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den preußischen Antrag und erklärte, daß dieser Entschluß im Wi derspruch zur Reichsverfassung stehe und sich gegen die Länder mit überwiegender Landwirtschaft richte. Der Beschluß treffe insbe sondere auch das besetzte Gebiet Oldenburg, den Landesteil Bir kenfeld. So dürfe der Dank des Vaterlandes an das besetzte Ge biet nicht aussehen. OWIfe vom Kabinett beschlossen. Verteilung des Ostprogramms auf zehn Jahre. — Die Unter stützung der Landwirtschaft. Das Reichskabinett trat unter dem Vorsitz des Reichs kanzlers zur Erledigung einer größeren Anzahl laufender Angelegenheiten in der Reichskanzlei zu einer Sitzung zu sammen. In erster Linie kamen die Anregungen, die der Reichspräsident in seinem bekannten Schreiben an die Reichsregierung vom 18. März gemacht hat, zu ein gehender Erörterung. In diesem Zusammenhang hatte der Reichsminister ves Innern vor kurzem dem Kabinett einen im Einver nehmen mit den beteiligten Reichs- und preußischen Res sorts ausgcarbeitetcn Plan einer Reichs- und Staatshilfe für die bedrängten Ostgebiete vorgelegt, der in der Kabinettssitzung die grundsätzliche Zustimmung der Reichsregierung gefunden hat. Mit der Ausführung dieses Planes, der an sich für zehn Jahre vorgesehen ist, soll im bevorstehenden Haushalts jahr 1930 mit den im Haushaltsplan vorgesehenen 2 2 Millionen Mark begonnen werden. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft berichtete sodann über die in den letzten Tagen zustande ge kommenen gemeinsamen agrarpolitischen Anträge der Regie rungsparteien, die vom kommenden Montag ihre parlamen tarische Erledigung beschleunigt finden sollen. Ser StenerWsAH der Reichstages zm 28. Mörz Mensen Berlin, 20. März. Der Vorsitzende des Steuerausschusses des Reichstages, Abgeordneter Dr. Oberfohren (Dnat.), hat den Ausschuß zur Beratung der neuen Steuervorlagen der Reichs regierung zum 26. d. Mts. einberufen. Ursprünglich war der Zu sammentritt dieses Ausschusses schon für den 25. März vorgesehen. Da die Vorlagen bis zum 1. April verabschiedet sein müssen, stehen für ihre Besprechung nur noch fünf Tage zur Verfügung. Fehlbeträge bei -er Reichswehr. Veruntreuungen. Im Haushaltsausschutz des Reichstages entspann sich eine längere Aussprache über eine Nachsorderung von rund 758 0Ü6 Mark siir „Entschädigungen, Kosten von gerichtlichen Verfahren und sonstigen vermischten Ausgaben". Hierzu wurde von vem Vertreter des Reichswehrministeriums ausgeführt, daß bei oen Dienststellen des Reichsheeres zurzeit insgesamt 39 Fälle von Kasse uschlbcträgen vorliegen. Die große Zahl der Veruntreuungen erkläre sich in der Hauptsache daraus, daß in Auswirkung der Verwaltungsorganisalion die Verwaltung von Geldern mehr als in der Vorkriegszeit den Kompagnien. Schwadronen usw. übertragen werden mußte. Die Rcchnungs- führer der Kompagnien seien Soldaten, sie natürlich in der Kassenführung usw. weniger erfahren gewesen seien. Durch Änderungen der Verwaltungsorganisation und Verschärfung der Kontrolle soll derartigen Verfehlungen für die Folge vor gebeugt werden. Der Vertreter des Reichswehrministeriums gab zu, daß auch von den A u f s i ch t s o r g a n e n nicht alles geschehen sei, was hätte geschehen müssen. Die Soldaten, die die Veruntreuungen begangen haben, seien selbstverständlich strafrechtlich und disziplinarisch zur Verant wortung gezogen worden. Jie ZWscrMtt der Europa Southampton, 20. März. Die „Europa", der neue Riesenschnelldampfer des Norddeutschen Lloyd erreichte am Don nerstag morgen bei strahlender Sonne nach glatter Fahrt