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1308 Amtlicher Theil. JZ 80, 8. April. so hat der Untcrstützungsverein doch, soweit cs die Umstände zu-s ließen, an dem alten Grundsätze festgehalten, den Mitgliedern vor Nicht-Milgliedern den Vorzug zu geben. Wenn aus diesen Angaben erhellt, daß die Anzahl Derer, welche Unterstützung in Anspruch nehmen und deren würdig sind, mit jedem Jahre wächst, so hat doch das Verständniß für die Leiden der Mitangehörigen unseres Berufes, das Bestreben, diese Leiden nach besten Kräften zu lindern, in gleichem Maße zugenommen und deßhalb haben wir das neue Jahr beschritten in der Zuversicht, auch ferner den Hilfsbedürftigen das Nothwendigste darreichen zu können, fest dabei auf den bewahrten Wohlthätigkeitssinn des deutschen Buch handels bauend. Allen Wohlthätern des Vereins aber, sowie Allen, welche dem Vorstande bei seinen Arbeiten behilflich gewesen sind, namentlich unserem Vertreter in Leipzig, Herrn A. Vogel (Firma: I. G- Mittler) sagen wir unseren herzlichsten Dank. II. Bericht an die Generalversammlung des Untcrstützungsvereins, erstattet von dem Rechnungsausschusse desselben. Die Unterzeichneten Mitglieder des Rechnungsausschusses haben sich zur Revision der ihnen vom Vorstande übergebenen Bücher und Rechnungsbeläge vereinigt und sind nach stattgehabtcr genauer Durch sicht und Prüfung sämmllicher Schriftstücke zu dem Resultate ge langt, daß die gesammten vorjährigen Einnahmen und Ausgaben des Unlerstützungsvereins sowohl im Ganzen, wie auch in den mit Len entsprechenden Belägen versehenen einzelnen Posten als voll kommen richtig anzuerkennen sind. Es stellt sich danach für den beweglichen Fonds die ge- sammte Jahreseinnahme für 1871 mit Einschluß des am Schlüsse des Jahres 1870 verbliebenen Baarbestandes im Betrage von 1381 Thlr. 6 Sgr. aus 9818 18 SA 4 > dagegen die gcsammte Jahresausgabe )*) auf 8237 „ 3 „ 1 „ ) und cs verblieb somit dem beweglichen Fonds am Schlüsse des vorigen Jahres ein Baarbestaud von 1581 15 SA 3 Unter Hinweis auf unfern vorjährigen Bericht muß hierbei ergänzend hinzugefügt werden, daß der im Jahre 1870 begründete, durch dankbar anzuerkennende reiche Geschenke im vorigen Jahre wesentlich vermehrte besondere Fonds zur Unterstützung solcher An gehörigen des deutschen Buchhandels, welche direct durch den Krieg von 1870—1871 geschädigt worden sind, in diesen Ziffern nicht mit inbegriffen ist. Der geehrte Vorstand hat vielmehr für diesen Fonds gesonderte Contcn angelegt, und es stellte sich unter Hinzurechnung des am Schluffe des Jahres 1870 verbliebenen Bestandes von 1404 Thlr. 8i/s Sgr. die gcsammte Einnahme aus diesen beson deren Kricgsbeiträgen bis zum Schluffe des Jahres 1871 aus 4450 II SA während die Gesammlausgabc dieses Fonds sich im Laufe des Jahres 1871 auf . . . 452 „ — „ belief, so daß ein Baarbestaud von . . . 3998 11 SA verblieben ist. Hierbei ist noch die zu gleichem Zwecke begründete Ernst Schulze-Stiftung ebenfalls zu erwähnen, deren Bestand von 1000 Thlr. in Effecten vorläufig unverändert geblieben ist. Der Reservefonds dagegen ist von dem am Schluffe des Jahres 1870 vorhanden gewesenen Baarbestandc im Betrage von Unter Ausschluß der dem Reservefonds zugegangenen 10 U der lausenden Beitrage. ^ 185 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. auf 2760 Thlr. 23 Sgr. 10 Pf. ange wachsen, wovon 1502 Thlr. 25 Sgr. zum Ankäufe von