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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt. - Nr. 77 - Dienstag den 1. April 1930 Tagesspruch. Des Geistes Flügel wächst durch Lernen und durch Denken, Das Herz wird mild und weich in der Gefühle Welt, . Doch Mut und Kraft und heitre Seelenruhe schenken Nur rechte Tätigkeit und frommer Sinn gesellt. Oie bestandene Beriransnspröbs. Ein bewegtes Wirtschaftsjahr der deutschen Sparkassen. Tie Spareinlagenentwicklung im Wirtschaftsjahr 1929 wurde nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht des Deutschen Sparkassen- und Giroverban- ses durch eine Reihe von außerhalb der eigentlichen Tparkassentätigkeit liegenden Momenten empfindlich ge stört. Die Statistik zeigt als Tiefpunkt der Bewegung Vic Monate Mai und Dezember. Die Verringerung des Zuwachses ist überwiegend durch erheblich gegenüber den Vorjahren verstärkte Auszahlungen hcrvorgerufen. Die Entwicklung der Einzahlungen weist demgegenüber keine wesentlichen Veränderungen auf. Auch wenn man die Auswirkungen der saisonmätzigen Einflüsse (Reisezeit. Weihnachtsfest) und der wirtschaft lichen Depression berücksichtigt, so wird dadurch der relativ starke Rückgang des Einlagenzuflusses nicht aus reichend erklärt. Die Hauptgründe für das zeitweise Nach lassen der Spartätigkeit bzw. die Abhebung der Spargut haben liegen in außen- und innenpolitischen Momenten. Die im ersten Halbjahr 1929 erneut aufgenommenen reparationspolitischcn Verhandlungen lösten in weiten Volkskreisen lebhafte Unruhe und Be- sorgnisse aus, die im Mai zu einer sachlich nicht begrün deten Markkrise führten. Trotzdem diese erfreulicherweise schnell überwunden war, blieben die Nachwirkungen bei den Sparkassen noch lange zu spüren; sie wurden durch das lange Zwischenstadium zwischen Dawes- und Uoung- Pian und die erregte öffentliche Diskussion darüber, be sonders aber durch das Volksbegehren, in sehr un günstiger Weise verstärkt. Durch eine Falschdeutung des Zusammenhanges von Spartätigkeit und Reparationen wurde ohne sachlichen Grund eine Abneigung gegen das Sparen geschaffen. Dazu kamen vor allem im zweiten Halbjahr nicht minder starke Hemmungen von der Seite der Finanzpolitik. In steigendem Maße mußten die Spar kassen beobachten, wie ihr Publikum aus Besorgnis über die Gestaltung der Rcichsfinanzcn und aus Beunruhigung über die immer wieder hinaus- aezögerte Ausgleichung des Defizits im Reichshaushalts plan mit neuen Einzahlungen zurückhielt. Auch wer keine gefährliche Entwicklung auf die Dauer befürchtete, glaubte gut daran zu tun, wenn er über die kritische Zeit keine Guthaben stehen ließ. Dieses Mißtrauen wurde durch die häufig seh,, polemisch geführte Auseinandersetzung über öffentliche Finanz- und Verwaltungsfragen genährt und durch verantwortungslose Demagogen verstärkt. Leider hat auch die gegen Ende des Berichtsjahres eingeleitete, allgemeinen wirtschaftlichen Interesse liegende Konsolidierung des kurzfristigen Kommunalkredits mit Hilfe der Sparkassen teilweise zu einer absichtlichen Verkennung der Beziehungen zwischen Sparkassen und Kommunen geführt. Ungünstig wirkten ferner die Zu- kammen drücke einer Reihe privater Verstcherungs- und Geldinstitute; sie führten vereinzelt zu Runs auch auf Sparkassen. Die Sparkassen waren allerdings erfreu licherweise bank einer vorausschauenden Liquiditätspolitik und mit Hilfe ihrer Girozentralen imstande, diese Angriffe Slatt a b z u s ch l a g e n. Aber volle Beruhigung trat in der Bevölkerung erst ganz allmählich wieder ein, so daß man auch heute noch nicht überall von normalen Verhält nissen