über die stark bewegte Nordsee Southampton, von wo die Fahrt das Schiff über Cherbourg nach Neuyork führen wird. Die Fahrt des neuen Schiffes ist bisher ohne jede Störung verkaufen und die entwickelte Schnelligkeit entspreche allen Erwartungen. Die „Europa" dürste ihr Schwesterschiff, die „Bremen", voraussicht lich an Schnelligkeit übertreffen, so daß das Schiff — falls das Wetter dies zuläßt auf seiner Iungfernreise möglicherweise einen neuen Rekord für die Ueberquerung des Atlantik aufftellen wird. Vor Southampton wurde eine Anzahl geladener Gäste, unter ihnen auch der deutsche Botschafter in London, Sthamer, sowie deutsche und englische Journalisten nach der bei Cowes vor Anker liegenden „Europa" gebracht, die es sich nicht nehmen lasten wollten, der „Europa" vor Antritt ihrer ersten Reise Glück- Die „Europa" vor der ersten Abjahr; nach Amerika. wünsche mit auf den Weg zu geben. Die Gäste wurden durch den Präsidenten des Norddeutschen Lloyd, Heineken, begrüßt, der in seiner Ansprache besonders hervorhob, daß der Norddeutsche Lloyd von der deutschen Regierung bisher noch keine Mark an Subventionen für seinen transatlantischen Dienst erhalten habe. Die drei neuen Schiffe des Lloyd, die „Bremen", die „Europa" und die „Columbus" verkörperten durchaus nicht eine agressive Politik oder etwas neues im Transatlantikdienst. Der Norddeut sche Lloyd nehme vielmehr mit seinen drei neuen Schiffen nur den kleinen wöchentlichen Expreßdienst über den Atlantik wieder auf, für den er früher acht Schiffe im Dienst hatte. Der deutsche Botschafter Sthamer wies auf die allgemeine Bedeutung hin, die in der Pionierarbeit, die in der „Europa" und „Bremen" steckten, für das deutsche Ansehen in der Welt liege. Die Welt stehe nicht still und eines Tages werde das Ausland dem deutschen Beispiel folgen. Aber der Norddeutsche Lloyd könne für sich die Ehre in Anspruch nchmen, beispielgebend vor angegangen zu sein. Eine Anzahl von Prestevettretern hatte die Gelegenheit, den Teil der Jungfernfahrt, der „Europa", der von Hamburg nach Southampton führte, auf Einladung des Norddeutschen Lloyd mitzumachen und auf diese Weise das Wunderwerk der Technik, das die „Europa" darstellt, eingehend kennen zu lernen. Nach Verlasten der Gäste lichtete die „Europa" ihre Anker und trat die Weiterreise über den Atlantik an. Christliche Front. Für Freiheit des religiösen Bekenntnisses. Führende Männer sowohl der evangelischen wie auch der katholischen Kirche haben sich unter Wahrung der Selbständigkeit und grundsätzlichen Eigenart der Kon fessionen zu gemeinsamer Arbeit zusammengefunden und einen Verband „Christliche Front" gegründet, der es sich zur Aufgabe macht, für die Freiheit des religiösen Bekenntnisses mit Entschiedenheit einzutreten. Dabei handelt es sich insbesondere darum, allen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden oder in Not ge raten sind, helfend zur Seite zu stehen, ferner aber auch weiteste Kreise durch Wort und Schrift über alle der christ lichen Kirche drohenden Gefahren aufzuklären. Die „Christ liche Front" wendet sich an die Angehörigen aller christ lichen Konfessionen mit der Bitte, ihr bei dieser schwierigen Arbeit helfend zur Seite zu stehen und dies durch Beitritt in die Vereinigung zu bekräftigen. Die „Christliche Front" hat ihren Sitz in Berlin W. 57, Bülowstratze 92, wo An meldungen zum Beitritt entgegengenommen werden. Neuer chinesischer Bürgerkrieg. Drei Regierungen. Der neue Bürgerkrieg scheint jetzt endgültig begonnen ;u haben. Zugleich mit dem Beschluß, eine unabhän gige Regierung in Peiping einzusetzen, erfolgte