerkes zu Beamtenfragen und die deswegen durch zwei Beauftragte des Ortskartells bei Herrn Stadtrat Zienert erhobe nen Vorstellungen. Die Maßnahmen des Vorstandes wurden gebilligt und weiter der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Spannung nunmehr beseitigt ist und weitere Schritte nicht er forderlich werden. Für die Zukunst sind geplant: Ein Vortrags abend (Houng-Plan) im Mai, ein Familienabend Sonnabend, den 10. Mai. Die Freiwillige Sanitätslolonne vom Roten Kreurz hielt gestern abend in der „Alten Post" unter zahlreicher Teilnahme seiner Mitglieder ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Kolonnenführer Heinrich Birkner hieß alle und besonders den Kolonnen-Vorstand Sanitätsrat Dr. Bartcky herzlich will kommen und gab verschiedene Eingänge bekannt. Darunter ein Schreiben des Landesvereins vom Roten Kreuz, das zur Wer bung neuer Mitglieder für den Zweigverein auffordert. Den Ge schäftsbericht auf die Zeit vom 1. 4. 29 bis zum 31. 3. 30 er stattete Schriftführer Puppe. Darnach besteht die Sanitäts kolonne nunmehr 27 Jahre. Sie umfaßt z. Zt. 43 aktive, 7 passive und 1 Ehrenmitglied, die sich auf die Gemeinden Wilsdruff, Grumbach, Kesselsdorf, Kaufbach und Zöllmen verteilen. Der Vorstand setzt sich zusammen aus den Herren Sanitätsrat Dr. Bartcky als Vorsitzenden und Kolonnenarzt, Privatus Heinrich Birkner als Kolonnenführer, Privatus Max Zschoche als besten Stellvertreter und Kassierer, Hausmeister Rudolf Puppe als Schriftführer und Bäcker Prietzel als Zeugwart. Die Kolonne wurde im letzten Jahre zu 10 Hebungen und 5 Versammlungen zusammengerufen. Eine Uebung fand mit der Feuerwehr, eine mit der Eisenbahn statt. In 193 Fällen wurde sie zu Hilfeleistungen herangezogen in Fabriken, auf Straßen und Plätzen. Eine ganze Reihe Nachtwachen wurden gestellt, Rettungs- und Hilfsdienst bei Gasvergiftungen und Feuers gefahr geleistet, Ueberführungen von Kranken und Verunglückten nach den verschiedenen Krankenhäusern ausgeführt, 15 Theater wachen gestellt usw. Alles in allem eine gewaltige Arbeit, die umso höher anzuschlagen ist, als sie ja freiwillig und unentgeld- lich geschieht. Den Kastenbericht erstattete der Kassierer Zschoche. Das Rechnungswerk wurde von den Kameraden Adam und Täubert geprüft und in Ordnung befunden und dem Kassierer wurde Entlastung und Dank für seine Mühe gc zollt. Bei der Gelegenheit wurde auch dem Gewerbeverein und den Theaterspielern, die zum Besten der Kolonne den Theater abend veranstalteten, herzlich gedankt. Der Kolonnenführer machte weiter darauf aufmerksam, daß in diesem Jahre entweder Inspektion, Alarm oder eine Nachtübung stattfinde. Bei den an- stehenden Neuwahlen wurde der verdiente Kolonnenführer Birkner einstimmig wiedergewählt. Er wollte zwar wegen vcrgerückten Alters und in Anbetracht seiner 27jährigen Führer- tätigkeit nun endgültig abdanken, aber man sah in ihm doch den Mann, der auch in Zukunft die Gewähr für beste Führung der Kolonne gibt. Auf die Zusicherung hin, daß man ihn allseitig kräftig unterstützen will, ließ er sich im Intereste der guten Sache doch schließlich zur Annahme des Amtes wieder bewegen. Auch der aussc^eidende Schriftführer Puppe wurde einstimmig wiedergewählt. Beschlosten wurde