sprechen kann. Angesichts aller dieser ungünstigen Momente, die im vergangenen Jahr in besonders umfangreichem Maße fest- zustellen waren, muß die Einlagenentwicklung, die einen Absoluten) Zuwachs von 2,02 Milliarden Mark (nach Abzug der Zinsen und Aufwertungsbeträge 1,46 Milliar den Mark) aufwcift. als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Jedenfalls war die Einlagenbewegung auch im letzten Jahr bei den Sparkassen von allen Geldinstituten verhältnismäßig am günstigsten. DasVertrauenzn den Sparkassen hat die Probe bestanden. Dresden zu Frühlingsanfang. Dem Winter kann man zwar dieses Mal wirklich nicht vorwerfen, daß er zu hart gewesen sei, trotzdem aber sieht man dem Frühling sehnsüchtig entgegen. Schön wird es dann ja wieder in Dresden, und zum Vorgeschmack all der Köstlichkeiten, der blühenden Obstbäume, der grünen Gärten, Parks und Wiesen, des Treibens an und auf der sonnenbeschienenen Elbe zogen an den letzten beiden Sonntagen schon viele Tausende den altbekannten Msflugsorten zu. Und dann erwartet man sich gerade ja für den Frühling 1930 noch etwas ganz Besonderes in der H y g i e n e a u s st e l l u n g, für die Wetter eifrig ge rüstet wird. Hier ist der milde Winter ganz besonders willkommen gewesen: nicht einmal haben die Bauarbeiten eingestellt werden müssen und deshalb ist man schon jetzt, zu Ende März, sehr wett vorgeschritten. In diesen Tagen soll auch die zweimalige Überbrückung der Lennöstraße in Angriff genommen werden, da sich das Ausstellungs gelände wett über den sonst für die Ausstellungen ver fügbaren Raum hinaus erstreckt. Die Verbindung zu dem in Weitzer Pracht erstrahlenden Hygienemuseum wird da mit hergestellt und hier, im Museum, werden schon die letzten Hände an die Ausstattung gelegt. Man darf ge wiß sein, daß am 16. Mai, dem seit langem festgesetzten Eröffnungstage für Museum und Ausstellung, alles fertig sein wird. Auch etwas anderes noch soll zu dieser Zett ziemlich vollendet sein und sich den Besuchern in neuer Schönheit präsentieren: der Zwinger, Dresdens Stolz seit vielen Jahrzehnten. Und das begrüßt man mit um so größerer Freude, als vor kurzem die Erneuerungsarbeiten eingestellt worden waren. Zwei Gründe wurden dafür angegeben: einmal der Geldmangel — der nun zum Teil durch die nächsten Monat zur Ziehung gelangende Zwingerlotterie beseitigt werden soll — und dann weiter wegen der „passiven Resistenz" der Stadt, die im Geld mangel der städtischen Kassen nicht allein ihre Ursache hatte. Es handelte sich vielmehr um den alten Streit, wo hin das Denkmal Friedrich Augusts des Ge rechten gesetzt werden sollte. Lange Jahre hatte es in mitten des Zwingerhofes gestanden und damit den Blick über den ganzen Zwinger gestört. Jetzt wurde es um gestellt, aber ko unglücklich hinter das Portal des Zwingers am Theaterplatz, daß es nun erst recht störend wirkte — und ein Streit entbrannte zwischen Stadt und Staat. Endlich hat man sich geeinigt. Friedrich August der Gerechte muß umziehen, in der Neustadt am Wilhelm platz am Japanischen Palais soll er eine neue Stätte finden. Und nun gab die Stadt auch wieder Geld her . . . Die Arbeiten wurden wieder ausgenommen und werden zu Sommersanfang ziemlich beendet sein Gebaut wird auch sonst viel in Dresden, und noch besser soll es werden, wenn nun der Wohnungsbau wieder beginnt. Da besteht allerdings die Befürchtung, daß man hinter den letzten Jahren etwas zurückbleiben wird, da eben das Geld fehlt. Außerdem aber sind die Fälle schon nicht mehr selten, daß die teueren Neubau wohnungen nur noch sehr schwer Mieter finden. Die Zahl derer, die 70 bis 150 Mark