Werthpa pieren im Nominalbeträge von 1500 Thlr: verwendet wurden, so daß am Schluffe des Jahres 1871 ein Baarbestand von 1257 Thlr. 28 Sgr. 10 Pf. verblieb, welcher im Laufe dieses Jahres bei dem Ankäufe von Werthpapicrcn im Nominalbeträge von 2000 Thlr. mit verwendet worden ist. Der Nominalbetrag der den Reservefonds bildenden Werth - Papiere belief sich zu Ende des Jahres 1871 auf 31,270 Thlr. (gegen 29,770 Thlr. des Vorjahres), und zwar 23,000 Thlr. in drei Hypotheken, 5850 Thlr. in Preuß. Staatsanleihe von 1859, 1000 Thlr. Nordd. Bundesanleihe von 1870, 800 Thlr. Cöln- Mindener Eisenbahn-Stammactien, 500 Thlr. Preuß. Prämien anleihe von 1855, 100 Thlr. Staatsschuldschein und 20 Thlr. Braunschweigisches Loos. Diese Werthpapiere nebst den im Laufe dieses Jahres, wie schon erwähnt, neu angekauften 2000 Thlr. Nordd. Bundesan leihe von 1870 sind von den Unterzeichneten Mitgliedern des Rech nungsausschusses in der Vorstandssitzung vom 10. ds. eingesehen, durchgezählt und richtig befunden worden. Wie in den früheren Jahren, so hat auch die diesmalige Re vision der vorjährigen Geschäftsführung den Unterzeichneten Mit gliedern des Rechnungsausschusses die Ueberzeugung verschafft, daß der geehrte Vorstand nach allen Seiten hin die von Jahr zn Jahr wachsende Arbeitslast mit gleicher Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wie bisher zu bewältigen gewußt hat. Die Buchführung hat durch die vorerwähnte Abzweigung zweier besonderen Fonds, sowie durch die im vorigen Jahre eingetreteue zeitweise Zinsbarmachung dispo nibler Bestände von größerem Belange durch entsprechende Ver mehrung der Conten an Umfang zugenommen, was aber der überall hcrvortretenden Klarheit in keiner Weise Abbruch gethan hat. Für so mühevolle Leistungen, wie sie durch den zunehmenden Umfang der Geschäftsführung jedem einzelnen Mitglicde des geehr ten Vorstandes aufgebürdet werden, kann demselben nur der auf richtigste Dank von Seiten der zahlreichen Freunde und Gönner unseres Vereins gespendet werden, und wir halten uns überzeugt, daß auch die geehrten Theilnehmer an der bevorstehenden General versammlung ihrerseits gern dieser wohlverdienten Anerkennung dadurch Ausdruck geben werden, daß sie dem von uns zu stellenden Anträge zustimmen, welcher dahin geht: die Generalversammlung wolle dem geehrten Vorstande für das verflossene Rechnungsjahr Decharqe ertheilcn. Berlin, den 18. März 1872. Der Rcchnungsausschuß des Untcrstützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehilfen. H. Kaiser. D. Reimer. A. Plötz. Bericht des Bibliothekars über die Bibliothek des Börsen vereins vom 1. März 1871 bis 31. März 1872. Während des in der Ucberschrift bezeichncten Zeitraumes, der diesmal, um mit dem Rechnungsjahre in Uebercinstimmung zu kommen, 13 Monate umfaßt, wurden au 15 Entleiher in 26 Posten 82 Nummern ausgelieheu. Eine Benutzung im Bibliotheklocale selbst hat nur in wenigen einzelnen Fällen stattgcfunden. Der Zugang zur Bibliothek beläuft sich während dieser Zeit auf circa 300 Nummern. Hierunter sind begriffen, außer einer schätzbaren Sammlung von Schriftstücken aus dem buchhändlerischcn Nachlasse des Herrn vr. Mor. Veit in Berlin und einigen Sen dungen, deren Absender ich nicht mit Bestimmtheit habe ermitteln können, Geschenke der Herren, rcsp. Firmen: A. Ackermann-Tcubiur in Leipzig. schweizerisches Antiquariat in Zürich. E. BaldamnS in Reudnitz (2).