weiter der Ankauf von vier mustergültigen Verbandskästen, von denen je einer in Wilsdruff, Grumbach, Kesselsdvrf und Kaufbach stationiert werden soll. Am 1. Juni 1930 findet wieder ein Roter-Kreuz-Tag statt. M seiner Durchführung in Wilsdruff wurden die Kameraden Tutzschky und Zschoche beauftragt. Und schon heute ergeht an unsere Einwohner die Ditte zu freudiger und reicher Unter stützung dieses gemeinnützigen Hilfswerkes. Zum Schluß der Ver sammlung sagte Kolonnenführer Birkner dem Kolonnenarzt und allen Kameraden herzlichen Dank für alle Arbeit und Mühe, die sie im vergangenen Jahre alle so reichlich und bereitwillig!! geieistet haben. Zur Kirchenmusik. Morgen Sonntag Palmarum spricht duld die angesagte Kirchenmusik einer unserer Sächsischen Dresdner Komponisten, Felix August Bernhard Draeseke zu unserer Kirch gemeinde durch sein herrliches, tiefempfundenes Lied: „Treue: Wenn alle untreu werden, so bleib ich dir doch treu" für Mezzo- Srpran und Orgel, gesungen von der heimischen Konzertsängerin Fräulein Doris Rost. Draeseke wurde am 7. Oktober 1835 in Kovurg als Sohn einer protestantischen Predigerfamilie geboren und starb am 26. Februar 1913 in Dresden im Alter von 78 Jahren. Er war Schüler des Leipziger Konservatoriums, lebte zunächst in Leipzig, dann Berlin und später in Dresden. Er war ein begeisterter Freund von Franz Liszt. Von 1876 an lebte ei nur in Dresden, wurde 1884 Lehrer für Komposition am Dresd ner Konservatorium als Nachfolger Franz Weillners. 1892 er nannte ihn der König von Sachsen zum Professor, 1898 zuw Hosrat und 1906 zum Geheimen Hofrat. Die Berliner Universi tät verlieh ihm 1912 hie Würde eines Dr. phil. honoris causa. Draeseke war überaus produktiv, und er hinterließ eine reiche Opuszah! von Kompositionen für Orchester und Klavier, aut viele Lieder für gemischten Chor und Instrumentalbegleitung, auch größere Werke und für eine Singstimme. Zur Theorie der Musik hat er hochwertige Lehrbücher für Musik und Harmonie lehre geschrieben. Seine schriftstellerische Tätigkeit reicht bis st das Jahr 1907 zurück. Diesem ernsten Musiker gebührt das leb hafteste Interesse aller guten Musikerkreise. Kirchlicher Familienabend. Alter schöner Sitte getreu ver sammelt die Kirchgemeinde am Palmsonntagabend die Neukon firmierten und deren Angehörige zu einem Familienabend. Der morgige beginnt abends 148 Uhr im „Adler". Der Kirchens hat seine Mitwirkung zugesagt, ein 2000 Meter langer aus dem Leben der christlichen Jugend läuft und die Christiil' Pfadfinder-Abteilung wartet mit einer Aufführung „Die Pan toffeln" auf. Der Film betitelt sich „Aus der Jugendzeit . . - Tiefes Lied des Dichters Friedrich Rückert weckt noch heute allen Menschen liebe, alte Erinnerungen aus den Kinder- Iugendtagcn. Es ist doch eine köstliche Zeit, diese Frühlings des Lebens, die man nicht vergeßen möchte. Darum läßt man gern die Gedanken in jene Tage zurückwandern. — Fröhliche ernste Bilder aus der Jugendzeit von heute bringt ein neu^ Film, der jetzt kürzlich fertiggestellt worden ist, „Um Freiheit un- Freuden". In dem über 2000 Meter langen Film tritt uns dsl Frohsinn und Kampf evangelischer Mannesfugend entgegen. wird jugendfrisches Leben gezeigt, wie es in der Großstadt und auf