monatliche Miete zahlen können, ist eben ziemlich eng begrenzt. Rüstig baut aber die Stadt an ihrer neuen Elbbrücke auf Kaditzer Flur, — und noch immer steht man diesem Unternehmen mit starker Sk s entgegen. Allzu groß ist an dieser Stelle nun ein mal das Verkehrsbedürfnis nicht, und ein Grund, den die Stadtverwaltung früher anführen konnte, hat inzwischen auch an Wirkung verloren: die neue Grotzmarkt- halle soll nämlik, nun doch nicht dort draußen gebaut werden, sondern vielmehr in der Gegend der jetzigen, an der Berliner Straße, das ist zwar durchaus zu begrüßen, erübrigt sich dann doch der zweite Weg nach dem ursprüng lich geplanten Platze, als notwendig kann man die Kaditzer Brücke jetzt aber erst recht nicht mehr ansehen. Was wäre sonst noch von Dtesden im Monat März zu berichten? Im Karneval hat man sich so gut amü siert, wie es der Geldbeutel zuließ, und der ist ja in den meisten Fällen außerordentlich schmal geworden. Auch ein Berliner Unternehmer hat kein Glück gehabt, als er nach Dresden kam und hier dick verdienen wollte. Vor etwa vierzehn Tagen veranstaltete er nämlich eine „Nacht der Prominenten": Filmkünstler sollten das vor allem sein, die sich an diesem Tage oder richiiger in dieser Nacht unter das provinzielle Volk der Dresdener mischen sollten. Alle möglichen Namen wurden in zahllosen Zeitungsanzeigen und an den Plakatsäulen dafür genannt, manche Künstler gaben aber schon vorher bekannt, daß sie von dem ganzen Zauber gar nichts wüßten. Eine Reihe erschien aber wirk lich: nur fanden sie in der Ballnacht nickt allzu viele Dres dener, die sich von ihrer Gnadensonne bescheinen lassen wollten. Und der Berliner Veranstalter durfte anstatt des erhofften großen Gewinnes ein Defizit von etwa 7000 Mark buchen. Manche Leute freuen sich darüber, beson ders die Prominenten der Dresdener Kunst, die für den Herrn aus Berlin überhaupt nicht existiert hatten . . . Sie preußische pachtschutzordnmg. Verlängerung der Geltungsdauer bis September 1931. Durch eine soeben in der Preußischen Gesetzsammlung erschienene Verordnung vom 31. März 1930 ist die Gel tungsdauer der preußischen Pachtschutzordnung bis zum 30. September 1931 verlängert worden. Die Ver längerung ist erfolgt im Hinblick auf das in Vorbereitung befindliche neue Gesetz über das landwirtschaftliche Pacht recht. * Über 1 Prozent Rückgang der Lebenshaltungskosten im März. Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „sonstiger Bedarf") belauft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für den Durchschnitt des Monats März aus 148,7 gegenüber 150,3 im Vormonat. Sie ist somit um 1,1 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang ist haupt sächlich aus eine weitere Senknnader Ernährungs ausgaben zurückzusühren. Die Preise für Bekleidung haben ebenfalls wieder etwas nachgegeben. Katastrophe aus dem Schridasee. Neun Todesopfer. Ein furchtbares Unglück ereignete sich auf dem Ochridasee, der teils zu Jugoslawien, teils zu Albanien gehört. Während eines plötzlichen Sturmes versagte die Maschine eines Motorbootes, in dem eine Anzahl aus ländischer Konsuln und Konsulatsbeamten aus Koritza einen Ausflug unternommen hatten. Es entstand große Verwirrung, und die Passagiere sprangen über Bord, um womöglich die 200 Meter entfernte Küste schwimmend zu erreichen. Neun von ihnen ertrunken, darunter der grie chische Konsul Oberst Mirko Protitsch und seine Frau, ferner die Frau des tschechoslowakischen Konsuls und die Frau eine Sekretärs des jugoslawischen Konsulats. Der jugoslawische Konsul Kojitsch und einer seiner Sekretäre waren, trotzdem sie Verletzungen