die Entlassung aller Beamten der bisher als national be zeichneten Nanking-Regierung bei der Eisenbahn Tientsin—Peiping und der Regierungsbeamten der Tele graphen- und Telephonverwaltung. Ferner wurden die Zeitungen, die bisher von Anhängern der Nanking- Regierung redigiert wurden, mit Beschlag belegt. Her vorragende Anhänger Tschiangkaischeks suchen im Pei- pinger Gesandtschaftsviertel und in den ausländischen Konzessionen von Tientsin Zuflucht. Der General Fengjusiang ist von Musischan aus feiner angeblichen Gefangenschaft entlassen und zum Ober befehlshaber des „V o l k s h e e r e s" in Schansi und Honan ernannt worden. Die Mukden-Regierung hat bereits ihre Neutralität erklärt, obwohl sie zur Unter- Mtzung der Nanking-Regierung verpflichtet wäre. Sowjet» ussische Sorgen. Eine angebliche Verschwörung in der Ukraine. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, in der Ukraine sei eine konterrevolntionäre Organisation auf gedeckt worden. Die Leiter der Organisation die be deutende Posten im A ck e r b a u k o m m i s s a r i a t und anderen Institutionen bekleideten, suchten angeblich durch systematische Entstellung von Regiernngsdirektiven „die Landwirtschaft in kapitalistische Bahnen zu lenken". Die Angeklagten sind meist ehemalige Großgrund besitzer und frühere Angehörige konterrevolutionärer Armeen. Jas Mil im JieliWMozetz Osnabrück, 21. März. Kurz nach Mitternacht verkündete das Gericht das Urteil im Dielingenprozeß. Das Urteil lautet. Das Urteil des Schwurgerichts Osnabrück vom 14. Mai 1926 wird aufgehoben. Der Angeklagte wird wegen Körperverletzung mit Tvdesversolg zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die er littene Untersuchungshaft wird aus die Strafe angerechnet. Der Rest der Strafe wird durch die bisherige Haft als verbüßt er achtet. Die Kosten des Verfahrens trägt der Angeklagte. Drei viertel der Kosten des Wiederausnahmeberfahrens werden der Staatskaste auferlegt. In der Begründung des Urteils wird ausgefühtt, daß die Tötungsabsicht des Angeklagten nicht hätte festgestellt werden können. Es sei erwiesen, daß er ein Verhältnis mit der Hoge ge habt habe. Das Gericht hält das Geständnis des Angeklagten für echt. Die Verteidigung hat gegen das Urteil sofort Revision ange meldet. Währen- der Urteilsverkündung ertönten in dem mit mehreren hundert Personen dicht angefüllten Zuhörerraum laute Bravo-Rufe, worauf der Vorsitzende die Vorführung eines der Rufer anordnete. Auf der Straße haben sich mehrere tausend Menschen bereits in den späten Abendstunden angesammelt. Die vorhandene Polizei genügt zur Absperrung nicht, so daß das Ueberfaklkommando alarmiert werden muß. Der Platz vor dem Gericht wurde dann in weitem Umfange gesäubert. Schweres Autounglück. Trautenau. In Altrognitz bei Trauienau fuhr ein Miet auto, in dem außer dem Führer fünf junge Leute saßen, gegen einen Baum. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Der Fahrer und die fünf Insassen, die von einer Feier zurück kehrten. wurden sehr schwer verletzt. Bootsunglück in einem lotschinchinesischen Hafen. Paris. Die Agentur Jndopacifique meldet aus Saigon, daß im Hafen Fong Chu Den lKotscbinchina) eine Schaluppe infolge Zusammenstoßes mit einem anderen Schisse innerhalb weniger Minuten gesunken sei. Bisher wurden acht Leichen geborgen. Eisenbahnunglück in Rußland. Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat sich bei Dneprostroi ein schweres Zugunglück ereignet. Zwei Güter züge stießen zusammen, dabei wurden 1t Wagen zertrümmert, zwei Arbeiter getötet und weitere sechs verletzt. Riesenbrand in einer persischen Stadt. Teheran. Der Ort Bandagscha am Kaspischen Meer ist durch eine gewaltige Brandkatastrophe zum größten Teil vernichtet worden. 