dem Lande heute pulsiert. Wie unsere Jugend singt und wan dert, turnt und spielt, arbeitet und kämpft, das wird uns in die sem Film gezeigt. Er findet deswegen auch sicher in jungen Mw schenherzen einen starken Widerhall. Wer sich für unsere Iuge»' verantwortlich fühlt und selbst noch junges, frohes Leben spür! sollte sich diesen Film ansehen. Er bringt u. a. auch herili^ Naturaufnahmen aus der deutschen Heimat. Alle Einwohner sind zum Besuch herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Marktlvnzerte. Mit dem ersten Osterfeiertag beginnen wir der die beliebten Marktkonzerte an allen Sonn- und Festtagen vor mittags von 11 bis 12 Ahr. — Am dritten Osterfeiertag finde' ein großes Extrakonzert im Lindenschlößchen statt, zu wr chem Stadtmusikdirektor Philipp das Aufführungsrecht für dn Musik „Das Land des Lächelns" erworben hat. Die Vortragsfolge weift auch Fanfarenmärsche für Feldtrompeten und Pauken au' Mustkliebhaber kommen voll auf ihre Rechnung. Wohitätigkeitsabend des Lautenchores der Freiberger Kor nerschule. Veranlaßt vom Vater der hiesigen BezirkspflegeN^ stattet der unter der Leitung von Oberlehrer Löschner stehcn-- Lautenchor der Körnerschule in Freiberg am 25. April unser^ Stadt einen Besuch ab und veranstaltet bei der Gelegenho" abends 8 Ahr im „Löwen" zum Besten der hiesigen städtßcbc" Wohlfahrtspflege einen Vortragsabend, der sicher reges IntcrOÜ finden dürfte. Nach Bernhard Schneiders und dem ErkM'' Kinderchor stellt sich nunmehr Oberlehrer Löschners Lautend als dritter im Bunde vor. Ihm geht ebenfalls ein guter Ruf vor aus. Der „Freiberger Anzeiger" schreibt über eine gleichartig Veranstaltung u. a.: „. . . Liebe zu Heimat und Vaterland wu' der Wahlspruch, den der Urheber und Leiter, Oberlehrer Lös» ner, erkoren hatte. Unter seiner straffen Stabführung bot starke Chor Volkslieder und Märsche in großer Zahl. mancher der Hörer war überrascht, welch musikalische Möglif. keilen ein solches Orchester, verstärkt durch einige Geigen, in w birgt. Immer wieder einsetzender Beifall bewies, daß die vorg^ tragenen Weisen ein dankbares Publikum gefunden hatten. besonders gefielen außer den Kinderliedern die Rädellieder. hätte nicht das Herz im Leibe gelacht, als er die schwungvoll' Märsche hörte? Weisen, die zu Anton Günther und auf den telberg führten? Das Konzert war ein voller Erfolg für Obf' lehrer Löschner und seine sangesfreudige Mädchenschar . . Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 13. April: Dr. Bretschneider-Wilsdruff und - Wollburg - Seeligstadt. < Die Wilsdruffer Bank e. G. m. b. H. hält Montag abcn i-8 Uhr ihre 66. Jahreshauptversammlung im „Löwen". Aw der Tagesordnung stehen Vortrag und Richtigsprechung der Ia^ resrechnung, Entlastung des Vorstandes, Beschlußfassung ud' Verteilung des Reingewinnes, Wahlen für ausscheidende glieder des Aufsichtsrates. Beschlußfassung nach 8 29 Zisstr " Sitzung und Beschlußfassung über evtl. Anträge der Mitglied Die Genoßen werden um zahlreiche Beteiligung gebeten. Priv. Schiitzengesellschaft. Die drängende Faßung wichu-u Beschlüße macht die Abhaltung einer außerordentlichen vaut Versammlung noch vor den Osterfeiertagen notwendig und M
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