erlitten hatten, im stande, schwimmend die Küste zu erreichen. Lastwschsel in der Luft. Frachtaustausch mit dem fliegenden Flugzeug Auf dem Tempelhofer Flugfeld in Berlin führte der Mitarbeiter der Deutschen Lufthansa, Angermund, seine Er findung vor, die es ermöglicht, Post oder Fracht von einem im Flug befindlichen Luftfahrzeug gleichzeitig abzugeben und aufzunehmen Auf einem drehbaren Gestell Ist in etwa fünf Meter Höhe waagerecht zur Erde eine Gabel an einer Scheibe angebracht. An letzterer hängt das aufzunehmende Frachtgut. Berührt nun ein am fliegenden Flugzeug mit einem Seil be festigter Greifer, der die abzugebende Fracht hält, die Scheibe, dann löst diese den Greifer aus (d. h. die Zange öffnet sich), die Post fällt zu Boden und gleichzeitig nimmt der Greifer die Scheibe mit der aufzunehmenden Fracht auf. Der Versuch gelang vollkommen. Was man noch wissen muß. Schweres Grubenunglück in Kentucky. Auf einer Kohlengrube bei Pineville in Kentucky hat sich eine schwere Explosion ereignet. 16 Bergleute sind cingeschlossen. Die Rettungskolonncn arbeiten fieber haft, um die Eingeschlossenen noch lebend befreien zu können, konnten jedoch bisher noch nicht bis zu der Unfall stelle Vordringen. Eine brasilianische Stadt durch Unwetter zerstört. Die Stadt Bon Jardin in Brasilien ist durch ein furcht bares Unwetter nahezu zerstört worden. Zehn Todesopfer sind zu beklagen. Außerdem wurden etwa 100 Personen ver- I letzt. 250 Häuser wurden vom Erdboden weggefegt. Die Ein- ' wohncr haben sich in die Berge geflüchtet. „Haben Sie meine Frau gesehen?" Kerkow fragte es den Direktor. Der schüttelte verneinend den Kopf. Kerkows Gesicht war fahl. Lori fort? Dann —I „Wir müssen sie suchen. Meine Frau war in einer Ver fassung, die mich das Schlimmste befürchten läßt. Kann man geübte Leute bekommen?" Der Direktor nickte und telephonierte dann selbst Schon eine Viertelstunde später waren zwei Männer zur Stelle. Kerkow sah nach der Uhr. Zum Abgang des nächsten Auges war noch eine halbe Stunde. Der eine der Männer eilte mit Kerkow davon, während der andere bereits anfing, das Ge lände um das Hotel im weiteren Umkreis abzusuchen. Ein Bild Loris befand sich in seinem Besitz. Kerkow war in einer furchtbaren Verfassung. Vorwürfe schüttelten ihn. Er hatte im Hotel alle Bekannten gefragt Niemand hatte Lori gesehen Erika Heiduck sogar hatte er aufgesucht. Lächelnd sah sie ihn an und sagte dann: „Vielleicht befindet sie sich in Fordlands Gesellschaft? Haben Sie da schon nachgeiehen. Herr Kerkow?" Er stutzte. Wahrhaftig, alle Gäste waren im Hotel anwesend, denn es war ja gleich Lunchzeir. Nur Fordland fehlte! Wenn Lori in seiner Gesellschaft wäre? Lauernd traf der Blick der schönen Frau sein Gesicht, lauernd und begehrend Kerkow sah es nicht. Vorwürfe und Angst trieben ihn weiter. Erika Heiduck aber dachte: „Was ist? O, käme mir doch der Zufall zu Hilfe!" Am Bahnhof war Lori nicht. Auch blieb Teddy James Fordland unauffindbar. Seine Koffer befanden sich noch alle im Hotel. Er würde also zurückkommen Kerkow verständigte die Polizeibehörden. Stumm saß er dann am Abend seinem Freund Hornacher gegenüber Der drückte ihm mitleidig die Hand „Ich bin selbst ganz unglücklich, weil ich es war, der sich Nach einigen Worten der Aufklärung wurde Lori Kerkow , auf einer rasch hergestellten Tragbahre nach Campfer hin- ! untergetragen. — ... * zuerst durch diese Doppelgängerin Frau Loris irreführen ließ. Verzeih mir, Kerkow!" Der nickte ihm zu. „Hast es ja nur gut gemeint, Hornacher. Ich hätte genau so gehandelt Es gibt nun einmal in unsern Kreisen beson dere Begriffe von