394 Häuser liegen in Trümmern. Es sind mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu verzeichnen. Die Lan-arbeitersie-lung. Vor einer Ausführungsverordnung zu dem neuen Gesetz. Der Reichstag hat bekanntlich den Gesetzentwurf über Zuschüsse aus Reichsmitteln für die Ansiedlung von Land arbeitern in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Nach dem neuen Gesetz können Arbeitnehmer, die in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt sind, und ländliche Handwerker, die der Landwirtschaft dienen, Reichszu schüsse zu den Zins- und Tilgungszahlungen für erste Hypotheken erhalten, die sie bei der Begründung eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebes für die Erbauung des Wohngebäudes und des Stall- und Scheuneuraumes, den Ankauf einer angemessenen Land zulage und die Einrichtung des Betriebes aufnehmen müssen. Die Zuschüsse können für die Dauer von zehn Jahren gewährt werden und betragen in den ersten sech Jahren je 5 Prozent, in den folgenden Jahren absteigend 4, 3, 2 und 1 Prozent des Hypothekendarlehens. Zins- und Tilgungszahlungen in Höhe von wenigstens 4 Pro zent des Darlehens im Jahre muß der Siedler selbst auf bringen. Das Gesetz beschränkt sich auf wenige grundlegende Bestimmungen und überläßt die Regelung der Einzel heiten einer Ausführungsverordnung, die der Reichsarbeitsminister mit Zustimmung des Reichsrats erläßt. Diese Verordnung ist in kurzer Zeit zu erwarten. Wilsdruff, am 21. März 1930. Merkblatt für den 22. März. Sonnenaufgang 6°°!! Mondausgang 2°' Sonnenuntergang 18'°!! Monduntergang 9» 1797: Kaiser Wilhelm I. geboren. Krüh^ingskrankheiten. Kalendermäßig hält der Frühling jetzt seinen Einzug, bei Frühling, nach dem wir uns einen ganzen Winter lang ge sehnt haben. Aber, wie ein Wunsch ost nur so lange, wie ihm die Erfüllung versagt bleibt, schön ist, so geht es vielen Men schen auch mit dem Frühling. Ist der Frühling erst einmal da, dann sieht er häufig ganz anders aus, als man ihn erhofft hatte, ja, dann verursacht er nicht selten allerlei Unannehm lichkeiten und Zustände, die hart an der Grenze der Krank heit liegen. Hierher gehören Kopfschmerzen und Müdigkeit, Gliederschmerzen, abnormes Hungergefühl, Zahnsleischblumn- gen usw., die als unerwünschte Begleiterscheinungen des Früh lings auszutreten pslegen. Hat an alledem wirklich der Früh ling schuld? Bis zu einem gewissen Grade ja; denn mit Ein setzen des Frühlings vollzieht sich, wie draußen in der Natur, so auch im Innern unseres Körpers eine Umstellung, die mit gesteigerter Tätigkeit der Drüsen mit innerer Absonderung einhergeht. Diese vermehrte Drüsemätigkeit verursach; zweisel- los einen Teil der genannten Erscheinungen. Zu einem guten Teil sind wir an der „Frühlingskrankheit" aber selbst schuld, denn die Mehrzahl der erwähnten Störungen ist, soweit wie heute wissen, zurückzuführen aus eine unzweckmäßige Ernäh rung unseres Körpers während des Winters. Während der langen Winterszeit fehlen unserer Nahrung durch den Mangel an frischem Obst und Gemüse die nötigen Vitamine, jene Er- gänzungsnährstosfe, die der Mensch neben Eiweiß, Fett. Zucker- stofsen und Salzen für sein Wohlbefinden nicht entbehren kann. Mit dieser Erkenntnis ist uns aber gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, wirksame Abhilfe zu schassen. Man ge nieße daher, soweit als irgend möglich, in vermehrtem Maße Apfelsinen, Mandarinen und Tomaten, Vie ja fast