Ehre, und Gott sei Dank, daß es die noch gibt! Aber mein Glück ist mir über all dem in Stücke ge brochen, und wenn ich Lori nicht finde, wenn sie nicht wohl behalten zu mir zurückkehrt, dann weiß ich nicht . " „Irgendeine Nachricht wird kommen, verlaß dich darauf," sagte Hornacher, aber er befürchtete dock selbst das Schlimmste. Ein Zufall, ein tückischer Zufall hatte Auffenberg hierher geweht. Alles wäre nicht gewesen, wenn Äuffsnberg nicht nach hier gekommen wäre. Er war mit seiner Frau hierher gekommen, und er, Hornacher, hatte diese Frau für Lori gehalten und geglaubt, Auffenberg reise, von Lori verstän digt, dorthin, wo Kerkow mit Lori hinzureisen gedachte. Durch das Ganze wand sich ein feiner Faden, der io leicht zer rissen war, und der doch ein so einfaches Ganzes zusammen hielt Die ganze Nacht saßen Kerkow und Hornacher m der Halle. Niemand brachte Nachricht. Lori war verschollen, und es blieb nur eins: Sie hatte den Tod gesucht, hatte dieses Leben, das ihr immer wieder mit dunklen Rätseln drohte, nickt mehr länger ertragen. In dieser Nacht schlug es auch plötzlich wie ein Blitz der Erkenntnis vor Kerkow ein: Anderschefs! Dieser Name! Er hatte ihn in den Papieren seines Schwiegervaters gefunden, als er den Nachlaß ordnete. Er hatte alle Papiere nur sehr flüchtig durchsehen können Aber — sollte er vielleicht gar dort die Lösung zu dem Geheimnis mit der Doppelgängerin finden? Kerkow sprang auf, lief auf und ab. „Hornacher, wenn mir die Gnade zuteil würde, Lori wieder an mein Herz nehmen zu dürfen, ich zahlte alles!" stöhnte er. Keine Nachricht kam. Nur früh meldete die Polizei, daß ein Amerikaner, Teddy James Fordland, abgereist sei. und in seiner Begleitung habe sich eine junge Dame befunden, au' die die Beschreibung passe. (Fortsetzung folgte Liebe, die zu spät gekommen C Original-Roman von Gert Rothberg. Copyright by .Brückenberg-Derlag". Zwickau i. Sa. (32.) Lori Kerkow sah sich nicht um Immer schneller lief sie Bald hatte sie den kleinen Grat erreicht Weit beugte sie sich dar über und schloß die Augen. „Der Tod ist barmherziger als das Leben, zu dem Hans Kerkow mich von neuem verurteilen will." Die zuckenden Lippen Loris formten diese Worte, und bann glitt die leichte Gestalt über die Tiefe . Doch nein! Eine große Hand, die mit unzähligen Sommer lprossen bedeckt war, riß sie zurück. Ohnmächtig lag Lori Kerkow in den Armen Fordlands, dessen Brust mächtig arbeitete, und dem selbst ganz schwind lig war von der ungewohnten Anstrengung. Ratlos blickte der Amerikaner auf die stille Frau in seinen Armen. Sie hatte sich doch hier Herunterstürzen wollen? Da gab es keinen Zweifel. Er hatte es zu genau gesehen. Mein Gott, warum denn nur? Lori bewegte die Lippen. ^Ich kann nicht weiter leben, und ich will es nicht. Ich siehe machtlos einem schrecklichen Irrtum gegenüber und Mn nicht noch einmal sehen, wie Hans Kerkow sein Leben Kr sich lebt." »Gnädige Frau, ich bringe Sie zu Ihrem Gatten zurück." vordland sagte es sehr bestimmt. Lori zuckte zusammen, bat: »vch muß fort. Nie wieder will ich zu ihm zurück. Ich WA sterben!" Und Teddy James Fordland durchzuckte es. Nicht mehr ^rück wollte sie? Kerkow hatte ihr irgend etwas angetan? War das nicht der rechte Augenblick, die süße Frau für sich i^lbst zu retten? Noch stritten Begehren und Pflicht in ihm, als von fern yer Stimmen zu ihm klangen. Fordland war es plötzlich, als woge der Himmel selbst ihm helfen. Um die Ecke bogen einige fr'nyeumsche, die laut und fröhlich lachten. Fordland winkte MEN- Schnell kamen sie heran, gewohnt, bei allerlei Hilfs- mensten mit herangezogen zu werden.