zu allen Zeiten ves Jahres zu wohlseilen Preisen zu haben sind. Auch das Trinken von aus kaltem Wege hergestellten Obstsäften und vergleichen wirv für sie Vermeidung der erwähnten Störun gen zweckdienlich sein. Hilst das alles nichts, oder sind Vie Beschwerden erheblicherer Natur, dann wende man sich ver trauensvoll an ven Arzt, dem heutzutage in Gestalt der künst lichen Höhensonne unv verschiedener Medikamente die nöligen Hilfsmittel zur Verfügung stehen, mit denen den „Opfern ves Frühlings" geholfen werden kann. * Die feierliche Entlassung -er hiesigen Vvlksschüler fand heute vormittag 9 Uhr in -em mit Blumen un- Pflanzen geschmückten Vereinigungszimmer der Schule im Beisein der Lehrerschaft, der Vertreter des Schulausschusses u. einer großen Anzahl Eltern statt. Der auf den Tag fallende Frühlingsanfang gab Veranlassung, auch die Feier entsprechend auszugestalten. Die Weisen eines deutschen Volksliedes „Frühlings Erwachen" wurden von Lehrer L u ft auf der Violine und Lehrer Hientzsch am Flügel geboten und der Schulchor unter Oberlehrer Gerhardts Leitung sang: „Der Frühling naht mit Brausen". Dann hielt Oberlehrer Ger hardt als Klassenlehrer der Abgehenden eine von Ernst durch drungene Abschiedsrede. „Tief senke deine Wurzeln in deiner Heimat Land, stehe aufrecht und hab zur Sonne stets den Blick gewandt" rief er den Abgehenden zu, drei Mahnungen, die er ihnen in Erläuterungen tiefempfunden ans Herz legte. Nachdem der Schulchor wieder gesungen, eine Schülerin die Bücherstiftung der scheidenden Klasse überreicht und ein Schüler den Dank und die Abschiedsworte der Zurückbleibenden zum Ausdruck gebracht hatte, schritt Schulleiter Kühne zur Entlastung. Auch er er mahnte die Abgehenden in ernsten Worten zu Gemeinschaftsgeist und Vaterlandsliebe und rief ihnen als letztes Wort der Schule zu: „Ans Vaterland, ans teure schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen!" Der gemeinsame Gesang „Aus der Kind heit Sonnengarten" beendete die eindrucksvolle Feier. Mehr Vorsicht an der Rathausecke! Gestern abend gegen acht Uhr kollidierte ein mit zwei Personen besetztes Motorrad an der Rathausecke mit einem von Dresden kommenden Lieferwagen aus Waldheim. Der Motorradfahrer ist ziemlich schnell gefahren und dürfte die Schuld daran tragen, daß sein Rad beschädigt und er selbst auch am rechten Bein verletzt wurde. Es kann nur im mer wieder gemahnt werden: mehr Vorsicht an der Rathaus kreuzung. Geringer Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bezirk des Arbeits amtes Freital. Das Anwachsen der Arbeitslosigkeit zm Bezirke des Arbeitsamtes Freital ist nicht nur zum Stillstand gekommen, sondern in den letzten Wochen konnte sogar ein geringer Rückgang festgestellt werden. Der Ende Februar 1930 erreichte Hvchstcmd an Arbeitslosen - Unterstützungsempfängern von rund 6200 Per sonen hat sich in der letzten Woche um 100 vermindert, so daß zurzeit 6100 Personen noch Arbeitslosen- und Krisenunterstützung beziehen. Immerhin besteht also noch eine abnorm große Arbeits losigkeit. Nach den letzten Reichsstatistiken entfallen im Bezirke des Arbeitsamtes Freital auf 1000 Einwohner 64,9 Personen, die Hauptunterstützung beziehen. Diese Zahl steht noch weit über dem Reichs- und Landesdurchschnitt.. Die allgemeine Beschäfti gungslage ist in fast allen Berufen als durchweg schlecht zu be zeichnen. In den letzten vier Wochen sind etwa 16 Stillegungs anzeigen eingegangen. Von Bedeutung waren die Meldungen über die völlige Stillegung des Freiherrlich von Burgker Stein kohlenwerkes, die Stillegung einiger Abteilungen der Sächk